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Dresdner Nachrichten : 30.07.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-07-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188307303
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18830730
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18830730
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1883
- Monat1883-07
- Tag1883-07-30
- Monat1883-07
- Jahr1883
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 30.07.1883
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N«a»«I Dl« Zahl de. Tobten in Jscdia ist über tausenb gesck.ätzt. Die Svi- jälrr Neapels sind überfüllt nnb dir Kirchen in Spitaler verwandelt. Unter dm Per» unglücklen ist der Präfekt von Cagliari. Bischof Ca« jamicciola. Tageökätt fix Wokitik. Anterhaltuua, Geschäftsverkehr. 6örst»dtricht,Fremdeuliste. . rerstsirech-LktSk» «r.U Mst.)u t»2<Ncust/ Vj Inkrili nxrden ipI»rt«iU>r»te >-> ' m» Nachm. 0 Mi-, a»acno>nmen, E^nnla,-» di- Mil>r»»12!Nn. I, Neaüadt nar ai! Äiocheütagc»'. s,r. Klop-rgaiieNr. Ldii sachm PNbr. — Di» eimpaMgt -pcun-!!/ loiir' >> Pi. Ei»>>c,»»o> die.ßk-l- IN v>. Eine Sariulic il!r da» uächsr- tigige Ericheinru der I»!era:r wird «ich« qe»ede». Ilurioärlig« iimlonce»» Auitiaae «nsertre» wir nur geaen !vri»,u> meranda-eiadlung duir, -vriei- Marien oder Pojtc!„,i>dlu .,^ U-i : Silben koiieu ld Psg. Jni'-cie iii! die Monlag--Nummer adec >:»-> einem gedlage die Peliizeile Lod-rwra» M Mnrlt«, vo»AI«^«r, N Ilvlaposkvkv ^»68ävu, «in <Ave»rßkv»tIdor. in bckanntor ftrckoUosor ?1u8füI>rnuF Heiren-N ilselie-kadrik AtMolti-siii WUnitraMurolw. 10, I. Lite»«« (VVolsselrluokt). Gr»r«u«vn, M«I»« Ullä <»-»»«, von ckvn einksellLton ljurrl. in8 LN ckcn d! briUantestcn LsIonZaräinon, cmpk. in enormer ^usvulrl ckio bl ksrlllnsnfsbi'ik von Lä. 0o88 au« ^uörbaek i. V.!)! Lpsrial-Uksekükt St», im Ummo «ic» Vietoris-Salou. 8 D. 8S^«V«, ^Itmsi-Kt, Iriliiixl. HnMv1'er»n1. Nor llcondetor Inventur lindst- der Verillmf einer Kr«»8«vl» K*«rtlv f vvr«vl»l«ü«n«tvn Vidpistbs^ri«-^rttlrsL sri» I «sIIssvTlv^nIallUIaOlUi, I*ivi8SiZ stntt j Lrössls» l.sg«r rim plslrs. Nr. 211. 28. Iahrsanß. Auflage: 38.000 Srpl. Aussichten für den 30. Juli: Schwacher Westwind, abnehmenoe Bewölkung, abnehmende Niederschläge, Temperatur etwas wärmer. Dresden, 188». Mviltag » 30 . Füll Nkueste Tclegramine Ver „Dresdner Nachrichten." Neapel. Gestern Abend 9'/» Ulir i,at auf der Insel Jschia ei» heftiges Erdbeben stattgefunden, dessen Folgen noch verheeren der sind als desjenigen von 1881. Besonders schwer getroffen sind die Lrte Casannciola, Jorio und Lacco Amcno, woselbst viele Häuser ringestürzt und zahlreiche Personen unter den Trümmern begraben sind. Bon hier wurden Dampfschiffe mit Chirurgen und Militär entsendet, um Hille zu leisten und die Verwundeten hier her zu tranZportiren. Bis heute Mittag sind gegen 100 Verwundete hier angele»»»«!,; die Zahl der Todten rst noch nicht festzustellen. Alexandrien. Heute sind hier abermals 2 Personen an der Cholera gestorben. Ein Hospital für Cholrrakranle wird in der Vorstadt Gabari eingerichtet und man hofft dasselbe in einigen Tagen fertig zu stellen. Kiew»»»». 28. Juli. Mkl,l a.lz. Kollier Mnlkrwelzen 1.1S>/,. Pr. Juli r.I». »r. linguit I-lZV». br. Siplcinber l.ISV,. Mal» ioick wbroä» 01«/,. grachr »>/,. Dresden, 80. Juli. — Dem vormaligen Schriftsetzer, fetzigen Corrector August Lut- Hardt aus Ilmenau in der Fischer u. Kürstcn'scher, Buchdruckerei in Leipzig ward die große silbern« Medaille „für Treue in der Arbeit" verliehen. — Herr Direktor Kunath schreibt uns bezüglich der Ferien kolonien, daß aus den sämmtlichen einzelnen Kolonien durch aus günstige Nachrichten rintreffen. Uebereinftiimnend wirb das musterhafte Verhalten der Kinder, die Freundlichkeit der Ortsbe wohner und die Verpflegung durch die Ouartiecwirth: gelobt, auch das Heimweh bleibt fern, so daß die vorbereiteten Umtausche und Nachsendungen sich unnöthig machen. Viele schöne Ausflüge wurden unternommen. — Cine soeben eingctroffene telmr. Depesche von dem Comits der I. Deutschen Bier-Ausstellung in Danzig meldet, daß das hiesige HosbrauhauS daselbst mit dem ersten Preise (goldne Me daille) gekrönt worden ist für seine daselbst ausgestellten ganz vor züglichen und reinen Biere. — Ter vorgestrige Sonnabend brachte auf der Vogelwiese wie üblich die bekannte Bier-Vorvrobe und waren die Hcmpt- zclte auch ziemlich zahlreich von VoaelwieS - Enthusiasten besucht. Die Nässe unv der »inaushörliche Regen machten den Aufenthalt allerdings etwas ungcmüthiich und Viele suchten die Abendkühle durch den Genuß warmer Bratwürste zu bekämpfen. Der gestrige Sonntag brachte hinsichtlich des Wetters wenig frohe Hoffnung-, doch soll das Publikum sich deshalb nicht entmunrigen lassen. Die Sckiankstätten da unten sind größtentheilS alle regenstchcr und die Hauplwcge durch Aufschüttung immer noch recht leidlich gangbar. — Der Vorstand des Verbandes Deutscher Architekten und In genieure macht in einem an die verbündeten Vereine gerichteten Circular von den Schritten Mittheilung, welche seit der letzten Generalversammlung in Sachen der Errichtung eines Denkmals für Gottfried Semper in Dresden geschehen sind. Nach einer Auskunft des Dresdner Architekten-VereinS ist ein sehr ge eigneter Ausstellungsplatz für daS Standbild Scmpcr's in der Nähe seiner Hauptwerke gesunden und Aussicht vorhanden. daß er zur Verfügung gestellt werden würde ; die -Herstellungskosten des Denk mals sind auf 20,000 Mark veranschlagt worden. Man hofft die Sammlungen bis zum 1. Juni 1884 absckiiießen zu können. Leider collidiren diese Bestrebungen in etwas mit den anderen, von Wien auSgegangenen. weiche das Andenken des verstorbenen Meisters in erster Linie durch eine Semper-Stiftung ehren wollen. Im Prin- cip schließen sich beide Absichten natürlich keineswegs aus, in der Praxis aber ist leider zu fürchten, daß für keinen der beiden Zwecke ausreichende Mittel einkommen werden. — Eine für Photographen höchst interessante und per manente Ausstellung hat die Fabrik photographischer Bedarfs artikel von Rich. Wittmann, Friedrickstraße 51 hier, eingerichtet. Sie enthält eine grobe AuSwalii künstlerisch in Oel ausgeiührter Salon- und Landschastshintcrgrünve, reich geschnitzter Ballnstraden und Möbel, wie überhaupt aste Gegenstände und Utensilien, die in der Photographie gebraucht werden, so daß sich Photographen und Dilettanten hier vollständig und zu mäßigen Preisen eguipiren können. — Aus Sebnitz geht uns folgendes Schreiben zu: In den Tagen des 5. und 6. August d. I. ferert der Sächsische Eib - gau-Sängerbund sein 6. Sängersest. Unser von Bergen umrahmter Ort bat zu demselben einen Ruf hinausgesaudt an die Vereine seines GaueS und an die des benachbarten Böhmens, überall wird er freudig erwiedert (von Dresden allein haben sich 28 Vereine mit 625 Sängern angemeldet), so daß wir gegen 1400 Sänger zu freudigem Wettgesang bei uns vereint sehen werden. Wir glaubten nun. daß auch Sie vielleicht Anttieil nehmen an unse rem Fest und gestatten Sie uns deshalb. Ihnen Festtarte mit bei gedrucktem Programm und Paffepartout zur gefälligen Benutzung zu überreichen. (Wird besten» dankend acceptirt. Di« Red.) — Ein origineller Baum, welcher gleichzeitig als Wahrzeichen von Losckwitz gilt, ist die im ReslaurationSgarten des Hotels Viktoriahöbe befindliche alte Akazie. Nach den mächtigen, mehr als arnistarken Epheustämmen, welche die Akazie umspannen und sich bis in die Krone derselben verbreiten, kann man das Alter des Baumes wohl auf mehrere hundert Jahre schätzen. Vielleicht kann ein Forstmann oder Botaniker von Fach darüber näheren Auf schluß geben. DaS Hotel hat übrigens in kurzer Zeit sich recht be liebt zu machen gewußt, so daß alle Zimmer desselben besetzt sind, namentlich stellen Dresden, Berlin, Breslau und Leipzig ein großes Kontingent von Sommergästen. — Manchem unserer Leser, der die fetzigen Ferien »u einen, Ausflug in die Berge benutzen und fern von der großen Fremden- straßp einige Wochen beschaulichen Daseins verbringen möchte, ist vielleicht der -Hinweis aus den bei Partenkirchen reizend ge legenen Badersee nicht unerwünscht. Der berühmte Alpcnkenner Dr. Heinrich Noö schildert denselben mit folgenden begeisterten Worten: „Ein Quellbeckcn mitten im hochstämmigen Forst, grün wie der Tbautropscn auf einem Lattichblatt. Niemals gefriert diese krnflallene Fiuth. Hobe Wände mit Schnecfeldcrn rage» über daS Wasser und die Wipfel empor und das hohe Kreuz aus dem Gipfel der Zugspitze spiegelt sich in der stillen Fluth. Die Klarheit des Sees ist eine unglaubliche. In der Nähe der Insel erkennt man die kleinsten Stcinchcn in einer Tiefe von 60 Fuß und darüber. Von Berchtesgaden bis zum Bodensce girbt es lein HauS, weiches nur dein beschaulichen Genüsse zu dienen in die Wildniß gesetzt worden wäre. Hier hat man daS kluge Beispiel der Schweizer Wirthe befolgt und de», modernen NamrkultuS an «„bestaubter Stelle «inen gastlichen Tempel errichtet." Zur Ergänzung dieses Bilde« erhalten wir von einem unser« Abonnenten, den, der Au fenthalt am Badersce vorzüglich gefallen hat, noch die Mittheilung, daß man in dem „Hotel Badersce" sehr gut ousgehobrn sei und daß dasselbe mit seiner aufmerksamen Bedienung, setntzn vorzüglichen Betten und seiner trefflichen Verpflegung selbst verwöhnten An sprüchen voll genügen werde, und dabei koste die tägliche Pension nicht mehr wie 6 Mack. Wer Lust lind Geld hat, dahin zu reisen, wird sonach gewiß mit seinem Aufenthalt a», Badersce höchst zu frieden sein. — In der letzten Monatsversammlung de« Vaterländischen GebirgsvercinS Saroniq machte der Vorsitzende Mitthcilung über die aus den» Vereinsg-biete ausaesührtc» Arbeiten um die bei Markersbach neu erschlossenen Partien (Zeisigstein, Hartenstein, Atbertstcin) vollständig zu niarkire», wurden daselbst wcilerc 20 Weg weiser ausgestellt. Lurch de» Herrn Oberförster KoSmahl ist der Alberistein zugänglicher gemacht, auch mit einer Barriere versehe» worden, sooaß die 'höchst lohnende Partie dahin nunmehr bestens empfohlen werden kann. Zum Schluß gelanatcn die hier für die nächste Zeit geplanten VereinüauSfliige zur Besprechung. — Der „S. E." bemerkt: Durch viele Blätter ging die Nach richt, in Schmölln bei Bischofswerda habe ein Eisenbahnarbeiter Lippold seine Frau erdrosselt und sich dann ertränkt diese Nach richt beruht nach amtlichen Recherchen aus Erfindung, wenigstens hat sich ein solches Drama nicht in genanntem Orte abgespielt. — Beim Bau des neuen Concerthauses in Leipzig stürzte am Freitag der Zimmeraeselle Schwester aus bedeutender Höhe herab und mußte sehr schwer verletzt nach dem Krankenhause ge bracht werden. Auch beim dortigen Muscumbau verunglückte an, selben Tage ein Handarbeiter NamcnS Oelsner. — Eine 33jährige Fabrikarbeiterin schnitt sich selbstmörderisch die Pulsader aus, ward aber, ehe sie verbluten konnte, noch aufgesundei, und ins Kranken haus gebracht. — Nach der „Oberl. M.-Ztg." starb in Neuhammer plötz lich die Frau des Häuslers Menzel nach heftige», Erbrechen. Das Blatt sagt: Ma» vermuthet Arsenikvcrgistung durch ihren Mann, welcher seit längerer Zeit in sogenannter wilder Elie mit einem Frauenzimmer lebte. Wiederholt habe die Todte zu Nachbarinnen geäußert, man niöge sie nach ihrem Tode secircn. Der Häusler Menzel ist verhaftet woroen. — I» Meißen rettete der .Hausbesitzer Schmidt an, 27. ds. ein 4jähr. Kind. welches in den Mühlgraben gefallen war. vom Tode des Ertrinkens. — In Wittgensdors b. Chemnitz hat sich dieser Tage ein unbekanntes Mädchen ertränkt. — In Pegau erschoß sich am 27. d. Abends ein Karabinier, Namens Meiier. Motiv »„bekannt. — Vor einige» Tagen geriet!, daS 6jährige Mädchen eines Töpfermeisters in Riesa, welches zusah, wir in der Nöbre einige Tbonkörbchci, gebrannt wurde», mit den Kleidern an die glühenden Platten: sofort schoflen Helle Flammen auf und obwohl dieselben rasch gelöscht wurden, ist das Kind doch nach drei Tagen an den Wunden gestolben. — Scbst die fromme Kuh kann unler llmstündei, gefährlich werden, wie dies au, Freitag Abend in Sebnitz in der Tbat ge schehen. Das wüthcnd gewordene Tliier durchraste die Straßen, bedrohte alle Entgegenkommenden und verwundete am Bahnhof einen 4jährigen Knaben nickt unerheblich. — In Grün au bei Ostlitz brannte das dem Fleischer Oster mann gehörige Wohnhaus nieder. ^ Dein Sensationsbedürfi, iß der Amerikaner bemüht sich eine in, Westen erscheinende Zeitung entgegen zu komme», indem die Redaktion an der Spitze des betreffenden Journals verkündet: In Folge der tumulluaiffchen Auftritte. die vor und in uweier Redaktion durch neugierige Leser unseres Feuilleton-Romanes , Das Gist der Crcolin" hcrbeigcführt wurden, sehen wir uns bemüßigt, zu erklären, daß wir uns unter keiner Bedingung dazu versieben werden, über die weitere Entwickelung dieses hochinteressante.!, Romans oder gar über die Lösung irgend welche vorzeitige und private Auskünfte zu ertheilen. Wir begreifen, daß die Spannung, m welche unsere Leser durch dieses farbenprächtige Meisterwerk de: Romanliteratur gerathc». zu mehr oder minder dringenden Anfragen sichren muß, erklären aber, daß wir selbst Drohungen — ivie sic bereits vorgekommcn sind — nicht beachten. Wir bleiben ver schwiegen. D<:r obengenannte Roman hat an, 1. Febr. begonnen Abonncnients übernimmt u. s. w." — Welchem Roinaiilcier läuft da nicht das Wasser im Munde zusammen! Briefkasten. N. O. „Ich sah mich wie viele Geschäftsleute hier infolge einer polizeilichen Verordnung seinerzeit genöthigt, mein sonst sehr bescheidenes Fabnenschildchen vom -Hause meiner Wohnung zu ent fernen. Liebster Doktor Schnürte, wie vertrügt eS sich aber mit dem Obengesagten. wenn sich so ein lederner Pechkonsument ous cincr hiesigen Straße einen grünangestrichenen Plapperich als ein Zeichen seines Mitbewohnens dieses -Hauses an letzteren» anzubriggen, welcher air Größe gewiß nichts zu wünschen übrig läßt. Als Freund der Gerechtigkeit wirst Du mir eine freundliche Antwort nicht schuldig bleiben." — Wäre das Schild Ihres Konkurrenten ... nicht wahr, von einem solchen reden Sie doch?... den polizeilichen Vorschriften zuwider, so Hütte es längst entfernt werden müssen, denn die Polizei bat für solche Dinge icharfe Augen. »** 1'- ?). Z- „Ich bin der Sohn eiiwS vermögenden hiesige» Bürgers, dessen sehr gut gehendes Geschäft ick später eiiimat über nehme» sollte. Da rck nicht die geringste Lust dafür verspürte, widmete ich mich dem Kausinannsstande. Auf einer kleinen Lonn> tagsparthie lernte ich ein junges Mädchen, die Tochter eines acht baren Bürgers hier kennen und lieben und besuchte^ in Begieitrrng ihrer Mutter mit ihr die feineren bürgerlichen Gesellschaften und Konzerte, machte zuweilen auch Sonntags kleine Ausflüge. Bei einer lieincn Familienseierlickkeit richtete ich nun an meine Eltern die Bitte, daß sie zu einer Verlobung einwilligen und die Gelder zur Gründung eines Geschäftes vorstrccken sollten. Hieraus wurde uiir jedoch die Antwort zu Theil, daß mein Vater (meine Mutter würde gern einwilligen) so lange er leb« keinen Pfennig zur Grün dung eines Geschäftes hergeben unv niemals eine Verbindung mit der jungen Dame gestatten würde, trotzdem wir beinahe 5 Jahre zusammen verkehren! Auf meine Erwiderung, nickst früher von der jungen Dame taffen zu wollen, bevor er niir genügende Gründe molwirt hätte, erhielt ich die Antwort: sie sei für mich zu arm! Aus diesem und keinem anderen Grunde soll ich, nur um der Laune meines Vaters zu genügen, mein ganzes Glück zerstören. Ich habe deshalb beschlossen, nachdem ^" Wittern»»« »»m 28. Juli. Bar-Meter »ach OiN-r r«iis»I», rg»as«e»ze,2 I-Vi Mm., l Mm. ge'allk». riierni-Mkir»,->»->'>!> »ach Ne-Iimur: Tempe- htchjie Tcmri. it'W. Regen. Mekt-Riu». rntur NI"W.. nie»rlg»e Temp. Feuilleton. ch Eduard Leonbardi, der ausgesprochene Träger des romantischen Prinzips in der Landschaft, welcher mit so giricktichem Pinsel uns die goldgrünen Hieroglyphen des Waldes, die blauen Räthsel des -Himmels und die blumig- Sprache des Gefildes zu deuten weiß, arbeitet gegenwärtig abwechselnd an drei, ihren Mo tiven nach griindvcrschie.encn Gemälden. Jedenfalls erinnert sich noch der cine oder andere Leser dieses Blattes ei, des Meisters früher liier einmal ausgestellt gewesenes, vielbcwnndertcs Koloffal- lnld „Der verirrte Wanderer". Gedachtes, seitdem dem Kölner Museum cinvcrleibtcS Werk veranschaulichte die atmosphä rische Stimmung vor einem Gewitter. Hierzu nun ei» gleich wirksames Pendant zu schaffen, ringt mit Eriglg Leonhardr in dem umfangreichsten der obigen Stastcicigeinälde. Da hat die elektrische Entladung bereits stattgchabt: in ohnmächtigen Fetzen treibt der Rest des vormals blitzschwangcren Gewölks dem Horironle zu! Ein breiter Lichtstrahl schießt triumpkirend über die Gegend, als deren Hanvtreiz sich ein großartige Perspek tiven erschließender Thalkcffel bezeichnen läßt. Wie wogt und dampft es da von dem feucht über den erfrischte» Wäldern und Flure» aufsteigendci, Brodcm! — Neben einer so heroisch gearteten Natur nehmen sich die beiden anderen Sujets desto rdistlrschcr aus. Auch in ihnen gelangen Stimnnmgsenckte und zwar unter An wendung der an Lronliardi gewöhnten liebevollen Einzelschilderung zur Geltung: hier eine ungemein anheimelnde Mühle, um deren morsches Gemniicr sich verklärend der goldene Glanz eines Mai morgens breitet; dort eine märchenhafte Waldeinsamleit, in deren grünem Mantel das Gestirn der Nacht'seine Silbersüden webt. ch Das Prloty' sche Geniäide bleibt nur noch bis Ende dieser Woche ausgestellt. ch Wir erwähnten schon kur, daS Märchen deS „Menestrcr", wonach der König Ludwig voll Bayern das 2Yag >' crthea 1 er von Bayreuth nach München wolle versetzen lassen. Abgesehen, daß der Fachwerkbau, der überdies sehr exponirt in den Ackerfeldern oberhalb Bayreuth errichtet ist» diese Versetzung kaum vertrüge, würde er in München doch nur eine Nummer unter den historischen Raritäten bilden; auch würde der König der Stadt Bayreuth niemals das Herzeleid zzrsügen, ihr die Monumcntaicriiincrung an die Wagnerzeiten grausam zu entführen. Was aber am meisten gegen das Projekt spricht, ist die Pietät deS Königs, die er gegen Wagner allezeit bewiesen hat. Wohl märe es weiser gewesen, bas Wagner- tlicater in den Jsaranlagei, ober München (nächst dem Polytech nikum) zu erbauen, und davon ist s. Z. viel die Rede gewesen, ja, Gottfried Semper hat die vollständigen Pläne zu eine», Monumcn estcr, amphitheatralisch sich aufbauendemPartclre'ohneBogcn, und überhaupt nach dein Grundgedanken, der ,n Bayreuth seine Der- kürpm»,^ gefunden hat. Wagner hat Bayreuth aber vorge^ogen, Theater _ unintriguanten Kapellmeister Wie Leon sind in München viele De dingungrn vorhanden, den WagnerkultüS im Sinne des Meisters fonzuMrcn. Aber den denkwürdigen bescheidenen Fachwerkbau in Bayreuth läßt der König sicher wo er jetzt fleht, dessen. darf der „Menrstrel" sich versichert halten > ich Herz und Verstand geprüft, meiner in den Tod. Da hierdurch der Bruch mit »reinen Eitern kaum zu vcrmeiven ist, falls dieselben inzwischen nicht nackgcben sollten, frage ich hierdurch an: Ob mir meine Eltern Hindernisse belmsS einer Verbeiratliung vor vollendetem 25. Jahre in den Weg legen könne» ? Um »reinen Eltern zu beweisen, daß man ohne Geld auch noch glücklich leben kann, werde ich eine Stellung als Buchhalter und Korrespondent annehmen und mich an der Seile meiner Braut glücklich fühlen, bürgt mir ihr Herz und guter Charakter doch dafür!" — Vor dem 25. Jahre können Sie ohne Eiwilligimg Ihres VaterS nickt heiwthen. Uebrigens ist Ihre Vcrhcirathiliig mit einem unbescholtenen Mädchen fein Grund zur Entcrbring, bas Pslirtsttheil haben Sie zu beanspruchen. -Hoffentlich wird sich aber Ihr Vater bereit finden lassen, Ihre treue Liebe aiizuerkeiinen und zu segnen. Er sollte sich Ihrer Ehrenhaftigkeit freuen, nicht Jeder hält so fest an der Geliebten, vollends nach 5jähnger Brautzeit! Eine elende Geldspekiilation, niederes Miß trauen genügen bei anderen Männern» die Braut zu verlassen, ihr LcbcnSglück zu zerstören. ^ C. R. A u. H. „Schreibt der Talmud Verwendung von C.hristenbl:il bei mosaischen rituellen Handlungen vor resp. läßt er solches wünichenswertl' erscheinen? Dir Erinorduyg der Esther Solyniossn veranlaßt ims'y, dieser Fryge." — Nein. Wenn in den» aiigcfülnten Falle ein ritueller Mord Vorlage, so wäre derselbe nur einem finsteren Aberglauben zuzuschreiben. Die Möglichkeit zu bestreiken, daß ein solcher obwalten kann, erscheint einfach lächerlich; keine Religion schließt aus, daß neben derselben der Aberglaube cmporwuchcri, taisti. ch» Besitzer kleiner Bauerngüter. „Sollte es bei dem jetzt günstigen Finanzsiaiike in Sachsen nicht einmal zur Ab schaffung der Schlachtsleuer kommen, waS in nnseri, beiden großen Nachbarländern schon längst geschehen ist und schon in nnscrei» Land tage angeregt wurde ? Diese Eleu« belastet unseren Stand unverhält- nismiäßig schwer. Wir find mit wenig Äusnabmen nicht in der Lage, uns grobe starke Diehraffcn anzuschaffe», Wenn wir nun ein S:uck zum -schlachten verkaufen wollen, hören wir stets die Klage, daß es die Steuer Iliener macht und müssen es deshalb billig verkaufen oder selbst schlachten und verpfunden, wo wir dann auch noch beinahe 5 Psg. Steuer aus'S Pfund zahlen." — Vor Allem ist dcrZuscblag zur Einkommensteuer ganz ,u beseitigen. Uebrigens ist der ticinc Grundbesitzer in Preußen viel schlimmer daran als in Sachsen Schielt nur ja nicht so begehrlich hinüber. Ab. „Bitte mir eine Anstalt zu nennen, wo ein jinigcS Mädchen, das dem Leichtsinn sehr ergebe» ist, gegen Arbeit unter streif,er Aussicht freie Ausnahme findet? Welches Alter muß dasselbe haben, ehe tich Eltern lossagen können?" — Die Mutter kann sich von einer Tochter, gesetzt, daß dieselbe sie nicht gemißbandelt oder sich eines Verbrechens schuldig gemacht bat. nicht lassagen. Be,, der Unterbringung Ihrer Tochter wende» Sie sich an die Oberin des MagdalenenstfftcS in der Obcrlößnitz bei Dresden. F. R. „«<e machten neulich Mittbeilung über die strenge Kontrcle betreffs des Tabaks und der Cigarren beim Passiren der böhmischen Grcnre. Haben Sie wobt die Güte, mir »nJutheilci,. wie viel Cigarren ziilässtg sind und wie der Zolltarif ist ?" — Die Einfuhr von Tabak und Tabak-Fabrikaten (Cigync») ist nur gegen Erlaubniß der ersten Zollbehörde gestattet. Wird sie ertheilt, dann beträgt der Zoll für Cigarren zwar nur 52,-- Kr.» die Licen,gebühr aber II fl. vro Kilogr. Zollfrei sind nicht mehr als 35 Gramm oder zehn Stück Cigarren, insofern diese Zahl dem Stande der Reisenden angemessen ist. (Theurer Tabak.) >>.*«, A. St., Kötzsche n b r oda. „In welchem Größen««- lialtmß steht em Acker zum-Scheffel, in welchem zu», Ar resp. Hektar? Ist die Kaiser-Wilhelmspendr in Dresden oder Umgegend vertreten, und durch wen? Gehört der Inhalt des Grünen Gewölbes nickt zu den Sammlungen für Kunst und Wissenschaft ? Freier Eintritt gegen Festkarte war nicht gestattet und hat unliebsam berührt." — i >> Nacht-Telegramm am Kopfe
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