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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.12.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-12-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188012143
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18801214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18801214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-12
- Tag1880-12-14
- Monat1880-12
- Jahr1880
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.12.1880
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— — loco 55 ^g hl Rr. 00 r«-27 31-33 -10 50-13 >. Linke.) ntworsene d und ^ ie Saison bis zu« cksicht auf > zufrieden lmern, die entsprach nur ganz kung de» Sturme- kang von bleu und Pen ange- ,en waren eschnitten) er je nach -0.90 >», -1.60 Schellfisch ende Aale e Karpfen ege».) irr Woche Lnderung runqSver- lgünstigen Aufnahme öasen im ine Befie hl erzielen hwein er- ! und be- e. Notirt streift per 3.50 bi- ickau. in«. litz bei L. zso. ! Staat-« rrei 66.10 >ActL«.75 Br. 8350 rk. 79.75 111.50 ei 108. >eb. 77.75 SO. 141.50 Dampf- 139. s. 13«. ist. 1«7. !erf. 97.50 . 180.75 f. 169 -rf.145 50 s. 110. aschinen« r) 43.75 rschin.-F. ier) 83415 lz.109. sp.315. rie «0. iien. k. 97 5»' (Schluß« 0. 76 6. h- 101', rie-Bal» ltralbahn Dampfer «erika-, eoffen. >er Post- Dampfer >etroffen. >. Lloyd« > ein. „River« ffen. France" sfing'sche ambnrg« es" von »r Line« r White ,rk, der ston der n New« tt" von )a«pfer Grfchetnl tSgttch früh 6'/, Uhr. «edmlt», «lt »„»»««, JohanmSgaff« 33. Jorechßmrw» der »edacU«, vormittag« 10—12 Uhr. Nachmittag« 4—5 Uhr MWr Xr Nückgat« rta-rjaridtrr M«n»- «acht dte «rdärtto» aicht Mnnäümr der für die nächst- folgende Nummer bestimmten Ämeratr au Wochentagen bi« I Uhr Nachmittag«, an Sonn- «-Festtag» ftÄ bi« V.» Uhr. L« de» Filiale, filr Z,s. Lamch»«: Ott» Klemm. UmverfitLtSstr. 22, Low« S-fche.Katharmeustr. 18,p. nur bi« »/H Uhr. nMger Tagcblalt Aazeiger. drga» fir Witik, LocalgWchtc, HasdrlS- imd SrschiistMrkt-r. Auflage 16,40«. Adeaarmeatoorrt» viertelt-«E/.Mk, incl. Bnngerlohn » PL, durch die Post bezog» » ML Jede einzel ue Nummer 3» Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Eftrasmagl» «h«e Postbesvrderuug »9 ML «Nt PostbefSrderuug 4« ML Jostrate ögesp. Petttzeü« I» PL Größere Schrrsten laut Preisverzeichnis. Satz nach höhere» Ueeloma »ater de> ReboetloWaetch dt« Spcützeil« 40 Pf. Inserat« find stet« an d.T«mbM» »u senden. — Rabatt »» wcht ««geben Zahlung pro emo»«»»» oder durch Postvorschuß. ^ Z74. Dienstag den 14. December 1880. 74. Jahrgang. Rach 8- - des nachstehend- Beka»ntmach«ng. mdS abgedruckten Regulativ- der Fneden-stiftuna find die Unterstützungen au- dieser Stiftung am Tage de- FriedenSichluffe», sonach am 3 März zu vertheilen, und fordern wir daher Diejenigen, welch« um solche Unterstützunaen nachsuchen wollen, hterdurch auf, ihre Gesuche bi- »um -1. Januar 1881 mit den n-thigen Bescheinigungen bei un- einzureichen. Spätere Anmeldungen würden für die-mal unberücksichtigt bleiben müssen. Im Urbrigen verweisen wir auf unsere nachstehend wieder abgedruckte Bekanntmachung vom «1. Juni 1875. Leipzig, am 7. December 1880. Der Nach der Stabt Leipzta. vr. Georg» Lamprecht. Bekanntmachung. Nachdem wir di« Bestimmungen de- Regulativ- für die Friedensstiftung der Stadt Leipzig in einigen Puncten unter Zustimmung der Stadtverordneten abgeändert haben, dringen wir da- abgeänderte Regulativ nachstehend zur allgemeinen Kenntniß. 8. 1. Der Zinsfuß deS StifttmgScapitaleS an 80,000 wird auf 5 Procent jährlich festgesetzt. Die Zinsen laufen vom 1. Januar 1871 an. 8- 3. Die Zinsen werden verwendet zur Unterstützung solcher »n Leipzig wohnhafter Invaliden und Angehörigen von Gefallenen oder verstorbenen Invaliden auS dem Kriege 1870/71, die erner Hülfe dringend b 6 dürfen, 8- 3. Ueber die Gewährung der Unterstützung beschließt eine auS je 3 Mitgliedern deS Rath- und der Stadtverordneten zu bildende Deputation. 8. 4. Die Vertherlung der Unterstützungen findet regelmäßig alljährlich am Tage deS Friedensschlusses statt; ausnahmsweise können Unterstützungen auch außer dieser Zeit nach Ermessen der Deputation gewährt werden. H. 5. Ueber Einnahmen und Ausgaben wird der Rath alljährlich Rechnung ablegen. 8. 8 Abänderungen diese- Regulativ- bleiben dem übereinstimmenden Beschlüsse de- RathS und der Stadtverordneten Vorbehalten. Leipzig, am 31. Juni 1875. Der «sitz her Stabt Leipzig. vr. Koch. G. Mechler. Bekanntmachung. Eo««abeub, be« 18. December b. I, vormittag- 1» Uhr sollen in den Räumen deS hiesigen Proviant-»«:«, Schloß Plettzenburg, 1 Partie «oggenkleie «nb Kehrmehl öffentlich an den Meistbietenden gegen sofortige baare Bezahl«»« »ersteigert werden. Die Bedingungen werden vor der Auctiou bekannt gemacht. Leipzig, am 10. December 1880. Königliche» Pr»bta«t-Amt. Königliches Gymnasium. Anmeldung zur Osteraufnahme (im Gymnasium I Tr.) Die««tag. be» 11 Z«««ar, »,« »—1 ««b 3—6 Ahr »»r für Serta, Mittwoch, tz« IS. Januar, »»b So»»abe«P, de« 16 Ja»«ar, 1« -«selbe» Et«»be« für ale TlaPe«. In Quinta und Untertertia werden nur weniae Plätze frei sein. Es wird gebeten, bei der Anmeldung da- letzte Schulzeugniß (Michaeli-- oder WeihnachtScensur) vorzw legen, vet solche«, bte bereit- et»e höhere Schule (»tzmnafinm ober Nealfchule) besucht habe» »ber besuche«, ka«« ohne vorle«««g be» «bga»g-ze»g«tffe». bez. ber Mtchaeli-re«sar a»ch «tcht eine vorli»fige A«melb««g angenommen »erbe« Die zur Aufnahme nach dem Gesetze erforderlichen Zeugnisse — 1) Tauf- oder Geburtsschein, bez. auch LonfirmaüonSschrin, 8) Impfschein, bez. Wiederimpfschein, 3) Schulzeugniß (von Ostern) — sind big spätestenS 83. April einzureichen. Aufnahmeprüfung: Montag, den 85. April, von 8 Uhr an. Leipzig, den 13. December 1880. Nich«rb Mchter, Rector. AnctionS - Bekanntmachung. vom Unterzeichneten Rathe sollen be» 16 December 1886, von Vormittag- 9—18 und Nachmittag- S—« Uhr, in der Pfandniederlag«, Serberstratze Nr. 16, Hof 1. «tage, 9 Schreib« und 3 Kleidersecretaire, 1 Kleiderschrank, 3 SophaS, Tische. Stühle, Kommode», Spiegel und sonstige WirthschaftSgegenstände, 1 Partie Taschen- und Wanduhren. 1 größere Anzahl Kleidungsstücke, sowie Koffer rc. r- « an den Meistbietenden gegen sofortige Baarzahlung öffentlich versteigert werden. «o ^ Leidig, am 89. November 1880. »er «attz ber Stabt Leipzig. v,. Georgi. Nüster. Freiwillige Snbhastation. Vom Unterzeichneten Königlichen Amtsgerichte soll be« 14. Februar 1881 auf Antrag der Erben da- zum Nachlasse der Frau Johanne Rosine verehr!. Schnabel verw. gewes. Franz aeb. Rähmß in BolkmarSdors gehörige Grundstück Nr. 44 de- BrandcatasterS Abtheilung 8, Nr. 301 de« Flurbuchs und Folium 394 de- Grund- und Hypothekenbuchs für VolkmarSdorf, welches Grundstück ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 16,186 Mark - Ps. aewürdert worden ist, freiwilliger Weise versteigert werden, waS unter Bezugnahme auf den an hiesiger Amt-Kelle auShLngenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Leipzig, den 8. December 1880. Da» Königliche Amtsgericht, Abtheilnng V, Sectio» 1b. vr. von Abendroth, Amtsrichter. Aus Griechenland. Die deutfcheunb biefranzösische Diplomatie wirken mit vereinten Kräften bäht», für die griechisch-türkische Verwickelung einen friedlichen Lu-gleich zu finden. Am Sonnabend hat zu Athen, wie unS von dort telegraphisch gemeldet wird, der französische Gesandte, Graf Mouy, bei der Leberreichung seine- Beglaubigungsschreiben- folgend« Ansprache an den König gerichtet: „Indem die Regierung der französischen Republik mir die Mission ertheilte, welche ich im Begriffe stehe bei einem Sonverain zu erfüllen, dessen er habenen Gesinnungen und hervorragende Weisheit Frankreich auf- Höchste schätzt, ist mir die Aufgabe r» Theil geworden, die traditionelle und dauernde Frmnbschast, die mein Land für Griechenland empfindet, zu repräsentiren. Ich erneuere vor Ew. Majestät hierdurch die Versicherungen dieser Freundschaft. Meine Regierung, Sire, ist t« Vertrauen auf die Wirksamkeit friedlicher Mittel davon überzeugt, daß die legitimen Bestrebungen Griechenland« sich dnrch eine kluge Politik iu einer wenig fernen Zukunft verwirklichen werden und zwar iu Gemäßheit der Ent schließungen, welche als Bast- für die europäische Mediation gedient haben. Frankreich wird seinen Einfluß geltend machen, um diesen guten Erfolg herbelzuführen, indem ei den Principiea der Mäßigung treu bleibt, welche im Orient wie überall nicht aufhüreu werden, sei» Verhalten zu leiten. Wean e- mir erlaubt ist, einem persön lichen Gefühle Ausdruck zu geben, so Haie ich die Ehre, Sire, hinzuzufügea. daß ich mich glücklich schätze, bei diw edlen griechischen Natron und ihrem erhabenen Eouverain der Dolmetscher der Sympathien Frank reich- zu sein, und ich wage mich der Hoffnung hinzugeben, daß Ew. Majestät geruhe» wirv, mich Während der Mission, die hier zu erfülle» ich be« rufen bin. durch Ihr hohe« Wohlwollen zu unter, stützen. Ich habe die Ehre, Ew. Majestät die Schriftstücke de« Herrn Präsidenten der Republik z» überreichen, durch welche ich all außerordeal- licher Gesandter »nb bevollmächtigter Minister bet Ew. Majestät beglaubigt werde und durch welche gleichzeitig die Mission de« Herrn Baron de« Michel« al« beendet bezeichnet wird." Der König erwiderte auf die Ansprache mit folgenden Worten: „Ich bin von den Versicherungen, die Sie mir über die traditionelle Freundschaft Frankreich* für Griechenland gegeben haben, tief gerührt. Diese Versicherungen entsprechen vollkommen meinen per sönlichen Gefühlen und devjrnigeu, welche die griechisch« Nation stet- für die edle französische Natioa «hegt hat. Griechenland hat. indem e- den Rath- sch lägen Europa« »achkam, während aller Wendungen «in« so schwienge» Vergangenheit eine Po litik der B c« «rhigung und der Mäßigung befolgt. ES ist voa Da»k erfüllt gegen dieTroß«ächte, welch« i« ihre» Fürsorge für dteSicheruug de« Grieben- im Orient in einer endgültigen und unwiderrufliche» Weise die neue» Grenzen zwischen Griechenland und der Lkkkei «ordnet haben. Eine schleunige Ausführung dieser Entscheidung würde ohne Zweifel da- sicherste Mittel sei«, ium den Gefahren neuer Verwickelungen im Orient vorzubeuge«. Ich hoff« daher, daß Fraukreich fortfahren wird, seinen Einfluß geltend zu machen, um die Verwirklichung der legitimen vestrebungen der griechischen Natron hrrveizuführen. ES ist mir besonder- angenehm, daß die Regierung der französischen Republik zu ihrer Vertretung iu Griechenland Sie gewählt hat, dessen Sympathien für die griechische Natioa so be kannt sind. Seien Sie versichert, Herr Minister, daß Sie bei mir wie bei meiner Regierung da größte Entgegenkommen bei der Erfüllung Ihrer Mission finden werd«. Mit Vergnügen nehme ich an« Ihrer Hand die Schriftstücke de- Herrn Präsidenten der französische» Republik entgegen, »eiche Sie al« außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister bei meiner Person be glaubigen." An Griechenland selbst würde e- nun sein, die Fürsorge der Großmächte für die Erhaltung de- FriedeuS i« Orient, welche Se. Majcstät König Georg so willig anerkennt, mit allen Mitteln zu unterstützen, bevor das Land sich in ein kriegerische- Abenteuer stürzt, besten Folgen einstweilen noch gar nicht abzuseben sind. Daß mau selbst in St. Petersburg einem friedlichen Ausgleich geneigt ist, geht an- einer mtereffante» russisch - osficiösen AuSliffang im „Journal de St. P«ter<boura" hervor, die nicht- Andere« besagt, al- daß Rußland darauf verzich ten wolle, weil müsse, mit England allein den griechischen Handel zu dem semigen zu machen. ES heißt va: Angesicht- der Schwierigkeiten, welche sich der Action Europa» in den Weg stellten, und de« Miß verhältnisse« zwischen dem Kraftaufwand« und dem erzielten Erfolge überwiegt gegenwärtig enscheinend die Meinung der Eabinete, welche für Klagheit, Ge duld nnd Zuwarten find, und die Mächte, welche in der Uederzeugung von der Nothweadigkeit einer un unterbrochenen und entschlossenen Action beharren, unterwerfen sich ihrerseits dem Wunsche der andern. Beiderseits hat gegenseitige« Entgegenkommen statt- aefunden. Die- rst da« Wesentliche jeder Ueberein- kunft. und wir erblicken darin einen Beweis von der Wirklichkeit de« europäischen LoncertS, ei» Zeugniß seiner Nützlichkeit und ern Unterpfand seiner Fort- bau« zu« Vesten de» Orient« wie Europa«. Da da« aernemsame Ziel unverändert bleibt» so werden di« Thatscchen darlegen, welcher Weg zu seiner Er reich«,« »er geeignetste ist. Da« isi seit lamge, bemerkt ei«e Berliner diplo matische Korrespondenz der „Kölnischen Zeit«»«" daz«, die vernünftigste und beruhigendste Nachricht, die an- der russischen Hauptstadt gekommen ist. Man soll e- darum den russische» Diplomaten a«ch gar »icht Wetter übel vermerke», daß fie Herr» Gl ad st o«e, dem fie die wetteren Dienste kündigen, ein Anrecht auf da- Lob de, künftigen Geschichtschreiber zuerkennen; diese« Herm Glad- flone, der, wie die Raffen jetzt schreibe», „an die Stelle der Politik de- Haffe- und de- Kriege- eine Politik des Frieden» und der Eintracht gesetzt bat". De» Fernere« wird dann da- liberal« Eag- laud der Sympathie» Rußland- versichert. Mögen sie ihm leicht sein! All« Welt aber — und dtcse Erkeuntniß greift selbst in Rußland Platz — ver- langt jetzt eine Pause iu der gewaltsamen Lösung der orieotalischen Frage. Politische Ilebersicht. Leipzig, 13. December. Von der officiöscn Presse wird die berechtigte Kmge Uber die verkehrte Folge der parlamen. tarischen Sessionen, welche de» preußischen LandeSH auShaltSetat vor dem Reichsetat festsetzeu läßt, jetzt wieder einmal dazu benutzt, um die Nothweudigkcit einer verläugernng der Etatsperiode zi betonen. Dieselbe soll sich nach ihrem Vorschläge, der sich jedenfalls der Billigung de« Fürsten Bismarck erfreut, auf zwei Jahre «Strecken, in dem einen Jahre »Erde dann der Reichs-, im folgenden der preaßischeLanbe-etat be- ratben und beschlossen. „Selbstverständlich fiel« dann" — io schreibt «au uns au« Berlin—„jeder zwin gende Grund für eine alljährliche Berufung der beiden parlamentanschen Körperschaften weg und die be treffenden verfaffanaSparagraphen koantea einfach gestrichen werden. Eine fernere Folge würde die sein, daß mit den Finanzperioden auch die Legis laturperioden verlängert werden müßten, mindesten« von 3 auf 4 Jahre, denn eS würde sich doch wenig empfehlen, daß der eine Landtag durch eine zweijährige Etat-bewilligung schon seinen Nachfolger bände. Eine Verlängerung der Legislaturperioden — da kann mau sich »icht verhehlen — hat auch für einen Theil der Liberalen viel verlockende«. Eine häufige Wiederkehr von allgemeinen Wahlen so argu- meutirten dieselbe« schon im Jahre 1867 bei Bcrathung der norddeutschen Bundesverfassung, wo die fünfjährige Legislaturperiode nur um einer kleinen Mehrheit vom Reichstage abgelehut »wurde — müsse entweder eine fortdauernde Agitat ou im Lande unterhalten und da- Partriwesen bedenklich steigern oder im Volke da« Gefühl für di« Wichtigkeit der Wahlen abstumpfen.wie mau da- ja allerdings nach den Ereignissen von 1848 und 1866 genugsam beobachtet bat. Ferner und vor Allem müsse fie aber dazu führen, daß die Mitglieder de- Parla- ment» oft weniger ans die Wohlfahrt de- Ganzen bedacht seien, als darauf, ihre Wiederwahl zu sichern. Al» loben-werthe- Beispiel wird dann gern England citirt, wo unter Wilhelm von Oranten auch einmal die äußerste Dauer eiae-Parla» «ent» aus drei Jahre ftswrsetzt war, aber scho» pnler Georg I. auf sieben Jahre verlängert wnrde, und zwar zu solcher Befriedigung de- Parlameate» selbst, daß auch ein Mann von vrm Einfluß Walpole's die Rückkehr zu dreijähriger Periode nicht durch setzen konate. Jadeß ist eS trotz dieser Berufung aus englisches Beispiel nicht wahrscheinlich, daß ein Gesetz, welche« die Verlängerung der Legislatur- veriov« ausspricht, im Reichstage oder im preußi schen Abgeordneten Hause eme Majorität finden sollte." Die „Secession" wird dm voa der Fortschritts- Partei i« voran« geebneten Boden mit ihrer Au-- saat zu bestell« suchen, um bei dm nächst« Wahl« eine ergiebige Ernte eiuheimsm zu können. Die Führer der „liberalen Vereinigung" werde» selbst al« Wauderapostel in den Partei- kampf einareifeu. Nach Neujahr wird eine An zahl der Herr« in ihren Wahlkreise» da» Pro gramm ihrer Partei entwickeln, so u. A. Herr v. Forckenbeck in NeuhaldeuSlebeu, der Abgeordnete v. Stauffeuberg iu Holzmiaden, während vr. Friedrich Kapp in Hamburg und ei« andere- Mit glied der liberal« Vereinigung in Halle zu spreche» gedenken. Dem Vorwurf einer gewissen Zurückhaltung in jder Agitation begegnet mau von dieser Sette mit dem Hinweis darauf, daß eS erst jetzt, »ach dem Erscheinen der Bamverger'scheu Broschüre, au der Zeit sei, da- dort in groß« Zügen »twickelt« Programm in allgemein verständlicher Form u»ter die Masten zu trag«. Daß übrigen- die Uuthätig» keit der Secesstoaisten nur eine scheinbare ist, da- zeigt die Altenburger Wahl recht deutlich. E» sind an freicoaservative und nationalliberale Abgeordnete Briefe au- Alteuburg eiugelanfe», welch« sich darüber beklagen, daß die secesfioni- stifche« Wähler sich von dem Pact zwischen de» beiden Partei« logesagt und ihre Stimm« de« fortschrittlichen Taudidaten gegeben habe». ES ist wiederholt darauf hingewiefen worden, daß die übrigen kurhessischen Agnaten sich u einem vergleiche mit der Krone Preußen tber die streitigen Vermvgen-objecte bereit erklärt haben, aber einer derselben, Prinz Wilhelm, darauf beh irrte, den gerichtlichen Weg zu beschreiten. Er verlor feine» Proceß in erster Instanz und meldet« die Berufung an. Indessen hat auch er jetzt ein« gütlich» Vergleich vorgezogen und dieser hat be reit« die Genehmrgung de« Kaiser« erhalten. Die Anaelegenheit derStöcker'sche« Grün derliste tst noch immer nicht als abgeschlossen anzusehen. Wir hören, daß diese Deuuuciatto» für die Angegriffene« der Anlaß zu einer Ver sammlung sein wird, iu welcher d« Mittel und Wege zu einer energischen Abwehr berathen wer den sollen. Herr v. Ludwig beabsichtigt üb ciaen», die Erklärung de- Abg. Kieschke zum Gegenstand erneuter Gkaadalscenen zu mach«. Während die welfischen Blätter immer von der „hannoversch« Treue" sprechen, scheue» fie sich mcht, die patriotisch« Gefühle der Bewohner Preußens gegen da- Hau* Hohmzoller» z« be» ' ' ' w Wuth spötteln, von geradezu blinder! jedoch die Mahnung der „Deutschen VolkSze^ug, j^« Betheiligmg an de» dem Prinz« Wilhelm von Preußen zu machmdeu Geschenk« abzulehn«. D»s W:lf»blatt schreibt: „Ja Rücksicht auf de» Um stand, daß durch Maßnahmen der Hohmzoller« unsere ««liebte Köaig-samtlie gezwunge» ist, t» der Verbannung zu lebe», glaube« wir die be stimmt« Erwart»ug au-fvrechm zu dürfe», daß allenthalben da, wo Mitglieder der deutsch- hannoverschen Partei mitzuspreche» habe», dieselb« sich gegen die Betheiligung a» irgend welche« Geschenke erklär«." Erfreulicherweise — so wirb au» Hannover geschrieben — Hab« nur »och i» der Residenzstadt Hannover die welfischen Bürger» Vorsteher „mitzuspreche»"; in ander« hannoversch« Städten werd« fie uothgedrung« z» schweig« habe». Der deutsche Botschafter in Konstantinopel
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