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Dresdner Journal : 18.08.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-08-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190208181
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19020818
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19020818
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1902
- Monat1902-08
- Tag1902-08-18
- Monat1902-08
- Jahr1902
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- Dresdner Journal : 18.08.1902
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»den 4S 47 Lar! nna Hr. rarl Frl. a. >rn. Sin hlag -rn. > in rker J-); idc- ühle ^tto hier iane I) Seh- n i. :rw. ach; and Hr. em- >dor ahn S S tter. M., tter. v« iüb- De- ituS A-1S0 1902. Montag, den 18. August nachmittags. Amtlicher Leit Nichtamtlicher Teil. veröffentlicht hat, entnehmen Auuft und Wissenschaft. günstigen Stern. O. S. sehr annehmbare Mittel mit, erscheint nicht zum wenigsten auch äußerlich für sie bestimmt. Doch würde wohl die Voraussetzung eines künstlerisch ersprießlichen Wirken der Sängerin am König!. Institut sein, daß ihre Ver wendung sich innerhalb gewisser Grenzen bewege; denn Wissenschaft. * In dem westfälischen, an die holländische Grenze stoßenden Kreis« Ah au« wird eine ganz eigentümliche Mundart gesprochen. Einem Vortrag«, d«n Th Hock« in einrr Sitzung d«S Ahauser Krei«verein« für Geschicht»- forschung und Altertumskunde zu Stadtlohn gehalten minderer poetischer Spannung, Intelligenz und noch immer in kleiner Darreichung schwer zu verdauen sind Dazu und im „Münst Anz kommt, daß Hr. Feydeau in seinem Schwank selbst- wir, daß sich in diesem Kreise überraschende Spuren de« Lateinischen erhalten haben. Da in der dortigen Gegend alt« Klosterschulen bestanden und die Bevölker ung fast ausschließlich katholisch ist, so sind vom kirch lichen und mittelalterlichen Gebrauche des Lateinischen her manche Ausdrücke in die Volkssprache eingedrungen. Wenn dort ein Vater sich veranlaßt gesehen hat, seinen Sohn abzustrafen, dann sagt er wohl: „Miin Sönn Filiu«, da« he« för düne Pcckelsün'nen!" Außer Film«, dem die Uebersetzung gleich beigefügt ist, geht auch der erste Teil von Peckelsünden auf da« Lateinische zurück, auf pvaoatum - Sünde. Jemand, der eine Gefahr kommen sieht, ruft: „Et i« Perikel in d« Mölle" in unrichtiger Umgestaltung de« lateinischen Ausdruck« vsrioulum ill mors. Von vova, der neunten Tages stunde, 3 Uhr nachmittag«, hat man Nöönken sür Nach mittagsschlaf gebildet: dieser Ausdruck kommt auch in König!. Opernhaus. — Am 17. d. Mts.: „Der Freischütz." Romantische Oper in drei Akten von Friedrich Kind. Musik von Kar! Maria v. Weber. Die Partie der Agathe in dem unvergänglich jugend frischen Meisterwerke deutscher Frühromantik bot diesmal dem neuen Mitglied« de» König! Institut» Frau Jelinek Belegenheit, sich im besonderen in ihren Fähigkeiten al« gesangliche Kraft zu zeigen Ist doch die Rolle der nur um den Gegenstand ihrer Liebe bangenden schlichten Försterstochter nicht dazu angethan, durch stärkere« Be tonen der darstellerischen Momente, durch Gefühlsüber schwang und verglichen zu glänzen. Hier komm.' e» vor allem auf die schöne Lim« de« Gesänge« an und auf die seelische Durchdringung der Melodik, die bei einer unserer Zeit von durchsichtiger Einfachheit er scheinenden Orchefierverwendung dem Hörer in un getrübter Klarheit entgegenleuchtet Und da kann e« denn nicht verschwiegen werden, daß Frau Jelinek nicht allen den Anforderungen zu genügen vermochte, die man wohl an «ine vollwertige Vertretrrin d«r Agathe stellen möchte. Einmal entbehrt da» Organ doch bereit« etwa« der jugendlichen Arische, wa« am offenkundigsten in den höheren Lagen wird Dann fehlte e« aber auch dem gesanglichen Vortrag an einer künstlerischen Autreisung, an Feinheit im ganzen wi« im einzelnen Möglich, daß die neuen, größeren Verhältnisse, in di« Frau Jelinek hier- s«lbst tritt, deren weitere« Streben nach dieser Richtung hin günstig beeinflussen und daß in nicht ferner Zeit einige Wandlung von ihr zu scha len ist Jedenfalls wird man unter den gedachten Einschränkungen den Gesamteindruck nicht ungünstig nennen können Die Sängerin bringt für Partien von stimmlich wie darstellerisch nicht allzu hohen Ansprüchen, vor allem für jugendlich-dramatische von Tagesgeschichte. Tres-e«, 18. August. Se. Majestät der König wohnte am gestrigen Sonntag vormittag mit dem anwesenden Hohen Besuche und Ihrer Königl. Hoheit der Prinzessin Mathilde dem Gottesdienste in der Schloßkapelle zu Pillnitz bei. Nachmittags 2 Uhr fand bei Sr. Majestät dem Könige in Billa Hosterwitz Familientafel statt, an der Ihre Majestät die Königin-Witwe, Se. Königl. Hoheit der Kronprinz und Ihre Kaiser!, und Königl. Hoheit die Frau Kronprinzessin mit Höchstihren beiden ältesten Söhnen, den Prinzen Georg und Friedrich Christian, Ihre Kaiser!, und Königl. Hoheiten die Frau Erzherzogin Otto und der Erzherzog Karl, Ihre Königl. Hoheiten der Prinz und die Frau Prinzessin Johann Georg und die Prinzessin Mathilde teilnahmen. Zu derselben Zeit vereinigten sich daselbst die Suiten zur Marschallstafel. In den Nachm ittagsstunden unternahm Se. Majestät der König mit dem Hohen Besuche und Ihrer Königl. Hoheit der Prinzessin Mathilde einen Ausflug zu Wagen nach Weesenstein. — Heute vormittag traf Se. Majestät der König von Villa Hosterwitz kommend im Königl. Residenzschlosse ein und nahm hirrselbst von HN Uhr ab militärische Meldungen entgegen, hörte hierauf die Vorträge der Herren Stantsmimster bez. deren Stell vertreter, oer Hofdep.inemenlschess uno des König». KabinettSsekretärs und kehrte in den Nachmittags stunden nach der Billa Hosterwitz zurück. — Ihre Majestät die Königin-Witwe hat am vergangenen Sonnabend mittag das Jagdhaus Rehe- feld verlassen und AlOrhöchstsich zn Mrgen zu einem Central-Theater. — Am 16. d. Mt»: „Frauen jäger". Schwank in drei Akten von G. Feydeau. Deutsch von B Jacobson (Zum ersten Male ) George Feydeau weiß auch in diesem Schwank, der am vergangenen Sonnabend vor gut besuchtem Hause erstmalig hier über die Bühne ging, nicht« Neues und Originelle« zu bringen E« sind altbekannte Bühnen- typen de« modernen französischen Durchschnitt«schwanke«, die er un« wieder vorfübrt: ein paar lockere Ehe männer, an deren Befähigung zur Ausübung irgend einer Berufsarbeit man bei ihrer stark entwickelten Schwachköpfigkeit, die sie zeig«n, nicht glauben kann, rin ziemlich d.schränkter blonder junger Lebemann, «ine un interessante Grisette, ein paar ebenso uninteressante jung« Frauen, die sofort bereit sind, ihren skrupellosen Ehe männern Gleiche« mit Gleichem zu vergelten, «in paar unmögliche Kleinstädter, ein boxende- enalische« Ehe paar u. s w. Laute, Schwankfiguren ohne Komik, die man schon im Uebermaß genossen hat und die schon verständlich wieder da« eheliche Leben darstellt, wie r« nicht sein soll und wie e« sich auch in Pari« nur in den Augen de» Hrn Feydeau abspiegelt, und daß die Bühnenvorgänge, die Effekte und Situationen fast samt und sonder« in früheren französischen Stücken schon besser sich abgespielt haben Bei modernen französischen Schwänken, deren verschiedene Verfasser immer mehr und mehr an Mangel an Erfindungsgabe leiden, aber daran leider nicht zu Grund« gehen, handelt e« sich, um den Lacherfolg zu sichern, meist darum, einen neuen Situationswitz zu bringen, um den sich dann die her gebrachten Verlegenheit», und Verw«chselung»scrnen grup pieren. Einen solchen neuen Tric giebt der Schwank im zweiten Akt, wo in Hotelbetten, die irrtümlicher- und unmöglicherweise verschiedenen Gästen gleichzeitig gegeben werden, elektrische Klingeln gelegt werden, die ertönen, sobald der Gast sich zu Bett legt Dieser einzige neue Witz verfehlte denn auch nicht, Heiter keit zu erwecken Im übrigen verdiente di« Komik, die Hr. Feydeau darzubieten beabsichtigt, nicht di« freundlich« Aufnahme, die ihr zu teil wurde Zahl reiche Längen und öfteres Schleppen der Handlung ermüdeten und erschwerten auch di« Darstellung, die an sich lobenswert war Hevorzuheben find unter den Darstellern di« Damen E Vareny und R. Valetti und di« Herren E Reiter, M Adalbert und F. Martini. Di« Regie war von Hrn F Martini ge schickt geführt R B. kurzen Besuche der Frau Gräfin Fünskirchrn nach Teplitz begeben, von wo aus die Rückreise per Eisenbahn am selben Tage nachmittags nach DreSden- Slrehlen angetreten wurde und die Ankunst gegen Abend erfolgte. Deutsches Reich. Berlin. Au» Gonsenheim liegen folgende Meld ungen vor, von denen wir einzelne bereu« in einem T«lle unserer l«tzten Nummer gebracht haben: Bei schönem Wetter wohnten vorgestern morgen Se. Majestät der Kaiser, in der Uniform de« Infanterieregiment« Nr 116, dessen Chef der Kaiser ist, sowie Se. Königl. Hoheit der Großherzog von Hessen, in der Uniform des In» fanterieregimentS Nr. 115, und die Prinzessin Friedrich Karl von Hessen, in der Uniform de« Infanterieregiments Nr. 80, den Truppenübungen auf dem Großen Sande bei. Zurrst machte da» 23. Dragonerregiment einige Uebungen und beendete diese mit einer Attacke, die die Fürstlichkeiten mitritten. Se. Majestät der Kaiser äußerte Sich über den Verlauf dieser Uebungen sehr befriedigt. Hierauf fand ein größere« Feuergefecht mehrerer Infanterieregimente, gegeneinander, mit Artillerie und Kavallerie auf.beiden Seiten, statt; die Infanterie wandte hier beim Vorgehen eine teil, weise neue, sehr zerstreute Gefecht-weise, dir sogenannte Burentaktik, an Um ^10 Uhr ritt Ce. Majestät zur Kritik, während die Truppen sich ,um Parademarsch auf stellten. An der Parade nahmen da« 87., 88., 80., 116 , 117. und 118. Infanterieregiment, die Unter offizierschule von Biebrich, das Fuharüllerieregiment Generalseldzeuzmeister, da« Nassauische Pionierbataillon Nr. 2l, da« 23. und 24 Dragonerregiment sowie da« 2 7. uns 63. Feldartillerie.egiment tril. Der erste Vorbeimarsch erfolgte in Regimentskolonnen, wobei die Berittenen im Trab und die Artillerie in Batteriefront vorübergingen. Der Kaiser, der Großherzog und die Prinzessin Friedrich Karl führten ihre Regimenter vor. Der Parade wohnte ein zahlreiche« Publikum bei. Wie ferner au« Main, berichtet wird, ritten Se. Majestät der Kaiser und Se Königl. Hoheit der Groß herzog von Hessen von der Parade aus an der Spitze der Fahnencompagnie nach der reichgeschmückten Stadt Mainz zurück und wurden von einer überaus zahlreichen Volksmenge auf da» lebhafteste begrüßt. Im Groß» Herzog!. Schlosse fand sodann Frühstück-tafel statt, an der außer Sr. Majestät dem Kaiser und Sr. König!. Hoheit dem Grotzherzogeteilnahmen: Prinz Friedrich Kar! von Hessen und Gemahlin, der Kronprinz von Griechenland und Prinz Georg von Griechen land. Außerdem waren geladen der kommandierende General v. Lindequist und die höheren bei der vorgestrigen Truppenübung beteiligten Offiziere. Vorgestern nachmittag um 5 Uhr 25 Min. ist Se. Majestät der Kaiser in Begleitung des Kronprinzen von Griechenland und de« Prinzen und der Prinzessin Friedrich Karl von Hessen in Homburg v d. H. eingetrvffen und auf dem Bahnhofe von Ihrer Majestät der Kaiserin, dem Prinzen Joachim und der Prinzessin Viktoria Luise empfangen worden. Der Monarch verabschiedete Sich auf dem Bahnhöfe von dem Kronprinzen von Griechenland und den hessischen Herrschaften, die sich nach Schloß Friedrich-Hof begaben, und fuhr dann mit Ihrer Majestät der Kaiserin unter dem Geläut« der Glocken und jubelnden Zurufen der Menge in offenem Wagen nach dem Königl. Schlosse. Prinz Joachim und Prinzessin Viktoria Luise folgten in einem zweiten Wagen. Se Kaiser!, und Königl. Hoheit der Kronprinz de» Deutschen Reich« und von Preußen ist gestern vormittag zu längerem Aufenthalte am Kaiser» Ucheu Ht.se in Homburg v. d. H. eingetrvffen. Di« Kaiserliche Familie wohnte gestern vormittag dem Gottesdienste in der Schloßkirche bei. Se Majestät de« Kaiser besuchte später den Herzog von Cambridge sowie Se. Königl. Hoheit den Großherzog von Mecklenburg-Strelitz — Prinz und Prinzessin Friedrich Karl von Hessen, der Kronprinz und sie auf das „Brotwucher"-Geschrei, mit dem sie monatelang landaus landein zog, gesetzt hatte, so kann da» Ergebnis, da« der Parteibericht triumphierend mitteilt, nicht überraschen. Wir erfahren aus diesem noch dazu, daß der Parteivorstand das bekannte illustrierte Flugblatt, das da» Thema „Die Be steuerung des Hunger» der Armen" unter voll kommener Verdrehung der Thatsachen behandelt, in Millionen von Exemplaren bi» in die letzten Dörfer de» Reiche» hat verbreiten lassen und daß ihm diese» Agitationsmittel noch nicht einmal genügt hat, sondern daß er auch noch mit Hilfe der „Frauenbewegung" ein besonder» für die Frauenwelt berechnete», in fast einer halben Million Exemplaren hergestellte» Flugblatt unter die Bevölkerung gebracht hat. Hierzu kommt noch, wie der Bericht rühmend hervorhebt, die umfassende Thätigkeit der einzelnen Lande»- und Provinzial organisationen, die ebenfalls große Mengen besonderer, für die örtlichen Verhältnisse bearbeiteter Flugblätter in die Welt geschickt haben. Die sozialdemokratische AgitationSthätigkeit war also wirklich eine umfangreiche. Der Erfolg aber bestand einzig in der Massen petition an den Reichstag, die es mit Hilfe der frei- sinnig-freihändlerijchen Richtungen auf fast drei und eine halbe Million Unterschriften gebracht hatte. Der Umstand, daß auch Frauen und halbwüchsige Kinder zu der Unterzeichnung zugezogen wurden und daß die Unterschriftensammler auch unrichtige Vor spiegelungen nicht verschmähten, läßt diesen zahlen mäßig stark aussehenden Erfolg verhältnismäßig wenig bedeutend erscheinen. Als eine weitere Großthat rechnet sich der sozialdemokratische Parteivorstand die Vornahme der Arbeitslosenzählung an; doch ist diese genugsam al» ein so unzuverlässiges und tendenziöses Unternehmen erkannt worden, daß die Sozialdemokratie keine Ursache hat, darauf stolz zu sein. Sehr seltsam nimmt eS sich aus, daß in dem Berichte gesagt wird, „diese Schärfung des bürgerlichen Gewissens" habe zur Folge gehabt, daß „vielfach doch zu mehr oder minder praktischen Auskunftsmitteln gegriffen" und damit der Notstand „in etwas" gemildert wurde. Bekanntlich aber haben die Staats- und Gemeinde behörden diese Auskunftsmittel bereits ergriffen, lange bevor die Sozialdemokratie mit ihrer Aktion h«rvor- trat. Als ein Erfolg der Sozialdemokratie ist also diese Milderung des Arbeitslosenelends keinesfalls anzusehen. WaS nun die ReichStagS-Ersatzwahlen de» Berichtsjahres betrifft, so sieht sich der sozial demokratische Parteivorstand genötigt zuzugeben, daß sie nicht nach Erwarten ausgefallen sind. In der That hat sich gerade hierbei der geringe Erfolg der „Brotwucher"-Agitation gezeigt; denn nur in einem Falle ist eS der Sozialdemokratie infolge besonderer Umstände gelungen, ein Mandat zu erobern, in den übrigen zwölf haben die sozialdemokratischen Kandi daten meist schlecht abgeschnitten. Wenn es daher im Berichte heißt, das Fazit dieser Wahlen könne dahin gezogen werden, daß die Partei „fast überall" im Fortschreiten sei, so ist das nicht richtig; diese Schilderung sticht aber gegen die bisherigen Jahresberichte, die von „unaufhaltsamen Siegeszügen" zu melden wußten, immerhin stark genug ab. Die sozialdemokratische Parteipresse besteht außer dem „Vorwärts" und der „Neuen Zeit" aus 78 Blättern, die Gewerkschaftspresse zähtl 07 Organe. Der publizistische Einfluß der Sozial demokratie ist also nicht zu unterschätzen. Aller dings läßt es sich die Partei auch viel kosten, um ihre Presse zu erhalten und zu unterstützen. Im verflossenen Jahre sind hierzu über 42 600 M. ver ¬ ändern überwiegend katholischen Gegenden vor, daneben auch nöönken al» Zeitwort gleich Nachmittagsschlaf halten, z. B. „Hast du heute genöönket?" Für Ferien (vavars, vavatio) hat man Fekanst, für giftig und Gift (vsnvvnm) feniinig und Feniiat, und so findet sich andere» mehr. Vermutlich vom achtzehnten Jahrhundert an, al» da« Französische die Sprache der Gebildeten war, sind in de« Volkssprache eingesickert Wörter wie estemären (vstimsr) für ehren, pattun (partout) für durchaus, paffoß (par torov) für mit Gewalt, Enkert (snerv) für Tinte, Bischüte (diseuit) für Zwieback, m«gant (möebant) für schlecht rc. Von Wörtern, die mit dem Holländischen oder Englischen gleichlauten, ist meist zweifelhaft, ob sie auf Entlehnung beruhen oder als au» dem gleichen bprachftamme gleichmäßig erwachsen anzusehen find. * Wissenschaftliche Forschungen in Monte negro sollen durch italienische Gelehrte in größerem Umfange vorgenommen werden Schon diese Woche geht eine wissenschaftliche Mission von Bari nach C«tinje ab, wendet worden Der „Vorwärts" freilich hat einen Ueberschuß von über 60000 M. — 20000 M. weniger al» im Vorjahre — abgeworfen, und die Buchhandlung des „Vorwärts" hat an die Partei kasse 15000 M. — gegen 20000 im Vorjahre — abgeliefert. Am 1. Oktober soll übrigens in Betlin eine neue Partei-Druckerei eröffnet werden. Die Gesamteinnahme des Berichtsjahre« betrug über 338 400 M.; darunter befand sich als außerordent liche Einnahme der Ertrag der Erbschaft von dem Parteigenossen Schmitz mit 36 770 M. Die Aus gaben beliefen sich auf über 323 300 M. Davon entfielen auf Agitationen 87 800, auf ReichStagS- diäten 28000, auf Darleben an „notleidende" Or ganisationen und Gewerkschaften 105000, auf Ge hälter 16 800 M. Man sieht also, daß die Sozial demokratie noch immer die reichste politische Partei ist und das „kapitalistische System" zu schätzen weiß. DerParteibericht klingt in einem kräftigen Streitrufe aus. Das nächste Jahr solle für die Sozialdemo kratie ein Kampfjahr im umfassendsten Sinne der Wortes sein, sie werde bei den nächsten Wahlen den schwersten Kampf nach allen Seiten zu bestehen haben. Augenscheinlich fürchtet der sozialdemokratische Parteivorstand den Zusammenschluß der Ordnungs parteien; denn eS heißt in dem Berichte, eS würden von gegnerischer Seite die krampfhaftesten An strengungen gemacht, um ein Wahlkartell der Ord nungsparteien zu stände zu bringen; deshalb müßte die Sozialdemokratie mit doppeltem Eifer den Wahl kampf vorbereiten. Wir wollen nur hoffen, daß ein solcher Zusammenschluß im ganzen Reiche wirklich gelingt. Der diesjährige Bericht des sozialdemokratischen Parteivorstandes. In der sozialdemokratischen Presse wird der Bericht des Parteivorstandes an den bevor stehenden Parteitag veröffentlicht; der Bericht des Fraktionsvorstandes über die parlamentarische Thätigkeit ist bereits früher der Oeffentlichkeit über geben worden. Da diese Berichte dazu dienen, für die Diskussion de» Parteitages die Grundlage ab- zugebrn und die Stimmung der Delegierten für die Leitung von Partei und Reichstagsfraktion möglichst günstig zu beeinflussen, sind die Schilderungen der sozialdemokratischen Erfolge stets so rosig wie möglich gefärbt. Diesmal aber haben die Berichterstatter — als solche werden vor dem Parteitage Auer und Gerisch wirken — beim besten Willen nicht viel von glänzenden Erfolgen, durch die sonst die Begeisterung de» sozialdemokratischen Anhangs belebt zu werden pflegt, melden können. Der Bericht ist demnach nicht nur ungewöhnlich kurz, sondern auch un gewöhnlich trocken ausgefallen und läßt den Grund deutlich erkennen, weshalb die Parteileitung so eifrig bemüht ist, für den Münchener Parteitag eine kräftige Kampfstimmung hervorzurufen. Während sonst die sozialdemokratischen Parteitags berichte in Erfolgen schwelgen und von Sieges zuversicht überfließen, weiß diesmal die Parteileitung nn großen und ganzen nur von einem Erfolge zu berichten, der an sich noch dazu recht fragwürdig ist: von dem ihrer Agitation gegen die Zolltarif reform. Zieht man in Betracht, mit welchen Er wartungen die Sozialdemokratie in diese Agitation eingetreten ist und welch' überschwengliche Hoffnungen deren stimmlich« Mittel gehören zweifello» nicht zu den sogenannten unverwüstlichen. Neben der Debütantin zeichneten sich vor allem Frl. Nast al« muntre« Aennchen und Hr Anthe« al» Max au» Letzterer war prächtig bei Stimme und erntete mit Recht nach dem ebenso tonschönen wie scenisch wirkungsvollen Vortrag der Arie im ersten Akte reichen Beifall Aber auch in ihrem flotten Gefamtverlaufe stand die Vorstellung, die Hr. Hofkapellmeister Hagen leitete, unter «wem recht Se. Majestät der König haben Allergnüdigst zu genehmigen geruht, daß der Geheime Kommerzienrath Raumann in Dresden da» ihm von Sr. Königl. Hoheit dem Großherzige von Sachsen-Weimar ver liehene Komthurkreuz der HauSorden» der Wachsam keit oder vom weißen Falken annehme und trage. Se. Majestät der König haben Allergnüdigst zu genehmigen geruht, daß der Erzgießer Franz in Löbtau da» ihm von Sr. Erlaucht dem Graf- Regenten deS Fürstenthum» Lippe verliehene Fürst lich Lippische Ehrenzeichen für Kunst und Wissenschaft „die Lippische Rose am Ringe" annehme und trage. Erneunuugev, Versetzungen re. tm öffeutl. Dienste. 3« «eschiftSderetche de» MintftertuwS der Sinan,en. Bei oer Verwaltung der StaatSetsenbahaen sind er nannt worden: G. Th H. Krüger in Dresden-A., A E. Schellenberg in Zwickau, F. L. M. Seidel in Drr»den-Fr. und I L. Uhlfelder in Chemnitz, zeither Regierung«, bansührer, al» Rrgierung-baumeister; Kirschner, Nau mann und Schmidt, zeither Technische Betricb-sekretLr«, al- Technische Eisenbahnsekreläre in FrOberg, Dresden »A- und Chemnitz: Militäranwärter Prinz, zeitherHilsSweichenwärter, als Weichenwärter II. Kl. in Belgershain; Bräunig, zeither Vorarbeiter, als Bahnwärter (Strcckenvorarbeiter) in Alt» chemnitz; die nachgrnannten ständigen Arbeiter (Stellvertreter, Vorarbeiter) al- Bahnwärter: Baumgärtel und Keßler für Posten Leiv,ig — Hos 8Sa*II und 7811, Heyne sür Posten Falkenstein—Muldenberg 2, Mehlhorn für Posten Wilzsch- hauS—LarlSstld 11 unv Schaufel für Posten Plauen— Lger 42II. (Behvrdl. Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile.) vti««»tzret»r ? Dresdner Journal. Einzelne Nummern 10 Herausgegeben von der Königl. Expeditton de- Dresdner Journals, Dresden, Zwingerstraß« 20. — yernspr^ Anschluß Nr. 129V. Erschein«»« Werktag« nach». » Uhr. Wird Zurücksenduna der für dje-sthristleitung bestimmten, aber von dieser nicht ein» beförderten Beiträg« b«on- sprucht, so ist da- Postg«ld vetzufügen Beim Bezüge durch ^«schäflostrlk« inner-al» Dreodm» 2,SO M. (e«nf^ Zuiragung), durch die M Deutschen Reich« » P (ausschließlich Bestellgeld) Vierteljährlich. mittag« ««scheinende Nummer. Atrkündi-an-SgestührM: Li« A«ü« N«iner VchrÜt der 7»al aespaltrnen Ankündk» aunaS-Tette oder deren Raum m> A. Bet Tabellen- und k,si«n,ß.Y, » h, Ausschlag kür die Zril«. Unterm R«- daktionSstrich (Eingesandt) di« Tatzeit« mittler Schrift vd«» deren Raum -0 Pf.
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