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Dresdner Nachrichten : 30.03.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-03-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191503302
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19150330
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19150330
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1915
- Monat1915-03
- Tag1915-03-30
- Monat1915-03
- Jahr1915
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- Dresdner Nachrichten : 30.03.1915
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WWWWWWW SV. Jahrgang. AL SV. Dienstag, 3V. Mürz ISIS. «WX«.G»ühr >»r Lr». »». »4« »Btch IM«. ^>V»OrL0«. uirch «i»>4rttg« «nnMnx. Milk» dl, ,» «. Mt kt«l»ott,«r, A», durch»«, Post Mu.l.ud: ?Äa- «tch Uu^r, »1» kr.. ^ .. «l »ur mit MMItch« N»,N»»< .»>«»« <,Drr»di»r «achr->MWi,.-Un- mrl«u»>« Schrifllwck» »rrd.ntchtLuchrwatzrt. Telegranim-Adresse: Nachrichten Dresden. Sammelnummer für sämtl. Telephonansä)lüsie: 25241. Nachtanschluß: 2v»t1. Kegvürr-et 18SV Druck und Verlag von tiepsch äc Reichardt in Dresden. - 3onS»nt- 3ckokola-e 8ckoko!n-e vrE^- pikier- SckokolaSe l^LEkVZ- Aäkao, Dersart. Auzeiqeil-Preije Annatim« »»» N»tü«. dhiu»<>»n Kt» nachm N Uhr «Zminltlt» nur Marirullrade S» »»» ,1 di» >/>l Uhr. Dir ainipaltia« Z«Ue <«Iwa « SUd-n« »0 Pt., d«k zw«a»a»igk Zrilr aut T«»l>»iti 70 Pt., die zwklipo». «»Nanineclk >.«> M. gamtlk», Nachrichten au» Drr». da» dir rlnipuit Aritr 2L Pt. — In Num mern nach Sonn- an» Yeirrtage» «r»»ble Pretrttitz«. — Lutwdr- >i,eausttL,»nur,et«n B»rau»der»t>Iung. JkdkaBkUsblattwPi. Hauptgeschäftsstelle: Martenstratze 38/4V. erfolgloser Protest der Neutralen und Amerikas in London. Schwere Verluste der Russen bei Tauroggen, Pilwiszki und Krasnopol. — 13VV Russen gefangen. — Die Kümpfe in den Karpathen und der Bukowina. — Weitere 24 englische Dampfer überfällig. — Spaniens Neutralität. Der amtliche deutsche Kriegsbericht. W«tlich.l Grades Hauptquartier. LS. März. Westlicher Kriegsschauplatz. Der Tan verlies auf der ganzen Front ziemlich ruhig; ««r im Argouner Walde und in Lothringen laude» kleine, für »ns erfolgreiche Gefechte statt. Geueraloberst v. gluck wurde bei Besichtigung der »vrdereu Stellung«« feiner Armee durch eine» Schrapucll- fchutz leicht verwnndet. Sein Befinde« ist zufrieden, stellend. Oestllcher Kriegsschauplatz. Taurogge» wurde von unsere» Truppen im Sturm -euvmme«, Svo Russen gesangengenomme». Au der Rahn Wirballen—Kowno brach beiPilwiszki «i« russischer Augrisf unter schwersten Verluste» zu» lammen. F« der Gegend Krasnopol machte« mir über 1 a 0 0 Gefangene, darunter «ine Eskadron Garde»Ulaneu mit Pferde«, «ud erbeutete» S Maschinengewehre. Sin russischer Angrisf nordwestlich von Ciechanoni »urde abgewiesen. 1W.T.B.» Oberste S-ereslei tu« g. KraSnopol liegt in genau isitlicker INchtuna «naeiölir S8 Kilometer von Suivalli entfernt. PilwiSzki liegt ungefähr in der Mitte zwischen Wirballen und Kowno. E t c ch a n o w liegt lüdlich vo« Mlawo an der Bahnlinie Mlaiva—Warschau. vefterrrschlsck'««qarischer Kriegsbericht. Sie». Amtlich wird verluuibart, den LS. März ISIS: Die Kämpfe in de« Karpathen dauern fort. Ein gestern dnrchgesithrter russischer Angriff auf die Höhen westlich Banyavölgq wnrde nach mehrstündigem Kampfe unter groben Verlusten für den Feind zurück- geschlagen. Die Regimenter der 4. Kavallerie-Troppeu- Divisiou haben sich, wie in den vorangegaugcnen Ge» fechte« die Truppen der 1. Landsturm-Infanterie-Brigade, beispielgebend geschlagen. Wiederholte überlegene feind liche BorstSste wurden von ihnen blutig abgewiescn. Nörd lich des Uszokcr Passes scheiterten Nachtangrisfe der Rnssen i« wirksamste« Fener unserer Stellungen. An der Front in Güdostgalizien Geschüstkamps. Russische Kräfte, die östlich Zaleszczqki über den Dusestr »»»stiebe«, wurden nach heftigem Kampfe über den Fluß -«riickgeworse«. I» Russisch-Polen und Westgalizicn stellenweise Geschükkampf. Ei« russischer Nachtangriff an der Loscsina 1» Pole» scheiterte vollkommen. Der Stellvertreter des Chcsa des Gcueralftabs: (W. T. B-) v. Hbser, Fcldmarschall-Leutuant. Ser Sieg im Wirtschaftskrieg. In England scheint es nachgerade immer mehr Leute »u geben, die mit dem bisherigen Kricgsverlauf nicht recht zufrieden sind und vor allem meinen, dak die belgische Neu tralität, zu deren angeblichem Schuh Herr Grcn doch zu den Waffen gegriffen hat. die ungeheuren Opfer an Blut und vor allem an Gut nicht wert wäre. „Times" und „Morningpost" haben diesen Unzufriedenen kürzlich, wie man weiß, die für uns recht wertvolle Antwort gegeben, datz Großbritannien in erster Linie seiner eigenen Inter essen wegen Deutschland den Krieg erklärt habe. In Deutschland waren wir von Anfang an dieser Meinung und wurden darin bestärkt durch die von der englischen Regierung gleich nach der Kriegserklärung ergriffenen Maßnahmen gegen den deutschen Handel und die deutsche Industrie. Zudem wurde auch in England selbst von der angeblich verletzten belgischen „Neutralität" gar nicht so sehr gesprochen, als von dem Kampf gegen Deutschlands Wirtschaft. In allen Versammlungen wurde dieser Krieg gepredigt, tagaus, tagein forderte ihn die Presse, forderten ihn Unternehmer und wirtschaftliche Verbände. Die eng lische Regierung hat denn auch kein Mittel gescheut, den lästigen Konkurrenten auf dem Weltmärkte zu vernichten. Oh^e Bölkerrechtsbrüche ist es hier natürlich nicht ab gegangen. wie sich ja überhaupt die gesamte englische Politik seit Kriegsbeginn als eine ununterbrochene Kette von BülkerrechtSverletzungen barstellt. Nach dem elementarsten Grundsätze des Völkerrechts wird der Krieg nur zwischen Staaten geführt. England hat ihn, als es die Beschlagnahme de- feindlichen Privatkapitals verfügte, auf die Privat personen übertragen, und sein Vorgehen dadurch gekrönt, daß eS auf den alten Grundsatz, wonach Angehörige feind licher Staaten vor englischen Gerichten nicht klagen konnten, zurückgegriffen hat. Frankreich und Rußland haben, wie sich das von selbst versteht, das Betsviel ihres Herrn und Meisters getreulich nachgeahmt und auch ebenso, wie Eng land selbst, alle Maßnahmen getroffen, um dem deutschen Handel für die Zukunft gänzlich den Garaus zu machen. Sofort haben sich Organisationen gebildet mit dem Ziele, den deutsche» Handel nicht nur aus den uns feind lichen, sondern auch aus den neutralen Ländern zu ver drängen. Man Hot sich zu diesem Zwecke der deutschen Patente bemächtigt, hat deutsche Preiskataloge arrs geschrieben und eine vom Nationalhaß geschürte Pro paganda entfaltet, die an Heftigkeit nichts zu wünschen übrig läßt. Sv hat die englische Regierung, wie aus Kanada gemeldet wird, mit der Eanada—Pacific - Eisen bahn ein Abkommen über die Stellung eines Svnöcrzuges getroffen, der aus einer dreimonatigen Reise mehr als hundert Vertreter englischer Handelsfirmen durch Kanada und die Bereinigten Staaten führen soll. Auch in Frank I reich ist man dabei, die bedeutendsten Firmen zur Teil nahme an einer ähnlichen Geschäftsreise zu gewinnen. Rußland kann bei der absoluten Abhängigkeit seiner Jn- ' dustrie vom AnSlanbe hier noch nicht mitmachen, ist aber dafür, wie cs heißt, entschlossen, künftiglstn deutsche Waren 1 mit einem so hohen Zoll zu belegen, daß sie mit denen ! Frankreichs und Englands nicht mehr in Konkurrenz i treten können. Nun genügt aber freilich auch die rücksichts loseste Propaganda nicht, wenn die Industrie selbst in Eng land nnd Frankreich nicht in der Lage ist, einigermaßen gleichwertige Erzeugnisse wie die deutsche hcrznstcllcn. Man hat deshalb in Paris und London Ausstellungen deutscher und engliskll-sranzösischer Erzeugnisse veranstaltet und hat, wie schon erwähnt, von den deutsche^ Mustern und Patenten ausgiebige« und rücksichtslosen gebrauch gcmachk. Nun kann cs, so Meint Clemcnccair, seinen „gefesselten Men- , scheu" nicht mehr fehlen: „Durch die Ausstellung der Waren, ^ die bisher von Denischland und Oesterreich-Ungarn ein- ^ geführt wurden, können die französischen Iiidiisrriellcn genau die Zahl und Art der Gegenstände erfahren, die nun § in Frankreich hcrgcstcllt werden müßten." ES bleibt nur i übrig, datz die französischen Industriellen die deutschen Waren kopieren nnd überall verkaufen, wohin bisher der i deutsche Kaufmann seine Waren lieferte. Das ist das ein fache Programm der „anti-österrcichisch-nngarisch-dentschen kaufmännischen Liga" in Frankreich, die man „Io obäti- nwnt," s„die Züchtigung") genannt hat. Sv ganz einfach, wie cs sich Herr Clemcuceau denkt, ist die Sache aber doch nicht. Die französische Aussuhrindustric bestand bisher im wesentlichen in Hüten, Kleidern, Cham pagnerwein und anderen Luxusartikeln. Von heute auf morgen wird es der französischen Industrie, bei aller För derung durch die Regierung, nicht gelingen, nun auch die deutschen Werkzeugmaschinen und übrigen Metaüwaren — vor allem aber die Erzeugnisse unserer chemischen Industrie nachzuahmen. Dazu fehlen der französischen Industrie die Eigenschaften, die unsere deutsche grobgemacht haben, der Fleiß, die Intelligenz und die Methode, wie der Reichsschatzsekrctär kürzlich im Reichstag getagt lmt. i Dasselbe gilt für England. Wenn man auch dort natürlich > viel eher in der Lage ist. unserem Außenhandel Abbruch zu tun. so hat doch vor nicht gar langer Zeit ein englischer ^ Lord sich zu der Feststellung bequemen müssen, daß cs der englischen Industrie an der wissenschaftlichen Durchbildung, die die deutsche auszeichnc, fast vollständig fehle. Ein weiteres kommt noch in Betracht. Der deutsche Kaufmann paßte sich den Bedürfnissen seiner Kundschaft an. Er lernte portugiesisch, wenn er in Brasilien Verbindungen anknüpfte, und verkehrte mit seinen spanisch redenden Kunden in Argentinien in spanischer Sprache. Er besaß nicht nur eine eingehende Warenkenntnis, sondern war auch Über die Be dürfnisse und allgemeinen wirtschaftlichen Verhältnisse im Auslände eingehend unterrichtet. Bevor die englischen und französischen Firmen, die nun ihre Vertreter aus Propagandarcisen schicken, nicht über einen ebenso vor- gcbilbctcn Stab von kaufmännischen Kräften verfügen, werden ihre Bemühungen, die deutschen Absatzgebiete zu verdrängen, ebenso erfolglos bleiben, wie diejenigen, die die Vereinigten Staaten in Südamerika unternahmen und die mit einem völligen Fiasko endeten. Unerreichbar war für das Ausland bisher die Güte unserer Waren, unerreicht auch die Tüchtigkeit unserer Kaufleute. Daran wird der Wirtschaftskrieg, den England und Frankreich gegen uns eröffnet haben, wenig ändern können. So sehr schmerzlich unsere Industrie und unser Handel das brutale Vorgehen -er Engländer und Franzosen augen blicklich empfinden mögen, so bedauerlich der Schaden ist, der uns dadurch trotz der Gegenmaßnahmen der Reichsregie rung von »»seren Feinden zugefügt worden ist, endgültig wird ihr Sieg im WirNchastskampfe so «venia sein wie auf dem Schlachtfeld. Haben wir uns hier behauptet — und nicht zum wenigsten aerade durch unsere vtelbespüttelte Wissenschaftlichkeit —, so werben wir auch den uns aufge zwungenen rücksichtslosen und hinterlistigen wirtschaftlichen Krieg durchführen und uns unsere Stellung ans den« Welt markte behaupten, durch dieselbe» Mittel, durch die wir sie errungen haben, durch Fleiß und Tüchtigkeit. England läsit sich ans nichts ein. Kl. Der Pariser „Herald" meldet aus London, daß aus die letzten Vorstellungen der Neutralen und Nordamerikas gegen de» englischen Blockadelrieg wider Deutichlanü und ! Oesterreich-Ungarn den Gesandten der Regierungen in London der A b l e h n n n g s b c s ch l u ß der britischen Re gierung am 2-1. März zugestclit worden ist. 1 Lt überfällige englische Haudclsschisse. K>. Die Kopenhagener Blätter vervfsentlichen die Liste j der in der letzten Woche vermißten englischen Dampfer. Diese enthält die Namen von weiteren 2 1 überfälligen englischen Handelsschiffen, deren Mehrzahl a!s torpediert gelten muß. Der „U"-Kricg. „Telegraas" meldet aus Rotterdam vom 28. März: Der Kapitän des H a r io j ch - B o v t c s „Brüssel" nahm heute nachmittag I Uhr auf der Fahrt nach Rotterdam west lich des Maas-Lcuchtschisses wahr, daß ein Unterseeboot in gleicher Richtung «nit ihm fuhr. Der Kapitän gab sofort Volldampf, so daß der Dampfer 17 Knoten erreichte, erüis- nctc das Feuer und loste etwa 39 Schüsse aus das Untersec boot. Dieses fuhr auer vor den Bug des Dampfers, tauchte, offenbar mit der Absicht, zu torpedieren. „Brüssel" folgte mit dem Steuerruder jeder Bewegung des Unterseebootes, dessen Periskop stets sichtbar blieb. Plötzlich fühlten die Heizer im Kcsselraume einen Stoß, und vom Unterseeboote wnrde nichts mehr gesehen. sW. T- B.) Reuter meldet: Die Bemannung des Dampfers „Lizzte", der am Sonnabend ans Dieppe in Llanclln an gekommen ist, erzählt über das Nammen eines deutschen Unterseebootes. „Lizzie" bekam bei der Insel Wight „U 37" in Sicht, das Boote mit der Bemannung der torpedierten „Delmira" im Schlepptau hatte. Sobald das Unterseeboot „Lizzie" sah, durchschnitt es das Schlepptau und fuhr aus „Lizzie" los, deren Kapitän wendete. Das Schiss fuhr mit Volldampf auf das Unterseeboot. Dieses verschwand ans dein Gesicht. Eine arvße Menge Oel kam an die Ober fläche. „Lizzie" blieb über eine Stunde in der Nähe, sab aber das Unterseeboot nicht mehr. lW. T. B) iDcm Kapi tän scheint vor allen« an der Prämie gelegen zn sei««, die ans die Raminnng von Unterseebooten ansaeictzt ist.) Ein neuer englischer Ucbcrgriss. I>. „Dagbladet" in Ehristiania meidet: Eine für die norwegischen Staatsbahncn, sowie eine für eine norwegische Privatfirma bestimmte M a s ch i n c n ö l s e n d u n g ans Newnork ist in Hüll von der englischen Behörde zu rück g e h a l t e n worden mit der Begründung, daß die Oclausfichr aus England verboten sei. Die Verschiffung fand über Hüll statt, weil es unmöglich ivar. eine andere Tonnage aufzutreiben. Der norivcgische Minister des Aeutzercn hat die Angelegenheit in die Hand genommen. Nochmals: Die eugl«sck«e Fricdcnshenchclei! s>1. I.) Die Versicherung des englischen Ministers Gren im Unterhaus«:, England sei noch am 31. Juli unparteiisch und ehrlich bereit gewesen, auf das Friedensziel zuzu- steuern, erfährt jetzt eine eigentümliche Beleuchtung durch einen Bericht der „Neivnortcr Staatszcitung" über einen ProvtsionSprozcß amerikanischer Waffen- und Munitions- lieferanten. Gelegentlich der Verhandlung vor dem Obersten Gerickstshof wurde die vielsagende Tatsache fest- gestellt, daß die britische Regierung schon in der Zeit vom 23. Juni bis 3. August 1911 von zwei großen amerikanischen Firmen für über t>7l)Ml> Mi. Waffen und Munition bezog. Gleichzeitig stellte es sich heraus, daß die beiden Firme» an England auch später noch wöchentlich 3>- Millionen Patronen geliefert haben. Englands F r i e d e n s h c u ch e l c i im Verein mit Amerikas sogenannter Neutralität: ein Pharisäertum, wie cs so bald in der Weltgeschichte nicht wieder zu finden sein dürfte. England, der Erzheuchler. Eine von den englisclxm Blättern veröffentlichte Rede des Direktors des Eton-College. Lntlelton, erregt Aufsehen. Lüttclton führt darin aus: Nichts von dem, was wir tun können, um den Frieden in Europa aufzurichte», würde den geringsten Wert haben, wenn wir nicht beweisen, daß wir bereit sind, nach dein Grundsätze zu bandeln, daß jede Nation allen anderen volles Vertrauen entaegenbringh »nd der Zeit entaeacnschcn soll, in der es ihr erlaubt sein wird, nach ihrer Weise das Leben zu entwickeln. Wenn Enqland sich nicht crbötig macht, aus demselben Grunde, '«en cs anderen aufzwingcn will, seinerseits Konzessiv« neu zu machen, so würde man es mit Recht für einen Erz- Heuchler erklären. Bedeutende Männer waren dafür, daß Enqland, wenn die Internationalisier««»» des Kieler Kanals verlanat würde, damit das Versprechen verbinden solle, auch Gibraltar zn internationalisieren. Andere einflußreiche Männer, denen wir diesen Plan voraetragcn haben, meinten aber. Enqland könne nichts tun, wodurch die Stärke des Reiches beeinträchtigt würde. Wenn Eng land an allem sesthält, was cs sich in der Vergangenheit an- gceignet hat, darunter an Besitzungen, die durch sehr fragwürdiae Mittel erworben worben sind, und er« klärt, daß es keinen Zoll Bodens und kein einziges Borrecht aiifgeben will, so saat es sich von den Grund sätzen des Christentums los und verläßt sich auf den Grundsatz des Wettbewerbs. England ist verpflichtet, keinen Zweifel darüber zu lasten, daß cö. wenn die Ge legenheit kommt, willens ist, die Rolle der verläßlichen Nation zu spielen, die zn Opfern bereit ist. tW. T. B.)
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