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Dresdner Nachrichten : 19.12.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-12-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188312197
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18831219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18831219
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1883
- Monat1883-12
- Tag1883-12-19
- Monat1883-12
- Jahr1883
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.12.1883
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kele-laphtadraljl-ichl Berit«. DreSde». D4eie««Ia„ «ichein^iLali« sr»» 7 Uhr i. d. Sxvkd.: Mariens». >», Adomiem-iilsprci« »»lirisa-liiej S Marl d» M>„.. durch die Voll 7 Marl 7b Pl,r Mumm, u> Mae. tzür die »iUckuabe einaelandier Ma- euiscrchle machl sich die Nedacli«» nichl verbindlich. Annoncen für und nedmen »n: Die Unnonreii-diureaur v chaoleer- «,««>, » »«,,«»! - ««»«„ »»n«! — r«u»« ««»»».! — I»»»Ii»««»»»,! - «. iMi.de, w - «»». «>«» in M-adedur,; - I. »«e«l ch G«. in HaL«; — G «einer m Hanidur^ Tageblatt für Politik, WterdaltungchGeschiLftsverkehr. Lörfenbericht» Fremdenlifte. rernspttchSkelt» «r.U (Allst.)««. »SS (Neust.) Mnser^e weiden Marleniiraße l» N« Nachm. » Ul» anaenommen. «vnniag»bl»MiiladdlrUdr. An «euiiabl nur an Wachenlagen: ar. MlasieraasieMr. b di» Nachm. Sildr. — Di« emidoiiige Peur.eiic laiiet >b Pi Mndisaiidi die.'ikileM P,. Eine Baraniie für da» »ächil- tigige ldrschrinen der Inserate wird nichl gegeben. »rtwiirrige Annoncen» Aufträge tnicriren wie,mr gegen iprirnn» «»r«n»».jt»>,lu«, durch «rrH» mailen oder choiieiniaülung. Acht Gilden koilcii ib Psg. Juseratefür die Monlogd-Nummer oder »ach einem üeluage die Penible « Pi. foinv gsrnirtv KvgsnstSncls uitt unel «Iiuv 8t>o««rvt empsvllloa ru »»»A-vii«!» i, r«4»<8v«i liGulitvi» kttr II«rr«n unel »»«,«>» 8ektai,».8tri«>z,<, 17, keeGSnUksi- «lsw Lxl. Sedlogg. ! ksrLM'8 ülemUWäM kkr 1884. ß V»G«?IlvII X«ttDldN«I» A ü» Doma^LLtl-öLad, LMole 50 m»>1 M I'k.. iQ Doäor-L«uiä mit 6u1ä5cluiitt, »j, Lrüok 'Z0 1'k ,1 > 4vL» Lo'lts äio-iSL Zls>u >ran'1im» ist mit Dutum vorovlivü uvä ontLttlt ärusvldv A 4 v6r-«elüo<1vn« L1ittkoiliint,ul> »u» 4om Vorkokniws-ou vto. ote. ^ ! I. «Gl,»«, Visuffvu, 8opdl«ontr. 6 null 8 ^ n llbilruiriirgtr. 21k. um kulilplutr. (tz LrtiLvl für «Lasvockark. VI«ttt-I,eli>so, lluuätiickvr, D lnektüedvi', lulvl, vuwunt, 8tuu8vuletuvi>, 8ktr1l»8» DllMou, lttsvkvutstvkvi vtc. , Anm Koken iin Kreise zurütkgesMerZisljjzenge.i IR. MRvvIrE, 17 ^»Il8t?ü886 17. 1-ftlneu- uiiil 1VLgcIie-!fkU8L/.In. Nr. AA3. L8. Iihrgilns. Auflage: 40.000 Lrpl. Aussichten für den 19. Decbr.: Mäßiger dlordwestwind, ziemlich etwas Niederschlag, Temperatur wenig verändert. Dr-«d-». 188». Mittwoch, IS« Decbr. verantwortlicher Redakteur >ür PvllllschtS vr. Emil Biere» in Dresden Unter dem Druck eines bleischweren Sirocco, in Ncbclbüllc und bei einem sein niederrirselnden Regen, den in seltenen Augenblicken flüchtige Sonnenstralrlen unterbrochen, ist am Montag der deutsche Kronprinz in der „Ewigen Roma" cingczogcn. „Kaiscrwetter" war cs leider nicht; schon in Genua batte die Witterung umgcschlagen. Die Geduld der italienischen Staatswürdenträgcr, die nach dein Auf tauchen des kronprinzlicken Geschwaders in den Nebel hmausspähtcn, sal> sich auf eine barte Probe gestellt. Ihre Gala Uniformen wurden arg mitgenommen, die weihen Fcdcrbüiche der italienischen Stabsoffiziere dingen traurig Hemieder. Was der Himmel veriäumlc. mühte sich die Begeisterung der Menschen gut zu mache»: ein unermehlicher Bolksjudcl begleitete in Rom den deutschen Fürslcn- sobn vom Balmbose bis zum Quirinal. Die Presse Roms machte sich zum Mundstück der Gedanken der Italiener; in smnpathiichen Artikeln, welche die den Südländern eigentbümliche Lebhaftigkeit wrederspiegeln. beglicht sic begeistert den Einzug des künftige» Monarchen des ibrem schönen Lande so innig befreundeten deutschen Reiches. Eine Ausnahme macht natürlich die Presse der rotben Republikaner. Ihr Leibblatt sucht die Reise des Kronprinzen durch Italien dahin zu verdächtigen, dah sie nur dazu dienen solle, dem Absolutismus zum Siege zu verhelfen: es beichimpst jeden Applaus, der einem Manne würde, welcher die Aussöhnung Italiens mit dem Erbfeinde der Freiheit und Einigkeit Italiens Vorschläge, als „einen Hochverrat!) gegen das.Baterland". Dieses blinde Wütbe» bat in dem gesunden Sinne der Römer weder Boden riech Wicderball gefunden: die Quinten umjubcln den Kronprinzen, wo ec sich zeigt, mit de.il ganzen Feuer echten EntbusiasmuS. Der Kronprinz ist in einem Annexbau des Quirinal abgestiegen; aus dein Palasle weht daS deutsche Reichsbanner. Gestern, am Dienstag, ist nunmehr der vatikanische Besuch des Kronprinzen erfolgt, jenes Ereignih, das so viele Federn in Bewegung gesetzt, so berechtigtes Aussehen erregt und ungezählte Muthmahungen erzeugt hat. Absichtlich drückt es die päpstliche Presse aut ein niedrigeres Niveau. Sie nennt es einen „Privatbesuch" und die diplomatische Schlauheit des Vatikans hat das Äunststückchen fertig gebracht, die heiklige Frage des Gegenbesuches zu umschiffen; »ach dem Besuche des Kronprinzen im Vatikan werden die Kardinale Jacobini und Theokioli nach dem Hotel der preuhischen Gesandtschaft fahren, dort aber natürlich nicht den Kronprinzen antresien (der im Quirinal weilt) und dort ihre Karlen zurücklasien. So wahrt man die Farin, so hält man das Märcken der Gefangenschaft des Papstes ausrecht, io berührt kein Fuh eines Kardinals einen Palast, ^>cr mit dem Bannstuche des PapsteS belegt ist. Wenn daran das Seelenbeil bängt — immer zu! Frankreich sitzt in Oftasten in einer bösen Mausefalle. Die HiobSvost auS Anam bat sich bestätigt. Der svon de» Franzosen eingesetzte König ist in Folge einer von den chinesischen Mandarinen angestellten Palast-Revolution entthront und der Sicherheit halber vergiftet worden. Tie französische Besatzung von Huü hat sich vor dem Ausstand der Bevölkerung in die Eitadellc zurückzieben müssen. Fn Folge besten ist die Expedition des Admiral Eourbct gegen Sontav und Banc-Ninh gelähmt ; der Admiral hat zwar in der Nähe der elfteren Stadt Fuh gefaßt, kann aber seinen Vorftoh nicht mit gehöriger Stärk« auSiübrcn, da er einen großen Tlieil seiner Truppen rückwärts dirigiren muh, um das ausftündische König reich Anam wiever zu demüthigen. So haben die Franzosen aus zwei Kriegsschauplätzen, die hundert Meilen von einander entkernt liegen, ihre Ebre zu vertbeidigen: in dem Delta deö Rothen Flusses und im Königreich Anam selbst. Hierzu tritt nun noch die Perspektive einer dritten Kriegführung: der gegen China. Diele Unglücksbotichasten aus Lftasien haben in Frankreich tief« Bestürzung hervorgrrusen und der Rus erschallt: man solle endlich Ernst machen und energisch vorgeben. Die Re gierung läht eS zwar nicht an AnstrciMngen fehlen. Sie will mit dem Snstem der ehlöstelweiien Sendung von Nachschüben brechen: Alles war bisher unzureichend und Flickwcrk. Das 2500 Mann betragende Expeditionskorps soll auf 9VM gebracht werden, waS wobl genügen dürste, um das Fluhdelta »u unterwrrsen. Zur Nledcrzwmgung d«S ausgcilandcnen Königreichs Anam langt eS aber nickt au», noch viel weniger zu einer Kriegführung gegen China. Auch die von den Kammern geforderten neuen Ä) Mll. Franc- nehmen sich gegen die Weitsichtigkeit dcS Unternehmens ziemlich dürftig aus. Das Uebelste aber ist die Uneinigkeit in der Regierung Frankreichs selbst. Die Mehrheit der Minister kann sich nicht entschließen, der Wahrheit die Ebre gebend, von einem förm lichen Kriege" in Ostasten zu sprechen. DaS ganze militärische Unternrbmen verschleiert man unter dem Titel einer „Aolonial- Sxpedition". Diese Lüge zeigt sich schon in dem Umstand, daß nicht der Kriegsminister Campenon die Truppenführer ernennt, sondern die Minister der Marine und der Kolonien. Daher litt die militärische Expedition aufs empfindlichste unter den Wider- svrüchen verschiedener Befehlshaber. Die Civilkommissare des Kolomalminister«, die Admiral» und Generäle sübrten den Krieg aut eigne Hand und ebne gegenseitiges Zusammenwirken. Man sollte eß kaum glauben, mit welchem bodenlosen Leichtsinn und Un verstand sich die Gewalthaber der Republik aus ein so gefährliches KrirgSabentcuer eingelassen haben. Vielleicht bringt die jetzt endlich erjolgtc Ernennung des General Millot zum Oberkommandirenden des Expeditionskorps m Lonkin und die Unterordnung der Brigade- aencrale Regner und Brisr« de l'JSle einige Einheitlichkeit ins Kommando. Aber auch dies« Maßregel entsvrickt bei Weitem nicht dem Ernste der Lage. Der KriegSminister Campenon verlangt, dah eine sörmlicke Mobilmachung erfolge. Ader damit bat eS seinen eignen Haken. Woher soll denn die Regierung auch die weiteren Truvvcnnachschübe nehmen, ohne einen Tbeil der Armee zu mobilifiren? Aber d,e Mobilisirung einer ganzen Division oder eines Armeekorps würde die Organisation der Kontinental armee zerstören und diese für den Revancdekrieg gegen Deutsch land unbrauchbar machen. Daher behilft sich dre Regieiung mit der Bildung von Truppentkeilen, soweit sie sich auS allen Armeekorps freiwillig melden; diese neuen Bataillone schwachen den Bestand der im Mutterlande zurückbleibcnden Armeekorps, ohne selbst den Werth einer geschloffenen, geschulten Truppe zu gewinnen. <s,e sind außerdem viel zu gering bemeffen. Bei solcher rhörichtcn Krte-sührung, angestcht« der Bevrängmh der Franzosen tn Tonkin und Anam wachsen augenblicks die Ansprüche der chinesische» Diplomaten. Der Gesandte Marquis Tsen^ erklärt laut: cs sei unmöglich, dah Frankreich Bacninh oder Santa» angreise, ohne mit regulären chinesischen Soldaten zuiammcnzustohc». Wenn ver eine oder der andere Platz genommen würde, wäre China ge- zwungc», die offiziellen Beziehungen mit Frankreich abzuhrechen. Nur noch von einer Vermittlung Englands hofft der MarguiS etwas für die Erhaltung des Friedens, aber cs geht aus seiner Sprache hervor, daß China diese Vermittlung nicht anrnsen wird, n»d Frankreich kann dies nicht thun, ohne sich eine Tcmülhigung aufzuerlegen. Rcnrste Telestramnic der „Dresdner Nachr." vom l 8. Decbr Berlin. Abgeordnetenhaus. Finanzministcr Scholz legte die Sleuenesormgcictze mit einer Ansprache vor. Es sollen von der Pcrsonalstcuer befreit werden die Einkommen von IM'M und darunter. Ter Maximalsatz der Steuer, der jetzt schon von Einkommen von 3000 Murk ad eintrilt, soll künftig erst von 10,OM Mark ab eintrelen. Außerdem soll für ein bei seres Anlagevcrjabrcn gesorgt werden. (Tctlarationsvflicht.) Der zweite Entwurf bctrint die Einführung einer Kapitai- rentensleucr; dieselbe steigt progressiv bis zu cincm Maximaliahe von U Proecut, der von Kapitalreiitciicintomuien voir 10,000 M. ab einiritt. Die Ermittelung des Kapilalrenteneinkom- mciis erfolgt durch Deklarationspslicht. Wie Grund- und Haus- besih, sowie Gewerbebetrieb zu Grund-, Gebäude- und Gewerbe steuer berangczoge» werden, so soll auch die Kapitalrente durch eine Nebensteiier betroffen werden. Das Programm der Rcichsffeucr- rciorni besieht nach ivie vor. die Regierung bat sich nur davon überzeugt, daß auf dem angegebenen Wege das Ziel der Sleuer Entlasiung in den unteren Klassen rascher zu erreichen ist. Der weitere Verlaus der Sitzung wurde mit langen Debatten über die Frage der Zunahme der Verbrechen und die Ursachen derselben ausgcfüllt. Morgen letzte Sitzung vor den Feiertagen, der Wieder beginn der Sitzungen nach Ncuiabr ist aus den 8. Januar festgesetzt. DaS Herrenhaus nahm die Fagdordnung an und verlängerte die Schonzeiten. Frankfurt a. M. Das Lberlandesgericht bestätigte gegen über der vön der Staatsanwaltschaft eingelegten Revision, das Seitens der ersten Fnstonz gestillte sreispreckrcndc Urtbcst, betreffend die Reichstagsabgeordneten Froume und Gelier. R o m. Gencin Nachmittag fuhr der Ltacftssekretär Jacobini im Aufträge des Papstes bei vcrrn von Schützer um preußischen Gcsandtschaftsbolel vor. um dem Kronprinzen cfliziell NamenS des Papstes zu begrüßen. Das ist seit 1870 nickt dagewesen. Der Kron prinz machw beute Mittag dem Papste in groger Uniform, begleitet von Herrn von Scklözer und dem ganzen Gefolge einen Bcnich. Ter Kronvrin; fuhr in der Equipage schlözer's nach dem Vatikan, wo ibm ein königlicher Empfang bereitet wurde. Die Unterhaltung dauerte 30 Minuten. Daraus besuchte der Kronprinz Jacobini. Die Klerikalen bekunden eine große Genugthuung. Bei dem Be suche wurde das Eermoniell befolgt, welches vor 1870 bestand. Dar nach findet bei einen. Betuch eines nicht regierenden Fürsten kein weiterer Gegenbesuch statt. Der Empsaiigssaal des Vatikans war mit den schönsten Gobelins geschmückt. Die Einsahrk erfolgte links von der Peters kircke. Nach der Ankunft des Kronvrinzen telegra- vbirte König Humbert von Italien an Kaiser Wilhelm, um die glückliche Ankunst und seine Freude über den Besuch auszubrücken. Als der Kronprinz gestern Abend mit dein König aus das Kapitol subr, waren die Strassen vom Ouirinal nach dem Kapitol glänzend beleuchtet und von einer dickten Menge besetzt, die stürmische Vivats aus den Kronprinzen. Deutschland, Italien und König auSbrackte. Die Beleuchtung des Forums und des Kolosseums wirkte großartig. Als der Kronprinz gestrrn aus der Eisenbahnstation ankam. iagic der König: „Ick bin glücklich Sie umarmen zu können." Der Kron prinz erwicdertc: „Ew. Majestät kennt meine Gefühle für Sie und dieses edle Land." Bei dem Feste auf dem Kapitol äußerte der Kronprinz zu Mancus: Er fühle sich von der bereiteten Aufnahme wahrhaft beglückt, er habe dieser Stimmung bereits m cincm Tele gramm an den Kaiser Ausdruck gegeben. London. Den Abendblättern zufolge sollen die Stadtbe- dörden gestern zwer Briese eibalten haben, worin die Sprengung der Lonronbiücke und des Neivgatgeiängniffcs angcdrohtwird. Die Brücke und das Gefüngniß und deshalb streng bewacht. — Tie „Pallmall-Kazettc" meldet infolge der Nachricht, daß nrebrcre Mit glieder der sogenannten Unüberwindlichen von Newnork nach Eng land abgcrerst sind, wären für die Sicherheit Giadstones rn Ha>- warden außerordentliche Vorsichtsmaßregeln getroffen worden und mehrere bewaffnete Polizeiagenten dort siatwnirt. Kairo. Baker Pascha bat sich nach Suakim begeben, mit der obersten Civil- und Militärgewalt bekleidet für alle Theile Sudans, welche seine Truppen betreten werden. Ein Briet des kbedivcs an Baker bezeichnet als den Zweck der Expedition die Pazislzrrung des Gebiets zwischen Suakim und Berber,' er emvsielut die Anwendung versöhnlicher Maßregeln zur Erzielung des Einvernehmens mit den Häuptlingen der Stämme, dann erst solle Gebrauch von der Ge walt gemacht werden. DieBerlinerBörse eröffnet« fest, namentlich waren Lo- kalwerthe belebt. AuS Wien wurde Hauffc für Krcditaktien ge meldet. vom Rhein wurde Fallen des Hochwassers gemeldet. Später erhielt sich zwar die feste Tendenz, aber das Geschält ließ nach. Schluß und Rackbörse stst. In spekulativen Banken fand nmsang- reiches Geschäft statt, Kourie erfuhren beträchtliche Avancen, Kaffa- banken rubtg, fest, österreichische Bahne» erzielten keine wesentlichen Besserungen. Ocsterreictnsche Pnoritäten still, deutsche Bahnen wenig verändert, Berlin-Hamburg wurden 2 Prozent höher, Berg werke fest, ebenso Industrien, für welche im Allgemeinen gute Frage bestand, deutsche Fonds ruhig, fremde Renten vorwiegend etwas höher. «ranlsur» ». «>.. 18. Tecember. «re»ii 240-/,. Siaal«»ai,n vom. barden >>«"« Er Lcoie —. Leslerr. Gilberreme —. Pa»>ercenle —. Galizier 24.-i,. i>sierr. Goldrem« —. <»/« Ung. Si»U>r«iur . 77er Siulini —. 80«r NuSen — s.crienianieit« —. Neues» Uncar. Galdanlettk ». vrienianleilie —. Unaar. Pavierrenie —. Ditcanio —. San»», a»,«r. Gontardbat« 82. Mainzer —. gelle» »een. )». lecearder. Cred» r«a.70. ?iaal»I>. »17.40. Lombarden I4l.l». «Ibeidal —. Nordwelib. >8«,7». Marknoien »».77>/,. Una. Lredii 282.7d. Neiiebl, V«re», >8.Deren,der. «Schluß., »ea« 74.77. Lnlelbe 104.» . Italiener »0.17. Giaaredab» «A.7-r. Lombarden Svb.vv. da. Priorittften 7k>2. L,,p»er Mb. veiler». Golbrrn» 82ft«. geil. nungcn sind i» glänzendster Weise vertreten; es schimmert und glänzt von Prachteinbändcn u. dcrgl. und wer irgend weiche Bücher und Kunstwerke zu», Zwecke von Weihnachtsgabcn erwerben will, findet hier Alles vorräthig. — Am 10. April nächsten Jahres wird der Rector der Fürsten- und Landesschule in Grimma, Prof. Tr. Emil Müller als Rector an das Gnmnajium zu Zittau übertreten, während das Grimma'sche Rcctorat von Herrn Prof. Dr. Schnelle einge nommen wird. — Wie das .,Ebern». Tgbl." meldet, ist der Rektor ain Kgl. Gmnnasium in Ebemnitz. Herr Professor Dr. Wohlrab. zum Rektor am Königlichen Gnmnasium in Dresden-Neustadt und so nach z»m Nachwlgcr des unlängst verstorbenen Geh. Schulraths Dr. Jlberg berufen worden. Derselbe wird nächste Ostern sein neues Amt antreten. — Die Petitions-Deputation der zweiten Kammer. Ref. Almert, beschloß, die Petition des Stndtrarbs zu Oichatz betr. die Verleibung des Rechtes der weltlichen Kircheninspcktion an die Stadlrätbc der Städte mit revidirter Siävteordnung im Wege der Gesetzgebung, der Regierung zur Erwägung zu überweisen. Ter Stadtralh von Oickatz tbcille bisber die Beiugniß der weltlichen ! Eoinspcktion in der Königlichen Kircheninspektion mit der dortigen Amlsbauptmannschast, weist jedoch in seiner Petition daraus bin, daß in den meisten anderen Slädlen die Kircheninspektion nur von der zuständigen Supcrintcndeutur und dem Stadlrath gebildet werde. Matzgebend für den Beschluß der Deputation war die ! Erwägung, daß eine einbeitliche Regelung dieser Angelegenheit für das ganze Königreich Vieles für sich habe. — Dem Landtage ist der Entwurf eines Gesetzes zugegangen, betreffend die Ausführung des Reicksgeietzes vom 3. Juli 1883 über Abwehr und Unterdrückung der Re b l a u s k r an k h e i t. Der Entwurf behandelt lediglich die Regelung der durch die Reblaus- krankhcit verursachten Entschädigiings-Anspiüche. — Die socialdemolralüchcn Abgeordneten haben eine Inter pellation einqcbrachl, veranlaß: durch die Wahrnehmung, daß eine Anzahl städtischer und ländlicher Kommunalverwaltungcn gegen Restanten von Kommunalabgaben aus Grund der Armenordnung vonr 22. Oktober 1840 vorgehen und diese als Personen anscbcn und behandeln, welche öffentliche Unterstützung und Versorgung genießen. — Die vorgestrige -Hauptversammlung des Gewcrbe- vereins war außerordentlich zahlreich besucht, war sie dock auch die erste, in welcher der ncugewäblte Vorstand, Herr Professor Weiß- bach, den Vorsitz fübrte. Als derselbe ans dem Podium erschien, begann ein langanbaltendcr stürmischer Applaus, der sich ebenso wiederholte, als der 2. Vorstand, Herr Cristofani, den Herrn Pro fessor mit wenigen bc-züchen Worten der Versammln» -> vorgestellt hatte. Herr Pros. Weißbach wandie sich hieraus selbst an die An wesenden und sagte nach einigen Bcgrüßunusrrorten ungefähr Folgeudcs: Glaudcn Sie mir. ich habe lange geichwankt, ob ich Ihren ehrenvollen Rus annehmen sollte und dürste, besonders »ach einem Manne. der so lange den Verein und mit so seltenem Talente geleitet. Nur der Gedanke bestärkte mich in der Annahme: Der Verein wird mich mild behandeln und nachsichtig mit nur sein; — darum, meine Herren, bitte ick — und ich verspreche Ihnen dafür: an gutem Willen soll cs mir nicht fehlen! In allseitigem Bravo drückte sich der vorzügliche Eindruck aus, den das Austreten des neuen Führers liervorgeruscn. Die Veriammlung nahm darnach ihren üblichen Verlaus. Schon vor acht Tagen hatte Herr Oberlehrer Herz eine voir der hiesigen Firma H. Gehlert (untere Vorwcrrstraße 5) vor- gelegtc Probe von — Stabiutzböden mit Kamm-Verbindung ohne j Nagelung auS massivem Eichen- und Fichtenholz (Paunt Uriger Nr. 10312) besprochen und kommt beule nochmals daraus zuruck. Die Sacke ^oll sehr praktisch und gut sein. Diese Kamm-Kon struktion bewirkt, wie eS in dein Prospekte beißt, eine ganz zuiani- menbängende, Ireibeweglichc und unveränderlich bleibende Fuß- bodenplatte. Diese Futzbodenplatte kann auf alle geiadcn Unter lagen direkt verlegt werben, daher nickt allein aus Balten uns auf Vokales und Sächsisches. — Vorgestern erschien Se. Kal. Hoheit Prinz Max in der reich haltigen WeibnachtsauSstellung der kal. Hoftmchbandlung von H. Burdach (Warnatz und Lehmann) rn Begleitung seines Erziehers d«S Heim Major v. Oer. Es sei bei der Gelegenheit über diese Weihnacklsausnellung selbst gesagt, daß sie Silles, was nur irgend im Gebiete der Literatur und der mit ihr in Verschmel zung getretenen Kunst in erschöpfender Auswahl, vom weillwollsten, hochbedeutendsten Werke bis herab zu den schlichtesten Kmderbilder- düchrrn tn übersichtlichster Weise bietet. Die allrrneuesten Erjchci- eiserne Träger ohne Blindvöden, sondern auch direkt aus Stein, Gewölbe. Wellblech, aut Beton. Cemcnt- und Gnps-Estrich re-, wobei natürlich nickt nur die wegen dcS NagelnS. oder Änichrau- bcns zeübcr unentbebrlicken Blindböden (reip. Unterdüden, auch Zwückenböden genannt), sondern auch — die Balken total über» flüssig werden. — Der Bibliotbckar des Vereins ergattete sodann über die Ncuanschasftmgen und Geschenke Bericht; die Benutzung der Bibliothek isl jetzt eine ziemlich rege, cs sind immer etwa lM Bände ausgelicben; die meiste» Nachfragen geschehen nach belle tristischen Schriften. — AnknüpsenL an eine Notiz im letzten Brief kasten der „Dr. Nackr.", spricht Herr Direktor Clauß über die neue Orthographie, über deren Eigcnthümlrchkciten er verschiedene schätz bare Aufklärungen giebt und schließlich bezüglich der Einführung bemerkt, baß dielelbc, wenn auch still, aber doch stetig vor sich gehe, und daß sie in der kommenden Generation jedenfalls Allgemeingut sein werde. — Den .Hauptvnrlrag gab Herr vr. Fritz Lctmltze über die Entstehung des bürgerlichen Schulwesens im Mittelalter. ES fti ibm gelungen, sagte er im Eingänge, den „Gänsedieb" aus dem Ferdinandplatz, der ja einer jener fahrenden Schüler de« Mittel alters sei, zum Sprechen zu bringen und der bade ibm denn s» manches Vorzügliche erzählt, was er hier rviedergeben wolle. In klarer, dabei rednerisch glänzender Darstellung entrollte nun der Redner ein tnlturhistorisches Tableau fesselndster Art. Er begleitete die Entwickelung der Schulen auS ihre» Uranfängen, den im 0. Jahrhundert von den Beneditlinermöncken gegründeten Klosterschulen bis zu der endlich staatlichen Zwangseinlülnung sol cher im Anfang des lv. Jahrhunderts. Leider gcnattrl der Raum beute nicht, au) Einzelbcrten der Schilderungen einzugehen, die den Hörern zeigte, wie einst die Klöster die Stätten redlicher Arbeit, die Mittelpunkte des Kulturlebens waren und so auch ihre damaligen Schulen segensreich wirkten, wie dann mit den, sittlichen Verderb des Klostcrledcns im N., 12., 13. uns 14. Jabrbundert auch mehr und nnndcr die Schulen, sowohl die direkten zftouer- wie dre halb- städtischer. Domschulen mit verfielen und ein festes Schulwesen endlich erst durch die Reformation, durch Luttier'S Aufforderung zur Bildung von Schulen in allen Städten, durch Melanchtdon'S be kannten „sächsischen Schulplan" und das gebieterisch vorwärts schrei tende BildungsbedUrfniß begründet ward. Nui Eins sei aus dem Vor trag speziell deralisgcgriffcn, da eS einen noch jetzt bräuctssichen Ausdruck erklärt, den Ausdruck: „A-B'C-Sckütze". Dieser entstand zur Zeit der fahrenden Schüler, dir. um einen Lehrer oder eine besonder» gute Sckulr zu besuchen, länderweit zu Fuße ptlgertrn: gewöhnlich mehrere Erwachsene und einige Knaben zusammen. Die Erwach senen nannte man — da eS meist sehr armes Volk war — Vagan- den, was der VolkSmund in Anbetracht der großen Neigung zum Trinken, welche diesen scholaftiichcn Bummlern anhasteie, in „Bachanten" verwandelte, und die Kleinen hießen die „Schützen", von „schießen", was damals auch „stehlen" bedeutete; denn diese Knaben mußten aus der Wanderschaft gewöhnlich auf dem Weg«
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