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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.08.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-08-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189608262
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18960826
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18960826
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-08
- Tag1896-08-26
- Monat1896-08
- Jahr1896
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.08.1896
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Uiesaer G Tageblatt Mittwoch, 26. Anguft 189«, AvenSS LUö : t er 1885 236 «89 241 151295 395 492013874 407554810 ES betrug in Mark 1895 288 838 877 229089 908 800365448 541267 247 52149 636 Mk. 77 794513 308351574 ?. B. Konsuln gäug.r dc.l I 7 Sils scin-m P-.-fi-n. Das R^sar» Z -zck'satt «scheint jeden Ta, ALeu!^ nrii der Sonn- n»d Festtag Vic, ictMtich^ v«5«»Sprrl» bei Abholung in den Expedition in Riesa und Strehla od« durch uns«« Trlgir stet ins Hau» 1 Mak 50 Psg, Sri Abhang au dc. kaise-l. Psstausialten 1 Mark 85 Psg., durch den BctchrLger frei in» Hau» 1 Mark 65 Pf-. «>zeiSe»«»uch»e fitr dir Nummer de» Ausgabetage» bi» Vormittag 9 Uhr ohne Eewähr. tzDruck und Verlag von Langer » Minier'ich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kafiantenstraße 59. — Für die Redactton verantworUich: Hermann Schmids Riesa. TageSgefchichte. Die Erklärung des „Reichsanzeigers" vom Montag Abend, welche der Willensmeinung des Kaiser» Ausdruck „ verlieh, daß dcm Bundesrath noch in diesem Herbst ein Ge» l Prärect nicht dafür sorge, daß die Redefreiheit der socialistischen setzemwurf betr. di« Militärstrafprozeßordnung vorgelegt I Aufwiegler geachtet werde, so würden diese künftig mit Re- werden solle, ist in der gesammten Presse mit Beifall und I volvern in die Dörfer ziehen und auf ihren Apostelgängen Samoa. Auf den Samoa-Inseln rumort es fortwährend. Kaum je kommt ein Schiff von dort nach einem mit Europa durch - Kabel verbundenen Hafen, so hört man gewiß von neuen Kämpfen zwischen den Eingeborenen oder von Reibungen der dort angefiedelten Deutschen, Engländer und Nordamerikaner untereinander. Die Nachricht aus Washington, daß der Nordamerika» nische Konsul zu Apia in einer Denkschrift nachweisen will, die jetzigen Zustände auf Samoa wären in Folge der Ber liner Samoa-Akte gegen die Ber. Staaten ungerecht, ist von Bedeutung gerade für deutsche Interessen. Die Schrift de» Konsuls fällt in die Zeit, in welcher die Wogen wegen der Präsidentenwahl, in Amerika am höchsten gehen. Wir können uns im nächsten Jahre wieder auf amerikanische Wühlereien auf Samoa nach früherem Muster gefaßt machen. Wenn der Konsul so weit geht, von Ungerechtigkeiten gegen die Ver. Staaten zu sprechen, so mag darauf hingewiesen werden, daß nach früheren Berichten der Konsuln der amerikanische Handel an dem ganze» Samoa-Verkehr nur mit etwa drei Prozent betheiligt ist, während fünf Sechstel des ganzen Handels in deursLeu Händen liegt; die Amerikaner sind entweder Waffen» Händler oser zumeist Mischlinge, alle aber Wähler ärgster Art. Als Konsul wurde im Juli 1894 von Washington James Mulligan noch Apia gesandt, der sich seinen Vorgängern würdig onzureihcn scheint. Die Amerikaner auf Samoa haben schon seit m chreren Jahren Alles gethan, um spätere Ereig» n.sfe vorz'werc.ten und sich rucht mit den Eingeborenen, na» wv,! lim den Aufständischen, zu verfeinden. Als im Früyjahr 1895 ick der deutsche wie der engl.schc Konsul mit Unter» s'^-'7 z '.e r Küeg^sckiffe bemühten, Unruhen und Kämpfe r ei. hi'-" sich der UnionZkmisul fern. Dieser stand zie/vug it zu einer Clique politischer uno ge- u .r, die da-; L.'.-Iö nicht zur Rahe kommen l- , i >, i'u i"ben zu fischen und ihren Vonhcil Ko>.': Mwügau war dabei von heimischen '' '72,-7? oi'- den gleichzeitigen Erörterungen , 7 ' j heroorging. Die „Washington Post' : wegen sci - Fernoleibcus von den anveren Mull gan r öchle a"cy öfters wie seuie Vor- q..; in d e Hümath, vsienoar um sich mir den po- Üüsch n Mach'>abcrn zu ver jwlwige.i, er war nur wenig Zeit ans scin-m Post-n. Anfa"g 1896 bildete seül Vertreter, der in den Weiß» büchrrn häufig aber wenig rühmlich genannte Vizekousul Blackwck dem Wühler und Wasfeuhändler Moo.s ritten Ausschuß, um die tragen vertragsmäßigen Vcrhälinisse von Gnu'd en» um; "stäezer'. Die von der Samoa-Akte geschaf fenen zwei höchsten Arm er, de - Obe^richters z-ud Munizi palität-Präsidenten, sollen abgcschasst, olle übrigen Beamten entlassen werden. Man hatte viele reute dafür gewonn-n, weil man darauf hinwies, daß die Steuern fast nur zur Besoldung der Beamten verwendet wurden. Jndeß die deut» scheu Firmen, die fast die gesammten Einnahmen au bringen, betheiligten sich an dem Vorgehen nicht. Die Eingeborenen aus Upolu waren zu Geldsammlungen für ihre Häuptlinge veranlaßt worden, wie es hieß: zum Ankauf geschmuggelter Waffen, die hauptsächlich aus Nordamerika kommen. Schon seit zwei Jahren arbeitet die gesammte republikanische Presse der Ber. Staaten mit großer Kraft daran, daß die Union auf die Annexion Samoa» hinstrebt, namentlich seitdem Tle- veland erklärt hatte, die Union solle von der Berliner Sa» moa»Akte zurücktreien. Dieser Strömung, die immer weitere Kreise gezogen hat, wird sich dec neue Präsident nicht ent» ziehen können, auch wenn wieder ein Demokrat gewählt wer den sollte. Allen diesen Erscheinungen gegenüber sollte die schon mehrmals vorgeschlagene Entwaffnung der Samoaner möglichst rasch durchgesübrt werden. Das Ansehen Deutschlands würde durch einen starken Schutz seiner gerade in Samoa so bedeutend überwiegenden Interessen nur gewinnen können. , Genugthuung ausgenommen worden; freilich ist der Beifall nicht so ohne Einschränkung, wie es die Ablehnung war, welche die erste Kundgebung des offiziellen Organs fand, in der es Bronsart von Schellendorff» Rücktritt zu „erklären" unternahm. — Die Organe der Rechten und der National liberalen erklären sich für beruhigt; wenn die „Rat.-Ztg." auch meint: „Daß die obwaltenden Schwierigkeiten mehr umfassen, als die Frage der Reform des Militärstrafver fahrens, bleibt eine Thatsache;" so fährt sie doch fort: aber als eine Bürgschaft für die Verhütung demnächstiger neuer Krisen wird die obige Erklärung de» „Reich-anz." dennoch angesehen werden, und man wird sie deshalb in weiten Kreisen mit Genugthuung aufnehmen, wenngleich der in Aussicht ge stellte Entwurf sich erst wird beurtheilen lassen, wenn man seinen Wortlaut kennt. Die größte Befriedigung legt die „Köln. Ztg." an den Tag. Sie meint, Alle» sei nun klipp und klar: Diese kurze, bündige und im Segensatz zu der letzten Aeußerung des amtlichen BlatleS sachliche und unzweideutige Erklärung schneidet einer Erörterung den Faden ab, die sich nachgerade zu einem Ratten könig von mehr oder weniger mäßigen Betrachtungen auszuwachsen drohte, und die, wie wir immer wieder betont Haven, von falschen und haltlosen Voraussetzungen ausglng. Sie kommt noch eben zur rechten Zeit, um die lebhaften Beunruhigungen zu zeistreuen, die- sich in weiten Kreisen geltend machten und die sich schließlich dazu verstiegen, an der Ausrichtigkeit des Versprechens zu zweifeln und an dcm Wort zu deuteln, das Fürst Hohenlohe den Volksvertretern gegeben hatte. Skeptischer ist man auf der gesammten Linken. Die „Freis. Ztg." bemängelt, daß von der Vorlage „eines" Ent wurfs die Rede sei und nicht von jenem, dessen Fertigstellung der Kanzler im Frühjahr als bevorstehend bezeichnete. Eugen Richter aber tröstet sich wieder damit, daß der Ent wurf im Bundesralh schnell durchberathen werden müsse, so daß er beim Wiederzusammentritt des Reichstags diesen so» fort wieder beschäftigen könne. — „Germania" und „Vor wärts" betrachten den Fall nur in Bezug auf die Stellung des Fürsten Hohenlohe. Das CentramSblatt freut sich, daß es nie an den baldigen Rücktritt des Kanzlers geglaubt habe, währens das Centtalorgan der Sozialdemokraten meint: „Hohenlohe hat vorläufig gesiegt." Deutsches Reich. Der Oberschiedsrichter in den "Kaisermanöoern wird der Kaiser selbst sein, und an den Tagen, wo etwa der Kaiser selbst die Führung übernehmen sollte, Prinz Albrecht. Als Schiedsrichter sind berufen worden: Gen. der Cav. Edler v. d. Planitz; die Gen.-AeutenantS v. Kuhlmann, v. Stünzner, v. Müller; die Gen.» Majors v. Hobe, v. Viebahn; die Oberst LieutS. Gronau, Budde; die Majors v. Hartmann, Villain, Kühne, v. Kuthen, Claassen; der Rittmeister Graf von Pfeil und Klein-Ellguth; die Haupt» leute Mayet, Sauberzweig, Wachsen, Oehme, Ritter und Edler von Oettinger, Rusche, Schwarte, v. der Esch, von Stocken, Wegner; die Premierlieutenants von WebSly, von Hülsen. — Der amerikanische Schriftsteller Poultney Bigelow, der bisher zu allen Manöver» und größeren Festlichkeiten geladen und auch erschienen war, ist der „Staatsbürger Zeitung" zufolge diesmal von der Liste der Gäste de» Kaiser« gestrichen worden. Die« stimmt mit der seinerzeitigen Meldung, daß Poultney Bigelow seit seinem letzten Berliner Besuche, der mit seinem verunglückten Liebeswerben für die amerikanischen Versicherungen zusammenfiel, in kaiserliche Ungnade gefallen ist. Der „Reichsanzeiger" veröffentlicht eine Verordnung de» Kaisers an den Reichskanzler vom 10. August, wonach in Ergänzung der Verordnung vom 12. Drcember 1894 bestimmt wird, daß die Kolonialabtheilung de» Auswärtigen Amtes für die Bearbeitung sämmtlicher Angelegenheiten der Schutztruppe im Sinne dieser Verordnung zuständig sein soll. Prinz Heinrich von Preußen wird schon am 6. Sep tember wieder von Breslau abreisen und sich nach seinem Gute Hemmelsmark bei Kiel begeben, wo ihm die russischen Majestäten von Kiel au« einen Besuch abstatten werden. gfrankreich. Im Aller Kohlenbecken dauern die . Angriffe der vaterländischen Arbeiter auf die vaterlandslosen Socialisten fort. Auch in Wahagnie» mußten die Aller Wanderprediger von Gendarmen gegen Gewaltthätigkeiten geschützt werden. Darauf erklärten vorgestern die Socialisten f Duvernay und Dupied im Aller Generalrath, wenn der setzemwurf' betr. die Mililärstrafprozeßoldnung vorgelegt I Aufwiegler'geachtet werde, so würden diese künftig mit Re- schteßen. In einer Versammlung in Faubourg du Temple hielt hier vorgestern ein Soctalrst eine Donnerrede gegen den Zaren, den Tyrannen der fibirischen Brüder. E» stt eine Schmach, daß man Millionen auSgebe, damit da» Volk von Pari- sich vor dem ruffischeu Selbstherrscher wälze. Die „Autoritä" verzeichnet da« Gerücht, daß die Kaiserin den Zaren nicht begleiten werde und knüpft daran diese Drohworte: „Wenn das Gerücht sich bestätigen sollte, würden wir vor einem Ereignisse von uugeheurer Schwere stehe», dessen Folgen unberechenbar wär«." Spanier». Die Nachrichten au» Spanien lauten recht ungünstig, fast sollte man wähnen, daß da» Land am Vor abend schwerer innerer wie äußerer Verwickelungen stehe. Ueberall werden Vorsichtsmaßregeln gegen anarchistische Um triebe getroffen, zu der cubanisqen Wetterwolke hat sich am auswärtigen Horizonte auf einmal noch eine zweite, die Philippinen bedrohende gesellt. Dazu di- beinahe apodiktische Gewißheit, daß mit dem AuSganae der amerikanischen Präsi dentschaftswahlcampagne, gleichviel welche Partei als Sieger au» dem Kampfe hervorgeht, in die Politik der Bereinigten Staaten gegen Spanien ein schärferer Zug kommen werde; so ergiebt sich ein Sesammtbild, welches auch starknervige spanische Staatsmänner mit einer gewissen Unruhe wegen der Zukunft zu erfüllen geeignet ist. Denn die Schwierig keiten wachsen, wie es de« Anschein gewinnt, schneller, als die Mittel und Kräfte des Staates, ihrer Herr zu werden. Noch könnte sich Alles zum Guten wenden, wenn es der Madrider Regierung gelänge, dem kubanischen Ausstande einen Hauptschlag zu versetzen, ehe Ereignisse eintreteu, an deren beschleunigter Herbeiführung von verschiedenen Seiten mit Hochdruck gearbeitet wird. Deshalb bietet die Regierung denn auch Alles auf, die Entsendung der Truppennachschübe ohne Zeitverlust zu bewerkstelligen, selbst auf die Gefahr hin, das Mutterland von Truppen mehr zu entblößen, als im Hinblick auf die im Innern sich ankündigenden bede iklichen Symptome rathsam erscheinen möchte. Zur sächsischen EinkommensstatisU. Die Summe der in Sachsen eingeschätzten Einkünfte ist in den zehn Jahren 1885 bi» 1895 um 572 Millionen Mark gestiegen. Im Jahre 1885 betrug das eingeschätzte Einkommen 1287 553 320 Mk., im Jahre 1895 aber 1859 561 480 Mk. Die« ergiebt eine Zunahme der einge schätzten Einkünfte um fast 44'/, Proz. In welchem Maäße die einzelnen Quellen, aus denen das Einkommen in Sachsen fließt, an der Zunahme bethettigt waren, wird folgende Ausstellung zeigen, das Einkommen aus Grundbesitz Renten Lohn und Gehalt Handel und Gewerbe Demnach beträgt die Zunahme in den genannten zehn Jahren bei dem Einkommen aus Grundbesitz Renten Lohn und Gehalt Handel und Gewerbe 133712437 In Prozenten «»«gedrückt ergiebt sich eine Zunahme Einkommen» vom Grundbesitz um 22, von Renten um des Einkommeu» vom Grundbesitz um 22, von Renten um 51'/,, von Lohn und Gehalt um fast 62, von Handel und Gewerbe um fast 33 Proz. Die von dem Einkommen abzuziehenden Schuldzinsen beliefen sich im Jahre 1885 auf 97 70143 4 Mk., war« aber im Jahr« 1895 angestiegen auf 145524178 Mk Sonach betrug 1885 da» nach Abzug der Schuldzinsen verbleibende Gesammtetnkommen 1189851886 Mk., 1895 jedoch 1 714037302 Mk-, e« war mithin um 524185 416 Mk. oder 44 Proz. gestiegen. Diele Steigerung ist um '/, Proz. geringer als die Steigerung ver ohne Abzug der Schul:- zinsen eingeschätzten Einkünfte. Bon welcher besonderen Art de» Einkommens di« Schuld zinsen abzuziehen find, ist aus der Statistik nicht zu ersehen. Jedenfalls treffen sie zumeist da» Einkommen aus Grund besitz, dessen ohnehin verhältnismäßig geringe Zunahme um 22 Proz. demnach noch eine nicht näher zn beziffernde Ab minderung erleidet, sowie daneben auch zu einem Thril da» Einkommen au» Handel und Gewerbe.. Die Steigerung de» Renteneinkommen» um 51'/, Proz. und Anzeiger Meblatt md Aiyei-ch. relegramm.Ad'efl« A HAU Fernsprechstelle „r-g.biatt«, Riesa ßßl H-N V H-Nr 20. der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa Mittwoch, SS. August 1896, AvenöS. 49. Jahr».
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