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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 09.05.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-05-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-189205091
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18920509
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18920509
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1892
- Monat1892-05
- Tag1892-05-09
- Monat1892-05
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1892 107 Montag, den 9. Mal sxtt«. M«>»stcr Jnsk>«tkn- ' »etr», 20 Pf,. Lrfcheint täglich, mit Ausnahme »er Eonn- und Festtage, abends für den I«I- -gendcn Tag. Preis vtertcljährltch 1 M. so Pfg., monatlich so Pfg., «inzel-Nrn. s Pfg. Bestellungen nehmen alle Post- anstalten, Postboten »nd die NuSgabi- stellen des Tage blattes an. fiskalischen Erzbergbau „Miltelgrube" (Beschert Glück) der Durchfahrer Conrad infolge einer hereingehenden ca. 6 Meter langen Gesteinwand tödlich verunglückt. — Am Dienstag verunglückte auf dem Bahnhofe Wülknitz beim Verladen von Elsenbahnschwellen der Arbeiter Schmidt aus Tiefenau dadurch, daß er von einem Eisenbahn» lgeu herabstürzte und ihn eine nach- fallende Schwelle erdrückte, wodurch der augenblickliche Tod eintrat. — Beim Spi len stürzte am Mittwoch das fünf, jährige Söhnchen des Einwohners Opelt in Zehmen bei Rötha in die Pleiße und ertrank. — Die königliche Amtshauptmannschaft Leipzig hat die von den dortigen Sozialdemokraten für Sonn tag, den 8. Mai, in S'öileritz beschlossene Wiederho lung der Maifeier verboten. — Wie aus zuverlässiger Quelle verlautet, ist die Verlegung eines Kavallerieregiments nach Leipzig beschlossene Sache. Der Plan ist übrigens nicht neu, sondern wurde bereits seit einer Reihe von Jahren ventiliert. Damals sollte bereits Areal zu einer Ka serne bei Connewitz erworben worden sein. — Der am Donnerstag aus dem 4. Stockwerke eines Hauses in derHainstraße in Leipzig gestürzte 29 Jahre alte Buchhalter aus Zwickau ist im Stadt- krankendause zu Leipzig am Freitag seinen Verletzun gen erlegen. — Eine Firma in Zwickau hat in ihre neuerdings aufgestellte Arbeitsordnung die Bestimmung ausge nommen, daß den im Betriebe ein volles Jahr be> schästigten Arbeitern abwechselungsweise je eine 8iägige Ruhepause unter Fortgewäyrung des Wochenverdienstes gewährt werden solle. — In Zwickau ist am Donnerstag die 15jähr. Fabrikarbeiterin Petritzsch aus Marienthal tüolich verunglückt. Beim Äegschieben eines belaoenen Wagens geriet das Mädchen zw scheu die Laderampe und den Wagen und erlitt dadurch eine Lungenqnctschung und Rippenbrüche. — Bemerkenswert ist die Thatsache, daß in keinem Jahre ein so außerordentlicher Zudrang zu den Lehrer seminaren Sachsens stattsand, als in diesem Jahre. Die Ursache hiervon ist zunächst in dem stockenden Ge schäftsgänge zu suchen, sodann ist aber auch für viele Ettern der Umstaüd maßgebend gewesen, ihre Söhne dem Lehrecstande zuzufüyren, daß Regierung und Stände wetteiferten, mit unvergleichlicher Mumfizenz die erforderlichen teilweise hohen Geldmittel darzubie ten, um die materielle Stelling des Lehrers, derLeh- rerwiiwen und Lehrerwaisen aufzubessern und günstig zu gestalten. Ferner ist hier noch zu erwähnen, daß die Seminare als Schöpfungen des sächsischen Staa tes mit ihren Einrichtungen erst seit wenigen Jahr zehnten in weiteren Kreisen bekannt geworden sind und daß die von ihnen gewährten Vergünstigungen, als Befreiung vom Schulgeld, unentgeltliche Benutzung der Musikinstrumente und aller übrigen Lehrmittel, kostenfreie ärztliche Behandlung, freies Bad in- und außerhalb der Anstalt, Stipendien u. s. w. mehr er- kannt und gewürdigt werden. Sodann hat auch der Umstand, daß die Lehrer- und Leyrerinnenseminare Sachsens zu den höheren Lehranstalten des Landes Örtliches und Sächsisches. , . Frankenberg, 8. Mai 1892. 7 Nachdem bereits gestern nachmittag das Baro meter eine entschiedene Neigung zum Steigen bekun dete, ist über Nacht ein erfreulicher Witterungsum schlag elngetreten, indem uns heute prächtiges Fiüh- lingswetter mit blauem Himmel und lachendem Sonnen schein bescheert ist, Möge nun die günstige Witterung von Bestand sein! Die Witterungsüberfictst des k. sächs. Meteorologischen Instituts in Chemnitz lautet: „Seit gestern ist ein ziemlicher Umschwung in den Lufidiuckverhältmssen eingetreten. Eine Depression an dec Westküste von Schweden-Norwegen lenkt die bisherige Westitrömung mehr südwärts, zumal auch der hohe Druck sich in breitem Strom von England aus über den ganzen Kontinent erstreckt hat. Mit teilweiser Aufklärung ist Rückgang der Niederschläge und allmähliche Wännezunahme verbunden, die Hand in Hand weiter fortschresten dürfte." 7 Die schon wiederholt in Aussicht gestellten neuen Frachtbriefe werden nunmehr vom 1. Juli ab einge- führt; dieselben müssen auf allen deutschen Eisenbahnen gleich sein. Lie neuen Frachtbriefe sind weiß, für Eilgut sind weiße mit roten Streifen vorgeschriebrn. -f Alle Arbeitgeber, welche Arbeiter im Alter von 14-21 Jahren beschäftigen, mögen baldigst dafür sorgen, daß die Letzteren, soweit es noch nicht ge schehen ist, in den Besitz eines neuen Arbeitsbuches gelangen. Das neue Arbeitsbuch unterscheidet sich von dem alten dadurch, daß es den Namm des Vaters oder der Mutter, bez. den des Vormundes tragen muß. 's Hütet die Kleinen! Bei dem so langsamen Uebergange zur wärmeren Jahreszeit mehren sich die DiPhtheritiS-- und Scharlacherkrunkungen unter der zarten Kinderwelt. Erkältungen infolge zu schnellen Aolegens der wärmeren Körper- und Fußbekleidung sind ost Vie Ursache. Vor allem müssen jetzt die Kinder gewarnt werden, sich auf die kalten Steine, den bloßen Erdboden oder Wiesengründe niederzu- lassen, so lange tue starken Nachtfröste anhalten, wenn sie nicht früher oder später — oft zum Erstaunen der Eltern — vom Rheumatismus geplagt werden sollen. . , — Aufsehen erregt es in Chemnitz in den be teiligten Kreisen, daß der Inhaber eines bedeutenden, in der Annabergervorstadt gelegenen Strumpfexport- -geschäfts kurz vor der letzten Utiimvregulierung spur- tos verschwunden ist und angeblich die Ruse nach Südamerika angetreten hat. Die pekuniäre Lage des -Geschäfts läßt Nch zur Zeit noch nicht klar übersehen, doch sollen die Chancen für die Gläubiger nicht allzu schlimm stehen. Größere Barmittel soll der Flüchtige, der seine Familie in Chemnitz zurück!,eß, nicht mitge nommen haben. . , . , , . -— Ein erst seit vier Wochen verheirateter lunger Ehemann in Hainichen hat sich vor einigen Tagen von seiner Frau deren aus eine größere Summe lau tendes Sparkassenbuch geben lassen, hat einen Teil des Geldes erhoben und ist seit dieser Zeit spurlos verschwunden. — Aul Freitag vormittag ist m Freiberg beim Bekanntmachung. Erbtheilungshalber soll das zum Nachlasse der allhier verstorbenen Handels- m "gdalene verehel. Frank gehörige, allhier an der Schützenstraße Atr. 4j84 gelegene Folium 78 des Grundbuchs f^Fcan^nberg, mit 4260 Mark Brandcasse, Parzelle "r- „ s?' wlt 2'9 Ar und 75,49 Steuereinheiten umfassend, im Wege der freiwilli gen^ öffentlichen Versteigerung um das Meistgebot käuflich veräußert werden. gerechnet werden, Würdigung des gesamtenVok^ ast Stelle gethan wurde, unddaßdieRäumlichkeiten ihrer unzulänglichen und ung'g ^^rte Räume entweder neue oder doch w-stn Lebrer erhielten V beig« wirkst^ auch die Verfügung des Mmlsteriums, nach welcher den Lehramtskandidaten unter gewissen Um ständen der Besuch der LandesumversE dazu ist seit dem 20. Januar 1877 eme Lehrordnuug ins Leben getreten, durch welche die künftigen Mehrer einen Bildungszustand erlangen "nnen, der dle Mög- lichkeit des W-iterstrebens m hohem Maße b etet. — Cm Prozeß überaus seltsamer Act beschämte am Donnerstag den Strassenat des KammergenchtS in Berlin in der Revisionsinstanz, mdem sich uämlich cin Angehöriger des Königreichs Sachsen, der rn Pirna wohnende Kaufmann W., wegen Spielens in der tt- nialich sächsischen Lotterie vor dem höchsten preußi schen Gerichtshöfe zu verantworten hatte. Das Wax daher gekommen, daß W-, sei es, werl sächsische Lose im Königreich Sachsen nicht mehr zu haben waren (?) oder weil er den Zigarren- und Losehändler K. i« Berlin als von der sächsischen Glücksgöttin besonder» bevorzugt erachtete, — der psychologische Vorgang wurde durch Vie Verhandlung nicht ganz klar gestellt — sich sein Zehntel von besagtem K. hatte smde» lassen. Nun sind aber in den verschiedenen Länder» Deutschlands die Gesetze über das Spielen in auswär tigen Lotterien verschieden. So kam es, daß gelegent lich einer bei K. vorgenommenen Nachsuchustg auch W. in Pirna als Mitspieler in dieser „wilden Kol lekte" entdeckt, auf Grund des preußischen Lotterieje- setzes vom 29. Juli 1885 unter Anklage gestellt und unter der Annahme, daß er in Preußen in einer t>ort verbotenen Lotterie gespielt, ebensowohl vom Schöffen gericht wie von der 6. Strafkammer des Landgericht» Berlin I zu einer Geldstrafe von 5 M. verurteilt wurde. Aber W. appellierte an das Kammergericht in Berlin und legte demselben in einer eingehende» Revision den Sachverhalt dar. Und nicht vergeben», Venn dieser hohe Gerichtshof sprach. W. frei und legte die Kosten des Verfahrens der Staatskasse zur Last. Es kommt, so führte der Gerichtshof in seiner eingehenden Motivierung u. a. namentlich aus, nicht darauf an, ob W. das Los in Preußen bestellt, so«- dern darauf, daß er es in Sachsen erhalten. Erst mit diesem Moment fing er auch an, dasselb- zu spie len. Demgemäß hat W. auch nicht in Preußen, son- dern m Sachsen gespult und kann deshalb in Preu- ßen E? zur Vera^ gezogen werden. — --Verbandskästen auf den Bahnhöfen. Eine sebr wichtige Slnnchtung ist in jüngster Zeit von der Ge- ^Mischen Staatsbahnen darin ge- 8mv °uf größeren Bahnhöfen ein ^audSkasten, damit bei eintretenden Un- . k-»-. »^^Ä.?°c^^e^?erung von Kleinvieh in einzel- sind ab 1. Mai 1892 im Bereiche der sächsischen Staats ifenbahnen andere Bestimmung«» ErstehungSlustige werden hiermit geladen, sich i" auf den 1«. Mai dieses Jahres 10 Uhr Vormittags bestimmten ' te „öffnen, vor dem unterzeichneten Amtsgerichte einzufinden und iy Frankenberg, am 28. April 1892. Amtsgericht. Das König ^Am g Füller. —e— - > Jnser«t4»eNhrkN: pr, Inserat Lk Pf,. ^ezirksM^ Amtsblatt der Königs. AmlslMptmamlschaft Flöha, des Lönigl. Amtsgerichts und des Ltadtrats zu Frankenberg.— »LV »ÄvlLStv As«LINI»vv Ä. »I. L^I^^LV^V^^NlLv^ »RI8KVKvKvIL. -
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