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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.02.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-02-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010203010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901020301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901020301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-02
- Tag1901-02-03
- Monat1901-02
- Jahr1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.02.1901
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VoII»,t»«i«Uxr! 1ii8rii8lnnLsii» liefert >L«I»«rt liiiiiLv, litt tkk rill«. u«,l ^pielvann«»!» - II»u« vnBä'n ». ö. maiik? t'EEW»: - Vennk - ^U88t«llun--. ^ 8 aIta, aeuvstv, bvrraenrxvnckes t»v»ell»ebnkt«,pi«l. ^ VsinlekoluLL vrü S 8edU1l8edudvn sliei' Systeme 5k"" »«*»'" > MM—rs1Kell8tr388S Ho. I di8 » (Soteedalläe Ms« AD Lnivnss' Der »Fall" Wolllieim. Hosnachrichten, Publikum und Schwindelbanken. Vietvria-Salvll, AII.eZ»« IPO-Ilkd. Gerichtsverhandlungen. Lllli Lebmann. Börsenwochenbericht. (llokgvdLnäe». Lotlntan,er.^elim . Ter „Fall" CSsar Wollheim. Der .Fall" Cäsar Wollheim, um den die Chronik der inner- pMische» Ereignisse neuerdings bereichert worden ist, hätte an sich, d h. wenn wir so glücklich wären, unter halbwegs normalen Partel- vechältnisien zu leben, gar nichts zu sogen. Die Sache wäre als dann mit der ^kündigung" des Herrn Kouunerzicnraths Ackihold, in Firma Cäsar Wollheim. abgethan gewesen und nach den, ge- 'chästsiatten Grobkohlenhändler hätte kein Hahn weiter gekräht. Diele einsache Sachlage wird aber wesentlich verschoben durch den unnatürlichen Kultus, den gewisse manchesterliche Kreise mit der Angelegenheit zu treiben belieben, und durch die geflissentlichen Be mühungen der börsenkapitalistischen Presse, die in Wirklichkeit höchst nüchterne Maire zu einem regelrechten .Fall" aufzubauschen. Ein so tendenziöses Gebühren zwingt zur Abwehr und Richtig stellung aus der Grundlage einer unparteiischen Prüfung der vor liegenden Thatsachen. Was ist in Wirklichkeit geschehen? Der preußische Handels- «Mister Brefeld hat in einer der letzte» Sitzungen des preußischen Abgeordnetenhauses bei der Debatte über die Mtßstände im Kohlen tiertrieb wörtlich die Aeußernng gethan: „Ich stehe auch auf dem 2landpunkt, daß die Verwendung der Händler für die Verwaltung nichts Anderes ist als ein nothwendiges Nebel." Das will ledig lich besagen, daß die Regierung ihr AbhängigkeitSverhältniß vom tswßkohlenhandel, wie es bisher für die fiskalischen Gruben Schlesiens bestanden hat, als ein nothwendiges Nebel mit Rück sicht aus die Interessen des verbrauchenden Publikunts betrachte. Ln Inhaber der Firma Cäsar Wollheim (die konkurrirende Firma chiedländer hat sich nicht .beleidigt" gefühlt), der für den Vertrieb des dem Privatverbrauche zufließenden Theils der fiskalischen siohlensSrderung in Schlesien das fast ausschließliche Monopol besaß und dadurch in den Stand gesetzt wurde, eine diktatorische Herr schest über die Preisbildung auszuüben, hat nunmehr jene sachlich gen; einwandfreie und jedes persönlichen Beigeschmacks ledige Aus lassung des preußischen Handclsministers zum Anlaß genommen, um der Regierung gegenüber die Kündigung des bestehenden Ver trags auszusprechen, mit dem besonders pointirten Hinzufügen, daß ihm auch der sofortige Abbruch der Beziehungen ohne Einhaltung der Kündigungsfrist genehm sei. Aus Grund dieses einfachen thatsächlichen Herganges ist nun ln der Manchester- und Börsenpresse mit verschwindenden Ausnahmen cin wahrer Hexensabbath losgebrochen. Deni Minister Breseld werden die Worte im Munde verdreht, indem inan ihn frisch und whllih beschuldigt, er habe den Handel überhaupt als ei» noth- mendigeS Nebel erklärt, und im Gegensatz dazu wird der Inhaber der Firma Wollheim förmlich als ein Märtyrer seines Standes und ÄsrusS gefeiert, der lieber am Hungertuche nagen als die »Ehre des gesammten Handelsstondes" preiSgeden wolle. Ein Börsen blatt erklärt, die Kohlengroßhändler bildeten schon seit Monaten den Zielpunkt der „schamlosesten Verhetzung durch die konservativ- agrarischen Parteien": «in anderes will wissen, Herr Kommcrzien- rath Arnhotd werde sich nicht einmal mit der Kündigung begnügen, andern auch noch aus dem Landeseise nbahnrath. dem er angehört, Ausscheiden; ein drittes .regt an", durch daS Berliner Aeltesten- lollegimn der Kaufmannschaft Herrn Amhold eine Zustimmungs- Adresse, dem preußischen Handelsmlnister aber ein Mißtrauensvotum zuzusleLe»; ein viertes spricht von einer .allgemeinen Entrüstung der Handelswelt", und so geht daS mit Grazie weiter. Zugleich ücht diele Presse den Anschein zu erwecken, als habe der Inhaber der Firma Wollheim durch sein „forsches" Vorgehen der preußischen Regierung das Messer an die Kehle gesetzt und diese stecke nun in der jammervollsten Zwangslage und wisse nicht aus noch ein. Daß der preußischen Regierung in Wirklichkeit keinerlei Ver legenheit aus der „Kündigung" erwächst, erhellt aus folgenden 'latisliichen Angaben: Die oberschlesische Kohlcnfördemng. die hier in Frage kommt, beläuft sich auf etwa 24 Millionen Tonnen daS )«hr; davon sind rund K Millionen fiskalisch. Diese 5 Millionen werden vertheilt an die StaatSeisenbahnen, das Eisengroßgewerbe, die sonstigen Großgewerbe. die Gasanstalten, die königlichen Behörden. Zuckerfabriken, Genossenschaften, sowie Einzelbestellcr sür den Hausgebrauch in Stadt und Land und endlich auch an die Händler. Der an die Händler abgegebene Betrag hat sich 1896 aus W Prozent der Geiammtförderung beziffert; er betmg im Aorjahrr 23 Prozent und wird für das nächste Jahr nur noch lö Prozent ausmachen. Diese Sachlage rückt zugleich die Beweg gründe der .Kündigung" in ein ausgiebiges Licht, das die Situa tion nach jü»er Richtung hin aufhellt. Einstmals machte die Fjrma Cäsar Wollheim durch ihre Verbindung mit dem FiSkuS Millionengewinne. Je mehr dann aber die staatlichen Gruben- vrrwaltungen die direkte Abgabe an die Verbraucher einführten, desto mehr wurden natürlich auch die großen Händlergewinne ge schmälert, und da nun überdies das Bestreben der Regiemng ofirnsichtlich dahin gebt, auch den geringen Rest von 15 Prozent, der jetzt noch an die Händler abgegeben wird, zu beseitigen, so erscheint das fiskalische Geschäft sür eine Firma vom Schlage Wollheim nicht mehr .lohnend" genug. Die Pose, die sich der Inhaber der Firma mit seiner .Kü.rdigung" giebt, erscheint also recht.billig", nachdem er früher den Gewinn aus dein Vertrage Mionenweise eingesückelt hat. ErwSbnima verdient, daß sogar das sonst gut manchesterliche „Berl. Tagebl." die Auffassung ver tritt, der Handel der großen schlesischen Koblenfirmen, den der Minister ausschließlich rm Auge gehabt habe, sei in der That ein Uebel. Die Konzentration im Kohlenverschleiß, die durch diesen Handel bewirkt worden sei, habe die Kohlentheuernng noch ver schärft : oder es müßten alle Erfahmngen. die mit der Verbillig ung der Waaren durch die Vergrößerung der Konkurrenz gemacht werden, gerade in der Kohlenindnstrie. ans den Kopf gestellt sein, wenn nickt die Reduktion der Konkurrenz auf dem oberschlesischen Markte und die Beschränkung des Kohlenhandels auf vornehmlich 2 Firmen die Gelegenheit geboten hätte, höhere Preise zu normiren, als wenn im Kohlenhandel eine stärkere Konkurrenz vor- gehcnscht hätte. Tie natürliche Entwickelung zum Großbetriebe, so erklärt das genannte Blatt in bemerkenswerlher Weise, dürfe durch die Negierung nicht noch unterstützt werden, indem sie der Konzentration des schlesischen Kohlenhandels in den Händen zweier Finnen Vorschub leiste und andere, an sich ebenfalls leistungs fähige Händler vom Schauplatz verschwinde« lasse. Derartig un geschminkte Aeußcrungen auS solcher Quelle müssen doch wohl auch einer begriffsstutzigen Intelligenz Klarheit darüber verschaffen, daß es sich hier in der That um ein .Uebel" handelt, daS man überdies noch nicht einmal als unbedingt nothwendig bezeichnen kann, weil der Negierung, die nunmehr init Hochdruck au die Genossenschaften absetzen wird, auch für den dann noch verbleiben den geringen Rest eine ganze Anzahl von sicheren Abnehmern in der Person von Händlern zu Gebote steht, die nicht bloS mit Milliouengewinnen rechnen, sondern sich, wenigstens vorläufig noch, mit bescheideneren Profiten begnügen. Im klebrigen kann es zur Steuer der Wahrheit nicht schaden, wenn trotz der ganz klaren und unzweideutigen Worte des preu ßischen Handelsministers noch ausdrücklich festgestellt wird, daß dieser keineswegs den Handelsstand als solchen als ein noth- wendiges Uebel bezeichnet hat. Daß der ehrsame Handel mit zu den produktiven Erwerbsständen zu zählen ist, daß der Kampf nur den gemeinschädlichen Auswüchsen des Handels gilt, haben selbst bervorragendc agrarische Führer mehrfach betont. Der Handel an sich ist durchaus eine gesunde wirthschaftliche Nothwendigkeit, die aus dem Aufbau der modernen Gesellschaft logisch herauswächst, und eS liegt eiwas zweifellos Richtiges in der Argumentation, daß Handel und Produktion sich nicht grundsätzlich als Feinde gegen- übcrstehen dürfen, weil man dann die heutige Gesellschaft aufiösen und die sozialistische einfiihren müsse, in der der Bürger mit seinem „Bon" und der Bcbcl'schen Schatzanweisung in der Hand sich seine Vcrzehrungsrate ans dein StaatSinagaziu abholt. Wenn trotz dieser auch in „agrarischen" Kreisen vorhandenen Erkcnntniß die Manchcsterpartei aus einer so harmlosen und imversänglichcn Sache, wie es die Aeußerung des preußischen Handelsministers über das schlesische Monopol im Kohlenhandel ist, einen solchen Niese» an Verdrehung und Verhetzung macht, so beweist sie dadurch lediglich, daß sic keinen ehrlichen Frieden haben will, sondern jede Gelegenheit an den Haaren herbcizieht, um st,rem Grimme darüber Lust zu machen, daß die Regiemng nicht blos auf den Schutz der Börsen- und Freihandelsinteresien bedacht ist. Man ist im manchcsterlichen Lager offenbar wülhend über die jüngste Erklärung des Grafen Bülow zu Gunsten eines kräftigen Zollschutzes der Landwirthschast »nd glaubt in der Aeußerung des Herrn Brefeld über den schlesischen Kohlenhandel ebenfalls eine der verhaßten „Verneigungen vor den Agrariern" zu sehen. Was die Regierung jetzt auch thut. auf die waschechten Manchesterleute und nur durch eine solche bedingungslose Kapitulation sind sie zufrieden zu stelle». Auch die Agitation aus Anlaß des „Falles" Wollheim soll nach der Absicht ihrer Urheber dazu beitragen, die Regierung „gefügig" zu machen. Daß bei der leitenden Stelle unserer inneren Politik derartige plumpe Praktiken nicht verfangen, ist ganz selbstverständlich. Fraglich kann nur sein, ob die manchesterliche» Herren ihr ganzes Treiben selbst ernst nehmen, oder ob sie nicht am Ende nach Angurenweise verständnißvoll mit den Augen zwinkern, wenn sie unter sich sind. Neueste Drahtmeldungen vom 2. Februar. * Windsor. In der St. Georaskapellc. wo das Königs haus, alle Minister, viele Peers und Mitglieder des Unterhauses versammelt waren, empfing die Geistlichkeit den Sarg an der Thüre und geleitete denselben zu dem blnmengcschmückten Katafalk. Der Bischof von Winchester und der Dechant von Windsor hielten einen Gottesdienst ab und Erzbischof von Eanterbury eltheilte den Segen. AlSdann stand cin Herold auf und verkündete mit lauter Stimme die Titel der verewigten Königin. Der Trauer marsch von Beethoven, auf der Orgel vorgetragen, schloß den Gottesdienst. Die Fürstlichkeiten begaben sich hierauf nach Schloß Windsor. Die Leiche der Königin verbleibt dtö Montag in der Albert-Gedüchtnißkopellc bei der St. Gemgskapelle, von wo sie alsdann »ach Frogmore gebracht wird. Berlin. lPriv.-Tel.) Die „Deutsche Tageszta." schreibt: Wir glauben uns nicht zu täuschen, wenn wir der Meinung Aus druck geben, daß die Aussichten sür die Kanalvorlage augen blicklich nicht günstiger, ja vielleicht ungünstiger sind, als sie im vergangenen Jahre waren. Mit dieser St'mmung wird gerechnet werden müssen. Unseres Erachtens kann sie nur durch eine recht gründliche Prüfung einigermaßen gebessert werden. — Rach dem 5. Verzeichniß der beim Reichstag eingegangenen Petitionen sind rund 400 Petitionen mit iiber 12000 Unterschriften ein gegangen. in denen die Wiedereinführung der Prügelstrafe bei Rohheits-Verbrechen gefordert wird. ES soll mir ein verhöltniß- mäßig kleiner Tdeil der im Lande noch cirkulirendeu Petitionen sein. — Der srübere Berliner Rechtsanwalt Dr. Fried mann ist ans Belgien als lästiger Ausländer ausgewiesen worden und bereits in Paris cingetroffen. Als Ursache der Ausweisung gilt ein Preßvcryehen, das ini politischen Tbeile des von Friedmann in Brüssel redigirte» FinanzblatteS begangen worden ist. — Dir Reichstagsersatzwahl in Posen für den verstorbenen Abgeordneten Mott» ist auf den 11. März, die Landtaqsersatzwahl Im Kreist Krotoichin-Jarotschin-Pleschen für den 5. März angesetzt. Berlin (Priv.-Tel.) Heute Nachmittag um 1 Uhr. also zur selbigen Stunde, in welcher jenseits des Kanals die Königin Victoria von England beigesetzt wurde, fand in Berlin in dcn St. Georgs-Kapelle cin Trauergottesdienst für die heim - gegangene Königin statt. In Vertretung des Kaisers erschien Prinz Friedrich Leovold mit seiner Gemahlin z ferner waren anwesend die Prinzen August und Oskar, die Prinzessin Heinrich, die drei Söhne des Prinzen Albrecht, die Herzogin Wilhelm von Merkten bürg, die Prinzessin Ernst von Sachsen -Altenburg, die Prinzessin Reuß, die Erbvrinzessin und die Prinzessin Karl von Hohenzollern und die Prinzessin von Pleß. Für die Kaiserin Friedrich erschien die Palastdame Gräfin Brüdl. Auch der Reichskanzler, der mit Gemahlin erschien, sowie Graf Poiadowskh nahmen in der Hofloge Platz. Im Schiffe der Kirche sammelten sich die übrigen Munter, die Staatssekretäre, die Unterstaatssekrrtäre, die Ritter des Schwarzen Adlervrdens, die Hofchargen, das kaiserliche Hauvtauartier. das gelammte diplomatische Korvs. die Generalität und Abordnungen der Regimenter des Gardekorvs. Die Feier selbst vollzog sich iw ernsten, schlichten Rubinen der englischen Evnkovalkirche. Schwerin. <Priv.°Tel.) Die Rekonvalescenz des Herzog- Regenten ist während der letzten Wochen gut fortgelchntten. doch wird der Herzog-Regent noch einige Tage Bettruhe nöthig haben. Hombura v. d. Höhe. <Priv.-TM Die Kaiserin wohnte beute Mittag in Begleitung der Erbvrinzessin vonSachien- Meiningen, der Kronprinzessin von Griechenland und der Prinzessin Friedrich Karl von Hessen dem Trauergottesdienste kür die Königin Victoria in der hiesigen englischen Kkrche bei. An demselben nabmen auch die Spitzen der hiesigen Behörden Theil. Das Schloß und die ösientlicken Gebäude haben halbmast gestaagt. Rom. (Priv.-Tel.) Die „Fansulla" meldet, die Polizei habe die Nachricht erhalten, daß der Anarchist Calcagno von den Anarchisten i» Batterson beauftragt wurde, den Königsmörder Breksi zu rachen. Calcagno befinde sich bereits auf der Reise nach Italien. London. (Priv -Tel.) Bald nachdem der Sarg mit der Leiche der Königin auf die Laffette gestellt worden war. gab der Herzog von Norfolk dem Earl Roberts ein Zeichen, worauf dieser den dem Sarge voransmarschircnden Truvven den Befehl zum Abmarsch gab. Langsam zogen die vielen Tausende Soldaten, welche um den linken Arm Trauerflor trugen, dahin, beständig verstärkt durch neue Abtheilungen, welche in den an grenzenden Straßen aufgestellt waren und sich beim Hcrannahen des Zuges nnschlosscn. Es war ein buntes Bild aller Waffen», nattungen, welches vorübcrzog. Man sah Abtheilungcn von Kolonialtruppen und der indischen Armee, von Matrosen und Marinesoldaten. Als erste hinter dem Militär schritt die glänzende Gruppe der Militär-Attachss, ihr folgte der Hauptgeneralstab der Armee, an der Spitze Roberts, in der Rechten den Feldmarschall stab und geschmückt mit dem Bande des Hosenbandordens. Den nun herannabenden Haupttheik des Zuges führte der Herzog von Norfolk zu Pferde. In dichten Gruppen schloffen sich ihm die Träger der berühmtesten Namen Englands an. 18 Offiziere der Armee und einige Marine-Offiziere, welche Adjutanten der ver storbencn Königin waren, schritten zur Seite der einfachen Laffette. auf welcher die sterbliche Hülle der heinigegangenen Herrscherin ruhte. Unmittelbar davor gingen zu Fuß der Lord-Kammer Herr und der Steward mit ihren Amtsstäben in der Hand. Dann kam die von 8 Pferden gezogene Laffette. auf welcher der Sara stand. Aus den Pferden 'äßen Postillone mit goldgestickter Livröc Königliche Stallknechte schritten neben den Pferden einher. Der Sarg war mit einem schweren seidenen Bahrtuch bedeckt, an dessen Ecken königliche Wappen in Gold und Silber gestickt waren. Zur Seite des Leichenwagens schritt eine Gruppe von Offizieren, hinter dieser ein durch seine Größe auffallender Sergeant der Leibgarde mit der königlichen Standarte. In kleinem Abstande kamen nunmehr die hohen Leidtragenden; an der Spike König Eduard, ihm zur Rechten Kaiser Wilhelm, zur Linken der Herzog von Connaughi. Ter Kaiser, welcher ein weißes Pferd ritt, trucz die scharlacbrothc Uniform eines englischen Feldmarschalls. In Gruppen, meist zn Dreien, folgten die anderen Fürstlichkeiten zu Pferde, an ihrer Spitze die Könige von Portugal und Griechenland. Erzherzog Franz Ferdinand, in der Uniform eines ungarischen Generals, ritt nnt dem Großsürsten-Thronfolger und dem Kronprinzen von Schiveden und Norwegen. Der deutsche Kronprinz mit den Krön Prinzen von Rumänien und Griechenland und der Erbgroßherzog von Baden mit dem Prinzen Arnulf von Bauern und dem Herzog Albrecht von Württemberg, die berittene Abordnung der Offizici- dcS Preußischen 1. Garde-Dragoncr-RcgimcntS. dessen Cbef die verstorbene Königin war. sowie des preußischen Husarcn-Rcqiment „Blücher von Wahlstatt" folgten nnmitlelbar vor den königliche!' Wagen. Im ersten Wagen befand sich die Königin Alexandre niit ibren drei Töchtern, im zweiten die Königin der Belgier wst drei Töchtern der verstorbenen Königin. Zahlreiche weitere könig liche Wagen folgten, süinmtlich geschloffen. Den Schluß de- Zuges bildeten Unteroffiziere und Mannschaften der deutschen Ncgi menter der Königin Victoria und dann Leibgardisten. Ju den Straßen, welche der Zug paisirte, trugen die Häuser Traucrschmuck Alle Laterne» waren mit Lorbeerkränzcn oder Blumen geschmückt Einen tiefen Eindruck machte die außerordentliche Stille der zah, reichen Zuschauer beim Paisiren de? Zuges, welcher um 1 Ulw 15 Minuten am Paddington-Bahnbvf ankam. Hierauf ging der Eisenbahnzua mit der Leiche uni 1 Uhr 40 Minuten nach Windsor ab, wo die Ankunft 2 Mir M Minuten erfolgte London. Die Stadt ist seit Tagen überfüllt. Jedes Horel ist ansvertäuft. Unbeschreibliche Menschenmassen strömen nach de. Trauerwute. die von 80,000 Soldaten besetzt gehalten wird. Sämmtliche Häuser sind mit violetten Trauerfahnen bebangci. Die große Leichenparade der Marine hätte fast ein schweres Unglück veranlaßt. Das Torpedoboot „Daring" kollidirte in der Nähe de Schlachtschiffes „Resolution" mit dem Exkursionsdampfer „Prineei Map", der mit Zuschauern ungefüllt war. Das KricgSichiss „Rest lntion" ließ soiört seine Boote herab und schickte sic zur Hilfe V» «
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