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Dresdner neueste Nachrichten : 31.05.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-05-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193205316
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19320531
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19320531
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-05
- Tag1932-05-31
- Monat1932-05
- Jahr1932
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 31.05.1932
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Dienstag, 31. Mai 1932 123 / 40. Jahrgang Rücktritt -es Kabinetts Brüning Unüberbrückbare Meinungsgegensätze zwischen Brüning und Hindenburg M MANU Ski WWWM M M» AIMklWWW * Sie Wen Ständen des Kabinetts Eine Gchicksaisstunde * auch Per Reichspräsident soll nach seiner Rückkehr au» Neudcck erklärt haben, das, er nunmehr eine sofortige Klärung der Situation herbetführen wolle. Wie not» wendig eine solche Klärung war, haben wir bereit» am Sonnabend an dieser Stelle auSsührltch dargelegt. Die sachlichen Meinungsverschiedenheiten zwischen Hindenburg und Brüning betrafen vor allem den in der beabsichtigten neuen Notverordnung enthaltenen S t r d l u n g Sp l a n der ReichSrcgterung. Gegen dicscn SledlungSplan, der unter anderm die Aus teilung nicht mehr entschuldbarer Grobgüter, vor Fragen diskutiert man in politischen Kreisen die, wie da» neu« Kabinett im Reichstag eine Mehr heit finden wird. In diesem Zusammenhänge wirb natürlich auch die Möglichkeit einer späteren RetchStagSauslösung erörtert. Alle ZukunstSauSsichten hängen jedoch zu nächst von der Entscheidung ab, die der Reichspräsident über die Persönlichkeit de» neuen Kanzler» trtsst. Auf diesen Punkt ist im Augenblick bas Hauptinteresse ge richtet, zumal man sich in allen politischen Kreisen dar- über klar ist, daß die Kabinettskrise schon mit Rücksicht auf die dicht bevorstehende Lausanner Konferenz sobald wie möglich zum Abschluß gebracht werden muh. Wie di« Dinge liegen, ist übrigens nicht damit zu rechnen, das, vr. Brü»i«g de« neuen Kabinett «l» Außenminister angrhören wird. Er steht «» vielmehr nur noch al» seine Aufgabe an, sein Amt in die Hiinde de» Reichspräsidenten zurück- zulegeu. . W1P. Berlin, 30. Mai. Amtlich. (Durch Funtspruch.) Der Herr Be cheprästdent «mpsing heute den Be'ch»kanz1er vr. Brüning, der ihm die Sesamtdemtsfion des Kabinetts überreichte Der Herr Reichspräsident beauftragte die bisherige Reichsregierung mit der vorläufigen Wetterführung der Geschäfte. Vie Entscheidungsstunde hat ge schlagen. Am Sonntagmorgen war der Reichspräsi dent von seinem Urlaub aus Gut Neudeck in Ost preußen zurückgekehrt. Um elf Uhr fand die mit Spannung erwartete Aussprache zwischen ihm und Reichskanzler vr. Brüning statt. Man sprach natür lich unter vier Augen. Ter amtliche Bericht meldete lediglich die Tatsache der Zusammenkunft und war In seiner lakonischen Kürze völlig nichtssagend. Au» Andeutungen des Reichspräsidenten wie deS Reichskanzlers war aber schon in den gestrigen Nach. Mittagsstunden bekannt geworben, daß die Unter- redung außerordentlich starke Meinung». Verschiedenheiten auf personellem wie lach- ltchcm Gebiet zwischen dem Reichskanzler und dem Reichspräsidenten ergeben hat. SS gelang nicht, diese Meinungsverschiedenheiten zu überbrücken. Der Kanzler berief infolgedessen für Montagvormtttag 111 Uhr das Reichskabinett «in und begab sich um 12 Uhr ernent zum Reichspräsidenten, um die gestrige Aussprache sortzusetzen. VV2. Berlin, »l>. Mai, 14 Uhr. sSigener Drahtberichtj Nach dem Rücktritt des Kabinetts Brüning hat der Reichspräsident sofort die Bemühungen nm die Neubildung des Kabinetts ausgenommen. Er empfängt zunächst um 17 Uhr den Rctchstagspräsidcntcn Löbe, um dessen Auffassung über die allgemeinen parlamentarischen Aussichten einer Sabinettsneubildung zu hören. 17,Sll Uhr schließt sich dann eine Besprechung des Reichspräsidenten mit den Führern der größten ReichSiagssraktion, nämlich der sozialdemokratischen, an. Es werden die Abgeord neten Wels und vr. Brcitscheid zu diesem Zwecke den Reichspräsidenten aossuchen. Schon vorher sindet nachmittags eine Borstandssitzung der sozialdemokratischen Rcichs- tagSsraktion statt. Der Führer der nächstgrößtcn Fraktion, nämlich der national sozialistischen, vr. Frick, ist noch nicht von München iq Berlin cingctrossen. Die Be sprechung des Reichspräsidenten mit den Nationalsozialisten wird daher voraussichtlich erst am Dienstag früh stattsinden können. Auch die Führer der ZeutromSsraktiou sind noch nicht in Berlin. Oie Spannung im Osten Vie Japaner nähern sich der Grenze Sibiriens Souberkabeldtenst der Dresdner Neuesten Nachrichten ^7 Lharbiu, M. Mai. (Durch United Preß) DaS japanische Hauptquartier gibt bekaunt, daß General Honjo «ach mehrtägiger Vorbereitung einen entscheidenden Sieg über die sür die chinesische Zentral» regier««» kämpfende« Truppe» de» General« Ma «ort, östlich vo« Eharbin «rr««ge« Hub«. Die Verlust« «a« a« Tote« «nd verw»«dete« »erde» mit 4W0 Ma«u b«-isfert. Durch diese« Tieg dürst« de« Japaner« »unmehr der Weg Heu Guugari-Fluß entlang assen, stehe«. Rücke« st« «« dieser Richt««« vor, so ist damit ,» rech«««, das, st« st» «reuige« Wache« de« Amur er. reiche«, der di« «retzza »wische« Sowjetryhland emd der Mandschurei Hilde«. Die Russe» dürste« i« eine« solche» Vormarsch «i«e «ruft« Bedroh«», »«« Ehaba« rawsk erblicke«. ' - / , R. Berlin, 8V. Mai, 11,»« Uhr. (Eigener Drahtbericht) DaS ReichSkabiöets trat hente vormittag 11 Uhr zusammrn. Der Eindruck ver stärkt sich, wird säst zur Gewißheit, daß nach der Kabinettssitzung der Reichskanzler dem Reichspräsidenten de« Gesamtritcktritt des Kabinetts melden wird. DI« Sr, rcgung, Unruhe «nd Unsicherheit in allen politischen Kreisen ist ungeheuer. SS ver mag noch niemand z« sage«, was denn nun eigentlich geschehen wird. Bisher ist eS «och immer so gewesen, daß man, war eine Kabinettskrise ausgebrochcn, «ngesähr wußte, wer das Erbe der gestürzte« Regierung übernehmen könnte oder zumindest, »er bereit »ar, «» z» übechuohmou. Fetzt weiß man buchstäblich gar nicht». Weitz «ichtpmrme« beb ReichSprdstdeut seine« Rtzs richt«« »trd, a« we« er eine« solche» Rus überhaupt richte» kauu. Den» sei«, Aufgab« ist es ja, »en« vr. Brüning seine« Rücktritt vrrkündet hat, den neue« Kanzler z» bestimmen. Alle Kombinationen, die schon in den letzten Tagen zum Teil mit gänzlich unbekannten Persönlichkeiten als kommenden Kanzler umhcrschwlrrten, werden an Stellen, die wir sür gut unterrichtet halten diirscn, als völlig gegenstandslos bezeichnet. Sicher aber ist: Die Unzusriedcnheit mit der , vom Kabinett, insbesondere von vr. Stegcrwald besür» wortetetz Siedl «ngSpolitlk, mit der gesamten Sozialpolitik des RcichS- arbeltsministcrS, mit den geplanten neuen Steuern, hat da» Vertrauen des Reichs präsidenten zu seinem Kanzler erschüttert «nd untergraben. v TLllhr Di« Kabinettssitzung «ar wenige Minuten vor 4L18 Uhr zu Ende. Die Formu lierung und Bekanntgabe des Beschlüsse» wird aller Voraussicht nach erst erfolgen, wenn der Reichskanzler bei Hindenburg gewesen ist. Doch verlautet mit aller Bc, stimuttheit, datz die Gesamtdemission beschlossen worden ist. Es heißt auch datz der Reichskanzler bereit» heute nachmittag Berlin verlassen wird. I« andern sonst gutuntrrrichteten Kreisen erhält sich sreilich auch die Aussaffung, datz die Unterrednng de» Kanzler» mit de» Reichspräsidenten zwar mst dem Rücktritt de» GesauukadinettS, aber mit einer neuen BetrauUng vr. Brüning» enden könnte. In Berliner politische« Kreise« wird setz« mit der Möglichkeit gerechnet, daß der «eltestenra«, der morgen bekanntlich zusammentritt, nun doch die Einberufung de» Reichstages sür den S. Juni beschlietzen wird. Hier nut da «immt «an a«, daß der Reichstag schon während der kommende« Session ausgelöst wird «nd datz «och im Spät sommer Neuwahlen stattsinden werde«. allem Ostpreußen», unter die Siedler vorsah, war von vornherein von großagrartschen Kreisen Sturm ge» lausen worden. Während seine» Aufenthalt» wurden die Wünsche und Beschwerden dieser Kreise an den Reichspräsidenten, der dort al» Gutsbesitzer nnterGutSbesitzern lebt, erneut herangelragen und haben ihn anscheinend außerordentlich stark beein druckt. Tic Ostpreußen verlangen eine Sanierung ihrer Gitter mit den Mitteln der Osthilfe und eine entsprechende Einschränkung h^r zur Durchführung der Siedlung zur Verfügung gestellten Mittel. Ter Ausgang der heutigen Unter redung wird jedenfalls entscheidend sein. Tas Schweigen der nächstbeteiltgten Stellen hat, wie sich denken läßt, allenthalben außerordentlich starke Nervosität hcrvorgeruscn. Schon aus diesem Grund war eine abermalige Vertagung der Entscheidung psychologisch einfach nicht mehr tragbar. Aber man wird kaum ohne weiteres auS der negativen Ent- scheidung einen positiven StimmungSgewinn in der VolkSgefamtheit erwarten können. Tie Steigerung des Krtsengesühl», die allgemeine Unsicherheit und alle nachteiligen Folgen daran» machen eS dringend not wendig, daß diese Kabinettskrise nicht wieder so ver läuft wie frühere, bei denen sich da» Rätselraten um den kommenden Mann viel zu lange hinzog. Ein solcher Zustand in dieser politischen und wirtschaft, lichrn und sozialen Lage wäre unerträglich. Und e» geht (Lausanne!) um schicksalhafte Entscheidungen. Der Reichöprästdrnt kann wie der König im „Ton EarloS" sagen: „Jetzt gib mir «inen Menschen, gute Vorsicht!...- Gebe Gott, daß der richtige Mann schleunigst in den Sattel gehoben wirb. Verkommt? B. vötkl«, M. Mai. (Eigener Drahtbericht) I« Kiels««, die »em zurücktretende« K,bi«ettn,h«. stehe«, glaubt «an, datz dl« neu« Regierung s, gut wie fertig ist, so datz also wenigsten» ein Baku«» vermied«« würde. Wer an die Spitz« der ««««« Regteruug treten so», ist in dies,« Augenblick «och nicht bekannt. ES läßt sich auch nicht sagen, ob n«d inwieweit vp.« etzl« r, der in den letzte« Tage« mehrfach genannt wurde, an der Reubild»«, beteiligt sei» wird, «in» jedensatz» scheint sicher ,» sein, datz vr. Getzler «ach der vdA -Tagnn« i« Elbing de» ReschSpüphente» in Neudgck «ine« Besuch gewacht hat. in Verletzte gefordert. Die Unruhen der letzten zwei Wochen haben da» GeschästSleben völlig paralysiert, und ein drohender Nahrungsmittelmangel macht sich durch steigenbe LebenSmlttelpretse bemerkbar. Nach dem Rücktritt X Berlin, -ü. Mat: (Durch Funkspruch) Tie Nachricht von »dem Rücktritt' de» ReichS- MneiiS kommt den politischen Kreisen nicht mehr tterraschend, nachdem bereit» bekanntgeworden war, ßj sich in der Sonntagsbesprechung zwischen dem Anzler und dem Reichspräsidenten nicht die Möglich- Hit einer wetteren fruchtbaren Zusammenarbeit bot. ittgksicht» der Volksstimmung, bi« eine stärkere Itthung der verantwortlichen RetchSpolittk nach ttcht» wünscht, hielt, wie in unterrichtete« Kreisen «stgeteilt wird, »er Reichspräsident eine neue Rotverorbn««, ans »er Basis eines Kabinetts Btüning nicht «ehr sür tragbar. Liesen Eindruck brr Ansichten Hindenburgs dürst« der «an,Irr bereits in der gestrigen Besprechung gewon- «in haben, die ja übrigens auch nur von kurzer Tauer war. So Hatto die heutige Kabinettssitzung nur noch den Zweck, den ossizielleu RücktrittSbefchlutz »et Aesamtkabinett» hervetzuführen. den der Kanzler tun Reichspräsidenten in der MitiagSbesprechung überbringen kannte. Natürlich beschäftigt man sich sitzt vor allem mit dem Problem der Nachfolge. Fest steht bt-hop aber Mr, datz der Reichspräsident «in llabinett bernken will, da» seiner ganzen Struktur nach weiter recht» eingestellt ist. Vollkommen ungelöst iß »och, wer der neu« Kanzler sei« wirb. In ter Vrssentltchkeit ist ja bereit» «ine Reihe von Namey «t-avnt worden. Sie tauchen auch ^zute mittag wie der aus. SS scheint, daß die meisten -han-:«n für den Sreiherrn v. Gayl, -en ostpreußtschen Landwirt- schasttsiihrer vrqnbe» und sür den Grasen vestarp vorbanden sind. Reben diesen personelle« Generalstreik in Sevilla Donderdtenft der Dresdner Neueste« Nachrichten Senil la, 8». Mai. (Durch United Pretz) In de« letzten Tage« kam eS wieder in zahlreichen Städte« Spaniens zu Unrnhe« »nd Demonstrationen, di« t« Sevilla in eine« Generalstreik gipselte«. Dieser Generalstreik, der «m Mitternacht vo« Sonn tag «ns Montag in Kraft trat, hat den «erkehr in der Stadt lahmgelegt. Stratzeubahn und Autobusse stellten ihre« Dienst eln- Anch di« Bäckereien schloffen sich z« der verabredete« Stund« an. Der Streik wurde »0« der hiesige« syndikalistischen Gewerkschaft aus- gerufen und soll 48 Stunden i« Kraft bleiben. Extre misten «»suchten, di« hiesige Kirch« vo« Santa Sata» lina l« Laus« der Nacht durch «in« Bombe zu zer- störe«. , Der Neltglon-krles In Indien Sondexkabeldtenst der Dresdner Neuesten Nachrichten Bombay, Sll. Mai. (Durch United Pretz) Dir Kämpse »wischen Hindus und Mohamme, dauerst, di« am Sonnabend von neuem ausbrachen, habe« über da» Wochenende bereit» sechs Tote und Dresdner Neueste Nachrichten st—gtaenvrüNer lvte««w »r«n« 3«ne »ofitt»,» > - Be»uasprelser ^'"Zustellungdurch Gtttt ir AN,eigrnprr.su- oucho«« K-M.> dl, Rellamezelä. . s°>" 'n« Sau« moaotllch la Anschluß an redaktionell«, Tqt, rv MW breit, kostet 2 für > UNavyaNgtgH Lugeszeimng postberug für den Mona« 2,00 7l.-M. einschließlich o^»R.-M. Postgebühr«! 2^0 R^M.» abzüglich 5»/. Krtsenrabatt. - VI, Driefgebüh, - . ». (ohne Zustellun-egebühr). Kreu,bandseobungm: zür dle Doch. ^oolll^M. mü Handels - und Industrie -Zeitung uZM AdMokVerla-MSmptgeftWßßM:VrWdell^ * Postadresse: Dresdea-«. 1,postsa-«zrrunrs: orisvettehrSammelnummer 24(M, Zernveilehr i 4 isi, 20024,27VSI -27 SSZ * Lelegr.: TreuesteVre-des» Postscheck: vrelben 2«ao - RichtverümgteEinsrnbungen ohne Rückporwwvden weder türückgesanbt nochaufbevahrt. — Im FaN« hsherer Gewalt. SeütedMnnig oder Streik« haben unsre Lerieh« keinen Anspruch aut Nachlieferung oder Erstattung de« entsprechenden Entgelt«
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