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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.09.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-09-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010921016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901092101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19010921
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901092101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-09
- Tag1901-09-21
- Monat1901-09
- Jahr1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.09.1901
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LerugrgebW: «avMnII« , MI. « durch di- «°l, s Mi. DI- -Dr-dlmerNackirickik»' erlSielnen >»»>ich «,»»-»«; die B«lek,er t» Dreddo, «id d«r nSchil-n Umoiduno. w» di» üutragun, durch etaene Bott» oder -omuntttouäi» rrlolat. erdain» da» Blatt a» Woch-maam. die nicht aut Sonn- »d»r S-ieria,- tolak». tu »»«l Ll>-tlau«aal>«» «dn,»« und «„,»»» tu,es,ellt. Für Nückaab« -tna-iaudler Schritt- tütä« lein- verbiudlichleit. K-rutvrechanichlutz: «mt I «r. U und Rr. rov«. L«I-,ramm-Ldr«ise: «achrtchten Dresden. SegriillLtl 1856 ItLMpious d!L LUv 8ort«a Ivlil» SetiWel, i 8«« LS, pul. u-l.Lt. - veleaektiiosi - KeymtLlle ^>u8«e I Haupt-Geschäftsstelle: W. 21. ff Marietistr. »8. 8 LG Linst keuvLer SiiLdufttrap 8tra»«d 70. ur ä »IlEtl» — Utdltl, t'lNioi, Xupkvr. L1s«trtmx. sie. ja Oiila im>l d«t»onävro! Üekttnttoil. DE" »1v§I»H«»»r«. 'MG k. Ikv^vl, i'iiM>-irn>88-!!Mlllinx. ß In, 8«-« IIII ^ Nsjvti.tes hsgve alle,' ^,-tsn Vspieev, Pappen etv. für eiliqe» Sectark. R Ä» -Vit: .Vul-ili^'uu-siu >U,,I t'ilN^Lci t'ui I-iiltr-»Itm^ 4>- s* V"U IM» 1^ > 11. Iilitll-'IXI» »litt gob^rc». ^ ^ üilli^'dito lft-oma, — 'l'aävlloLo untl »chno!I»ts luvt'»» nag-. P- iä.Lökme s pofno? 6»i-I«nrc>ilsucsi I VvrLüvdLltvr tiir Herren, lbrnion nnä dlinäer, I«I<I»I, l»««,u«n» »ml Uu^seriit hoi llorron nnä tznnl»-,, itio I1o.»on- trän>-r or.-cot-/.e»6, rum Lroj»o von 3—v ^11.. -<lol» vor- rätkrg beim Vorlortir-or. unil Ilillropi,! Nr.2V2.5liiettl: Ein neuer Burensieg. Hoinachriftrien. Städleansstcllnng. ttzch. Finanzrath s Mntlmraßl.'Witterung: Warm Schassrath 1, Postverkehr. stNairöverende. Gerichtsverhandlungen ! u. heiter, später bewölkt. Regen. L ». LLNlj§e>iüe!i §öli.. «srisiiztmze 8^. „»»»» 8o»ntnxn goolküvt von II—12 Olir. 3o!M^licn0.21 VZcp tenr l«er . tlrt äsm 1. Octobor dvxmut äis Mil vor vsrnrrapreis kür Idi-On-I«!» uvä ci,o Vororts I^Iaoba nnä L-üdl»» betrügt bei 2u- »tsllimx äurcd unssrs Voten 52 I?io« Xrnsuorunie äor ve^tsllu»^ Leiten» 6or liisborixon Vsrlsösr ist nickt erkorüerlick, 6a 6>s „vresäner t>nck- rlcdtso" okns vnterdreedunc- voiter «-eliesert voräon. vis l-s»er in Nne««I«»n nn«I niioliit^n Umx^dontx, an rreleko 6io /-»»tellunr- äurck unsere «Ixvnen Noten väor linmnilsslenäro xesekielit. erlerlten 61s „Vresäver Xacörieliten" an 6sn äVeekontaxen, rvelcko nickt auk sinsn 8onn- oäer I'Uertair tollen, MU" lüxNeli T Wlr»I "llUg Alsi^ßxvi»» «n«i SesvdLksLlvUo ävr »Vrosckavr NsvdrlvdtvL" Unrivostrussv 88. 1llN!itiwnt«IIt-i> süi- Inreixen uni! !iernlksit>^tel>iip^n: Vr«««e Llvstvrxa«,»« S, 6oknun«8 VLssIer: I »tl,erpI»tL I 1 ^ ^ r-rt^snlt-utn. 2 l 6,slick; It»nIir»ibnü«?I.«>n8tr. ttl, kritr tiilbsrs 17, 6eorl» tV.acrner: Lek« I^IIInItrer- iin,I Llkrr elit^tr., Vibcrt iraul; 8»el>seii - ^II«« Iv, vrümnnll lliväork; LäUoei'st»'. 12, lve»o LtriosenerLtrrsso), älai vc.II; 17, Otto visokoft; 8ek«1«i-»te. VS, 6ust. Lsylsr; in VoretLät I^Ie^eli««: Süen;ve«ite.-t-1,08vnI6vun!cs; » » 8Ir1eneii: Lllendaekveste. 7, O ?ilr; , ^ ,, HV1ttenb«e8er8lra«»e 3S, L- k'rsvor: » » H»el>«nl»«eir«: V>e«8»«iit»alii«e8tr. Ake. 114, k. uv6 L. Llorti-e; ,, HIr»u«M^Itr: 'I'oIItevIlLeii«t>'.2, lloinr. ^iobliox; > 1-übt«o: 1VII«,Ieiiir«e8le. 1, 0 ^ OoI.ro; , „ Hel8«vltrei-8te. 31, ^rtkur 8ckmi6t; ,, I-o«etiv1<L: I rleilnii li 11I«oIi>,tr. I, V i ro^or ,, Llrroeii: ILtevIiutea««« I unä IletsevilLer- 8le««M« 2 e, ^rtkur Llattknos; „ ^rneliau - 1111,1» ^ lllaun: Lii->88«nl>aln«n- ntr«88« 18 d, 1-'. liarmck. Burenhiebe auf Lord Kitcherier's Aechtungsedikt. 2n den lauschende» FesteSjnbcl, dessen hochgehendc Wogen zu den Fenstern des Zarenschlosses in Eompwgne einpvrbrandcn. tönt mahnend, ernst, gebieterisch die Stimme des Weltgerichts, das sich unaufhaltsam und unerbittlich in Südafrika vollzieht. Was sic dem aushorchcndcn Erdcurnndc verkündet, ist eine Freudenbotschaft für Diejenigen, die mit Herz und Sinnen auf der Seite der tapferen Kämvicr um ihres Landes Freiheit und Ehre stehen, und ein niederichmeltcriider Donnerichlag jür ihre Unterdrücker und Vergewaltiger: Die wackeren Buren, die unermüdlichen Streiter, die unbezwinglichen Helden liaben abc» mals nach verschiedenen kleineren Erfolgen eine regelrechte Schlacht san dem Maßstabe der gesammten südafrikanischen KricgSoverativnen gemessen) gewonnen und den englischen Truppen eine empfindliche Niederlage beigcbracht. Lord Kitchcner, der „ruhmreiche" Feldherr, der rechcnfeste Zusammenzählcr erbeuteter Schafe und Rinder, der sein strategisches Denken in dein Suchen »ach völkerrechtswidrigen, einer gesitteten Kriegführung hvhnsprcchcndc» Mitteln zur Vcr-- tilgung des Burcnvolkcs vom Erdboden erschöpft, hat selbst tu einer amtlichen Tepciche den für die Engländer höchst ungünstigen Thatbestand unumwunden eingeräumt, ohne erst zu dem sonst üb lichen Verfahren der Bemäntelung seine Zuflucht zu nehmen, und - es beweist am besten den großen Ernst, der diesem neuen britischen Mißerfolge innewohnt. Der kühne Bnrcngencral, der dem verhaßten Volke der Briten jählings über Nacht einen io gewaltigen Schwertstreich versetzt Kat. trägt einen klangvollen Name»: cS ist Botha. der Heid, von dem die landeskundigen britischen Heerführer schon seit einiger Zeit nicht zu singen unk ,u sagen wußten, wo er weilte. Nun hat sich General Botha seinen Feinde» mit der ihm eigenen „Plötzlichkeit" recht deutlich bemerkbar gemacht und einen eindringlichen Beweis dafür gegeben, daß noch frisches Soldatenblut in ihm und seinen Tapfere» rollt und kein Mann von den Seinen daran denkt, der Transvaalflagge Ehre mit Füßen zu treten und sich den Würgern freiwillig in die Hände zu liefern. Tie englische Abiheilung, die Botha decimirt hat, bestand aus 5 Komvagnien nnt 0 Geschützen und wurde an der Grenze vvn Nato! von den Buren überrascht. ! Nach neueren Meldungen sollen ans enylücher Seite 8 Offiziere i und 10 Mann gelödtet. 9 Offiziere und W Mann verwundet und 7 Offiziere und lM Man» gefangen worden sein. Tie Engländer j sind de» Buren, wie schon so vit. richlig in'S Garn gelaufen: die Buren gebrauchten eine ihrer znlilrclchen Kriegslisten, in deren Er findung sie unermüdlich sind, »nd als die Briten in blinder Gier, eine» „Fang" zu machen, daraus anbissen, pfiffen ihnen Plötzlich von allen Seiten die wohlgcffcltcn Bureniugeln um die Ohren und die Chronik der englischen Niederlagen i» Sndgfrika war um ein neues blutiges und unrühmliches Blatt reicher. In dein Bericht Lord Kitchcncr's wird entschuldigend und tröstend dnrauf hin- gewicsen, daß die Bure» „Khakikleidung" angehabt, d. h. also sich als Engländer kostümirt hätten. DaS ändert indessen an dem Wasscnruhm der Buren ebenso wenig etwas wie seiner Zeit die „mit den englischen Geschützen zu den Puren dnrchgegangencn Maulesel". Es gehört schlechtweg zmn Kriegshandwerk, daß ein Halbweg-Z fähiger Heerführer sich durch scindliche Kriegslisten nicht täuschen läßt, und wenn die Engländer den Buren in dieser Be ziehung immer wieder auf den Leim gehen, so erhellt daraus immer von Neuem die klägliche Unfähigkeit ihres gciammten militärischen Süstems. Gleichzeitig mit dem Schlage, den General Bothz ihnen an der Grenze von Natal verletzt hat, haben die Engländer noch eine weitere schmerzhafte Probe Vvn der uugcschwächten Lcbensenergie der Buren in der Nähe von Eradock in der Kaplolvnie ,u kosten bekommen. Dort hatte sich nämlich General Fleuch mit seiner Kavallerie an die Aufgabe hcrangewagt. den Burensübrec Smuts zu „umzingeln". Ans eine „Umzingelung" kam die Sache denn auch' wirklich hinaus, aber wer „umzinaelt" wurde. da-S waren nicht die Buren, sondern höchst'elbsl die Eng länder, von denen ein ganzes Lancerregiment völlig aufgerieben wurde, so daß sie schließlich nur mit knapper Noch den Nest ihrer ! Leute durch eiligen Rückzug aus Eradock zu retten vermochten. 'Die britischen Verluste bei dieser Gelegenheit werden aus 5 Offiziere und :!7 Mann todi. 7 Ossiziere und M Mann verwundet, 4 Offiziere und 86 Mann gefangen angegeben. Nimmt man zu alledem noch die Alarmirnng Natals wegen des unmittelbar er warteten Einfalls der Buren auch in dieses englische Gebiet und bält ferner damit die lakonische Meldung zusammen, daß „kein Bur daran denke, sich in Folge der VerbannnngSproklamation Lord Kitchener's zu ergeben", io hat man ein thatiächliches Bild der Laqe. wie cs imgünstiaer und beschämender für das „waffcn- gcwaltige Weltreich" Großbritannien von der Pbantasic selbst des größten Englandfeindes nicht wohl ersonnen werden könnle. Da baben nun also die Engländer die Antwort der Buren ans den Proicrivtionserlaß Lord Kitchener's in aller Form! Ter 15. September, der von dem englischen Oberstkommandirenden „gwßmüthigst" als „Frist" geletzt war, ist verstrichen und statt der „sich schaarcnwcise ergebenden Buren", welche die leitenden britischen Kreise anscheinend (oder auch nicht?) erhofft batten, hat eine recht stattliche Anzahl Engländer selbst zu den „verbannten" Buren gnadeflehend die Hände emvorbcben müssen. Das jüngst gesprochene geflügelte Wort des russischen Generalstabschefs Sacharow, die Engländer hätten nur eine einzige Taktik und diese bestehe darin, sich zu ergeben, hat somit eine prompte Bestätigung durch die neuesten Ereignisse auf dem südafrikanischen Kriegsschau plätze gesunden. Es sind zwei böse Ungcwitter. die sich so über Altengland in der südafrikanischen Schwüle entladen haben, und es ist nur zu begreiflich, daß angesichts solcher Niederlagen und bei den zahllosen sonstigen Beweisen der ungeschwüchtcn Osiensivkraft der Buren Entmuthigung aus englischer Seite Platz greift und viele der ehe mals lautesten Kriegshetzer bereits ansangen, ganz offen die Köpfe hängen zu lassen. Die Bevölkerung der Kaphalblnscl gcbcrdct sich ganz rebellisch unter dem Zwange der Furcht, daß demnächst auch dort der gefürchtete und gehaßte Tstrann des Standrecbtcs icin Haupt erheben werde, und die berüchtigte Proklamation Lord Kitchener's findet nicht mehr einmal vor den Augen seiner Intimsten Anhänger Gnade, nachdem sic so ganz das Äegentheil der erhofften Wirkung bei den Buren hcrvorgcbracht hat. Die Freunde Lord Kitchener's möchte» letzt, wo sie sehen, daß die Sache schief geht, ihren Schützling wenigstens einigermaßen aus der Enge ziehen und suche» zu dem Zwecke die Version zu verbreiten, daß Lord Kitchcncr dieProklamation „weder versaßt noch angerathcn", sondern „nur gebilligt" habe. AIS ob das ein Unterschied wäre! Im Gegensatz zu der allgemein gedrückten und stets trüber werdenden Stimmung der englischen Kreise tragen die Buren den allerbesten Muth zur Schau und lassen sogar ihrem beißenden Humor gegenüber den Eng ländern freien Lauf. So berichtet eine Londoner Zeitung nach dem Briefe eines Mitgliedes der südafrikanischen Polizeitruppe, daß eine Abtheilung Buren, die auf Grund der Proklamation Lord Kitchener's „zur Uebergabe ausgefordcrt" wurde, erklärte, sie. die Buren, würden sich nicht ergeben, sondern bis zum Tode kämpfen : und zugleich ließen die Wackeren ansragcn, „wie viel die Eier in Johannesburg kosteten"; sie hätte» noch übermäßig viel und würden froh sein, wenn sie sie verkaufen könnten! Daß gegen einen so ausharrenden Geist aufopfernder Freudigkeit im Dienste der Freiheit und des Vaterlandes bis zum letzten Atbemzuge die eng li'chcn Soldner nicht anfkommen können, ist wirklich nicht zu ver wundern. TaS GroS der noch i» Südafrika vorhandenen britischen Truppen ist in Folge der endlosen nngchenren Strapazen und der ! meist schlechten Verpflegung in einein Zustande, der die »wraliiche Qualität und die Fclddiensttauglichkeit der Leute auf das denlbar tiefste Niveau berabgedrückt hat. Warum aber rührt sich trotz dieses endlos verlängerten Helden kampses des kleinen lodesmuthigen Burenvolkes immer noch nicht das Gewissen der Rcaiernngen der civilisirten Mächte? Das in die bange, ichickialsvollc Frage, die sich jetzt wieder mit Gewalt ans die Livven aller unabhängigen Männer drängt, die selbst im nationalen Ringen und Werden herangcwachsen sind und cS nicht über sich vermögen, die Liebe zur Frcibeit rrnd Gerechtigkeit in ihren Herzen zu ertvdten. Wie unsagbar klein und nichtig ist gegenüber der Heldengröße der Buren diese allgemeine Furcht vor England rmasninber! 'Nicht einmal die „demokratische" sranzösische Republik findet den Muth. das erlösende Wort zu sprechen, das eine internationale diplomatische Aktiv» zu Gunsten der Buren herbeiführen könnte. Zuerst hieß es ia freilich mit pompösem Anlauf, cs seien „ernsthafte" Bemühungen im Gange, um einen Empfang des Präsidenten Krüger bei dem Zaren in Eomviögne zu vermitteln. Alsbald wurde aber von russischer Seite scharf ab acwinkt durch dieMittbeilung. daß Gras Lamsdorff sich strikt geweigert babe, einen solchen Vorschlag dem Zaren auch nur zu unterbreiten, »nd das klägliche Ende vom Liede ist, daß Präsident Loubet dem Maire von Eouwiegne sogar verboten hat, in seiner Begrüßungs ansprache an den Zaren auch nur die geringste Anspielung ans den siidniritäuischen Krieg überhaupt zu machen. So liegt denn wieder Alles im Argen »nd die Buren können ans dem grauinmcn Schisfbrnchc aller ihrer Hoffnungen nicht einmal den 2rosl retten, daß doch wenigstens von dem mächtigen Urheber der Haager Friedenskonferenz der Versuch unternommen werde, die süd afrikanische Frage vor das internationale Schiedsgericht zu bringen, das gewiß mit Freuden eine solche Gelegenheit ergreifen würde, um sein bisher so ruhemmes Dasein mit dem Anfänge einer Thätig- keit zu krönen. An der dürren Thatsache, daß die Mächte steif und starr wie Pagode» der Abschlachtnng der Buren Zusehen und nickt gewillt sind, zu ihrer Rettung auch nur einen diplomatischen Finger zu rühren, müssen alle Illusionen zerschellen und was den Buren noch Gutes erblühen kann, das wird ihnen ausschließlich die eigene Kraft mit der Hilfe der Vorsehung erringen. Tie moralischen Svmpathien der gelammten eivilisirte» Wett soweit sic über eine unabhängige öffenttiche Meinung venügt. werden auch serner mit oller Kraft auf Seiten des Hcldenvoltes stehen, das, tapferer und unverzagter als alle die bis an die Zahne gerüsteten Großmächte, nicht blos divlomntiich, sondern mit der Waffe in der Hand gegen das britische Weltreich nuftnstehen wogte und bis setzt den ungleichen Kamvs mit io beispiellosem Erfolg dnrchgeftihrt bat. Lord Kitchcncr aber, der Vater de- ProscriptionSerlgsses. der die Streiter stir den heimischen Herd um ihres Heldenthnms willen von der vaterländischen Erde verlreibt, steht in Südafrika mit allen seinen Vorgängern, die gleich ihm vergeblich versucht haben, die Zwingherrcn der Buren zu spielru, an dem Grabe seines Ruhmes und seiner Feldherrnehre. Wenn er gebeugt und gedemüthigt die Schritte heimwärts lenkt, wird mit dem Berdammniigsurtheil. da-Z die eivilisirte, nicht durch vtsizlelle Rücksichten gebundene Welt längst über ihn gefällt hat. auch da- Land gerichtet sein, das de» Lord zu io schmachvollem Thun nach Südafrika hinausgesandt hat: das ehemals w stolze Albion, da durch das südafrikanffche Krlcgsverhrechcn scdeS Anrechts daran. das Haupt unter den gesitteten Völkern hoch zu tragen, verlusii.! gegangen ist. Neueste Drarktmeldnnqen vom 20. Leptemtzöt'. iNackit-ö cmnellcnde Deveschen befinden sich Leite t.) Berlin. cPriv,-Tcl.) Ter Kaiser verlieh dem Prinzen T s ch n n nach dem gestrigen Paradedincr an Bvrd der „Hollen zvllcrn" das Großkrenz dcS Rothen Adlcrordens. B er! in. Truh v cn t ra nsp o r ld a m v f e r „Stuttgart" am 18. September in Antwervcu an, am 19 ab, Eampser „Tneanuan" 1t«. September Port Said au »nd ab, Tamp>er „König Albert" l!). September Genua an D«. September ab Berlin. (Priv.-Tel.) lieber die B ö r t en k o n seren z bei»! Handelsminister wird »och mitgctheilt. daß sich gegen die weitgehendsten 'Anträge betreffend die Aushebung des Zcrmni registerS und de-S Termins,andeiSverbolS für Getreide und Industrieaktien starker Widerwruch crhcbr, todaß deren Aufhebung nicht in Aussicht genommen werden tonne. Dagegen begegnet nur vereinzelter Widerspruch dem Wnmche. daß gelcfftctc Zahlungen am Difserenzgeichäfte nickt zurückgefvrdert werden dürfen rrnd die Frist auf Anfechtung aus 6 Mvnatc beschränkt werde. Die Forderung, daß die Einträge in das Bönen- oder Handelsregister ohne Weitere vor Erhebung des Disserenzcinwandcs schützen, begegnete dagegen wieder großer Opposition. — 'Nach Meldungen ans den Industrie Plätzen Sachsens und Thüringens zeigt sich der wirthrchoslliche und industrielle Niedergang in fortgesetzt erhöhtem Grade In den letzten Tagen haben wieder einige als erstklassig angeiebeiie Firmen, darunter eine große Banknnna in Ehcmnitz und eine große Tuchfabrik in Weißemcls und Gera, die Iirivlvcnz an gemeldet. Arbcitercnllaisungen und Betricbseinschläntungen ff- Fabiikcn dauern an und mebrcn sich allwöchentlich, ohne da'- eine Acndenurg der Lage abzuschcn wäre. Auf einzelnen Plätzen Qt--77 ^ -7 2 » ^ ^ 0 -2 ^ ,7' 2
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