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Sächsische Volkszeitung : 11.08.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-08-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192008112
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19200811
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19200811
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1920
- Monat1920-08
- Tag1920-08-11
- Monat1920-08
- Jahr1920
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 11.08.1920
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Nr. »8» 1». Jahr,. »esch«ft»st«I» —» »«»«»M»«» Lre»dr«»A. 1s, E>»ks»tt»ft»«ß« 16 SttckMe Mittwoch, 11. August 1»2» K»>»s»>«ch— «2» Postscheck, llsntoiLe'pzlg s»r «IM volHreLüum SezugSprel», «lertklMrliq I» der »eichästrsteNe »der von der Po» ad,e»olt «u«gab» 4 mü illustr. Vellage 1».«0Fl UuSaab» » ».4» X. In Dresden mid gr»z Deutschland srel Hans «a«,a»e 4 1V.«8 An»,ab« > i».»0 X — kl« Lächflsch« Dolkszellcmg erscheint an allen Sochentage» nachm. — Sprechstunde der NedaMo»: 11 vt» IL UHr vorm. U»,»«,ea, «nnahme von 4>esch»ft»m>ze>gen bl» 10 Uhr, von A-miUena»,eigen bi» 11 Uhr vorm. P«t« für die PetU-SpaN,«»- 1.4» ä». im R-NameteU ».»» Familienanj-igen I.ttt» - Für imdeittlich geschriebene, sowie durch Fernsprecher aufgegebene «»»eigen Ibnnen mir di» »erantwortlichkeU slir die «ichtigleii de» Te;ieS nicht übernehmen rveltprobleme Russischer Tieg — bolschewistische Nie» derlage, so würben vor einigen Tagen („Sächsische VolkSzeitung" Nr. 174) von einer besonderen Beit« di« Fortschritte der Russen gegen das Polenheer bezeichnet. Verschiedene Zuschriften, die teils die Ausführungen als etwas zu zukunstsfroh, teil» die geschilderte Entwicklung für eine splittere Zeit für durchaus möglich bezeichnten, veranlassen denselben Verfasser, den geschilderten Gedan- krngang nach verschiedenen Seiten hin auszubauen und weitere Unterlagen zu geben, auf Gmnd deren die Be hauptungen ausgestellt werden. Bis heute sind die Friedens, bezw. Waffenstillslandsbedingungen RußlairdS immer noch nicht bekannt. Doch ergeben sich für die An» nahm«, daß sie nicht Fochscher Sübeldiktatur ähneln, schon eine grö ßere Anzahl von Gründen. Wenn auch die russische Armee von ihrer Basis weniger abhängig ist als andere Heere moderner Kriege, da bei diesem BeivegungSkrieg der Zweck der Verpflegung die Truppen vor wärts treibt, so braucht si« gewiß eine Atempause »ach den unge heuren Märschen, die die letzten Wochen brachten. Dann aber glau be» die bolschewistischen Volkskommissare ihr Ziel, Pole,, zur Brücke der Weltrevolution zu macht», auch aus ^friedlichem" Wege erreichen zu können. Die Siege der russischen Armee stärken bereits jetzt das Russeu- lun, bedeutend. Tie ganz« Entwicklung der Offensive zeigt immer mehr, daß nicht nur international« Ziele zum guten Gelingen Ken Ansporn gaben, sondern daß der nationale Kampf des Russen gegen de» Polen stark ausschlaggebend wirkte. So wirk die Macht der nationalen russischen Kreis«, die bereit« zum Sturze KerenskiS flch den Bolschewisten angeschloffen hattvn in der Hoffnung, dann ihre« eigenen Weg schreiten zu können, immer stärker. Die russischen So zialrevolutionäre, starke Gegner des Bolschewismus, schreiben anläß, sich der russischen Steg« in ihrer Zeitung „Obschtscheje Delo", daß sie dl« Hoffnung auf dgn Sieg nicht aufgeben, sondern unerschüttlich an ihn glauben. Außerdem haben die Freiwilligenverbände des Gene ral Wraugel u» Südrußland bedeutende Erfolge erzielt rmd eS er scheint nicht ausgeschlossen, daß es diesem gelingt, aus Grund seiner Reformvorschläge einen großen Teil der Bauernschaft an sich zu ziehen. Würde die bolschewistische „Dampfwalze" leinen Mangel an Betriebsstoff habe», so würden die Führer auch nicht die Bremse an- ziehen. Ihr zu einer flotten Fahrt zu verhelfen, sollen die wirt schaftlichen Aufbauarbeiten dienen. Sie durchzuführen, benötigt man drüben den freien Wirtschaftsverkehr niit Deutschland und vor allem deutschen Geist. Ihn drüben anzuspannen, ihm freie Betätigung zu lassen, heißt viel gewonnen zu haben. Die heu tigen bolschewistischen Volkskommissare sind gut« Kausleute — wa« ihrer Rassenzugehörigkeit nach ja kein Wunder ist — und daher fin den wir in ihrer Innen- und Außenpolitik soviel Ähnlichkeit mit der englischen Diplomatie. Sie werden alle aus der Notwendigkeit ge borenen Abänderungen ihrer Einrichtungen mit der gleichen Rücksicht», losigkcit und doch glatten, wenig Anstoß erregenden Form durchführe», wie sie erst dem alten Rußland ih>e Ideen aufzwangen. So werden auch demokratische Prinzipien sich auSwirkl-n müssen, denen der Bol schewismus doch durchaus feindselig entgegensleht. Ein neuer Schritt >»in Abbau des spezifisch bolschewistischen! Der im russischen Wirt schaftsleben dann tätige demokratische und soziale deutsche Geist wird seinen Teil dnzu beitrage», daß die Kluft zwischen dem nur natio nalen und dem reinbolschewistischen sich verringert und das Neue ent steht, wonach die Jungen alle streben: der Gemeinschaftsgeist oder Eolidarismus, der erst di« russischen Stämme eint und daun den an» dewn Völkern ein erstrebenswertes Beispiel gibt. Ihm wieder zu er weitern z» einem christlichen Gemeinschaftsgeist ist der tief j,n Russen sitzende religiöse Glaube berufen. Wir Deutsche Wersen heule bolschewistisch und russisch in eiickn Topf und halten Rußland gleich Bvlschcwistiln. Es ist erfreulich, dos; gerade in den letzten Tagen Zeitungen verschiedener Parteirichtun- g«'n hier den TrenmingSstrich zu ziehen versuchen, um ausklärend in dieser Richtung zu wirken. Es ist »ns bei dieser Erkenntnis die Mög lichkeit gegeben, den Osten nicht mehr als das große Rätsel zu be zeichnen. Diese ganze geschilderte Entwicklung ist als eine mögliche zu be. zeichnen, wenn der russische Vormarsch an Deutschlands Grenzen Halt macht. Daß das geschieht, ist als sicher anzunehmen, wenn nicht Deutschlands Neutralität durch die Entente verletzt wird und Trup pentransport« ihren Weg durch deutsche Gaue nehmen. In Frankreich ist die Stimmung für diesen Schritt sehr eingenommen. Denn der di' östlichen Fragen behandelnde Teil des Versailler Fricdensvertta- geS wird mit der polnischen Niederlage außer Kraft gesetzt. Das wissen die Franzosen genau und daher machen sie die verzweifeltsten Anstrengungen, andere Länder für ihre Untcrstützungspläne zugnnst'n Polens zu werben. Frankreich kann die Entwicklung nur durch einen Krieg zu seinen Gunsten beeinflussen und auch dies ist „och recht zw iselhast Denn daß Vasallen ihm Helsen, ist ausgeschlossen und dis englische Unterstützung nicht zu erwarten. ES ist sogar leicht möglich, daß England ei» Machtwort spricht, »m Frankr-cich von diesem Schritt abznhalten. Und Frankreich ist zu schwach, um eS dä-serhalb zu ernsten Meinungsverschiedenheiten bezw. zu einem Bruch mit England kommen zu lassen. Denn England» Ziel ist die Erreichung der vollkommenen Beherrschung des Kontinents. Um Kiese« zu erreichen, verfolgt eS naturgemäß eine der französischen entgegengesetzte Politik. Diese ist Rußland gegenüber' noch nicht in flaue Richtlinien eingefaßt. Vorläufig tastet England und verfolgt nur die r«in kaufmännische Art: „Es wird ge handelt". Klar ist hier vorläufig nur dt« AuSgangSstation, das neue englische Meer, die Ostsee (siehe Danzig, Reval, Riga, Libau) und das englische Deutschland, das infolg« einer falsch eingestellten Außen politik geradezu England wirtschaftlich in die Anne geschoben wird. (Unter dem werten Außenminister scheint man zu Versuchs«, diesen Fehler ein wenig zu korrigieren.) Wir sehen, wie trotz der augenscheinlich größeren Gegensätze zwischen Frankreich und dem Bolschewismus England und Rußland in bediente>rt» schärferer Konkurrenz sich befinden Nebenbei gesagt, ist dies auch der beste Beweis für die Notwendigkeit einer deutsche» Konlinentalpolitik, deren Fehlen bei den lommenden Ereignissen von allerschwerster Bedeutung sei» wird. Es ist aber auch ersichtlich, wie der alte Jahrzehnte lange Kampf England-Rußland heute noch besteht. Das frühere nationale Russentum sah seine AuSäehnnngsrichtung immer schon im Bosporus, in Kleinasien, Persien und Indien. Der Bolschewismus hat aus Grund seiner weltpolitischen Ziele dieses Erbe Altrußlands angetreten ntnd nicht nur er, sondern das russische Reich wird eS behalten, wie immer sich auch die Ereignisse gestalten werden. ES ergibt sich so, daß Englands europäische als auch Englands Weltbeherrschungspolitil in dem russischen Reiche seinl.-n schärfsten Gegner hat. Heute ist der Kamps ein stiller, aber zäher. Bolschewisti sche Vertreter befinden sich in London und dort führt man Verhand lungen, indem mag sich gegenseitig Versprechungen macht und — kaufmännisch gesagt — mit allerlei lauteren, aber vielmehr unlau teren Kniffen arbeitet. Wer siegt, ist heute noch nicht vorauszusehen. Die Ehnneen, durch eine Ueberlistung zu siegen, stehe» für Rußland günstiger, da die englisch« Politik der Engagements »ach allen Rich tungen hi» sich durch ein Uiii'ibeisichtlichwerd.'ii leicht einmal rächen kann Nicht Moskau, nicht Warschau oder San Se bastian entscheiden heute, sondern die Würfel fal len in London. Auf Englands Entschluß kommt eS an, wie sich die Stellung Deutschlands bei dieser Auseinandersetzung gestalten wird Wenn wir über unsere Zukunst milentscheiden wollen und das müssen wir doch, so ergibt sich die Notwendigkeit der Ausrechtterhaltnng der deutsche» Neutralität mit allen Mitteln Sie ist der Schwerpunkt der heutigen Lage, dessen Verschiebung die Kugel des Weltproblems ins Rollen bringen wird. Aussührungsbeftimmungen zum Reichs versorgungsgesetz sür Kriegsbeschädigte Bon Dr. Höste, M. d. R. Maßgebend sür die Rente des Kriegsbeschädigte,, ist der ß 24 des Reichsversorgungsgesetzes, wonach der Beschädigt« Anspruch aus Rente hat, solange infolge einer Kriegsbejchädignng seine Erwerbo- jühigkeit um wenigstens IS v H, gemindert ist Nun kann aber ei»« schwere Beeinträchtigung der körperlichen Unversehrtheit vorlicge», ohne daß eine Etioerbsvcrminderung vorhanden ist. Für solche Kriegsbeschädigte ist in 8 25 Abs. 3 des Reichsvcrsorgnngsgesetzes fol gende Bestimmung vorgesehen: „Die schwere Beeinträchtigung der lör- perlichen Unversehrtheit wird einer Minderung der Erwerbsfähigkeit von 15 bis einschließlich 50 v. H. gleichgxachtet, wenn die Enverbs- fähigkeit nicht oder nur in geringerem Maße als um 50 v. H. ge mindert ist." Nach 8 28 des RcichSversorgnngsgcsetzes erhalten die Kriegsbeschädigten eine Ansgleickszulage von eine». Viertel der Rente, wen» sie vor dem Eintritt in de» Militärdienst oder als Alngeyörige der Wehrmacht einen Berns ansgeüb! habe,, d r erhebliche Kenntnisse und Fertigleiten erfordert Die Ansgleichszulage wird aus die Hälfte der Rente erhöht, wenn der Beruf erhebliche Kennlnisse und Fertig keiten und ein besonderes Maß von Leistung und Verantwottung er fordert. Tic AnsfnhrnngSboslimnütngen zu den 88 25 Abs. 3 und 28 des Reichsversorgungsgesetzes sind gemäß 8 103 des Gesetzes von der Reichsregierung mit Zustimmung des ReichSrat und eines aus 28 Milgli dern bestehenden Ausschusses zu erlassen Als Au-Ecknß des Reichstags, der beim Erlaß der Ansführungsbestiiiiinnnge» mitzuwir- ken hat. wurde der sozial-politische Ausschuß des Reichstags bestimmt. Der sozial politische Ausschuß, o» dessen Beratungen von Zentrnms- seite die Abgg. Fra» Tensch Tr. Bell, Andre nnd Dr Hösle tcil- nahmen. hat folgenden Nnssührungsbestinimimgen '«gestimmt: Zn 8 25 Abg. 2: „Wer in seiner körperlichen ttnvcrsehrllp il schwer be einträchtigt ist, erhält ohne Rücksicht anf den Grad der Milderung sei ner Erwe,bssäbigkcit eine Rente »ach dp» nachstehenden Sätze»: Be gründet die Minderung der Eiwerbssähilgkeit eine höhere Mente, so er hält er diele höhere Rente: beim Zusammentreffen pon Schädigung,-,, der körperlichen UnPersehrtbeit nnd Minderung der Erwerbsfähigkeit wirn die für den Beschädigte» günstigere Re„w gewährt. Wir greisen ans den nachfolgenden Spezialangaben einige besonders wichtige Bei spiel« heraus. Es werde gewährt sür den Verlust eines Beines oder eines Armes 50 v H Die gleiche Entschädigung tritt ein bei Ver lust des Kehlkopfes oder dem völligen Verlust der NaF. Bei Verlust eines Unterschenkels oder Unterarmes steht dem Beschädigten eine Entschädigung don 50 v. H. zu. bei Verlust eine« Augech falls ein künstliches Auge nicht getragen weiden kann: 30 v. H , das gleiche bei Verlust eines Fußes, eines Kiese » oder von drei oder mehr Fin gern einer Hand einschließlich des Daumens. 20 v. H. erhält d'r Beschädigte bei Verlust des Daumen», allftr Zähne, beider Ohrmuscheln oder des Gaumen». Ander« Kvrperschäden, die den hier ^ungezählten gleichzuachten sittd, sind entsprechend zu berücksichtigen Dle Beein trächtigung der körperlichen Unversehrtheit allein wird nicht höher be wertet als eine Minderung der Erwerbsfähigkeit um 50 v. H, auch wenn mehrere Schäden Zusammentreffen. Zum 8 28 d«s Rerchsver- sorgungSgesetzeS sind folgende AussührungSbestimmungea bemerken«, wert. Die Ausgleichszulage von einem Viertel der nach 8 27 de» Gesetzes zu gewährenden Gebührnisse erhalten di« Angehörigen fol gender Berussgruppen, selbständige Landwitte, Gewerbetreibende und Handwerksmeister, Belriebsbeamte, Werkmeister und andere Ange- stellte in einer ähnlich gehobenen oder höheren Stellung, landwirt schaftliche Verwalter und Vögte, Bankbeamte, Buchhalter, Handlungs gehilfen, Bühnen- und Orches,e»nitglieder, Techniker, Kranlenpfleger und Pflegerinnen, Gesellen, Facharbeiter, sonstige gelernte Arbeiter, sowie alle übrigen Arbeiter und Angestellten, deren Tätigkeit erheb- siche Kenntnisse und Fertigkeiten erfordert, Beamte des Reichs, der Länder- und Gemeinden, Lehrer und Erzieher, Berufsoffiziere bis zum Hauptmann, Beruf»«nterossizier« und Berufssoldaten, die nach minde stens sechsjähriger Dienstzeit die Eignung znm Unteroffizier besitzen und Unterofsiziersdienste geleistet haben, sämtlich, soweit nicht infolge eines besonderen Maßes von Leistung und Verantwortung Anspruch auf die schützte Ausgleichszulage besieht. Den Angehörigen dieser Berussgruppen wird gleichgestellt, der die Abschlußprüfung einer Fach schule bestanden oder wenigstens sechs Klassen ebner höheren Lehran- statt mit Erfolg besucht hat. Keinen Anspruch auf di« Ausgleichszu- lag« haben: Ungelernte Arbeiter, Tagelöhner, lediglich mit einfachen häusliche» oder landwirtschaftlichen Arbeiten oder rein mechanischen Dienstleistungen beschäftigte Personen, ferner Lehrlinge und Schüler, soweit sie nicht unter andere Bestimmungen des Gesetzes fallen." Durch die AuSsührungsbestimmungrn zu 8 25 Abs. 3 wird den in ihrer körperlichen Unversehrtheit schwer beeinträchtigten Kriegsbeschä digten die angegebene Rente gewährt, auch dann, wenn leine Vermin derung der Erwerbsfähigkeit vorliegt; selbstverständlich immer unter Berücksichtigung des F 63 des ReichSversorgnngsgefttzcs, der das Ruhen der Renten regelt. Die Anssührungsbesiinnmungen zu 8 28 sind so sozial gehalten , daß höchstens 10 Prozent der Kriegs- beschädigten nicht in den Genuß der Ausglcichsrente gelangen wird Das Versorglmgsgesetz ist leider in weiten Kreisen derKriegSbcschädig- ten nicht genügend bekannt. Das Gesetz wird jetzt durchgeführi wer den und hoffentlich die meisten Klagen beseitigen. Der sozial-poli tische Ausschuß des Reichstages hat einen Zentriimsantrag angenom men, wonach die Negierung msucht wird, iiinerhalb einer Frist von drei Jahren dem Reichstag eine Denkschrift über die praktischen Er fahrungen mit dem Versorgungsgesetz vorzulegen. Die Paderüorner Tagung des Zentral bildungsausschusses der tath. Verbände Deutschlands vom 2. bis 5. August Zum Zwecke eines engen Anschlusses und fruchtbarer Zusam menarbeit hatte der Zentralbitdungsanchchuß der katholischen Ver» bände Deutschlands eine Tagung in Paderborn i W. einberusen. ES war die erste derartige Veranstaltung, der hosjenlich »och recht viele und recht erfolgreiche sich anreihen werden. Unter oen Gästen konn te» bemerlt werden: der Oderpräsident Tr. Wnrmeting-West fälin nnd Staatsft'Ietär Wildermann aus dem Kultnsminijir- rium. Nachdem am Abend des 2. August eine herzliche Begrüßung der erschienene» Gäste staltgesunde» hatte, begann am Morgen de« sotgenden TagcS die erste geschäftliche Sitzung. Herr Geheimrat Dhrvss-Bonn brachte Schreiben zur Verlesung, in denen zahlreiche l-ettwc ragende katholische Pecjö»lichlc-!ic», darunter auch dm Erz- bischvs von Köln, seine besten Wünsche sür eine erfolgreiche Tagung ansjprachen Es wurde über die allgemeine deutsche Bildnngsbe- wegnng bettchlel nno a r «"-mniaag Ansdrncc g>-g.»-..-n, daß ie Einigleit, die durch die slntljinde.ade Tagung erreicht >»rüc. sür die Zukunst die segensreichste sei. Dann ersvlgte der Bortrag des Herrn Dr. Dvross - Bonn über die S t«l l u » g d e r deutsche „ K a - tholikc » und die moderne Kuttu r, in welchem » a. anS- gb-snhrt wird, auf welche» ins Abgründige lausenden Wege» sich die moderne -Richtung beweg«. Er betonte dculgeg-nnber den Standpnnll der Kaiholiken, di- stets das leg»- Ziel vor -.Inge» haben, in ihren ganzen Kultnrbeslic-bnn.ge» und nickt »u- > iS Wahre. Schöne nnd Gute, sondern anch die Vr.-benag des E-.-iligen und Vertiefung ron Sittlichkeit, Kunst und Wissenschaft d» ck die Retigion ansüeben. Es werdidi 24 Leitsätze vom Professor Schclcr - Köln zue Ver lesung gcbracht, noch denen «in etip'icßliches Zusammennbeitc» a>l- gestll.-bt wette» soll. Fe-»er wurde» die Berainug der Ol ga n i s a t i o » ssrage » d e r lal h otijchen Bollsbil- duugsarbeit nnsführlich b-iprvchen Es wurde auerlan-.ft daß in dieser Beziehung schon innnckec- geleisiet wo-.de» ist, aber das Beb- hültnis von Qualftät zur Qnaniftät siehe vjt in eine,» ziemliche» Mißverhältnis Man einigl« jici narb eiv.-m ciugc-hende» Referate des Geiwrnljerleiürs Braun darüber b ,. m.»S anf die Bitdnngs- leitk.-r der Boll- bildnilgsveranslaUungen einzuwitten, daß gründliche Vorbereitungen jolcher Veranslalimigc» ins Werk gesetzt würden. Fenier wurde ans die Notwendigkeit hingewicK», die Ve>ei»M-iter zu schulen nnd in der Mitberanziehung von geeigneten Kräften stärker onzuhaUen Anck der -.Rangel an Gewmiueln und gegenseitiger Fnhlnngsnahm,- bei Einrichtnng von Bibliotheken. Veranstaltungen usw kam zur- Sprache. Es wurde ans das Vorbild bestehender sozial demokratischer Bildungsausschnsse hingewiesen nnd angeregt, die Oe- .ganisatio,! in ähnlicher Wes« zu vervollkommne». Des weilcren wur den die Formen der Bildung und Tätigkeit der Or>Sa»sschüsse, das Tätigkeitsgebiet der Ottsbildungsansschüsje und der einzelnen Vereine znm Zwecke eines systematische» Ziisammemnbeiicns lebhaft erörtert. Tie Tagung vom 4. August winde besonders bcdentirngSvoll durch den Vertrag von Fräulein Dr. Tnnncr, die über die Be ziehungen zwischen O rl s b i I d u „ g s n n § sch n ß und a »geschlossenen Organisationen sprach Die Red nerin wies darauf hin, daß man bis jetzt zu sehr »Ne Organisation?» specisiziert habe. Es erwachse daraus die Gefahr, daß man seine Kräfte ins Uferlose verzettele, ohi«? die gedeihliche Zusammenarbeit zu c'neichen, die nach Maßgabe der Dinge heute einzig nnd alle!» einen Erfolg bringen könne. Es müsse das Bestreb-» des Ortsbil» dungeanslchnsseS lein, hier sammelnd z« wirken, eine Arbsitsgemein»
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