Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 01.08.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-08-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187108012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18710801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18710801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1871
- Monat1871-08
- Tag1871-08-01
- Monat1871-08
- Jahr1871
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.08.1871
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
iitcn, dir eilt i» wclll, gmu, 5 Ngr. mpflchlt k. !l: ie EUe von nd»'ä>«flr. » Ngr. an. »» Ps. an. » Ngr. an. ?«, S» Pf. SUeLSPf. 5«e S8Pf. dar. ldwoste und Auswahl A'ch?"E j iügei» ton, Glle n Ps. 7 Ps. gr.. bunt, I Ngr. in allen lle:»8Ps. . an. Streifen ltgr. an- nr. kuntk» !1o. >i d. I.. . attanten, ß Anspruch n haben, ierlin ist, uincldcn. frei» -Lrscheink: TLglich früh 7 Uhr. Anseras, «cede» liilgeiionim«»: bis Abends <;, SonutaflS» blS Mittags s'2 Uhr Marieust» atze 1.1, in Neustadt: vuibdrufteret von Veh. PL stler» gr.Kloftergassc». Anzeige» in dies Matte ßuden eine eesrlgiAchc Btldreituug. A n f l a fl e r «»»««»<> Ezcmplure. R^ZlZ^Sc^chuter Jahrgang. Dresden, l. August - Der in ffiuhcstant getretene Ovc>uppellat!onkiatb Ist. Hermann Römisch l.>,rt das Ritterkreuz des Verdienstordens erhalten. I. Mal. die Königin Marie widmete gestern der aka demischen Kunstauv tellung aus der Brübl'seticn Terrasse einen länger» Besuch. — Der soeial.dcmotrat!set>t Eongreß wird, wie eS beißt, doch noch in Dresden und zwar Mitte dieses Monatö abgedalten werden. Alö Eongreßlokat ist der Nlüiichcncr Hof in Aussicht genommen. — In der bei dem l. Bezirksgericht Leipzig wider den DrechSlrrmetstcr Brdcl und die Rcdaeteurc Liebknecht lind Hep- ner anhängigen Hoetcherrati>Suntersuchling lxibcn, seitdem Bebel von dem Reichstage beiingctcbrt ist. noch einige Erlrebungen ftattgcsunde», und nach sernerweitem Sciiluste der Voniiitcr suchung tickt die k. Staatsanwaltschaft wldcr Bebel, Liebknecht und Hcpncr tragen Vorbereitung des swchbcrratbS Anklage er hoben lind die Verweisung der Üingetlagten vor rav Gescstwor-- nengericht beantragt. Austerdem ist wider Liebknecht ivcgcnBe fetklgung des deutschen Kaisers und wider ebendenselben sowie wider Hepner wegen einiger anderer durch die Presse verübter Vergehen Anklage erhoben worden. (Ycstcrn Nachmittag begann auf der Vogelwiese taö ei gentllchc Schlehen der BogeiischützengeicstsHaft. Hoä' oben aus luftiger Stange schwebte der bunte Vogel, mit dessen gesieder Krone der Wind tändelte. Nach halb Drei Ubr erschien in Aufträge Sr. Mairftät dev Znseratenpreise: Für de« Raum ei«» gespaltenen Zeile» l Ngr. Unter „Eingesandt" die Zeile 2 Ngr. Mitredacteur: Theodor Drotnsch. Dienstag» 1. Angnst 1871. >al im >g vom der zwciipännigen Hoiegtiihage tm A Königs Herr Kainmerbcrr st Bvrn. der in Hof-Uniform sich :n das Königliche Zelt begab, vor dem die übliche Lchildwache sie Honneurs machte und welcher mit de» gewohnte» Böller schüssen cinpsangen wurde. Mne zahlreiche Menschenmenge hatte sich trotz deü Siegend an der Selsteßl'alic und vor dem Königlichen Zelt clngcstmdon. Aus dem Orchester an der Hin tersront der Schicschalle eoneertitte die Kapelle des NcgimentS »König Johann" sNr. loo.s unter Leitung des Herrn Musik- sirectorö Ehrlich. Eine Deputation ccr BogensPützcngescllsehast geleitete den Kammerhrrrn nacl> der Halle, wo das Schienen um 2 Ul)r begann und z»var wurden die ersten Schüsse mit den Rüstungen kür die Königliche Familie getha». Herr stBurn eröffncte mit einem woblgezlcttcn Schust den Neigen, den das Orchester mit Iubclßinsarcn begrünte. Slach und nach wurtc schon gestern der große Vogel wieder seiner Federn beraubt. — Der erste Tag dcS grosten Vogelschießens gab durch seine starke Freguenz das lebendige Zeugnis,, wie dieses Fest nach langem Iniervali. das nur durch Kriegdrui und Kanonendonner auSgerüllt wurde, immer noch seine alte An ziehungskraft bewährt. Taufende wogte» und strömte» nach cnem Central punkte, wo der Harm mit Grain des alltäglichen Lebens über Bord geworfen und daö Vergnügen und der Jubel eine Schraube ohne Enke wird. Der Festplah nietet zwar der LehcnSwürdlgkcite» viel, ob immer ..seb'uSwtNI'e". das zu bc- urtbeile» überlasten wir jedem Einzelne», aber in tem großen Ganzen verschwindet nicht dloS das Gelinge, es mstelst sich bc ».Pelden untin das Bessere und so nimmt man eö geduldig mit m den Kauf. Unter den Schaubuden und borz igiichen Estab UstcmcnlS stndcu wir »>anst,es Beto.nntc, das aber gerade hier uns diesem Platze dem größeren Publikum bester zugänglich ist. Veginncn wir mit der .. S tr a » b u rg c r Ubr". die Herr Prinzlau am vergangene» Hstcr» unö am Fcrtinaiidöplatz ge zeigt und der auch Sc. Maicftät der König damals einen längeren Besuch abstattcte. Dieses Kunstwerk war cs hornig Uch, daö am ersten Sonntag der Festwoche sich eines nie da acwcscnc» Andrangs erfreute; denn es ist unter alt'den Schau stcttungc» der Vogelwiese lmmcihin ein Object, tas ivahrc Kunst und Schönheit. Emst und Porste rcpräsentlrt. Lebendiger und I» anderer Art gestaltet sich daö Treiben im nabe situutcn ..Hippodrom", den Herr A. Scholz diesmal eleganter als 'e ausgcslaltet. Staunen muß man. wenn man bedenkt, wie in so kurzer Zeit ein so stattliches, reich tcccrittes Etablissement hergcstcllt werden kan». Im Set rät und im Trabe, je nag, der Zeit, trollen Mst die schmucken, lammfrommen Pferdchen in der Nunde, die Kindeiwclt. wie die größeren Ncprafentantr» beiderlei Geschlechts samt und schaukelnd im Kreise hlnnagcnr. Gefahr ist hier Ehimäre, Vcrgnü.ccn der Enezneg. Ta u er- feinste» die Melodien einer tüchtigen Eapcstc, die mit der „schönen Gauen Donan", dem „Immortellen Waizcr" >e. ersl recht iriü! es Leien In das Herz derNeltlustlgeii bril.gen. Im ippetiein" st diesmal sogar ein besonderes Wcinkavii.ck crrtaster. Indem wir zu den beide» „kleinsten Mensch ui" der Eede -ran cm, cn'rischcii wir uns in der unter dem Salon Agosten de- kindlichen „Geistcrhöhie", deren Devise am Eingänge. l t auch u»icr den Geistern!" schon sagt» daß die Ge ster der Vogelwiese auch dem Materiellen »ichi sremo sind und an die ser »rischen Biergnelle gern ihren Spuk mit de» Erdciiunder» von Fleisch und Bein treiben. So gestärkt, betreten wir den Salon der beiden kleinsten Menschen und in der That. es sind Liliputaner vom rctiiste» Wasser, sonder Motel körperlich ge »aut. nur in veriüiigtem Maßsiabc und Beide, das Herrchen, wie daö Frauchen, sind hübsch von Physiognomie, die asteö Zwergartige vergessen läßt. Sie könne» mit stiegst sagen: ..Fürwahr, mein Wuchs ist nicht übel." Der Freund der Nh. wrik hört hier auch daö Sciuigc; denn die tuinslc Dame der Welt beklagt ln dcclamatorischer Form die Schöpfung, die webe- fcheinlich vergessen hat. sic wachsen zu lasse». Der Besuch dac- lev Eabliicto ist interessant, nicht >u »der aber derbes Wunder en ä besten S Geionda auö sttcuialz in Ungarn, daS im Reiche der Mncmotcchnlt sehr bcwandctt ist. Die Vogelwiesen der vergange nen Jahre haben viele Wahrsagerinnen unö gebracht, eü ist aber nie die elegante Form so anzutreffen gewesen, wie hier. Die tungc Dame, etn übrigens sehr gebildcles Mädchen, da« sich in Bezug auf äußere Schönheit durchaus nicht alö ver nachlässigt betrachten darf, wenn sic auch gerade nicht die ge heimsten Gedanken der Zuschauer cnäth, sic weiß aber die Ver gangenheit der Letzteren mitunter ganz intel-essant klar zu legen und die Zukunft -u provhezclben. Wer also über sein eigenes Ich einmal gründlich ln'S Klare kommen will, rcr betrage Fräulein Scsonda mW — er »reiß eö ganz gereu, — Interessant ist die Ziisainmenstestung. die uns ein stiller, aber fleißiger Beobachter gebracht, der am Sonntag in der Zeit von 4 bis «'> tlbr Nachmittags alle die Fabrgelcgenhcitcn gezählt, die sich durch die Pillnitzer Straße hewcgtcn. Die Zählung ergab i» diese» 2 Stunden läl Omnlbrisse, 2«7 Droschken, :»2 Flaster. sün» Bic» wagen. 2 Handwagen, das Gckchlrr eines Dörflers, ein Sodawasserwagcn, ein - Vclocipcd und alö Sg'inlig und Zier präsentiric sicl) auch noä' >'og, zu Noß ein SonntagSrcltcr - in optium tmina. Leiter ist die Stacht vom Sonntag znm Montag aus tc„ Vogelwiese nicht ohne einige Excesse berlaulen. In Folge eincv solchen wurde ein Handarbeitcr so geschlagen, daß er. auö Nase und Mund stark blutend, nach der HilsSstation ans der Bader- gasse und von da InI Stadtkrankenhaus gebracht werde» mußte- Am gestrigen Zicbungötage st. Elasse 80. K.S.Lanteö- Lottcrie erhielt die EoUcction des Herr» A. Wara den erste» Hauptgewinn von >.'»,000 Thlr. aut Nr. Ist,85»«;. und die Col lection von Herrn Nobcrt Böbme ibintcr'm EbaiscnbauS^ den z>ociten Hauptgewinn von 8000 Tbir. aus Nr. io,o«>7. Ein Leipziger Neise-Unterncbmer l'cit Vorbereitungen uw Veranstaltung einer GeseilschailSrcise von Leipzig nach Straßbnra getrosten, »veistw gegen Ntitte Aug»»st stattunden soll. Der betreuende E-iscnbahnzng, u-richer von Leipzig abgclasse» wird, nimmt auch noch Ibeilnchmcr in Weißcnseis und Erfurt aus. Die Giltigkeit der Biiictö hat die Dauer von 4 Wochen. Diese Gcieilschastsrenc dürste um so interessanter werden, alö den Tbeiinchincril noch Gelegenheit geboten wird, unter billigeren Bedinguiigc» von Straßburg ab die Neste bis Metz unb Sedan auszudehnen. Die Nüclsahrl von Straßburg kann mit jede»» Perwiienzuge, ausgenommen die Schnellzüge erfolgen und ist das Aussieigc» in Karlsruhe, Heidelberg, Frankfurt aM„ Estenach, Erfurt und Wcißcniclö gestattet. Die näheren Be- dingen, sowie der Tag der Abreise werden demnach» bekannt gemacht wertem. - Aus dem Neumarkt wird seit einigen Tagen sehr clielg an der AuSbesscrnng dcS Pflasters an ver»chicdencn Stellen ge arbeitet. Es ibat auch hier und da Notb, die Thal-und Hügci- lantschasten zu ebenen. ES muß nur Wunder nehmen, daß das so lange auigeschoben wurde, bis die Vogciwiesenzcit beraugc- tonuncn, die mit ihrer Frequenz der Fremden und Einheinäichcn gerade de» Nemnarkt am meisten beherrscht. Freilich müssen dazu »richtige Gründe Vorhandensein, deren Ticie »vir nicht er- messen können. — Wie wir seiner Zeit mlkgclheilt haben, ivurde am 15». Juli in der Flur eines Hauieö aus der Ferdinandstraße ein circa st Wochen alter lebender Knabe aufgeiuude». Er IHaut sich in einem Einbintebcttchen und war im Ilcbrigen mit tcr »öthjgen Wäsche betteltet. Bisher ivli cs »och immer nicht gelungen sein, die Eltern cdcr die Person, die das Kind aus gesetzt hat, zu ermitteln. Wir hören, daß inzwischen Letzteres li» iiätlstchen Filitelhalstc »itteraeoraci'k ist. In der Nagst znm 2t». Juli ist aus drr großen Brüter gasse ei» unbetaiiiitcr Dieb durch das üder der Ladeitthurc bc- fludliehk Fenster, daö leider über Nacht osten gestaute», in eiu dortiges Geschästslestal cingesiiegen, und bat tan» zwei in der Ladeiiiaiel befindliche Gelt kastchc» erbrochen und dicsclbc» ibrcS Inl'aiteS beraubt. Glücklicher LLeisc ist der Fang, den er ka- darch gemactst. niclst bedeutend gcivcs-n; iedev.-aUS verrätst aber schon die HantlungSwcstc dcö Diebes eine ziemliche Frechheit und Gcinchstährllct'kcl!. - In der vorvcrgaiigcnen Nacht ivurde aii^ tcrKrenzschute ein Mann in höchst lstlfsloscin Zustande, der Sprache und dcS Gebrauchs seiner «Bieter last verständig beraubt. aingest»iden. Schon war inan im Begriüc, den anscheinend schwer Erfüllst- te» »ach einer Heilanstalt zu bringen, als man endlich durch einzelne seiner Aeilßer'.mgt» und ienstige Umstände m der lliberzcugnng gciangte, daß man co in dem voi iiegeiiten Faste nicht mit einem Krante», solider» mit einer Person zu tstu» hatte, welche die Freneen der Vogelwiese etwas zu sesti genossen und dadurch !n de» hstiloseii 'Zusland gcratsten war. Da der Betresiente «ich seiner Wrounug »-ich, zu^crinner» vcrmoastc, so wurde er vorläufig nach eimin s-.ct-ercn Lstt geleitet, rv ekel Vst er den Nest der Nacht ruhig zuoriiigeu tonnte. Großopitz stei c l araudr. 2'a. Iiili. Obwohl nv.S in den Monaten Juni unk Juli, wie nach seich schwüler Temperatur zn erwarte», verschiedene t-cstige Gowittci umtotten, so über' tras.n doä, alle jene am Abend des !8. Just, wrstde, von hier aus gesehen, ihre«'. Lau« von Südwest nach Südost von der Ge gend' um Freiste»!, rbe> den südlichen Thest des Gnststmbnrger Waldes, ister Hocicrst er», »."orie.c und Dippoidlmvatta n-.,b»>cu nnt Schloßen »nt .Lage! mit «ich iuhrlen. 2vir stemertten, da lliiscrc «legend tiiigeinein stoch aclcgen, nicht weniger als drei durch Blitzschläge hfrvorgermcnk Feuerscheine, was nicht zu be wundern, da sieh eine geraume Zeit lang der ganze Hrrizont ostiicte und eie Blitze, meine Felursäulew senkrecht stcrastzün gelten. Was de» Stand der Feldsrüchtc in unserer EKgenk betrisst, so ist derselbe ein >estr günsiiger. Der stlstggen sclstauk und krästig ge>rachsri>, stegliint zusehends die gclbweiße Falbe, daS Zciclnni d-w »ßeste, anznneinnen und Ist all« »nicren beraiae» Flinen lvenig oder gar niclstzuin „Liegen" gekommen, wie man »in Dresden leidei zu scheu <s'eikge»he!t hat: ein Nachiheil, welcher durch ankaiteude» stiege», insonderheit in »asten und tief gelegenen Gegenden, rezcugt wird. Urherhaup! gedeihen i» ttnjcrcr hochgelegeiit» Gegend bei durchschnittlich nasser Witke- mng die Feld» miste ch.r als solches bei trockener der Fall ist. Ans gleiche Weise zeigen der Walzen, der Hafer und die Gerste cincn höchst zu iiedcustelleiiden Stand und geben vielenorts, waS Kraft und Uepplgkeil belangt, dem Selstifc wenig nach. Auch die Kartotlel», das Kraut und die Nüven stesten bcstic dlgcnd und eö ist anö vollem Herzen zu wünschen, daß »ein Un wetter, wie theilwetsc !» unsereni engere» Vatcrlanbc bereits gesch.hen, über de» gesegneten Stand unserer F-etdstrüchtc >nr tlnbiceie und dieselben mit eine», Schlage vernichte. WaS endlich die Baumsrüchtc betrifft, so ist tu diese», Jahre, da ia der Frühling nur ein „grün angeslriehciier Winter" mit Neelst z» nenne» war, und die Blütsten dem Froste anheimftelcn, äu ßerst wenig z» erwarte»; iveshalb Kirschen und später Acpiel uns Birnen nur in geringer Ot»anMt ans de» wiartt gebracht worden rürstrn. — OefsentlIche Gerichtssitzung vom 21. Juli. Der Strilmpsivukcr Friedrich Moritz Löffler in Nadcbcrg ließ, sicl« im März t. I. Urkuiidcmälschung zu Schulde» kommen, indem er in dem Sparkasscubuche seiner Ehefrau, ausgestellt von der durch den dortigen Stattrath vertreienen Sparkasse zu Nadcbcrg, den vierten und fünften Eintrag st,i niste, wonach deh Ncsl der Einlage sich um II Tbir. erhöhte. Die ursprüngliche Einlage von 5>o Thlr. war während dcö zlvciiährigcn Ehestan des nach und nach biö aus 17 Ngr. «i Pf. zusamiiicngcschmol- zcn. Nur 5, Thlr. wollte der Hartdcdrängtc sich leihe»; als Pfand gab er dem Darleiher, Schenkwirt!' Hörnlein, daö ge fälschte Sparkassenbuch. Natt' Abi,ins der kurzen Leihfrist bat Löffler um Verlängerung derselbe», sie ward ist»» auch govährt, es war jedoch nach dem Verrinnen der wenigen Wochen dem Schuldner noch immer nicht möglich zu zahlen. Der Gläubiger ging daher mit dein Pfand zur Sparkasse, um den ihm zukom menden Tstell zu erheben; allein wie staunte er, als er erfuhr, daß Fälschung porlicgc. Die Staatsanwaltschaft tSt.-A.Noß- teuschcr» erkennt in dem fraglichen Buche eine öffentliche Ur kunde und beantragt »lindcstcns l Iabr Zuchthaus. Die Vcr- tbeidigung «Adv. Fränzcl» nimmt sich trS Augctlagtcn warm an und spricht für Annahme mildernder Umstände. Auch daS Schöffengericht nimmt solche an und erkennt demgemäß aus S Monate Ge« an am ß und 1 Jahr Verlust der bürgerlichen Ehren rechte. - Ai» 24. Juli. Am 2«;. Juli v. I. kam ein phens- darm in die Wohnung deö ArinkiNxrusbcivol'nerS Göttlich 'August Schulze aus Klcintölschütz, jetzt in Nicdcrpcstcrwitz. um zn erspähe», ob derselbe sich an neuen Kartoffeln deiectire, und siehe da, die Uebcrrcskc terMahizelt ergaben, daß tcr MittagS- tisch auö dem der Sahreözcit nach seltenen Gericht bestanden batte. Die Ehefrau Sehulze'S gab an. ihr Mann habe die Kar toffeln am Abend vorher initgebracht. Sin iencm Abend »va- ren nun dein Fuhrmann Reichel anö Neucoschütz, welcher mit seiner Frau bei Verwandten inGohlis zum Besuch gewesen »nd von letztere» mit einer halben Mcße neuer Kartoffeln beschenkt worden war, dieselben nebst einem Tuch vom Wagen cwbaudcn gekommen. Der Verdacht lenkte sich au! denAngeklagttn.tvril derselbe ->» Stück WcgcS au» sein Ansuchen mitgesahren und dann wi dst abgest egen war, ebne daß es daö R feste Ehepaar deinem vatte. «-chulze, welcher schon wegen Diebstahls eine i-ftägt e G.stängistßftrase verbüßt, leugnete zwar die That, ward jedoch vom Geri.lstöamt Döblen für schuldig besnuden unb zu 2 Tagen Geiängniß vcrurihcilt. Er erbov Einspruch. Die Stattsanwaltschalt lAsicssor 1)r. Hartmans trägt auf Bestätig ung des Bescheides an; der GcriclstSstos dagegen spricht den Verurtl'elltkn klagftei und übertiägt sämmtllchc Kosten aus den Staat. — Die schon vier Mal wegen Diebstahl, mit Gefäng nis« und Arbeitshaus bestrafte Arbeiterin Aiigusic Friederike Wüstner aus Frcidcrg war vom diesigen GeuehtSanft wegen vier während istreS Auiciitl'altcc' l'icr bei ihren Logiswlrtdliincn veuitsten Tiedstählen, deren sic gestäntig gewesen, zu 2 Jahren uitt «i Ntt'naten Zuchidaus verurtsteiit worden. Die Staats anwaltschaft Eitle zu Gunsten der Angeklagten Einspruch er höbe,!, allein die letztere leimte dies ad und hoffte auf dcrn Gnadenwegcdastrlbezii erreichen. DaSMInistcriilmgav jedoch die Anklage zurüft mit der Verfügung, taßzunächst dieEiuspruchö- perdandluiig abgchaltcn werten solle. Die Staatsanwaltschaft beantragt nu» die Herabsetzung der Straie nm miiidcstcnö die Hälfte. Der Geriästt-hoi kürzt die -verkannte Strafe ui» l Jahr, io daß die Atiästrige Wüstner 1 Iabr Monate Walthenn zu verbüßen dat. Die »stetst öffentliche Verhandlung in tcr Pri- vattlagsa.de Neindard Fröbnerö wider 1>r. Albrccht Wolf und Genossen stet ans. H auptgcrvtnnc Elaste 80. königl. sättis. LandcS- Lotterie: ',icd»i'.g am -stl. Juli: l.l.o«»«» TElr. Nr. 1«;85y. Tlilr. s'lr. Isßi'E. Tl,lr. vir. 45,:;;z. 1<x»» '?(!. 4U,IP>. IVO Tl,lr. Nr. lEB 20814 4st'.)86 K:;-.2:< -»'"V.4. 2VO Tl»ir. It<;7 »421 4i:tO 5.25,2 I!W8 l-124 2^5>5>2 20127 »75.04 !W>22 4420«; 50118 5.:«!0 5, .'.1108 ,;020«> «;>780 «U.475. «;«>24«; «^:u!2 70547 7'.«05>7 '. «>027 00702. Elbstölw: Nlcntag Mittag 1" t4" unter 0. Tftlr. ; iS'» 1!i,.>0 5,2! S.,7 7 Dresden, !stl. Juli. Während d-tt Maurcrstrike in Berlin seit > 4 Tagen sich so gut ivie nichts verändert hat, die Gesellen feiern und die Meister die Hände in den Hosen- taieiicn cdensalis ruhig oie Entwickelung der Dinge abwartm, bereite» Sie T i> chlerges ellcn aus Ende nächsten Monats eine Arl'-ZlSe'»s»elli'ng vor Eie verlangen zu gleicher Zeit eine t'.sstiuidige pirbeikchcst »lnd eine Erhöhung des ArbeitSlohr»e«r »m L5> Prozenl und sie bezeichnen diese Forderung als eine „sebr mäßige und gerechte". Man erkennt, das: die Forderung der M-mrer nach einer lOstündigen Arbeitszeit bereits als ein veralteter Standpunlt von den 'Tuchlern verlassen wird. Jetzt wird scheu eine halbe Ctnnde cibgetnappt und das ist sehr „mäßig". Nun u nd Niemand die Berechtigung der Forderung der Geseiieir bestreuen, die Arbeitszeit in ein richtiges Verhält nis; zu steilen mit der Leistungsfähigkeit menschlicher Kräfte. Ein Gesell, der, nur zur Arbeit zu gelangen, erst eine Stunde Wegs zu machreu, und ehe er die »rüden Glieder strecken kann, abermals eine Stunde Wegs zunickzulegen hat, stellt keine über triebene Forderung, wenn er diese Zeit indirekt in die Arbeits zeit eingerechnet, resp. die letztere oixzclürzt wissen, den gleiche» Arbeitslohn aber erhalten haben will. Das erkennen die Meister Berlins auch an. nur verlangen sie billige Beachtung dcS Um standes durch die Gesellen, daß die abgeschlossenen Contrakte diese Ar beitsderechnnngüart erst vom I. Januar nächsten Jahres an gestatten ßWeim aber diese noch nicht erwirllichte Forderung schon wieder durch noch wcitergehendc überbotcn wird, so scheint es fast, als liege die Verbesserung deö Looses der arbeitenden Eiasseu nicht in der Absicht von deren augenblicklichen Fühi-en^ sondern eö sei im Werke, durch Erhebung immer weitergehcnde»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite