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Sächsische Volkszeitung : 31.07.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-07-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-191707318
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19170731
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19170731
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1917
- Monat1917-07
- Tag1917-07-31
- Monat1917-07
- Jahr1917
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 31.07.1917
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Nr. LVL LS. Iahrg. Dienstag den 31. Juli 1917 »eschSftSkteIe ZU» Nedaktk»«, Dresden» A. 16, Holbelnslrahe 44 Fernsprecher 21368 Vostscheettonto Leipzig Nr. 147»? Bezugspreis, A»»aab« X mit illustr. Beilnge dierteyührlich .Ltt.V. - - -- » - 2.1« -V. In Trc-Zdcn ui,H ganz Deutsch, land frei vau» 2.82 tn Oesterreich S.!t8 K. Ausgabe n vlerteliShrlich 2.1« ^r. In Trc-den nnd ganz Deutsch!-»,!» frei Hau» 2.H2 in Oesterreich 4.U« N. Linzcl-Nuinmcr »tt Die LZchsifche Boikszcitimg erscheint an allen Wochentagen nachmittags. A»»rt»eui Annahme t»on NeschsifkSn'!,eigen bi» IN'.Ihr. von Familicnanzclgcn bis I l Uhr vorm. Preis sh, die Betil Lpaltzcilc 2V ^. im Rekta- mclci! 00 z. ANr undeutlich geschrieben», sowie durch gern- ivrccher ai^gegedeue vtuzeigen künnen wir die Lciauiwerilichlelt sür die Richtigkeit deS Lepe» nicht üdcniehmen. Oprcchllunde der Redaktion: I l—12 Uhr voruie Einzige katholische Tageszeitung im Königreich Sachsen. Organ der Zentrumspartei. Ausgabe ä mit illustrierter Unterhaltungsbeilage und relig. Wochenbettes Feierabend. Ausgabe 8 nur mit der Wochenbeilagc. Das dritte Kriegsjahr Als wir in das dritte Kriegsjcchr euitralen, stand die Kriegslage unter dein Zeichen der grüßen Offensiven unserer Feinde. Jin Osten war den Russen der Durchbruch durch die österreichische Front geglückt; im Westen tobte die furchtbare Soinmeschlncht — mich Italien holte zu neuem Schlage ans nnd frohlockte, da Ousterreicb-Ungarn ivegen der bedrohlichen Gestaltung der Tinge im Osten die Offen- swe i:n Trentino einstellen mußte. Nninänien legte die lebte Hand an seine Vorbereitungen, zum Eintritt in den Krieg: Sarrail rüstete sich zu einer neuen Offensive und in Armenien drangen die Russen vor. Unsere Feinde säbelten über die „letzten Zuckungen des tödlich getroffenen Raub tiere". womit sie natürlich nnS meinten. Tie Lage znm Beginn des dritten Kriegsjahres war für uns tatsächlich ernst, aber unser Vertrauen ans den guten Ansgang unserer Sacke geriet nicht ins Wanken. Einen starren Impuls er hielt dies Vertrauen, als die Ausdehnung der Macht befugnisse und des Befehlsbereichs Hindenbnrgs im Osten besannt wurde nnd wir konnten den Prahlereien Miljn- tvws ruhig znhören, der damals für die Russen die stär keren Nerven in Anspruch nahm, die Hindenbnrg als aus- schlaagebend für den Sieg bezeichnet hatte. Damals war der Jubel nnd die Siegesgewißbeit unserer Gegner ver ständlich. Die Engländer nnd Franzosen trommelten ohne Unterlaß auf unsere Grüben nnd waren »ns ganz offen- bündig an Munition. Geschützen nnd Flugzeugen über- legen: jeden Tag erwartete die Welt den Durchbruch der deutschen Linien: Italien war eS gelungen, Görz zu er obern: Vrnssilow hatte unter ungeheuerem Einsatz von Menschen die Front zwischen Brody nnd Stanislan einge- drück: und die Armee Bothmer znm Rückzug gezwungen. Alle verfügbaren Reserven mußten wir in Eile znsaininen- rafsen iint» an den gefährdeten Frontteil^ werfen. Im Lager unserer Gegner herrschte nur eine Meinung, daß Oesterreich-Ungarn jetzt am Ende seiner Kraft angelangt sei und das; es nur noch zwei Möglichkeiten gebe: entweder müßte die Donanmonarchie von Deutschland abfallen. oder Deutschland würde gezwungen sein, seine damals schon „blnrleeren Linien", wie der amerikanische Berichterstatter Wieaand unsere Front bezeichnen zu können glaubte, zur Unterstützung Oesterreichs noch wehr zu schwächen. Da glaubt? auch Rumänien seine Zeit gekommen: am 27. August lies; Bratiann in Wien die rumänische KriegS- erklastüng überreichen, nin dadurch, wie er zynisch betonte, „den Arieg .abznkürzen". Am selben Tage schon begannen die rumänischen Truppen die Feindseligkeiten an der Siebmd'ürgischen Grenze. Unsere Feinde gerieten in einen Freudentaumel; Briand, dem man das Hanptverdienst an Rumäniens Eintritt in den Krieg znicbrieb, lvnrde von allen Seiten gefeiert nnd beglückwünscht nnd Bratiann Murr-, mit Richelieu vergleichen. Ziemlich allgemein war auch die Hoffnung unserer Gegner ans den Abfall Bul gariens, trat doch Nninänien mit einem vortrefflich aus gerüsteten Heer in Stärke von ^ Millionen Mann in den Krier nnd ckiar seine Versorgung mit Artillerie und Muni tion durch Rußland geradezu glänzend. Ter Balkankriegs- schiuplatz trat wieder in den Vordergrund. Seit Herbst 1015 stand Sarrail mit seiner zusammengewürfelten Armee ans griccistschem Boden. Mitte August lOlO gingen bulgarische und deutsche Truppen znni Angriff ans beide Flügel der Sarr ffl-Armee vor. Die linke Flüaelarmee hatte Erfolge und besetzte K'anwlla. die reckte aber stieß ans starken Wider stand So war auch die strategische Lage für Nninänien außerordentlich günstig. ES genoß alle Vorteile der inneren Linst. Den einen Gegner, Oesterreich-Ungarn, hielt es für erledigt und der andere, .Bulgarien, war durch die Sarrail- Arnne gebunden. Die Aussichten schienen unseren Feinden so rostg. daß Italien nicht länger zögerte, Deutschland den Krieg zu erklären. In dieser kritischen Stunde berief der Kai» r Hindenbnrg und Lndendorff an die Spitze der Arince. Was wird Hindenbnrg tun? war damals bei uns die bosfnnngsvottc nnd bei unseren Feinden trotz alles Sieg,-:-j»bels sehr nervöse Frage. Tie Namen Tntrakan, Silistria, Hermannstadt gaben schon bald die Antwort. Völlig ungläubig nahm die Welt diese Botschaften vom rumännchen Kriegsschauplätze ans. Die Entente war einfach nick: imstande, solche Begebenheiten zn glauben und solch ein Wagnis sich zn erklären. Als StiininnngSmache glaubten unsere Feinde die deutschen Siegesberichte ans der Dobrndscha abtnn zn können. Ganz anders dacbic und sühlrc allerdings die rumänische Heeresleitung. Sie verlor gleich nach dein Einbruch Mackensens in die Tobnidscha ihre Sicherheit nnd wurde kopflos. Fast hilflos sah sie zn, wie die Armeen Falkenbayn und Arz den Feind ans Sieben bürgen fegten, wie die Dobrnd'cha und dils Walachei erobert und Bukarest genommen wnrde. Zn spät wollte Rußland Hilsc leisten nnd die blitzschnell über Rumänien herein- »> H Das Neueste vom Tage Jei WM KM WMM lroßrs Hauptquartier, (Amtlich. W. T.-B.) den 31. Juli 1917. Westlicher Kriegsschauplatz Heeresgruppe Kronprinz Nupprecht: In Flandern steigerte sich der- Artillerickainps abeichs wieder zu äußersten Heftigkeit, hnlt während der Nacht unvermindert an und ging heute Morgen in stärkstes Trommelfeuer über. Dann setzten auf breiter Front von der shser bis zuo LyS starke feindliche Angriffe ein. Die Jnfanterieschlacht in Flandern hat damit begonnen. Heeresgruppe deutscher Kronprinz.: Am Chsmin des Domes griffen die Franzosen süd östlich von Filain in 3 km Breite an. Der Stoß brach an den meisten Stellen in unserer Mwehrwirkuna zu sammen; zwei begrenzte Cinbnichsstcllvn sind noch in der Hand des Feindes. Oestlicher Kriegsschauplatz Front des Gencralfeldmarschcrlls Prinz Leop-ld von Bayern: Heeresgruppe des Gcnrralobcrst v. Böhm-Ermvüi: Angriffsfreudiger Drang nach vorwärts brachten ' unseren und den verbündeten Truppen in Ost-Galizien und der Bukowina neue Erfolge.. Der Grenzfluß Zbrncz. wurde von oberhalb Husmlyn bis südlich von Skala in einer Breite von 50 Kilometern trotz erbitterten Widerstandes an vielen Stellen von brut schen und österreichisch-ungarischen Divisionen überschritten. Auch die osmanischen Truppen haben ihre alte Tüchtig keit erneut bewiesen. Wie sie Anfangs Juli in zäher, Standhaftigkeit den Masseimngrissen der Russen unerschüllert trotzten und dann in rasthen: Siegestans den Feind von ^ der Zlota Lipa bis über den nördlichen Sereth zurnckwarsen, . wo er sich stellte, so nahmen sie gestern in frischem Draus- gchen die hartnäckig verteidigten Stellungen bei Niara am Zbrucz. Zwischen Dnjestr nnd Prnth erkWipsten sich die ver bündeten Truppen in Richtung auf Lzernomitz die Orte Werenczanka und Sniatyn. „Front des Generalobersten Erzherzog Joseph: In kraftvollem Ansturm durchbrachen deutsche Jäger die russischen Nachhutstcllungcn bei Wiznitz. Der Feind wurde dadurch zum Räumen der EzeremoSz-Linie gezwungen und ging nach Osten zurück. Auch in den Waldkarpathcn, am Oberlause des süd lichen Sereth, sowie beiderseits der Moldawa und Suczawa gewannen wir im Angriff ostwärts Gelände. Unter dem Drucke dieser Erfolge gaben die Nüssen im MestecaneSci-Abschnitte ihre vorderen Stellungen auf. Am Bereczkcr Gebirge setzte der Gegner seine Angriffe kort. Fünfmal griff er im Laufe des Tages am Mgr. Casinuini an, ohne einen Erfolg zu erzielen; weiter südlich wurde eines unserer Regimenter durch starken feindlichen Stoß in eine weiter westlich gelegene Höhenstellunz zurück gedrückt. Bei der Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. M « ike »sen :«d an der Mazedonischen Front >ß die Lage unverändert. D»r erste Äenaralquartiarmeister: Ludendorff. Neue U-Boots-Erfolgc Berlin, ist. Juli. Nene ll-Bvots-Ersvlgc im eng lischen Kanal nnd Atlantischen Ozean. 22 5»» Bruttv- rcgistrrtonnrn. Unter den versenkten Schissen befanden sich der durch 2 Fischdampfer gesicherte, bewaffnete englische Tankdampfcr „Enyahoga" Gö85 To.), der englische Dampfer „Tamrlc" (3924 To.) mit Kokns- nnd Palmenöl von Wcst- asrika nach England, ein tiefbrladenrr großer Dampfer, an scheinend mit Sprcngstofsladuag. — Der Chef des Admiralstabs der Marine. gebrochene Katastrophe besiegelte auch das Schicksal der Offensive Brnisilow-:', die, ans 350 Kilometer breiter Front begonnen. Ende September ihr Ende fand mit einem Ver lust von IG Millionen Menschen für den Geländegewinn in Galizien und in der Bukowina. Rußland war durch diele Offensive so sehr geschwächt worden, daß er- sich erst »ach dreivierte! Iabren wieder zn einer kurzen Offensive anfznrassen vermochte. I»> Westen waren unterdessen die am 1. Juni 1010 entbrannten s.ircktbarcn Kämpfe an der Soniine weiter gegangen. Jin September aber trat an den Brennpnntten dieser Kämpfe offenbar eine Wendung ein: die Angriffe der Feinde ließen an Stärke und Plan mäßigkeit nach nnd unsere ('Gegenangriffe wurden häufiger und erfolgreicher, bis Ende November die gewaltige Schlackt an Somme und Ancre, die 5 Monate hindurch ge dauert batte, abv abgeschlossen gelten durste. 53 englische und 5l französisch! Divisionen waren in diesen Kämpfen ausgetreten, die meisten von ihnen zwei-, drei- und vier mal. sodaß im ganze» 225 Divisionen ans gegnerischer Seite eingesetzt worden sind. Das Ziel dieser gewaltigen Schlacht war ganz offenbar der Durchbruch der deutschen Front und die Vernichtung der deuffchen Armee. 'Nach ihrem Felil- schlag bat der englische Oberkoniniandierende Haig aller dings andere Ziele genannt: die Entlastung der bei Verdun kämpfenden Franzosen, die Fesselung der deiiffckcn Truppen iin Westen nnd ihre Erschöpfung und Ausreibnng an der Somme. Die Entlastung Vetdnno ist alleraings gelungen: n ie wenig aber iin Sinne Haigs deutsche Truppen an der Westfront gefesselt worden sind, beweist da:- Schicksal Ru mäniens und das Schlagwort vom Erichöpffings- und Zer- inürbnngskrieg bat uns nickt gebindert, daß wir 1017 den Feinden wieder angrisssfrob gegenübrrstanden. Der von unseren Feinden an der Sonune erzielte Geländcgewinn z»on 300 Gevierkkiloineter war mit einem Verlust von 500 000 Engländern nnd 250 000 Franzoien erkauft wor den. Der Onadratkiwnirter halte ibnen also rrmd 2500 Mann gekostet. So schloß das Jahr 1010. Der barte Winter hatte zur Folge, daß die Kampspaiffe sich anodehnte und'die Vorbereitungen zn neuen Kämpfen ausgiebig betrieben werden konnten. Unsere Feinde prahlten mit den Vor- tcbrnngen. die sie für die neue Offensive 1017 getroffen ballen. Sie sollte noch weit furchtbarer werden, als die Somineichlacbt. Die ganze Welt arbeitete für unsere Gegner. Angrlickts duffer gewaltigen Vorbereitungen, die unsere Feinde für die Känipsc'deS IabreS 1017 trafen, schritt auch unsere Hee''e-fffftiing zn entsprechenden Maynalnnen. (Forlsevnng in der Mitkwvchonmniner.) « 8 »»088« Der Weltkrieg c» « »cev»»« Zur Kriegslage B erlin . 30. Juli. Die Artillerieschiackt in Flandern, in der die beiderseitigen Artillerien nin die Oberband ringen, ebe die Instmterie in Aktion tritt, tobte auch am 20. Juli mit größter Hrstigkeil. Die vorderen Stellungen sind znin Teil in Trichterfelder verwandelt. Die Batterie- stc'ltnngen sind von Einschlägen »nffänmt, nnd ans den Straßen. Znsabrtc-Wegen nnd Unterknnstsorten liegt bis in das Hinterland hinein Tag nnd Nacht schweres Feuer. Dir deutsche Artillerirwirknng bat jedoch trotz der Ueber- schüttnng mit Granaten aller Kaliber bis zn 3" Zentinieter und trotz reichlichster Verwendung von GaS bisher keinen Augenblick an Stärke nachgelassen nnd ist in der Be- sänipsiing des Gegners effolgreich. Am 20. Juli war die englische Artillene gezwungen, bis gegen Mittag eine Er- Mzövffingspaiise eintreten zn lassen. Die englischen Batte rien versuchen häufig, sich durch Einnebeln der Wirkung der deutschen Batterien zn entziehe». Ein Versuch, die deuffchen Küstenbatterien von der Landseite ber zn fassen nnd znni Schweigen zu bringen, inißlang. Die englisch» Monitore und Torpedoboote dir sich der Küste zn nähern versuchten, wurden nach kurzen: Frnerkamvs vertrieben. An der langen Front von der Küste bis Lille beginMn sich lanaiani die Brennpunkte des für die nächste Zeit zn er wartenden Infanterirkanivfec- z» zeigen. Die Engländer trommelten besonders beftig zwischen Het Sa-- nnd Wieltje. Alle örtlichen Angriffe, die die Engländer jedoch am Abend des 20 Juli und am 30. Juli liier Vorsingen, scheiterten verlustreich. Ebenso war an der Küste der Artillenekampf beionders bestig. Dir Enaländer versuchen bier täglich von nenrni. die Brücken über Bier- und Nienport-Kanal wieder- hekzustellen, die das deutsche Feuer iinnier wieder zerstörte. An der übrigen Westfront war Artillerie- und Patronillenkanips bei Hnllnch, Lene nnd St. Onentin. Ter französische Vernich, den sich vorbereitenden eng lischen Angriff in Flandern dnrch einen starken Vorstoß
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