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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.10.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-10-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19021008019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902100801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902100801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-10
- Tag1902-10-08
- Monat1902-10
- Jahr1902
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.10.1902
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verugsgeblldr: Di«»t>»u UN» der ujusiien Um,»! wo die Autraguu, durch »>»en» 1 okr »««mllNonSs, eckol-I, erdaltk» do» Bla» au Wo<r>»»tL«»... «>» L^'M.LL'«r?^''u'L «,r,e»« ruuklirlll ,I,<t,druil aüri ««»,! u Ortqlual- M,ttbr»un,rn nur w» »»ursickar Quslltnaiiaadkr-Pread Raa». I tula'Na, NaLrra,I,-d« v?norur. „ n' vru »k dlkldkn undkruGxlmat: «vertan,1,^ «anuNru», werk, mchi aulbrivabn. lelearamm.Adrette: »iachrtchl«» » e»de» StgrSadtk 1856. L«oI»^«lL S o. 8«/!» t. n»k»r«ll 8r Kl»jv,lLt ä«a Lüntss» von K»e1t»vo. <7Loeo2LckvL- <7»o»o». DossoL-r». kmr«i»«rl>utik Id^e-xet«». ^Ituiurllt 2. Haupt-GelchSstölli'IIr: Manenftr. 38. Mresgen-carif. Annalime von Sntündiauuocu dis ?!aLm>tt„t s Ul» Lonn u»t> »kicrlaa» nur Marieiisnapkvon II bis'/,l Ul» Die i'vasiiuetÄru««^, »eile «ca, « Silbe», 20 P«^i, An- kuudi,unam aut der Privaisiile ?,«le 2k, Pta , dte 2tvalliaeüe>le als.k,i, aetandl' oder aut Telltelle bv P>a IZn Nummern nach Sonn- und Uner, taaen i de», 2'valliae Niuudiciteu sv, «o de» « n»c> so Ptg »ach v> tvuderem Tarit, AuSlvärlise Aui- traae nur aeac» !l!orauvbe»ab!u„a, »veleadlallcr werden UM IvP«2 bereäuiei, fternivrechaiitchlub: «u» I Sir. U und Sir. 2tw«. Julius» ßtzeiiLÄed — 8«« I«, p»K. ». I. IL». HeIe»kdtiiilx8-<iexeiiMi«le kür 0». «1«ttr. luctld. kotrolvMQ. llvravu. 7, Xu»' Xrreliku»' «ult i ei^ntlielien liu»' MA" > 61 „Io»«»« n, t»I« iittiiiix. ^ «^1 f« ttiiozi, 1 61 IN»« u- DE" >«. i« nl« l«I« » ^ DE" H « «I» H» t> ^ 111,1 n. ttlst lli., 6i,i>,,r, r, DW^ 5l»»6rt,!>vk8^6r. ^nktUtlt <1»6 vukl-nuin-loii Ijt-pirintllir^il«, >I«r rijt-.ri!. DE' /'u!v6l- ' »»»«»>»1' I.ttllio», »>8 m 3 5 H66tl«-1I1 VVio^'i.LÜVNtlv. I1"11l0uf^'1. DE' 01,ai-t.nl/tir., Ki«--ltt^.'0l. tl.itlaki-Untlaiiar. Vjl tiv-XVtt^sr 6kc-, onltinlwn itil! !„ DE" nlloii >0»ak,-i> nur «lri»; « «I»t IIoN,»«>»n !>s Pulver v«»rltUijr. ii. iiotimri,! DE" t l)<»pk'vl»6t». 1 25 51 . I r.'r. 111» Iili 3 51., I 1'iotivl.vuto, 1-Iiiit.6i,'i. v. 30 t'I. ui DE" 51-ukou ttüutcv «liircti <iiv Llopek ^pvlkekv. V^LLüenk»i!lnitrek-8ln. Ll'lieMilüLl' ltinl Leldliiiiiieli uoivi» Silo 80118t,! 8« n liuncku^vn u, ^iti>l«?> ,.ur XriuikmlM'kj;» vmiiliulilt, F1»rl VsiiSsvkovk' V Ltlrdlissvmvllt «r.Z78. r»l««el: blslivesttssse tl. Acrgardeileriireik i» ,Frankreich Lresdeil-Dkiibeii lnkreich, Hr'chachiichtrn. Äerztl, (Lchrriiaerlchtsmdiiuita. Llrabenbah» ! Mutlimas;!, Witterung:! iNZi 1 tt»lnrli ^ I , L^bnauonelltiug. 6>e>tchisverl>aiidlungcii, Timikiiachrichleii > Bernndcrlich. , O» vvP » I ,r>reM» Zum Vergarbeiterftreik in Kranlreich. Seil Jahren pflegt ln Frankreich im Oklnber die Frage eines allgemeinen Ausslandes der Bergarbeiter auf die Tagesordnung zu tieien, um einige Wochen ober sogar Monate das össentliche Interesse zu bearilpruchen. Zu einem ernslcn Versuche, sie im Zinne der radikalsten Nmsturzaposlei durch Herbeiführung eine- die wichtigste» PrvduklionSgebietc umfassenden Ge»eralstreiks zu loten, ist es bisher noch nicht gekommen und auch diesmal wird nkiwerlich der Welt das noch nie dagewelene Schauspiel eines 'eichen Experimentes geboten werden. Die oft gehörte Phrase: »Alle Rüder stehen still, wenn Dein starker Arm es will!" ist ;war nirgends heimischer als jenseits der Vogewn: ieit einem Jahrzehnt steht dort der (Ledanke, die t.'vhiiarbeiter in allen den jenigen Erwerbsziveige», die das ganze Produkiions'hslem bc- hernchen. insgriammt gleichzeitig die Arbeit einstelle» zu lassen, mit lo die Diktatur des Proletariats durchzuiehcn, im Vordergrund der Ivzlalislilchen Umsturzbcstrcbunge» und besonders bildet er den wichtigsten Programmpunkt der sranzösilchen Gcwerkschafts- hcmegung. Aber wie anberwürts gicbt es auch i» Frankreich der natürlichen Hemmnisse und Widerstünde noch zu viele und zu grobe, als daß auch nur der Schimmer einer Hoffnung bestehe» könnte, die Idee eines Generalstreikes werde einmal aus dem Aebelbereiche der Phantasien und Utopien bcraustreten und sich der Wirklichkeit »übern. DaS popnlürc Schlagwort des General- ausstandes wird seine rein agitatorische Rolle weiter spielen: indeb werden auch diesmal die sozialdemokratische» Demagogen damit nur overiren. um zu droben und einziischüchtem. Eine verbesserte Auflage der voriübrigen Airsstandsbewegung der französischen Grubenarbeiter verspricht die dicsjührige nicht zu werden. Vor einem Jahre schien cs eine Zeit lang, als sollte der ,'kohlcnarbeiterstrcik die Iklippc werden, an der das io langlebige und sieggewohnte Kabinet Wolbeck-Rousseau scheitern muffe. Hütte dieses eine schwankende und unschlüssige Haltung gc-eigt. so würde es allerdings schwerlich der Gefahr des Sturzes entgangen lein. Obwohl das Ministerium Waldeck-Rousscau zwei Minister von ausgesprochen sozialistischer Gesinnung enthielt, bewies eS von vornherein einen so unzwetdeutigeii klaren Willen und eine so kraitvolle Entschlossenheit, vor de» revolutionären Elementen, die aus vorwiegend politischen Motiven die AusstandSbewegung zu schüren luchten, nicht die Waffen zu strecken, das; cs zu dem Ausbruch des allgemeinen Streikes, nachdem er wiederholt von der Mehrheit der Giubcnarbciter beschlossen worden war. überhaupt nicht tam. Ware» doch die Fordeningen, deren Richlbcwilligung den allgemeinen Aus- sland der Kohlenarbriter nach sich ziehen sollte, zum Tdcil so extrem und unausführbar, das; sich selbst ein Mtllerand und ein Bandin, der Handels- und der Bautenminister des Kabinets Waldeck- Nonsseau, von der immerhin höheren Warte ihrer verantwortlichen Minislerstellung aus gegen ihre „Genossen" erklärten. Wie vor einem Jahre Waldeck-Nouffeau von Anfang an lehr scharf die Grenzen zeichnete, jenseits deren für jede pflichtbewusste Regier ung selbst das größte Maß von Wohlwollen und Willfährigkeit dem Sozialismus gegenüber erschöpft sein müsse, und daher nicht zögerte, angesichts der Bedrohung der bestehenden Ordnung die Anstalten für eine umfassende militärische Repression zu treffen, Io Iaht cs auch sein Nachfolger, der gegenwärtige Ministerpräsident Eombes, an einer entschiedenen Absage an die umstürzlerischen Schürer der Streikbewegung und an gleichzeitigen Maßnahmen, im Nethfalle der revolutionären Gewalt die volle Gewalt der Macht haber entgegenzusetzen, nicht fehlen. Im Vergleich zu dem Vorjahre ist heute die Situation für die Streitlustigen insofern noch ungünstiger, als offenbar inzwischen in den Reihen der Arbeiter selbst der Ausstandsgedanke eher einen Rück- als einen Fortschritt gemacht hat. Der Landeskongrcß der französischen Bergarbeiter, der kürzlich in Eommentry tagte, hat mit 4b gegen 41 Stimmen bei 8 Stimmenthaltungen beschlossen, die „parlamentarischen und außerparlamentarischen Mittel zu ver binden. um die Forderungen der Bergarbeiter durchzusctzcn". Er bat im „Vertrauen auf die Weisheit des Bundcsausschusses" diesem den Auftrag crtheilt, „die nöthigen Schritte bei den öffentlichen Gewalten zu dem bezcichnetcn Zwecke zu unternehmen", sowie ihm die Vollmacht gegeben, „den Tag der Ausführung der außer parlamentarischen Mittel durch Festsetzung des Tages für den Be ginn des allgemeinen Ausstandcs zu bestimmen". Drei Momente sind hierbei bezeichnend: die sehr geringe Mehrheit, die sich kür das außerparlamentarische Mittel des Ausstandcs ausgesprochen hat, die Thatsachc. daß acht „Genossen" überhaupt zu keiner Ent schließung zu gelangen vermochten, und endlich die Unschlüssigkcit in Bezug auf den Ausstand selber. Offen gelassen ist der Zeit punkt, wann dieser eintrcten soll, und bevor dies geschieht, sollen noch parlamentarische Mittel angewendet werden, um die gestell- ien Forderungen durchzusehen. Dabei liegt eS auf der Hand, daß die Aussichten für deren Bewilligung dieselben geblieben sind wir vor einem Jahre. Wie damals verlangen die Bergarbeiter den achtstündigen Arbeistog, die gesetzliche Feststellung eines Minimallohnes und die Festsetzung von 3 Francs täglich als Ruhegehalt nach Wjähriger Arbeit. Die erste Forderung hat Waldeck-Rousseau grundsätzlich abgelebtst; es stehe der Re gierung, erklärte er, nicht zu, weder einer Hesammtheit von Unternehmen »och einem einzigen Unternehmen einen Mindest- lohn auszuertegcn. Tie Antwort aus die beiden andere» Forder ungen lautete zwar nicht verneinend, aber die Bedingungen, die an ihre Erfüllung gcknüvst wurden, waren doch derartige, daß ein sehr großer Opsimismus dazu gehört hätte, zu erwarte», die For derungen des Achtstundentages und der Mtersrcnte von 2 Franken würden von der Regierung und dem Parlamente auch nur on- nähcrud verwirklicht werden. Trotzdem ist cs im verflossenen Jahre zu dem allgememen Ausstande der Bergarbeiter nicht ge kommen. der für den Fall beschlossen worden war, daß die Ne gierung den gestellten Forderungen nicht unbedingt zustimmte. Der Standpunkt der gegenwärtigen Regierung wird und kann in der Hauptsache kein wesentlich anderer sein als der der vorausgcgangencn, von der sie sich in der Tendenz und in der Zu sammensetzung kaum oder nur wenig unterscheidet, Tie Forder ung eines gesetzlichen Minimallohnes bleibt nach wie vor gänzlich aussichtslos und wird es bleiben, so lange die Fundamente der bestehenden wirlhjchastlichen Ordnung noch aufrecht erhalten werden. Die von dem Äabinet Waldeck-Rousseau verheißene Altersversichcr- ungsresorm, durch die der Forderung einer Erhöhung der Altersrente einigermaßen, wenn auch keineswegs im vollem Umfange, Rech nung getragen werden sollte, ist nicht zu Stande gekommen. Die Regelung der Arbeitszeit ist in Angriff genommen worden. Eine Kommission wurde eingesetzt und die Teputirtenkammer hat schließ lich auch einen Gesetzentwurf angenommen, der den Wünschen der Bergarbeiter entgcgenkam, soweit das unter Berücksichtigung der nationalen Bedürsmsse der Produktion und des allgemeinen wirlh schaftlichcn Interesses möglich ist. Seitdem liegt der Entwurf in den Aktenmappen einer Senatskommission und selbst wenn diese sich alsbald beeilen und ein positives Resultat zu Stande kommen würde, so wäre damit die Forderung des Achtstundentages doch immer noch nicht verwirklicht. Die Vertreter der Grubenarbeiter, die auf dem erwähnten Kongreß in Eommentry gegen den Aus stand gestimmt baben oder sich der Abstimmung enibieltcn, sind sich offenbar sehr wohl bewusst gewesen, daß einerseits von der Er füllung der gestellten Forderungen nicht die Rede sein kann und daß sich andererseits der AuSstand als ein verfehltes Experiment erweisen muß, weil auf die Solidarität der ausländischen Gruben- arbeiter nicht zu rechnen und eine Kohlenkalamiiät in Frankreich ausgeschlossen ist, da die französischen Märllc sofort reichlich mit fremden Kohlen versorgt werden würden. Neueste Dralrtirieldunqen mmi 7. Oktober <Nack,ts eiiiacsiende Tcvcsckicn befinden sich Seite 4.) Berlin, lPriv.-Tel.s Prinz Eitel Friedlich bezieht am 27, d M, die Universität Bonn, — Zu den Streitigkeiten im Hause Lippe schreibt Graf Ernst zur Lippe tu Berlin, der Aeltestc der Äeißcnjelder Linie, einem Berliner Blatte, daß er persönlich dem von einem einzelnen Mitglicde dieser Linie ange strengten Prozeß gegen den Regenten, Graten Ernst zur Lippc- Bicsterfeld, fernstehe, und er besonders die Behauptung des Klägers keineswegs korrekt finde, es habe der Grasregent nicht das Recht, sich als Haupt des Lippejchcn Gesammthaujcs zu bezeichnen, sBergl, Lokalesst Berlin, iPrw.-Tel.s Zu dem von Dr, v, Frege in der Leipziger Ockonowischen Sozietät gehaltenen Lottrag ' über Landwltthschafi und Zollfragcn bemerkt die „Krcuzztg,": ,,W:r sprechen unsere aufrichtige Freude darüber aus, daß der verdienst volle konservative Abgeordnete von seinem langjährigen Leiden vollständig wieder hcrgestcllt ist und im polit ichen Leben wieder thätig sein kann. Diesmal Ihcilcn unsere Freude auch unsere poli tischen Gegner, die sonst Herrn v. Frege nicht immer ernst zu nehmen behauptet baben. Es ist bedauerlich, daß Herr v, Frege durcb seine Krankheit verhindert war, sc ne abweichende Ansicht in der Fraktion mit dem Nachdrucke geltend zu machen, den er jetzt nach seiner Genesung seinen Darlegungen zu geben weiß, und wir zweifeln nicht daran, daß, wenn er nun als völlig Gesundeter in der Fraktion wiederholt, was er in der Leipziger Oekvnomischen Sozietät gesagt hat, seine Ausführungen die gebührende Beacht ung finden werden, Berlin. lPriv.-Tcl.I Die „Nordd. Allgem, Zig," wider spricht der 'Nachricht, die Regierung habe an verschiedenen Orten die Errichtung städtischer Mädchenghmnasien oder Mäd- cben-Realgymnasie» genehmigt; cs sei vielmehr ans Antrag der Magistrate von Ehailotlenbiira und Schöncberg lediglich gestattet worden, in diesen beiden Vororten den städtischen höhe"'» Mädchen schulen unter bestimmten Bedingungen versuchsweise sechsjährige Lchrkurse anznglicdcrn, welche die Schülerinnen zu den Zielen eines Realgymnasiums führen sollen. Außerdem sei noch einem Privatvcrcinc in Köln erlaubt worden, versuchsweise humanistische Lchrkurse für Mädchen, welche das 12, Lcbensiahr vollendet haben, einzurichten, Tie Gewährung staatlicher Beihilfe» zu solchen Einzelversuchcn sei ausgeschlossen, Nack wie vor halte oic Untcr- richtsverwaltung daran fest, daß ein Bedürfniß zur Errichtung 'ämnnlicher gymnasialer oder rcalgyiiinasialkr Bolansiasten für Mädchen nicht vorlicge. Es solle lediglich denjenigen Schüler innen, welche sich zu akademischen Studien vorbereiten wollen, die Gelegenheit nicht verschlossen werden, die erforderlichen Vor- kcnntmsse statt, wie bisher, in vier oder fünf Jahren, in einem sechs adrigen Lehrgänge zu erlangen, welcher eine zweckmäßige Berti,ciluna der Lehrstoffe ermöglicht. Die Aufnahme in solche Kurse bleibe überall davon abhängig, daß die Schülerinnen bereits die Reife für die Oberstufe einer höheren Mädchenschule erreicht haben. — Nachdem^ der ,preußische Minister für Landwirthschast s-r- ö ss - S!-. . « cv S «L- an den Handelsminister das' Ersuchen gerichtet,' eine ähnliche Enquöle durch Befragen der Handelskammern zu veranlassen, — Tie Generalversammlung des Bundes der Industriellen, die am ü, d, SN, im „Kaiserhosc" hier stattsindel. wird sich haupt sächlich mit dem Karieilwcsen beschäftigen, — E.senbahnstationsvor sicher I, Kl. a, T, Friedrich zu Leipzig erhielt das Ritterlreu,; 2, Klaffe des sächsischen Albreaitsvrdens. Königsberg, sPrio-Tclst Der Kaiser ist heute Mittag unter Salutschüssen hier eingctrosfen. Er ließ sich im Fürslenzimmer des Bahnhofes gleich nach der Ankunft Dortrag über die geplante KömgSöerger Schloßsreihcit halten und suhr dann nach der Kaserne des Grenadier-Rcgimcnls „König Friedrich Wilhelm I,", z» dessen Ehef er sich bei seiner Anwesendest zur Erinnerung an Las Msijährige Bestehen des Königreichs Preußen erklärt halte. Die Mannschasten des Regiments hakten vor der Kaserne Aufstellung genommen. In der Kaserne zand ein Früh stück statt, dem der kommandircnde General, mehrere andere «Generale, das Osnzicrkorvs des Regiments, sowie als Gast des Kaisers Fürst Dohna-Schlobitten Theil nahmen. Um J'ch, Uhr trat der Kaffer die Weiterreise nach Cadinen an, wo in ffeiner Gegenwart morgen Vormittag die Einweihung der ncuerbautcn Eadiner Schule stalttindet. Spätestens am Donnerstag früh wird der Kaiser Cadinen wieder verlassen und nach kurzem Auf enthalt aus dem Hochmeisterschlosse in Maricnburg die Weiterreise nach Potsdam antrcten, Htldesheim, lPriv.-Tcl.I Leutnant Bensen vom hiesigen 79. Regiment hat sich in der Kaserne erschossen, Frankfurt a, M. Aus der hier tagenden deutsch-natio- nalen Vorkonferenz zur internationalen Konserenz zur Be kämpfung des Mädchenhandels cmpsahl Burckhardt- Berlin in einem Vorträge die Anstellung eines tüchtigen Beruss- arbcitcrs oder Agenten für jedes Nationalkomitee, der, mit juristi scher oder polizeilicher Schulung ausgerüstet, den einzelnen Fällen des Mädchenhandels nachspürt, diesen bis in die betressenden Städte verfolgt und dort den Freunven Anweisung giebt, Burck hardt stellte einen entsprechenden Antrag, der nach lebhafter Er- örteruna angenommen wurde. Staatssekretär z. D, v, Mayr stellte Namens des bayerischen Zweigkomitces eine Reihe Anträge, di? Regierungen der verschiedenen Länder zu ersuchen, bei etwaiger Revision der Strafgesetzbücher gleichlautende Grundsätze über die Bestrafung der einzelnen Siltlichkcitsdclikte aufzustellen, ferner den Begriff dcS Rückfalls in der Weise aufzuneymen, daß auch die im Auslände rechtskräftig gewordenen Urthcile zu berück sichtigen sind, und besonders das Strafmaß für Mädchenhändler ui erhöhen. Nach lebhafter Erörterung dieser Anträge referirte Dr, Burckhardt über den Stand und die Handhabung der bezüg lichen deutschen Gesetzgebung, worauf die Anträge v, Mayr au genommen wurden. Einem Theil der Verhandlungen wohnte auch Obcrpräsident v, Zedlitz-Trütz'chlcr bei. Zum Schluß bat llnierstaatssekretär o, Manr den Grafen v, Keller, dem Kaiser den Dank der Konferenz für die Unterstützung, die er den Be strebungen der Versammlung habe angcdeihcn lasten, auszusprechcn Tann schloß der Vorsitzende Graf Bernstörsf mit einem dreifachen " .Hoch auf den Kaiser die Sitzung. W i e n, lPriv -Tcl.j Die Wiener Akademie der Wissenschaften läßt in den nächsten Tagen in einem Stollen des böhmischen Bergwerks Vrzibram in einer Tiefe von 1100 Metern einen Seismographen ausstcllcn. Es wird hierdurch zum ersten Male ermöglicht, korrespoudirende Beobachtungen über die Wirkung von Erdbeben über und unter der Erde anzustellcn, Wien, lPriv.-Tel.I In einem Hotel wurde ein junger Manu sestgenommeu, der sich für einen Sohn des Herzogs von Broglie ausgab und der sehr rasch bedeutende Schulden gemacht batte. Er war aus Karlsbad gekommen, wo er als Sohn des schweizer Bundespräsideuten sich aufoehalten und erzählt hatte, er sei in Bonn „Borusse",gewesen und habe seit seiner Studier zeit große Konuekliouen in Preußen, Dadurch gelang cs ibm auch, in Karlsbad sich Geld zu verschaffen, Ter Schwindler heißt Rudolf Boner und ist der Sohn eines Hotelbesitzers in Grindclwald, Paris. lPriv.-Tel.I In dem heute im Elysöe obgehaltcucn Ministerrath theilte Telcassä mit, er habe heute Vormittag mit dem Gesandten von Siam einen Vertrag unterzeichnet, der die zwischen Frankreich und Siam schwebenden Frage» regest, Ter Vertrag enthält folgende Bestimmungen: Frankreich erhellt die Provinzen Maluprei und Bassat. sowie das Gebiet am großen See zwischen dem Proluos und dem Prekompon^iiam-Flusie, Die sranzölischen Truppen räume» Tschanlobnn, L'am erbäst das Recht, die Truppen nach verschiedenen Punkten aus dem rechten Ufer des Mekong, das Siam verbleibt, zu entsenden, doch aus schließlich siamesische, von siamesischen Ossineren befehligte Truppen, Siam darf ferner in dem siamesische» Theilc des Flußbettes des Mekong Häsen, Kanäle und Eisenbahnen bauen, doch mit siamesischem Personal und unter siamesischer Leitung, Ohne Zustimmung der französischen Regierung darf keine Tst'> rentialabgabc für die Benützung der Häsen, Kanäle und Esten- babnen in dem Gebiet des Mekong und in ganz Siam erhoben »'erden Asiaten, die ans französischem Gebiete geboren sind oder unter franzömchcm Schutz stehen, sowie deren Kinder, könne» wie französische Staatsangehörige in die Listen der sranzösnchen Gesandtschaft und der sranzösilchen Konsulate in Siam einge tragen werden, Bezügstch anderer Asiaten sollen Frankreich dp selben Rechte znslchcn, die Siam anderen Mächten cmgcräumt Hai, Paris, Die Mitglieder des Ralionalkvmiiecs der Be>a- arbcitcr, 8 an der Zahl, die die sämmtlichen Grubenbezirke Fra» rcichs vertreten, kamen Nachmittags in der Arbeitsbörsc zur Be- sprechung über die Ausstandssrage zusammen; ihre Bcrathungcn werde» geheim gchalle». St. Etienne, Das Bezirksbundeskomilcc der Gruben arbeiter hat beschlossen, daß morgen der Ausstand be ginnen soll. Genf. Der Staatsrath nahm beule Vormittag Kenntnis; von der Antwort der Straßcnbabngcsellschast, die es ablclntt, alle Ausständigen zu denselben Beoiiigungen, wie vor dem zweiten Ausstonde, wieder anzustellcn, Ter Staaisraih entließ vaö 10, Bataillon und berief daftir das Ist, Bataillon und eine halbe Guiden-Kompagnie ein. An aiittlichcr Stelle wird initgc- thcilt, daß die meisten Gewerkschaften allgemeinen Ausstand be schlossen haben, Ter Tag, au dem die Arbeit, eingestellt werden soll, soll in einer Versammlung der Gewerkschastskomilecs am M'ttwoch Abend festgesetzt werden
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