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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 03.08.1925
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1925-08-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19250803025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1925080302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19250803
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1925080302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1925
- Monat1925-08
- Tag1925-08-03
- Monat1925-08
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59 Jahrgang. AK 3«9 Adens-Ausgabe Gegründet 1856 Dradlanlchrist: »«chrichk.« Lr«,»»». V»rnipr»ch»r.Samm»Inumm»r 2S 241. «ur fttr Nachl-Aprüch«.' SV 011. vom l. Ms lS. Aua. W2S v«> liialich zw«imal,a«r JusteUunü >r«> Saus t.so Mark. Lrezugs-weouyr Postd«»uasprei» ,8r Monal Jul! 3 Mark. M Die A a,»l»»m«er I« Pl.uui, eigen werden nach Doldmark berechnet: die etnlpalliae 30 mm dretle ^ ' und Slellengeluch» ohne R«ktam»»»tle lbt) Pia., Aufträge qeqen Vorausde,aI,I. - ^n-»>v»n . Anzeigen-Preise: aus, erdalb MoPIg. Olfertenqedubr IO Pf». Ausw. Ausli Montag, 3. August 1925 Schrtftleilunq und Sauptgelchältsflelle: MarlenIIratie 38/40. Druck u. Verlag »an tiiepfch » AelchardI ln Dresden. PoMch«ch-So»lv 10SS Dreeke». Aachdruch nur mll deutlicher Quellenangabe /„Dresdner Nachr."> .uUällia. Unnerlangle Echrillflücke werden a cht aufbewahrt. Severins in Schveidemiihl. Der Minister über die nächsten Kilssmatznahmen sür die Vertriebenen. Blutige sozialistische Ausschreitungen in Wien. — Weiterer Abbau -er Umsatzsteuer geplant. — Die englische Vergbaukrise. Eine Schilderung Severings. (Durch Funkspruch.) Schneidemühl, 8. August. Der kreußische Minister deS Innern, Severtng, trns gestern abend um 11 Uhr in Be gleitung von Ministerialrat Dr. Rathenan hier ein, um sich von der Unterbringung der Optanten tm Durchgangslager zu überzeugen. Der Minister begrüßte ans dem Bahnsteig die Spitzen der Behörden und begab sich dann sogleich in daö Optanten läge r. Er durchschritt die riesigen Hasten des Lagers, in denen die Flüchtlinge teils in Kojen, teils auf bloßem Stroh schliefen. Mn trauriges Bild bot sich dem Minister, als er in eine groß« Halle kam, in der etwa Sttü vertriebene Männer, Frauen mit Säuglingen, junge Leute und Kinder ans einer dünnen Strohschicht dicht gedrängt bei einander lagen. Als man dem Minister mittcilte, das; von den im Lager untergebrachten 8000 Menschen der 1. Teil Kinder seien, gab der Minister seinem Befremden Ausdruck und sprach sogleich von einer Unterbringung der Kinder in einem Kinder heim. Sevcring fragte, wie lange das Lager wohl bestehen werde. Man erwiderte ihm, das; während des Winters etwa 3999 Flüchtling« im Lager verbleiben würden. Ter Minister erwiderte darauf, das, diese MM Vertriebenen aus M Bezirke verteilt werden müßten. Nach der Besichtigung des Lages begab sich Sevcring in die Stadt z/urück. Heute wird der Minister die Vertreter der Presse empfangen und nachmittags 4 Uhr die Rückreise nach Berlin antreten. (W. T. V.) * Fm Amtlichen Preußischen Pressedienst gibt Sevcring fol gende Schilderung der dortige» Lage und der von ihm ge troffenen Maßnahmen: Die Situation, die sich am Freitag und Sonnabend zeitweilig durch den nicht genau vorauszaisehenden Ansturm mehrerer Tausend Neuangekommener kompliziert hatte, ist jetzt wesentlich besser und dementsprechend ist auch die Stimmung im Lager gut geworden. Die Lagerinsasscn sind mit der Ver- pst-anng zufrieden: ich habe aber noch vier Feldküchen von Beysth herbeftcllt, «m die Kiichcnverhültnisie weiter zu ver bessern. Uw die noch nicht befriedigend geregelten Unter kunftsverhältnisse zu verbessern, werden, wie ich ungeordnet habe, sofort von Berlin 9 0 90 Decken hcrbeitransportiert werden. Außerdem werden in ausreichender Zahl an Ort und Stelle Holzbettstellen zusammengezimmert, die zu sammen mit den Decken brauchbare Lagerstätten ergeben. Selbstverständlich braucht niemand etwa, wie das an einzelnen Stellen behauptet worden war, vorübergehend im Freien zu übernachten. Für alle Optanten sind aenttgend Unterkunstsränme vorhanden. Unsere ganz besondere Sorge gilt selbstverständlich den Kindern, für die alles menschenmögliche getan werden muß. um te^e gesundheitliche Gefährdung von ihnen fernzuhaltcn. Es ist Anordnung qegeben worden, möglichst alle Kinder, von denen sich die Eltern zeitweilig trennen wollen, in Fürsorge. Privatpslcge resp. ein Kinderheim, etwa an der Ostsee oder an sonstige geeignete Stellen, zu geben, wo sic in anter Obhnt sind. Außerdem soll ein Kinderheim, das in Schuetdemühl errichtet wird, in Gätestcns sechs Wochen fertig sein, und 590 Kindern dauernd solange Unterkunft geben, als es die Verhältnisse der Eltern erfordern. Die einzige Schwierig keit ist nämlich die, baß sich viele Mütter auch mir kür kurze Zeit nicht von ihren Kindern trennen wollen, und das; also diese Kinder solange im Lager mit ihren Eltern bleiben müsicn, bis die — allerdings mit größter Beschleunigung be triebene — Verteilung der Eltern auf die einzelnen Re gierungsbezirke durchgcsührt ist. Da aber die Frcaucnz -es Lagers durch die dauernd erfolgenden NbtranSvorte nach den einzelnen Arbeitsstellen sich ständig vermindern wird, so werden auch im Laaer schon in aller Kürze die Verhältnisse so sein, daß die Kinder auch dort ohne irgendwelche Besorgnis längere Zeit gelassen werden können. Eine Ministerbesprechlmg bei Airrdenburg. Berlin, 8. Aug. Der Reichspräsident v. Hinden- bnrg empfing heute vormittag Neichsaußeiiministcr Dr. Strescmann und den Ncichoinneuminister Dr. Schiele, um die Ausweisungen der deutschen Optanten aus Po en und die deutscherseits zn ergreifenden Maßnahmen zn --'sprechen. Wo bleibi öie deutsche Verseilung? Berlin, 3. August. Die vvn -cn D c u t s ch n a t i o n a l e n im Reichstag eiugebrachtc Interpellation über die DeutschcnauSweisuiigcn aus Polen lautet: In einseitiger und rücksichtsloser Ausführung der ge troffenen Vereinbarungen, der Anordnungen des Völker bundes und der Schiedsgerichte hat die polnische Negierung in den letzten Tagen mehr als 39 999 Deutsche von Haus und Hof vertrieben. Wir fragen die Ncichsrcgicrung: 1. Was hat sic getan, um diese Maßnahmen der polnischen Negierung zu verhindern? 2. Was hat sic getan, um die Vertriebenen vor dem bittersten Elend zn bewahren? 3. Was gedenkt sie zn tnn, nm gcgcbenensalls unter An wendung von Vergeltungsmaßnahmen die deutschen Einwohner Polens gegen weitere derartige brntale und un menschliche. eines Knltnrstaates unwürdige Zwangsmaß nahmen zn schützen? Eine völkische Anfrage im Bayernparlamenl. München, 3. Ang. Die völkische Fraktion tm Bayrischen Landtag erklärte in einer Anfrggc an die Negierung, das; ihrer Ansicht nach die Vergeltungsmaßnahmen der Nctchsregierung in der Frage der deutschen Optanten in Polen vollkommen unzureichend seien. Sie verlangt die Machtvollkommenheit des bayrischen Staates zur sofortigen Ausweisung der in Bayern ansässigen Polen, inbcsondcre der polnischen Juden. Polnische Intrigen in -er Danziger Postsrage. Danzig, 8. August. Die „Danziger Neuesten Nachrichten" und die „Danziger Zeitung" hatten in ihren Ausgaben vom 1. August Sonderberichte ihrer Vertreter in Genf gebracht, die davon sprachen, das; es den Anschein hat. als ob die nach Danzig gesandte Kommission des Völkerbundes einen bereits gefaßten Plan unter einem indirekten polnischen Druck abzu ändern versuchte. Von zuständig"! Stelle erfährt die T.-U. hierzu, das; bereits in Danzia unmittelbar nach Be sichtigung deS Hafens von der Mehrheit der Kommission ein Plan zur Abgrenzung des Hafens für die polnische Post kurz nmrissen morden ist. Eigenartigerweise begab sich die Kommission des Völkerbundes nach Beendigung ihrer Auf gabe in Danzia nach Warschau, wo sie vom volnischen Postmtnister empfangen wurde. Es dürfte außer Zweifel stehen, daß sie dort von polnischer Ncgicrunasscite in Danzig feindlichem Sinne beeinflußt worden ist. So ant wie sicher ist jedenfalls, daß nach ihrem Eintreffen in Gens, wo die Schlnßberatnngcn gepflogen werden sollten, von dem dortigen polnischen Vertreter ein gewisser Druck aus sie ansgcitbt worden ist. Anders könne man es sich nicht erklären, daß eS möglich mar. noch zwei Tage hindurch, am 31. Juli und 1. August, ausgcdehutc Verhandlungen zu pflegen, obgleich, wie gesagt, -er Plan für die Abgrenzung des Danziger Hafen- gebictcs am Schluß des Aufenthalts der Kommission in Danzia so gut wie feststand. Das Nertranen. das manche Kreise immer noch in den Wert deS Völkerbundes setzen, dürfte durch dicke Arbeit hinter den Kulissen sehr erschüttert werden. Wenn nickt einmal eine besonders entsandte Kommission von Sachverttändiaeu ei» ob jektives Urteil, frei von jeder Reeinslusiung. zu fällen im stande ist. wie soll man dann an die Mission und die Gerechtig keit deS Völkerbundes noch glauben können? Die Negierung zum weitern Abbau -er Umsatzsteuer bereit. Berlin. 3. August. Nach einer Meldung der „Montaqs- vost" haben die christlichen Gewerkschaften an die Zentrumsfraktion des Reichstages ein Schreiben gerichtet, in welchem sie die kommende Zollbelastnng sür die arbeitende Bevölkerung nur daun sür erträglich halten, wenn die Lebensmittel künfiia von der Umsatzsteuer befreit werden. Die McichSregiernng, der das Schreiben übermittelt worden ist. soll dem genannten Blatt zufolae beabsichtigt haben, eine allgemeine Ermäßigung der Umsatzsteuer znm 1. Anguft von l'/L auf l!4 n»d zum l. Januar 1326 eine solche ans 1 Prozent vorznnelimcii. Die sofortige Erledigung der Stenervorlage hält bas Blatt wegen der notwendig ge worbenen Beratungen über die Frage der Umsatzsteuer für mimölich. Anlröqe auf Umfatztt«*»»-?rabbau auch im Reichskag. Berlin, 3. Aug. Der Reichstag bewilligte zn Beginn seiner heutigen Sitzung die Eiesucbe von 14 Abgeordneten aller Par teien, die längeren Urlaub erbitten. Unter den um Urlaub Nachsuchenben befinden sich n. a. di« bayrischen Deutsch- nationalen Spuler und Stratmann. Darauf wird die zweite Lesung der Stencrgesetze fortgesetzt und zwar bei den Vers kehrsstcncrn. In der Einzelbesprechung handelt es sich haupt sächlich um die Umsatzsteue r. Sie soll nach dem Kompro miß 1,25 Prozent ansmachen. Demgegenüber beantragen die Demokraten, sie auf ein Prozent zu ermäßigen. Die Sozial demokraten fordern, daß die Umsätze von Lebensmitteln Umsatz steuerfrei sein sollen, und baß die Umsatzsteuer vom 1. April 1026 ab nur st,5 Prozent betragen soll. Nbg. Ncubaner lK.) erklärt, baß seine Partei die Umsatz steuer überhaupt ablchne. — Staatssekretär Popitz sagt die Erfüllung verschiedener Wünsche, die Nbg. Fischer sDcm.) vorbringt, ans dem Verwaltungswege zu. — Nbg. Peine lSoz.j fordert Freilassung der Elcnvflcnschaften von der Um satzsteuer. Avg. Nrobanf (Dein.s befürwortet die Befreiung der freien Berufe von der Umsatzsteuer. Außerdem sollten die Handelsvertreter umsatzstcuerfrci werden.. Die LuxuS- stcvcr ß'Nte ermäßigt ober bciseittgt werden. (Bei Kchsi'ß der Nednttlvn duuerr die -Z:ttzUilg lisch ml. Berlin. 3. August. Den Blättern zufolge ist znm Redner bei der offiziellen V c r fa s s „ n g S s e i c r im Reich tage Univcrsitätsprosessor Dr. Clatz auS Bonn bestimmt worden. Die Ursachen -es Zusammenbruchs 1918. Die „Korr, der Dciitichnat. Nolkspartei" bringt aus der Feder des Korvettenkapitäns a. D. Frctherrii v. Forstner im Anschluß an das jüngst gefällte Urteil des Rcickstagsaus- schusses eine Verachtung, der wir folgendes entnehmen: Der NeichstagsnuSsclniß über die Ursachen des Zusammen bruchs bat als das Ergebnis seiner jahrelangen Unter suchungen sestgcstellt, daß ein Verschulden der militärischen Führung nicht vorlicge. Mag man auch über die Berechti gung parlamentarischer Untersuchungsausschüsse denken, wt; man will — wir alte Soldaten lehnen sic in militärische» Fragen natürlich ab — so kouuteu mir über diese selbstver ständliche Feststclliilia andererseits doch erfreut sein, und es wäre reckt und würdig gewesen, diesen nun einmal gefällten Spruch kritiklos anznnehmcu. „Doch halt!" sagte da die sozialdemokratische Partei, „das paßt ja nicht in ihr Programm: denn wenn keine vertret bare Schuld der militärischen Leitung vorlicat. dann war ja der Umsturz unbegründet und unnötig." Also wird die sozial demokratische Presse sofort mobil gemacht und in die Welt binansacrufeu. daß die AnSschußmitglicder der Sozialdemo kraten. Eichhorn. Dittmann und Dr. Moses, cntgeacngesetzter Ansicht gewesen wären Herr Eichhorn hat seine militä rischen Fähigkeiten als Volizeivrasident von Berlin meines Aigens erst beweisen sollen. Herr Dittmann stand mit den cnUrülirecischcn Matrosen im Jahre 1917 in enger Ver bindung und hat aus diesem und anderen Verkehr mit Sol daten in seiner Eigentcbnst als NcichStcwaabgeordneter sich wahrsclieiiilich seine militärischen Kenntnisse erworben: wie Herr Dr. Moses seinen militärischen Befähigungsnachweis erbracht hat — ob bei der Hcimattrupvc oder an der Front im Kugelregen — ist mir leider unbekannt. Jedenfalls darf das Urteil dieser drei Herren nicht verwundern, aber wir müssen darüber unser Erstaunen aussvrechen, baß Männer, die an der Vorbcreituna der Revolution, an der Untcrwüblung des Geistes in Heer und Marine jedenfalls durch ihre Partei politik mit Anteil haben und wohl als Nutznießer der Revo lution bezeichnet werden dürfen, überhaupt in diesen Unter- suchungsansschüssen als Richter sitzen konnten. Inter essant ist übrigens, daß die sozialdemokra tische Veröffentlichung u. a. die mangelnde Versorgung des Heeres mit Munition und Material mit als eine Ursache des Zusammen bruches ansieht — also wird auch hier von der Sozial demokratie offen zugegeben, baß die Munitionsstretks, wie überhaupt die Nüstungsstreiks im Kriege, unseren Zusammen bruch verschuldet haben. Um diese Feststellung ging es bekannt lich in den Magdeburger Ebert-Prozessen. Kurz vor dem Urteilsspruch in der zweiten Instanz wurden die Verhand lungen leider abgebrochen wegen der Vcrncbmunasunfähig- keit des Zeugen Scheibemann. Ein weiterer Grund zum Ab bruch der Verhandlungen in Magdeburg war der Umstand, das; der Abgeordnete Dittmann im Reichstag den Beschluß erwirkte, baß die Genehmigung zur Vernehmung von Ab geordneten vor dem Magdeburger Gericht von dem Reichstag nicht mehr erteilt werden solle. Es ist interessant und in der Oefsentlickikeit immer noch nicht genügend betont worden, daß dieser selbe Nbacorkmcte Dittmann außer seinen schon ange führten Verbindungen mit meuternden Matrosen im Jahre 1917 im Jahre 1918 mit in der Streikleitung des Nüstirngs- streiks saß, wofür er wegen seiner aktiven Hetze zum Streik wegen versuchten Landesverrates im Februar 1918 mit einer längeren Freiheitsstrafe belegt wurde. Herr Dittmann bat dann in den letzten Kricgsmonaten als Führer der Un abhängigen fraglos weitergcwühlt und sich hierdurch sicherlich nicht in den Dienst der MunitionS- und Krtegsmaterlalbcr- stellung gestellt, bis er sich znm Volksbcauftraaten auf- schmingen konnte. Dieser selbe Herr Dittmann sagt jetzt, Mnnitions- und Materialmangel seien mit di: Ursache des Zusammenbruches gewesen! In diesem Zusammenhänge verlohnt eS sich, noch einmal ans die zengeneidlichcn Aussagen des jetzigen Führers der sozialdemokratischen Partei, Wels, vor dem Magdeburger Gericht aufmerksam zu machen. Wels gab in Magdeburg auf die Frage nach dem wirklichen Grund des Eintrittes der sozialdemokratischen Partei in die Streikleitung des Rttstmigs- stretks 1918 wörtlich folgendes an: «Eine Ntchtbcteiltgirng Ser MehrheitSsozialdemokratte in dieser Zeit gegenüber dem Streik hätte ihre Abdankung und ihre vollständige Eivsliißlosigkcit ans die Masten bedeutet. Deswegen machte sich die Partei die Forderungen der Streikenden zn eigen." Am Schlüsse der sozialdemokratischen Auslassung über den Untersiichungsbericht heißt es wörtlich: „Auch dieses dreibändige Werk über den Zusammenbruch mit seinen wohlklingenden Sätzen und technisch wundervoll geformten Gutachten wird die Schuld der deutschen militä rischen Führung im Weltkriege nicht anSlöschcn können, die durch ihr Drängen zur Mobilmachung ein aut Teil bcige- tragcn hat zur Explosion des großen Krieges." Das Niederträchtigste hierbei ist die erneute Verleum dung. daß die militärische Führung durch ihr Drängen zur Mobilmachung „ein gut Teil zur Explosion des großen Ketea.'S Leiaeieooen Also wieder eine gemeine Set bst bezichtig nnq der Schuld am Kriege! WaS sagt beispielsweise der sozialistische Abgeordnete Dr. David dazu, der sich meines Wissens einwandfrei dahin geäußert hat. daß Deutschland am Weltkrieg keine Schuld träfe? —
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