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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 13.04.1933
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1933-04-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19330413023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1933041302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1933041302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1933
- Monat1933-04
- Tag1933-04-13
- Monat1933-04
- Jahr1933
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rwen-A«<vare Vvmnrstas, IS. April iss» kn Gegrunöet 1ZS6 DeahIantAryl! Nackirtckitn, Lretden Gernlpeechrr-Pammelnummer: »r«r Nur Mr NachlgelprNche: Nr. »aalt GchNtUeUuna u. Hauplgelih»lt«llelle: Lrrtden -N. I, PlaNenstrad« «»/«» Druck U. PeNagl Steps- ck Netchtedt, Dretden. Posttcheck-Slo. »06» Dretde» Nachdruck nur mit deutl.QueNenangab« cDeeldn. Rache.» ,ul«IIt». UnveUanftt« Scheisytück« »erde« nicht aufbewahrt »«tusdgedMir del tll-Nch zweimaliger Zustellung monatlich ».»0 Mk. keinschliestNch 70 Pf,, für ikrSger- I»hn>, durch Postbezug ».»o Nil. einlchiiestiich b« Vl». Postgebühr lohn« Postzustellungggebühr» bei 7mal wöchentlichem Perland. Mnzrinummer >0 Pis. Nnzeigenpreile: rip elnlpaltige »o mm breite Zeile »L Pf«., sür aulwstrt« «o Psg., die »o mm brelle NeNamezeil« »so Plg., auherhalb dbg Plg. ab», peiienablchlag It. Daris, slamilienanzelgen nnd Stellengesuche ohne Rabatt li Psg., auster halb »b Plg. VIlertengebühr ro Psg. Rubwiirllg« Rus träge gegen Porautbezahluna. Richtlinien -er kommenden Steuerreform Slbuk dem MMlllan» - Sebung »er KmNrait vr»I»l««länwg »aooror AvrUnor SodrUtlollun» heben. Die Erhöhung der Kaufkraft durch steuerpolitische Maßnahmen werde sich insbesondere in Preissenkun gen äußern, siir die durch diese Mastnahmen die notwendi gen Voraussetzungen geschaffen würden. Berlin, 18. April. Der neue Staatssekretär im NeichS- stnan-mtnisterium, Steinhardt, gewährte einem Presse vertreter eine Unterredung, in der er unter anderem er klärte, dast mit der Vielheit der Steuergesetze und mit der Kompliziertheit des Stcuerrechtes Schlust gemacht werden müsse. Die Steuern müßten sozial, gerecht und wtrtschastlich tragbar sein. Steucrerhöhun- gen, die geeignet sein könnten, eine neue Belastung der breiten Masse des deutschen Volkes herbcizuslthrcn und Kauskrastschmälerung zu bewirken, seien nicht geplant. Gegenwärtig befinde sich ein Gesetz -um Schutz« des mittelftändischen SinzelhanbelS in Vorbereitung. Danach werde eine Mittelstands- schutzsteu er, die auf Warenhäuser und Zweigstellen um- gelegt werbe, einheitlich für das gesamte Reich eingcsttbrt werben. Die Steuer, die nach dem Umsatz bemessen sei, werde sämtliche Warenhäuser und Filialbctriebe so tresfen, dast ihre wirtschaftliche Vormacht stellung ttzi Intereste des Mittelstandes gebrochen werde. CS sei selbstverständlich, schlost der Staatssekretär, daß bl« kommend« Groß« Steuerreform eine gerechter« Verteilung der Sienern und Lasten bringen werde. Leitgedanke werbe dabei sein, dtp Kaufkraft der Gesamt heit ter werktätigen Masse» unsere» Volke» ,« Ser Zerlgang der SoctMulreiorm Reichsgesetz tn Vorbereitung Berlin, 18. April. ES ist damit zu rechnen, daß das Reichskabinctt bereits tn seiner nächsten Sitzung, also am Mittwoch kommender Woche, eine im NcichSinncnmini- stertum ausgearbeitete Vorlage verabschieden wird, die den Ikuworu» «lau»»» sür di« Zulassung jüdischer Student«» zu de« deutsche« Universitäten und Hochschule« sestsetzt. ES ist daran gedacht, tn Zukunft jüdische Studenten nur noch innerhalb einer bestimmten Quote zu den Hoch schulen zuzulassen, entsprechend dem prozentualen An teil der Juden in der Gesamtbevölkerung. Der Ge setzentwurf selbst dürfte die Quote zahlenmätzig noch nicht seststellen. Das wird wahrscheinlich tn einer Aus führungsverordnung geschehen. In der Aus führungsverordnung dürften auch Auslastungen darüber enthalten sein, ob und welche Maßnahmen gegenüber den letzt bereits bet den deutschen Hochschulen eingeschriebenen jüdischen Studenten unternommen werben sollen. Wetter wird bas Reichskabinctt in seiner nächsten Sitzung durch ein ganz kurzes Rahmengesetz, das nur Kus wenigen Paragraphen besteht, das neue Sttier-SlbmWaMeM für BedtiritlM Berlin, 18. April. Der „Völkische Beobachter" veröffentlicht folgenden Aufrns: „Der Geburtstag des Reichskanzlers Adolf Hitler am 20. April wird dem Wunsch des Führers entsprechend ohne prunkvolle Festlich keiten begangen, die dem Charakter seiner national- sozialistischen Bewegung und der Not des deutschen Volkes nicht entsprächen. Im Sinne des Führer» aber rnst die National« sozialistische Deutsche Arbeiterpartei alle b«, sitzende« Schichte», insonderhett alle Arbeit« geber» Unternehmer, Landwirte, Ge» schästölenke «s«. znm srendige« Gebe«. Ajn Ai. April soll niemand i« Denlschland Hunger leiden. Am 20. April muß jeder Besitzende tn Deutschland nach bestem Können Not ltnbern. ES soll das deutsche Volk der Welt den Sozialismus der Tat -eigen." — Wie weiter mitgeteilt wird, werden unter Leitung der NSDAP. Sa m m e l st e l l e n eingerichtet, die Lebensmittel und Geld in Empfang nehmen. Die Spender werden in Listen vermerkt und erhalten Quittungen. Die Ver- teilungsstellen geben allen bedürftigen Volks- genossen den auf sie entfallenden Anteil gegen ErwerbS- losenauSwqiS usw. Volle Lohnzahlrm- am 1 Mat Berlin, 18. April. Die AnSführunggSbestimmungen zu dem Gesetz Uber den Feiertag der nationalen Arbeit werben auch die Frage der Lohnzahlung am 1. Mat regeln. Für den 1, Mat Wird auch Lür die Arbeiter, di« im Stütz« Ausbau »er Sport- und StiundbMpsltge Berlin,. 18. April. Anläßlich des Rücktritts von Exzel lenz Lemald von der Leitung des Deutschen Netchsaus- schusseS sür Leibesübungen wird in unterrichteten Kreisen erklärt, daß die Frage, ob der NeichSauSschuh als solcher be stehen bleiben solle, noch nicht entschieden sei: da jedoch im Rcichsinnenmtnistertum ein großzügiger Ausbau der Be treuung des Sportlebens bcvorstche, könne angenommen werben, daß der Reichsausschnb als Institution überflüssig sei. Mit diesem Gebankengang kann man wohl auch bas Ersuchen des RetchSinnenministcrS in Verbindung bringen, vorläufig an Stelle -von Exzellenz Lewald keinen Nach folger zum Präsidenten des Neichsausschusseö zu bestim- men. Minister Frick will sich absolut freie Hand für die zukünstigc Pflege des Sportwesens behalten. Der Mi nister dürfte sich mit diesen Dingen beschäftigen, sobald die zahlreichen dringenden staatspolitischen Ausgaben ihm Zeit dazu lasten. preußisch« Stnd«nt«»recht sür das ganze Reichsgebiet verfügen. Das neue StaatSbürgergesetz, besten Vorarbeiten erst nach Ostern beginnen werden, wird dennoch bereits in wenigen Wochen verabschiedet werden können, da das Reichskabinctt bzw. das zuständige Reichsinnenmini- stertum sich hinsichtlich der Einzelheiten auf Vorarbeiten stützen kann, die die Fachreserate in der NSDAP, bereits geleistet haben. Ein Erlaß Kerrls Berlin, 18. April. Der preußische Iustizminister Kerrl hat verfügt, daß die allgemeine Verfügung vom 6. Ok tober 1080 über die Ablehnung von Richtern wegen Besorg nis dor Befangenheit außer Kraft gesetzt werde. Die nun mehr beseitigte allgemeine Verfügung sprach aus, daß eS nicht ohne weiteres möglich sei, jüdische Richter allein wegen ihrer Zugehörigkeit zum Judentum mit dem Einwand der Besorgnis der Befangenheit abzulehneu. Was in der Praxis jetzt schon allenthalben durchgeführt wnrbe, baß näm lich Angeschulbigte mit ihrem Wunsch nach Ablehnung jüdischer Richter Erfolg hatten, ist durch den Justiz minister nun legalisiert worben. den lohn beschäftigt sind, der volle Lohn auS- gezahlt werben. Der Reichskanzler tn München Münch«», 13. April. Adolf Hitler, der am Dienstag abend tn München etngetrossen ist, hat -en Mittwoch tn der Landeshauptstadt verbracht. Uebcr die Wctterfahrt des Kanzlers nach Obersalzberg bei Berchtesgaden, wo der Kanzler die Feiertage verbringen wirb, steht noch nichts fest. Zwo Arbeits-tenstwillige erkrankt Bingen, 18. April. Ein ungewöhnlicher Vorfall spielte sich am Mittwoch im Lager Btsmarckhöhe des frei- willigen Arbeitsdienstes ab. Als nach dem Essen die Mann schaft antrat, wnrden mehrere junge Leute ohnmächtig und fielen uin. Einer von ihnen verletzte sich bei dem Stur schwer den Kopf. von der gesamten Belegschaft von !W Mann Ivar am Mittwoch nicht einer mehr gesnnb. Die Lagerleitung hat sofort ein« Untersuchung eingeleitet und gibt über das Ergebnis folgenden Bericht: Nach den V e r g tft u n g » e r s ch e i n u n ge n, die sich bet der Mann schaft einstellten, wurde die Wurst und das Fett, von dem di« Lente genossen hatten, von dem NahrungSmtttelunter- suchungSamt in Kreuznach untersucht und als einwand frei befunden. Da» Brot dagegen wurde al» nichtein wandfrei festgestellt. Zum Backen war schlechtes Mehl verwandt worden. Sämtliche Vorräte ivurden inzwischen beschlagnahmt. Die Mannschaft ist wtederhergrstellt, Das Ende ter SPD Berlin, 18. Avril. Der Zerfall der SPD. schreitet, wie aus parlamentarischen Kreisen versichert wird, unaufhaltsam fort. Eino ganze Reihe von sozialdemokratischen Qrgani- sationen hat sich bereits ausgelöst. Andere werden in Kürze denselben Weg gehen. Verschiedene sozialdemokratische.. Zeitungen haben den Konkurs angemeldet. Die Austritte aus den sozialdemokratischen Organisationen mehren sich täglich. Die noch verbliebenen Mitglieder wei gern sich, Beiträge zu zahlen, ehe nicht entschieden ist, ob die Partei weitcrbcstehen bleibt, oder ob sic der Auslösung verfällt. In vielen sozialdemokratischen Kreisen ist man der Auffassung, daß es das zweckmäßigste wäre, eine Selbstaus lösung der Partei herbetzusührcn. Viele Männer und Frauen, die bisher sozialdemokratisch organisiert ivaren, sind aufs äußerste entrüstet über das Verhalten der soztaldemo- kratischen Führer, die zum Teil ins Ausland gegangen sind. Man ist allgemein erschreckt über die ungeheuren KorrnptionSskandale, die jetzt überall ansgebeckt werden, und bei denen sozial demokratische Führer ost eine wenig erfreuliche Nolle spielen. Die Frage der Auslösung der Sozialdemo, kratischen Partei, die völlig den Roden unter den Füßen verloren hat, scheint nur noch ein« Krage der Zett z« sein. AtWsm« der WirtschaMvartet tn Rmchra Berlin, 13. April. Ter Erste Vorsitzende d«r preußi schen Organisation der WirtschaftSparlel erläßt einen Aufruf, in dem e» zum Schluß heißt: Ich fordere die Landesver bände auf, sich unverzüglich anfzulvsen und ihre Mitglieder der in der NSDAP, verkörperten Kampf- oraanisattno zuzuführen. — Wie wir erfahren, dürften auch die übrigen LandcSorganisationcn der Wirt- schaftSpartet dem Beispiel Preußens folgen. Die DBP. in Lippe löst sich auf Detmold, 13. April. Der Landesverband Lippe der Deutschen Volkspartei gibt einen Beschluß bekannt, in dem «S hetßt: „In Uebcreinstimmung mit den Beschlüssen der Wahlkreisorganlsation Westfalen-Nord und -Süd der Deut schen Volköpartct hat der Vorstand des Landesverbandes Lippe der DVP. mit sofortiger Wirkung die Auslösung der Ltppischen Landcsorganisatton der Volköpartei durchgeführt." Ser neue Aufbau bet DtuMandsenderj Berltn, 18. April. Der neue Ausbau des Deutsch landsenders zum repräsentativen Sender des Reiches wird sich in wenigen Wochen vollzogen haben. Das Gebiet der volkstümlichen Unterhaltung soll besonders gepflegt werden unter Beachtung aller Acußerungen eines echten, ursprünglichen VolkStumS. Mit der bisherigen amt lichen Ä u n d f u n k u n t e r h a l t u n g, die der Schrecken des RuudsunkhörerS geworden war, soll Schluß gemacht werden. Der Deutschlandscnder wird an die große Aufgabe Herangehen, in die leere Lust des ScndcraumeS das echte wirkliche Leben zn zaubern. ES sollen Menschen zu Wort kommen, die bereit und fähig sind, statt cingeübter Witze und eines abgeleierten Repertoires di« Tugend ursprünglicher Fröhlichkeit auSzulibcn und auf alle zu übertragen. Die Tendenz volks tümlicher Unterhaltung soll durch die Abkehr vom Kitsch bestimmt werden, wie sie vom NeichSminister Dr- Goebbels gefordert wird durch die Abkehr von einer leeren Asphalt- und Salvnkonferenz, von der literatenhasten blutarmen Persiflage. Vielleicht werden in häufiger Folge an den Nachmittagen Uebertragungen von erfolgreiche» Bühnenlustfpielen stattftndcn, für den Rundfunk gekürzt und dramaturgisch eingerichtet. Für die Zufälle einer plötzlichen Programmändcrung sollen auf Schallplatten kleine lustige Szenen, Dialoge, Lieder, Einzelvorträgc vorbereitet werden. Es werden besondere Kurzprogramme zusammen gestellt werden, die für ein paar Minuten den Hörer er freuen und ablenkcn können. Neben den Veranstaltungen einer allgemeinen unbe kümmerten befreienden Daseinsfreude wird ein aktives kämpferisches, politisches Kabarett geschaffen, das in gleichen Abständen an bestimmten Wochentagen statt finden soll. ES wird ohne spießige Bedenken und Scheuklappen eine neue Art politischen Anschau ungsunterrichts heranbilden. Noch einmal wird sich das letzte Jahrzehnt zu einer endgültigen Abrechnung vor stellen mit seinem „System", seinen Skandalen und Pro zessen, in seinem Irrwahn, Verbrechen und Bonzentum. «pUsrählurrs am i«. Sunt Berlin, 18. April. Das Reichskabinett hat soeben daü G«seh über die Durchführung einer Volks-, Berufs- und Be triebszählung verabschiedet. Die Zählung findet am IS. Juni 1088 im ganzen Reich statt und umfaßt eine Volkszäh lung, eine Berufszählung, eine landwirt schaftliche und «in« gewerbliche Betriebszäh lung. Die näheren Anweisungen an die Gemeinden zur Vorbereitung des ZählgeschästeS geben den Gemetndevor- ständen tn den nächsten Tagen von den zuständigen statisti schen tzemtern »u, ,
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