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Dresdner Nachrichten : 23.11.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-11-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187911234
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18791123
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18791123
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 23-24 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-11
- Tag1879-11-23
- Monat1879-11
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.11.1879
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will wtffrn. d >- in Folge der «ortgrsetzten Vrbaup« tunqen der ultrainonianen «rrffe. Instruktionen des Gapstet an kte Bi» schb»r vorhanden* «.Iren, welch« »u den Mittbeil»,«- aen der vlplomatischen Korrespondenz Im voll» ständigen Gegensatz ftän« den. DaS Mlnisteriuw deablichtige, neue Erklä rungen von der römlschcr Kurie zu verlangen. Tagekkatt für MkitiK, illnterhaltnng,Geschäftsverkehr. Sörse»bkricht,Fre»idr»listk. »Mltrrdacteur: Vr. lkintl Für tat Fcuill.: Kr Druck und Etgentbum der Herausgeber ' ' ' ... s Lonpvl L Oo., » » n tt M v « v I» » 1 t, 8otllo88-8kn>88a l-1, K.U- und Vmlruut aller LlLUlspsplsrs, Ffunlsdrisf«, Kvtlvn otc ^u8Ml,1nu8 aller Ooupon8. ,IInvntffkItIivI,« Lanlrols «lost Vvrloosung aller VVertlipapierv. ^Uvü uuvl» aut'stiiaftilchai» Wi-nee ^nmlnls^tailv flir KVonftsvI. in Dresden. t Mir »» KI»II«r,»Ni«,.»biII - D»r «aum rin,, relitt,««!»!»! >»»>«.« dt, Zelle »0 V,«. «n, »,r,«ti« Ni« »«1 «I »»»(«« Mich,ine« »«, Siis. wird »tch« >u»wiirtt>« »»n un, undekamile» Zirme» u»» Verirnen imeme« >oir uur,e,e» <»r»nu>ntra»»«>Z«HUi»« durch >nelmnr«en oder P«n<t«ij»diu»,. »ch« L»ben tollen Id Pli«., Im «rrote Ille die Monio,, > Numm» »Xl »ach riiem^eli ia,e »t» züu», Berantwortl. Rebacteur: Lvtueivt» I'vdlentt In Dresa»,, LÄW-cMK lllell-Iiixti,»». I rett» rn>i>II „ i<i»<ior"/>lzo>Ivr'l'a8o8/oit. .^»«lciiio» oIo8ii»tar tioitplorilv , ^enslonsstaNungen, i>. h'Ll,r8o>8oIiirra /.um 8olli8»iut8oi>irr-tt. .^utuuliinv von t'eil- 8ri>» v<>8i l'N(8 8«> 2. 8lkM8,>t,-> >M1. iiro886 -zii8iV!ti>j von ltoiti'tcrliou /UI» VoricLuf ^ z I-llapuiit uuil uomtorlktliol 0i»8«'ric>>t0t(!c»> >H u',^0tirlloro bsn u.^ialluutzmi. V'ur/Ui-Iielivr ltoituiiiorriolil llir Uiuno», llorrvn ^ s «r.327. A47J»ffrql87S. WIttervngSauSstchten: Meist trübe, Niederschläge, wärmer. VoMtsche». Zu den vielen Sorgen, welche England auf asten Erdtheilen leunruhigen, gesellt sich nun auch die drohende Bewegung in Irland. Die grüne Insel hat Jahrhunderte lang eine zu harte Mißverwaltung seitens der angelsächsischen Eroberer erfahren, als daß nicht ihr Bestreben, sich aus der englischen Knechtschaft zu befreien, einige innere Berechtigung besäße. Noch bis in die neueste Zeit betrachtet England Land und Leute in Irland als Unterworfene, aus denen es möglichst hohe Renten zu ziehen hat. Mit Reformen ist England hingegen um so sparsamer. Der gesummte Grund und Boden Irlands gehört einigen wenigen englischen Lord«, die sich kaum einmal im Lande sehen lassen, sich vielmehr begnügen, ihre Einkünfte von den Pächtern und Bebauern des Landes in der Ferne zu oerprassen. Kommen nun noch einige Jahre hintereinander Mißernten dazu, welche den Pächtern es äußerst schwierig machen, den unverhältnißmäßig hohenPachtschilling zu erschwingen, so bildet die ganze Insel einen wohlvorbereitetcn Revolutionüheerd, den in Flammen zu versetzen eS nur einer geschickten Hand bedarf. In dieser Lage befindet sich augenblicklich Irland. Schon zwingen die geheimen Leiter der Bewegung auch die zahlungSsähigen und willigen Pächter, den Pachtschilling nicht abzusühren. Ermordungen, vollstreckt an einzelnen englischen Lords, ihren Verwandten, Beamten und Pachteintreibern, häufen sich in bedrohlichem Maßstabe Mahnungen zur Mäßigung werden verlacht, höchstens tauchen hier und da vereinzelte phantastische Projekte auf, die Landlords nach und nach zu expropriiren. Die englische Regierung, welcher die Bewegung über den Kopf zu wachsen droht, hat neuerdings eine Anzahl Iren verhaften lassen, die in öffentlichen Reden zum Aufruhr ausforderten und verfolgt sie nunmehr wegen HochverratheS. Damit hat sie nur die Aufregung gesteigert. Die Erklärung des Belagerungszustandes wird wohl nicht lange auf sich warten lassen. Es fragt sich, wie weit die Unzufriedenen auf der Smaragdinsel militärisch organisirt, mit Waffen und Führern versehen sind, um dem englischen Regiment« ernste Verlegenheiten zu bereiten. Militärische Etreitkräfte stehen der Londoner Regierung nur in beschränktem Maße zu Gebote, da sie durch die Kriege in Asien und Afrika größtentheiiS in Anspruch genommen sind. Da« Recht, vielmehr di« Pflicht Englands, eine revolutionäre Bewegung zu unterdrücken, welche das Zahlen eine» Pachtzinses für unmoralisch erklärt und denPächtern anräth, Flinten zu tragen und dieselben zu gebrauchen, ist unbestreitbar. Mit Pulver und Blei schafft man aber nirgends soziale Mißstände aus der Welt. England wird sich entschließen muffen, nach dem Vorgänge des Eontinents, die agrarischen Verhältnisse I landü. und schließlich auch bei sich, so zu resormiren, daß ein freier Bauernstand geschaffen wird. Für die nichtenglische Welt aber bedeutet die Beunruhigung Englands durch den drohenden Ausstand der Iren eine Erleichterung der allgemeinen Lage. Zunächst wird dem perfiden Albion einmal die heuchlerische Maske vom Antlitz gerissen. Statt über das verlodderte Türkenregiment zu deklamiren und ihm die Fähigkeit zu Reformen abzusprechen, die England selbst in die Hand nehmen müsse, sollte England zunächst vor der eigenen irischen Thüre kehren. Wenn England ferner durch das Brennen der irischen Wunve ein Wenig bei seiner Eroberungspolitik in Central- und Kleinasien unv Afrika gemäßigt wird, so ist das ein allgemeiner, dem Gesammtfrieden zum Borrheil gereichender Umstand. Auch aus Frankreich kommen friedlichere Nachrichten. Gambetta läßt durch sein Leiborgan erklären, daß er in der bevorstehenden Kammersttzung da« Ministerium nicht befehden, sondern unterstützen wird. Speziell die auswärtige Politik Frankreichs, d. h sein Lerhältniß zu Deutschland, wird von den Republikanern nicht zu einem Angriffsobjekte auf der Parlcmcntstubüne gewählt Es ivar zwar schwer zu sagen, warum Gambetta so unwirrsch auf die Haltung Waddington's zu sprechen war; derselbe leitete die Politik Frankreichs nicht nur mit Umsicht und Vorsicht, sondem erhöhte auch die Bedeutung seines Landes im Nathe Europas. Alan konnte nur annehmen, daß es den Franzosen jetzt zu wohl gehe, so daß sie Lust zu dem bekannten Gange auf's Eis verspürten. Wenn ihnen jetzt die Erkenntniß gekommm ist, daß sie einen so erfahrenen, vertrauenswürdigen und von Europa so geschätzten Leiter ihrer auswärtigen Politik, wie Waddington, nicht gleich wieder bekommen, so kann man ihnen hierzu nur Glück wünschen. Gambetta hat sich mit Gräoy, dem Präsidenten der Republik, und seinen Ministern dahin verständigt, alle aufregenden politischen Fragen bei Seite zu lassen, beziv. bis aufs nächst« Jahr zu verschieben, damit der Senat seine ganze Arbeitskraft auf die Erledigung des Unterrichtsgcsetzes und des Budgets, dieDeputirtenkammer aber auf die Berathung des neuen ZolltartfeS verwenden könne. Das ist sin so sehr vom gesunden Menschenverstände eingegebenes und dem Weltfrieden dienliches Vorhaben, daß man diese Wendung als eines der erfreulichsten Ereignisse betrachten muß. Für solche wichtige Thatsachen ist aber der Telegraph niemals zu Hause; da schweigt er sich völlig aus, uin dafür die ZeitungSIeser mit bodenlosen Drahtberichten aus Belgrad, Risch, Cettinje und anderen obscuren Ccntren der Politik über tausend unbedeutende Allotria zu überschütten. Das wichtigste Ereigniß aus dem Innern Deutschlands ist das Auftauchen der Frage, ob und inwieweit der Staat resp. das Reich da« Versicherungswesen der Privatthätigkeit entreißen und zur Reichssache machen soll. Allerdings handelt sich « nicht ui» Kleinig keiten, wie Spiegelscheiben-Versicherungen, sondern uin ernstere, weittragende Dinge. Nach den Andeutungen der offiziösen Presse soll die Feuerversicherung nach wie vor der Privatthätigkeit über lasten bleiben, hingegen reizen den Staat die großen Gewinne, welche die Versicherung des Lebens eingebracht hat. Die höchst ansehn lichen Reservefonds der Lebens-Versicherungs Gesellschaften bilden ein unwiderstehliche« Lockmittel für die Staatsgewalt. DaS wird natürlich nicht gesagt, vielmehr hängt man der Sache ein populäres! Mäntelchen um, indem man vorspiegelt, man wolle die Versorgung der Wittmcn und Waisen der Arbeiter in die Hand nehmen. Eine unbefangene Betrachtung der Dinge lehrt, daß der Standpunkt der Manchesterpartei, wornach sich der Staat um Umernehmungcn von solch volkswirthschaftlicher Bedeutung, wie die Versicherung des Lebens und Eigenthums seiner Angehörigen, absolut nicht zu küm mern hat. verwerflich ist. Lebens- und Feuerversicherungs-Gesell schaften werfen nicht nur immense Gewinne ab, sie üben auch nach- ^ haltige und tiefe Einflüsse auf das Wohlergehen und die Sittlich keit ganzer Gesellschaftsklassen, so daß das vornehm-bequeme Sich- nichtbekümmern des Staats um das Thun und Treiben dieser Ge sellschaften als nicht länger sich haltbar erweist. Zu häufig sind die Fälle, daß einzelne Gesellschaften die Auszahlung der versicherten Summen unter Behauptungen verweigern, welche langwierige Pro zesse in Aussicht stellen und daher den Versicherten zu Abkommen zwingen, in denen er sein gutes Recht in erheblichem Grade opfert. Eine Kontrole des Staats hierüber wäre sehr heilsam; amtlicheVer- öffentlichungen von Statistiken derartiger Vorkommnisse würden unredliche Gesellschaften gar bald zum Ausgeben ihrer schlechten Praxis nöthigcn und jene „Fragebogen" beseitigen, in denen förm liche Mausefallen verborgen sind, die harmlos aussehen, aber die Versicherten mitunter ganz um ihr Recht bringen. Redliche Gesell schaften, die bisher schon sich von solchem Gebühren freihielten, wer den sich gern eine solche Kontrole gefallen lasten. Ferner wäre es ganz angemessen, den Feuerversicherungs-Gesellschaften in Städten, die eine kostspielige Feuerwehr unterhalten, eine Kommunalsteuer auszulegen. Wieviel Tausend« an Prämien ersparen z. B. die Ge sellschaften, welche in Dresden Mobilien versichern, durch unsere treffliche Feuerwehr und ausgezeichnete Wasserleitung'? Jede Ver besserung hieran bringt den hier Geschäfte machenden Feuer-Ver sicherungsgesellschaften enormen Geivinn. Mit kleinen Prämien an Feuerwehrleute, die sie bisweilen zahlen, lausen sie sich von der Pflicht, den Städten die Unterhaltungskosten für Feuerwehr und Wasserleitung zu erleichtern, nicht loS. Was aber die Versicherung des Lebens anlangt, so cxistirt diese Wohlthat bisher nur für die wohlhabenden Klaffen. Ihre Ausdehnung auf die unbemittelte, die Aibelterdevöllerung, ist nur ein Gebot des Rechts und der Sitt lichkeit. Warum aber organisirt man nicht nach denz Muster der KnapplchastSkaffen, die Kaffen für invalide Arbeiter und deren Hin terlassene ? Eine solche hat der bekannte Stumm'sche Antrag im Reichstage ins Auge gefaßt. Aber Negierung und Reichstag haben ihn in den Akten begraben. Schaffe man doch Vereine verwandter Berussgattungen, verjüngte Innungen aus Arbeitgebern und Neh mern bestehend, so wird es eine leichte Sache sein, durchzusetzen, daß jedes Vereinümitglicd seine wöchentliche Prämicnquote an die Lereinskasse absührt. Statt dessen plant man die Heranziehung der Relchüpost zur Lebensversicherung der Arbeiter, sog. Postsparkassen. Ohne diesen Gedanken absolut zu verwerfen, so sei nur das Eine gesagt: es ist in diesem Jahrhundert der Kriege nicht rathsam, dem Staate alle Reichthümcr und Ersparnisse seiner Bürger anzuvcr- trauen. Der Staat hungert förmlich nach den Reservefonds der Privateisenbahncn und der Lebensversicherungsanstalten, um deren Millionin für Kriegszwecke zu bekommen. Es giebt, wie auch die „V.-Ztg." mahnt, Fälle, ivo durch einen einzige» unglücklichen Krieg ein Staatsbankerott eintritt. Schon ein sich lange hinauszi. Heilder Krieg legt die Versuchung dem Staate nahe, sich des Geldes seiner Angehörigen zu bemächtigen, wo er es findet. Soll man Pläne unterstützen, die in jeder Staatskalamität das ganze Volkswohlergehen der Zerstörung aussetzen? Locales a«d Sächsisches. — S. M. der König und S. K. H. Prinz Georg werden sieb in Begleitung ihrer rcip. Venen Adjutanten Montag Nacst- inttkag nach I a b » i 0 ba n s c n begeben, um Dienstag und Mitk- woch den 25. und 26. d. Bl. i» dortiger Umgegend zu jggen, zu welchem Bcbuic wieder mcbrcre bistinguirte Persönlichkeiten mit Eiiiigku'igc» bedacht wölben sind. Die Rückkehr wird noch Mitt woch den 26. d. Abends erfolgen. — Berlin. 2l. Robenibcr. Se. Mai. König Albert von Sachsen, begleitet vom vicnsttbuenden »tliigeladlutanlen. unb S. K. v. Prinz Georg von Sachsen, in dessen Begleitung sich der Rittmeister von der Planitz befindet, sind heute, einer Ein ladung Sr. Majestät des Kaisers zur Jagd iolgene, um 4'.-Uhr im beiten Wohlsein aui bem Anbaiter Bahnhöfe hier eingctrofsen. Zur Bcgrltsiling batten sich der Kommandant Generalleutnant Gras von Wartens eben, Polizeipräsident von Makat, Polizei- oberst Görickc, der tönigl. sachs. Gesandte von Nostitz-Wallwitz, der sächsische Milltärbevoilmächltgtc Major Edler von derPlanitz und ei» grober Thcil der »ach Berlin kommaiidlrten sächsischen Oistziere versammelt. Da der kaiserliche Jaabzug um 5 Uhr Berlin verlassen sollte, so fubrcn die bohcn Gäste. König Albert ln cinoi» zweispännlgen geschiebenen Ltadtwagen mit einem Spitzrclter vorauf unb Prinz Georg in einem ebensolchen Wagen direkt »ach dem Göriitzer Babnbos, der von einer zahllose» Menschenmenge umstanden an der AnighrlölieUe durch zwei mächtige «Uambeaui. erleuchtet war. Sobald die Eaulpagen am Portal hielte» und der König Albert ausgcstiege» war. würbe derselbe im »Vestibül von Sr. Mas. bcm Kaiser, der ln Civil und bobein Cstlinter zur Jagd «nhr. aui taS Allcrhcrzlichstc begrüßt. Beide Monarchen umarmten sich mit großer Innigkeit und Wärme, wooei sie sich wicderbvlt küßten. Ebeniallö herzlichst würbe Prinz Georg begrüßt, welcher wie sein königlicher Bruder in einem dicken Pelz gehüllt und »Ut einem leichten Hütchen be deckt war. Nachdem in dom festlich tekorirten Kaiicrummcr eine lcbbaste Konversation angeknüpst war unb nach und nach der Großberzog von Meckdnburg-Schwerin. die bicr anweiente» königlich preußischen Prinzen und der Großfürst Wladimir er-, schiene» waren, wurde gleich nach 5 Ubr kaö Zcichen zuin Ei»-" steigen gegeben. Dem zahlreiche» Jagkgeiolgc voran schritt der Kaller in voller Rüstigkeit, und ibm zur Leite sein königlicher Gast Könla Albert, dem zu Ehren der Perron bis zum kalierllaien ! Saionwaaen ln einem auü Oleander und Epbeu bcrgestelltcn Laubengang umgewandelt war» an kesse» Setten sich eine aus weißem Sand und rotben Beeren gebildete bunte Slwastung ent-j lang zog. Den Monarchen folgten vte übrigen königlichen Prinzen, unb dir vom Kaiser geladenen Cavaliere, unter denen sich auch > Tressen. Zountag, 2-t.Novcmvcr. ««»«UN, der General von Schweinitz und der Botschafter v''n Dubril be- sande». Sobald die gesammte Hobe Jagdgeicllschalt i» den Waggons Platz genamme» batte, setzte sich gleich nach 5 Uhr der Extrazug in Bewegung, welcher nach einer ha'ben Stunde in Wusleri aulcn gwangte, woselbst bas Diner eingenommen wurde. - Die i. Kr. unseres LanttagS folgt dem beschleunigten Verfahren, welches die 2. Kr. betreffs derBu bgetberatdung eingeschlage» bat Die Flnanztes iitation der i.Kr. berichtet über die von der FI» »izdcputatio» der 2, Kr. mündlich bebandeltcn Budgetthcile glel-Malis mündlich. Den Reigen der mündlichen Reicrarc i» der l. Kr. eröffnet Herr Seiler mit de» taö Mini» sterlum des Auswärtige» betr. Kapiteln. — Den Ständen ist neuerdings ein Gesetzentwurf zuge» gangen, weicher das Finanzministerium ermächtigt, die abgmem» peiten Greiz-Brunner und G ö ßn i tz - G e raer Eiien» bahnaktien gegen breiprocentige Rente umzutausche». Die Verhandlungen zwischen den österreichischen und tentichen EIsc» bghnen wegen neuer directer Tariie haben Erwig gebabr. Vom i. Ja». «ritt ein »euer Tarif ins Leben. Dao getroffene Kompromiß rcpräsentirt eine Verein» barung zwischen beide» Regierungen, indem die preußische sür vie wichtigsten Massenartikel die bisherigen Tarste als AusnabmS- tart'e gestattet; iür alle übrigen Güter weiten die neuen tirecten rarste verarr gebildet, baß die aus der Addition der im Lokal- verkebr der betreffenden österreichischen unb deutsche» Bahn sich ergebende» Frachtsätze eingebobcn werte». - Bei de» Verb-indiungcn weacn Verlängerung dtS Meistbegünstigungs-Vertrages zwischen Deutschland und Oesterreich aus einige Monate zeigten sich größere Schwierig keiten, alS erwartet wulden. Die deutsche Regierung will bezüg lich des Rvhl eine «Verkehrs und in der Waggontraae keine neuerlichen Eonccssionen machen. In Folge dessen ist die Haltung der österreichische» Regierung hinsichtlich dcS Appretur- veriabrcnö eine steile, zumal Oesterreich eine Einschränkung bc« Appreturveriabrenö vlaut. Die Möglichkeit Ist in Folge destzn nicht ausgeschlossen, daß bis zum Abschluß des rarstvertragö durch mevlere Monate ein vertragSIoser Zustand eintritt. Da gegen ist sür Len Abschluß eines Tarstvettrageö sichere Aussicht vorhanden. Der rührige Vorstand deö deutsche» Reform-Vereins hat dieser Tage eine Adresse an den Staa«ö»iinister Mapback er lassen, in welcher er denselben zu seinen mannbaiten Worten «m preußischen Abgeordnetenhaus« beglückwünscht unb der Hoffnung »Ausdruck giebt, daß der Minister aui baldigste Einiübrung der Börsen- unb Kvupon-Steurrn mit bivwtrke. Al-Mitglieder drS »Vereins haben sich bereits die angesehensten Gewerbetreibenden, Kauileutr, Fabrikbesitzer, Doctcren. Stadtverordnete. Redakteure u. s. w. unterschrieben, nur der Staub der »Advokaten ist noch vollkommen unvertreten. Der Gesammtvorstand sieht siet» »ur als provisorisch an und will ln etwa 4 Wochen die Mitglieder des Vereins austordern, in einer Veisammlung den desinttiven »Vorstand zu wählen, wozu er geeignete und angesehene Bürger Dresdens Vorschlägen zu können in der Lage «st. Im Laufe nächster Woeste soll eine in letzter Zeit viel genannte unb hart ange.iriffene Persönlichkeit von auöwärtS tm T voli-Saale einen »Vortrag halten, zu welchem aber auch nur Diejenigen Zutritt haben werden, die sich im »Besitze einer LegitimationStarte befin den. eine E'nrichtuug, die sich beim ersten Vortragsabende des »Vereins in Brann's Hotel >0 gut bewährt hat Täglich ein gehende »Briese auv allen Gegenden Deutschlands lassen auf eine allgemeine Reform-Bewegung schließe», die von gegnerischer Seite nicht mehr länger geleugnet werden kann. — In der U nisormirung und Eguiptrung des königl. sächsischen Kadettenc 0 rps sind Umänderungen anbeiobien werde», die in den nächsten Monate» lammt unb sonders auS- gcsüstrt sein »Men. Die Kadetten verlieren den dtS setzt üblichen zweireihigen, ofstzicröähnliche» Eapot und werde» den in der Armee üblichen einreihigen Soldateninantel mit Umschlagkragen und rothe» Plättchen anlegcn. »Auf diesem Mantel befinden sich Achselklappen schwarzgrau mit silberner Krone und der DivIstotiS« »Nummer. Die »Mäntel sind länger unb weiter als die früheren EapotS. DaS Kadetteneorpö verliert den Stotztegen mit Kuppet und Schloßschlaiigenbakcn. Die er sie re» oberen Divisionen erstatte» das Manm'chastS-Seitengewebr mit Kuppel und breitem Schloß, die unteren Divisionen tragen gar keine Waffe. Ver änderungen an der Unisorm sind noch nicht sestgestellt, ob Käppi sZschakoi oder Heim ist vor der Hand noch eine offene Frage. Der heftige Sch »ee 'all der letzten »Woche hat eine sehr lästige Folge iür den Verkehr auf den Trottoirs längs der Häuser, indein man auf denselben bei Tstauwetter einer fortwährenden weithin spritzenden Dachtraufe anSgeietzt ist, welche aber nicht den meist mit Dachrinne» versehenen Hauotächern, Hüte unb K'eik» ungSstücke verderbend cnttläusclt und entrinnt, sondern von dein aus den architektonischen Gliederungen a» den Fenstern. Ballo nen und Verkausoläden liegen gebliebenen Schnee beriübrt. Soltten die Herren Hausbesitzer, Ladcninstaber. Balkonguartier- bcwohncr nicht anzuhatten sein, derartige Schnceablagerungrn an de» Häusern rechtzeitig Mehren zu lasten, damit dicse ben nicht sich selbst hätig, dachtrausend. die Passanten nässend ober von den Trottoirs verdrängend von ihren Ruhestätten zu ent ferne» brauchten? — Im Frübiabr d. I. wurden in Dresden einige Mitglieder einer weitverzweigte» interiiatlonglen FaIscstmünzerbanb « vclhgstet, welche salsche russische Nubeln 0tcn «abriclrien und vertrieben. ES waren dies die drei jüdischen Gauner MoseS Jbleki, Nathan Littauer und David Rosengarten. sämmtllch Kauf- unb Handelsleute aus Rußland, die ihr sauberes Metier seit 5 bis 6 Jahre» in Deutschland betrieben Nachdem Littauer bet der Geiaer »Bank eine Anzahl falscher Rubel umgcwechselt batte, versuchte er am ll». »April d. I. dasselbe auch bei dem »Bankier Günther L »Rudolph hier, wo lidoest die Scheine trotz täusche» der Nachahmung aiö falsch erkannt wurden. ES hat sich nun Im Laute der Untersuchung ergeben, daß es kaum eine größere deutsche Stadt gab, in welcher die Gauner nicht ihre Falsifikate avtetzten. Hauptiächttch verschickten stc dieselbe» In hebräischen Gebetbüchern, zi»n Tbe» in ganzen »Ballen. In Aachen allein wurden 2!iM> Stück «alscher Rubelschelne angebattcn. Umiäng, Neste »nd lehr schwlerige Recherchen führten zwar nicht zu der Enthüllung deö ganren Unternehmens, aber soviel ergab sich, haß die Hauptwerkttäite dieser Falsifikate in London ist, während i» Dresden nur eine kleinere Werkstatt etabltrt war. Ganz zu verfolgen war der Faden, der von den einzelnen Agenturen nach der Eenlralwerkstatt führt, nicht. Da die saubere »Bande auch in »Berit» gearbeitet hatte, io erfolgte dort die Untersuchung. Jbicki und Littauer wuiven zu je 4 Jahren, Rosengarten zu » Jahren Zuchthaus verurtheilt. - Die kürz ich begonnene Ausstellung de« eisernen Geländert in der B ankstra ß e neben der tieiliegendrn Tro toirstelle >s» rniolae der winterlichen Witterung wieder eingestellt, der bereit- ausgerichtet gewesene TheN beffrlbrn auch wieder abgebrochen lvvrtkn.
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