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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 18.04.1933
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1933-04-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19330418020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1933041802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1933041802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1933
- Monat1933-04
- Tag1933-04-18
- Monat1933-04
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Men-AuSsabe vienstag, is. Avril i»zz V». Mchegano. NI Lnick u. Verla-! Llepsch <1 Nelchardt, Dretden. VoMcheck-Mo. >06» Dre4de» Nachdruck NU« mit deutt.Quellenangob« <Dre»da. Na>Nr.> »uMIa. Nnverlangt« Tchitflställe »erde» nicht -ulbewa-U Lradlanschrtst» Nachrichten tdretden Aernlprecher-Vammelnummer: »5644 Nur l-r NachtgelprSche: Nr. »ov» «chrilileitun- u. H-upi«eich»lt«IIelle: Dresden-«. 1, Martenflrat« 66/4» GeKrunoet 18S6 Beruasaer-Hr tei tlgNch zweimaliger Zustellung inonatlich 6.60 Ml. (einichllebllch ?0 Psg. stlr DrS-er- l»dn>, durch Poflbejug 6.60 Ml. einichllebllch 66 P,g. vost-ebahr <»hne P°fliufletlung«gebL-r> bei »mal wbchenilichem verland, «inielnummer >0 Pig. «nj eigen prelle: Die einlpaltig« so nun breite Zeil« 66 vlg-, Illr auswärts 40 Vlg., die »o mm breite N«n-m-»elle roo Pig., auterhalb 660 Big. ab». Nrilenablchlag It. Darif. llamllienanreigen und Sleliengeluche ohne Rabatt 15 Vlg., duter- »alb »5 «la. ollerirnaebabr »o VI-. «uswirita« NultrLae gegen Sorausbei-dluna. Gel-te: Das Wichtigste ist -le Siedlung Ser Reitb-mbett-miMer Mr Hine Arle Nürnberg, 18. Avril. NelchSarbeitSmtnister Seldte sprach am 2. Osterfeiertag mit einem Pressevertreter über verschiedene politische Fragen. Das Wichtigste, sagte Minister Seldte, ist in letzter Zeit die Siedlung. Ich habe das Arbeitsministerin« übernommen, weil ich selbst Arbeiter gewesen bi». Wir haben 7 Millionen Arbeitslose, und wir dürfen uns nicht der trügerischen Hoffnung htngeben, daß wir diese Millionen wieder restlos in den Arbeitsprozeß herein nehmen können. Was not tut, ist «ine große Planung, die sich für das ganze Reich erstreckt. So haben wir ». B. Tausende von Arbeitern, die neben stillgelegten Zechen wohnen, welche nie mehr in Betrieb gesetzt werden. Diese Menschen müssen weg von dem unfruchtbaren Industrie land. Sie müsse« wieder an die Scholle komme«, fiedel«. Mein Ziel ist in dieser Hinsicht, die Groß- und Mittelstädte dadurch aufzulockern, daß jeder Arbeiter draußen am Stadtrand sein Häuschen mit genügend Bodenbesitz erhält. Es ist möglich, solche Siedlungen für etwas mehr als 2000 Mark pro Besitz herzustcllen. Sm« Slrlchmacheni in Ak Siedlung Berlin, 18. April. iEtarne DrahtMeldung.) Der nationaltozialtsttsche Mecklenburgische Ministerpräsident Granzow, der Schwager de» Netch»minist«r» für Volks- auftlärung und Propaganda, Dr. Goebbels, unter dessen Leitung die Siedl ungSarbeit in Mecklenburg außer ordentlich gefördert wurde, hat sich gegenüber einem Ver- treter der Korrespondenz „Deutsche Siedlung" über die von ihm befolgte StedlungSpolittk eingehend geäußert. Der Staat hat, so führte Ministerpräsident Granzow auS, die Ausgabe, neue Räume für die Siedlung zu eröffnen. Wenn in dem dichtbevölkerten Sübwesten Mecklenburgs das Land nicht mehr ausreiche, um die Menschen, die dort auf kleinen Stellen sitzen, zu Bollbauern zu machen, bann müsse eben der Staat ihnen die Möglichkeit verschaffen, in dem dünn besiedelten Osten Mecklenburgs eine neue Heimat -u finden. Mecklenburg siedelt jetzt den staatlichen DomSnenbesitz in größtem Ausmaße ans. Aber auch in Preußen werden die Domänen voransflchtlich in nächster Zeit für die Siedlung sreigegeben werben. Weiter äußerte sich Granzow über eine Neuordnung der SiedlungSpoltttk vom Reich auS. Die Pläne einer Reform der Deutschen Siedlungsbank seien noch nicht zur Entschei- düng gekommen. Es werde erwogen, einen Neichs kom mt ss ar zu ernennen, dem Siedlung, Osthtlfe und Genossen schaftswesen im Interesse einheitlicher agrarpolitischer Füh- rung unterstellt werben sollen. Die Einbeziehung der Ost- Hilfe wäre besonders zu begrüßen, weil auf diese Weise erreicht werden könne, baß die Umschuldung der Groß betriebe in Zukunft nur gegen Hcrgabe von Land für Sied- lungSzwecke burchgeführt wird. Ferner wandte sich Gran- -vw gegen die bisherige sehr weitgehende übliche rein schematische Behandlung der Betriebsgrößen in der Siedlung. Es war ein schwerer Fehler, führte er auS, daß man bisher ganze Dörfer mit 24 oder 80 Stellen zu je M Morgen und daneben die gleiche Anzahl von Land- arbeiterstcllen, etwa von 12 Morgen an, errichtete. Bei einer solchen Gleichmacherei kann sich niemals eine gesunde Arbeitsgemeinschaft in den Dörfer« entwickeln. Wir müssen wieder lernen, von der natürlichen Ord- nung auszugehen. Der Natur gemäß ist nun einmal die Ungleichheit. Möglichste M a n n i g fa l tt g k e i t in der Größe der Sieblerstellen ist erforderlich, weil cs darauf an- kommt, jedem Siedler nach seinen persönlichen Fähig- ketten und nach seinen wirtschaftlichen Mitteln die für ihn geeignete Stelle zu geben. Wo man durchgehend die gleiche Stellengröße geschaffen hat, mußte man erleben, baß der Untüchtige sich zum Wortführer der Unzufriedenen machte und es dem tüchtigen Siedler verargte, wenn er Rente her- auswirtschastcn konnte. Man muß begreifen, daß manche Menschen in einem zu kleinen Betrieb ihre Kräfte einfach nicht entfalten können, und man muß auch daran denken, daß nur bei verschiedenartigster Größe der Höfe jener Austausch der Arbeitskräfte und der Betriebsmittel möglich ist, der das Dorf zu einer Einheit zusammenschweißt. Kanzler und Minister wieder In Berlin Bereits am Mittwoch Kabinettsfitzung vrndtmolckuug nnnoror SorUnor Sokrlttlottnng Berlin, 18. April. Reichskanzler Adolf Hitler trifft am Mittwochvormittag wieder in Berlin ein. Bereits für 11 Uhr vormittags ist eine M i n t st c r b e sp r e ch u n g vor gesehen, der sich eine Kabln ettssitzung anschlteßt. Auf der Tagesordnung steht zunächst eine Besprechung der politischen Lage. Dann wird eine Reihe von Gesetzes vorlagen, die inzwischen durch die zuständigen Ressorts fertiggcstellt sind, zur Beratung gelangen. Reichskanzler Hitler wird bereits am Mittwochabend oder Donnerstag früh Berlin wieder verlassen, «m seine« Geburtstag außerhalb der Reich»» Hauptstadt zu verbringen. Da der preußische Ministerpräsident Göring heute abend nach der Feier des Geburtstages des Reichskanzlers tn der Deutschen Kolonie in Nom nach Berlin abflregen wirb, ist mit ziemlicher Bestimmtheit damit zu rechnen, daß er an der morgigen Kabinettssitzung teilnehmen wird. Vize kanzler v. Papcn fährt voraussichtlich mit der Bahn und wird erst am Donnerstag in Berlin etntreffen. Wie Berliner Blätter melden, ist es möglich, daß die Besprechungen zwischen dem Reichskanzler Hitler und dem NelchSarbeitSmtnister Seldte in Berlin noch fortgesetzt werden. Eine osftztclle Erklärung dürfte erst veröffentlicht werden, wenn zu weiteren Verhandlungen auch der Ministerpräsident Göring hinzugczogen ist. ReichSmtnister Dr. Hilgenberg wird bereits am heutigen Dienstag wieder in Berlin cintreffen. Sa- Maltrstr Skeßlkkuz für v. Nam» R» " April. Vizekanzler von Papen ist anläßlich sctn-x - ^'altS tn Nom das Großkreuz des souveränen Ma»tc,er»OrbenS verliehen worben. An einem Früh stück, das ihm zu Ehren an dem Sitz des Ordens auf dem Aventin zu Nom stattfanb, nahm auch der deutsche Gesandte beim Heiligen Stuhl teil. Am Ostcrsonntagnachmittag be suchte von Papen die neugeschasfene Stabt Littorta. Er sprach nach seiner Rückkehr nach Rom seine aufrichtige Be wunderung für die vom Faschismus durch die Trockenlegung der Pontinischen Sümpfe geleistete Arbeit aus. BimA-kainler Dollfuß wieder tn Kien Wie», 18. April. Bundeskanzler Dr. Dollfuß ist mit dem Flugzeug wieder in Wien eiugetrosfen. Er wurde auf dem Flugfeld von Vizekanzler Winkler empfangen. In einer Runbfunkansprache erklärte sich der Bundeskanzler mit dem Besuch tn Nom sehr zufrieden. Er über brachte die Segenswünsche des Papstes für Oesterreich und teilte mit, daß Iusttzmintster Dr. Schuschnigg nach Rom gereist sei, um die Verhandlungen über -aS Konkordat sortzusetzen. LerWrste AuMt Mr -weiseihafte Saswtrtschaftrn Berlin, 18. April. Der preußische Ministerpräsident Göring hat in seiner Eigenschaft als RetchSkommtssar für das prenßische Innenministerium eine Novelle zur Durch führung des Schank st ättengesetzes verfügt, worin der vom Ministerpräsidenten grundsätzlich angekündigte Kampf gegen zweifelhafte Gast- und Schankstätten durch eine Reihe praktischer Bestimmungen erleichtert wirb. Bor allem er halten durch die Verordnung die Polizeibehörden das Recht, von sich ans «In VersaHren auf Konzessions entziehung gegen derartige ziveifelhafte Unternehmer «inzuleiten, während bisher nur der Vorsitzende der Erlaub- 'niSbehörde diese» Recht hatte, Damit ist eine Berschärknng der Gerverbepolizei» ansficht verfügt worden, die, wie an unterrichteter Stell« erklärt wird, notwendig war, weil eine ganze Anzahl von Betrieben in sittlicher Hin sicht höchst zweifelhaft ist. Allein in Berlin seien in der letzten Zeit einige zwanzig Homosexuellenlokale geschloßen worden. Die der Polizei übergeben« neue Handhabe soll ihr einen entschiedeneren Kampf gegen Absteigequartiere und bordellartige Betriebe ermöglichen. Zugleich erhalten die Betriebst n Haber, die bisher nur die Möglichkeit hatten, beim Bezirksausschuß gegen di« BctriebSschließung Einspruch einzulegen, nunmehr «Ine RevisionSmöglichkelt beim Oberverwaltungögertcht. Damit erhofft man zugleich bi« Schaffung einheitlichen Rechtes aus diesem Ge biet«. Schließlich Ist hervorzuheben, daß die Sieroronungen den Schutz der Arbeitnehmerinnen im GastwirtS- aetverbe solgevtchttg erweitern durch di« Einbeziehung auch der Bardamen. Polnische Unverschämtheit Vorstellungen in Danzig und ihre Widerlegung Danzig, 18. April. Der polnische diplomatische Ver, treter in Danzig, Minister Papse, hat bei dem Kommissar des Völkerbundes ««ter Ueberreichung eines Memorandums persönliche Vorstellungen erhoben. In dem Memorandum heißt «S: „Die SicherhcitSverhältniße in Danzig haben sich verschlimmert. Immer zahlreicher werden die benn- rnhigendeu Anzeichen, die aus die Ohnmacht der polizeilichen Organe oder ans die Straflosigkeit gewißer politischer Organisationen, Welche Ausschreitungen begehen, schließen laßen." Der Senat hat unverzüglich dem Kommissar des Völkerbundes ebensallsein Memorandum überreicht, in welchem er die Behauptung des polnischen diplomatischen Vertreters widerlegt und seine Vorstellungen alS völlig unbegründet und gegenstandslos er klärt. Roosevelts Resormpläne Washington, 18. April. Roosevelt beabsichtigt, nach der kurzen Osterpause seine Resormpläne zur Heilung der amerikanischen Wirtschaft mit erneuter Energie zu betreibe». Bisher sind fast nur dringende Notstandsgesetz« vom Kongreß verabschiedet worden. Noch nicht verabschiedet sind Roosevelts Gesetzentwürfe über Arbeitslosen- Unterstützung, die Hebung der Farmprcisc durch Ein schränkung der Produktion, die Umschuldung der Farm- und HauShypotheken, die Kontrolle über die Anpreisung neuer Wertpapiere, die Ausnutzung der Tennessee Wasserkräfte zu staatlichen Siedlungen, die Äaukcnresorm, die Einführung der Kurzwoche u. a. Weitere von Roosevelt geplante Gesetz entwürfe betreffen di« Neuregelung des Börsenhandels, die Sanierung von Eisenbahnen, die Sruiächtigung von Zollsenknngen und zn Tarifverträgen mit dem Auslande sowie ein großzügiges Arbeitsbeschassungöprogramm. Sowohl im Kongreß wie tn vielen Jndustriekreisen besteht angesichts dieser Fülle neuer Maßnahmen starke Nervosi tät und vielfach wirb behauptet, das erstrebte Ziel ließe sich leichter und schneller durch Abwertung des Dollars erreichen. Roosevelt ist nach wie vor entschlossen, diesen angeblichen „AnSweg" nicht zn beschreiten. Er dürfte vielmehr demnächst praktische Maßnahmen zur Ein führung einer rigorosen Planwirtschaft verlangen, verbunden mit einer Steigerung der Kreditmöglichkeiten. * Renyork, 18. April. Die Ablehnung des Gesetzentwurfes über die freie Prägung von Silbergeld wird von „New Bork Times" darauf zurückgesührt, daß an zuständiger Stelle die Möglichkeit erörtert werde, daß Roosevelt mit England» Frankreich, Deutschland, Italien «nd Japan ein lnternationales Abkommen aus der Grundlage der Doppel» Währung erstrebe. Der Zweck dieses Abkommens wäre die Herstellung einer festen Beziehung zwischen den Währungen aller Länder und damit die Verhinderung internationaler Kursschwankungen. Der Notstand der BeMrSkreditdank oerdastet Vrndtmvlckung nnaerar Korllnor Svtirlttloltung - Berlin, 18. April. Der Gesamtvorstand der der Reichs bahn gehörenden Deutschen Berke hrSkreditbank, und zwar die drei Direktoren Dr. Walter Pre rau er, Schlesinger und v. Schaeven, sind am Ostermontag tn ihren Wohnungen in Berlin f e st g e n o m m c n worden. Die Vorstandsmitglieder waren schon vor etwa 14 Tagen vom Amte beurlaubt worden, und sowohl von der Reichsbahn wie auch von der NeichSbank hatte man Kommissare für das Bankinstitut eingesetzt. Was den drei Direktoren zum Vorwurf gemacht wird, steht »och nicht fest. Auf jeden Fall handelt eS sich vorläufig nur nm Schuhhaftbefehle. Die Staatsanwaltschaft ist noch mit der Prüfung der Vorgänge befaßt, so daß zunächst noch ab gewartet werden muß, ob es tn dieser Angelegenheit auch zu richterlichen Haftbefehlen kommt. GA.-Kilsspottzist erstochen Gieße«, 18. April. In Wölfersheim bei Gießen wurde in der vergangenen Nacht der SA.-Hilsspolizist Hofmann, der sich tn Begleitung eines anderen Hilfs polizisten auf einem Rundgang befand, durch Stiche in den Oberschenkel, die die Schlagader trafen, so schwer verletzt, baß er auf dem Transport ins Krankenhaus a« Verblutung starb. Mehrere Personen wurden festgcnommcn. Weiterer Haftbefehl gegen von Hippel Königsberg, 18. April. Am Sonnabend hat der Er mittlungsrichter tn Sachen Hippel und Genossen einen wetteren Haftbefehl gegen v. Hippel wegen fort gesetzten Meineides und doppelter Untreue erlassen. von Graese Gol-ebee ? WiSmar, 18. April. Der frühere deutsch-völkische NeichS- tagSabgeordnete v. Graefe-Go lbebee ist tn der Nacht zum DienStag nach längerer schwerer Krankheit im Alters von SS Jahren gestorben,
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