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Sächsische Dorfzeitung : 17.10.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-10-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-189910176
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18991017
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18991017
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1899
- Monat1899-10
- Tag1899-10-17
- Monat1899-10
- Jahr1899
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 17.10.1899
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61. Jahrgang.^ Dienstag, den 17. Mloöer 1899 anderer Delegirter, darunter Kaut-ky, geg Bernstein gesprochen hatten, damit geschloff Freitag eine von Bebel eingrbrachte Res egen oder für auSgesandt hat. Aber ste hatte entgegen den englisch en len, daß am olution mit der Handwerkskammer-Mitglieder vorgenommen werden. Bekanntlich betheiligen sich an den Wahlen nicht nur die Innungen, sondern auch die Gewerbevereine und »erd« bi» Montag, Mittwoch «. Freitag Mittag angmomm« and kosten: ? »»1 spalt, geile 1L P». Unter Eingesandt: gt die Distrikt-Kom- -«serateu- A»ah»eftele«t Invaltdendank, ' Haasenstein L Vogl«, vuools Motte, «. L Daube L Ta. ggptd. U, SikdaNion Waegdea-Reustadt ß. MeisMr «asst s. Die Aeitung erscheint Meuft«,, Oanaerftag und »auuadead früh. A»»»r«ent0- PretS: WM-ljLhrl. M. 1^0. gn beziehen durch dte kaiserlichen Post- «statt« und durch unsere Boten. Bei freier Lieferung t»S Hau» erhebt die Pvst noch eine Gv» bichr von LL Ps. ». Sohl, Eesstlsdörf, Hugo Müchler, »Stzschenbroda schastSordnuug und den bürgerlichen ^tteien schleiern oder »u verrücken. —Bernst.-n S se^ Vorschläge find also verworfen, seine am .Programm d-r P-L, s-M- «-«» '»LLL vielleicht »um Schaden der Eocialdemokratte! Bernstein n.nisick nackaewtesen, daß das auf der„Berelen- dun^IH-Ä?' »«» M«l und Sug-l» ausg»aut. Pmt«i- Programm tm Lauft der Z-il wunnüiLia g.wo-d-n sei und sü7 unsere heutigen Verhältnisse nicht mehr paffe. Di- Kirchenväter de? Socialbemokratie" wollten von der Berecht gung einer solchen Kritik nicht- wissen: ja, v«n -i nach äueu g'g-n,.u s° Mrd. v-ruße^ trotz seiner zahlreichen Verdienste um die .Genossen , einfach aus der Partei hinausgeflogen sein. Unter der Eocialdemokratte giebt'S also auch Reaktionäre! Ueber eine angebliche Riedermetzelung einer deutschen Expedition in Kamerun weiß manau» England zu berichten. In Berliner maaßgebende» «reisen ist jedoch von tt^em solchen Sreigmb nicht- bekannt und man bezweifelt die Richtigkeit der Meldung. Man ist der Ansicht, daß der Gouverneur von Kamerun zweifellos von einem Sreigniß von solcher Tragweite Kunde erlangt und seinerzeit auf telegraphischem Dege der RetchSregierung davon Mitthnllmg gemacht hätte. Gleichwohl möge die englische Mrllhnlung hier i» Wortlaute folgen, zumal ste wohl bald widerlegt werden v - - - - au- keiten für ihn mehren. Die deutsche Reserve gegen über der Transvaal-Angelegenheit mag den englischen Interessen wenig entsprechen und wenn man ste that- sächlich auch nicht umgestalten kann, so wäre doch der Schein einer deutschen Billigung des englischen Vor gehens in Südafrika schon werthvoll. Und so sollte der Besuch des deutschen Kaiser- als erwünschte Folie dienen, als ein Beweis, daß Deutschland- Politik mit jener Großbritannien- in Südafrika nicht in direktem Widerspruch stehe. Zweierlei erhofft man u. A. da- durch: eine Erkältung de- russisch-deutschen Verhält nisse- und die Schädigung de- DeutschthumS in Süd afrika, vor dessen einst vielleicht dort zu führender Rolle in London heimliche Sorge herrscht. Zu den in letzter Zeit mehrfach verlautbarten, von un- bisher im berechtigten Zweifel an ihrer Richtigkeit nicht berührten Gerüchten über eine Krise im preußi schen Staat-ministerium schreibt die .Nordd. Alla. Ztq." in ihrer letzter? SonnabendSauSgabe, sicherlich officivS: .Wir haben bisher von der ZettungSfehde, welche fich zwischen politischen Blättern der verschiedensten Richtungen üver eine angebliche Krist» innerhalb de» StaatSministeriumS entsponnen hat, keine Nott) ge nommen, aus dem einfachen Grunde, weil nach unseren zuverlässigen Informationen über die schwebenden Fragen unserer inneren Politik Meinungsverschieden heiten im Echooße deS StaatSministeriumS überhaupt nicht bestehen. Denn einzelne Zeitungen aber so weit gehen, zu behaupten, der Direktor de- literarischen BureauS de- StaatSministeriumS, Geheimer RegierungS- rath Vr. von Falck, habe im Austrage de- Vicepräfi- denten deS StaatSministeriumS allein oder in Gemein schaft mit einem Anderen die Redaktion der .Neuen Preußischen Zeitung" ausgesucht und daselbst irgend welche Erklärungen abgegeben, so erscheint eS doch geboten, weiterer Legendenbildung entgegenzutreten. An der ganzen Nachricht, deren tendenziöse Unwahrheit übrigen- von einigermaaßen urtheilSsähigen Blättern leicht hätte erkannt werden können, ist selbstverständlich kein wahre- Wort." In den verschiedensten der von den Regierungen derEinzelstaaten festgesetzten Bezirke werden gegen ¬ sonstige Vereinigungen, welche die Förderung der ge. werblichen Interessen de- Handwerks verfolgen und mindesten- zur Hälfte ihrer Mitglieder au- Handwerkern bestehen. ES ist also so ziemlich sämmtlichen korporirten Handwerkern eine Einwirkung auf die Schaffung ihrer Vertretung in den Handwerkskammern gewährt. Man hofft, daß fich die Wahlen noch im laufenden Jahre werden vollziehen lassen, so daß dann an die innere Organisation der Handwerkskammern wird herangetreten werden können. Selbstverständlich wird hiervon recht viel für die gute und den HandwerkSintereffen möglichst entsprechende Wahrnehmung der Geschäfte abhüngen. Daß die Wahl tüchtiger Handwerks-Sekretäre auch eine wichtige Rolle spielt, braucht nicht besonder- hervor gehoben zu werden. Man wird gut Ihm:, diese Stellen von vornherein so zu besolden, daß fich geeignete Kräfte um sie bewerben. Allzu große Sparsamkeit auf diesem Gebiete würde durchaus verfehlt sein. Beim socta^demokratischen Parteitage in Hannover wurde die bereit- erwähnte .Bernstein- Debatte", nachdem verschiedene Führer der Partei, wie Liebknecht, v. Vollmar und Auer nebst einer Anzahl Wortlaute folgen, zumal ste wohl bald widerlegt tr dürfte; fie besagt: Der Dampfer .Niger" welche Rio del Rey in Liverpool eingetroffen ist, btt», Meldung von der Riedermetzelung de» Di. miffarS Leutnant von Quise, de- Herrn Lohmeyer von der deutschen Handelsgesellschaft und von hundert deut- schen Soldaten und eingeborenen Trägern. Diese Warrn von Rio del Rey bi» -um Troß.Fluß hinauf gegangen, um einen Aufstand unter den Eingeborenen im Hinterlande von Kamerun zu unterdrückt^ Die Mehrzahl der Truppen waren Träger. Der Troß- Fluß blldet die Grenze zwischen dem deutschen und dem englischen Gebiet. Die deutsche Expedition nahm al- Führer den Häuptling eine- Dorfes, an dem fie vor überkam, mit. Der Häuptling lockte fie verrätherisch in einen Hinterhalt und so wurde fie beim Ueber- schretten einer Brücke angegriffen. Der Häuptling wurde infolge dessen von den Deutschen sofort ntedergeschoffrn, worauf die Eingeborenen einen erbitterten Angriff auf die Deutschen begannen. Letztere kämpften mit großem Muthe; aber fie erhielten nur wenig Hilfe von den eingeborenen Trägern und sollen von der Ueberzahl der Feinde sämmttich maffakrirt worden sein. — I« der That läßt fich zur Ergänzung dieser Nachricht bereit- Folgende- al- verbürgt mittheilen: Tyatsache ist, daß der Gouverneur von Kamerun eine E xpedition 216 gegen 21 Stimmen angenommen wurde. Darin heißt e» u. A.: .Die bisherige Entwickelung der bürger lichen Gesellschaft giebt der Partei keine Veranlassung, ihre Grundanschauungen über dieselbe auszugeben oder zu ändern. Die Partei steht nach wie vor auf dem Boden des KlaffenkampseS, wonach die Befreiung der Arbeit«rklasse nur ihr eigene- Werk sein kann und be trachtet eS dem zufolge al- geschichtliche Aufgabe der Arbeiterklasse, die politische Macht zu erobern, um mit Hilfe derselben durch Vergesellschaftung der Produktions mittel und Einführung der socialistischen Produktionr und Austauschweise die größtmöglichste Wohlfahrt Aller zu begründen." Am Schluffe ist darin gesagt: .Nach all diesem liegt für die Partei kein Grund vor, weder ihre Grundsätze und Grundforderungen, noch ihre Taktik, noch ihren Namen zu ändern und fie weist jeden Ver such entschieden zurück, der darauf hinau-geht, ihre Stellung gegenüber der bestehenden StaatS- und Gesell- älhsische Verheilung. Lin unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. Amtsblatt für die kgl. Amtshaupttnannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Herrmann Müller in Dresden. — wärtig die Wahlen »u den Handwerkskammern Dolitiscke Weltfetrau vorgenommen. Fast überall erfolgen fie dergestalt, daß " zunächst Verzeichnisse der ,u den Wahlen berechtigten Deatscbes Metch. Die zahlreichen, aus London Korporationen zur allgemeinen Einsichtnahme und zur gekommenen Gerüchte und Erzählungen über eine dem- eventuellen Beschwerde auSgelegt und al-dann nach der nächstige Reffe Kaiser Wilhelm'- nach England envgilttgen Feststellungen Wahlberechtigten die Wahlen find nach Feststellung der „Kreuzflg " nur Erfindungen au- englischen Quellen. Nach älterer Erfahrung wird der Engländer immer dann besonder» empfänglich für deutsche Freundschaft, wenn ander»wo fich die Schwierig- Keuilleton. Mn Grafengeschlecht. Roman von B. Corony. (Nachdruck verbot«.) (18. Fortsetzung.) „Ich bitte Dich, trage meinem Ruhebedürfniß Rechnung und höre auf, un» Beide zu quälen, indem Du jedes Wort verdrehst und ihm einen falschen Sinn unterlegst. Ich gehöre von nun an ganz und für immer meiner Familie; so gönne wir doch auch den wohlthuenden Frieden einer angenehmen Häuslichkeit." Diese Mahnung verhallte ungehört. Gereizt, ent täuscht, von dem giftigen Stachel der Eifersucht ver- mundet, ließ sich Sonja wieder in eine rhrer gefähr, lichsten, exaltirtesten Stimmungen hinrinreißen. Plankenstein bemühte sich, ruhig zu bleiben, aber fein krankhafter Zustand gestattete ihm das nur nach Außen hm. Die innere Erregung wuchs um so mehr, je gewaltsamer er fie zu unterdrücken suchte. Seine Lippen waren ganz weiß geworden und bebten, al» er jetzt noch einmal mit leiser und unsicher klingender Stimme fragte: .Willst Du denn nun die Güte haben, wich zu begleiten?" .Nein! Ehe wir fortreifeo. mache ich meinen kurzen Abschiedsbesuch. Früher sieht man mich nicht t» Schlöffe." »Gut, so gehe ich allein." Sonja stand noch einige Minuten finster und trotzig blickend an derselben Stelle, dann eilte fie in ihr Zimmer und machte rasch Toilette. Mochte e» denn sein! Wenn Güvther nochmal» anfrug, sollte er fie fertig finden und fehen, daß sie ihm ein Opfer bringen könnt-. Bald darauf vernahm sie auch seine Schritte auf den Steinfliesen de» langen Korridor-, aber er ging, ohne die so entschieden zurückgewiesene Aufforderung zu wiederholen. Sonja sah ihn da» Hau» verlassen. Da warf sie den Hut in eine Ecke, streifte mit zittern den Händen den Martel wieder ab und saß dann lange do, düster vor sich hinstarrend, eine Beute qual voller Gedarken. Endlich löste sich der innere Kampf in Th'änen und sie schluchzte, da» goldblonde, bereit» von weißen, glitzernden Fäden duräzogene Haar zerwühlend: „Wäre ich doch gestorben — gestorben, ehe er kam." Unterdessen schritt P'ankenstein dem Schlosse zu. ES war ein weiter Weg, der oft bergan führte. Die Sonne blinkte zuweilen, wurde aber gleich wieder von schwarzen, schwer nrederhängenden Wolken, die eisig- kalten Sturmwind «it sich brachten, verdeckt. Er kämpfte gegen diese gewaltige Luftströmung, die ihm wie ein Gigant den Weg verlegen wollte, an und achtete der Anstrengung und der durch dieselbe hervor- gerufenen Schmerzen in seiner Brust gar nich». Da» Leben verlor in dieser Stunde allen Werth für ihn. Er dachte kaum daran, daß er e» gefährdete. Der MajoratSherr und Natalie erschraken über den Anblick ihre» Bitter-. Hatte denn der Tod dem immer noch schönen, aber furchtbar verfallenen Antlitz seinen Stempel aufgedrückt? — E» giebt gewisse Linien, die nur da- nahe Ende um Mund und Nase zeichnet. Leo faßte fich zuerst. .Willkommen!" rief er. „Willkommen, mein lieber Günther! Jetzt bekenne ich mich gern und mit Freuden dazu, daß ich Dich nicht unterschätzte. Deine Mißgeschicke und Irrfahrten haben einen echten, rechten Mann au- Dir gemacht und wenn ich vor Jahren unfreundlich und zweifelnd vor Dir stand, so reiche ich Dir heute mit um so größerer Hochachtung, mit um so wärmerer Freundschaft die Hand." „Und ich ebenfall»", fügte Natalie hinzu. „Ich danke Luch Beiden", erwiederte Plankenstein. „Nur schade, daß vielleicht Alle» zu spät kommt: mein innerer Umschwung, Eure Anerkennung und der Segen meiner Arbeit und Mühen. «Zu spät? — Du bist ein Mann von 46 Jahren." „Ja; aber ein kranker, todtmüder, freudloser Mann." „Da» wird ander» werden, wenn Du nicht mehr mit Sorgen zu kämpfen hast." «Sie haben mir leider bereit» da» Lebensmark au»- grsogen." „Was sprichst Du denn da?" rief Natalie. „Nur sich nicht so traurigen Einbildungen hmgeben! Du scheinst angegriffen und leibend, aber die Freude ay dem etgenen Besitz und vor Allem: die Freude au Demen «rudern wird Dich wieder aufrichten. Kurl ja — der ist freilich immer noch ein toller, wilder Bursche, doch er liebt den Beruf de» Seemanoe» und wrrd ihm derernst Ehre machen; aber Arno, auf den
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