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Sächsische Dorfzeitung : 06.02.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-02-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-187202067
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18720206
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18720206
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1872
- Monat1872-02
- Tag1872-02-06
- Monat1872-02
- Jahr1872
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 06.02.1872
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Nr. 11 6. Jebruar 1872 Dienstag, Sasse Nr. 3, zu haben. Verantwortlicher Redatteur und Verleger: Herrmann Müller in Dresden. Preiüt vierteljährlich 15 Ngr. Zu beziehen durch 4 alle tois. P»fi- . ' Anstalten. Erscheint jeden Dienstag und Freitag früh. Inseratenpreis: Für den Raum einer gespaltenm Zeile 1j Ngr. Unter „Eingesandt" 3 Ngr. in Abrede stellen können, da sich herausgestellt habe, daß man das Dogma von der päpstlichen Unfehlbarkeit auf das politische Gebiet übertragen wolle. Er wünschte daher, daß sich die Herren aus der Centrumsfraktion darüber äußerten, was denn eigentlich Gegenstand des Glaubens sei, damit man sich mit ihnen wenig stens verständigen könne. — Abg. v. Mallinckrodt: WaS die Ausführungen des Vorredners betrifft, so habe derselbe da durch bewiesen, daß er auch nicht die entfernteste Idee davon habe, was katholisch sei, ja nicht einmal das L B C des Katho lizismus kenne. Die Unterwerfung der Katholiken unter die Konzilsdekrete sei für jeden Katholiken selbstverständlich, da die durch dieselben aufgestellten Glaubenssätze von jedem Katho liken als Wahrheit anerkannt würden. Die Katholiken wollten nichts weiter, als volle Freiheit für alle Bekenntnisse. UebrigenS bestreite er, daß das Centrum eine konfessionelle Fraktion sei und katholische Interessen vertrete. — Fürst Bismarck: Ich möchte den Herrn Vorredner darauf aufmerksam machen, wenn er sagt, diese Fraktion sei keine konfessionelle, daß man das nach den Worten des Herrn allerdings nicht glauben sollte, aber nach vorhandenen Thatsachen stellt eS sich anders. Mir liegt hier z. B. ein aus der Mitte dieser Fraktion behufs Verstärkung der selben erlassener Wahlaufruf vor; nicht von Einzelnen ausgestellt, sondern von einem Komitö, welches sich der klangreichsten Namen erfreut und welches augenblicklich für diese Partei nkrutirt. Es ist also ein Wahlerlaß, in einer der volkreichsten Provinzen er gangen, datirt Breslau, den 19. Januar 1871, und von nicht unbekannten Leuten unterzeichnet. Es stehen da Namen, wie Graf Ballestrem, Graf Charamö, Graf Henckel-Lazy, Porsch und vr. Rosenthal. Das sind Unterschriften, von denen ich glaube, daß keiner von Ihrer Partei sie verleugnen wird Wie motiviren nun die Herren die Wahl, die sie erstreben: Etwa mit der Schützung des Rechts, mit dem Eintreten für das Nationalwohl, wie Herr von Mallinckrodt uns Glauben machen will? Nein, ausschließlich vom konfessionellen Standpunkt. Der Eingang des Aktenstückes lautet: „Gelobt sei Jesus Christus." Ich verlese diese Worte ausdrücklich, damit Sie aus dem Text erkennen, zu welchen Verleumdungen und Entstellungen der Name unse res Herrn und Heilandes gebraucht wird! — Fürst Bismarck fährt im Vortrag des Wahlaufrufs fort, dem wir folgende Stelle entlehnen: „Brüder Katholiken! Ihr habt gehört und gelesen, daß man fortan in den Schulen unsere geliebten Kinder, die dereinst im Alter unser Augentrost sein sollen, nicht mehr in althergebrachter ehrbarer Weise erziehen will, damit sie nämlich nicht mehr gute Christen wären, sondern vielmehr Hei den, die weder Religion noch ehrbare Sitten, noch Frömmigkeit haben. (Hört! Hört! links.) AuS diesem Grunde hat man nicht katholische Schulrevisoren ernannt, damit diese, welche nichts von unserem heiligen Glauben wissen, die Aufsicht über die Schul kinder haben. Man hat ferner gedroht, die Geistlichen zu strafen, welche auf der Kanzel gegen die Gesetze sprechen, welche zum Schaden des katholischen Volkes gemacht sind. Was ist also zu thun? Soll die heilige Wahrheit verhüllt sein, daß das katho lische Volk sich nicht mehr retten kann vor den zahlreichen Ver folgungen von Seite offener und heimlicher Feinde, die unter dem Scheine der Liebe zum ganzen Volke unsere und der katho- r - : Politische Weltschau. . Deutsch-- Reich. Dem BundeSrathe ist eine Vorlage. M Elsaß-Lothringen, betreffend em Gc-tz über die Einsetzung außerordentlicher Kommissare zur Ver- waltung einzelner Gemeinden, zugegangen. Die Einsetzung soll u. A. erfolgen, wenn in einer Gemeinde die Stelle deS Maire oder des Beigeordneten erledigt und ein zu ihrer Ausübung ge eigneter und bereites Mitglied des Mumjipalraths nicht vor handen sei. In diesen Fällen ist der Bezirks-Präsident befugt, mittelst motivirten Beschlusses die Verwaltung der Stelle einem außerordentlichen Kommissar zu übertragen. — Auch liegt dem BundeSrath der Entwurf eines Gesetzes vor, betreffend die Dis- Sensation von Ehehindernissen, sowie die Gültigkeitserklärung olcher Ehen, welche in Elsaß-Lothringen bis zum 31. December 1871 durck vriesterlicke Einsegnung vollzogen und von deutschen den Angeln heben wollten und dann demüthig zu Kreuze krochen, sondern eS waren Männer der deutschen StaatSidee und der deutschen Wissenschaft, die dem deutschen Gedanken über römische Anmaßung den Sieg verschafften. Bismarck und Virchow be gegneten sich hier auf demselben Wege. Wir haben in voriger Nummer bereits erwähnt, welcher Kampf wegen Abschaffung der katholischen Abtheilung im Kultusministerium sich zwischen Re gierung und Centrum entspann; heute haben wir die Fortsetzung desselben bei Tit. 13, Katholischer Kultus rc. nachzutragen. Abg: vr. Virchow nahm dabei Veranlassung, auf das Vor gehen deS deutschen Episkopats gegen altkatholische Geistliche hin zuweisen und wünschte, daß die Centrumsfraktion, welche sich ja als Repräsentantin der Katholiken gebehrde, dahin wirken möge, daß die Bischöfe die Seminarien von dem hierarchischen Drucke befreien. Freilich, bemerkte Redner, könne man von den Bi schöfen nicht viel erwarten; denn während sie zuerst energischen Widerstand gegen das Unfehlbarkeitsdogma gelobten, seien die selben später dennoch Verfechter desselben geworden. Auch die Herren auö dem Centrum hätten seiner Zeit in derselben Ange legenheit emen Brief nach Rom gerichtet, seien aber ebenfalls später von ihrer Ansicht zurückgekommen. Dieses Verlassen der eigenen Ueberzeugung sei undeutsch, und deshalb müsse diesem undeutschen, ultramontanen Wesen mit allen gesetzlichen Mitteln entgegen getreten werden. Es müsse gegen den Episkovat als den Vertreter solcher staatsgefährlichen Logmen, Fr^ macht werden, denn Niemand werde dessen StaatSgefährlichkeit Virrund dreißigster Jahrgang. I. Auartai» 871 durch priesterliche Einsegnung vollzog Militärpersonen eingegangen sind. Dieselben sollen als von An fang an gültig angesehen werden, wenn auch die gesetzliche bürger liche Trauung nicht stattgefunden hat. — Ueber das in Vorbe reitung begiiffene Militärstrafgesctzbuch für das deutsche Reich, erfährt man, daß die Sub-Kommission, welche die größere Jmmediat-Kommission zur Vorberathung desselben niedergesetzt und die unter Vorsitz des General-Auditeurs Fleck bis jetzt tagte, ihre Arbeiten zum Schluß gebracht hat. Die gesammte Jmme- diat-Kommission wird ihre Berathungen in dieser Woche beendigen. Das preußische Abgeordnetenhaus wurde in voriger Woche zum reinen Konzil: Rom und Deutschland standen einander gegenüber. Glücklicherweise waren die Vertreter Deutschlands nicht etwa deutsche Bischöfe, die das römische Konzil einst aus MMchlW DochMmA Ein unterhaltendes BlattMr den BürgEund Landmann
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