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Für unsere Frauen : 03.11.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-11-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490498701-189711034
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490498701-18971103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490498701-18971103
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFür unsere Frauen
- Jahr1897
- Monat1897-11
- Tag1897-11-03
- Monat1897-11
- Jahr1897
- Titel
- Für unsere Frauen : 03.11.1897
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Nr. 305. ssizg - ISYOA fU is « « ZEJTK M f «, O Unze se s- d .-« . « E Täglichc Unterhaltnugsbkilage zu den ~Nkuci«ten Nachrichtcu«. 3. November. Yak- CKind der Tänzerin. Roman aus dem aulcrikanischeu Leben von Joseph Treu man n. (11. Fortsetzung-) Vckd Welt-) I · Djk disk Ylatterparbige faßteNan beim Arm. »Wer ist Räjfersgäeltlxdx fragte sie nuch, auch Ihre Stimme bekundet-: große c . » Eine unerkliikliche Furcht machte mich vom Kon bis zu den Fiiszen erbeben; ich wußte mir selbst keine Rechenschaft dariilzcr zu geben, allein ein geheimer Jnstinct fliistcrtc mir su, daß Nan in Gefahr sei. »Es ist meine Schwester·«, antwortete ich rasch. »Das ist eine Liiac!« sagte die Dicke. »Ihr seht ·cinander ganz nnd gar nicht ähnlich. Wein gehört das hiibsche stind?« »Nieln»anden«, Erwiderze id). » « JJHat sie keine« Elter11?« frcjgte sie Manto-J HZeicLchpntwoptcte i—ch·. . , f l Die Dicke wandte sich zn der lahmen Danke und sagte in leisem Tone: »Es ist ein kleines Betteltnädchen ohne Heinmtb nnd Angehörige; könnten Sie cine bessere Gelegenheit haben? Handeln Sie entschlossen, Madame, sonst sind Sie verl)rcii!«« Die Dorne schien zn zögern. « « »Wenn Sie nichts wagen wollen, Madame-, so können Sie aneh nichts gewinnell!« sprach die Dicke eindringlich, zog eine kleine, abgenntzte Börse aus der Tasche-, nahm eine Silbermiinze daraus und reichte mir diefe dar. »Hier-, Du kleine Schwarzes-C sagte sie zu mir, ~nimm diese-S Geld, lanfe nncb der niimsien Conditorei nnd kanfe etwa-Z Zucker-merk fiir dass biibfche stindz ich will hier bei ihr warten, bis Du zuriickkmmnfc.« Ter- Kniif war zn durchsichtig; ich dnrcbjchante ihn nnf der Stelle; sie wollte sich meine-S hübschen Lieblings bemächtigen Jch warf die Eilbeimsinze wiitbend nnf das- Troitoir nnd fiel mit Zähnen nnd Fingernägeln iiber die Hand 1;-:-—, die ch zehde Arm bereits ergriffen hatte. »Unsere Sie meine Schwester losl« Leuchte ich; »was wollen Sie von ihr-? Die Hand weg, oder sich vei.iis!«.. . - -« .-» « . , . "-« NYm fing jetzt vor Furcht -und Schrecken lant zn weinen nn. »Die Vorübergehenden blieben stehen, nm zn sehen, was es gebe » »ll«1n’s Hinnnelsstwillen Hnnnah, laß sie gehen!« rief die Dom-Un AFPVM VCVÆIUP « .. .. » Mit einem uiitcrdriickteu Fluch ließ die Brauue Nan los; wir aber machten nus sofort auf die Fersen und flohen. An der ersten Straßen-site gehorchte ich dem Justinct aller Flüchtlinge; ich wandte mich um und blickte zurück. Die Straße »war voll von Menschen; iu ihrer Mitte aber erblickte ich die dicke braune Frau, die uns mit raschen Schritten nachsctzte. Wir qurdcn also verfolgt. s Die Furcht verlieh mir Flügel. Zum Gliick drängte sich eine große Menschenmasse auf dein Trottoir hin, und so winzige Ge schöpfe wie ich und Nan waren flicht leicht im Auge zn behalten. «Hurtig, Nan«, rief ich meiner armen zu Tode geängstigten Be gleiterin zu. »Das böse Weib ist hinter uns her; jie will Dich »von igir wegnehnienl« Nan wimmerte leise nnd ver-doppelte ihre Anstrengnngen. Wir bogen rn zahlreiche Nebenstraßen nnd dunkle Gäßchen ein, nnd als wir endlich unsere Alley erreichten, waren wir in Sicherheit- Nirgends war eine Spur von unserer Berfolgerin ’zn erblicken; sie mußte der langen Hetzjagd müde geworden sein, nnd wir kletterten nnn die Treppe des alten Hause-Z empor, um Großmutter Serag unsere Gesahr nnd Errettung zn erzählen Nie werde ich die Alte vergessen, swie sie auf einein zerbrocheueu Stuhl unter dein »Skhlight« saß und mich mit ihren Geieraugen auhlickte, während ich meine Geschichte vorbrachte. »Du dummes Ding!« rief sie endlich aus, ~warum hast Du die Silberuiiinze nicht behalten, die die Frau Dir bot? Warum brachtest Du sie nicht hierher zu mir? Sie hätte mir sicher noch mehr Geld ge geben, und ich hiitte Euch etwas Gutes gekauft; es hiitie ein wahrer Feiertag werden können! Hoffentlich kommt sie noch.« Dann forschte sie miih genau über-»das Aussehen der beiden Frauen aus«-; ihr Gesicht nahin einen tniizverguiigten Ausdruck an, ith ich ihr sagte, sie hätten durchaus nicht elegant ausgeschm ,,Es3 waren also keine reichen Leute!« rief sie ärgerlich. Eine gewisse Schadeufrende ergriff mich in diesem Augenblicke, nnd ich antwortete keck: »Du möchtest Nun wohl wie ein Stück Vieh »deriauseu?« » » · « Kaum hatte ich dies gesagt, da fiel sie iiber mich her und priigelke mich braun nnd blau, dann schickte sie mich wieder auf die Straße znm Betteln, behielt aber Nan bei sich in der Dachsknbe. Mit mundeeschlagenem Leib und schwerem Herzen begab ich mich an meine verhnszte Arbeit. Es rente mich jetzt sehr, dafz ich der Alten von den beiden Frauen erzählt hatte. Das Elend, das sich in meinem häislichein dunklen Gesicht anspriigte, mnszte die Aufmerksamkeit der Vorübergehenden erregt haben, denn ohne darnm zn bitten, erhielt ich von allen Zeiten Gent-I eine alte, niiks geizig bersnjsrieene Obskhändlerin an einer Ziranenecke rief mich sogar srenndlich zu sich nnd gab mir einen schönen rothen :)lpfel.» ' · » » , « « Sobald ich es wagen durfte, eilte ich nach der Allen znriick. dinrz ehe ich diese erreichte, erhlicltr ich einc Fran, die langsam aan dein Troitoir nach dein Eingang zur Gasse hin schritt; sie hatte dass Aussehen einer auf der Laner stehenden Person; ein dichter Schl.irr verhüllte ihr dnniles Gesicht. Dennoch erkannte irh die Fremde auf der Stelle, nnd ich bin iil—er»;eiigt, daß auch sie mich wieder erkannte-. Durch den Schleier hindurch hefteten sich ihre scharer schwarzen Augen auf mich, nnd eis schien, als ob sie mich anreden wollte; sie unterließ ek ixidesfen, wandte sich um und schritt rasch nnd geriiusehlos davon. Ich flog durch die Gasse nach dein alten Haus nnd eilte die Treppe hinauf. «Nau! Nan!« schrie ich ans vollem Halse. O, welche Freude! Es war ihre zarte Stimme, die mir antwortete. - »Ist Jemand hier gewesen, Nan?« fragte ich, als ich oben angekommen war, »und wo ist die Groß!11111ter?« »Es ist Niemand hier gewesen«-, antwortete sie zu meiner großen Beruhigung, »und die Großmutter ist krank; sie liegt anf dein Bett-« Jch verstand, was das zu bedeuten hatte. Jn deinEclschrank befanden sich erdettclte Speiseiiberrestc; Nan und ich begaben uns ans die Treppe hinaus-, uln unser Abendbrod einzunehmen, denn der Ein-Geruch in der Stube war fast betäubend; ich gab Nun den schönen Apfel, den die Obstverkiiuferin an der Straßen ecke Inie geschenkt hatte. »Wie gut Du gegen mich bist, liebe, liebe Polly!« sagte die Kleine, indem sie sich dicht an mich schmiegte und ihre zarten Arinentm meinen Hng schlnngz « » Lange Zeit fhßetk«fpir «in» stummcr Umaruumg auf der Treppe. Nau wurde enpltch fchlaftig; ihr kleines Lockenköpfchen leljnte »sich schnzex an Juki-ne-Schult«e«r. · . 4 f »Komm, laß uns hineingehen«, sagte ich, worauf wir uns in die Stube zurückbegaben, wo die Alte noch immer in trunkcnem Schlummer auf dem Haufen Lumpen lag, der ihr als Bett diente. Nun und ich streckten uns auf den harten Dielen unter dem
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