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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 01.10.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-10-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189010018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18901001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18901001
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1890
- Monat1890-10
- Tag1890-10-01
- Monat1890-10
- Jahr1890
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 01.10.1890
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Erscheint jcdcn Wochentag Nachmittag» 8 Uhr für den . U0 andern Tag. Preis vierteljährlich 2 Mark Lb Pfg., ,! zweimonatlich 1 M. 50 Pf. und etnmonatlich 75 Pf. ferner sowie sollen im und ist Zwangsversteigerung. Die im Grundbuche auf den Namen des Braumeisters Carl Friedrich August Streit eingetragenen Grundstücke, nämlich: 1. das Brauereigrundstück unter Nr. 182 8 des Brandkatasters und Folium 227 des Grundbuchs, für Niederbobritzsch, bestehend aus den Parzellen unter den Nrn. 481 a und 486 des Flurbuchs und ortsgerichtlich auf 23710 Mark abgeschätzt, 2. die Gartennahrung unter Nr. 182 des Brandkatasters und Fol. 182 des Grund- und Hypothekenbuches für Niederbobritzsch, zu welcher die Parzellen unter den 43. Jahrgang. ' Mittwoch, den 1. Oktober Bekanntmachung. ' Wir stellen hierdurch die im städtischen Besitz befindlichen, in Erb.sdorf gelegenen Hosp,tal- gutsgebäude.mit größerem Hosraum, nach Befinden mit anstoßendem Garten und Feldboden nach beliebiger Fläche zum freihändigen Verkauf. , Der unterzeichnete Bürgermeister giebt mündliche Auskunft und nimmt Angebote, welche auch schriftlich sein können, entgegen. BranV, am 15. September 1890 ' Der Stavtgemeinderath. Bürgermeister. N,». »M Md «l «z MMbuch« Md w°lch^G-MdM- l°--tz»lch,Uch ver 4. November 189«, Vormittags 11 Uhr, als Anmelvetermin, ver 2«. November 189«, Vormittags 1« Uhr, als Bersteigerungstermi«, ""'"Zm N-b-rlicht d°> Ms IM E-mdslSiI-» Iaft-»d-»A»!p<°ch- »»d ihn» RMM.rMms,-» IM» Mch dm in t« G°-ichI-Ich<-ib»-> u»I-rj«chd-,-d ""''N-,S°I».md» IWL »»«». Bekanntmachung, Vie Neuwahlen ver Vertrauensmänner unv ihrer Stellvertreter für Vie lanv- unv forstwtrthschaftliche Berufsgenossenschaft betreffenv. Das Königliche Landesversicherungsamt hat in Gemäßheit von § 14 Absatz 2 der Ver ordnung zur Ausführung des Reichsgesetzes vom 5. Mai 1886 und des Landesgesetzcs vom 22. März 1888 über die Unfall- und Krankenversicherung der in land- und forstwirthschast- lichen Betrieben beschäftigten Personen, vom 23. Mai 1888, beschlossen, die in diesem Jahre vorzunehmenden Neuwahlen der Vertrauensmänner und ihrer Stellvertreter für die land- und sorstwirthschaftliche Berufsgenossenschaft für das Königreich Sachsen in der Weise anzuordnen, daß die Neugewählten ihr Amt am 1. Januar 1891 anzutreten haben. Der Stadtgemeinderath zu Brand, sowie die Gemeinderäthe und Gutsvorstehcr des hiesigen amtshauptmannschastlichen Bezirks werden unter Bezugnahme auf die Bekanntmachung vom 30. Juni 1888 demgemäß veranlaßt, die Wahlen baldigst vorzunehmcn und das Ergebniß längstens bis »um 1. November laufenden Jahres anher anzuzeigen. Freiberg, am 15. September 1890. Königliche Amtshauptmannschaft. Vr Jge UN- TagMalt. Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden zu Freiberg und Brand. ! »SLNNfN'SE' 18SV deren Raum tb Pfg- ver 4. Deeember 189«, Vormittags 11 Uhr, : ------- Ein offenes Wort am „1. Oktober." Nach zwölfjährigem Bestehen fallen mit dem heutigen Tage die Schranken des Sozialistengesetzes. Licht und Schatten sind wieder gleichmäßig vertheilt zwischen den Parteien, die unsere Staats- und Gesellschaftsordnung stützen und erhalten wollen, und ihren Gegnern im sozialistischen Lager, die am Sturze dieser Ordnung arbeiten, um an ihre Stelle ein Etwas zu setzen, von dem sie selbst nicht viel mehr wissen, als daß es „etwas Anderes" ist. Im freien Spiel der Kräfte haben sich die beiden entgegengesetzten politischen Anschauungen zu prüfen. Die Regierung selbst will es — sie wird auch die Verant wortung dafür tragen. Für die sie stützenden Parteien aber, mögen sie den Entschluß der Regierung billigen oder nicht, erwächst hieraus die ernste Pflicht, ihre „Taktik" den gegebenen Verhältnissen anzupassen. Durch den Ausfall der Wahlen vom 20. Februar müssen sie zu der Erkcuntniß gekommen sein, daß nach dieser Richtung hin gar Vieles einer gründlichen Umge staltung bedarf, wenn anders die staatserhaltenden Parteien dem Ansturm staatsfeindlicher Elemente ferner Trutz bieten wollen. Des Oefteren schon ist die Nothwendigkeit einer festeren Organisation der staatserhaltenden Parteien zum Zwecke der geistigen Hebung des Volkes betont worden. Doch noch an einer anderen Seite unseres politischen Lebens ist der Hebel einer gesünderen Auffassung politischer Pflichten anzusetzen, wenn die reichstreuen Parteien die Sympathien der Wähler schaft im früheren Umfange wieder erringen wollen. Ein wenig Selbsterkenntniß wird uns hier den Weg weisen. Die regierungsfreundlichen Parteien haben sich — der Vorwurf kann ihnen nicht erspart werden — in einer falschen Auffassung ihrer Stellung zur Staatsleitung mehrfach Unterlassungs sünden zu Schulden kommen lassen. Der Begriff „regierungs- sreundlich" bedeutet für eine Partei nichts mehr und nichts weniger als die ausgesprochene Absicht, im Verein mit der Re gierung nach bestem Wissen und Gewissen zum Wohle des Landes zu arbeiten. Damit ist natürlich bei Weitem nicht gesagt, daß eine regierungsfreundliche Partei auf Treu und Glauben auch alle Maßnahmen der Regierung zu den ihren zu machen und mit der Regierung durch Dick und Dünn zu gehen habe. Diese Auffassung ihrer Aufgabe haben sich die regierungsfreundlichen Gruppen unserer Volksvertretungen — im Reichstag sowohl wie im Landtag — auch nie zu eigen gemacht, obgleich dieser Vorwurf zu den beliebtesten Agita- tationsphrasen der Gegner gehört. Wohl aber ist nicht zu bestreiten, daß die regierungsfreundlichen Parteien gar oft das Heft aus der Hand gegeben haben, indem sie den Oppositionsparteien die Initiative überließen, wenn es einmal galt, an einem im Lande empfundenen Mißstand Kritik zu üben. Die grundsätzliche Opposition wird im Volke nie populär werden, Wohl aber verlangt die Wähler schaft von ihren Vertretern, und das mit Recht, daß sie da, wo sie bestehende Uebelstände sehen, herzhaft Kritik üben. Ueberlassen die regierungsfreundlichen Parteien die Ausübung dieser Pflicht und die Ausübung dieses Rechtes den Abge ordneten der Opposition, so geben sie dieser dadurch die Mittel an die Hand, sich eine billige Popularität im Volke zu er werben, und übersehen gleichzeitig, daß sie durch ihr passives Verhalten sich selbst und der Regierung, anstatt zu nützen, nur schaden. Den Oppositionsmännern ist es längst bekannt, wie das Volk von einem Abgeordneten urtheilt, der hier und da das Mester der Kritik an wunde Stellen unseres staatlichen und gesellschaftlichen Lebens ansetzt. „Der hat's ihnen einmal gesagt!" „Der nennt das Kind beim rechten Namen!" „Das ist ein ganzer Kerl!" Diese und ähnliche Aeußerungen hört man vielfach, wenn einer der deka unteren Redner der oppositionellen Parteien seinem Herzen einmal Luft gemacht hat. Der so billig verdiente Beifall legt — dies beiläufig — für diese Kategorie der Volksvertreter aber auch die Versuchung sehr nahe, möglichst grau in grau zu malen, von dem Wege einer berechtigten Kritik abzulenken auf den Abweg der Krittelei und Nörgelei und schließlich gar vom Pfade der Wahrheit ab zukommen. Im Reichstage sowohl wie in unserem Landtage haben wir Beispiele genug hierfür erlebt. Die Ordnungsparteien sind hierbei nicht ohne Schuld. Sie selbst durften mit ihrer Kritik nicht hinter dem Berge halten, wenn es galt, einen Uebelstand abzustellen. Sie mußten selbst die Initiative der Kritik ergreifen, so daß der Opposition schließlich nur das undankbare Feld der Krittelei übrig geblieben wäre. Warum in Filzschuhen einhcrgehen, wenn man in ehrlichen Lederstiefeln auftreten kann? Unser Staatswesen steht fest genug, unsere Gesellschaft ist tief genug gegründet, als daß sie durch ein paar tadelnde Worte aus den Reihen der regierungs freundlichen Parteien gleich ins Wanken kommen müßte. Wenn ein gewissenhafter Arzt die! Hand an eine Wunde legt, so kann das nur von heilsamer Wirkung sein; wenn aber ein Kur pfuscher sie zum Gegenstand seiner Experimente macht, so ist der Ausgang ein zum Mindesten zweifelhafter. Aber ganz abgesehen davon! Die Folge des bisherigen Verhaltens der regierungsfreundlichen Parteien war unbestritten die, daß sich im Volke vielfach die Ansicht verbreitete, man müsse einen Sozialdemokraten wählen, damit im Parlamente offenbaren Mißständen gegenüber einmal die Wahrheit gesagt werde. Um dieser falschen Auffassung den Boden zu entziehen, werden es die staatserhaltenden Parteien künftig als ihre Aufgabe be trachten müssen, bei der Geltendmachung wichtiger Interessen selbst die Initiative zu ergreifen und dieselbe nicht der Opposition zu überlassen. Eine solche „Aenderung der Taktik" liegt sowohl im Interesse unseres Staatslebens als der in Frage kommenden Parteien selbst. Was im Vorstehenden in Bezug auf die staatserhaltenden Parteien und ihre parlamentarischen Vertreter gesagt wurde, gilt im Allgemeinen auch von derjenigen Presse, die für die Erhal tung unserer gegenwärtigen Staats- und Gesellschaftsordnung einzutreten gewillt ist. Noch nie hat ein offenes Wort geschadet, wohl aber hat das System der Vertuschung bestehender Uebelstände schon oft unsagbares Unheil angerichtet. Der Presse, die die Aufgabe hat, erzieherisch und aufklärend zu wirken, muß es in erster Linie darum zu thun sein, das Vertrauen der Leser zu besitzen. Nur unter dieser Voraussetzung kann sie ihre Aufgaben erfüllen. Wie aber soll sich ein Vertrauen heraus bilden, wenn sich bei den Lesern die Ueberzeugung festsetzt, daß in ihrem Blatte nur die einseitige Darstellung der staatlichen Regierung, oder, im kleineren Kreise, einer städtischen Behörde Raum findet? Drum darf auch die regierungsfreundliche Presse kein Bedenken tragen, mit warnender oder tadelnder Stimme einzusetzcn, wo sie sich als Vertreterin der öffentlichen Meinung veranlaßt sieht, das Wort zu ergreifen. Es ist dies ihr Recht und ihre Pflicht! Schweigen hieße hier die Sache der Gegner unserer staatlichen Ordnung unterstützen. Bcherzigens- werth ist noch eine Anregung, die kürzlich von den „Nachrichten für Grimma", dem dortigen Amtsblatt, ausging. Das Blatt schrieb: „Die Ankündigung der Sozialdemokratie, nach dem 1. Oktober alle Schleußen der Agitation zu ziehen, regt auch die Ordnungspartelen an, sich zu rühren. Die „Leipz. Ztg." verspricht sich Erfolg von der Mitarbeiterschaft der gelehrten Stände an den Provinzialzeitungen. Selbstverständlich werden die Zeitungen für rege Mitarbeiterschaft aus diesen Kreisen dankbar sein. Nur haben in denselben Viele über der klassischen Kost der Wissenschaft das Berständniß für das verloren, was auch dem einfachen Manne schmeckt. Ein noch besseres Mittel, die Bedeutung der Provinzialzeitungen zu heben, wäre eine Mitarbeiterschaft von anderer Seite, wir meinen größeres Ent gegenkommen der Behörden. Es wäre diesen ohne Verletzung des Amtsgeheimnisses leicht möglich, aus der Fülle des ihnen zuströmenden zuverlässigen Materials ihren Amtsblättern ein genaues Spiegelbild der Vorgänge und Verhältnisse im Kreise geben zu lassen. Das würde das Interesse am Blatt anregen, seine Verbreitung heben und damit auch dem politischen Theile mehr Einfluß verleihen. Vor Allem wäre ein Vorsprung vor der Oppositionspresse gewonnen. Die Behörden würden auch hierdurch an der Erfüllung ihrer idealen Aufgabe arbeiten, Erzieher und Leiter des Volkes auf dem Wege zur Ordnung zu sein. Dem Einfluß der Presse vermag sich Niemand zu ent ziehen, und die Wahlen werden stets in dem Geiste ausfallen, in welchem Jahre lang zum Volke gepredigt worden ist. Der, Seite wird der Erfolg zufallen, welche die besten Mittel hat, ihre Anschauungen zu verbreiten." Tagesschau. Freiberg, den 30. September. Der Besuch des Königs der Belgier am deutschen Kaiser- Hofe wird Mitte Oktober erwartet. Der hohe Gast wird der Einweihung des Mausoleums in Potsdam beiwohnen, zu der auch die Frau Großherzogin von Baden erwartet wird. — Prinz Adolf von Schaumburg-Lippe, der Bräutigam der Prinzessin Viktoria, wird auch nach seiner Verheirathung beim Regiment in Bonn bleiben. Gegenwärtig wird dort für das künftige junge Paar eine Villa eingerichtet. — Zur Feier des Jahrestages der Einnahme von Straßburg versammelten sich am Sonntag in Karlsruhe die ehemaligen Angehörigen des Leib-Grenadier-Regiments Nr. 109 zu einer kameradschaftlichen, festlichen Zusammenkunft. An einen Festzug schloß sich ein Bankett in der Festhalle, an welchem Tausende theilnahmen, und bei welchem lebende Bilder patriotischen Inhalts zur Darstellung kamen. Darauf ergriff Se. Königl. Hoheit der Großherzog, der Chef des Regiments, welcher von Baden-Baden zur Theilnahme an dem Feste hierhergekommen war, das Wort zu einer Ansprache, in welcher er für die Einladung dankte ""o die Hoffnung aussprach, die soeben dargestellten geschicht- ucheu Bilder wurden auf Alle den Eindruck machen, daß die ^^augenheit hochzuhalten sei, insbesondere die Zeit, die Deutschland geeinigt und groß gemacht habe. Der Großherzog ermahnte alle Anwesenden, diesen Geist in ihre Heimath zu tragen, dort zu verbreiten und besonders auf die Jugend zu übertragen, damit noch viele Generationen der großen Zeit sich erinnerten, damit Alle die ganze Kraft in sich aufnähmen, die A" auf »ns übergegangen sei. Beim Scheiden be- alle mit dem Rufe, mit welchem wir mw immer wieder begegnen, und mit welchem im Nothfalle
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