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Dresdner neueste Nachrichten : 28.12.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-12-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-191112284
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19111228
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19111228
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-12
- Tag1911-12-28
- Monat1911-12
- Jahr1911
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 28.12.1911
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’. 352 m. Z· resdnerNeuefteNanichten LALs Dei iember 19119 unabhängige Tugegzeltung. Insel-est —. nimm-e tote-seltene kostet It Dresden M o »Ist st4B3rw«7«scggtithisxösmkas NEUIUIIUJR u . e qme c r »Ein-Isaria I zi» für auswätts Mo Äste bei kaedeekk jungen und JahresumlsyenMabatt nach Turm Ebissres Mk 20 Ps. Ansehen vos unswöttt werden nur qeqeu Musticzahlunq aufgenommen. Für das Erfchetnen an Waisen Tosen und Plätzen wird nicht summiert tote- Msche Aufgabe von Aus-lara txt unsuläfflm unsre ---«-«··s.. sggpgzskfkggxssskm ««:.«s«.k.:k«sss»47:s.sz Wl c « s spmitnpkljinspsu Original-regen und itabattea au. u We Nummer muss-It 14 Heim-. Roman siehe km 11 sub Is. Bermjlchteö Seite O. ijxch dem Feste. Der Reichskanzler weilt in Hohenfinow der tesekreiär des Aurwärtigen, der als kaiserliche jhnqchtggabe die Brillanten sum Roten Adler ul. Masse ertalten hat, fern im Süden Drei e hintereinander ichwieg der Streit, konnte sich gkicher ungestört den stillen, familiären Freuden Festes hingeben. Ruhe ringsumi Man darf fie den deutschen Unterhandlern im Maroskoftreit »gen, ebenso wie derrn v. Bethmann Hollweg die setliche Vuie und Herrn v. KiderlensWächter die udbrillanteup Das ift jedenfalls schon alg ein ulicher Fortschritt gegen früher zu begrüßen, daß zqmngliched Kdnuen nicht durch eine Fürsten- und mfenkrone belohnt worden ift, sondern nur durch chaltnismäßig bescheidene, den tatsächlichen Ver iensten nicht allzu kraß widersprechende Auszeich ngetn Inzwischen hat die französische Dei-unmen er das Maroktoabkommen mit beträchtlich-er khrheit angenommen. Nur 36 Stimmen verstanden zu einem runden Nein. Aber mit Recht wird in fnifer Bdättern den 1711 Abgeordneten, die weder Hoch nein sagten, sondern sich der Stimme ent hielten, eine besondere Bedeutung beigemessen. Es Weite sich dabei hauptsächlich um ·folche Abgeord- M die in der Kammer die lothringiichen Grenz mrtements vertreten. Nach dem »Matin« wollten Hur-eh eine Zustimmung nicht ein »Bei-gessen der ggkgmigenheik bekunden. Aber die «Nordd. Allg. stgf fiihlt fich bewogen, der Wahrheit die Ehre zu gehen und ausdrücklich festzustellen, daß nicht nur bei tiefen Gruppen, sondern auch bei vielen andern Mit gliedern der Kammer die ideutfchfreundlicheni Aus süfnngen ded fozialistifchen Deputierten lanrds fsfiasten Widerspruch hervorgeruer hätten. Indem Organ ded Berliner Auswartigen Amtes dieg worhebt, gibt es wohl damit indirekt zu, daß die Hoffnungen des Reichskanzler-s in seiner Rede vom -,:)iooembcr, daß aus dem Marotkoabkommen eine micrndc und gründliche Besserung des deutsch-fran ktischcn Verhältnisses erwachsen werde, zu Grabe xktrag en sind. Die jüngsten französischen Kam-mer«- scrhandlunigen haben vielmehr bewiesen, daß die garschfcindlichen Gefühle bei unsern westlichen Nach tqu leider fehr an Boden gewonnen haben und daß ist Chauvinisnius dort gerade unter dem Einfluß der letzten Ereignisse erheblich gewachsen ist. Jm Senat, der sich zur gründlichen Prüfuna dedMarokkos ilsiommend ebenfalls viel Zeit nimmt, weit mehr als dem deutschen Reichstag zu Gebote stand, und der nicht vor Ende Januar die Entscheidung fallen wird, tabcn wir kaum auf freundlichere Töne zu rechnen. Wir werden uns wohl oder iibel mit der unerfreu lichen Tatsache abzufinden haben, daß alle Opfer, die wir gebracht haben, um den marokkanifchcn Sünd- Größte Verbreitung »in Sachsen. Redaktion und Hauptgefchästsstelle Ferdinandstraße 4. Sernfprechm Reduktion Nr. 8897,· Expkhitiott Nr. 4571. Verlag Nr. MS. stpff zwischen den beiden Rachbarländern ans der Welt zu schaffen, zwar von der großen Mehrheit der Franzosen wie ein schuldiger Tribut angenommen werden, aber nicht den geringsten Einfluß aus die allgemeinen deutsch-französischen Beziehungen aud iiben. Die geiräumte Anniiheruna hat sich wieder ein mal als eine Täuschung erwiesen. Wann werden wir endlich von der unbeilvollen Illusionöpolitii zu jener nüchternen Tatsachenvoliiik zurückkehren, der das Deutsche Reich unter dem großen Nealisten Bismarck feine besten unsd größten Erfolge zu verdanken hatte? Mittlerivejle haben sich· iene Mächte, die keinen Utovien nachjagen, ihre kleinen Weihnachtsgeschenke in Sicherheit gebracht. Der Busen von Solnm ist »ohne Zwischenfall" von der türkischen Besaizuna der -ägyptischen Armee-C will sagen den Englandern,’ über-zehen worden. Frankreich hat sich aus der Oafe Diamet an der tripoliianischen Süd-vesigrenae häus lich niedergelassen. Spanien heimft das ihm von Frankreich und England gnädig abaelassene Stikck Nordmarokkv ein. Nur Italien muß noch hart um ; Tripolitanien kämper und hat dessen Annerion vor läufia immer nur noch auf dem Papier vollzogen. Der Generalfcldmarschall Freiherr v. d. Gold ivertet in einem langem alle Einzelheiten des Feldzuaes sorgfältig und unbefangen ahwäaenden Artikel, den er in der Weihnachtsnmnmer der »Sie-neu Freien Presse« veröffentlicht, die bisherigen Ersolae der italienischen Waffen recht gering und sieht die Lage der Türkei nach wie vor sehr hoff nungsvoll an. Die in der italienischen Presse immer lauter werdende unaeduldiae Unzufriedenbeit scheint feiner Auffassung recht zu neben. Jedenfalls nehmen die Italiener eine recht schlimme Erbschaft in das neue Jahr hinüber und werden noch manche harte Nuß auknacien haben, ehe sie ihres afrikanischen Be sitzes wirklich werden iroh werden können. Wir Deutsche aber nehmen von dem kurzen Weib nachtgsrieden mit dem Bewußtsein Abschied, daß gleich darauf das heiße Ringen der Parteien um die Man date fiir den nächsten Reichstag mit vermehrter LLeidenschastlichkeit einsetzen und daß-schon der erste Monat des neuen Jahres voraussichtlicb auf ein Lustrum hinaus die Entscheidung til-er den Gang unsrer inneren und teilweise auch äußeren Politik bringen wird. Wie sie ausfallen wird, ver-man nie mand auch nur mit annähernder Bestimmtheit vor aus-zusagen Bei der eigentümlichen Parteiengcuvpie rang, die sich diesmal vollzogen hat, sind große lieber-- raschungen möglich. Sicher scheint nur das eine zu sein: daß bei einer voraugsichtlich starken Was-weidli gung wieder die Zahl der Stich-mahlen außerordent lich groß sein wird. Und gerade diese sind ed- die den deutschen Reichstagswahlen das Gepräge der Un berechenbarkeit verleihen. Auch nach dem Tage der Oanptwablen, dem 12. Januar, wird man nocli kaum ein nutreffendes Bild von der Zusammensetzung des neuen Reigtktggepfsich machen können. ;Eine politische Leichenschändung. » PrinatsTelearamm der Dresdner Neuesten Nachrichten id. Wien, 27. Dezember. Während der Weibnachtsseiertage wurde aus einem alten, bereits ausgelassenen Friedhofe in einem Wiener Bororte die Gruft erbrothen, in· der die Leichen des Eiter np a a re s des jetzigen Königs Peter oon Serbien ruhen. Der Sarg oon Peters Vater, des Fürsten Alexander Karageorge mitsch- wurde geöffnet und der Schädel von der Leiche abgerissen. Die Leichenräuber haben die Schmuck gegenstande, die mit der Leiche begraben waren, un - berührt gelassen. Den Unterkiefer des Schädels haben sie bei der Eile, mit der sie sich entfernten, in der Nähe des Grabes verloren. Es liegt dem Raube offenbar cis-politisches Motiv zugrunde. König Peter beabsichtigte, die Särge seiner Eltern dem-l nächst nach Topola in Serbien, dem Stammsitz seiner Familie, überführen zu llssen, wo er eine Gedächt nisiircbe hatte errichten lassen. Die Uebersührung sollte schon im Januar erfolgen. Da die Beraubung der Leiche nach den Merk malen und Jndizien als politischer Rachealt bezeich net wird, ist es klar, das; seine Ursachen nnd Gründe in der Geschichte Serbiens, und zwar in der Ge schichte der beiden feindlichen Dynastien Obrenowktsch nnd Karageorgewitskh nnd ihrer Anhänger gesucht werden müssen. Skhon der Ahnherr des Geschlechts der Karageorgcwitsch, der tiarageorg l»lchwarzer Georg«) hieß, wurde das Opfer eines politischen Verbrechens, als er im Jahre 1816, ein landslüchtiger Mann, aus Russland nach Serbien zurückkehrte, um sich dort an den Befrei nnaslriegen wieder zu beteiligen. Er gab sich da mals seinem ehemaligen Kampfgenossen Wuitsch zu erkennen, der sofort dem Fürsten Milosth Ohr-eno witsch Aus-zeige ersiaitete. Dieser schrieb daraus Inko niseh an Wirtier ~Skhicke seinen Kopf oder den Deinen.« Wnitsch ermordete daraus den Kara georgewiisch nnd sandte den abgehauenen Schädel an Milosch Obrenoioitsch,- der ihn wieder dem da mals noch in der Belgrader Festung residierenden türkischen Paskha schickte. Dieser ließ ihn nach Kon stantinopel bringen, wo er monaiolang über den Tormauern des alten Serails aufgepflanzt war, bis er eines Nachts von dort gestohlen wurde. So kommt es, dasz auch der Leichnam des Vaters des Fürsten Alexander, also des Großvaters des Königs Peter, dessen Gebeine ebenfalls demnächst in die Grabtirche in Topola übergesührt werden sollten, keinen Kopf bat. Die Blutsehde, die durch die Tat des Wnitskh zwischen den Obrenowitsch und Karageorge witsch entstand, wollte Fürst Michael Obrenowitsch, der Sohn des Fürsten Milosrh, schlichten, indem er den zweiten Sohn des Karageorgewitskh, den nach maligen Fürsten Alexander-, zu seinem General adjutanten ernannte. Fürst Alexander wurde im Jahse 1806 in Topola als zweiter Sohn des Kara georgewitskh geboren. Bald darauf mußte Kara aeorgewitsch ans Serbien nach Russland flüchten. 1 Die Woiwodensamilie Nenadowiiscb stellte sieh an die T Spitze der Agitation gegen den Fürsten Michael, der l iHI Jahre 1842 vertrieben wurde. Von 1842 bis « 1558 war dann Alexander Karageorgewitsch regieren- l der Fürst in Sei-bien. Nachher sah er sich durch rus- 1 fische Umtriebe gezwungen, aus Serbien fzu i Politische Erziehung ift nicht das gleiche wie staatsbürgerliche Erziehung In mancher Hinsicht ist fie das Gegenteil davon· So oft die Frage der staats biirgerlirhen Erziehung durch die Schule erörtert wir , kommt die Besorgnis zum Ausdruck, daß damit bezweckt werde, eine bestimmte politische Richtung zu stützen. Tiefe Besorgnis ist nicht unbegriiudet; die staatsbürgerliche Erziehung in der Schule kann in einer Weise durchgeführt werden, dasz sie zu einer politischen Erziehung wird, indem den leichtempfiings lichen und nrieilsuufähigen Schülern die Grundsätze einer politischen Partei als nnverhriichliche Wahrheit mitgeteilt werden, die sie in das Leben mit hinaus nehmen und deren Unrichtigleiten zu erkennen ihnen unter allen Umständen schwer, oft genug unmöglich sein wird. Es fragt sich aber doch, ob das die einzige, und noch mehr, oh es die richtige Auffassung der poli tischen Erziehung ist. Die Tatsache, dafz sich bei der Verfolgung politischer Ziele Parteien bilden, deren Bestrebungen oft sehr weit auseinandergehen, darf nicht dazu verleiten, in der Festhaltnng und Ver tiefung ieser Gegensätze das eigentliche Wesen der Politik zu erblicken. Ueber den getrennten und fried lichen Teilen steht doch immer ein größeres Ganzes, und jede Partei muß, wenn ihre Tätigkeit iiderhanpt ckls politische angesehen werden soll, die Förderung des Ganzen im Auge behalten. Jede ehrliche politische Arbeit hat das Glück des Volkes zum Ziele, mögen auch die Meinungen darüber-, wie dieses Ziel zu er reichen ift, noch so sehr auseinandergehen Wenn das llar erkannt wird, dann zeigt sieh auch die Möglichkeit einer politischen Erziehung, die nicht zur einseitigen Empfehlung der einen oder andern politischen Rich tuug führt. Sie unterscheidet sich von der staatsbürger lichen Erziehung nicht dem Wesen nach, sondern steckt zxriirhikeren Gebiet weiter, als das in der Regel ge-« ine . s Eine solche politische Erziehung tut uns bitter not. Mit dem allgemeinen Stimmrecht ist bei uns eine Menge von Menschen zur Mitwirkung an der Staats leiiiiiig, znr Teilnahme an derMacht berufen; werden sie von dieser Befugnis auch immer den rechten Ge brauch machen? Können sie das üherhaupt, wenn sie keine Ahnung von den Grenzen dieser Macht unid non der Tragweite der einzelnen NiAachitiizsierungethaheiis d V onna-ems- II l telisb llts In Dresden un ordnen monat so ~ ver r 1,80 Mk. steh Bau-. auswärts hat«-z unsre Autoabeftellen monatltch 70 ä» vierteljätpkltch Mo Mk. ståthuh Mit der wöchentllchcn eile-Je »F nimmt itenefi oder »Du-du« Nimmt-e B Met« te 16 Pi. monatllch mehr-. Postbezuq in Deutschland und den deutschen Kote-sicut Ausg. A mit «Jlluftk.Neueste« month 90 Pi. vierteljährl.2«7o Mk. « B ohne Jllustr. Beilage · 75 . « « 2.25 · , In Oeffenclchsuufatm Ausg. Ä mit-Jllu!tr.Neueste-· nimmt-l- om.,vietkkllüdtl.s.lo Kr· Miso-B vhneJuusngeith . us , · un . Nach dem Auslande m Kreuz wdcheallich l Mk. Einz. Numm.loPf. sliehen. Michael Obrenowitsch wurde wieder Fürst von Serhien Und im Jahre 1868 von An- Ihänaern der Familien Karaaeorgewitseh und Nenn- Wdowitsch ermordet. Die serhischen Gerichte ver nrteilten den Fürsten Alexander Kawaeoraewitsch im contumaciam zum Tode, das ungarische Ge richt in Vndapest sprach ihn aber stei; er wohnte die letzten Jahre seines Lebens in Deine-Bund wo er auch starb. Der Vollständigkeit wegen sei hier noch ein gestern in hiesigen sei-bischen Kreisen zirkulierendes Gerücht verbreitet, das wissen will, daß die Tat von Personen anaestistet worden sei, die die Ermordung des letzten Obrenowitsch und dessen Gattin Draaa rächen wollten. Indes liegen bisher keinerlei An haltspunkte vor, die dieses Gerücht rechtfertigen würden. Von seiten der Polizei wurden nmsaisende Maßregeln einaeleitei, nm der Täter habhaft zu werden. Wie verlantet, wird eine hohe Prämie aus die Ergreisung der Täter ausgesetzt werden- Dic Uilllllflllc Ecchllllllll llllfkcc FUUML Von Oberamtsrichter liiss (Münchcu) Für und wider . . . « Operettenpremieren im Central-i und Residenztheater. Es war ein recht feminines Chrigfesh die Dresd ucr Operettenweihnacht von 1911. ie Frauen,«die lieben Frauen: das- war das Leitmotiv des Feier txgsevangeliums in der Waisenhauss wie in der Zirkusxraße. Zwei Operetten über die Frauen —- tmef r, cine gegen sie. Es gab eine bissige Satire und es gab eine lyrische Apotheose Ein Ana thema und ein Gloria. Und auch - die Rache, die Its Beide Geschlecht an feinen Karikaturiften nimmt, Gänetn Segen, mit dem eö·seine Verherrlicher über e II« ·Die Satire und das Anathema sind in der Warsenhausstraße zu sehen und gu hören. »Die iivderne Eva-« heißt die Weihnaålgtsnouität des Zentraltheaterö· Sieg-i der ater fünf: die Ppmuzosen Hennequin und lade-Baue nach deren leee aul«ommes" Genug Otonkowb n und stired Schoufcld das Livrctto schrieben, W Jean Gilbert vertonte, der wohlbekannte komponist der »Polnischen Wirtschaft« und der Menschen Susanne«. Wer uns daran erinnert, daß dit angeblich schwächere Teil der Menschheit feine Existenz mit Frau Eva ider seinerzeit durchaus nicht schwacheren) egann, der verrät schon die kritische Absicht So betätigt auch das Lthkettistenquaktctt VII »Modernen Eva« den Willen gur Ungalanierie« Miit ihre Pfeile gegen die Frauen von heute Atean die Frauen, die am liebsten Männer wären. M ist eine O erette, gegen die die Verfechterinnen Ist Gleichberechtigung der Frau Proteätversainup lWen abhalten werden. Denn es erge t ihr hier W, der Frauenemangipation. Sie wird repräsen tiert von Frau Niniche Caöeadiey Rechtsamvalt in Ums- und ihren beiden naeh ihren »Prinzipien« er ivgenen Töchtern. Wie sie die ihnen gehorsamen Vertreter der Gattung Mann idie Suppen kochen W Staub mischen müssen) knechten, und wie sich die Ceknechteten dann gegen die feminine Tyranuei ver liiieist einiger kräftiger ~Seitenfpriinge« erheben: W ist« der gnkalt der Operch an deren Ende die kannheit i toria schießen darf. Das nicht mit Wem Ueberfluß von originellen oder witziaen Ein fillen beichwerte Libretta nimmt feine Zuxlucht zu itobkiirniaetn Ulkk der nnr erträglich wird ureh die Meerlative mn Tempo »und Temperament tandem Direktor Goföfdng kluge Reste ihre Naketen ab brcnth , , I Wo die derbe Satire die Konturen bestimmt, bleibt für zarte Lyrit weniger Raum. So mußte in Ican Gilbertd Musik das ~Skbmissige« überwiegen. Und er ist der Mann dazu. Wienerisehe Weichheiten liegen ihm selten - er ist unter den Operettenkom ponisten der ausgeprägtesie Berliner. Er hat das Talent für schneidige Rhythmen und die Neigung zur Parodie (die freilich Oökat Strand graeiler zu handhaben weiß). So schlagerreieb wie die »Pol nische Wirtschaft« ist die »Moderne Eva« nicht, abers den Waizer »Liebchen, lasz nnd tanzen-« werden bald die inatzen pfeier Die Ausführung war ausgezeichnet Drei Gäste balsem Kette Rantza (o Kopenbageni), eine jen iseits ded Durchschnitts stehende Sängerin von unge wöhnlicher Eies-ganz der Erscheinung, Helene Brahms, die als Frau Rechtsnnwait in der brillanten Pointierung ihrer rhetoriichen Leistung allen Herden des Bari-eans ebenbiirtig war, nnd Karl Pfann, der allen Besuchern des Metropol theaterd bekannte gziögezeichnete Berliner Tenvrist. Odkar Sachs ga dem Gatten der Frau Neigt-s -anwait, dem ~achtundzwanzig Jahre lang nie et gedrückten gelinder-C wieder seine famoien Karita turlinien, indes Odknr Aigner und Flora- Hegner das bekannte -,ittngere Paar« mit der be kannten Frische auf die Beine stellten Ein beken dered Lob verdienen Aussstattnng und Totletem war ein Gedicht neben dem andern. Der Erfolg? Es gab Blumen und Kränze, Wiederholungen und dHäekvjorrtnse inamentlich ded Komponisten, der selbst r g et e Die Apoibeose und das Glorie siir die lieben ranen waren im Residenatheater zu sehen und zu s drein Dessen Weipnachiönoviiät beitßi »Die : leine Freundin-. Sie stammt must alisch von Odkar Straus, iekilich von Leo Stein und A. M. Willner. Das ist die Opereite siir die Frauen. Und das hat sich den Herren autores wohl gelobni, daß sie den Helden einen Kranz ans den Rosen wenden, die sie immer im Leben flechten. Denn »die kleine Freundin-' ist ein Werk von vielen Reizen geworden, daö einen großen, stürmixchen Gr solg von unirliglicher Derzlichkeii gesunden at. Und wer noch diesseits der Arterienverialkmäg stehn m n ß warm werden bei dieser Arbeit, die vo ist von- Dnst nnd Stimmung. So danken die Musen denen,l die ihrem Geichlccht puldiqen« Während ste. Is- Wie immerhin Zu gestehen ist, Jecm Gilboct und sciiYelE Mitarbeitern fühlbar nicht ganz verziehen haben, Faß sie ttiicht der weisen Mahnung folgten: »Ehret die rauen ..,«J - Den »kleinen Freundinnen« ist hier ein holder Hyuinus angestimmt. Den kleinen Freundinnen mit der großen Liebe, den büßen Gesährtinnen junger Jahre, den Jntimen-J egitinten. »Du kannst sie wohl verlassen, vergessen kannst du sie nie.« Das Werk setzt mit einer Verlobung ein, zu der der Bräu tigam nicht erscheint, weil ihn eine kleine Blumen macherin fesselt Natürlich: Krieg des Papas gegen die »kleine Freundin« des Herrn Sohnes. Wenn im Zentrnltheater die Mannheit siegt, gewinnen hier die Frauen die Schlacht. Die kleine Freundin erhält ihrer Liebe verdienteuLolin und darf ans dem Jllegi timen ins Legitime wandern, ibreu Jemand be halten. « Restgniert gibt das Alter seine Opposition gegen die siiße Jugend aus i Die Handlung könnte reicher sein - aber das Buch hat Witz nnd hat, eine Seltenheit in der Ope rette von heute, ein schönes, reines. Grundgefiibl das die Stimmungen der Jugend mit - houuy soit qui mal y pouse sast keuscher Junigkeit durch lenehtet. Dazu gesellt sich die Musik von Ostar Straus, der auch hier wieder in der Feinbeit der Arbeit alle seine kompouierenden Kollegen rsvn der Operette weit überragt. Das Eisenbabnsextett des Vorspiels das reizende Laueulied aus die Parise rinnen, der schmeichelnde Sang von der leinen Freundin und der kleinen Gareonniizre itn ersten das parodiftische Frühlingsterzetn Louifons Waldes lied »Männer, Männer, Männer« idas in der kost lichen Wiedergabe durch Wini Grabin eine be sondereDresdner Scheus- und Hören-würdigtest ist) und das gleichfalls parodistischc »Gebt-e zurück, alles verzieb’nl« das sind Stiicke von so viel Grazie und iGeist daß sie die neueren Schöpfungen Leb-its, Falls und sicher auch Jeau Gilberts weit hinter sich lassen. Wie immer, so dars man freilich auch diesmal die Ort inalität der Strausschen Einfälle nicht nach xriifen - man braucht es aus nicht, weil die Kultur er Strausscheu Arbeit alle edenken mit Recht ver gessen macht. Unter den Operettennotiiiiiten der aison ist die Kleine Freundin-· die musikaltxch bei weitem wertvoäste Wie auch die Au librung n der szirkusstrasie die beste ist, die das Re denztlieater in dieser Saisvn herausgebracht bat. Kapelltneister Korol anvi dirigierte, Direktor Witt siisrte die Regie» an der zunächst die diesmal in jedem etratdt sorgsame und geschinackvplle Ausstattnng su rühmen « ist. Wertooller und eine wirkliche künstlerische Lei stung ist, mit welcher Sicherheit durch die ganze Aus sührung der Grundton des Werke-s, die lenzlikhe Stimmung, die Verklärung jungen Seins getroffen und festgehalten ist. Man darf es wiederholen: ver kalkt muß sein-« wer hier nicht warm ward. Wini Grabi tz ist schon genannt worden, Grete Brill war ihr eine nitirdige Partnerim das Lied von der kleinen Freundin sang sie mit einer Feinheit, die alle Sentimentalitiit dann e nnd echte Herzen-störte klingen ließ. Von den Herren sind Karl Sak still, Friese nnd Hellwig als erfolgreiche Träger der männlichen Hauptpartien zu nennen während die Damen Meuzel nnd Kattner nnd die-Herren Wsilli Karl, Werner und Hein rich Werk die kleineren Partien aus-stillten Der Erfolg - das tst schon gesagt worden ——. war von großer Herziichkeit getragen das Residenztheater bat den grossen Schlagen der Saison gefunden· Und da er ans ein wirklich kiinstleriskh zu wertendes Werk nnd eine auch wirklich künstlerische Ausführung sällt, darf man gratulieren. Es hat-sub gelohnt, sich für die Frauen einzusetzen Sie wissen immer die zu sagnen, die ihnenhuldigen . . . Icart Weine. Der blaue Vogel. Uraussühknng in deutscher Sprache am Deutschen Boltstheater in Wien am 23. Dezember-. , Von unserm ist.-Mitarbeiter. ! Wien, 24. Dezember. Mauricc Mae t e rl l n ck hat eine Menge von Ge danken ausgespelchert über Gott und Natur, til-er Restchen und Dinge, über Leben · und Tod, über Str n und Erwirbeth über Entwicklung nnd Ziel über Verqatrqewt und Pulunsn über Erkennen nnd Wgsen und na tllgj tl er das Glück und die Sehn su t danach. Er m chte über all-es phtlosokbteren und manches samt-steten und Mese Gedatcoenspl tter zu Mut unter dte Leute bringen, um sie su erheben n ebnen, zu erqotzen Er will aber M diesem Veso-se kein Buch Prelbem etwa mtt dem tel »Die- nnd das« oder « Taler-« oder »Was Kanne denke«, sondern er wlll mit den Leuten nmnitte r reden, m ans sie zu wirken, und in clner Form, daß ihnen die Ge danken nicht äu schwer erscheinen nnd die Leb-hastig selt nicht zu nowetllz Er wählt also Ue Form des Märchens« und um es noch tust-Fer- u gestalten, kleidet see-. tn einen made-main . UM Ist-te W
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