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Dresdner neueste Nachrichten : 04.06.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-06-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-194006041
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19400604
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19400604
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1940
- Monat1940-06
- Tag1940-06-04
- Monat1940-06
- Jahr1940
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 04.06.1940
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Dresdner Neueste Nachrichten 3. Juni 1S4V Dienstag, 4. Juni 4940 48. Jahrgang -»»»««prils! »ckßck«Sufi»Nm^di«-au«ckvfchl.rril,«ckNßi M«E»-inst. », », P-ffbe-u, ».- «M^e<nschli<ßllchr^l^ p°fig«daffr«i>hik7ruXN»hr'eft,Ng-!d. »PHßV « >Ni«I-,iips«lse: Smndprck«: dl«IspaM,«mm.ZeNe lm Nn,«Igenl«kl IIApf.. . — ««»»««»«' »»»»«» ^»»»»»»»»» mm- » ^»«-»»»»»»»« SUIIen-esuche und private Jamilirnanzeigen 41 Npf.. die 7» mm breit« mm-Zeiie im Haldmvnaff.1.- NM.Kreu,dandlendun,:2nland75Nps..«u«iand1.-NM.wSchenü. GUSGG TAGGV ^vG-VTHsS» GP '^DvGGTHGGH r«k«teil 1.10 NM. Nachlaß nach Malffaffel I oder Mengenilaffcl v «siesgebühr aiaielprel«! außerhald «droß-Vre^dene »»«,«„ In Sroß-Dresdru 10 Au». für Zifferanzeigen ZU rips, audschl. Port». Zur Zeit Ist Anzeigenpreisliff, Nr. 10 gült!,. Verlag an» Schrt-Ietlnng: VreSden V, -erdlnand-raße 4«postanschrifi: Dresden «1, Postfach «Fernruf: Orisverle-r Sammelnummer 24601, Fernvettehr 27981 - Telegramme: Leneste Dresden * Postscheck: Dresden 2oso Alchtverlanztr Einsendungen an dl» Schrifileltung ohn» Rückporto werden weder zurückgesandt noch austewahrt. - 2m Jolle höherer Gewalt oder Letrleböstörung Haden unsre Lezieher keinen Anspruch auf Nachlieferung »der Erstattung de» entsprechenden Entgelt« Nr. 428 X Tel. 47331: Seiten- ffcls, Lucic berichte Belaicn i Mann letzter Tag! ! ck e h a r t" e r a b c n d" ilcr, ffialvli i. N.15. 8,30. i c r i ch t c". n r i c". ein cllon Edini. Gewehr dl. erlaubt! wisse n". ffady Rabl. wattige ton der Kriegs- ra-vustspicl linker u. a. Krönt". Maren bach, ntbcrichtc". w c a c n". 14.8» llkr: Andernast. S,8N. 8.30: — Dazu: Kriegs- mtt Olga e » e st e r tzter Tag! n darf s Ursula«, letreuc It Gustav aas,eiten: m neueste fei' mit ndl. iiber Bericht. «ssen«. Letzter Tag! uis Teltgeu. bericht c". > e n a n" mil Ralub Arth. Lag! „Das a n n darf ifchnnbcricht: aW - itc n". Tag! „D a s rgait, Wolf - Ncueite Kämpfen In Dünkirchen eingedrungen Deutscher Großangriff auf -ie Lustbasis Paris eb, hauptsächlich von den brannten. D u f f C o o p e r, der gerade in Paris weilte, wurde von dem Fliegeralarm überrascht und um sein Frühstück gebracht. Er wollte sich in seinem Hotel gerade an die Tafel setzen. Seine Mahlzeit bestand dann nur aus einigen Brötchen. Einige unerwartete Abenteuer hatten ferner die französischen Pilgerscharen unter Führung -cs Erz bischoss von Paris, Suhard, in Saragossa. Die Gäste aus Frankreich wurden von der spanischen Bevölkerung mit größter Ablehnung empfangen, und mitten während der groben Prozession wurden Rufe laut: „Nieder mitFrankreichl« Auf die darauffolgenden Demon strationen hin mußte die Prozession abgebrochen werden. Erzbischof Suhard sah keinen anderen Ausweg, als sofort nach Frankreich zurückzukehren. Aufgabe, die Flucht seiner Helfer und Beschützer zu decken. Daß das Verderben aber so doch nicht ganz in einen Triumph verwandelt werden kann, muß nun allmählich und schüchtern auch die britische Admiralität eingestehen. Sie gibt den Verlust von drei weiteren Zerstörern zu, und -ab 24 kleine Kriegsschiffe von 17» ein gesetzten verloren gingen. An der Einschiffung nahmen, wie es in dem Bericht der Admiralität heißt, 222 zur britischen Marine gehörige Schiffe teil, sowie 605 an dere. Es wird allerdings kein Wort darüber verloren, wie es diesen 887 Schiffen ergangen ist. Unaufhörlich haben grobe Verbände der deutschen Luftwaffe die Transportflotte der Briten angegriffen. Man hätte meinen sollen, -aß sie, um mit ihren Bomben einen möglichst großen Effekt zu erzielen, sich gerade die leicht zu treffenden großen Schiffe aufs Korn genommen hätten. Weit gefehlt. Sie haben sich -ie kleinen auS- ausgewählt, Minenleger, Kanonenboote und Schalup pen, wie die Admiralität im einzelnen angibt. Die deut schen Flieger haben diese kleinen Schiffe auch getroffen und versenkt, so schwierig das auch gewesen ist. Die groben, die viel, viel leichter zu treffen sind, haben sie nach der amtlichen englischen Darstellung offenkundig nicht getroffen oder vielleicht gar nicht erst angegriffen. Das ist die Greuel! ttge auf militärischem Gebiet. Sie ist genau so töricht wie ihr Gegenstück im menschlichen Bereich. Der deutsche Pilot, der mit seiner furchtbaren Waffe dem Feind unermeßlichen Schaden zufügen kann, der durch ein wirksames Bom bardement die militärischen Anlagen zu zerstören und Truppenverbänbe anzugreifen vermag, um so die Widerstandskraft des Gegners zu schwächen und zu ver nichten, verzichtet nach der Greueldarstellung der West mächte auf diesen Vorteil seiner Neberlegenheit und sucht mühselig nach amerikanischen Friedhöfen, kleinen Gruppen von Flüchtlingen und weidenden Kühen, um sie zu bombardieren oder mit Maschinengewehren zu beschießen. Die deutschen Flieger scheinen auf ihrem Fluge nach Paris — in Warschau geschah schon einmal etwas AchnltchcS — cs auch in erster Linie auf den ameri kanischen Botschafter Bnllitt abgesehen zu haben. Sie fanden ihn in der Millionenstadt von oben auch tatsächlich heraus und warfen eine Bombe dicht neben ihn herunter. Die explodierte aber nicht. Bei Meuter lesen wir das folgende: Der Botschafter der USA. in Paris, Bullt tt, entkam mit knapper Not dem Luftangriff. Eine Bombe fiel sechs Fuß entfernt von ihm nieder, aber st« explo- XFUHrerhauptquartler, 4. Juul DaS Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Der Kampf um Dünkirchen steht vor dem Abschluß!- Unsere Truppen find in -ie Stadt eingedrungen und haben dem ver« zweifelt sich wehrenden Feind das Fort Louis entrissen. Der Häuserkamps mit französischen Truppen, denen dse Aufgabe zuteil geworden war, -ie Flucht -er englischen Soldaten ans die Schisse zu decken, ist noch im Gange. Die Luftwaffe griff, wie schon durch Sonder meldung -ekanntgegeben, am Z. Zuni mit starken Ver bänden aller Waffen die Basis -er französischen Luftwaffe um Paris überraschend an. Es gelang, dir feindüche Luftverteidigung qüszuschÄteu ückd in 300 bis 400 Jeindflugzeuge am Boden zerstört Weitere 429 Flugzeuge abgeschoffen - Kort Louis genommen zusammengefaßten Hoch- und Tiefangriffen auf Häfen und Industriewerke der französischen Luftwaffe stärkste Wirkung zu erzielen. Zahl reiche Brände und Explosionen wurden beobachtet. In Luftkämpfen wurden 404 Flugzeuge abge schossen, in Hatten oder am Boden ZOO bis 40V Flugzeuge zerstört. Die Flakartillerie erzielte am Z.Iuni 21 Abschüsse. Gegenüber diesen außer ordentlichen Erfolgen werden nur neun eigene Flug zeuge vermißt. In der Nacht vom s. zum 4. Juni hat der Gegner seine Einslüge und Bombenangriffe in Hol land, West- und Süddentschlaud fortgesetzt. Die Erfolge waren ebenso gering wie bisher. Dabei ge lang es, bei Rotterdam und in Westdeutschland je ein Flugzeug Lurch Flakartillerie, zwei weitere feindliche Flugzeug« durch Nachtjäger abzuschietzen. Herr Bullitt und -ie deutsche Bombe Bericht unserer Berliner Schriftleitung Lr. Berlin, 4. Juni In dieser Zeit, in der die Minister der Weltmächte mit Rundfunkgeräten und Interviewen der Kraft der deutschen Waffen zu begegnen suchen, muß auch der englische König durch wiederholte Botschaften fein Vorhandensein bestätigen. Er hat nun auch eine Botschaft zu der „glänzenden Flucht« seiner Soldaten aus Nordfrankreich erlassen, „deren Selbstcntäußerung und Opfer das Verderben in einen Triumph ver wandelte«. Das ist ihm freilich nicht selbst eingefallen. Er hat es von Duff Coover, der auf diesem Ge biet unübertrefflich ist. Dufs Cooper sagte gestern abend im Pariser Rundfunk, daß -er Endsieg so sicher sei, „wie die Sonne am Hipimel". Der Minister war guten Mutes, denn der Angriff der deutschen Flugzeug? gegen die Yuftbasis Paris mar so rechtzeitig zu Ende gewesen, daß er nur beim Frühstück gestört wurde, ein Vorgang, d« Herr Duff Cooper für so wesentlich hält, daß er ihn des näheren geschildert hat. Der deutsche Angriff hatte einen außerordent lichen Erfolg. Neben den Zerstörungen von Hallen und Rollfeldern auf den Flugplt^en gingen den Franzosen 30» bis 400 Flugzeuge am Boden Und in den Hallen verloren. Dazu wurden 7» Maschinen im Luftkampf abgeschossen. Ihre ohnehin schwer geschädigte Luftwaffe hat so weitere sehr empfindliche Verluste erlitten, die ihre Manövrierfähigkeit beeinträchtigen und ihre Ein- satzmöglichkeit beschränken. Der überraschend geringe deutsche Verlust beweist von neuem die gewaltige Ueberlegenheit der deutschen Luftwaffe, zugleich aber auch das BeWaen der französischen Ab wehr. die zu Beginn der AvariffSaktion zum größten Teil außer Gefecht gesetzt wutd». Die Luftwaffe hat zugleich auch den Angriff der deutschen Erdtruppen auf Dünkirchen wirkungsvoll unterstützt und die fliehenden ^Engländer weiter aufs schwerste bedrängt. Die Engländer wurden in ihrer Beschäftigung „das Verderben in einen Triumph zu verwandeln«, wiederum rrhrvllch gestört. Die deut schen Truppen haben das Fort Louis der Festung Dünkirchen gekommen und sind bis an den Süd ran d der Stadt vor gedrungen. ' Einzelne Stoßtrupps sind bereits in Dünkirchen. Sie träfen dott im Kampf auf Franzosen. ES zeigt sich also, daß die Engländer den letzten Hafen an der Kanal küste, der ihnen zur Flucht Web, hauptsächlich von den Franzosen verteidigen ließt«.„DaS war die englische Hilf« für FrankrSnh: brr sralMstsche Polln hatte die Duff Cooper im Lustschutzkeller Telegramm unseres Korrespondenten Rom, 4. Juni Paris hat gestern eine Ueberraschnng erlebt, die dem Volk bewies, daß der Krieg nunmehr die französische Hauptstadt erreicht hat. Der deutsche Luftangriff aus die Flughäfen von Paris weckte die Stadt mit ungeahn ter^ Plötzlichkeit aus ihrem Mittagsschlaf. Als die Sirenen znm Alarm heulten, setzte eine grobe Flucht in die Luftschutzkeller ein. Der gesamte Verkehr in den Straßen stockte und zu allem Schrecken hörte man ohne Unterbrechung das Donnern der Motors, das Pfeife« der Bomben und das Echo der Einschläge. Der deutsche Luftangriff kam so unerwartet, daß die französische Abwehr erst einsetzte, als die e rstenTref- fer saßen und die Anlagen der Flugplätze bereits esiwatt und Maginotlinie LVümmer einer sesprensten Lrücke benutrt cker ckeutsc/re Lto-btrupp noe/r k-'t-beir/ai-.i? PK.-Ulrich-Hoffmaiin -irrte nicht. Roosevelt telefonierte nach dem An griff an Bullitt, um von erster Hand einen Bericht zu bekommen. Nach dem vom Weißen Haus ausgegebenen Bericht sagte Bullitt zu Roosevelt: .Gott ist mit mir'. Der Botschafter beschrieb, wie die Bombe die Decke des Frühstückszimmcrs durchschlug, und fügte hinzu, daß sich nach -em Luftangriff die Tischgenoffen zu einem anderen Ort begaben und dort ihr Mahl voll endeten. Das Gebäude, in dem Bullitt frühstückte, war nicht die Botschaft der Vereinigten Staaten.« In der Tat, daS Gebäude war nicht die Botschaft. ES war nämlich das französische Luftfahrt ministerium. Nach einer Darstellung aus Washtng- ton hat Bullitt erklärt, daß er zum Lunch beim französischen Lustfahrtminister eingelaben war,*alS der Fliegeralarm ertönte. DaS Luftfahrt ministerium ist nun einmal ein militärisches Ziel. Die amtliche französische Darstellung hebt auch ausdrücklich hervor, daß der deutsche Angriff lediglich mili- tärischen Zielen gegolten hat. Allein die Eng- länder fangen auch hier sofort wieder an zu lügen: sie glauben, noch weit vom Schuß zu sein, und suchen LaS Feuer zu schüren. Man hat auch in früheren Zeiten den Versuch ge macht, bedrohte Grenzen durch Festungssysteme oder zusammenhängende befestigte Linien zu schützen. Aber man hat damit, wenigstens unter größeren Ver hältnissen, niemals Erfolg gehabt, weil weder die Streitkräfte noch die Waffcnwirkung für solche Auf gaben ausrcichten. Deshalb scheute man noch zur Zeit Moltkes ein zu großes Maß der Landesbefestigung, weil man mit Recht fürchtete, daß -ie in ihr fest gelegten Streitkräfte der Entscheidung im freien Felde entzogen werden würden. Seit Napoleon war außer dem die Strategie zu der Erkenntnis gekommen, daß -ie bloße Sicherung des Ortsbesitzes durch Festungen auf die Kriegsentscheidung wenig Einfluß hatte, währen- allerdings die tatkräftige operative Ausnutzung zweckmäßig angelegter Festungen und Festungsgruppen die Schlachteni- scheidung in wirksamster Weise zu unterstützen ver mochte. Seitdem ist indessen die Entwicklung weiter gegangen. Schon im Weltkriege wuchsen die Heeresstärken und die abstoßende Kraft der Feuer waffen so gewaltig, daß die gesamte Westfront in lückenloser Feldbefestigung auch gegen schwerste An griffe gehalten werden konnte. Daraus ergab sich, daß dieselbe Aufgabe in gut angelegter ständiger Be festigung noch sehr viel sicherer zu erfüllen ist. Der Weltkrieg hatte weiter gezeigt, daß die damals üblichen Festungssormen der heutigen Waffenwirkung zu günstige Ziele boten. Dagegen mußte die zweckmäßige Ausnutzung der in der Feldbefestigung als richtig er kannten Grundsätze bei entsprechend stärkerem Ausbau in der Landcsbcfestigung zu sehr viel günstigeren Er gebnissen führen. Heute liegt deshalb der Unterschieb zwischen der ständigen Befestigung und der Feldbefestigung nur in dem technisch stärkeren Ausbau, der der Besatzung im Gegensatz zur Feld befestigung einen nahezu vollkommenen Schutz gegen die feindliche Feuerwirkung gibt. Sorgfältige Aus- wähl des Zusammenwirkens der Waffen, insbesondere der Flankierung, AuSeinanderziehen der einzelnen An lagen, damit keine großen Ziele geboten werden, beste Tarnung und vor allem starke Tiefengliede rung geben in Verbindung mit Beton und Eisen der heutigen Befestigung eine solche Stärke, daß sie mit einem Minimum an Verteidigungskräften auszu kommen vermag. Vou Heuer«! cker XrttUerle ». V. Luckeel- Covvright bo Wollbrandt, Berlin Man darf wohl annehmen, daß diese Auswertung der Erfahrungen des Weltkrieges überall als gültig an erkannt wird, wenn auch die Art ihrer Anwendung je nach -er Lage verschiedenartig sein wird. Wenn ein Staat wie der ehemalige tschecho-slowakische bei der Anlage seiner Landcsbefestigung längs einer übermäßig langen Grenze die Tiefengliederung völlig ver nachlässigte, so zeigte er damit ein überraschend geringes Verständnis für die heutige Waffenwirkung. Dagegen sind diese Grundsätze bei der Anlage der Maginot- linie ohne Zweifel angewenüet worden, ebenso wie sie auch für den Westwall als maßgebend anznschen waren. Dennoch zeigen beide Anlagen, ohne daß auf ihre Einzelheiten eingegangen werden soll, gewisse cha rakteristische Verschiedenheiten. Frankreich hat von jeher das System der starken geschlossenen Stützpunkte mit schwächeren Verbindungslinien bevorzugt, während Deutschland den Ausbau dort am stärksten zu machen pflegte, wo die Aussichten des Angriffs nach der Gelänöegestaltung am günstigsten schienen. Die Maginotlinie zeigt in diesem Sinne gewaltige Be festigungsgruppen stärkster Bauart an den strategisch wichtigsten Punkten. Sie sollen das Halten der Gesamt stellung und die Gegenoffensive auch dann begünstigen, wenn ein Einbruch an schwächeren Punkten erfolgt ist. Der deutsche Ausbau ist dagegen gleichmäßiger. Er be vorzugt kleinere Werke in um so größerer Zahl, und die Tiefengliederung ist wesentlich größer. Durch die dahinter liegende Lustabwehrzone wirb der Westwall noch weiter verstärkt. Auf die Gestaltung der M a g i n o t l i n i e hat offen bar die strategische Lage zur Zeit ihres Ausbaues maß gebenden Einfluß aüsgeübt. Als Frankreich sich un mittelbar nach der Räumung des Rheinlandes entschloß, seine Nordostgrenze in stärkster Bauart zu befestigen, bestand für die Sicherheit des Landes angesichts der geringen militärischen Stärke Deutschlands keinerlei Gefahr. Wohl wollte man sich für alle Fälle und für lange Zett sichern, aber dazu brauchte man nicht -ie ganze Grenze in gleichmäßig stärkster Bauart zu be festigen. Es genügte bei der Ueberlegenheit der fran zösischen Streitkräfte das sichere Festhalten der wichtig sten Punkte. Dem Einbruch an anderer Stelle konnten ausreichende Kräfte im konzentrischen Angriff entgegen geworfen werden. Bor allem aber beabsichtigte Frank reich einen künftigen Krieg mit Deutschland offensiv zu führen, und für diesen Angriff bildeten die Grenz befestigungen eine zuverlässige Basis. Mit dem Wiedererstarken Deutschlands trat dann die defensive Aufgabe der Grenzbefestigung wieder in den Vordergrund. Die Tiefengliederung wurde vergröbert: auch der stärkere Ausbau der bel gischen Grenze wurde in Angrisf genommen. Hier ent standen starke Gruppen bei Montmcdy, Maubeuge und Lille mit dazwischenliegenden schwächeren Sperrlinien. Der Westwall dagegen diente von vornherein nur defensiven Zwecken, denn der Führer hatte die deutsch französische Grenze als endgültig anerkannt. Dem entsprechend wurde -er Schwerpunkt auf gleichmäßigen Ausbau und Sicherung an allen Stellen gelegt. Er unterschied sich also grundsätzlich von der Maginotlinie. Dank der ungeheueren Energie des Arbeitstempos er füllte der Westwall seine Aufgabe bereits zur Zeit der Krise im Herbst 1038, wenn auch die volle Stärke erst ein Jahr später erreicht wurde. Diese befestigte Zone ist, von deutschen Truppen verteidigt, tatsächlich un einnehmbar. Während im Weltkriege die deutschen Kräfte nur gerade noch ausrcichten, die Westfront zu halten, und die deutsche Märzoffenstve 1918 aus Mangel an Reserven zum Stehen kam, war im ersten Teil des jetzigen Krieges nur ein Bruchteil der deutschen Kräfte ,fltr.ot« Ke.teidjguqg d?r Westgrenze erforderlich. .Der
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