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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 06.08.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-08-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-190808069
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-19080806
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-19080806
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- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
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Erscheint Dienrtag, Donnerstag und Sonnabend und wird am Abend vorher ausgegeben und versendet. «lkrteljahrSpreiS 1 Mark M Psennige ausschließlich Boten« und Postgebühren. Bestellungen werden in unserer Expedition, von den Boten, sowie allen Postanstalten n angenommen. licheiibliltt Jnserate'iwerden mit IO Psenntge» sür die S> gespaltene KorpuSzeile berechnet und bis mittag» lg Uhr de» dem Tag» de» Erscheinen» vorhergehenden Tage» angenommen. Für Nachwelt und Offerten »Annahm« lü Psennige Extragebühr. Fernsprech. Anschluß Nr. l2. für Zschopau Umgegend. Amtsblatt sür die Königliche Amtshauptmannschaft Flöha, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Zschopau. ^ S2. Donnerstag, den 6. August 1S68. 76. Jahrgang. SäuglingSfürforge! Um der hohen Sterblichkeit der Kinder im ersten Lebensjahre cntgcgenzuwirkcn, haben sich auf unser Ersuchen die hiesige» Herren Acrzte in dankenswerter Weise bereit erklärt, Dienstags und Freitags in ihren Sprechstunden und zwar: Herr l)r. moä. Bahr I—S Uhr nachmittags, „ „ „ Behr IS—I „ nachmittags und „ „ „ Klöpper L-S „ nachmittags unbemittelten Müttern und Pflegemüttern wegen Säuglingspflege unentgeltlich Rat zu erteilen, auch Säuglinge bei vorliegender Ernährungsstörung kostenfrei zu behandeln. Mütter und Pflegemütter, welche hiervon Gebrauch machen wollen, haben sich vorher ans dem Rathause eine Bescheinigung ihrer Bedürftigkeit ausstellen zu lassen. Als Armcnuntcrstützung gilt diese ärztliche Beratung nicht. Zschopau, am 4. August 1908. Der Stadtrat. vr. Schneider. R. Aus Sachsen. NVielvrriik Die auf Donnerstag, den «. August, vorm. I« Uhr, angesetzte Ber» steigerung im Schlohhofe findet Zschopau, den 5. August 1908. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts. ßchlmjicigkriW inif Wttttsiwrfn MittsWreimr. Schröders (Kasthof zu Einsiedel. Montag, den 10. August 1008, vorm. 10 Uhr: 434 w. Stämme, 1505 w. Klötzer, 1 h. Klotz, 3374 w. Dcrbstangcn. 411 w. Baum pfähle, 10235 w. Rcisstangcn und nachm-1 Uhr: 18 rm w. Brcnnscheitc, >/, rm h. u. 256 rm w. Brcnnknüppcl, 1>/a rm h. Zacken u. 62>/, rm w. Aeste. Schlag-, Durchforstungs- und Einzelhölzcr in den Reviertcilcn Niederer und Oberer Einsiedler Wald, Dittcrsdorfer und Kcmtaucr Wald und Harthwald. Zschopau, den 5. August 1908. — In den In unmittelbarer Nähe unserer Stadt gelegenen Königlichen und Prival-WIildern ist der Nonnensalter Heuer in größeren Mengen ausgetreten. In den Königlichen Wal dungen sind seit Anfang der vorigen Woche, alt hier zuerst da» Auftreten der Nonne beobachtet wurde, von Forstbeamten und Kindern etwa 2000 Stück dieser Falter gesammelt worden. Der Nonnensalter (xsilurs. mouaofta) ist der gesilhrllchste und gesürchtetste Schödling unserer Wälder. Er ist rin 4S dt» 60 Millimeter klafternder Nachtschmrtterling, am Kopse und Thorax weiß und schwarz, am Hinterleib, der beim Männchen ln «in Asterbüschel endet, und beim Weibchen in «ine Legeröhre ou»läust, schwarz und rosenrot (am rötlichen Hinterleib ist be sonder» da» Weibchen auch sür den Laien gleich zu erkennen), aus den weißen Vorderflügeln mit schwarzen gackenbinden und aus den grauen Hintrrflügeln am Saum bindenartig dunkler. Da» Weibchen sitzt am Tage träge an Baumstämmen, während da» Männchen leichter ausgescheucht wird und dann taumelnd umher fliegt. Nähere mit Abbildungen versehene Beschreibungen de» Nonnensalter» sind aus hiesigem Rathause «inzusehen. Wenn man hört, welch« Verheerungen die Nonnensalter in den letzten drel Jahren ln den Waldungen der Oberlousitz angerichtet haben, so dürste e» dringend geboten sein, gleich dem ersten Sustreten diese» Schädling» weitgehendste Beachtung zu schenken und schleunigst umsassend« Maßnahmen zur Vertilgung zu treffen, wenn man nicht auch unsere schönen Wälder der Gefahr au»setzen will, von den in Unmengen aus tretenden Nonnenraupen kahl gefressen zu werden, um dann dem Kahlschlog versallen zu müssen. Jedeosall» müßte jeder Waldbefitzer, wte «» der Staat all solcher tn weitgehendster Weise getan hat und noch tut, genau beobachten, ob bei der jetzt beginnenden Flugzeit dt« Nonnensalter in seinen Besitz etnsallen. Dann müßt« aber sofort da» Etnsammeln der Falter unter Zuhilfe nahme aller versllgbaren Leut« und älteren Schulkinder mtt größtem Eifer und mtt aller Energie betrieben und so lange sortgesetzt »erden, al» noch Weibchen gesunden werden. Wird aus diese Weise überall und rechtzeitig «ingegrtffen, dann wird der Ersolg nicht «»»bleiben. — Theater tn Zschopau. Während die beiden ersten Gastspiele de» Berliner Schauspiel-Ensemble» un» die Operette» »Luftige Witwe" und .Ein Walzerlroum" vorsührten, war die dritte Vorstellung am gestrigen Abend dem Schauspiel gewidmet. Zur Ausführung gelangte »Der Sohn der Wtldnt»", oder, wie der abgeänderte Titel aus dem Theaterzettel besagte, »Mein Herz ich will dich fragen, wa» lst denn Liebe — sag?", Schau spiel (nicht wie angegeben Lustspiel) in süns Auszügen von Friedrich Halm (Pseudonym de» ehemaligen Generalintendanten der kaiserlichen Hosthealer in Wien Freiherr» v. Münch-Belling- hausen). Letder ist ein großer Teil de» Publikum» schwer zum Besuch eine» Schauspiel» zu bewegen, wa» wohl die Direktion veranlaßt haben mag, obige Aenderungen vorzunehmen. War man nach der Ankündigung der Direktion, eine Musteraussührung vorzusühren, mit hochgespannten Erwartungen in» Theater ge- gangen — denn auch tn der Provinz weiß man da» Gute vom Minderwertigen gar wohl zu unterscheiden — so wurde diese Vorautsetzung nicht nur erfüll», sondern man kann behaupten, daß eine gleichartige Schauspiel-Aussührung hier seit Jahren nicht stattgesunden hat. Hervorragend schön wurden die beiden sührenden Rollen durch Herrn Albert Metzer (Jngomar) und Fräulein Jsabella Morasch (Parthenia) verkörpert. Kostüme und Dekorationen waren der «ussührung angepaßt und ver vollständigten den guten Eindruck, den da» Ganze hervorrtef. — Der König von Sachsen unternahm am Sonntag einen Au»flug von Boß nach Batnahilden und kam Montag abend 12 Uhr 39 Min. nach Chrtstianio, wo ihm im Grand Hotel eine Anzahl Zimmer zur Verfügung gestellt wurden. — Der König von Sachsen frühstückte bei dem deutschen Gesandten v. Treutler und reist« um 2 Uhr 30 Minuten nachmittag» südwärt» ab. Am Donner»tog srüh 8 Uhr 13 Minuten trifft der König mit dem Kronprinzen und dem Prinzen Friedrich Christian In Dresden ein und übernachtet Im königlichen Restdenz- schlvsse. Mittag» V,1 Uhr wird Se. Majestät mit den Prinzen die Vogelwiese besuchen und dann sich lm Automobil nach Schloß Moritzburg begeben, wo um 3 Uhr königliche Famtlientasel ftatlsindet. — Der Gärtner-Verein für Chemnitz und Umgebung veranstaltet in der Zeit vom 22. bi» 24. August in den Räumlich keiten von Meyer» .Feldschlößchen', Chemnitz-BernSdors, eine große Rosen. Au»stellung. E» soll dadurch dem Publikum Gelegenheit geboten werden, den zweiten Rosenflor, welcher bekanntlich in der Blüte und Farbe, sowie in der Sorten - Au»wahl viel schöner und reichhaltiger ist al» der erste Flor, vor Augen zu sühren. Da sich oi»her schon viel Aussteller ongemeldel haben, werden weit über 300 Sorten vertreten sein, und zwar von den ältesten bi« zu den neuesten Sorten der Gegenwart, welche erst im Jahre 1909 und 1910 In den Handel kommen werden. Da diese Herbst-Rosen- Au»stellung, etwa» noch nie dogewesen«» in Rosen sür Chemnitz verspricht, so weisen wir schon jetzt aus diese Ausstellung hin. — Die geplante GewerbevereinSsahrt zur Münchner Kunstgewerbe-AuSstellung muß unterbleiben, weil die Beteiligung nicht derart ist, daß «in Sonderzug mit Fahrprei»verbtlltgung abgelassen werden kann. — Herr Psarrer Pache, welcher bi»her nur al» Pfarr vikar die Waldkirchner Planstelle vertrat, ist vom König!. Lande»konsistortum al» ständiger Psarrer von Waldkirchen er nannt und am Sonntag, den 2. August, in einem Festgott«»- dienste «tngewiesen worden. — Herr Organist Trommer-Oberwiesenthal wurde ein stimmig zum Kirchschullehrer von Waldkirchen gewählt. — Am Freitag löste sich bei dem Güterzuge Nr. 7240 aus der Fahrt von Hilbersdorf noch Rcitzenhein der Verschluß eine» Käfig», in dem sich ein Seelöwe befand. Da» Tier fiel zwischen Flöha uud Hetzdors herau» und wurde altbald von Kindern bemerkt, die Lärm schlugen. Leider ist dann da» unschuldige Tier von Erwachsenen, die mit Düngergabeln und Hacken bewaffnet herbeeilten, erschlagen worden. Der Besitzer iordert nun von der Direktion der sächsischen SlaatSbahnen eine Entschädigung von 1700 Mk, da der Unfall durch bö»- willige Lösung de» Tllrverschluffe» entstanden sein soll. — Schon vor längerer Zeit wurden die Vorarbeiten zu einer Zusammenkunft ehemaliger China« und Afrika - Krieger in Chemnitz getroffen und die Bemühungen, die sächsischen Teilnehmer an Deutschland» letzten Kolonialkämpsen und an der denkwürdigen Chinoexprdltion hatten glänzenden Ersolg. Am Sonnabend begann die aus drei Tage sich erstreckende Zusammen kunft. Schon an diesem Tage nachmittag» strömten au» allen Gauen Sachsen» Kameraden, Offiziere wte Mannschaften, zu sammen, um die Erinnerung an jene geilen aujzusrifchen. Mehrer« Hunderte von Teilnehmern an den genannten Feld zügen vereinigten sich allmählich. Dir Mitglieder de» Ehren- au»schusse» waren bei Empfang soft vollzählig zugegen, darunter Generalleutnant Barth, BcztrkSkommandeur Oberst Dörftling, Rittmeister Kirsten, Oberbürgermeister Or. Sturm, Polizet- direktor Lohse u. a. m. Biel« aktive und inaktive Olfizter« nahmen edensall» an dem seitlichen Empsang teil. Um 8 Uhr abend» begann im Kaufmännischen VeretnShau» rin Festkonti»»», bei dem eine Begeisterung und Herzlichkeit unter O,fi,teren und Mannschaften herrschte, wie man sie noch selten gesehen haben dürste. Pastor Peißel hielt die Hauptrede, dann sprachen General leutnant Barth, Oberbürgermeister Or. Sturm, ungezählt« Toaste aus die wackeren ehemaligen Krieger und auf einzelne besonder» rühmlich bekannte Teilnehmer folgten. Zum Schluß wurden lebende Bilder gestellt, die Szenen au» den Kämpfen in Deutsch- Südweftasrika und China zur Darstellung brachten. Am Sonn tag srüh war Feldgott«»dienst oller Kameraden im Zetfigwoldr. Dort bei den Schießständen ist dem Gedächtnis der Asrika« kämpser ein Denkmal errichtet. Die Predigt beim Frldgottet- dtenst hielt wiederum Pastor Peißel. Zum Schluß wurden Kränze an dem Denkstein niedergelegt. Hieran schloß sich «tu Spaziergang durch den Zeisigwald und ein Frühschoppen im Restaurant .Albertpark" in Hilbertdors. Mittag» fand gemein same» Mittageffen statt. — Den Vorsteherinnen der Fraueuvereine, Frau Minna verehrt. Tasche in Annaberg und Frau Stadtrat Slefina in Buchholz, ferner Herrn Ilr. moä. Mllhlig, Vorsteher de» Annaberger Samariterverein», und dem Kurator de» Crotten- dorser Frauenveretn», Herrn Psarrer Merz, ist vom König die Carola-Medaille verliehen worden. — Der Landesverein sür Wohlsahriteinrichtungen zum Besten sächsischer Slaat»angehöriger, deren Angehörige und Hinterbliebenen hat da» in Gelenau bestehende König Albert- Heim auch den sächsischen Postbeamten zur Mitbenutzung — soweit Platz vorhanden ist — zur Versügung gestellt und sich bereit erklärt, außer in den Monaten Juni, Juli und August ihnen «ln« Ermäßigung der Mietspreise von 10 Prozent der Tarissätze zu gewähren. — Der seit vorigem Jahr« vermißte Wilhelm Schüler von Obergelenau wurde im Orte hinter einer Villa tot aus- gesunden. Bon Schüler war nur noch da» Knochengerüst und die halbverwesten Kleider vorhanden. Man erkannt« den Tote« an der Uhr und Kette, sowie an den Kleidungistücken. — Al» Nachsolger de» Milte diese» Monat» au» seinem Amte scheidenden Pastor Richter tn Ehr«nsri«der»dors wurde Pastor Grube in Schönbach bet Grimma gewählt. Sein Antritt wird aber erst später erfolgen können, da Pastor Grube zunächst di« Verwaltung de» Pfarramt«» in Bärenstetn sür den dort erkrankten Psarrer zu übernehmen hat. — Nachdem der Bergamt»-Markscheider die Grenzen der von der Stadtgemeinde Oberwtesenthal am 2ü./26. Juni d. I. gemuteten Gcubenielver im Zechen,runde sestgestellt hat, wird dt« angegebene Begrenzung gemäß § 41 de» Allgemeinen Berggesetze» vom 16. Juni 1868 ln Bervmdung mit Z 85 der dazu erlassenen Au»jührung»verordnung dem Bürgermeister beim Bergamt Freiberg am 6. d. M. vormittag» '/«12 Uhr zur Anerkennung vorgelegt werden. — Zur Erinnerung an den am 4. Juli d. I. erfolgten Besuch Sr. Majestät de» König» io Schindler« Werk in Albernau bei Aue hoben die Bevollmächtigten de» Sächsischen Prtvatblausarbenwerks-Berein» zugunsten der Arbeiter de» Werk« eine Sttstung im Betrage von 6000 Mark gegründet; die Zinsen de» Kapital» sollen alljährlich nach der Bestimmung be« jeweiligen Direktor» tn barem Gelbe an bedürftige Arbeiter der Fabrik, sowie an Witwen und Waisen von solchen au»g«zahlt werden. — Zum 5. Regimenlttag ehemaliger Kameraden de» 6. König!. Sächs. Infanterie-Regiment» Nr. 105 tn Meerane waren von den ehemaligen Angehörigen de» in Straßburg garntsonterenden 105. Regiment» ungefähr 5000 bt» 6000 Kameraden erschienen; hierzu kommt noch die Zahl der Schau lustigen, die au» den Nachbarstädten und -dörsern zugeströmt war, sodaß am Sonntag zirka 10000 bt» 12000 Fremde in Meerane wetlten. Die geststadt prangte im herrlichsten Schmuck, überall in den Straßen wehten Fahnen und waren Girlanden angebracht und an den Etngang»straßen zur Stadt hatte man hohe Ehrenpforten errichtet.
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