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Dresdner Nachrichten : 25.06.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-06-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193306250
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19330625
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19330625
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1933
- Monat1933-06
- Tag1933-06-25
- Monat1933-06
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- Dresdner Nachrichten : 25.06.1933
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Nun« iszz kll Gegrünöet 18S6 vern^kblthr »k< ILgliq st^ImaNger S»IM- »« DI,. Postgrbühr (ohne Pok!jus!ellung««ebühi> > t«< siebenmal wbchenlllckiem Bersanb. Mn»el- nummee l« Hs,., außerhalb --achsen» »» Dsg. «n»»Igenprelle: »0 mm beeile Arundjelle »b Psg., aatmbrl, ao Psg. »rilenablchla, u. Raballe nach Taris, gamiiienanjeiften unb 2lellen,ei»che ee- milßiat« Prelle, css.-ülebilhr so Psg.— Nachdruck nur mit Quellenangabe Dresdner Nachrichlen. Unverlangte Lchriilslücke werden nicht auibewahrt Dewb«.b«hr»^ t-gllch N-^maNger Austel- Vru» u. Verlag, LIepsch » Reichard», Drenden-A. l, Marie» Tr^e^ ?u.»^b..u^ grafte Zö/42. Fernruf 2!24l. Postscheckkonto loüs vre-den r^e^hn», durch »-i.be,u, ««.,.»« ein,«,. die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Vresden und de« Schirdsamte» beim Vberversichrrungsamt vresden /)/e e/AF/se Lo/W/V A/o/Ns«- ««</ DK Einzelhelten -es Autostraßen - Planes Nl»i> in Mm verli«, 24. Juni. Der bemerkenswerteste Beschluß in der gestrigen Kabinettssitzung der NetchSregierung ist wohl die Ertchtung des Unternehmens „R eich Sautobahne n", das ein großes Netz von modernsten Kraftsahrstraßcn in Deutschland schasse» soll und damit vielen Hundert tau senden Arbeit und Brot gebe» wird. Wohl selten tst «in so großzügiges und kiihneS Projekt ohne viel Gerede von einer Regierung geplant und zum Beschluß erhoben worden. Die Auswirkungen dieses Regierungs beschlusses sind von ungeheurer Tragweite, Das gesamte deutsche Verkehrswesen wird auf eine völlig neue Basis gestellt. Der Ktnanziernngspla« des große« Projektes ist bereits sertiggestellt, und man darf wohl noch in diesem Jahre mit dem Bau der ersten Autostrecken rechnen. Selbstverständlich diirfte man nicht das gesamte Straßennetz auf einmal umformen, son dern den wirtschaftlichen Erfordernissen entsprechend nach und nach die Verkehrsadern schaffen, die zur Wieder- beleb» na der deutschen Wirtschaft bienen sollen. Das jetzt beschlossene Gesetz tst mehr «in Rahmengesetz, dem nun «uSftthruugöbcfttmmmrgen und AuSfithrungSgesetze osgen dürften. Zuuächst dürste derGeneraltüspektor ür das deutsche Straßenwescn eingesetzt und mit der Ans tellung eines Arbeitsplanes beauftragt werden. Man prach übrigens schon lange von der bevorstehenden Ein- etzung eines Reichskommissars für das deutsche Gtraßenwesen. Die Tatsache, daß das neue Unternehmen, das ja auf kaufmännischer Basis aufgcbaut wird und stir die Benutzung der Autostraßen Gebühren erhebt, an die Deutsche NeichSbahngescllschaft ungegliedert wird, zeigt, daß der Reichsbahn hier kein Konkurrenzunternehmen erwachse« soll, sondern, daß di« gegenseitigen Inter» effe« wohlabgewoge» werbe«, und daß nicht durch den Bau neuer Straßen nun etwa Investierungen der Reichsbahn auf eiscnbahntechntschem Gebiet nutzlos gemacht werden. ES dürste wohl als sicher anzunehmen sein, das, unter den ersten zn bauenden Straßen nicht eine Autostraße von Berlin nach Hamburg sich befindet, da auf dieser Strecke der sogenannte „Fliegende Hamburger" verkehrt, die Strecke mit großen Kosten umgebaut wnrbc und nnn natürlich ent sprechend benutzt werden muß. Die Erhebung von Gebühren für Benutzung der neuen Neichsautobahnen gibt der Deutschen RetchSbahngesellschaft einen gewissen Ersatz für etwa ausfallende Etsenbahnfahrgelder. ES dürfte wohl jetzt klar fei», daß auf einigen Reichsbahn- Mr Baubeginn strecken nach der Fertigstellung einer NeichSantostraße — die erste Straße wird frühestens in einem Jahre betriebs fertig sein können — der Ncichsbahnsahrplan grnndlegend umge- staltct werden muß, und daß man an eine Modernisierung solcher Strecken kaum noch Herangehen wirb. Deutschland tritt nun aus dem Zeichen des Schienenverkehrs in das des K ra ft st r a ß e n v e r k e h r S. Eine neue Epoche für das deutsche Verkehrswesen bricht an. Reichskanzler Adolf Hitler galt schon immer als ein besonderer Förderer des KrastvcrkehrswescnS, das zahlreichen Schlüsselindu strien in Deutschland Arbeit gibt, und die von ihm ver anlaßten Maßnahmen ans steuerlichem Gebiete für den Kraftverkehr zeigen bereits, welchen Weg der Führer Deutschlands auf vcrkchrstechntschem Gebiete zu gehen ge denkt. Die Voraussetzung für die Inangriffnahme des Auto- straßenbaueS ist zunächst der Erlaß eines neuen ReichSwegegefeües, das für de« Antoftratzenba» «i« völliges EnteignnngSrecht gibt und hie aufreibenden Verhandlungen und Prozesse um bis Linienführung solcher Straßen erübrigt. Der General inspektor für das deutsche Straßenwescn dürste auto« rttär ohne allzu hemmende öffentliche Diskussionen nach ZweckmäßigkeitSgrundsätzen über die Gtraßenführung ent scheiden. Nach der restlosen Durchführung des Planes wird Deutschland das Land mit den modernste« Verkehrs straße« der Welt sein. Bisher allerdings ist es ein Land, in dem sich auch aus dem Gebiete des StraßenwcsenS die Eigenart des Deutschen mehr als deutlich auSprägt, die Vielfältigkeit und Starrheit des Deutschen. Es gibt kaum eine einzige schnurgerade Landstraße in Deutschland. Die Straßen sind schmal und kurvenreich, machen ganz nnmottvierte Bogen um einzelne Felöstücke, zeigen oft Knicke, für die jede Begründung fehlt, ferner sind sie zu schmal und weisen die für den Kraftverkehr so gefährlichen Sommer wege auch heute noch vielfach ans. Zahlreiche Kreuzungen, die Führung durch Ortschaften anstatt an Ortschaften vor bei, hindern die Kraftfahrzeuge an der dauernden Ent faltung großer Geschwindigkeiten und schassen für den all gemeinen Straßenverkehr eine Fülle von Gefahren. Uebcr- mäßige Steigungen nutzen die Wege vorzeitig ab. Alles das wirb nun bald überwunden sein nnd wir kommen all mählich zu einer ganz grundlegenden Acndcrung der Zu stände auf straßenbaulichem Gebiete. Arbki» llir SuntcrllanstM Durch den Bau dieser neuen Straßen werden Hunberttanseude vo« Arbeiter« beschäftigt, «S erhalte« zahlreiche Schlüsselindustrie« «e«e« Austrieb, die ihrerseits wiederum die audereu Erwerbszweige be leb««. Die Automobilindustrie nimmt neuen Aufschwung «nd wir komme« wirklich »um billigen Volkswagen, der «us bisher «och immer sehlt. Die Unterhaltung der Wage« wird durch ihre wesentlich ge ringere Abnutzung ans de« «euen modernen Straße« er heblich oe «billigt. Die Treib st osswirtfchast wird belebt. Wir könne« künftig in erster Linie deutsche Del« verwende«, im übrigen ausländisches Rohöl «inkansen, wo wir eS am billigste« erhalten. In eigenen Rasstuerie« in Deutschland, die abermals viele tausend Arbeiter beschäftigen, können wir das Oel selbst rassinieren und so allmählich «ine nationale Treib st osspro» d « kti» « ansbauen. Die Unterhaltung der neuen Straßen gibt «eiterhi« ebensalls einer große« Zahl von Arbeiter« Loh« u«d Brot und belebt weite Teile der Wirtschaft. Wie sollen nnn die neuen Autostraße« der „Neichs autobahnen" aussehen? Eins tst klar: sie werden Nur- Autostraßen sein, keine Kurven und keine Kreuzungen auswetscn und nach -em Muster der großen Autostraße von Köln nach Bonn auf einem be sonderen breiten Fahrdamm durch die Landschaft geführt werden. Alle Straße«, Bahnen «nd Gewässer «erden über» stihrt ober «nterstthrt, der Zugang zn den Straßen wird nur in der Fahrt richtung durch besondere Zufahrten möglich sein. Im all gemeinen dürsten dte mit modernem rutschsretem Belag ver sehenen Straßen zwei 7 Meter breite RtchtnngSsahrdämme «ud da» zwischen «ine« etwa li,!iü Meter breite« Rasenstreise« answeise«. Der „Illustrierte Beobachter" beschäftigt sich in seiner letzten Nummer bereit- unter Beifügung kühner Illustrationen mit dem «au von großen NctchSautostraßen. Der Berfassrr des Aussätze», Ingenieur «. B. Hennin ¬ gen, hat eingehende technische Studien auf diesem Gebiete gemacht und bereits umfangreiche Pläne nnd Konstruk tionen vorgclegt. Er führt im begleitenden Text zu seinen Bildern n. a. auö: „Dieses neue Straßennetz wird man zwcckmäßigerwctsc aus dem Heutigen hcrauSgcstalten, wo bei für dte Auswahl und Zusammenfassung der einzelnen Strecken den besonderen Bedingungen und Er fordernissen des Kraftwagen- nnd Kraftverkehrs auch hin sichtlich seiner zukünftigen Berke hrsgcschwindig- keit und -dichte Rechnung getragen werben muß. Für dte Ordnung der Straßen wird darum in erster Linie ihr kraftverkchrStechnischer Wert maßgeblich sein müssen." Henninger denkt insbesondere auch an die Aus nutzung der Straßen für den L a st k ra ft v e r k e h r, an die Schaffung von U m l e i t u n g S b a u t c n mit Güterumschlags, äsen, Gasthöfen, Tank- und Repa- raturanlagcn, ähnlich den Bahnhöfen der Eisenbahn. Selbst verständlich sollen auch Hotels und Restaurants mit diesen Bahnhöfen verbunden sein. Allerdings müßten dann dte Straße« auch für de« schwere« Fer«laftverkehr aus» gebaut werden, der bisher aus den Nur-Autostraßen nicht zu gelassen tst. An Stelle des bisher gewölbten Straßen- körperS sollen die Straßen einen konkaven, d. h. leicht nach innen gewölbten Straßenkörper aufweisen, besten Mitte der K,k>0 Meter breite Rasenstrelfen mit der Rege n- a «fs a n g a n läge bilden soll. Der Rasenstretfen soll noch mit Schutz Hecken versehen werden. Der Fährver kehr soll sich links «nd recht» vom Rasenstretfen auf den Michtungssahrdämmen abwickeln. Die Ucberholung soll künftig auf den Nur-Autostraßen von rechts unb nicht mehr von links erfolgen, also auf der erhöhten Außenseite der Straßen. Artte «ulobalm: Frankfurt-Aei-elbers Di« Arbeiten für die erste Antobahn Frankfurt- Heidelberg »erden bereilS am Montag, dem 2«. Jnni, beginnen. SS ist «ine oberste Ba«leit«ng in Frank» snrt «ingesetzt worden. Leiter ist Reichsbahnoberrat Pitckel. Arbeit Die völlige Vernichtung der Sozialdemokratie durch die neue revolutionäre Welle, die wir in diesen Junitagen erlebt haben, wäre nicht niüalich gewesen, wenn dem deut schen Volk in der kurzen Zeit seit der Märzrevvlution nicht das geboten worden wäre, was der Marxismus in den langen Jahren seiner Herrschaft zu schassen versäumt hat: eine neue Sozialvcrsassung und ein besseres Sozialrecht. Das tst sa das vornehme Kennzeichen einer Revolution, unb darin liegt ihre Berechtigung, daß sie im ausbaucndcn Sinn schöpferisch ist. Darum hat auch die Novemberrevolte von lü18 diesen Namen nie verdient, weil sie nach der allzu leichten politischen Machtcrobcrung jeden konstruktiven Ge dankens bar war und sofort in eine Bewegung um die Er- kämpsnng des politischen Lohnes für die Arbeiterschaft unb um die Sicherung fetter Pfründen für die marxistische Bonzokratie auSartetc. Daher der Mangel an Schwung, das Fehlen einer jeden seelischen Erhebung im Weimarer Zwischcnrcich, weil es im materiellen Gcwinnstreben stecken geblieben tst, während eine echte Revolution mit ihren Stößen nicht nachläßt, bis sie den geistigen Umbruch der Zett vollzogen hat. Diesen hat erst der nationale Um sturz von 103S herbetgeführt, und eben deshalb kann sich diese vom nationalsozialistischen Gedanken geleitete Bewegung nicht auf Einzelgebicte beschränken, sondern wird nach ihrem Inneren Gesetz von dem Drang des TotalitätspriuzipS be herrscht, das vor keinen Schranken der alten Ordnung mehr Haltmacht. In dieser auf die Verwirklichung des totalen Staates gerichtete» Energie ist sie nur mit der russischen Revolution vergleichbar, die ebenfalls in drei mächtigen Stößen, im Februar, Juni und Oktober, zuerst das Zaren reich zertrümmerte, dann die westlerisch-dcmokratischcn Formen überwand und schließlich alle Macht den Sowjets auSlicferte. Mit umgekehrten Vorzeichen, aber mit der gleichen Folgerichtigkeit, bemächtigt sich nun auch die deutsche Revolution aller Gebiete des öffentlichen Lebens. Sie kann es in diesem für deutsche Verhältnisse unerhörten Tempo, weil es ihr gelungen ist, im gleichen Sturmschritt neben der politischen und ökonomischen eine geistige und seelische Um wälzung herbcizuftthrcu, mit der neuen ArbcitS- und So- zialversassnng als Grundlage. Arbeit ist das dringendste und schwierigste Problem der Zeit. Um diesen Begriff kreisen alle Gedanken und Sorgen. Darum hat der neue Staat hier mit sicherem Griff zugepackt und nach ausgezeichneter psychologischer Vorarbeit — man denke nnr an das Erlebnis des 1. Mai — und nach der Ausstellung eines gigantischen Planes zur ArbeitS- bcschafsung eine Neuordnung aus diesem Gebiete ein geleitet. Allmählich ersteht das Baugerüst dieser neuen Ar- bcttsverfassung und des neuen ArbeitSrcchtcS vor unseren Augen. Der Grund ist gelegt unb die Mauern streben empor, aber eS geht noch wirr durcheinander, und aus dem rohen Bild läßt sich schwer eine Vorstellung gewinnen, wie das fertige Gebäude nach den Plänen des Baumeisters auS- sehcn wird. Vor allem muß man unterscheiden zwischen den beiden Flügeln des ständischen und dcS sozialpoli tischen Aufbaues. Der ständische Ausbau ruht auf den zum Teil schon errichteten, zum Teil noch in Bildung be griffenen fünf Säulen der Reichs stände von Landwirt schaft, Industrie, Handel, Handwerk und freien Berufen, die sich gleichzeitig regional und sachlich vom OrtSucrband bis zur Reichsspitze austürmcn. Ihre Aufgabe tst zunächst die Vertretung der eigenen beruflichen Interessen nnd der Aus gleich von Gegensätzen zwischen den verschiedenen Ständen. Später, wenn das neue System in dte gesetzliche Form einer neuen Verfassung gegossen wird, sind diese Reichsstände dann offenbar dazu auScrschen, die Funktion der abgewirt schafteten Parlamente in einem zweckmäßigeren Nahmen zu übernehmen. Inzwischen liegt aber die Aufgabe des berufSständischcn Aufbaues vornehmlich darin, den deutschen Menschen durch das neue BerufSethoS, das dte NeichSstände pflegen, zur neuen StaatSgesinnung zu erziehen. Ueber den Beruf und über seine Arbeit, durch die er al» Einzelpersönlichkeit in stetig lebendiger Beziehung mit -em Volksganzen steht, soll er als tätiges, gleichwertiges und gleichberechtigtes Glied /n c//s§S5 /^/l-MMSk- ösginn
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