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Dresdner neueste Nachrichten : 06.02.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-02-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-194002065
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19400206
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19400206
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1940
- Monat1940-02
- Tag1940-02-06
- Monat1940-02
- Jahr1940
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 06.02.1940
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Dresdner Neueste Nachrichten bust-Nun, ln» Sau« S'undprtls, K« Ispaltlg« mm-Ztlle km «n« 2)^5 6" ' einschließlichTrügnlohn monatlich 2.—31M. ANZLigLNprslsk. S,^,,„g,s„ch, und posttejuz r.-RM. leinschl. 31,8 Rps. Poffgedühren) hierzu 38Rpf. Sesiellgeld. ^GG^v v V T V " GGDI" Gv "private Aamilienanjeigen 9 Rps., die 79 mm breite mm-Zeile im Tertteil Nttuzdandsendung: Inland 73 Rps., Ausland 1.- wöchentlich. . ' ' 1,10 RM. Nachlaß nach Malffaffel l oder Mengenstaffet 0. Lriesgebühr für Ziffer, ltinzelprei« t außerhalb Sroß-Orcsdcns ti Ros., In Sroß-Oresden v Tips. anzeigen 30 Npf. ausschließlich Porto. Zur Zeit iff Anzeigenpreisliffe Nr. 9 gültig. Verlag und öchrlstleltung: Dresden A, Aerdlnandstraße 4 * Postanschrift: Dresden A1, poftsach * Zernruf: Ortsverkehr Sammelnummer 24601, Fernverkehr 27981 * Telegramme: Aeoefle Dresden * Postscheck: Dresden 2060 Ajchlverlangte Einsendungen an die Gchriflleitung ohne Rückporto werden weder zurückgesandt noch aufbewahrt. — Im Falle höherer Gewalt oder Äetrlebsstörung haben unsre Äezleher seinen Anspruch aus Nachlieferung oder Erstattung des entsprechenden Entgelts Ar. 31 * Dienstag, 6. Februar 1940 48. Jahrgang WA.- General gegen britische Locktöne Heftige Gefechte in Waziristan - Häufung von britischen Todesurteilen gegen Palästina-Araber Friedenspolitik auf dem Balkan England hat bei seinen Bestrebungen, den Krieg mit Hilse nnd ans Koste» der ncntralen Staaten aus- znwcitcn, mit besonderer Intensität nach dem Süd- oßen geblickt. ES hat von langer Hand versucht, sich hier Positionen zu schassen, Sprungbretter, von denen die Balkan st aate n in die Kricgsslut hineingcstoszc» werden sollten. Im Frühjahr 1039 wurde die Türkei mit dem Sandschak Alcxandrelte sür die Wcslmächtc ge ködert. Mit der Türkei — das kommt in den englischen und französischen Pakten mit Ankara sehr deutlich zum Ausdruck — wollte man den Einslus, vou Loudon und Paris in den Kreis der Südoststaatcn hincintragen nnd diese sür die Ziele der Wcstmächte gewinnen. Zu diesem Ende erhielten R umänic n nnd Elriechenland Garantien von England, die sic nicht erbeten hatten. In London hoffte man, diese Garantien im geeigneten Zeit punkt ebenso wie die Polen gegebene wirksam machen zu können. Daher war das polnische Beispiel sür die Garantierten im Siidostcn besonders ausschlus,reich. Die Südoststaatcn haben vom ersten Tage des Krie ges an keinen Zweifel daran gelassen, das, sie unter allen Umständen und mit allen Mitteln aus, crhalb des Krieges zu bleiben wünschten. ES hat an englischen Versuchen, diese Mächte aus ihrer neutralen Stellung heranSzudrängen, nicht gefehlt. Nicht an Berlocknngcn und nicht an Drohungen. England war sich völlig im klaren darüber, das, mit der Neutralität der Balkan staaten auch deren enge nnd srnchtbare wirt schaftlichen Verbindungen mit Deutsch land intakt blieben, nnd das, cs den Wcstmächtcn aüs friedliche 'Weise, allein durch „freien Handel", nicht ge lingen dürfte, daran etwas zu ändern. England ver lachte daher, Unfrieden im Balkan zu stiften, nnd schreckte vor verzweifelten Mitteln nicht zurück. Der rumänische Ministerpräsident Eal ine Scu wurde ein Liner von Mördern,-die der Intelligence Service ge dungen hatte. Rumänische Oelfeldcr und jugoslawische H.msspinnereicn gingen in Flammen ans. Als Ru mänien gegen die Einflüsse des westlichen Kapitals das Recht aus Selbstbestimmung über seine nationalen Güler in Anspruch nahm und mit Energie verwirklichte, wurde diese Nias,nähme, in die kein Ausicnslehcndcr bineinzurcden hatte, nnS England mit Entrüstungs geschrei beantwortet. Ans diese Weise wurde dem „garan tierten" Rumänien der Sinn der englischen „Frcund- schast" kurz vor der Zusammenkunft der Staaten des Balkanbundcö noch einmal sehr handgreiflich demonstriert. Der Balkanbund hat ans der Konferenz in Belgrad seine Entschlossenheit zum Ausdruck ge bracht, die bisherige Friedenspolitik svrtznsctzcn. Da mit ist dem englischen Bemühen, den Balkan als Auf marschgelände gegen das Reich zu gewinnen — eine Ausgabe, sür die Herr Wcngand ja schon bereitstes»» —, eine klare und eindeutige Absage erteilt worden. Die Südoststaatcn, also auch die Türkei, wollen den Frie den, nicht nm einer der kriegführenden Parteien zu liebe oder zuleide zu sein, sondern um ihrer eigenen Interessen willen. Diesen Frieden zu erhalte« und zu fördern, ist von jeher auch das Interesse gewesen, das die Balkanpolitik Deutschlands und Italiens bestimmt hat. Denn dieser Friede ist die Grundlage eines lebhaften und für beide Seiten lohnenden Güter austausches, der sich ans ein gesundes Verhältnis des Attfeinandcrgngcwicscnseinö stützt. Lr. Arbeitslosigkeit in England wächst Auf 1,5 Millionen angestiegen Telegramm unseres Korrespondenten 8t. Amsterdam, 8. Februar Die erwartete Erhöhung der euglischcn Arbeits losigkeit ist eingetrctcn. Dir Statistik zeigt eine Zu nahme nm 157 »80 am 1. Februar gegenüber den, 1. Januar. Die Gesamtzahl der Arbeitslosen beträgt zur Zeit demnach 1 »18 898 gegenüber 1381525 am 1. Januar. Sofort bat in London ein grosieS Rechnen und Raten der au diesem Massenelend von über 1'9 Millionen Menschen und ihrer Angehörigen schuldigen Plutokraten eingcsebt, um zti beweisen, das, die Arbeitslosigkeit eigentlich gar keine sei. Der „Ecouvmist", der sich daran beteiligt, findet cS jedoch „beunruhigend, das, die mobilisierbaren Arbeitskräfte noch nicht sür die Kriegswirtschaft mobili siert" seien. Die grobe Nachfrage nach Arbeitskräften in den lebten süns Monaten sei von der Textilindustrie gekommen, die zwar auch sür die Regierung arbeite, vou der man aber nicht den ersten und gröhtcn Anlauf erwartet hätte, wenn die Regierung ille Produktion da erhöhen wolle, wo sic am meisten nötig sei. „Der Arbeitsmarkt wartet noch immer auf den groben Antrieb durch die Rüstungsindustrie." Der Sekretär -er Mctall- arbcilcrgcwcrkschaft, die gestern eine Konferenz mit Rcgicrungsvcrlrctcrn hatte, erklärt, das, das Pro gramm sür die Erhöhung und Beschleunigung der Rüstungsproduktion seht vorlicgc. ES werde „viel Arbeitskräfte" erfordern. Die hungernden britischen Arbeitslosen werden nicht mehr viel aijs solche Ver- sprechungcn geben. Oer heutige Bericht des OKW. XBcrlin, 8. Februar Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Keine besondere« Ereignisse. England ließ bisher alle im Stich Deutliche Warnung General Johnsons - USA. darf den Briten nicht trauen X Newyork, 8. Februar Ter sehr bekannte Publizist General Johnson, der der alliierten Propaganda in den Vereinigten Staaten bereits wiederholt cntgcgentrat, zerpflückt heute im „New ?)ork World Telcgram" die Behanp- tnug, das, die Alliierten für kleine Nationen und die neutralen Länder kämpften. Johnson erklärt zunächst, daß die bisherigen Schübcrleistungcn der Alliierten derartig miserabel seien, dab Englands Versprechungen kein Vertrauen mehr verdienten, und zählt daun Englands Sünden register aus. Italien sei mit Versprechungen in den Weltkrieg gelockt nnd hinterher um den Bculcanteil schändlich betrogen worden. Tann wurde Griechen land aus die Türkei gebebt und nach griechischen Miß- ersolgcn schmählich im Stich gelassen. Wenn England beute die EinkrcisungSpolitik gegen Deutschland ab leugne, so babe Frankreich jabrclang damit geprablt, das; Deutschland durch den Ning wasscnstarrcndcr klei ¬ ner Nationen in Schach gcbalten werde. Frankreich habe der Tichecho-Slowakei nnd Polen Wafscnhilie ver sprochen, aber Pole u sei erledigt worden, ohne das, Frankreichs Bundesgenosse England eine Hand rührte. England habe Abessinien nur Helsen wollen, so lange Frankreich mitmachtc: cS babe Mandschukno kampflos Japan überlassen, obwohl die Vereinigten Staaten zum gemeinsamen Widerstand anssordertcn. Johnson erklärt, er werde jedesmal als Hitler-Freund bcschimpst, wenn er E n g l a n d d i e W a h r h c i t s a g c. Tatsächlich wolle er nur seine Kollegen veranlassen, historische Tatsachen nachznlcien, ehe sie sälschlichcrweise versicherten, der Krieg der Alliierten komme den Ver einigten Staaten zugute, und Amerika bedürfe deö LchnbeS der englischen Flotte. Wenn schon die er wähnten Europaländcr den Versicherungen der Alliierten nicht trauen könnten, wieviel weniger Anlas; habe dann Amcrik a, den vagen Frcundschastsbclcucrungcn der Alliierten zu trauen? London plant Schwarzmeer-Pakt Enttäuschung über Belgrad im Westen, aber neue Battanmanöver X Mailand, 8. Februar Zu den Ergebnissen der Belgrader Konferenz stellt „Popolo d'Italia" fest, dab ihr Positivnm in der Befestigung -cS gemeinsamen Willens liege, den Krieg vom Balkan sernznhallcn, und das; man ans dem Ver halten der Pariser Presse schlichen könne, das, man i n Paris sehr wenig befriedigt sei. In ge wissem Sinne bestätigte sich, das, der von London unter nommene Feldzug „sür die Neutralen" gescheitert sei und man für den Augenblick im Westen jede Hossnung aus eine Aktion im Balkan ausgeben müsse. In glei chem Sinne schreibt auch ein anderes italienisches Blatt, das; die Hossnnng der Demokratien, die Belgrader .Konferenz werde zu einem Herd des Kriegs bazillus werden, nicht in Erfüllung gegangen sei. Tie römischen Blätter stellten Deutschlands Genugtuung über die Belgrader Beschlüsse einer Beibehaltung der Neutralität der Enttäuschung gegen über, die in Paris und London herrscht, wo mau bis zuletzt gehofft habe, das; ein — natürlich gegen Deutsch land gerichteter —, wenn vielleicht auch nicht militä rischer, so doch zumindest wirtschaftlicher Block zustande käme. Daß die Wcstmächte aber trotz ihrer unbestreitbaren Niederlage ihr Intrigenspiel noch keineswegs aus gegeben haben, beweist eine von Stcsani verbreitete Londoner Meldung. Hiernach haben die englischen Blätter, kaum das, die Belgrader »onsercnz beendet war, ei» neues, ausschließlich aus kriegerische Verwick lungen abzielendcS Propagandamanöver in Angriff genommen, indem sie zur Regelung der Lage in Süd osteuropa sür einen „Schwarzmccrpakt" cintrctcn. Dieser Pakt, an dem die Türkei, Bulgarien, Rumänien und vielleicht auch Griechenland tcilnchmen sollten, wäre den englischen Blättern zufolge ausschließlich gegen Sowjctrutzland gerichtet. Moskau: Schwere Niederlage des Westens X Moskau, 8. Februar Zur Belgrader Konferenz erklärte der Moskauer Rundfunk, die Baltaustaalen hätten den Westmächten aus der Konferenz eine schwere Niederlage bei gebracht. Da der ursprüngliche Plan Englands nnd Frankreichs, die Balkanslaaten in ein militärisches Abcntencr gegen Deutschland zu stürzen, vou Anfang an schlgeschlagen sei, habe der Vertreter der Türkei ans der Konferenz einen anderen Plan vvrgelcgt, nach dem eine Tcscnsivallianz aus dem Balkan gegründet werden sollte. Das jedoch wäre weiter nichts als eine andere Version dcS englisch-französischen Planes und habe cbensatls keinen Anklang gesunden. Das Blatt der Roten Armee, „ttraßnaia Zwcsda", schreibt, das „grobe Programm" der englisch-sranzösi- schen Diplomatie sei, die Länder der Balkanententc zu einem Eintritt in den Krieg gegen Deutschland zu ver anlassen. Daneben gebe cs auch ein „Minimal programm", das; die Balkanstaatcn ihre Neutralität den Plänen der Alliierten anpasscn, insbesondere sich der Wirtschaftsblockade durch eine Einschränkung ihres Handelsverkehrs mit Deutschland anschlieben. Jedoch die Balkanstaatcn wützten wohl, das, ihre Unabhängigkeit und Freiheit mit den Absichten der englisch-französischen Kriegsbrandstifter nicht vereinbar seien. Churchills Geleitzuglegende in Not Völlige Lügenverwirrung an der Themse infolge der deutschen Luftangriffe X Rom, 8. Februar Tic Londoner Bcrussliigncr bieten den Anblick kläg licher und kopsloser Verwirrung, da durch die crsolg- rcichcn deutschen Lnstangrissc gegen britische Gclcitzügc die von London sür die Neutralen erfundene Legende, dab sie im britischen Konvoi ganz sicher seien, völlig aus dem Leim zu gehen droht. Sv wird in London amtlich mitgcteilt, das; infolge des deutschen Lustangrisses nur ein einziges Schiss, nämlich der Norweger „Tempo", gesunken sei. Gleichzeitig wird jedoch in einer ebenfalls amtlichen Vcrläntbarung eine dramatische Schilderung mit allen Einzelheiten vom Untergang des modernen M i n c n s n ch e r s „S p h i n x" gegeben, von dessen Be satzung 51 Mann ums Leben gekommen sind. Im glei chen Atemzuge wird erklärt, das; die Ergebnisse des Kampscs „bis jetzt nicht offiziell scstgcstcllt" seien, trotz dem man „amtlich erklären" müsse, das; nur ein nor wegisches Schiss als einziges Schiss iinlergegangen sei. Trotzdem sickert die Wahrheit allmählich durch. Ter Londoner Vertreter der römischen Agentur Stcsani teilt den Untergang des britischen DampscrS „Kil- dalc" mit, der übrigens in London selbst in einer schwachen Stunde zugegeben wurde. Eine deutsche Fliegerbombe hat nach dem Bericht dcS Londoner Ver treters der Agentur Stcsani das Deck des Dampfers durchschlagen und war im Maschincnranm explodiert. Tie Explosion hatte sechs Tote und den Untergang des Schisses zur Folge. Ansierdein sind, der Agentur zu folge, mehrere neutrale Dampfer gesunken bzw. beschädigt worden. Zn den beschädigten Dampfern gehörten bas griechische Schiss „Nicolau Zograsia" (7058 BRT.) und eine ganze Reihe anderer. Diese Tatsache zeigt den wahren Grund der briti schen Kopflosigkeit. Nachdem die Neutralen mit den gewissenlosesten Mitteln in den „Schutz" der britischen Gclcitzügc hincingclockt wurden, will London um keinen Preis zugeben, das; dieser „S ch n tz" rcstlo S versagt. ES ist sür England mit seiner wachsenden Tonnagenot eine lebenswichtige Frage, ob es auch weiterhin durch die Mithilfe neutraler Schisse mit nn- entbehrlichen Einfuhrgütern versorgt wird oder nicht. In erster Linie aus diesem Grunde ist London ent schlossen, die Neutralen auch weiterhin in den Tod zu Hetzen. Die Gefährdung der neutralen Schiffe ist bei der englischen Geschästsmvral gleichgültig. Opfer -er britischen To-esküste Weitere englische und neutrale Schisssverluste X A m st c r da m, 6. Februar Der britische Dampfer „Porte lei" <1861 BRT.) ist in der Nordsee aus eine Mine gelaufen nnd ge sunken. Neun Uebcrlcbcndc wurden von einem fin nischen Schiss ausgenommen. Wie „Palestine Post" aus Tel Aviv meldet, ii't inan von dem griechischen Tampser „P opi" ltäoo BRT.j seit über ><> Tagen ohne Nachricht. Der Danipser war mit einer Ladung Zitronen nach Glasgow unterwegs. Tic holländische Pctroleumgescllschast „La Eorona" teilt mit, das, sich aus ihrem Mvtvrtankschisf „Ccro- n ia" eine Explosion, vermutlich durch eine englische Mine, ereignet habe, -och habe das Schiss seine Fahrt sortsctzen können. Der modernste belgische Küstcn- dampser, die 700 BRT. grobe „Eminent" ist an der englischen Küste gesunken. In Ostende ist man um das Schicksal des belgischen DampscrS „Ehar les" <518 BRT.) beunruhigt. Einer Havasmcldnng ans London zufolge, sollen vier der zehn Bcsatznngsmilglicdcr der „Charles" in England an Land gebracht worden sein. Wie das norwegische Telegramm-Büro mitteilt, hegen die Reeder des DampscrS „Segovia" <1387 BRT) die Befürchtung, das, das Schiss vcrlorcngcgan- gen ist. Die letzte Nachricht von der „Segovia" stammt vom 20. Januar. Wie das Schwedische Nachrichten büro TT meldet, liegen von dem Dampfer „Anda- lusi a" <1375 BRT.), der am 17. Januar Bordeaux mit dem Ziel Göteborg verlassen hatte, keine Nachrichten vor. Oer größere Krieg Englands Kampf gegen die Neutralen Von unserem Korrespondenten 8t. Amsterdam, Anfang Februar Als England den Krieg begann, waren seine räum lichen Vorstellungen von ihm wesentlich begrenzter als Henle. In militärisch-wissenschaftlichen Veröffent lichungen meinte man, wenn man vom rechten Flügel sprach, die Schweiz, und wenn man vom linken Flügel sprach, Holland. Inzwischen hat sich der 'Bogen ge weitet, nnd in den strategischen Ucberlegnngen liegt der linke Flügel weil nördlich des Polarkreises nnd der rechte weit im Inneren Vorderasiens. Ter eng lische 'Nußknacker sperrt seinen Rachen weit ani. io weit, daß er besürchtcn muß, daß die 'Nuß heranSsällt, bevor er zubcißt. Ter gegenwärtige Ebes des eng lischen Empircgencralskabcs, General I r o nside, der I!>38 bis 1038 in Gibrallar Pläne sür eine 'Be setzung Spaniens ansarbcitele, in geradezu eine Vcrlörpernng der erweiterten englischen Strategie, denn er war 1018 l9 Befehlshaber der alliierten Trup pen in Archangelsk und 1021 Befehlshaber in Nord persien. ES hat sich heransgcstcllt, -aß auch die englische Geographie -es Wirt s chaststri e g e s zu eng ge faßt Ivar. Ter Wirtschaftskrieg ist Henle ei» konlinen- talcS Problem in einem Maße, das England nicht lieb ist. Ein unermeßliches neutrales Hinterland erstreckt sich von Deutschlands Grenzen in die Tiei'e. Die Leiter des englischen Wirtschaflslrieges haben sich nicht nur zu überlegen, ob ihre althergebrachte Waise der „Blockade" noch trifft, sic stehen auch der Gefahr gegen über, durch ihre Abschneidung anderer O.nellen gerade die Formung eines unabhängigen europäisch aiiali'-hkn Wirtschaftsgebietes und damit jene N e n g c ß a l - tnng der W e l» w i r t s ch a s t zu sördern, die sie durch den Krieg zu verhindern hofften. Schließlich hat der bisherige Verlauf -eS Krieges den ursprünglichen psiichologischen und pravagnidi- Nischen Rahmen gesprengt. Zn Beginn des Krieges suchte London in amtlichen Aenßernngen den Anschein zu erwecken, das, der Krieg Adolf Hitler und dem „Hitlerismns" gelte. Inzwischen hat sich heraus gestellt, daß Englands „Charme" sür moralische Er oberungen nicht mehr ausreicht, und die Sprache Hai sich in einem Sinne geändert, der den wirtlichen eng lischen Beweggründen besser gerecht wird. „Die lleber- windnng des Hitlerisinns in ein völlig unannehm bares Kricgsziel", schrieb türzlich ein belannier eng lischer Publizist. Weiin Deutschland einig und kiark sei, dann sei alles andere von zweitrangiger Beden tnng. „Nicht Hitler nnd der Hiilerismns, sondern das bewaffnete nnd geeinte deutsche Volt ist des halb der Feind." Welche Folgerungen England aus alledem ziehen will, ist in den Einzelheiten noch nicht zn überblicken. Was die militärische Seile anlangt, so wird in Kreisen der Militärs der Wcsimächle von der Maginoi- linic als von einer Mausefalle gesprochen. Die Hoff nung nach beweglicheren Fronten, seien sie in Belgien, Holland, Schiveden, ans dem Baltan oder im Vorderen Orient, hat sich trotz Provokationen bisher nicht ver wirklichen lassen. Aus wirtschaftlichem Gebiet sind Eng land neue Mittel nicht eingefallen, sondern mir eine rücksichtslose Verschärfung der allen Methoden. Es sei ein Fehler, die Pietät gegenüber den Neutralen >!i io weil zu treiben, meinte neulich die führende Wirtschafte- Zeitschrift „Economist". „Es besteht mehr als ein Ver dacht, daß unsere Methoden bei der Behandlung 'Nen Iraker in dem Wirtschaftskrieg gegen Deutschland zn vornehm <!l sind. Wir müssen unsere Rechte als Krieg führende bis zum äußersten ansnutzen." Der Punkt, wo die Anstrengungen -cs Gegners in entscheidendem Maße cnikrüstel würden, sei noch nirgends sichtbar. Auch allgcmcinpolilisch nnd pspchologisch haben die Engländer das rettende Rezept nicht gesunden. Das ossene Heraus rücken mit der Parole, Deut s ch land s M a ch t nnd Einhcit znzerstörc n, hat den Verdacht der Neu tralen verstärkt, -aß cS England nur um die Fort führung des alten Imperiums gehe. Auch die Drohung mit dem Zukunftsbild eines Unterganges der euro päischen Knltnr durch den Krieg bat vielfach dis ent gegengesetzte Wirkung gehabt nnd die Gegenfrage ans- gclöst, ob bei solch düsterem Augenblick ans die Folgen des Krieges es nicht gerade eine Tugend sei, den Krieg zu begrenzen. Die Auflockerung -cö Krieges ist England also nicht gelungen. ES iß noch immer Gefangener seiner eigenen Taktik. Der „g r o s; cKric g", den England will, seht eine andere Einstellung der Neutralen voraus. Trotz den geringen Erfolgsanssichten arbeitet England dal,er weiter in dieser Richtung, darüber kann nach der Rede Churchills und Chamberlains kein Zweifel bestehen. Wirtschaftlich hat England begonnen, den Krieg gegen Deutschland zu einem Z c r in ü r b u ngskricg gegen die Neutralen iiniznwandeln und zu er weitern. ES liegt in der Natur des Begriffs neutral, daß an einen Neutralen von den Kriegführenden be stimmte Anforderungen gestellt werden, damit er sich das Recht ans Achtung der Neutralität erwirbt. Zur Neutralität gehört die Fortführung der nor malen W i r t s ch a f t S b c z i c h ungc n, um so mehr im Zeitalter dcS Wirtschaftskrieges, wo eine Unter brechung als feindliche Handlung ausgclegt werden kann. Nach englischer Ansicht hat die Neutralität nur militärische Bedeutung, ist ein neutraler Staat wirt schaftlich jedoch KricgSgebjet, wenn nicht aus eigenem Willen, dann durch die Pracht der Tatsachen. Die eng lische Blockade erstreckt sich auch ans neutrale Schisse mit neutralem Bestimmungshafen. Den Neutralen werden nicht nur Waren abgenommc», die durch «en-
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