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Dresdner Nachrichten : 15.01.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-01-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187601151
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18760115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18760115
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1876
- Monat1876-01
- Tag1876-01-15
- Monat1876-01
- Jahr1876
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- Dresdner Nachrichten : 15.01.1876
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Mulenstrojie >6. Kd,,-.» »e»enr«»rei» »leite»«»» Ilch - Mark iO Psgc.»urch >>l» Post » Diner 7L >v'ye. Etnjil.Nunu»!»» WPIze. «un»,, 29O00»l»r Alle »I« Nllckgabe ein-«» jandler Manujerl»Ie «»chl sich d,e RrdacU»» »ich« »ertlndUch. 8>>s«raten.«nnadme,u>» wärt»: N-»»»».t-i» uv! V»,I»e tn Hamviirg, Ver ls». VIteii, Lclpjt,,. Basel, vceriau, nrniikfur» a. M. — Noä.!><>«« ,» Berit», LetvBa, Wien, tzamdurg, Frankfurt a, M., Man che». — v«»d« « 0». tn Frankfurt a. M. — kr. »«>»» in Sdemuttz. — il»- NalUar t 0», tn Bart». Tageblatt für Politik, Uatcrhaltmig n. Geschäftsverkehr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Lltpsll) L Uclchardt in Dresden. Verantw. Nedacteur: Frlt!>r. Goedscht in Dresden Snsernte »erden M»rt««» !rade I» angeniimm»« dt» rld. r> Mir, Sonnt»»! dt» Mittag» lL Uhr. In -Lienltadl: »rotze Sloster- ' gasse s di» Stechin. » »de. Der tiiaum einer rtn- I»alliaen Pellliette tollet lü Plg'. Eingesandt di« Zette Li) Psge Mine tziaranlt« Ittr da» «ächittdgtge tirschei- «rn der Inserat, wird nicht gegeben. tliirwtirltge «nnonkkn- vusirage von UN» »»be kannten Firmen ni d Per sonen tnsertren wir nur «egenPränurierando» Zahlung durch Brt-s- marken oder Poslktntah» lnng. Acht Ettbe» kosten U> Pso«. Inserat« Iür »te Montag» > Nummer «der nach einem Festtag» die Petiijetle LO Psg«. Rr.IS. Einmidzwanzigster Jahrgang. Mitredacteur : I)r. LmU 1^ Für daö Feuilleton: »urliunni,. Keines von den neueren, ticfeinschneidenden Gesetzen, welche uns da» Reich gebracht Hot, Hot sich verhältnißmäßig bei uns so leicht eingeführt, wie das über Beurkundung des Personenstandes. Bis auf die Kreise der Geistlichkeit beider Confcssionen, und, wenn wir offen sein wollen, auch einen Theil der Frauenwelt, welche nach dem Gefühl urrhcUt, erkennt die ganze Bevölkerung niit seltener Einmüthigkeit die Nothwevdigkeit und Heilsamkeit des gethanen Schrittes an. Schon tue eine Thatsnche, daß seit Einführung der obligatorischen Civilehe c ne große Anzahl wilder Ehen nachträglich vor den Standesbeamten in gesetzlich gütige Ehen umgcwandelt wurden, spricht verständlich genug für den hohen sittlichen Kern, der in der Form der staatlichen Eheschließung liegt. Diese Erschei nung, die sich in Preußen zeigte, welches die Eivilehe seit einen: Jahre besitzt, trat auch sofort in Sachsen an den Tag, sobald die Eivilehe Angeführt wurde. Tie Kirche mit all ihrem Gnaden schatze hat nicht Anziehungskraft genug besessen, eine Anzahl Männer und Frauen, die mit einander Tisch und Bett thcilten und eine Nachkommenschaft erzogen, zu bewegen, eine Ehe einzu gehen. Jene Personen haben förmlich darauf gewartet, bis sich ihnen in der Civilehe eine Gelegenheit bot, das Concubiuat aufzu heben. Zu den Geistlichen mochten sie nicht gehen, da erfahrungs gemäß dort mitunter Vorwürfe ihrer darüber warteten, daß sie die ehelichen Rechte schon vorher diskontirt hatten. Auch haben katho lische Geistliche zuweilen, wenn Brautleute sich verloben wollten, versucht, über die Erziehung der künftigen Kinder Versprechungen zu erhalten, zu denen sich die Brautleute nicht verstehen mochten. Lieber führten sie eine wilde Ehe. Jetzt aber wissen sie, daß sie von den Standesbeamten weder Vorwürfe für die Vergangenheit, noch Erlistungen für die Zukunft zu befürchten brauchen und so folgen sie beim ersten Anlaß dem sittlichen Triebe nach einer gütigen Ehe schließung. Ja, wir hören mit Vergnügen Folgendes: Einzelne Standesbeamte thuen, sobald das Gespräch auf die kirchliche Ein segnung der Ehe kommt, Alles, um die jungen Eheleute hierzu zu bewegen. „Ja, lieber Herr!" antworten die bisherigen Coycu- binen, „nun lassen wir uns auch gern noch trauen! Denn durch Sie find wir nun ein Ehepaar und Vorwürfe von Geistlichen brauchen wir uns nicht mehr gefallen zu lasten!" Gegenüber dieser, vor allen Standesämtern gemachten, erfreu lichen Thatsache nehmen sich die Lamentationen und die vorgc- schlagcncn „Zuchtmittcl" gegen die „Verächter" der Kirche (so heißen die Kraftausdrücke mancher Diener der Religion der Liebe) recht traurig aus. Wer seine Ehe nicht nachträglich kirchlich ein segnen, sein Kind nicht taufen läßt, soll mittelst der „Abcndmahls- zucht" vom Licbesmahle ausgeschlossen, als Taufpathe zurück gewiesen werden u. s. w. Es kommt uns nicht bei, uns in theologische Streitigkeiten einzulastcn, aber solche Zuchtmittcl treiben die Leute aus den Kirchen hinaus. Wir würden cs sehr beklagen, wenn der fromme Christcnbrauch, das Sacramcut der Taufe dem Neugeborenen zu spenden, verfiele; wir ersuchen Alle, die auf unser Wort etwas geben, dem Abschlüsse der Ehe vor den: Standesbeamten noch die kirchliche Weihe folgen zu lassen. Tenn es will uns nicht so recht in den Kopf, daß der wichtigste Schritt im Leben, die Begründung eines eigenen Hausstandes, so ohne Sang und Klang vor sich gehe; die größere Feierlichkeit, die in einer kirchlichen Trauung liegt, paßt unvergleichlich zu der Bedeut ung des Augenblickes. Aber es giebt mehr als einen denkbaren Fall, wo chrcnwerthe Neuvermählte die besten Gründe haben, aus kirchliches Copuliren zu verzichten. Diese soll man nicht mit kirch lichen „Zuchtmittcln" schrecken wollen — bestrafen kann man so wie so einen solchen „Verächter" nicht damit. Wir verstehen cs recht gut, daß es der Geistlichkeit sauer fällt, auf einen unermessenen Theil ihrer Macht zu verzichten. Das Gefühl: „auch'ohnc dich wird jetzt eine Ehe geschlossen", mag für den, der bisher sich als die alleinige Gnadcnthüre ansah, etwas niederdrückend sein. In der Umgegend von Döbeln half sich «in Landpfarrcr damit, daß er am Ncujahrstage nach beendigtem Gottesdienste vor dem Altäre der Dorfkirche den neuen Standesbeamten förmlich in Eid und Pflicht nahm. Man weiß nicht, soll man mehr über die Anmaßlichkcit des Geistlichen oder die Beschränktheit des Standesbeamten staunen? Die Geistlichen thäten aber bester, sich mit dieser Form der Ehe schließung, die, wie nachgcwiescn, den sittlichen Impulsen des Menschenherzens cntgegenkommt, zu befreunden. Im Volke fühlt man es: ohne den Geistlichen gcht'S, aber nicht ohne den Standesbeamten! Wir meinen, die Geistlichen sollten nicht an dem Gesetze nörgeln, sondern ihr Verhalten so einrichten, daß Neuvermählte den Weg vom Standesbeamten in das junge Daheim nicht einschlagen, ohne vor dem Altar nicdergeknieet zu sein. Schon rein äußerlich betrachtet, sollte die Kirche die Benutzung der kirchlichen Trauungen mehr erleichtern. Wohl sind sie und die Taufen zu gewissen Stunden völlig umsonst; daö dreimalige kirch liche Aufgebot, das in der Gestalt einer Fürbitte bcibchalten ist, könnte aber recht gut der Regel nach nachträglich bewirkt werden, während cs jetzt in der Regel vorauszugehen hat und manchen Weg verursacht. In Neustadt hat sogar ein Geistlicher die Vor nahme kirchlichen Aufgebots von dem Beibringen eines Confir- mationSscheineS abhängig gemacht. Bis jetzt hat sich herausgestellt, daß in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle die Bevölkerung das Gesetz wohl versteht. Man bringt die zur Verlobung gütigen Papiere (Geburtsschein, Militärpaß, Legitimationöpapiere und bei noch nicht erreichter Ehe mündigkeit die bescheinigte Einwilligung der Eltern resp. deren Todtenschein) in größter Ordnung und Vollständigkeit mit. Kurz, das Gesetz ist nicht bloS lebensfähig, sondern hat sich bereit« m:t Leichtigkeit eingeführt und bewährt sich vorzüglich. Wir schließen diese vorläufige Betrachtung mit der Bemerkung: daß sich Auslän der, d. h. Nichtangrhörige des deutschen Reich», ehe sie zum Stan desbeamten gehen, sich zu dem Stadlrath (Scheffelstraße Nr. 5. 2. Etage) zu begeben und dort gewisse Formalitäten behusü ihres s Verlöbnisses vor dem Standesbeamten zu erledigen haben. In einem späteren Artikel werden wir die Uebelstände bezcich- neu, die sich besonders in volkreichen Standesämtern schon heraus gestellt haben. Sie betreffen die oft zu weit gehenden Forderungen der statistischen Behörden an d:e Standesbeamten und die geringe Ausstattung der Aemter mit Beamten, wodurch die Form der Ehe schließung etwas Fabrikmäßiges annehmen könnte. Doch lasten sich diese Mängel bald beseitigen. Locales und Sächsisches. Dem Unteisteuereinnchmer August Friedrich Tränkner in Fraucnstcin ist die goldene Medaille zum Verdienstorden ver liehen worden. — Sc. Majestät der König hat gestern, dem Vernehmen nach, in Folge eines leichten, rheumatischen Unwohlseins, im hiesi gen Dianabad ein irisch-römisches Bad genommen. — Die Finanz-Deputation der 2. Kammer soll beschlossen haben, der Kammer vorzuschlagcn, daß von Einführung der Einkommen st euer zunächst noch abgesehen werde. In der Finanz-Deputation sind die meisten Mitglieder städtische Abgeord nete. In der Kammer sitzen 45 ländliche und nur 35 städtische Abgeordnete. Der Kampf zwischen Stadt und Land dürste heftiger denn je entbrennen. — Nach einem neuerdings auftauchcndcn Gerücht beabsichtigt der preußische Justizminister Leonhardt, wie er mit Rücksicht auf seinen Gesundheitszustand längst beabsichtigt haben soll, seine Ent lastung zu nehmen. Als Nachfolger wird der sächsische General- staatSaiiwliltAbg.il>-. von Schwarze bezeichnet; derselbe würde bei einer größeren parlamentarischen Begabung als Herr Leonhardt den politischen Absichten des Fürsten Bismarck in der NeichSjustiz- Gesctzgebilng gewiß keinen Widerstand entgegensetzen. — Für die Ausdehnung der Schöffengerichts, wie sie in Sachsen bestehen, auf das ganze deutsche Reich ist in der JustizgesctzgcbungS- commijsion mit besonderer Lebhaftigkeit der Geheime Rath Held ein- getrcten, unterstützt von den Abgg. Lasker, Marquardscn, Meyer, Krätzer, Neichcnsperger und Gaupp. Gegen die Schöffengerichte sprachen der Präsident des NeichSjristizamteS v. Arnsberg, der preu ßische Geheime Obcrjustizrath Oehlschläger und die Abgg. Eysoldt und Struckmann. Schließlich wurde der Antrag der Abgg. Schwarze und Becker: „Für die Verhandlung und Entscheidung von Straf sachen werden bei den Landgerichten große Schöffengerichte gebildet und treten periodisch Schwurgerichte zusammen. Die großen Schöf fengerichte bestehen aus zwei Mitgliedern des Landgerichtes, ein schließlich des Vorsitzenden, und drei Schöffen." — mit 18 gegen 6 Stimmen angenommen. — Für die diesjährige Dresdner Pferdeausstellung ist, wie verlautet, der 24. und 25. Mai in Aussicht genommen. Da der letztere Tag der Himmelfahrtstag ist, so würde diesmal auch dem in der Woche durch Arbeit gebundenen Manne die Möglichkeit erschlossen, sich die Ausstellung anzuschen. Mit der Ausstellung wird, wie schon erwähnt, wiederum eine Lotterie verbunden; wer sein Glück versuchen will, der halte sich dazu, damit er nicht, wie im vorigen Jahre, für ein Loos, welches 3 Mark kostet, dann 10 und 15 Mark zahlen muß. Wenn die Ausstellung so gut von Statten geht, wie tui Vorjahre, dann können die Unternehmer zufrieden sein; nicht allein, daß dieselbe jedem Besucher einen großen Ge nuß bereitete, auch unsere Stadt hatte von der Ausstellung durch dcir sehr bedeutenden Frcmdciizufluß große Vortheile. Hoffentlich werden wir in die Lage gesetzt, bald Näheres über das Unternehmen zu bringen. — In der Nacht zu gestern in der 12. Stunde hat in einem Produktcngeschäste, Oberseergasse 11, ein Schadenfeuer statt- gesunden, welches in einem Schranke, worin sich Kleider und Bücher befunden haben, entstanden ist und durch welches dem Localinhaber ein Schaden von ca. 00 Mark zugefügt worden sein soll. Der Brand, der, wie mqn annimmt, durch ein weggeworfencs noch brennendes Streichhölzchen verursacht worden ist, ist auf das Lokal beschränkt geblieben und bald wieder gelöscht worden. — In der vorvorigen Nacht bemerkte ein Unteroffizier der hiesigen Garnison eine Frauensperson, welche in ungemeiner Aufregung und Hast nach der Elbe unterhalb der Terrasse zulicf, um sich vermuthlich hineinzustürzcn. Er hielt sie an und brachte sic trotz ihres Widerstrcbens nach der nächsten Polizeiwache, wo man sie ihres durch den Genuß geistiger Getränke hervorgerufenen aufge regten Zustandes halber in Gewahrsam nahm. - Durch die gelegentlich der Deputationöwablen lin Stadt- derordnctcnsaale in vorletzter Sitzung vom Vice - Präsidenten Jordan I» größter Erregung und mit vochgcrötbctem Gesicht gegen den Stadtverordnete» Pieper geichlcutcrie Pbülpplca hat sich, »vlc wir von guter Seite vcrncbmc», Herr Pieper dazu blnrcißen lassen, Herrn Jordan zum Zweikampf berans- zuserdcrn. ES wird nuS versichert, daß der Ton, >» welchem Herr Jordan sich über die Person Pieper'S ausgesprochen bat, i» der That ein so abweisender war, daß Herr Pieper wohl mit Recht sich verletzt fühlen konnte. Daß dcötzalb der Vorsitzende Ackermann nicht einen Ordnungsruf ergehen z» lassen brauchte, war richtig. Nicht alle Beleidigungen sind juristisch faß- und strafbar. Herr Jordan bat nun die Herausforderung Piepers abgelehnt. Wir wollen ibn darum nicht schelten. Herr Jordan betreibt, wenn er nicht gerade im Communewohl arbeitet, das friedliche Gewerbe eines Choeoladenfabrikantcn und mag mit der blanken Walle weniger vertraut sein. Niemals werden wir cs für Recht finden, wen» für Aeußerungen i» Parlamenten mit der Waffe in der Hand Genugthuung geiordert wird. Etwas Anderes aber Ist ev, ob eS Herrn Jordan zuftcht, selbst wenn sie ungeschickter Weise durch emcn Parteigenosse» provoeirt worden sind, in öffentlichen Sitzungen Ecnsmen über einzelne seiner Eol- legcn auözuthellei». Eriolat dies noch dazu in süsfisantcr Manier und duldet tleö da-Stadtverordneten-Collegium, lo nistet ,'ch damit eine unletbigc Tyrannei fest, die kaum auözurok.en Herr Pieper bat gewiß seine Fehler, wie andere Mensene» - .>! Stadtverordnete auch; er hat tn der Wasserwerkkrage belli ' über taS Ziel HInauögcschosseii; aber er besitzt den unleugbaren Vorzug: ein scibsllländiger, uricivbängigcr Mann zu sein. In die liebedienerische Colcrie, tlc man an gewisser Stelle gern hat. paßt er ircilich nicht. — Der Tbierschutzvercin dielt am ü. Januar seine erste Vcriannnlnng im neuen Jabre. Dies gab dem Vorsitzenden, Direktor M arg ua rt, Veranlagung zu drr einleitenden Be merkung, daß, wenn Dankbarkeit gegen die Vergangenheit und Zuversicht i» die Zukunft das Glück begründen, auch der Thicc- schutzvcrci» sieb zu den Glücklichen zählen dürte. Zur Bestätig ung denen dienten die nun folgenden Mittbeiluiige», theiiö von der Auszahlung dcü Legates der Frau Hclmcke un Betrage von Mark, tbcils von der immer wcller vorschrcitciide» Verbrei tung der VercinSzeilschrlit, sowie der übrigen vom Vcrmi heraud- gcgebcnen Drucksache», tbeilv von dem allgemeinen Auklang, wel chem die Vcreiiisbcllrebungcii bei uns begegne», wäbrend ein zelne Correspoiitcnzcn von auswärts den Mangel desselben an ibrem Orte zu beklagen hatten. Auch der nähc're Anschluß rer Vereine zu P t r na und Freiberg düri'te diesen erirenlichen Nachrichten mit bcigcllchlt werden. In Betreff der Drtöangcie- genbeiten beschäftigte sich die Versammlung mit der Frage, wie den Mißstände» rolzubeugen sei, welche unser Straßenpflaster durch seine cbensowobt bei Froftwetter wie in der Sommerhitze zu Tage tretende ungemeine Glätte bietet, ganz besonders da, wo reger Wagen- und Lailsnbrwcrkverkcbr sich bewege. Aid wirk- samstc Abhilfe wurde das Scindsircuen bezeichnet. Die Besprech ung über die winterliche Fütterung der Vögel fand ihre Fort setzung, deren Resultat wesentlich dahin ging, daß den Zetten hart- gcirorencn Bodens und andauernder Schneewehen die aufmerk samste Berücksichtigung zugcwcndct werden müsse. Wie der Vögel, müsse aber auch der arme» Kettenhunde gedacht werden, und da. wo die angemessene Obsorge fehle, müsse der Tbierschutzvercin cinschrcitcn. Daö hat er denn auch gctban, und crireulich ist eö. zu melken, daß häufig »ur eine kleine Mahnung genügt, um sei ten der Besitzer sich ihrer Pflicht in vollem Umiange zu erinnern. Zu de» unlieben Mittbeilunge» gehört der Bericht über die Ver unglückung eines Pserdcö in hiesiger Stabt, welches bei Glatteis das Bein gebrochen und inebrere Stunden biltloö hatte zubringe,: müssen. Mit dem Bedauern, hiervon uicht rechtzeitig Nachricht erhalten zu haben, ging die Erörterung Hand in Hand, aus welche Weile in spichem Falle die wirksamste Abhilie beschallt werden könne. Sodann wurden noch mehrere Fälle der Mißhandlung von Pferden und Schlachtvieh berichtet, weiche ver Vorstand aus geeignete», Wege weiter vcriolgt hatte. Ans Grnnv einer An zeige, daß gelegentlich der Zurückbehaltung der Möbel eines zah- luiigöiuiiädlgcn MlethcrS auch verschiedene Vögel mit Beschlag belegt worden waren, hatte man sich überzeugt, daß deren Fütte rung und Versorgung zu keiner Klage Anlaß gaben. Auch im klebrigen batte sich der Vermietder den seiten des Vereins Ihm gemachten Vorstellungen zugänglich erwiesen. Ferner gab daS Loos einer angeblich ohne jegliches Schutzdach untcrgcbrachten Gäincbcrrde Veranlassung zum Einschreiten. Zum Schluß der Versammlung wurde wiederum der Beitritt mehrerer Mitglieder gemeldet. Zuvor hatte der Vorsitzende Gelegenheit genommen, sich eingehend über die Art und Weise auözusprcchcn, wie eö in hiesigem zoologischen Garte» mit den dahin gebrachten Katzen gehalten wird. Die Ausnahme erfolgt unter dem Nachweis der Bcrccvtigniig zur Vertilgung über die Tbiere, die Unterhaltung derselben bis zu ihrer Verflitterung Ist reichlich und angemessen, die Tödtung selbst erfolgt in schnellster und schmerzlosester Weise. — Nach einer Bekanntmachung deö Gerieral-Poslnicisterö ist der K -'> der Postordnung vom 18. Dccember 1874 dahin abgr- änkert worden, daß mehr aiö drei Packete zu einer Begleitadresse nicht gc»örcn düncn. Ferner beträgt von jetzt ab die Gebühr für die Eilbestellung von gewöhnliche» und eingeschriebenen Briefen, Posilartcn, Drucksachen und Waarenproben, sowie von Vorschuß- brieien nacv dem Landbcsteltbezirkc der Postanstalt tür jedes Kilo meter 1.', Pi., im Ganzen nicht unter 75, Pf. tür jede Bestellung. Bei Packele». Gcldbriefcn und Postanweisungen kommt das Dop- rcite dieser Sätze zur Erhebung. Höbere Vergütungen iür die Eilbestellung von Postsendungen nach dem Landbeftellbezirke dür fen nur in den Fällen erhoben werten, wenn der Bcstimmuugö- Posianstalt Niemand zur Verfügung steht, der die Leistung zum tarifmäßigen Satze überninnnt. Die Gebühr iür die Eilbestellung sowohl im Postorte aiö nach Lantorten kann vorauöbczahlt, oder deren Zahlung dem Adressaten überlassen werben. In allen Fällen innß jedoch der Absender für die Berichtigung der entstan denen Bestellgebühr haften. — Die oberste Verwaltung der Eontincutal-Pferdebahn- Gesellschaft in Berlin ist an Herrn Gcncraldirector Schindler übergcgangc». Nach Antritt der au. Functionen in Berlin be reist genannter oberster Beamter jetzt die einzelnen Städte und befand sich nebst dem Ingenieur der Gesellschaft und Herrn Banguicr Gravenstein aus Berlin auch einige Tage i» Dres den. um die hiesigen Linien zu inspieirc», womöglich auch weitere Bctricbdersparnisse vorzuschlagcn. Demi, wie bekannt, dem ictlen Jabre 1873 ist ein äußerst mageres Jahr mit horrenden Futterpreise» und schwacher Freaucnz gnolgl, 1874. Sollten nicht die Bahnwärter. aus die ja kein Fuhrwerk im Geringsten achtet, zu ersparen sein? Das jetzt verlaufende Betriebsjahr war übrigens wellauö besser als 1874 und soll in Dresden nicht 2'/?, sondern 5, pEt. ergeben. Nach den geschäftlichen Erledigungen schloß ein srcuncschaftlichcö Diner in Statt Berlin das Bei sammensein der Berliner und Dresdner Direktoren. - Einen nichtswürdigcn B nbe»streich lat man tn der Nacht zum Dienstag einem hiesigen Schiniedemcistcr zugejügk. Derselbe besitzt Steinstraße l8 eine Remise worin er auch eine Chaise stehen hat. Dicicr Wagen ist nun in jener Nacht von unbekannter Hand dadurch arg beschädigt worden, daß man da- Dcckledcr zerschnitten und zerfetzt und die Laterne» zertrümmert hat. — Vom Gesangverein „ Genasia " wird heute Abend in Stadt Metz, Kaiiersiraße tl, ei» Wohlthätigkeitö-Eonccrt znm Besten der in Bremerhaven Verunglückten gegeben Zwei hiesige Conicrvatoristcii. die Herren Elchler und Brcschinökv, wirken dabei mit. Das aus 5,0 Pf normirte Entröe kann bei mlldthätigcm Sinne beliebig erhöht werden. — Jener Aal, von welchem wir in vorgestriger Nummer erzählten, der als eine gefährliche Schlange angesehen, Schrecken und Verwirrung aus der Auimoiistrahc anrichtcte, war, wie unö heute Hr. Rudolf Linke, Inhaber der Seeflschhandlung, Am nionstraße 34, mittheilt, aus seinem Geschält entschlüpft; er hat den Aal bereits vorgestern Abend wieder zurückervalte». - Mir heute beginnt der HofbrauhanS-Bock! Daö ist ein Stichwort, auf welches die, gewiegtesten BIcrschmcckcr im Hos- branhaus aui der Amalienstraße und im Restaurant unter vem Adrcßeompteir am Allmarkt, cillwo dieser Bock slleßt, erscheinen. So mancher Wettkampf im Trinken wird wieder beginnen, denn der Bock sckuinl diesmal ganz besonders gut gcrathen zu sein. - In ter Nacht vom 11. zum 12. d M. waren aus dem ve:-.,! lc'.>ci.e:i Stalle eines Grundstücks der Faikenstraße ein v a h n u." a zwei große englische Zuchtgänse ge- u . hle» wort ui, von welchen Tbicrrn sich der Truthahn am L onut's'aa B. rmitiag von selbst wltd.r del flinem SigenthümeV
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