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Schönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger : 04.01.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-01-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878295829-192201046
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878295829-19220104
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878295829-19220104
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Archiv Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSchönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger
- Jahr1922
- Monat1922-01
- Tag1922-01-04
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chönduraer Tageblatt Trfch drt tSaltch mitAuonahm« d« Tag« nach Sonn- and Asntagtn. Annahme vonJnftraten bi«Vorm »Uhr-de« U,»gob-tage«. Bezugspreis monatlich S MI., Im vor- ass zahlbar, durch die Poft bezogen monatäch»M. R»1«ln« Nrn. 46 Pig. Sonntags-Nr. »0 Psg. J»I«- ratmprri» 1 Zeile 1.KO Ml., Rellamezeilc 88 mm breit 4 Marl, die dreigeipalten« Zelle im amtlich«» T«il« 8.00 Ml. Hlüwelse aus Anzeigen und Eingesandt« I Petit-Zeil« 50 Psg. Nachw:tiangsg«bühr LV Psg. Gegründet 1878. Fernsprecher Nr. S. Postschlteß- jach Nr. 8. Poitschecktonto Amt Leipzig Nr. 4436. Val-enburger Anzeiger. Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Amtsgerichts und des Stadtrats zu Waldenburg. Berautwortlich sür Redaktion, Druck und Verlag E. Kästner in Waldenburg. Anzeigenannahmeichtuh Vorm. 9 Uhr am Ausgadricg Deschüstrltelle in Waldenburg Sachsen, Obergass» w Dejchüstrzeit: Vormfttag 7—1, Nachm. 2—K Uh». Finalen: in Altstadt Waldenburg bei Herrn Ott» Föi- Iter; in Tallrnberg bei Herrn Strumpswirker Fried». Hermann Richter; in Langenchursdors bei Herrn Heimann Esche; in Penig bzi Firma Wilhelm Dahler; in Wollenborg bei Herrn Linus Friede mann und in Ziegelheim bei Herrn Eduard Kirsten. Banllonto: Derrtnsbanl zu Toldttz Geschäft,stell» Waldenburg Sa. Gemeindegirolonto Waldenburg 1k. Zugleich weit verbreitet in den Ortschaften der StandeSamtSbezirke Altstadt Waldenburg, Bräunsdorf, Callenberg, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufungen, Langenleub«- Riederhain, Langenleuba-Oberhain, Langenchursdorf, Mederwiera, Oberwiera, Obervinkel, N^eichenbach, Remse, Schlagwitz, Schwaben, Wolkenburg und Ziegelheim, Nr. 3. Mittwoch, dc« 4. Januar IKW — " —' - -- - ' - Wttt«r««»sbe*tcht ausgenommen am 3 Januar. Mittag« 12 Uhr: Baro««terft»»d 750 mm reduziert aus den Meeresspiegel. Thermometerst««» -s- 2" L. (Morgen« 8 Uh« -i- 0 °* L. Tieiste Nachtlewprratur -s- v,»" L.) Feuchtigkeitsgehalt der Lust nach Lamprecht» Polymeter 59°/«. Ta»p««kt — 6'. Windrichtung West. Niederschlagsmenge in den letzten 24 Stunden bi« früh 7 Uhr: k.» mm. Daher Witter »l«g-auSsichte« für den 4 Januar: Neigung zu Niederschlägen. Einigung in der Eisenbahnerbewegung. Mit dem neuen Jahre ist auf alleu deutsche« Schiffe» die schwarz rat gelbe Flagge gehisst worden. Die Srwerbsloseusürsorge soll in eine Arbeitslos««- sllrsorge umg«waudelt werden. I« de» Sleparatiousfrage« ist «och keiue Gi«ig»ng erzielt. Die Kosten der Rhei«laudbesetz«ug sollen ans 4K Mil lione« festgesetzt werden. Im Essener «ezirk ist ei« Teil der Lise«tah»er z«r Arbeit zurückgekehrt. Die Bergleute t« Saargebiet »erlauge« die >«sheb»«g des LohudtktatS. ' In rüffeldorf «üffen wegen Kohlenmaagel die Betriebe eingeschriinkt werde». I« Prag wurdeu die Ste»ervertriige mit De»1schla»d »Nt«rzeichn«t. Vesterreich schlicht sich der kleineu «»tente a». Frankreichs Bevölkerung hat sich «« zwei Millionen vermindert. Frankreich will daS deutsche Oberschlefie« solange be setzt halte«, bis Deutschland seinen AahlvugSverpfltchtun- gen nachgekomme« ist. Der englische Thronfolger ist von seiner Fndienreise zurtickgekehrt. Rusfische Bertreter kaufen tu »berschltsien Eisenbahn- material. *Wal-en-»»rg, 3. Januar 1922. In Cannes in Südsrankreich tritt am 6. Januar die Konferenz drS Obersten Rates zusammen. Aus London, Paris, Brüssel und Rom kommen eine Fülle von Plänen und Einzelvorschlägen, wie aus dieser Konferenz das Re parationsproblem neu geregelt werden soll. Ler zweite Besuch vr. Rathenau» in London hat nicht dazu beitragen können, daß sich Lloyd George und Briand über bestimmte Vorschläge einigten. Als 0r. Rathenau in den WeihnachtS- tagen dem Retchskabinrtt gegenüber seine Eindrücke in London schilderte, wurde der Beschluß gesaßt, vorläufig die Frage d«r RcparationSkommisston über den Umfang und die näheren Bedingungen d«S erbetenen Moratorium» nicht amtlich zu beantworten, sondern vielmehr den Staats sekretär Fischer zwecks neuer mündlicher Verhandlungen mit der ReparationSkommisfion nach Paris zu entsenden. DaS Rätselraten über LanneS nimmt seinen Fortgang. Seit dem 27 Dezember weilt Lloyd George bereits in dem sür die Konferenz in Aussicht genommenen Riviera ort. Seine Jheen über den Reuausbau Europas wurden am 19. Dezember veröffentlicht. Sie bezwecken die Fest- legung der deutschen Warenausfuhr aus die zerstörten KrtegSgebiete und aus da» neu zu erschließende Rußland. Als Gegenleistung sür die Befreiung von der deutschen Konkurrenz soll England geneigt sein, aus seine ReparationS- onspcüche an Deutschland zu verzichten. Das Wort,Ver zicht" hat in Frankreich und noch mehr in Belgien wie eine Bombe gewirkt. Im Gegensatz zu England soll Bel gien beabsichtigen, sogar rigorose Beschlagnahmungen deutschen Eigentum« vorzuschlogen um die fälligen Repa- rationSraten zu decken. Es soll angeblich eine von bcl- gischen Finanz Sachverständigen suSgearbeitete Denkschrift testieren, welche die Erfassung der deutschen Auslands guthaben empfiehlt. Die Summe dieser Guthaben soll 4 Milliarden Goldmark betragen In Italien weiß man nicht recht, ob man sich den um fassenden englischen Aufbauplänen oder den französischen Manöver» zur Liquidierung der Reparationsschuld an- schlirßen soll. Der derzeitige italienische Ministerpräsident Bonomi wird bei seiner in LanneS einzunehmenden Hal tung aus den kommenden Manu Nitti Rücksicht nehmen müssen, dessen Buch „Da» friedlose Europa" großzügige Ausbauideen entwickelt und in schroffem Widerspruch zu der heute in Paris besolgteu Politik steht. Briand hat in der Weihnachtssitzung der Deputiertenkammer versprochen, keine Garantie preiszugeben, die Frankreich nach dem Ver sailler Vertrag zusteht. In Paris bekämpft man mit aller Energie den Gedanken eine» Moratoriums und hegt die Hoffnung, daß Belgien und sogar Italien in Cannes den französischen Standpunkt verteidigen «erden. An Einzelprojekten, die zu schweben scheinen, seien folgende erwähnt: Die Reichsbank soll gegenüber der Reichsregierung selbständiger gemacht werden, d. h. das Recht erhalten, den Druck und die Ausgabe von Noten, — wenn solche» vom Reich in ungebührlichem Umfange verlangt werden sollte — abzulehnen. Zu allem Ueber- fluß soll auch noch ein Vertrauensmann unserer Gläubiger die Notenausgabe kontrollieren. Weiter wird von einer Vermehrung der Befugnisse de» Garantie-Komitee« ge sprochen, welche» nach dem Londoner Abkommen die Er füllung der deutschen Zahlungsverpflichtung kontrollieren soll. Wie diese Befugnis-Vermehrung durchgeführt werden soll, ohne daß Eingriffe in die innere deutsche Verwaltung erfolgen, ist allerdings nicht zu erkennen. E» scheint fest zustehen, daß unsere Gläubiger auf die volle Zahlung von 500 Millionen Goldmark in bar (3. Quartalsrate de« am 1 Mai ablaufenden ersten Zahlung« jahreS) bestehen wer. den. Die auf etwa 300 Millionen Goldmark veranschlagte 2»°/oige NuSfuhrabgabe (gleichfalls eine QuartalSrate) soll gegen deutsche Sachleistungen verrechnet werden Wa» von den vielgestaltigen Plänen in Lannes da» Licht der Welt erblicken wird, ist zur -eit nicht abzufehen. ES verdient besondere Aufmerksamkeit, daß der amerikanische Botschafter in London bereit» am 2S. Dezember, also eine reichliche Woche vor Beginn der Konferenz, in LanneS erwartet wurde und dort jedenfalls mit Lloyd George eingehend konferiere« wird. Mir tun unter allen Um- Mnden gut, unsere Hoffnungen auf die Ergebnisse der Konferenz in Cannes auf ein Mindestmaß herabzuschrauben. Politische Rundschau. Deutsches Reich. Reichrpräfident Ebert und der österreichische BundeSplifi- dent Hainisch wechselten zum Jahreswechsel herzliche Glück- Wunschtelegramme. Der Reichspräsident hat unterm 2S. Dezember 1921 den sächsischen Gesandten Reichsminister a. D. Or. Gradnauer in Berlin sür dir Dauer des von ihm zurzeit bekleideten StaatSawte» zum Mitglied der ReichrdiSjiplinarhofrS in Leipzig ernannt. Am Neujahrstage empfing der Reichspräsident die Thes« aller fremden diplomatischen Vertretungen. Al» Dohrn de« diplomatischen Korp« hielt der päpstliche Nuntiu» eine Ansprache, in der er sagte: „Zum ersten Male seit dem Weltkriege versammelt sich daS diplomatische Korp« in Berlin au« Anlaß de« Reujahr«feste« vor dem höchsten Beamten der deutschen Republi', ein glückliches Ereignis, ein Symptom der fortschreitenden Rückkehr der Menschheit zum Ideal d«r Brüderlichkeit und des Friedens zwischen den Völkern, welche» Ideal den Ruhm der zivilisierten Völker bildet. Möge die göttliche Vorsehung, welche die Menschen zum edlen Streben anspornt und fie leitet, e» ermöglichen, in diestm Jahre die wirkliche und dauerhafte Versöhnung der Völker zu sollenden, die von allen aufrichtig ersehnt wird und sich auf der Achtung de» Rech'», auf der fruchtbaren und friedlichen Arbeit und auf den ewigen Gesetzen der Gerechtigkeit und Wahrheit gründet. Bon diesen Gefühlen durchdrungen, bringen wir Ihnen heute, Herr Präsident, inmitten der schwierigen Auf gaben der Gegenwart, unsere Huldigung und gleichzeitig unser« Glückwünsche für Sie selbst und sür da» deutsche Volk dar." Der Reichspräsident sprach dem NunliuS für die Wünscht d«S diplomatischen Korps seinen tiesgesühltrn Dank au». „Der Umstand — so fuhr er fort —, daß diese Worte au» dem Munde de» Vertreter» Sr. Heiligkeit de» Papste» lammen, der sein vornehme» Ziel darin sieht, Frieden auf Erden zu schaffen und zu erhallen, gibt ihnen in meinen Augen besondere Bedeutung. Da» deutsche Volk wünscht sür sich nicht» andere», al» in friedlicher Arbeit neben den übrigen Völkern sein nationale» Dasein wieder auszubauen. L» gibt sich der Hoffnung hin, daß im kommenden Jahr« die Erknntni» der Aeltnotwendig'eiten w«iter wächst und daß in dieser Erkenntni» jede Nation sich bemühen wird, durch fruchtbare Zusammenarbeit mit allen übrigen Böllern der Menschheit den wahren und aufrichtig«» Frieden zu gebe». Mit dieser großen Hoffnung im Herzen durchdrungen von dem Bewußtsein, daß ihre Erfüllung geboten ist, bitte ich Sie, Herr Nuntiu», und Eie meine Herren, auch mein« Glückwünscht sür Ihr Wohlergehen und sür da» Gedtihr« der von Ihnen vertretenen Regierungen und Völker entgegen- zunehmen." Noch am Eylvefierabend ist e» zwischen dem Reich»verkthrS- Minister und den Spitzenorganisalisnen der Eisenbahn arbeiter zu einer grundsätzlichen Einigung gekommen, dir im wesentlichen »orfieht, daß an die Stelle de» bishrrigen Orwklaffenverzeichnisse» de» Lohntarifvertragr» da» neue Ort»- kiasscnverzeichni» sür die R«ich»beamt«n tritt, sowi« eine neue Neuregelung der sog Uebrrieüerung»zuschüffe »orfieht, wohingegen sich die Organisationen verpflichleten, „mit alle« ihnen zur V«rsügung stehend«« Mitteln aus sofortig« Wieb«- ausnahm« der Arbeit hinzuwirken." Doch hat sich trotz dies«» Einigung die Elreiklage nicht s, rasch geändtrt, wie mau vielleicht erwarten konnte. Im Rheinland« wie in Berlin stöckle auch noch am Neujahrttage der Verkehr säst völlig, und «rft am 2. begann sich in Berlin wieder ein »»dnungö- mäßiger Verkehr zu entwickeln. Schwierig«» grstallete sich die Lage in Rheinland Westfalen. Im besetzten Gebiet wurde die Arbeit allerding» schon am 1. Januar unter dem Drü ber Ent«n;e wieder ausgenommen. Ander» im Bezirk Elber feld; dort rrllärirn die Arbeiter, von ihren Orgrnisationen nicht über die Einigung unterrichtet zu sein, und strtikten deshalb großenteilt auch noch am Montag Weiler. Link»« radikale Elemente scheinen sich die Situation zu nutze mache» zu wollen und zu versuchen, die Aktion weilerzutreiben. Die interalliierte Rheinlandkomwisfion hat b«schloffen, für die Dauer der Besetzung der Rheinlande sowie de» Eaarge- biit« in Zukunft die Sommerzeit in der Nacht de« letzte« Sonnabend» im März beginnen zu lassen und in der Nacht de» letzten Sonnabend» im Oktober aufhören zu lassen. Lie Reichrregierung ist bekanntlich bemüht, die Erwerb»- losensürsorge in «ine Arbeitrlosenversicherung umzu wandeln. Der Entwurf eine» bezüglichen Gesetze» ist seiten» de» Ministerium» den Interessenten vorgelegt worden. Er sieht vor, daß der Aufwand im Wege eine» Umlsgeversahren» durch Arbeitgeber und Arbeitnehmer gedeckt wird. Di« Steuerau»schüsfe de» Reichstage» haben ihre Be ratungen bi» zum 7. Januar vertagt. E» verlautet zuver lässig, daß e» nicht gelungen ist, in den bisherigen Bera tungen eine Einigung über die wichtigsten Grundlagen der Steuervorlagen zu spielen. Die jetzige RegierungStoalilio« hat jedenfalls in den SteuerauSschüffen gänzlich versagt. Mit dem neuen Jahre mußte auf allen deutschen Schiffe« die alte schwarz weiß-rote Flagge heruntergeholt und durch die neue Flagge ersetzt werden. Durch zwei Abkommen mit England und Frankreich ist be stimmt worden, daß Schadenersatzansprüche englischer und französtscher Staatsangehöriger au» dem Kriege au» de» eingezogenen deutschen Brrmögen in diesen Ländern abgedeckt werden. Bei den Gemeindewahle« in'Detmold wurden 19 Bürgerliche und 5 Sozialisten gewählt. In ganz Lipp« fi«d di« Unabhängigen fast ganz verschwundtn, di« Kommunist«« erlitten eine blamable Nitderlage. Di« deutsch« Bolk»part«i hat stark zugrnomwtn.
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