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Dresdner neueste Nachrichten : 21.09.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-09-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193709218
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19370921
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19370921
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-09
- Tag1937-09-21
- Monat1937-09
- Jahr1937
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 21.09.1937
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IS. Jahrgang Dienstag, 21. September 1937 Chamberlain will Verhandlungen mil Äalien Oie „Offene Tür" Gras Ciano nochmals unmissverständlich dar Korrespondenten Engländer verlassen Nanking nicht Japanischer Massenluftangrlff nochmals angelündigt «m VölkerbnndSrat der gemacht haben, englische Presse allgemeinen die kleine Entspannung verzeichnen zu können und erklärt nun mich in Paris, das, auch flir Frank el» Ausgleich mit Italic» einen hohen Wert zwischen und die E h a u - die Be- kein Rü- Englisch-sranzöflsche Besprechungen über Italiens Teilnahme an der Mittelmeerkontrolle - Oie Trauerfeierlichkeiten in Prag Riistungsprogramms hinwies. Solange allgemeines Abkommen zur Einschränkung der stnngen erzielt sei, werde England alle Ausgaben in dem notwendigen Umsangc bewilligen, lieber Spa nten sprach Eden unter dem Gesichtspunkt des Nicht- einmtschttngsabkommcnö, dem die Erhaltung des Friedens zu verdanken sei. Trotz der vorgekommenen Verletzüngen des Abkommens und obwohl die Zurück ziehung der „Freiwilligen" nicht erreicht worden sei, würde die Gefahr für den europäischen Frieden noch grösser, wenik die NichteinmtschungSpolitik ausgegeben würde. Ihr Erfolg hänge aber nicht allein von der englischen Regierung ab. Die englische Regierung werde keiner Bemühung fcrnbleiben, die die Aus dehnung deS Konflikts verhindern könne. Hierauf sprach Eden ausführlich über die Bedeutung des A b - k o m m e n S v o n N y o n, wobei er scststcllte, dass das „Arrangement" in Kraft sei, dass aber mit andern Ländern über eine Mitarbeit verhandelt werde. Bezüglich OstasienS stellte er fest, dass keine Bemühung der drei Mächte von irgendeinem Erfolg gekrönt ge wesen sei. Schliesslich behandelte er sehr ausführlich und positiv die Berichte dcö Wirtschasts- und des Roh- stosfauSschusseS des Völkerbundes, wobei er erklärte, die englische Regierung sei bereit, mit den einzelnen Regierungen über'die Gewährung von Vorzugs zöllen in K ol on t a l ge b ie te n zu verhandeln, falls diese Länder ihre Handelsschranken herabsetzten. Die Völkerbundöversamnilung hat mit bzw. öS Stimmen Iran und Peru sür die nächsten drei Fahre zu Ratsmltgltedern gewählt. Es ist kein Zweifel, dass im Mittelpunkt aller diplomatischen Gespräche, die augenblicklich England und Frankreich geführt werben heute in Edens Unterredung mit tempS eine» Höhepunkt erreichen werden, teiltgung Italiens an der Mittelmcer- lon trolle steht, und eS unterliegt auch keinem Zweifel, dass Ministerpräsident Ehamberlain nunmehr überall, in London und Parts und Nom, eine starke Initiative in dieser Hinsicht zugeschrieben wird. (Bgl. den Bericht unsres Pariser Korrespon denten.) Aber wenn nunmehr das offiziöse Reuter büro gestern abend wieder verlautbart hat, dass Eng land nach wie vor bemüht sei, die „Tür sür Italien ossenzuhalteu", aber Italien neue koukrcte Vor schläge unterbreiten müsse, so liegt doch Italiens Standpunkt vollkommen klar vor aller Augen und Ist von gelegt worden. Er heisst: Gleichberechtigung, Gleich stellung der italienischen Flotte mit der englischen und französischen. Wenn nun daraufhin Reuter erklärt, dieser Anspruch werde als unwichtig betrachtet,' da selbst zwischen Frankreich und England hinsichtlich des Ausmasses ihrer Beteiligung an der Kontrolle keine Gleichheit bestehe, so heisst das, an den Dingen vorbetredeu, und wenn weiter mitgeteilt wird, die etwa von Italien erwarteten Vorschläge würden dann -en andern Mitgliedern der Konferenz von Riion zur Prüfung überwiesen werden — unter denen sich be- kanntlich auch die Sowjets befinden —, so ist dies auch ein nicht gerade einladender Passus. Es geht aus alledem hervor, dass noch immer hier grosse Unklarheiten in der Mittelmcerpolitik bestehen, und die Rede Edens in Genf hat nicht dazu bei getragen, diese Unklarheit zu beseitigen, wie aus den Kommentaren der englischen Blätter selbst hervorgeht. * Gchanghai, 21. September Ein Sprecher der japanischen Marinestellen kün« digte den japanischen Massenlnstangrisf ans Nanking siir heute nachmittag an. „Hon heute mittag an", so sagte er, „wird Nanking für die Ausländer ein «eit gefährlicherer Ansenthalt sein als in den letzten zwei Tagen. Denn zu den Zielen unsrer heutigen Bomben« abwiirse «erden nicht nur die chinesischen Milltiirsititz» punkte Nankings gehören, sondern auch alle Stadtteile, in denen di« Chinesen ihre Kommandostellen unter« gebracht haben." Der britische Geschäftsträger Howe hat di« japanisch« Anregung, daß die britischen Staatsangehörige« Nanking räume« sollen, abgelehnt. Howe hat Vielmehr erklärt, die japanische Negierung werd« dasiir »erant« «örtlich gemacht, wenn ei« brttischerStaatSangehöriger getötet oder verwundet oder irgendwelches britisches «tgentnm dnxch Lnftgngrisse ans di« chinesisch« Haupt« ftadt beschädigt »erden sollte, «r hab« ferner betont, er »leibe mit seinem Stab«.»« Nanking. Der japani schen Botschaft hab« er einen Plan mit »er Lag« der britischen Hänser «nd Wohnungen zng,stellt, «ns jede» Säst jet »te seitliche Begrenz««» ,»r «oakniernng »er n. Paris, 21. September Aus der Rückreise von Gens trisst der englische Aussenminister Eden heute in Paris ein, wo er eine eingehende Unterredung mit Ministerpräsidenten EhautempS haben wird, dessen Hauptthema die Frage sei, in welcher Form Italien an der Scepolizet im Mittelmeer teilnehmen soll. Wenn man gewissen Indiskretionen in Paris glau ben darf, hat der englische Premierminister Cham berlain gewisse offiziöse Kommentare über Sinn und Bedeutung der Beschlüsse der Nyoner Konferenz ausdrücklich abgclchnt. Er hatte cS missbilligt, dass das Nyoner Abkommen im Sinne einer machtpolt- tischcn, imperialistischen Austeilung des Mittelmeers angesehen würde. Er habe besonderen Wert darauf gelegt, dass die Verhandlungen mit Italien über die gleichberechtigte Eingliederung Italiens in die Mittclmeerbcschllisse fortgesetzt würben. So glaubt man denn in PäriS, auf diplomatischem Gebiet wieder eine man reich habe und teilt mit, dass mehrere neutrale Staaten in Gens als eifrige Vermittler und Fürsprecher einer Verständigung mit Rom und Berlin aufgetreten seien. britische« Staatsangehörige« z« knrz gewesen, jede» einzelnen gebührend warne» zu könne». Bei dem gestrigen nene« Lnstangriss Japaner ans Nanking, über den wir bereits in einem Teil der letzte» Ausgabe berichtet haben, wnrde» PW bs japanischen Flugzeugen insgesamt 80 Bomben abgeworfeit. Aus Grund der japanischen «itkündigung eines verschärste» LnstbombardementS der Stadt hat die amerikanisch« Botschaft beschlossen, Nanking z« »erlassen, «nd sich aus einem USA.« Kanonen»»« lin-nschifsen, das ftromanswärtS vor Anker gehe» wird. Im Verfolg der Sicherung der Angehörigen der deutsche« Kolonie Nanking «nr» den Massnahmen getrossen, «m sür etwa 8« in Nan« king »rrbleibende Deutsch« die notwendige» Borans« setzungen hl» schasse«. Etwa 1ö Dentsche oerlirsse« Nanking. Die Dächer brr zur britischen Botschaft gehören den Gebäude ebenso wie auch die sonstigen Häuser britischer Staatsangehöriger sind gross und sichtbar mit den hritkllchen Farben bemalt worben. Zuni Mhuh de» britischen Kolonie Nankings hat man ausserdem bombensichere Unterstände geschassen. lSiehe auch die Meldung auj Seite 8) In der gestrigen Völkerbundsversammlung hielt Aussenminister Eden eine Rede, in der er zunächst auf die fortschreitende Verwirklichung des englischen Dresdner Neueste Nachrichten Ms»-»!!!- LrsL'-Ll« 2<ooM. mit Handels- und Industrie «Zeitung Ho^m°natI.i,ooRM.Postb«iugm°na<l.rEM.einschI.4ZRpf.posigebahr.n "*** (hinzu ZSRps. Zusiellungögib.) Kreuzdandsend.i Für bl, Woche 1,00 RM. WzetllUMMl 10 Rps., au-rrhalb Gross.Dresden« IS Rpf. stinseiaeuureiie' Grundpreis! dl, Ispalllge ww-Zelle im An« 2: ,rigen«»ll l«Rpf.,Siellengesuche und privat, Aamiilenanzelgen »Rpf„ diel« mw breite mm-Zeiie im Teztteili-loRM. , „. , _ - - Nachlaß nach Malstaffel I »bei Mengenstaffel v. Vriefgeblihr für Ziffer« Eldliftlestllllg, Äkkillg und HüUptüksldästAsteLk: Nke§deu-A^ AekdikUUdstkUße 1 anzelgen so Rpf. au<M Porto Zur Zeil ist Anzelgenprelrllst« Nr. r gültig. Postanschrift: Vre-den««.!. Postfach Fernruf: Ortsverkehr Sammelnommer 24601, Fernverkehr 22981-27983 * relegr.: neueste Dresden * Verttner Schristleltung: Vertin W.3S, VlNvNastr.4«; Fernruf: 21SZ61-21SZ66 Postscheck: Dresden Also - Rlchtverlangte Einsendungen ohne Rückporto werden weder zurückgesanbt noch aufbewahrt. - Im Jasse höherer Gewalt ober Letrtebösiörung haben unsre Lezieher keinen Anspruch aus Nachlieferung oder Erstattung de« entsprechenden Entgelts Nr. 221 * London und Genf Englische Stimmen zur Rede Edens Telegramm unsres Korrespondenten Loudon, 2t. September Nachdem Premierminister Chamberlain seine I ilmtogcschäste wieder ausgenommen hat, hat eine leb- D haste diplomatische Tätigkeit tu London eingesetzt. I Ter Premierminister hatte gestern eine halbstündige I llntcrrcdung mit dem sranzösische» Bot st schaster, in der daö Arrangement von Nyon und st die Zukunft des NichtctnmischungsauSschusseö zur st Sprache gekommen sein dürften. Es fällt aus, dass I die regelmässige allwöchentliche Mittwochsitzung des I ssabiucitS in dieser Woche auSfallen wird, obwohl st nach der Rückkehr des Premierministers alter Au st lass bestehen dürfte, diese Uebnng wieder aufznuehmcn st und ursprünglich wohl auch die Absicht bestanden bat, st hie Litznng morgen abzuhaltcn. Ein Morgenblatt st lcgt die Absage dahin aus, dass der Premierminister k zu vermeiden wünsche, durch Einbernsung seines I Kabinetts die allgemeine Aufmerksamkeit ans Lon- st do» zu lenken und womöglich die internationale I Spannung noch zu erhöhen. Im Mittelpunkt des k Fntercsses steht natürlich die Rede Ede»S in Genf, I ,u der die „Times" bemerken, sie habe Len Finger auf st die Gefahren der spanischen Situation gelegt. Was st die Konferenz von Nyon anlange, so habe Eden wie st denn« klargestellt, dass die Konsercnzmächte nicht auf st Italien hätten warten können, gleichzeitig aber st auch, dass das Arrangement von Nyon Bestimmungen st verlebe, die eine Revision ermöglichten und der italie- st nilchen Regierung nach wie vor Gelegenheit böten, sich st dem Arrangement anznschliessen. Abschliessend erklärt st das Blatt, das Angcb 0 t Edens an die Mächte, st die keinen genügenden Zugang zu den Rohstosfen der st Veli batten, sei sehr wichtig. Sollte sich eine Macht L siiidc», der EdenS Angebot nicht weit genug gehe, so st müsse verhandelt werden. Auch „Daily Telegraph" st glaubt, dass zu gegebener Zeit Verhandlungen über die deutsche Kolonialsorderung st bcaoimcn werden müssten, aber die Lage in Europa ! müsse erst ruhiger werden. Dagegen ist die „Morniug f Post" der Ansicht, dass Edens Angebot in der Rohstofs- l frage in keiner Weise zur Lösung deS KolonialproblcrnS st beitragen könne, auch wenn die nichtbesitzendcn Staaten st dieses Angebot annähmen. Achnlich zwiespältig ist auch ! die Meinung der englischen Presse über die AuSstih- I riingen Edens über die Nichteinmischung. Der marxi- st sülche „Daily Hcrald" will Edens Acusserung, dass i biigtand allein das Schicksal der NichteiiiinischungS- 1. Politik nicht bestimmen könne, als Unterstützung der i Worte von DelboS bewerten, der ja in seiner Rede st in Gens mit dem Ende der NichteinmischungSpolttik gedroht habe, und der gestern, wie sich „Daily Tcle- l grapb" von Pcrtinax berichten lässt, Eden eröffnet habe, dass die sranzösische Nichteinmischungspolitik sich nicht l mehr ausrcchterhalten lasse — was praktisch die Auf- k Hebung d§r Pyrenäcnkontrolle bedeuten würde —, wen» nicht die ausländischen Freiwilligen aus Spanien st zurückgezogen würben. Aber andre Blätter sind wieder -er Ansicht, dass Frankreich vielmehr die Nichtentsen- s tlmg weiterer ausländischer Freiwilliger zur Be- st diligung seiner weiteren Teilnahme an der Nichtein st Mischungspolitik gestellt habe, und Eden soll auf alle k Fälle TelboS noch keinerlei Zusage st Wie vorsichtig in alledem sich die st zurückhält, beweist auch, bass sich im st Blätter jeder Stellungnahme zur Nichtwiederwahl RotspanienS in ben st enthalten. Die Londoner Morgenpresse berichtet zwar st ausstihrlich über ben gestrigen Tag in Genf und tiber I die Tatsache, bass Sowjetspanien nicht in den Rat wiedcrgewählt wurde. Nut „Daily Mail" schreibt, der Ausschluss des bolschewistischen Spaniens aus dem VölkerbnndSrat sei das beste, was Ser Völkerbund im Lause seiner augenblicklichen Sitzung getan habe. Sie Kosten der Mstelmeerlontrolle Sonderdienst derDresbner Neue st en Nachrichten London, 21. September. sDurch United Press) Tie englisch-französische Mittelmeer kontrolle wird nach hiesigen Schätzungen wöchentlich etwa eine Viertelmillion Dollar kosten. Man nimmt an, dass dem britischen Parlament unmittelbar nach seinem Zusammentritt Ende de» MonotS «ine zusätzliche Ma- rinevorlagc eingereicht werben wirb. Inzwischen treffen immer neue Einheiten btt britischen und sran- zösischen Marine im Mttielmter «in. Theoretisch ge- nommen ist die Kontrolle seit Mm Abkommen in Nyon selbst in Kraft, praktisch hat Ne mit der Entsendung be» britischen Kreuzer» „Cairo" und der 1. britischen Zer- siörerslottille in» Miittlmeervam 1». September be- gönnen. L Schulpolitik in Polen Von unser in Korrespondenten lNachdruck, auch mit Quellenangabe, verboten!) vr. X. Warschau, Mitte September Tas Schulwesen eines Landes ist der Spiegel seines Kulturstandeö. Tas gilt auch siir die Volksgruppe» unter fremder Herrschaft. Wenn deshalb manche pol nischen Zeitungen von dem hohen Stand des deut schen Schulwesens in Polen auf die unein geschränkte Toleranz der polnischen Behörden schliessen zu müssen meinen und umgekehrt aus dem schwachen Besuch der polnischen Schulen in Deutschland ans das Gegenteil von Toleranz, so ist das schon von diesem Gesichtspunkt aus ein Trugschluss. Tie sehr oberfläch liche volnischc These bedars einer Korrektur, nicht erst seit heute, nachdem es offenbar geworden ist, dass die Inhaber der Macht in Polen einen erheblichen Abbau desdeutsche n Schulwesens betreiben, so besonders in Ostoberschlesien, sondern schon seit jeher, denn die Erhaltung ihres Schulwesens verdanken die Deutschen in Polen hauptsächlich ihrer eigenen Kraft. ES gründet sich ganz erheblich aus ein hochent wickeltes System von Privatschulen, zu denen der Staat gar nichts oder doch nur verschwindend wenig beiträgt. Seine Toleranz beschränkt sich hier im wesentlichen auf die Duldung dieser freiwillig über nommenen Doppelbesteuerung, die die Erhaltung eines so ausgedehnten Schulsystems sür die Deutschen bedeutet. Anderseits hat das Deutsche Reich der pol nischen Minderheit die überwiegende Mehrzahl der auf seinem Gebiet unterhaltenen Schulen auf eigene Kosten übernommen und hält sie auch dann offen, wenn die Schülerzahl auf eine verschwindend kleine Zahl zurückgegange» ist. Es kann zugegeben werden, dass der polnische Staat sich an manchen Orten genötigt sah, die von ihm unterhaltenen Minder heitsschulen zu schliessen, weil die Deutschen parallel dazu Privatschulcn eingerichtet hatten, denen nun ihre Kinder zuströmten, obwohl dadurch höhere Koste» ent standen. Warum geschah das? Weil -ie deutschsprachi gen Staatsschulcn überwiegend von polnischen Rektoren geleitet und mit polnischen Lehrern besetzt wurden, die nicht nur sprachlich den Anforde rungen nicht genügten, sondern meist als Mitglieder politischer polnischer Verbände eS als ihre patriotische Pflicht betrachteten, das Niveau der Schulen zu drücken und durch Vermehrung dcö in polnischer Sprache ver mittelten Lehrstosses den Minderheitencharakter der Schulen allmählich zu vermischen. So musste es dahin kopmicn, bass man deutscherseits von den Möglichkeiten der Privatschulgesctze weitestgehenden Gebrauch machte. Absolut gesehen lag die Vermehrung der Privatschulen im Gesamtlnteressc des polni schen Staates. Dieser Tage beklagte das Warschauer Organ der polnischen Militärkrcise „Polska Zbojna" den niedrigen Stand des polnischen BildungSwesenS. Man muss wissen, bass es in Polen fast eine Million schulpflichtiger Kinder gibt, die überhaupt keinen Schulunterrricht erhalten, weil eS an Lehrkräften und an Schulgebäuden fehlt. Daö polnische Blatt mies in diesem Zusammenhang auf das Beispiel der natio nalen Minderheiten hin und bezeichnete die geringe Zahl polnischer Privatschulen als geradezu be schämend. Was soll es also bedeuten, wenn der schlesische WotwobschastSsejm unmittelbar nach Ablauf der Genfer Konvention ein neues Privat schulgesetz erliess, das den Kindern ausserhalb einer drei Kilometerzone den Besuch der Privatschulcn ver bietet, auch dann, wenn die Deutschen sür tägliche Fahrgelegenheit sorgen, während die polnische Eisen bahn doch selbst einen besonderen Tarif für Fahr schüler kennt? Damit sind nicht nur die wichtigsten Grundsätze der Genfer Konvention be seitigt. Obwohl in der Begründung zum Gesetz aus drücklich „fcstgestellt" wird, dass eS grundsätzlich ben Bestimmungen -er Konvention entsprechen solle, geht es noch über ben Rahmen des allgemeinen polnischen Privatschulgesetzes hinaus, so dass sich auch hier die ostoberschlesische Selbstverwaltung, die doch ihren eigentlichen Sinn nur in der Berücksichtigung des ge mischtnationalen Charakters dieses Landes finden kann, geradezu gegen die Bewohner deut- scher Nationalität auswirkt. Aber die Tendenz des Abbaus deutscher Privatschulcn beschränkt sich nicht allein auf Ostoberschlesien, obwohl sie hier am stärksten zum Ausdruck kommt, sondern auch in Wolhynien wurden in bissen Tagen drei deutsche Privatschulen geschlossen. Es ist ein quälender und zermürbender Prozess, der sich da vollzieht. Selbst nach der polnischen amtlichen Statistik, die allerdings in ben BesuchSzahlen zu niedrig greift, unterhielten die deutschen Schulveretne in Polen im Schuljahr ' 1934/85 15 Kindergärten, 8« Volksschulen und 7 Mittelschulen (Gymnasien) mit -90 vorschulpflichtigen Kindern, 4100 VolkSschülcrn und 1200 Mittelschülern (Gymnasiasten). Diese Zahlen haben sich durch die Entwicklung in Ostoberschlesien ty Eden bespricht sich mit Lhautemps Hauptthema: Italien — Die Rede des englischen Außenministers in Genf Telegramm unsres , »Icd d«l Nie«» wt ckl» ^nreig«» »cknie -t«u«N«i> ». MW vsrneN !4.L kei.MN »io «»> «i« en w sw wo «men «5 33» »I «7 02 RI »«« »4» »74 »3» » ,1000, 07» 551 >S3 430,500, 574 »I» »» 7« «5 »71 370 «7 «I» 0 «NX» «0 <N0> 343 IN »53 «5 NS »4455 517 7« I« »I« «I I« S00 011 «51 »370 II8SSI »0354 «5 SOI i7«sro 5« 331 134 054 , «14 157 SZi « 001 «7 »55 ON N313 3001M34» > 330 «I »57 «4 I NS 510 SS« 0S4 10» <»50, »1» «5» La, äs« »LI «q » 341 050 «47 «it »4S15I MN 7« » »40050 591 905 13» 5«7 »5» 051 874-5» !50) »45 «55 I75M »0747 SS7 « Ln'Lo'» »5 15« »»4S45 «zoom «<150, «7 oil <150, »«15 - ,500, «1 Nl 433 «5 54» M 05 UI 051 <30M I000j 1445» »1-4 ,150, SSI 5005 0,4 557 »7» 555 LSI «5 005 050 (5000, 0» » 038 »75 ,50g «,SM» 481 M , u»«»z,5oq ks« »7 »1 4» »0 poo, OOS 574 174 33» »50 <150, 547 430 550 »4405 714 <«H l»50> »14 054 I« «NL» 5S5M5 54« ,550) 741 4« , 453 S5- 517 75« SS0 ,300) 713 557 SV«) 775 1»! 77» 174 3» 10117» IS 7S4 ,300) 074 S, «37 <50ch 757 w,»«y iss 4N 14- »7« 111 315 »I« 434 05» 05« »LSI 4331« 058 17» 500 713 September 1SZ7 Istar- iolsn oeron -inck. sbnis «Inoll «>!»- ickse-
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