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01-Frühausgabe Dresdner neueste Nachrichten : 09.04.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-04-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-19110409018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-1911040901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-1911040901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-04
- Tag1911-04-09
- Monat1911-04
- Jahr1911
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Mo »T-,ALO-, Aus sahe. i, 9. resduerNeuefteNachriehtenf Sonnta·l il 1911. Melulvamie Kot-sehnte Mut ist drehen most-out .ps.. für auiwstts II cis Ist das Inst-us « 11. weg-sieh »Ic. Die zwelspaltlgeNethmezelle sitt-Dresden » Umgebung t Mk» für ans-v 'tts Mc Mk. Bei Wieder sslgngen und Jaskcsumiäsen NabsttAAh tust China püvrca sc fi. ncetate von auswäkts werden sur gegen smusvezahluuq aufgenommen-. Für das Erscheinen as »Hm-atra Tagen und Vläyen with ulchc qui-antun teu ppsischkslufsabe vonsufetmeu arm-Ums Unsre Ort-due- Hi auswärtigen Annehmen-new sowie lämtlichesuuoneeus Medic-packt im Jus ans sagte-nd nehmen Juletate is Originals-reiten and irr-hassen qu. Diese Nunme- umkalst to Geifer-. Roman siehe seiten 7»nud S. Ziehuuasliste der Kal. Sächs. Lau kgtptteite Seite C. Der parlamentarische Betrat-. Der Reichstag ist in die Ferien gegangen, der preußische Landtag hat vierundzwanzig Stunden länger gearbeitet, nun sind nur noch die »Herren« j« Berlin vertreten. Aber in ihrem Hauptteiie ist He parlamentarische Saison zu Ende. Es ioll heute nicht noch einmal aus-ihren Inhalt eingegangen, son dern der Blick auf eine Schattenseite des Betriebs CWiesen werden. Regelmäszig werden Reichstag Und Landtag zu spät einberufen, regelmäßig werden sie mit einer übergroßen Fülle von Material be lusteh das Jnterefse an ihren Verhandlungen nimmt kegelmiifzig täglieh mehr ab, und wenn um Pfingsten ker Halten mehr ist, dann macht man die Bude zu »der vielmehr nicht su, denn man will den kostbaren Stoff und die kostbaren Beratungen, die man dazu gepflogen, nicht verlieren, man reitet sie in die nächste Session hinüber, die alsbald naeh ihrem Beginn wiederum überlastet ist, bis endlich iegclc Pfingsten den Parlamentariern wie dem Publikum wiederum Erlösung winkt. Der ganze Betrieb ist überhastet, überlastet, unsicher, ohne iede kzchtc Führung und von Zusällen abhängig. Hinzu kommt, dasz die Berichte aus den Plenarsitzungen ausführlich in den Zeitungen erscheinen, ohne daß der eigentliche Kern der Verhandlungen in den Plenarsiiiungen läge. Dieser Kern, der Schiner mmkt der oarlamentariichen Tätigkeit, ist längst in die Korn mission en verlegt. Diese aber verhan chn hinter verschlossenen Türen, die Oesfentliehkeit ist naher vollständig ausgeschlossen und wird, wenn et nach dem Willen der»herrschenden Parteien geht, immer mehr beengt. Bei jeder Gelegenheit wird Geheimnisträmerei getrieben, bald iind es die Ne gicrnngskommissare, die etwas vertraulich behan delt wissen wollen, bald sind es die Abgeordneten, deren Namen schon nicht mehr-in den Berichten ge nannt werden dürfen, kurz- das Bild des Parla mentarismus ist vollständig versärbt, hier, roo der yrulssthlag der Nation gefühlt werden foll, steckt man »die Naer in engen Konventikeln zusammen und ist stroh, wenn das Publikum von dein jeweiligen Standpunkt seiner Vertreter möglichst wenig ersährtt Und erst die Berichteritattung iiber diese Kommis fionenl Ein sindiger Journalist engagiert eine Reihe von Abgeordneten bald für bares Geld, bald fürs gute Wort. Der Abgeordnete liefert den Bericht, der Journalift verbreitet ihn in 100 Zeitungen, die alle aus einer Quelle gespeist werden, einer Quelle, die manchmal etwas trübe ist. So pflegte ein früher auf dem Gebiete sehr tätiger Journalift - er ist in zwischen naeh London ausgewandert hauptsächlich antifemitisehe Abgeordnete als Berichterftatter iüe seine mit Vorliebe von freisinnigen Zei tungen benutzten Kommissionsberichte zu engagieren. Das war für ihn um so praktischer, ais die Herren Antisemiten einmal billig arbeiteten und er sie außerdem durch die Bezahlung, die er ihnen bot, gewissermaßen an der Siripoe hatte. Denn auch hier bestätigt sieh die alte Erfahrung, daß freiwillige Mitarbeit sür eine Tageszeitung keinen rechtenWert hat, iie setzt regelmäßig dann aus, wenn man sie am unabhängige Tageszcmmu Größte Verbreitung in Sachsen. Redaktiou imd Hauptgefchäfidstelle ludkuaubstraße 4. Ernte-reckten Redaktlon Nr. 8897, Expeditiogjkzjwh Verlag Nr. Its- meisten gebraucht. Diese imw der Nichtösientlichkeit der Kommissionssitzungen resultierende) nnd andre Schaden des parlamentarischen Betriebes liegen so offen zutage, daß niemand sie mehr verkennen kann. Arn allerwenigsten die Abgeordneten selbst, an die ganz außerordentliche Anforderungen gestellt wer den, die zu ersiillen sie ganz anßerstande sind, selbst wenn sie nur einem der Pariamente angehören und eine ungewöhnliche Arbeitskraft besitzen. Daher denn auch die große Zahl jener Abgeordneten, die sich fünf Jahre lang in Schweigen hüllen, vor denen der Par teisührer bei jeder Abstimmung zittert, weil er fürch tet, daß sie das Zeichen verpassen können, und die eigentlich nur ais Statisten gezählt werden dürfen. Die »Vosiische Zeitung-« schrieb dieser Tage mit Recht, daß der politische Betrieb allgemach an der Grenze der Erträgnisse angelangt iet. Man denke unwillkürlich an die Maechiavellistische Provbeaeiung, daß man im Parlamentarismuö durch die Parlamente ruiniert werde. »Es ist Zeit dem weiteren Niedergange ooraubeuaen.« Das ist ohne allen Zweifel richtia, aber vor beugen kann nicht der Reichstag, verbeugen können nicht die verbündeten Regierungen, jedenfalls nich-i in dem erforderlichen Maße, vorbeugen kann hier allein die Wa«h le richaft. Man weiß nicht. wann die Nenwahlen stattfinden, aber man weiß, daß sie mit Sicherheit kommen. Darum soll man mit dem Vorbeugen möglichst frühzeitig anfangen. Die Oster serien kann der Wäbler am allerbesten nutzen, denn es ist eine Zeit, in der ein jeder gern mit sich zu Rate geht. Es man überall gearbeitet werden, denn ein Ende der Reichstagizmisere iit nur zu erreichen, wenn es gelingt, die heutige Mehrheit über den Hausen zu rennen. Möglich iit das ohne allen Zweifel, aber vor den Sieg haben die Götter die Arbeit aestellt. Arbeiten wir, dann brauchen wir nicht zu veraweifelm Der Manerniftenew im HerrenW WVon unserm partqfneutatzichciåäicxschll , Das preußische»serrenhauss bat heute die Debatte über den Moderniiteneid fortgesetzt Die katholische kiirebe kam dabei durch einen ihrer hervorrane d iten Würdenträger zum Wort. Kardinal sah Gevtg Kvppz Füksxbiichoss von Breslam N - glied des preußischen Verrenhauses auf Lebens-sein hat vor der Ersten Kammer Preußens seine Mei nung iiber den Antimodernisteneid abgegeben. Seine Ertiarungen wurden in allen politischen Kreisen mit höchster Spannung erwartet. Denn die kleine Bres lauer Emineiiz, der Hauspriilat Sr. Heiligkeit, ist der historische und traditionelle Vermittlerkardinal zwischen der römischen Kurie und der preußischen Rcfieruna Er wa stark beteiliat an den sof. Fr edensgesehen der Jahre 1886X87, durch welche d e »Maiqcseve« aufgehoben und abgeändert wurden. Er hat in die Assäre der Borromäuöenzckklika ein gefrissen und spielte die Vermittlerrolle n der An ge· egenheit des oåpstlichen Antiinodernistenbrieses nnd der Kaiserqeburtetaasrede des preußischen Ge sandten v. Mühlberq in Rom« zu dem er lehr» aute Beziehungen pflegt Der zu den höchsten Würden der katholischen Kirige enworaestieaene Mann, der einst in seiner luaen aus Mangel an Mitteln zum Studium eine Stellung als Telearapgnbeamter in Hannover annahm, bat äußerlich die chlirbtbeit seiner Verkuntt bewahrt. Wer ihn nicht kennt, könnte ihn siir den bescheidenen Meßner einer kleinen Doti kirche halten. In einfacher schwarzer Soutanse. die Hände wie verlegen ineinanderqefalter. trug er tij Gegner feiner Stimme frei und fast plaudernd iemc c Log» , , Was hatte er nun zu sMenil Der Tenor seiner Rede ging dahin, daß der oderniiteneid eine rein kirchliche Angelegenheit darstelle, von der irgend welche Staatsinteressen nicht berührt würden. »Der Papit hat das-Recht und die Pflicht- die G l a u be n s sakze zu erlautern, und auch die Lehrer an den katholischen lakultiiten müssen die Erläuterungen des Heiligen Stuhles achten; von dieserVerpslichtnng Faun sie niemand entbinden. Das ist eine rein innere Angelegenheit der katholischen Kircheuud in diese hat sieh«die preußische Staatsregierung deshalb nicht eianischt. Die Staatsregierung hat sich in kirchliche ngeleaenheiten nicht eiiiziimischen.» Sie hat deshalb auch die Leistung des Antimoderuiiteneides nicht perbotem was sie ia auch nicht konnte. Denn der Eid ist nur eine seierlichere Form der Veroäglichtunm die schon besteht· Es wäre uirllei t angemessen gewesen, diese Aenderuna der Staatsregierung mitzuteilen. Der Papst hat daran nicht aedacht, er hatte das innerkirchlicheGebiet allein im Auge. Er glaubte, sede Reibunassläche mit dem Staate würde dadurch beseitigt, daß er die Universitätsproiessoren von der Leistung des Eides srciließ.« « Also: der ganze Lärm war ein Lärm um nichts. Sagt Dr. Korn-, dessen Erklärungen ein Virtuosen itiick iener Kunst waren, nichts zu versprechen, nichts zu verraten, nichts zu verderben, sondern lediglich zu beruhiaen und hinausnuzögernz Das steht doch seit, daß von dem Gebot des Antimodernisteneides Wirkungen aus dem Grenmebiet zwischen Staat und Kirche ausgehen würden, die zu Konflikten sühren können, ia müssen. Eine Kirchenuemeinsthash die innerhalb eines Staates Privilegien genießt, dars nicht einseitig das Staatskirchenrecht ändern, wie es durch die Verpflichtung der Psarraeistlichen zu dem Eide geschieht. Namentlich sind die neuen Vor schriften, insonderheit die Ableaung des Eides durch künftige - Uninersitätslehrer, mit dem Univer sitätswesen nicht vereinbar und lassen es sraalich erscheinen. ob die katholisckistheoloaischen Fakultäten aiifreehtzuerhalten sein würden. Auch geht es nicht an, daß Oberlehrer, die den Eid aeleistei, evange lischen Sehtilern Unterricht in Deutsch und Geschichte erteilen. Wenn der Vatikazi in seinem Vorgehen sortsahrt," wird man riet de Trennuna von Staat und Kirche anlanaeni . Man merkte auch den com-schen Ausführungen an, daß der Redner sich auf einem verlorenen Posten fühlte. lind Professor Küster, der Vertreter der Universität Marburg, brachte das auch zum Ausdruck, indem er rund heraus erklärte, daß ihn die Ausfüh rungen Kopps keineswegs überzeugt hätten. Nach wie vor stehe er auf dem Standpunkte,·daß der Anti modernisterieid etwas Neues sei. Er leate dasHaupts aewieht seiner Ausführungen auf die Frage, welche Wirkung der Eid aus die freie Forschung haben iviirde, und kam zu denißesultat, daß die katholischen Fakultäten Fremdkörper an unsern Uni versitäten seien, und daß man die Frage er wägen müsse, ob sie nicht ans dem Kreis der Univer sitaten zu verbannen seien. Er beantwortete diese Frage nicht direkt, aber man konnte ans seinen Wor teii entnehmen, daß er die Frage unbedingt besahen würde, wenn sie ihm vorgelegt werden sollte. Der Finltusmtntster der dann sprach, ging nicht so weit. Er glaubte, das- «vorderhand« kein Anlaß vor handen sei, die katholischen Fatuitöten aufzulösen und wiederholte im wesentlichen seine Rede ans dem Abgeordnetenhausr. Bei genauerem Zuhdren konnte man. wenn man wollte, einige energische U ntertdne, moderiert durch die Temperatur des Hause-, in dem sie gehalten wurde, ans der Rede staunen-; In Dresden und Betonen mouqth W Pi-- otv Sturm-. Ud Mk. frei Dem-, durch unsre Provinz-Findenwonale 05 Pl« vto Qual-tat MS Mk. frei Duns. Mit der Beilage Ihmer Neuen-« oder mit der Beilage «Dtesduet Fliegens- LthE le lb M. pro Monat mehr. Ist-inbezug m Deutschland und den deutschen stoloutcaz susg Aam .Jlluftk.Ncucst-« man-kl. 84 Pf» pro Queth 2«52 Mk- , . B ohne sauft-. Beilage · 69 . « · 206 · . Ja ccstekreichsllnqms Its-g. A satt-Jllum. Neuem« monatl.l.oo Kr» puOM ON st lusg.B ohneslluftr. Beilage , MS -. · . 425 · Nach dein Auslande ver Kraut-. ok. Woche l Mk. Gmr. Man 10 I- herauöhörem Das Leitmotiv seiner Ausführungen war aber wieder: »A b tv a r t e n i« Damit war dann die Debatte über den Moder nisteneid beendet; der eigentliche Etat trat wieder in sein Recht. In erster Linie stand die geplante Neu griindung einer Universität Frankfurt, die in dem aewandten Frantiurter Oberbürgermeister Adicieg einen ebenso warmen wie begeisterten Jst-ir spricher hatte. Herr Adickes fand srenndwiiiige Unterstützung bei dem Berliner iiniverfitätsproseiior iszeheimrat Waldeyer. Erz kam dann noch zu einem piianten Zusammenston zwischen Professor Wagner nnd dem Grasen Mirbach iveaen der Errichtung eines Leizrstnbis für exakte Wirtscijafissorschimg, der damit endete, daß beide Gegner sich gegenseitig Kompli nsente sagten· Dann wurde der Knitnseiat verab schiedet, ohne daß der Berliner Professorenstreit er wähnt worden wäre. Jn vorgerückter Stunde nahm« man noch den Etat der Finanzverwaliung in Au grisf- der aber nicht mehr zu Ende beraten wurde. Ein moderner Cafanova. Von unserm st.-Mitarbeiter. Bndavest. 7. April. ·· « « Im Zusimmenhana ntit den Dokumsentendiebis Itahlen am uai d’Orsac) iit lwie acmeldeti in Paris ein Mann namens Bernard M a i m o n nebst seinem Betretiir als Anrcaer der Dokumentenentwendnnaew im französischen Ministerium des Aeukzern - ver mutlich in englischekn Interesse verhaftet worden. Dieser Vernard Maimon, der. etwa 60 Jahre alt sein mag, ist zweifellos einer der interessantesten Abentcurer der Geaenwart, ein wahrer modernen Casanova, der aleirh seinem berühmten Voraänaerk für alle Welt Politik treibt, für alle nnd aeaens alle Parteien gleichzeitig arbeitet, die ardßten finan-; ziellen Unternehmungen und die schwieriastenStaatsss anleihcn zustandehringt und neben allein Zeit undj Lust zu den kühnsten iebesaventiiren sucht und fin det. Wie der ieliac Giaeomo spielt sich auch Maimons Wanderleben in aanz Europa ab, taucht er heute in Lissabon oder Madrid, moran in Paris oder London auf, ist er bald am Themsestrand, bald an der« Newa oder dem Goldenen Horn anzutreffen Und überall. wo er ankommt, geschieht dies - aanz wie bei Casa nova - «mit dem aröß te n P o nip. Bernard Mai nwn reist nur mit dem schnellsten und teuerstsen Expresk benüdt nur Galakutschem wohnt alg Grund jeigneur nur in den tostsaieligsten Zwei-T steiat bei spielsweise in Wien nur im Votel . mperial ab und läßt sich dort schon Wochen vorher das ioa. Kirchen zimmer im etitcnStock, das außer ihm n u r P o te n taten zur Versiiauna aeftellt wird. veiervieretr. Freilich passierte es ihm, der eben noch den Millionä aespielt hatte und mit Recht auch hatte spielen kön nen, daß er kurz daraus als arrncr Teufel wieder auf der Straße stand nnd in den troitloö aeleertenTaschen nach glücklich ocrboracn gewesenen Goldstücken suchte. Eint sich sortzufristern bis ein neuer Coup gelingen onntc. Wenn in den Pariser Depeschen aesant wird, daß Bernard Maitnon ein in Arabien gebotener eng lischer Untertan sei. so ist das ein Irrtum, wenn auch ein verzeiblichet, da nur sebr wenige Eingeweihte außer Mr. Bernakd selbst wissen, daß seine Wiege aus österreichischsgalizischem Boden in dem Fanse eines armen Rabbiners stand, der in direkter inie vom berühmten Rabbi MaimontdeDßambaus abstammen soll. Indessen ist es sicher, daß Maimon schon in seht inngen Jahren nach Arabien verschlagen nnd dort heimisch geworden ist« So heimisch- dass er irdetzein wenn et will. als Vollblntarabek gelten kann· Denn ek ist ein wnbreö Genie in der An passungsfähigkeit an sede Umgebung dabei von einer isnssosicndm ia snbelbnfteniiiildung. besitzt Kenntnisse sofele Bittoc »v. Scheitel Zuk 25. Wiederkehr seines Todestme w. umh. Von 1.00 Greis-ok- Sieben Jahre vor Joseph Viktor v. Scheffel-B Ge burt, die am IS. Februar 1826 zu Karlsruhe erfolgte war der ~Vnterlandsverriiter« Kotzehue non einem fanatifchen Studenten emovdet worden. Jn einer furchtbaren Tat hatte fo ein einzelner, in dein Geist Eint-Stimmung des burfchenfchaftliihen Wefenö, wie es sich damals schon unter dein Drucke der napoleos Michen Herrschaft aus-gebildet hatte, bis zur teer tiitifchen Leidenschaft gesteigert, ein weithin sichtbares Denkmal jener romantisihipolitiskhen Bewegung er iiidieu in der sich konservativer Geist auf das feltsamste mittden Jdealen des friihen politifchen Liberalidtmis verbündet hatte, als man noch hoffte, lediglich durch den begeisterten Anruf der Freiheit diefe selbst politisch walisieren zu können. Die Deutsehtllmeleu in den Befreiungstriegen noch eine wirtliihe sur nationalen Tat ansenernde Kraft ohne den Beigeschmack von Masken-de und Munnnenschana, den sie später, als sie allmählich sur Pdrale abblaßte, bekam, brachte aber ein Hin-gesprochen konservatives Element, in dein siih bereits gefilhlömäßig die Doktrinen der fpiiteren Rassentheoretiker ankündigten, in den liberalistisihen Freiheitevaufch hinein. und verliehen ihm etwas sonderbar Berstvclted und Dürres. Aus dieser Ehe Mkipvang dann der spezifische Burschen-leika der, ie mehr er sieh von feinen Quellen. die gesund und kräftig gewesen waren, entfernte, um so mehr »rouian tifiette«, das heißt: aus der Welt der Tatsachen in eiu schaleö Spiel mit Bildern, Reisen nnd Sitten anh attete. Seit die Burggeufihaft re« ursprünglich recht Pedeutende politilihe olle ausgespielt hatte, lebte sie« in den äußeren Formen eines eit-U ehrwürdigen Ju balth eine Welt aus-echt sit erha u iuihenln die der Sturm der neuen eit fortgeblaien hat. . Viktor-m Scheffel nun wuchs in einer e auf, II der die get-W Erinnerungen der Bu ehenfehaft M frisch iin iiihtnis waren, aber die . erfenung bereits einzutreten he n, ,er muri-engem eigent lichen Schäfer dieies K ed. Wie a rs hatten glichdie edeä eines-wst est-ov- IrLttM Mr .. Scheut-uns , s Athen r er ge- M I- L-:4-r-ttt«dsss-.D—«dss Tatgedanken geweckt, der nachher ·so schöne Früchte trug. Jn Scheffel war nur noch das heftig nachge dunkelte Bild jenes Geikeh das er durch romantische Fiktionen auf künstliche eise gu beleben Zichtr. Sein Bierbumor ist der berabgeiotntnene ntel eines Humors, der einst wobl die triegerische Jugend irn Feld erfriåchty er ver-legt den Schaunlan aus dem Biwat in die rinkstubr. Seine Wanderlieder, an sich oft von hübscher Frische, singen von freier Gottesluft und dem ~allerberrlichsten Sonnenschein-« fiir Leute, die sich des einen wie des andern längst begeben baben:· sie fingieren eine studentifche Wander- und Trintsreihcitz die in der wirklichen Welt nicht beiisbb vielleicht nie bestanden bat, un täuschen den jungen Menschen ein Bildibrer selbst vor, an das sie glauben, ohne seine Realisierung gu erstreben. Dieses fiktierie Element beberrschi übrigens nicht nur sein »Gandeamuz« sStuttgart INS, schon 1904 in its. Auslagei), sondern ein wenig gewandelt, auch feine ovouliirste Dichtung »Der Trompeter von Säckingen-« Stuttgart Isdtp in sast M Unflagen erschienen, ein Erfolg, der in der ganzen Literaturgeschichte der Deut-schen obne Beispiel dastebti Hier ist es gwar nur ein Trompeter, tein studierter Herr, aber er ist gesehen tnit den singen eines romantisierenden Studenten, der Jugend, Liebe, Wein, Sonne und wie sonst die dekoratioen Schlag wdrter beißen, die den Sinn mit schwärwerischen Bor siellungen nie vorhandener Gefühle anstilien sollen mit dein wirklichen cinhalt seines Lebens verwechseln »Es wäre nicht allzuichwer nachzuweisen, daß auch der i-Gkiebard« erantsurt a. M. 18871 zutiefft diesem iGeiste entsprang. Allein gerade dieser historische IRoman ist es, der Scheffels literarische Stellung iimmerbin um einiges zu verrücken geeignet ist. Es Neigt sich hie-, dass die geistigwoctischc Utmosiätarw in der er lebte, einer persan chen Vertiefung sä g wart zwar reichte ed auch b er nicht allzu weit in die Tiefe, »aber die Gebundenheit, in die sich Scheffel freiwillig begab, als er, auf Grnnd umsafsender Studien, seinen sitt-man entwarf, war ibm eine beilfarne Hindean ins allzu abgellist »Poetische« ausTuschweisem und ver kniinfte ibn mitder Wirklichkeit fe nes Stoffes so starb daß diese noch bindnrchleuchteh wo seine blaß fidealiftische Menschendarftellung sich in· Schwärmereien levgin . Anderseiib wies ibur sein frischer Poetensinn jden äeg das ein Labegrintb gelehrter Nenntni e nnd Lutnbnllte d· e rnitl endigen Farben, so da die Miso M einer der W Romanq die wir haben, entstand. zumal er sich hier auch zu einer Gebraus-enden der Komposition auf rassre, die dein leichten Sänger spieletischet Aventuoen weder zuvor noch nachher wieder gelang. Der große Erfolg ist ihm n cht treu geblieben. Als et, schon ein Alterndey sn Vetbixterang Versinken-den 1870 seine »Betgpsalsnen« erscheinen lies, stellte er sich nicht mebt ein. Und dennoch bat et, rein dichterisch genommen, in diesen bmnnlschen Gesängen das Tiefste geleistet, das ihm beschieden war. Wancheö andre, das er noch schrieb, wie ,J·unwerus«, die Abschiedte eines Kreuz fabrets« CARL erzeugte les-bin s keine Resonanz, denn eb war stagmentarsscs und obne rechte Fülle. In den Pergpsalmek rauher sich, durch manche-I trübe Jahr belehrt, zu esnet rette und Höhe ans, die ihn zuweilen in die Nähe vbel größerer Dichter M, als et selbst gewesen-. Die praktische Bedeutung der drahtlofen Telegraphie. Von Ohrringenienr siegt-lett satt-ask lachdrna oetdoten. Die drahtloie Telegrap ie gewinnt fiir den Weltvertehr von Jahr en Jagr an Bedeutung. Und zwar in zweierlei Richtung. Einmal trägt sie ganz wesentlich zur Sicherung der Seeichissahrt hei. Wir haben ja ichon einige praktische Beispiele, wo sich der Funkiprnch als weithin über das Meer wahr nehmbarer Hilfeichrei bewährt hat« häufiger noch wirkt er im normalen täglichen Vertehr Gutes. Schon End iehr zahlreiche Küstenftationen entstanden, deren anptanigabe es ist, der Schiffahrt an drahts losem Wege wiætige Nachrichten zukommen zn lassen. Auf den deuti en Fenerichifien, die weit draußen vor den Mündungennnfrer großen Ströme liegen und als Wahrzeichen ziir den einzuschlagenden Weg dienen, find kleinere tationen eingerichtet morden. Durch Verordnung des Staatsietretiirs des Reichs poftamtes ist deren Dienst ietzt dahin ergänzt wor den, daß sie in allen wichtigen Schiffahrtsangelegens heiten drahtlofen Vertehr haben. Sie miiiien Sturmwarnnngen, Nachrichten liber- die Verände rnng von Schiffahrt-Micher Schiffesushindernissen nnd dergleichen verbreiten und ani erlangen Uni- M M die M Uszerhältnisc. nsws geben. Die große Funkenstatton Norddeich gibt außerdemseden Mittag und jede Nacht um 1 Uhr das mitteleuropäische Zeitsignal behufs Korrektur der Schisssuhren. Aehnliche Nutzbarmachung der Junkenteiegraphte hat auch an den Küstenstriehen andrer eukvpätscher und außereuropäischer Kultur staaten Platz gegriffen. Gegenwärtig sind nament lich die stidamerikantfchen Staaten damit beschäftigt systematisch ein drahttoses Nachrichtennetz auszu bauen, wobei sie verständigerweife von vornherein die Sache von Staats wegen behandeln und wenig· stens den Betrieb in staatliche Regie übernehmen-« Verschiedene Staaten haben auch bereits gewissen Teilen ihrer Handelsmarine die Ausgabe gestellt innerhalb kürzeste-r Frist die Schiffe mit Stationenl ftir drahtlose Telegraphie auszuritstem so g. Bi- Oesterreirh fitr die Schiffe, die Jahrten ttber den Rahmen des Mittelmeeres hinaus machen. Der volle Nutzen wird natürlich er’t dann zutage treten, wenn ausnahmslos jedes seesahrende Schiff einen Apparat siir drahtlose Telegraphie an Bord haben wird, etwa ebenso selbstverständlich wie einen Kompaß. Zu diesem Zwecke ist es natürlich nötig,dasz die Apparate so sehr wie möglich vereinsacht werden, damit nicht etwa ein besonderer Mann mitgesiihrt zu werden braucht, sondern die sowie-so stir die Navigation vor handenen Seeleute Telegratnme absenden nnd aan nehmen können. · In dieser Richtung wird ja heute schon durch regelmäßige Unterrichtskurse gearbeitet, die mit Unterseiisung des Reichspostamtes von der Gesell-« schaft siir drahtlose Telegravhte veranstaltet werden« An die dreiseia Leute haben die Prüfung auch schon bestanden, und wenn es gelingt, die ziemlich hohes Ansorderungem die durch einen internationalen Vertrag festgelegt sind und sieh hauptsächlich auf di- Telegraphiergesthwindigkett bez ehen, bei der En weiterung dieses Vertrages zu mildern, so wird dii Zahl der drahtlofen Telegravhisten unter den Seet leuten noch rascher anwaYew Neben dieser seht wichtigen Verwertung der untentetegraphie in der Seeschisfahrt steht dann als gleichberechtigter Faktor die Wertung zum Nachrichtendienst über weite Strecken iu verkehrsarmen Gegenden. Noch heute muß man ja daran festhalten, daß überall dort, wo ein ftandizey fast unZiterbrochener Verkehr in ev warten sie t, die mit raht arbeitende, älte ekelet aravhie den Vorzug verdient. Sie ist unabw
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