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Dresdner Nachrichten : 13.11.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-11-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-194111135
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19411113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19411113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1941
- Monat1941-11
- Tag1941-11-13
- Monat1941-11
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- Dresdner Nachrichten : 13.11.1941
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Vonnerst-g, ir. November 1-41 Dresden KI« . Sachsen und Ludetenland 10 Lpfs I>lr. Z1§ klnrelprels: ausserhalb Sachsens IS Llpf. Echwarzmeerküste auch bei Kertsch erreicht Sowjets sehen Kavallerie em aus Mangel an Ersah Berlin, 12. November. Die deutschen und rumänischen Truppen verdrängen immer mehr die geschlagenen Sowjets von der Halbinsel Krim. Die Berbiinbcten sind jetzt südlich des HafenS Kertsch an die Küste vorgestohcn und haben damit die Hauptstrasse nach Kertsch erreicht. In den Kämpfen im Sttden der Halbinsel Krim gewann eine deutsche Division neuen zähen Feindwidcrstand am ll. November weiter Boden und erreichte in schärfstem Nach hohen die Küste des Schwarzen Meeres. Dort vernichtete sie eine 9-Zentimetcr-Kttstenbalterie der Sowjets, die durch ihr Feuer das Vordringen der deutschen Truppen vergeblich anf- zuhaltcn versuchte. Im mittleren Frontabschnitt brach am 10. und ll. November eine deutsche Panzerbrigade den sowjeti schen Widerstand nnd flieh durch die sowjetischen Linien hin durch. In der Front und im Rücken angegriffen, wurde eine sowjetische Kavallericdivisivn zerschlagen. Dah die Sowjets nicht mehr in der Lage sind, brauchbaren Ersatz an die Front zu schasse«, zeigt sich darau, dah sie immer wieder Kaval ier i c d i v i s i v u e u iu einem (Gelände cinsetzcn, das für Operationen der Kavallerie wenig geeignet ist, wie jetzt im Raume von Tula. Iu diese» Kämpfen erlitten die Sowjets iwhe blutige Berluste. 8218 Gefangene wurden eingebracht sowie 16 Panzer, über hundert Geschütze nnd zahlreiches KriegSgcrät erbeutet. Die Luftwaffe bekämpfte vor allem die rückwär tigen Verbindungen der Sowjets an der gesamten Ostfront. Diese täglichen umfangreichen Zerstörungen von Eisenbahnlinien, Zügen, Lokomotiven und Bahnhöfen unter brechen slistematisch die Zufuhr von Ersatz an Menschen und Material bei den Sowjets. 18 Züge, darunter mehrere Muni- tionö- und Oelzüge, und 28 Lokomotiven wurden zerstört,' mindestens 81 Züge und Lokomotiven wurden durch Bomben und Bordwaffen in Brand gefetzt und schwer beschädigt. Ausserdem vernichteten Spreng- und Brandbomben über 200 Eisenbahnwagen auf den Bahnhöfen, lieber 100 Fahrzeuge wurden auf Nachschubstraben völlig zerstört. Berhungern-e Massen tn Leningra- Neuyork, 12. November. Ein Blatt des mittleren Westens bringt eine Schilderung seines Berichterstatters von der fin nischen Front vor Leningrad. Der Amerikaner hat sich selbst mit sowjetischen Gefangenen unterhalten. Sie hätten über die Lage in Leningrad anSgesagt, die Bolschewisten seien bereits dcrmahen d e m o r a l i s t e r t, dah sie alle zwei Tage abgelöst werden mühten. Ein Gefangener, der im Zivilberuf Kraft fahrer bei der Trcugolnik-Gummifabrik in Leningrad war, erzählte, die Fabrik sei Anfang Oktober zerstört worden. Dar aufhin seien sämtliche Arbeiter sofort eingezogen und jenen Truppenteilen zugeteilt worden, die schwerste Verluste erlitten hätten. Durch Luftangriffe sei im September eine Reihe von Getreidesilos im Leningrader Hasen zerstört wor den, worauf die Brotrationen reduziert wurden. Nur Sowjet funktionäre erhielten nach wie vor 200 Gramm je Tag. Seit September seien keine Kartoffeln zu erhalten gewesen, ebenso kein Gemüse, Fleisch bereits nicht mehr seit Kriegsbeginn. Obgleich die Leningrader Bevölkerung langsam verhu n- gcrc, bestehe keine Wahrscheinlichkeit für eine Revolte, da das Volk vollständig ausgemcrgclt sei. Die Menschen stürben in Massen dahin. General Hrmtztser tödlich verunglückt Paris, 12. November. Das Flugzeug, in dem sich der französische Kriegsminister General Huntziger auf seiner Rückreise von Nordafrtka nach Vichy befand, ist in der Gegend von Le Btgan, Departement Gard, brennend abge- stürzt. Sämtliche Insassen des Flugzeuges sind verbräunt, darunter der Chef des zivilen Kabinetts des Ministers. Finnland lehnt die Einmischung Roosevelts ab Würdige Antwort eines tapferen Volkes Orsbtmolsung unserer Serltnvr Sckrlttloltun Berlin, 12. November. Die finnische Regierung Hal in einer ausführlichen Note in ebenso entschiedener wie würdiger Weise die freche Zumutung Roosevelts abge lehnt, aus dem Kriege auSzuscheiben und den Kampf gegen den Bolschewismus auszugeben. Die finnische Presse, die sich eingehend mit dieser Note besaht, erinnert noch ein mal daran, dah die eigentliche Ursache der Rooscveltschcn Ein mischung die Besetzung gewisser Teile der Murmanbahn durch die finnischen Truppen sei, da Roosevelt diese Bahn für Transporte der Sowjets sreimachcn wolle. Das Blatt „Uusi Suomi" schreibt ironisch in seinem Kommentar, es sei schmeichelhaft für Finnland, dah in den USA der Anteil des finnischen Kampfes gegen den Bolschewismus so hoch be wertet werde, wie das aus den amerikanischen Forderungen hervorgche. Die finnische Note selbst weist noch einmal darauf hin, wie sich Finnland als Nachbar der Sowjetunion ständig gegen die Eroberungögelttste der Bolschewisten verteidigen muhte. Sic erinnert die Amerikaner daran, dah auch der Moskauer Frieden, der den ersten Krieg Finnlands mit der Sowjet union beendete, sür die Sowjets nnr ein Waffenstill stand zur Vorbereitung der endgültigen Eroberung Finn lands war. Diese endgültige Eroberung aber hätte — auch dafür werden Beweise erbracht — nichts anderes bedeutet als die völlige Vernichtung deS finnischen Volkes. Weiter wird dann in der Note unterstrichen, dah entgegen den amerikanischen Behauptungen von sowjetischer Sette nie ein Friedensangebot gemacht worden sei, und dah heute noch finnisches Gebiet von den Sowjets besetzt sei. ES sei also ganz falsch, wenn die amerikanische Regierung sich auf an gebliche sowjetische Friedensangebote beziehe. e Die USA hatten bekanntlich in ihrer Note an Finnland darauf hingewtesen, dah die finnischen Operationen sür Amerika eine Gefahr barstellcn. Darauf antwortete die finnische Negierung mit einer kaum zu übertreffenden feinen Ironie. „Die USA, die ein mächtiges, von zwei Weltmeeren geschütztes und von zahlreichen oft Tausende von Meilen vom Mutterland entfernt gelegenen Stützpunkten gesichertes Reich darstellen, können von der finnischen Wehrmacht nicht bedroht werden. Die finnische Regierung kann auch nicht glauben, dah eine Besetzung derjenigen Gebiete durch finnische Truppen, von denen aus die finnische Sicherheit fortwährend bedroht wurde, tn Widerspruch mit den Forderungen der ameri kanischen Sicherheit stehen könne. Einem auf der anderen Sette des Erdballs wohnenden 110-Millionen-Volk, dessen Gelb und industrielle Quellen unerschöpflich sind, fällt cs wahrscheinlich schwer zu verstehen, wie sich die Lage vom militärischen Gesichtspunkt aus für ein 3,8-Milltoncn-Volk auSntmmt, das eine 1800 Kilometer lange Angriffen aus gesetzte Küste und eine 1000 Kilometer lange Landgrenze gegen einen 200 Millionen Einwohner zählenden Nachbar hat, über dessen Absichten keine Zweifel bestehen." Damit wird Herrn Roosevelt noch einmal bestätigt, dah er sich in Dinge einmtscht, von denen er nichts ver - steht, und eS wirb mit dieser Note zugleich allen Völkern Europas gezeigt, dah es für Europa nur den einen Weg gibt, sein Schicksal selbst tn die Hand zu nehmen und seine Zukunft gegen jede Bevormnnbung von auhcn zu sichern. So ist die finnische Note die würdige Antwort eines tapferen Volkes auf die perfiden Forderungen Roosevelts. Finnland lehnt eine solche Einmischung ab und lässt sich das Recht zu seinem FretheitSkampf von niemand nehmen. Brücken über -en Ozean? Man muh von Zeit zu Zeit einmal ganz deutlich werben, DaS reinigt die Lust. So handelte der Führer am Vor abend des 9. November, als er die Stellung DentschlandS gegenüber dem schiehkriegslüsternc» Nordamerika umrih. Mögen sie drohen „noch und noch" — wir schichen nicht. Aber wenn sie »nS angretfcn, dann wird die deutsche Ant wort unmittelbar erfolgen. Und in einem anderen Zu- sammenhang: Mögen sie an die vom Reich besetzten Küsten kommen, wir halten Wacht. Wir sind gerüstet für jede Möglichkeit. Das letztere war zwar nicht nnr auf die USA gemünzt. Aber ihre Politiker und Generale werden auch ihrerseits verstanden haben, was eS bedeutet. Wir schreiben eben nicht mehr 1917/18. ES gibt hcnte aus dem europäischen Kontinent keinen Raum, wo amerikanische Armeen will kommen sein könnten. Und mit „unerwünschten Einwanderern" wird man im Zeitalter der Lustausklärung groben Stils und bet einer Abwehr deutscher Vollkommenheit jederzeit fertig werden. Aber die Worte des Führers hatten noch eine andere Bezichnng. Das Reich steht heute nicht allein tn -er Welt. ES ist ein Teil der Achse, deren östliches Ende in Tokio mündet. Japanische Staatsmänner aber betrachten mit gleicher Skepsis das Verhältnis ihres Landes zu Nord amerika, dessen Imperialismus an keiner gegebenen und ver- nunftmähigcn Grenze seit langem mehr Haltmacht. Ebenso wenig gegenüber dem Reiche wie der ostasiatischen Groh- macht. Beide Länder fühlten sich frei von AngrisfSabsichten. Beide haben den Frieden für ihren Aufbau stets gewünscht nnd gesucht. Japan hat ihn zwar heute ebensowenig wie Deutschland. Es kämpft in China um die Gestaltung des ostasiatischen Raumes. Aber cs wollte sonst mit der Welt in Eintracht leben. DaS hat es zuletzt noch bewiesen durch die freundwillige Geste, die sich durch jenen Vries des damaligen Ministerpräsidenten Konoye an Roosevelt zeigte. Damit war die Absicht dargetan, inmitten eines Zustände politischer Hochspannung noch einmal nach Möglichkeiten Ausschau zu halten, um die Streitpunkte vereinigen zu könne». Die Verhandlungen sind lange hin- und hergegangen, schienen dann auf einem Tiefpunkt angekommcn zu sein, sind aber auch nicht abgebrochen, da noch Besprechungen stattsindcn. Nun kennt man den Inhalt der Abmachungen des Drei mächtepaktes. Seine Begründer verpflichteten sich zur gegen seitigen militärischen Unterstützung, wenn einer von einem neuen Gegner angegriffen wird. Der könnte zur Zeit nur Nordamerika sein. Und also rechnet Roosevelt damit, dah er durch seinen Schichcrlah Deutschland ans den Voraus setzungen des Paktes manövrieren, eS zum „Angreifer" machen könnte. Dies Spiel ist durchschaut. Deutschland hat durch den Mund des Führers noch einmal erklärt, dah eS sich nicht provozieren lässt. Also mühte Roosevelt den An griff selbst wage». Und das möchte er trotz allen GercdeS und PrcsfegcschrciS offenbar bis zur Stunde noch vermeiden. DaS hindert nicht, dah Washington inzwischen mit zu nehmender Deutlichkeit seine „Interessen" an allen Teilen der Erde betont und überall, wo Möglichkeiten sür sein Vor dringen gegeben sind, sich festzusetzcn sucht. Der direkte Weg nach Europa schien verschlossen. Die portugiesischen „Stützpunkte" verweigerten sich entschieden. Im äussersten Norden freilich hat man Brückenpfeiler zur Verbindung der dort schmaleren Ozeane geschaffen: Grönland nnd Island werden kontrolliert. Und eben jetzt wird aber mals bestätigt, was an sich längst bekannt ist: Dah Hulk mit Rücksichtslosigkeit England zu erpressen versucht, um als Gegengabe sür die Unterstützung durch das Pacht- und Leih gesetz Zahlungen zu erhalte». Sie sollen hauptsächlich in der Ueberlassnng aller englischen Stützpunkte nicht nur während des Krieges, sondern auch iu künftigen Friede nSzetten bestehen. Soweit dabet unsere unmittelbaren Interessen be rührt werden, kann daS die Kriegslage nicht wesentlich beeinflussen.. Die in englischer Hand befindlichen Stützpunkte im europäischen Raume verändern ihr Gesicht nicht grnnb- j legend, wenn sie zugleich amerikanische Stützpunkte heissen. Anders könnten möglicherweise die Dinge im Gebiete des Fernen OstenS liegen. Bis jetzt kämpfe» die Bereinigten I Staaten hier zum Teil in Gemeinschaft mit Grohbritannte» Link»» Türkische Offizier», adordnung an der Ostfront General Alt Fuad Erden und (in Zivil) General Hü«np Eckilet im Gespräch mit Generaloberst LSbr (ganz link«) und Gberst Mälber«. pll.zuknelim« XNexlGerlclUer Schnell!« <8cli> Recht«, Portugal schickt neue Truppen nach den Azoren DerportusIrstscheNlinister- Präsident und Vrieg«mtnt- ster Vr. Vltveira Sa- la »ar verabschiedet in Lissabon portugiesische Truppen, die »um Swun der Azoren verschiss, werden. d. r
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