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Dresdner Nachrichten : 13.06.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-06-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187906130
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790613
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790613
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-06
- Tag1879-06-13
- Monat1879-06
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.06.1879
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»tolvptn Zuge» lleußrrung. der km« sUss da» rhäupr aller «lad«», lhpin da»« uiemal» »e derartige «eußeruna aeltzau, evenio grundlos «i«a die «erachte aber die «ertxmdlungen zwischen Rußland und brr Türket bezüglich Numelien». Die „Agence Russe" «ordert die Journale aui, aut der Hut zu sein vor solchen rentenMichrichten, die an Stellen fabrlzlrt würden, wo r» nicht convenabel er scheine. baß Rußland im Orient zur Rune komme. Tageblatt für UolitiK, Unterhaltung, Geschästsverkehr. Lörsenbericht, Fremdenlistt. Llittredacteur: Vr. Ln»tl Kür baS Fruill.: ll,u«ßMlU der Herausgeber: in Dresden. Loi L»i» Itzs 8oliIc>S8-8t,rruws 14, uogunUtivr »lor tipoit-raais« wpvl L <Üo., - Druck und Eiaentbum L.tep»«I» St: »«tel,« StLstspLplsrs, pfLncldrisfs,^ ^n- un6 Vtzliluuk ullvr /^vtian «ko. ^.unraiilunss allvr Oöupvlls. Uuvntsseltliotis Lonlrola 6or Vorloosung allsr >Vörttivitpisrv. ^Ilos tMLll H uuk iuisiiiuli«,,! ^Ves-S Vomleilstvils für Rlseksel. y Uvlt-Lustttut ^ von L«i. Lulrlc«, z licritbutiuktrusKü «alt« t'aval.-Kanvuie.i Lcrantwortl. Redakteur: L«t»rtel» »»«IiIeutL in Dresden. iaum «wer «u »«„«teile «,NN «t»«kl,n»» di» ^Ue »0 v>,- Ew« »awnlie für d»I an-«!»«« »er Jalerale «UV nicht »«geben. >u!wärltge lünuoncen- «uhragc von UN« unde- lL»n!kN g!r>ucn und Per- >»ne» inlerire» wir nur >eg'» Präuumtranbo- N»l>lutt» durch vue!» «rerlen «der Pollcln««»- Ui»^ Achl Liibr» kosten n . Lnlccotc lür dw Moulag.' Sinn.mcr »trr »och «in.n, k.stiog« di« ltikUUttlr W Viue. ^usloitieu uuä IPusiou vuu liöikpivräM, juiugvsodiirou^ kvit-untornosit. kür vumeu und Herren in 6er Liv88eu Llrr- uöge uu6 äer kreieir lieitknlrn. Ltvgkmlv pfvrüv un6 kosekirrv. Rssslgv prsiss. «r.1S4 84. t. 1879» Witterungsaussichten: Vottlische«. Da» «rhebmde Familienfest des Oberhauptes der deutschen Nation ist nun vorüber. Fürsten, Abgesandte und Privatpersonen verließen bereit« Berlin, Zeugniß abzulegen von der ebenso großartigen al« herzlichen Theilnahme des Volkes. In allen Orten de« Vaterlandes und wett über seine Grenzen hinaus beging die Bevötterung in gleicher Verehrung das gleiche Fest. Der Telegraph überschüttet die Welt mit Festberichten. So vieles Offizielle, was ja nicht zu vermeiden, die Feier des 11. Juni mit sich brachte — das Angeordnete verschwand gänzlich hinter dem Freiwilligen und hierbei war ein Grundzug, der besonder- angenehm berührt: es ist die Ehrfurcht vor dem hohen Alter und die frohe Rührung beim Gedanken an den Greisenschmuck de» Jubelpaares. Unserer Zeit, materialistisch, nervös, erwerbs jagend, kurzlebig, ist gar sehr Da« abhanden gekommen, was man Achtung vor dem Bestehenden, historischen Sinn oder Pietät nennt. Sie scheint de» schönen Bibelwortes vergessen zu haben: „Bor dem Greise sollst Du ausstehen und da» Antlitz de« Alter« ehren." Ohne diese Pietät aber verrohen die Sitten, verwildert die Jugend und greift jene öde, trostlose Anschauung Platz, die schließlich das Leben lebenSunwerth macht. Wenn daS goldene Hochzeitsfest de» Kaiser- paare« in den VolkSmaffen ein wenig die Ehrfurcht vor dem ehren vollen Alter, da» der Mensch durch sittlichen Lebenswandel, durch Maßhalten im Genuß, durch Zügeln der Leidenschaften erlangt, wieder lebendig gemacht hat, dann bleibt vondemschönent 1.Juni1879 ein dauernder Gewinn zurück, der es leicht vergessen läßt, wie Ehrgeiz, Eitelkeit, Spekulatic n und Liebedienerei sich auch diesmal der patriotischen Maske reichlich bedienten, um ordinäre Sonderzwecke zu fördern. Im Reichstage haben der goldene Hochzeitstag, sowie der gestrig« katholische Feiertag eine Pause verursacht, die jedoch von den Commissionen zur Förderung de» Tarifwerkes verwertet wurde. Die Berathungen schreiten, der Schwierigkeit des Stoffe« entsprechend, nur langsam vorwärts; die Finanzzölle hüllen sich wegen der kon stitutionellen Garantien, die sich an sie knüpfen, zunächst noch in ein undurchdringliche« Dunkel. Auch über die Herbeiführung des kirch lichen Friedens in Preußen verlautet noch nichts Bestimmtes, lieber da» Stadium allgemeiner Wünsche ist man nicht hinauS- grkommen. Oesterreich ist in allen Grönländern der westlichen ReichShSlfte von der Wahlbewegung heftig ergriffen und aufgeschüttelt. Der Ein tritt der Ezechen in dm Reichsrath, ob mit oder ohne Bedingungen (Errichtung einer besonderen czechischen Universität in Prag u. dergl.), wird täglich leidenschaftlich erörtert, da sich hieran eine wesentliche Umgestaltung des gesammten österreichischen Verfaffungslcbens knüpfm wird. Jedes einzelne Kronland de« vielsprachigen Donau- reiche« hat außerdem seine besonderen Nationalitätsschmerzen. Einen eigenthümlichm Grundzug hat übrigen« die Wahlbewegung aller Kronländer, so sehr sie sich sonst in allerhand Einzelfragen zer splittert: die Wähler prüfen die Mandatskandidaten vor Allem über ihre Haltung zur der auswärtigen Politik Oesterreichs. VolkSwirth- schaftltche und andere innere Angelegenheiten treten wesentlich zurück gegen die Lardinalfrag«: Wie stellst Du Dich zur Orientpolitik dc« Grafen Andrassy? Antwortet der Candidat, daß er diese verwerfe, weil sie Oesterreich in die gefährlichsten Abenteuer verlockt, weil sie Oesterreich bereits 120 Millionen Gulden und Ströme Blutes ge kostet habe, ohne daß dabei ein wirklicher Gewinn herausgesprungen sei und »veil sie neue, ganz unabsehbare Opfer ansinne, dann darf er meistmtheils auf die jubelnde Unterstützung der Wählerschaften rechnen. So stark ist bereit« die Mißstimmung über die Orientpolitik AndrassyS, daß dieser von nervösen Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit und Ueberanspannung redet, was man als Vorläufer des Rücktritts von Staatsmännern anzusehen gewöhnt ist. In der That wird cs immer räthselhafter, weshalb Andrassy seine viclberühmte Convention mit der Türkei über Bosnim und die Herzegowina, sowie über das künftig« Einrückm der Oesterreicher iaNovibazar überhaupt abschloß. Das Verhältniß zwischen Oesterreich und der Türkei hat durch jene Convention an Klarheit nicht gewonnm. Rußland erkennt jetzt z. B. nicht den Kaiser von Oesterreich, sondern dm Sultan als den Herrscher Bosnim« an und weigert sich, in Wim da» Exequatur für dm russischen Consul in der boSnischm Hauptstadt Serajewo einzuholm. In Folge dessen erkennt aber der österreichische Gouver neur in BoSnim dm russischen Consul nicht an. Die eingeborene bosnische Bevölkerung aber ändert ihr Bmehmen gegen die öfter- reichlichen Truppen und Behörden. Die frühere geduldige Resignation der BoSniakm wich einem kecken Trotze, der dadurch Nahrung erhält, daß die Albanesen in Novibazar erklären, sie würden sich dem Ein- rücken der Oesterreicher in jene« Paschalik mit Gewalt widersetzen. Oesterreich ist zu jener Besetzung der drei türkischen Orte Priboj, Bjelopolje und Prepolje (find da» nicht reizende Ramm?) kraft der Andraffy'schm Convention ermächtigt, doch darf es dazu nur 5000 Mann verwenden. Nun schiebtAndraffy diese Besetzung, die neue Ströme Blutes kosten wird, bi» nach den Wahlen hinaus, da der nm« Kampf dem Mißmuth« der Wähler Oesterreichs nur neue Nahrung zuführm würde. Verdient aber eine solche Politik, die ein Reich zu nebelhaften, und im Falle de« Gelingens, zu unfruchtbaren Abenteuern zieht, Vertrauen? Aleko Pascha fährt fort, Ostrumelien zu bulgarisiren. An keiner Stelle ist die Berliner Kongreßakte dem Geiste wie dem Buch staben nach so sehr mißachtet und verletzt worden, wie in Ostrumelien. Man muß vermuthen, daß Aleko der Pforte die Wahrnehmung ihrer vertragsmäßigen Rechte so sehr erschweren will, daß der Sul tan zuletzt ermüdet seine Souveränität aufgiebt und sich mit einem Goldtribut zufrieden erklärt. Das aber wird die Vorstufe für die Vereinigung Ostrumeliens mit der Bulgarei sein, wobei es zweifel- >leibt, ob ss Bismarck auf die Frage dieses Prinzen: ob er die Fürstenkrone an nehmen solle ? „Gewiß, cs wird Das stets für Sie eine angenehme Erinnerung sein" könnte sich dann bewahrheiten. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Berlin, 12. Juni. Die „Prov.-Corresp." bestätigt, daß anläßlich der goldenen Hochzeitsfeier nicht eine generelle Amnestie bestimmter Kategorien Verurtheiltcr stattfand, durch den vom Jubel- sesttage datirten Gnadenerlaß aber bereits über 600, darunter eine große Zahl wegen Majestätsbeleidigung Verurtheilte, begnadigt wurden und eine weitere erhebliche Reihe Gnadenakte folgen und die Gesammtzahl der Begnadigten sich auf 800 steigern werde. Kairo, 12. Juni. Der neue französische General-Konsul Tricon überreichte gestern dem Vicekönig den Protest Frankreichs gegen seine Finanzdekrete vom 22. April. Der Protest ist List identisch mit den Protesten Englands, Deutschlands und Oesterreichs. Washington, 11. Juni. Das Repräsentantenhaus ge nehmigte »nit 172 gegen 3l Stimmen tie Armeevorlagen idle sogenannte Armeeappropriatiobill) mit dem einzigen Amendement, welches die Verwendung von Staatögeldern zum Transport von Truppen nach den Wahlakten während der Wahlperiode untersagt. LastbleÄt, obsOttr der g . ^ d« Prinz von Mttmbrra sei« wird. Di« Antwort HO Fürsten gemeinsame Herr Beider Aleko Pascha oder Veränderliche Bewölkung, stellenweise Gewitter mit Regenschauern. v. Nostttz, vr. v. Gerber und v. Könneritz, iheilweise mit Familie, sowie tie Präsident«» beider Kammer», v. Z e h in c n und Haberkorn. Einen magischen Höhepunkt cereicvlc das Fest, alö eö sich nach der. zum Bereich des Tcriassciilokalo gleich sam gehörenden Elbe spielte. Gegen io Uhr eampiie die Saronta, die mit unzähiiaen Lampions eine reuende Racht- toilette angelegt hatte, langiam herbei, legte iicch mit der O.ucr- leite vor die Terrasse und lieh von ihre» Insassen, Sänger» und der Pionnlerkapelte eine Anzahl Lieder und Musskslücke ertönen, die von dem nach Tausenden zählenden Pnblirum am Eldu cr und von den Fcstgenosscn dcS Belvedere mit lautem Beim.! be grüßt wurden. Selbst die nicht immer glückliche Wahl einzelner Nummern und der aus die Entiernung hin etwas dünne Klang des MiiltärorchesterS wurden gern hingenommen. Aui der Elbe selbst war eö inzwischen zauberhaft lebendig geworden. Gondeln mit Lampions am Blatt, pieiltchneli vorübcrschicßcndc Seelcn- verkauier-Boote von Ruderklubs, bengiliiche Flammen vorn Damvtschifs und den benachbarten Badeanstalten, endlich ei» recht netteö Feuerwerk vom rechten Eibwer aus «die Lcuehikugcln fielen etwas matt autz), vereinigten sich zu einer feenhaften Ge- iammtwirkung. Ganz köstlich war der Wietcrschcin der bengali schen Flammen in dem ruhigen Elbstrom, breite Bänder flniiiaen Goldes schienen von dem Dampiboot nach dem Uier hcrübcr- gespannt zu lein. Gegen 11 Ubr erreichte daS herrliche Fest, taö dem Bürgerbospitale einen ansehnlichen Reinertrag zuge-ührt haben wird, sein Ende. — Zur Besetzung der durch den Abgang teS Herrn Diae. Nicolai erledigte» Stelle an der Annenkirche werden am I. und 2. Sonntage nach Trinitatis von den Herren Gvmnasialvberlcbrer Heise In Zittau unb HiiiSgeistltchen Lange in Neuktrchen bei Chemnitz Ga st predigten gehalten werden. — Gestern durchlief die Kunde von einem betrübenven Unglück die Stadt. Aus dem blö zum Straßenniveau vorge schrittenen Neubau beS Bauunternehmers Voigt an der Pestalozzi- straße brach gestern früh in der siebenten Stunde ein von einer Mauer zur anderen gelegter Bohlensteg plötzlich zusammen, wodurch der Maurer Hohne aus Ottendors sofort erschla gen, die Maurer Schmidt auö Erünberg und Heller von hier (Obergraben 5, ». Etage wohnbait) aber schwer am Kopse verletzt wurden. Auch der Bauunternehmer Voigt bat Verletz» ungen erhalten, dickst Maurer waren deschältigt gewesen, eine schwere steinerne Treppenstufe über ben hölzernen Steg hinweg nach ihrem Bestimmungsort zu bringen. Die Maurer ioilen gleichen Tritt währenv beS Tragens gehalten haben und durch die hierdurch erzeugt, Wucht der linksseitige, vermuth- Uch zu wenig verankert gewesene Balken aus seiner Lage gewichen sein. Der letztere zeigte sich zwar gebrochen, eö soll der Bruch aber erst durch ben Sturz er>oigt sein. Die Verunglückten sind mit dem Gerüste und dem schweren Steine in daS ca. 5 Meter tiete Kellergewölbe gestürzt. Sie sind sämmtlicb Familienväter mit unerzogenen Kindern. Die Armen, mit Ausnahme deö Er schlagenen, wurden sofort im Carolahause untergcbrackst. — Während «m oberen Erzgebirge, unb vorzugsweise bei Frauenstein am Mittwoch Vormittag heftige Gewitter austraten, sind im Elbtbale oberhalb Pirna erst Nachmittags die gleichen elektrischen Entladungen erfolgt, welche von wolkenbruch artigen Regengüssen begleitet waren. Der Elbstrom war in vorvergangencr »Nacht plötzlich um nahezu eine halbe Elle ge wachsen und batte eine kaffeebraune Färbung angenommen. DaS jetzt herrschende Treibhauswettcr entwickelt die gelammte Pflanzen welt in der üppigsten Weise und wird voraussichtlich sowohl in Obst, Gemüsen, Getreide rc., alö namentlich auch in Diebststter eine vorzügliche Ernte ergeben. Aus ben Elbwiesen unterhalb der Wasserstraße in Neustadt ist schon gestern mit der Heuernte der Anfang gemacht worden. — Am goitncn Hochzeitstag de» Kaisers fühlte sich'- zum ersten Mai al» Mangel, daß daö AlbrechtSschloß bei der Saloppe quasi herrenlos rallcgt. Während sonst bei solchem An laß die prächtigen Wasserkünste dieses weithin sichtbaren Prinz lieben Besitzes der ganzen Gegend etwas Fröhlich-Festliches gaben. Ist'S jetzt recht stille dort oben: kaum daß sich nach und nach einige Fahnen zum Weben entschlossen. Möchte doch reckst bald der biedere Mann sich finden, der dies herrliche Besitzthum für das Spottgeld von einer Million Mark (es hat mehr Thal er ge kostet!) acguirirt. - Die seither da» neue Justizgebäude gegen die Pill- nitzcrsiraße abipcrrcnbe alte Mauer cdeö ehemaligen Rampe'sshcn HolzhoicS) wird nun bald fallen. Sie ist bereits an mehreren Stellen durchbrochen, um Schutt, Erde rc. hcranSznsehaffcii. ES zeigt sick, hierbei, daß der Justlzpallast etwas tici liegt gegen die Strcißcnhöhe. DaS jetzt noch stehende linksseitige Gerüst verbleibt, bis die aus die Nordccke deö HauicS zu postirenbcn Sanbsteln- figuren heranigewnnbcn sein werden. — Auf Antrag der Grenzbedörden «st während der zweiten Grenzsperre gegen Böhmen wegen RInderpett vom :r. Mal biö 4. Juni in hiesiger Stadt abermals die Emballage von über 3000 Kisten und Körben, meist Eier »nd Mineralwasser enthal tend, unter behördlicher Cognition verbrannt worden. - Die Stubirenden unsere» Polytechnikums hielten vorgestern Abend zu Ehren de» 50s ädrigen Ehejubi läums deö deutschen Kaiserpaareö in den Sälen deö GewerbrhauscS einen Festcommerö ab. Die Thciinchmcr brachten damit ein anerkennenSwertbeS patriotisches Opfer, kenn wer hätte nicht gern den herrlichen Abend im Freien verbringen mögen» War auch die Betbciiigung mit Rücksicht hierauf nicht so zahlreich, als sie sonst bei dergleichen studentischen Festlichkeiten zu sein pflegt, so hatten doch circa 300 Personen an den langen Tafeln Platz genommen. Der preußische Gesandte Gras v. Dön hoff weilte als erster Ehrengast circa eine Stunde inmitten der Versammlung. Ferner waren ber Leiter deö Poivtechnikumö, Herr geh. Bergrath I)r. Zcuner, eine kleine Anzahl von Pro fessoren. ber Direktor des Körnermuseumö Herr 1)r. Pcschel rc. anwesend. Daö Proiessoren-Kollkglum, sowie die „alten Herren" waren gegen sonst ziemlich schwach vertreten. Der große Saal war mit den Bildnissen deö hohen Jubelpaares, die von geschmack vollen Pflanzengruppen umrahmt waren, sowie mit den Fabnen der einzelnen stubentisckstn KorpS. Verbindungen und Vereine unserer technischen Hochschule geschmückt. Dem Commerö präst- dirte Ltnck.tooli». Pause; den einzelnen Takeln saßen die Senioren der KorpS rc.. in vollem Wichö und mit blanken Schlägern, vor. Rackstem als erstes Allgemeines „Deutschland. Deutschland über Alles" erklungen war. ergriff Stud. Pleißncr daS Wort, welcher in wobldurckstachter. wenn auch etwas befangener Rede auöiübrte, wie sich auö den Traditionen der beiden Fürstenhäuser: Weimar, ans dem Kaiserin Augusia dcrvorgegangen, und Hohenzollern, dem Kaiser Wilhelm entsprossen, die deutsche Einheit ciusgebaut. In trüber Zeit war eö daö vom Hoie zu Weimar geschlungene Band von Kunst und Wissenschaft. daö Deutschland einte, wäh rend daS Hauö Hohenzollern, um dasselbe Ziel zu erreichen, an praktischen GciichtSpunktcn tcstbielt und die Durchführung de» Volkdhecreö aniirebie. Redner schloß mit dem Wunsche: Mögen «ch die Traditionen der beiden Fürstenhäuser glücklich vereinen Locale» an» Sächsische». — Gestern Morgen 3 Uhr traten Ihre Mas. der König und die Königin mit Gefolge von Berlin wieder hier ein. Mit dem selben Zuge kamen auch Se. Exc. ber Kriegsminister v. Fabrlre und die Gratulationöbeputatlon de» sächs. 2. Grenabterregtinentö Nr. 101 wieder nach hier zurück. — Gestern Vormittag wohnten in der katholischen Hosklrche II. MM. ber König unb die Königin, sowie II. KK. HH. Prinz und Prinzessin Georg, wie auch zum ersten Male Prin zessin Mathilde ben Feierlichkeiten des Frobnleichnamö- fcstcö, weiches Se. Hochwürden Bischof Bcrnert celebrirte, bei. ' »lO Uhr begann die Messe von Morlachl. Daö Oracknnlv lauäa 8icm von Relßiqer, daö Offertorium von Schuster und Po ckoum von Hasse gelangten während der Feierlichkeit zur Ausführung. In der Vesper. Nachmitssrgö 4 Uhr, ward die übliche lätLnvi gesungen. — Ihre Majestät dieKönigin Carola erschien bei ber Gratulationökour in Berlin in weißer Robe mit ktrschroiher Sammetschleppe und Silberstickerrien und blendete durch den reichsten Brillantschmuck. — Vorgestern gegen Abend erschien Se. Kgl. Hoheit Prinz Georg nebst Familie im Zoologischen Garte» und nahm die Patagonter mit sichtlichem Interesse in Augenschein. Herr Direktor Schöps gab die nötbigcn Erläuterungen. - Herr Hotrath I)r. Grässe hier hat vom Kaiser von Ruß land den Et. Annenordcn Ul. Klasse unv der Gemelndedorstand Bachmann in Dcutschenbora das sächs. allgemeine Ehrenzeichen erhalten. — Herr Polizeidlrector Schwauß tritt morgen seinen Urlaub an. In seiner Abwesenheit wird Herr Regicrungsrath von Bose die Geschälte leiten. — Bei der Staatsanwaltschaft im Landgerlcht- Dre Sven werben alö erster Staatsanwalt Herr Oberstaatsan walt Roßtäuscher, und a!ö fernere Staatsanwälte die Herren Reiche-Eiienstuck. Lufft auö Pirna und v. Bcschwitz sungiren. - Znm ehrenden Andenken dcS am lä. Mal d. I. in Rom verstorbenen Altmeister Pros. 1)r. Gottfried Semper, k.k. Oder-Baurath, wird Sonnabend den 14. b. M. Mittags 12 Ubr in der Aula dcS königl. Polytechnikums eine Gedächtniß- ieier von der Dresdner Kunttgenossenschast in Gemeinschaft mit dem Dresdner Architektenvcrein veranstaltet. Das Programm dieser Feier besteht in einem einleitenden Welbeaeiang, ..an die Künstler" von Mcntelösohn-Bartholdv. auSgciüort durch den Po- lutcchniter Gesangverein „Erato". Die Gcdächtnißrede hat Herr Prof. Hettncr übernommen. — Der Termin zur Kündigung deö Restcö der Lprocenk. sächs. Anleihe ist aus den 31. December dö. I. festgesetzt worden. Von dieser Anleihe sind z. Z. noch über eine Million Mark rückständig. - Vorgestern Abend waren zn Ehren deö kaiserlichen gol denen HochzeitS-Jublläumö viele Gebäude unserer Statt illu- minIrt. Daö k. Postgebäude strahlte in besonders festlichem Glanze; Gacsennc» und Candelaber beleuchteten die ganze Facade desselben. Aus ber Wettinerstraße batte sich das „Tivoli" in ein Lichtkleid geworfen. Am Ncumarkt trat ber ..Straßburger Hof" effektvoll auö dem Häuscrbunkcl bervor. Der Stadtpark nahm sich, von Hunderten von bunten Ballons durchzogen, sehr hübsch auö. Auf den Tag bezügliche geschmackvolleSchauienstcr- Dckorationrn batten u. A. aufzuweisen daS Banbgeschäit von Schlesinger aus der Schloßstraße unb A. E. Simon auf der Circuöstraße. — Welchen unvergleichlichen Raum für Volksfeste, die aus Entwickelung eines frohen Gewühls unb edler Genüsse, auf De korationen in der Nabe und Wirkungen in die Ferne berechnet sind, unsere kgl. Terrasse darbletct. bc.S trat so recht lebendig Allen inö Bewußtsein, die vorgestern daselbst dem Nachts estzu Ehren der goldenen HochzettSieier der kaiserlichen Malcstäten beiwohnten. Von selbst zerfällt die Terrasse in drei Abtheilungen: den. eigentlich nur den LiebeSvaaren bekannten, hier aber in seiner ganzen Naturpracht bervonretenden Hinter grund mit alten, schattigen, rauschenden Bäumen, verschwiegenen Saubgängen unb freien Rasenflcckcn: das Hauptgebäude mit Salon. Marguiicn, Veranden und Vorplätzen ui.d endlich die darunter porübcrflleßende Elbe. Dieser Dreitheilung fügte sich das vom Bürgcrscvuldlrektor Heger zweckmäßig und künstlerisch geschmackvoll entworfene Festprogramm ungezwungen an. Der obere Tbeil war durch bunte Lampen, die sich »Heils a.'ö Guir- landen von Baum zu Baum schlangen, tkicil» aus Stäbe gesteckt, die Rabatten wie mit Fenerlinicn umsäumten, zu einem feen haften Aufenthalt umgewandelt. Von einem Podium auö trug ber Julius Otto-Bund unter Direktion der Liedermeister Jul. Reichel und Hugo Jüngst eine Re he patriotischer Ge sänge mit Feuer und Praciston vor: ebenso concertirte von do t tie wackere Kapelle dcS PionnierbatalNonS unter des Musikdir:ktor Schubert Leitung. Im untern Saale des Belvedere iiihrte die HauSkapelle der Terrasse unter Kapellmeister Gottlöbci. ein gutgewäblteS Programm vor. ES entwickelte sich nun in diesem Doppelraume, der schon äußerlich einen sehr wirksamen Gegensatz barbot, und zwischen dessen Einzelthellen eine fortwäh.ende Promenade stattsand, ein ungemein reges Leben. Viele Tavsende von Festtbeilnrbmrrn erfreuten sich dort der Natur- und Kunst- genüsse. sowie der Spenden Meister Fieblger'S, der Alles anizu- bictcn hatte, um den außergewöhnlichen Anforderungen gerecht zu werden. Unter ben Festtheilnrhmern erblickten wir außer dem k. vreudilcben weianbten Graten Döuboii die Staatömir ister
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