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Sächsische Staatszeitung : 20.08.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-08-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480732469-192308207
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480732469-19230820
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480732469-19230820
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Staatszeitung
- Jahr1923
- Monat1923-08
- Tag1923-08-20
- Monat1923-08
- Jahr1923
- Titel
- Sächsische Staatszeitung : 20.08.1923
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Staatsanzeiger für den Zreiftaat Sachfen Ankündigungen: Die 32 nun breite Gnmdzetle oder deren Raum im Ankündigung- teile 50 OVO M., die 66 nun breite Gnmdzetle od. deren Raum im amtlichen Teile 100 000 M. unter Eingesandt 120000 M. Ermäßigung aus Familien- u. Geschäftsanzeigen. Schluß der Annahme vormittags 10 Uhr. «is» Nebenblätter. Landtags-Beilage, Ziehungslisten der Verwaltung vrr^taatSjchulden und der Landeskulturrentenbank, Jahresbericht und Rechnungsabschluß der Landes-Brand Versicherungsanstalt, Berkaufsliste von Hol-pflanzen auf den StaatSsorstrevieren. SIW - »571 Postscheckkonto Dresden Nr. 2466 Verantwortlich für die Redaktion: Haupt«chriftleiter Bernhard Jolle- in Dresden Nr. 193 Montag, 20. August 1923 Abwehrmaßnahmen gegen die drohende Katastrophe. Beratungen des Reichskabinetts. Berlin, 19. August. Dar Reichrkabinett beschäftigte sich am Sonn abend nachmittag in einer mehrstündigen Sitzung Mt den zu ergreifenden finanz. und wäh- rung-politischen Maßnahmen. Dte Be ratungen werden am Montag nachmittag fort- gesetzt und jedenfalls zum Absckluß gebracht wrrden. Die Reichsregrerung ,st sich Har darüber, daß Mit aller Entschiedenheit durchgegriffen werden muß, wenn dte Katastrophe vermieden werden soll Nicht zuletzt hat die erst jetzt wie- der von der Schwerindustrie eingenommene Haltung auch diejenigen zu der Überz uzung ge- bracht, die bisher noch auf Zwangsmaßnahmen verzichten zu können glaubten. Bekanrt- lich wurde noch Unter der alten Regierung mit der Industrie die Vereinbarung zur Ablieferung eines beträchtlichen De Visen betrage« für die Bildung eine« Devisenfonds getroffen. Aber auch jetzt hält die Schwerindustrie ihre Verpflichtungen nur zum Teil ein und versucht nach wie vor, ihr SpekutationSinteressen zu hüten. Es wird u. a. behauptet, daß sie die schon abgelie- serten Devisen zum Teil aus Papiermartkredite« der NeichSbant gezah't hat, dte natürlich von Herrn Havenstein immer wieder gegeben werden. Darüber hinaus soll ferner beobachtet worden sein, daß Goldschatz- scheine die der Industrie für abgelieferte Devisen ausgehändigt wurden, wieder verkauft war- den sind und mit dem Erlös Devisen zurück- erworben wurden. Nimmt dieser Zustand seinen Fortgang, dann ist mit einem vollkom menen Fehlschlag der neu eingeleiteten Intervention zu rechnen, sodaß iktzt entschiedene Maßnahmen mit aller Rücksichtslosigkeit und Schürfe durchgesührt werden müssen. Wir müssen endlich zu stabilen ^ähr«ngsverhältnisjen lommen, da sonst in absehbarer Zeit der Kamps Aller gegen Alle unvermeidlich ist. Die seit Anfang Au?ust eingetretene Entwertung der Mark war derart!?, daß die kleineren und mittleren Betriebe heut; außerstande sind, die zum Leben notwendigen Gehälter an das Personal zu zahlen. In Anbetracht dessen hat sich ein großer Teil der lleinen und mittleren Unternehmer bereits jetzt veranlaßt gesehen, dem Personal zu kün digen. Sicherlich wird der gegenwärtige Zu stand von diesem oder jenem Unternehmer, der, als Devisenbesitzer, die erhöhten Löhne zah'en könnte, ausgenutzt, aber es muß auch einmal ganz offen gesagt werden, daß die kleineren und mitt leren Beiriede vorläufig in der Lat außerstande sind, heule die Marlbeträge auszubrir.gen. die zur Zah lung der Gehälter uud Löhne notwendig sind. ES wird deshalb nichts anderes übrig bleiben, al« daß dem Personal bei den kommenden Auszahlungen nur ein Teil der tariflichen Gehälter bzw. Löhne zur Verfügung gestellt wird, während der Rest auf eine bestimmt festzulegende Frist wertbeständig garantiert werden muß. Jetzt muß jeder Einzelne vorübergehende Opfer bringen. Die Voraus- setzung ist jedoch, daß zunächst stabile Verhältnisse geschaffen werden, die die Möglichkeit geben, die jetzt fehlenden Beträge in einer Übergangszeit aus den Betrieben wieder herauszuwirtschasten. Ke mmen wir nicht zu dieser Übergangszeit, dann ist die Katastrophe nicht mehr -n vermeiden. Mehr Worte alö Taten. Tas unbefriedigende Ergebnis der ErnährungSminister-Konferenz. Bertin, 19. August. Tie Konferenz der Ernührungsminister der Länder, die am letzten Freitag statlfand, halte ein verhältnismäßig dürftiges Resultat, Dte Vorschläge der mitteldeutschen Ernährung«. Minister (Sachsen, Braunschweig, Thürin- gen, Anhalt), die schon vor längerer Zeit vem ReichSernährunglmtnister zugegangen waren und die ein Zurückgreisen auf di« Wege der Zwangswirtschaft svrderten, fanden wenig Gegenliebe. Auch von irgendeinem Eingehen ans die Vorschläge der Bemerk,chaften hört man nicht«. Für die «etreidebewinschastnug wird di« Um- lag« abgelehnt. Das Reich-ernährungSministe- rmm will «in« Art Vorraisw rtschast, besonder» sür die minderbemittelten Schichten, treiben, und zwar zunächst für den Zeitraum vom 1b. Oktober bis 1S. Aprt!. Vis zum 1b. Oktober soll die Brotkarte weiiergeführt werden, über die näheren Methoden ist man sich im Ministerium noch nicht ganz klar, auch nicht darüber, ob für die Zeit mm Oktober bis April Brotkarten oder Barmittel für die Minderbemittelte« in Frage kommen. Für die Sicherstellung der Fleifchversorgung wurde ebenfall» kein neuer Vorsch ag gemacht, also freier Handel, wie bisher. Desgleichen soll der Zucker jetzt völlig der freien Wirtschaft auSgeliesert D>- Unkdemokratische „Berliner Bolkjeitung- »eroslenliicht in Ihrer Sonntagsnunnner den folgenden Aufsatz: „Sind sich unsere führenden Kieise noch immer nicht k ar über den fürchterlichen Ernst der C unde, richtiger gesagt: d r Minute ? Man sollte meinen, sie müßlen sich klar sein. Aber wa« g-schl«ht? Er wird verhandelt, dies« od«r jene Kreise weiden „empfangen", und dann folgen virl- stündige Sitzungen. Sicherlich: die führenden Männer reiben sich persönlich auf und gönnen sich keine Ruhe. Dennoch hat iS den Anschein, als ob ihnen über all den endlosen Beratungen der Dollar wieder fortlänst und der Zusammen- bruch der Vcrsorgungkmaschinerie sie wie uns überflutet. Unterrichtet: Kie se haben uns versichert, daß lein eigentlicher Mangel an denHaupt- nahrungsmitteln besteht. Und angesichts der zweiten recht guten Ernte, in der wir stehen, er- scheint das als durchaus zutreffend. Wir haben Karloffeln, wir haben Ge reide genügend, auch Fieisch und Fett wären einigermaßen ausreichend; Obst ist reichlich vo.Händen. DaS Problem ist nicht die Beichossung, sondern die Bezahlung durch weite Volke kreise. Auf der bisherigen Grund- läge geht das keine zwei Wochen mehr. Das Gehaltsgeld reicht kaum sür die äußerste Notdurst, an Gas- und Licht-, an Kohlenrechnungen denkt jeder nur m t Schaudern. ES geht nicht mehr!- Wir müssm es der Regierung täglich in die Ohren schreien. * Der Reichskanzler empfängt die Vertreter der ReichSlandbundeS zur Besprechung der EinährungSlag«. Er spricht Wünsche und dringende Ermahnungen aus und nimmt dafür allerlei Be dingungen der Landbundherren entgegen, di« von allen Beschränkungen frei sein wollen. Man verredel Zeit. Tabei kann «S in der heutigen Situation überhaupt nur eine Möglichkeit geben. Ein Reick Skanz.er. der seiner schwierigen Aufgabe gewachsen sein will, müßte alle maßgebenden und für ihre Berustgenossen verbindlich austretenden Vertreter der Produzenten telegraphisch zusammen- berufen und ihren folgende Ansprache halten: „Meine Herre»l Der Worte sind genug gewechselt. NichrS mehr von Berhandumgen, von Beratungen, von Bedingungen. E« gibt nur noch eine einzige Bedingung, und sie muß von Ihnen sofort erfüllt werden: Innerhalb drei Tagen haben Sie ave», wa« >icht sür Ihren BeiriebSbedarf dringend er- forderlich ist, zu erträglichen Preisen zur Verfüpung -n stellen oder zur Ver fügung zu melden. Tun Sie das nicht, dann stellen Sie sich außerhalb der deutschen Volksgemeinschaft und haben die Folgen zu tragen. Täuschen Sie sich nicht darüdsr, daß die Folgen die allerschwersten sein werden. Das deutsche Volk verlangt in seiner Not von mir sofortiges Handel», und e« Hat ein Recht dazu. SS geht nicht a^ der Masse d.ü deutschen Volke» den Genuß der Erzlltgniffe des vaterländischen Boden» durch unerträgliche Bedingungen zu sperre^ Sie, «»eine Herren, kennen die Rot de« Hunger» und die verzweifelte Sorge von FamUten- Vätern um die Ernährung selbst der nächsten Tage nicht: denn Sie habe* immer werden, jedensall» soll er künftig leine Zucker wirtschaftsstellen mehr geben. — Die Kar- wffelfrage wurde al« Kredilsrage angesehen und behandelt. Man verstricht sich viel Hilse von der neuen Kartoffel-Kreditbank, die der frühere Staatssekretär Peter» gründete. Die Bank soll in erster Linie dem Handel dienen und vom Reich Kredite erhalten. Daneben sollen die Kom- munolveibände zur Kartcffelversorgung selbst sich Geld beschaffen. Hierfür sind ebenfalls Erleichte rungen in der K,editfrage von der Reichsbank vorgesehen. Schließlich sollen die großen Unter nehmung-n Vorschüsse gewähren, vamit die Arbeiter zu gegebener Zeit sich mit Aartoffel« eindccken können. satt und gut zu essen. Aber die große Mehr heit dcs Volkes der Nichtlandwirte steht vor dem Hunger wegen der Preisgestaltung der Lebensmittel. Wehe uns und wehe Ihnen, wenn der Hunger alle Schranken niederreißt! Unterschätzen Sie diese ernste Gefahr nicht! Nicht Mit Polizeimitjeln, n cht mit Maschinengewehren wäre diese Woge niederzuhalten. Hungers- not kennt kein Gebot. An Ihnen ist rs, dieser Gefahr für des Deutsche Reich und für sich selrst entgegenzutreten. Cie haben die R.tlung vor dem Bllerschwersten zum großen Teil in der Hand Beweisen Sie fetzt, das. Sie Deutsche sind! Lassen Sie Ihren vielen patriotisch n Beteu rungen großzügige Taten folgen! Verhandeln w:r nickt mehr weiter, jeoe Stunde bringt unheimliche Veischäifnng der Not — denken Sie jetzt einzig ans Opfern! Buch wenn Sie am jetzt erforderlichen Opfer gar nichts verdienen, Sie können deshalb doch leben und erwerben sich ein unsei ätz ares Verd eiist. Opfern Sie, wennSie nrcht selbst geopfert werden wollen. Ein Drittes gibt es «licht mehr . . . Und nun reisen Sie schleunigst aus Ihre Güter, meine Heiken, und geben S.e allen Bcrussaenossen B schl zum ioso.tigen Hrrdeln Ihre Meinung brauche ich nicht zu hören, di - kenn« ich, aber es kommt hrute nicht mehr auf Meinungen an. Hand ln S.e unverzüglich im Sinne meiner Ausführungen. Es «st die letzte Mahnung vom Kanzler des deutschen Volkes." * Eine Viertelsiunve, mit solch«» ober ähnlichen Worten auSgesüll», würde »och leine verlorene Zeit jein. Aber zu allem anderen ist keiie Zeit mehr. Das Spiel der endlosen Konsennien mit „Sachverständigen", die zumeist Interessenten waren, will das deusiche Vo.k nicht mehr m t an sehen. Wenn Lie reue Regelung nicht grund sätzlich neu und anders verfahren kann, dann wird die weitere Ent vick unz sehr dato auch über sie hinweggehe««. Die Poircarö- Regierung hat gewiß ungeheu rlich gesündigt, und England wie Amerika haben ebensoviel Not wendiges unterlassen. Abrr dadurch allein ist unsere Lage ncht fo verzweifelt geworden. Kommt ein Zusammenbruch, dann de- ruht er letzten Endes auf der Selbst sucht der deutschen Sachwert- und Pro- duktion»gebiet»besitzer, die ihren „Substanz"-Fetijch anbeteten und nicht dte Krost zum rechtzeitigen Opfer ge wannen. Nicht daraus kommt es an, daß alle Volksweise einig werden in d.-r Gesinnung, es kommt einog auf die Einigkeit zu n Opfer- willen an. Und Lie Reihe zum Opfer» ist jetzt am Besitz, weil dal besitzlose Volk schon all » bis zur letzten ganzen Stieselsohle geopfert ha!. Man wiege sich nicht in der Hoffnung, da? Opfer doch noch umgehen zu können. Der Verzweiflung, die dann au»b^che, wäre kein Gesetz, keine Polizei und kein Reichskanzler mehr gewachsen. Da» wt,ß sicher auch der klug« Herr Stresemann. Er hat viele gcjchckte und angenblendende Reden gehalten — da» deutsche Volk wird ihm seine Vergangenheit verzeihe», wenn er endlich dle allein notwendige Rede hält." Für die Wagengestellung hat das Reich-- verkehrSministerium insofern Vorsorge getroffen, äl» die Kartoffeln in der DriaglichkeiiSltste, Lie das Ministerium, ähnlich wie im Krieg, aufgestellt hat, an die erste Stelle gesetzt wurden. In diesem Jahre müssen, bei dem Mangel an gedeckten Waggons (infolge der Ruhrbesetzung), mehr un- gedeckte Wagen beim Karioffeltransport ver wendet werden. Man hofft aber, diesem Übelstand mit Hilfe des in diesein Jahr reichlich zur Ver fügung stehenden Stroh- begegnen zu können. Für di« bessere Belieferung de, Bevölkerung mit Fett hatten die miiteldeutfchen Ernährung» Minister verlangt, die Großindustrie solle dem Reick durch Gewährung von Krediten eine stärkere Felt- «tnsnhr «rmöglichen. Da- ist, nach Auffassung Les Ministerium», bereit» vor kurzem geschehen. Dem F.-tthandel sind im Augenblick genügend Devisen ,»geteilt worden. Die Feit- und Margarine- Versorgung hat sich beträchtlich gebrsi-rt. In Berlin ist sogar tm Absatz von Margarine eine leichte Stockung eirgetreten. über die Vutterfrage wurde nicht eingehender gesprochen. Ler von den mitteldeutschen Ernährung-Ministern vorgeschlagene Reich-Höchstpreis sür «Uch fand keine Annahme. Die Einwände besagen, eia niedriger Milchprei» vrrtriebe die Milch und eia dem fieiea Milchpreise stark angrpaßter Reichimilchhvchstprei» hab« seine« Zweck verfehlt. Im übrigen wurde, zur Übsr- raschung mancher Konferenzteilnehmer, festgeflellt, daß auch Länder ohne Milchhöchüprei» einen v«r- hältn.Smäßtg ntedrigrn Milchprei« haben. Berlin batte z. V. «inen Milchprei« zwischen 50 000 und 79000 M., al» Schwerin und Otvenburg h«r«U» einen solchen von 100 000 M. hatten. Vom Reich-- Verkehrsministerium, dessen Krachtenpolitik scharf kritisiert »»frtze, sorserie man Frachle.Mäßigung sür die MH. Vom ReichSerliährungSministerium werden HÜfs- maßnahmen zur Brkbivigunq der Misch fhr'dir Minderbemittelten (stillende Mütter u. derglj) in Aufsicht gestellt. * Vorn Deutschen Landwirtschastsrat, von der Landwirtschasttkammer der Provinz Brandenburz und anreren zuständigen Stellen wird eine Ernte erwartet, weiche die vorjährige bei weitem übertreffen wird. Nur der Kartoffel- ertrag wrd, nach den bisherigen Aufsichten, das sehr günstige Ergebnis des Vorjahres nicht erzielen. Äußerst erfreulich sind die Bu-sichten für Getre de, hauptsächlich in Bayern, in der Lünebu ger Heide und in Mecklenburg. Hier wurden ausgezeichnete Felder gesehen, deren Weizener trag zum Teil auf 18 bi» 20 Zentner für den Morgen gegen l6 im Boi fahre -«schätzt wird. Rüben und andere Hackfrüchte haben sich nach der sür sie ungünstigen Iuniwitttrung im Sommer gut erholt. Klee- und Luzernef^ld-r haben überall einen guten, stellenweise sehr guten Ertrag geliefert. Tie Borgänsie in der Reichsdank. Der harthörige Herr Have«stei«. Berlin, 20. August. Für den Geist, von dem de» Direktorium d«r Reichtdank, seiner ganzen Überlieferung gemäß, noch befangen ist, ist ein Vorfall bezeichnend, der sich in der Zentrale der Reick-bank abgejpirlt hat. Am 15. August hat das Reichtbankdrektorium Len Vorsitzenden de» Betriebsrates Großmann sriplo» enllaff:». DaS Kündigungsschreiben gibt atS Grund an, daß Großmann am 10. August den Druck jene» berühmten Plakate» zu ver hindern gesucht hab«, durch da» die Reichsbank der Bellmer Bevölkerung einrrden nollt«, daß es ihr „duich den Streik der Buchdruckereiarbeiter — der Streik hatte gerade begonnen, a!» das Plakat in der eigenen Truckerei der Reichsbank in Druck gegel-tn nar — nicht möglich sei, dte notwenvigen Zahlungsmittel bereitzu- stellen, niStesondrre die für die Arbeiter not- wend igen Lohngewer zur «u»zal;lung zu bringen". Ein zweiier Grund der Entlassung sollte darin besiehe«, daß der Betriebsrat Vorsitzende am 13 August Len Reicksbankpiästdent«n Haven- stein ausgesordert habe, sofort fein Amt nieder- zulegen. In Wirklichkeit handelt «S sich hier nur um gestickte Tründe, um da« schon längst »n- bequeme Mitglied d«« Betriebsrates endlich los- zuwerde . Zn letzter Minute. Eise Kauzlerrede — wie sie sei« müßte.
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