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Dresdner Nachrichten : 20.11.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-11-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187111209
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18711120
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18711120
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1871
- Monat1871-11
- Tag1871-11-20
- Monat1871-11
- Jahr1871
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.11.1871
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November, vergangene» Sonnabend Nachmittag Ist der Elb- eingctrosse» . — An, vergc „ prim vou Sachsen - Meiuingen mit Gefolge hier and im Holet de Sare abgetreten. - Man erzählt sich, daß der Propst nnb Geiicralsuper- tntentrnt Or. Brückner tu rlerlin von dein sachs. EuktuSmInt- sterium et«n sttni nach Dreöden an Stelle deS verstorbenen Oberbosprobigerü mit einen, Gehalte von 7000 Thlr. erbcilten, drnselbrn jedoch zurückgewieien t^abe. — An Zöglnge und Schüler der königl. Kunstakademie» zn Dresden aiub Leipzig sind mit Rücksicht aut von ihnen zur diesjährigen.akadrinisctce» Kunstausstellung gelieferte Arbeiten folgende Auszeichnungen verliebe» ,vorbei': I. Der große Preis de« akadenmchen Rcisestiprntiumv an 000 Thlr. sährlich auf 2 Jahre, zur Bewerbung, um welchen In diesem Jahre die Architekten br»u e» waren, wurde dem Architekten Gruft Herr- mann au» Dresden, zur Heit in Berlin, vormaiö Schüler lm akademischen Atelier des Hrn. Pros. Nicolai, sür einen durck,- geillhrten Eutmu i zu ciiikin Eoncertgebäudc auf die Bürgcr- avieic zu Dresden mit allerhöchster Genehmigung zucrkamit. — II. L kleine -oldene Medaillen an Oswald Häncl an» Dresden. fflobert Leinweber aus Böhmlsch-Leipa, AlcyS DÜU aus Wien, vllcrander Baumanii aus RcNU und Earl Schtütcr auö Pimreberg in Holstein; 2 große silberne Medailieu an Hugo Harzer anS Dresden und Hugo Dutrr- städt an» EHmuultz; «j kleiur silberne Mcbattlen au «Wort Aan»«s» an» Dresden, Richard Helmert auö Leipzig, Rnbntph Schuster an» Markneuklrchen, OlemenS Masor ans Annoverg und August Scknnenzer aus Löwcnstci» in Würtem- »era. H. Küseberg au» Grimma; l4 Gbrenzeugnisse an «GM Hetn« an« DtoSkrn. «rtbur Volkmann aus Leipzig, Tdrißkao «ehera« nn» Gotha. OM Sichter m«S Werda», «nchK Jahn au» Liegnlv, Gustav Kadner ans Dreöke», Mar ZIegra aus Dresden, Karl llffltz auv Dresden, Mar Böirnbcrg an» Lechzig, Richard Mirrsch aus Dresden, Feotor Müller au« Görlitz, Herruiann Läuimaii» ans Mügeln, P. Zeckcn- vor> anS Leipzig und P. Büttner anS LLurzc»; l<> münd lich c -^i e l v b n n g r n a» Ernst Dannhcluer auö Altgrriiigo- walte. Grust Fischer and DrcStc», Llrnno Urban an« Puls nitz. (vcorg Jäpnick, ans Meißen, Alircd Kowalvkl ans Sn- waiki, Erwin Langer, Hermann Ltcscl'e. Johanncö Wichniann. sämmtlich auö Dresden, SLilh.lm Elaudluö auö Altona. Jakob Rödbe auö F!c»Sbnrg. Theodor Rocholl anS Sackficnbcra, Ru dolph Baron auö Leipzig, Mar Ravotb anS Berlin, Richard Vogel auö Plauen I. V.. O Letz ans Leipzig und P. Gräie aus Stötteritz. — Am st. und lo. d. M. hielt Herr De. Meinen in» Saale de» Fwlngerpavlllonö seinen ersten und zweiten Vortrag über die Ratu rheIl ku » dc. „Der Tod droht aus trn, Magen", diese» vom Hern« Vortragenden zum Thema gewählten Sa», der eine Wahrheit enthält, die schon vor tausend Jahren gepre digt wurde, liihrte er in sehr faßlicher, klarer n»d logischer LLciie aus. Gr bewies, daß die meisten Krankheiten und suchen To desfälle nur durch eine ialsclccDiät herbeigeiührt werte», durch nicht genügsames Achten darauf, daß zwischen der Nahrung und der Lebensweise eines Mensche» eine Innige Harmonie herrschen muß. und illusirirte diese Bchauptungen durch rie treffendsten Beispiele aus seiner eigenen „atnrärztlickvn PrariS. Gr be- leuckstcte daö Wirkungsvolle der Naturhelllundc und gab manche treffliche Lehre über die Pflege dev Körpeis Im Allgemeine» und über die (frziehnng der Kintch insdeirl'delr. Auch bewies er, daß die Amoendnng von Wasser in, Barackenlager z« Leip zig von de» segensreichste» Felge» begleitet genesen Ist. Der dritte Vortrag, der demnächst veportteht. wird daher im In'er esse der Gcs,„,r„x:t hiermit Allen auf daü Wäunstc empsol'len. — Hcnte Montag, den 20. November, findet eine Plcnar- Brrsainminng deo Lantes-fNictlcinal-OvlIeginiiis statt, welche V>'brschein!ich auch Rachmiltae.Sltuiiden in 'Anspruä, nehlncn wild. Einige hiesige prakllscbe Aerctc sind Mitglieder dieses GolltgliliiiS. kv>. Reinhard, lgrenserMerdaci». Richter, Seiler, Fiedler, '^rücsmann.z — In erfreulicher Weise zeigt sich die Thällgleit des hicsi gen pädagogische» GirkelS in Betreff der kostenfreien Stellenvermittelung für Lehre» innen und ln ziehe, innen und man kann nur wüm'chni, daß dieses uriehw»mihsgc Bc streben deS Vereins immer noch mehr Beachtung finde, da es doch Im Interesse eines Jeden ,i» Schule oder Haus» liegen muß. für Erziehung und Belehrung der Jugend solche Kräile zu gewinnen, ivelchc» die Empfehlungen von Personen zur Sette stehen, die au, dem Gebiete der Pädagogik vielseitige Er fahrung und sachverständiges Ueldeil slä» crivorbeu haben. -- Unsere Stadt erfreut sich noch immer einet- zahlreiche» Frcmdcn-Vcrkehrrs; namentlich sind die größer?» Hotels von Fremden sehr bevorzugt. Gegen früher halten sich zur Heit bc- «onters viele junge Engländer hierauf, um die deutsche Sprachr gründlich zu erlernen. Sic beabsichtigen, später in die eng lische Armee eillzullkteii. und hierzu haben sie sich, nach einer neuerdings gefröstenen Bestimmung, anä' in rer deutschen Sprach einer Prüsimg zn unterwerfen. — Wir hören, daß po» de» polnischt» Ei»!gra»Ic» nscht allein der gestern erwähnte Literat Doorowalöli, sondern auch noch andere Polen, die sich seit l^,!l und >»«,» »all' Dresdrn gewendet haben und hier wohnhaft geblieben sind, daS Dresd ner Bürgerrecht verschafft labc». Unter ihnen befindet sich auch der bekannte Schriftsteller I. J.KraszcwSkl, der eine Zelt 'ang auf der großen Ziege!strafe eine Bnchdrmkcrel besaß. — Der Jnsrratenthcll unserer heutigen Nummer enthält einen Prospect über Bildung einer Thüringer Actlcii-Gcscttict'ast für FabUlatlon von Eisenbahn Material. Die beiden Etablisse ments, aus denen dies neue Unternehmen gebildet Ist, die best» renomulirte Fabrik von Julius Ungcr in Enurt und die irühere tzlctlcngcseUlchast sür Bauwesen in Gotha, haben mit Rücksicht aus Ihre Lage am Thüringer Walte für dieRohmaterlailen die günstigste», beauemstc» und billigsten Bezugsquellen. Dadurch und durch dir Uebertragung der Dderlutung a» terrn Julius Ui^zer, eine technische Autorität lür EisenkahNtöNstrucilo», ist die Rentabilität tlrikö UnternedmenS nnisoinci r gesichert, als dasselbe einen, wirklichen Bedürfnisse tcö grobrn Vcrkepis ab- htlit. Jn> Uebrigen Vrnvciien wir hinsichtlich der näheren Bedingungen auf de» Prospect und bemerken nur noch, daß Zeichnungen auf hiesigem Platze am 21. und 22. d. M. bei Hern» A. L. Mendc entgegengeliommeu werde». — Irgend eine boshafte Hand hat vcrnluthlich gestern Vor mittag in einer Baubude aus der Götbcstraßc Feuer angelegt, den» aus vollständig mianfgeklärtcr Ursache entstand daselbst ein Brand, der durch die Thätiglcit der Feuerwehr alsbald ge löscht wurde. — Dieser Tage wurde von einem Polizelscracantcii auö Halberstadt ei» von da gebürtiger junger Man», früher Stu dent, durch Leipzig tranSportirt. welcher einem bei seinen, Vater wohnhaft gewesene» gefangenen Visteler eine Geldsumme von 2l>oo Francs entwendet batte und flüchtig geworden war. Der junge Mann war in Wien wieder auigegriffcn worden und wurde nunmehr nach Halbcrstadt zurückgclleiert. — Im Roicntbale z» Leipzig wurde vorgestern der Flur- wächtcr Fischer auö Gohliö an einer Weite erhängt aufge funden. Rahrongsiorgen und der Umstand, daß er inst seiner Familie ans der zur Heit von im» benutzten Wohnung er- mittirt worden war. sollen den Unglücklichen zum Entichlussc dev Selbstmords gebracht haben. — Die Leg,mg der Ketten für die Kcttcnschleppschifflahrt in Böhmen hat am lL. d. M. von Rosawitz begonnen und ist biö Tetichru glücklich vollendet; binnen 8 Tagen soll tic Ktttcn- legnng von Tctschen biö Außig durchgciüprt werde». - In sreustadt bei Stolpe» bat sich ein junger Man», gut situlrt, am !«1. d. Morgens erschossen. Man glaubt, daß eine vorbergegangene unangenehme Situation In einer geschloffe nen <veiellicl>»fft seinen Ehrgeiz dahin getrieben, ob dies »vahr, wird sich zu Tage fördern. - In Struppen hat sich vrrgangeiwn Dienstag ein Dkffk- chen in den, dortigen Teleix ertränkt. Unglücktichc Liebe soll das Motiv zu diesem Selbstmorde sein. — Vom Strande der „schönen blaue» Donau" aus Wien wird und eine Mittheilung gemacht, die sehr bezeichnend für die jetzt immer deutlicher hervortrelciidc Gehässigkeit der Wiener Arbeiter gegen die aiißcrösterrclchlichri, Obliegen Ist. Klingt Dav, waS die Ezccl cn in ihre», verächtlichen Haffe gegen die Deutschen tbim und sprechen, schon traurig genug, wievielmehr ist cö zu beklagen, wen» Wiener - also Deutsche - gegen ihre deutschen Brüder wisthen. Im Atelier eines Wiener Goit- arbcitcrs befinde» sich unter zwölf biS vierzehn Wienern auch vier Golkarbcitcr aus verschiedene» Städten des deutschen Reichs und unter diesen auch ei» Dresdner, unser Gewährs mann. Well diese vier Nickstösterrelcl er nun sich fern von den kommunistische» Agitationen der Andere» gehalten, io haben sich die gkinütblichen Herren Wiener gemüßigt gefunden, der Eollcgiaiität einmal eine» anderen als den „gemüthlichcn" Ausdruck zu geben, l aben de» vier Harn,losen Menschen in einer dunklen Hausflur auigclauert und dort m co,po,o aus dieselbe» mit scharfen Instrumenten loögchaiien. Durch tlcieHelkciithat »och nicht abgeküblt, wlckerholic» sic den Ueberiast zur Nacht zeit aus der Ltraßc. Wenn in», auch die k. k. Sichrrbeitswache Schutz gewährte und der Edei des betreffenden Geschältes den Geschädigten volle SatiSsackio,, zu r erschaffen versprochen, dir biltcre Erinnerung bleibt doch und der Schluß läßt sich trotz ten, ziehe», daß die niedere und Arbeiter.-Bevölkerung selbst Dcntschöslcrrcichö noch weit davon cnlicrnt Ist, Sympathie sür die große deutsche Einigkeit, d. h. „Soweit die dculschc Hnugc klingt", zu fühlen. -- L? e i ic „ 1 l I ä> c Gcr > chtösitz » n g an. Ul. Novbr. Der Handarbeiter Johann Gottfried Lange aus Srcissa, der. wen» er nicht gerade hinter Schloß und Riegel sitzt, sich bettelnd »ud nach Gelegenheit zum Stehlen nnisehend In, Lande umher treibt, ist ,oegc» EigentbUmsvergedciiS abermals vrm Gcrlchtö- amt Ratcburg Ixsirait worden, l at aber dagegen alö zn hoch gegriffen, Einspruch erhoben. Einer respc,tadle» Anzahl von Vorbestraft»,ge» -- 0 Rial Arbeitshaus, ltt Mal Geläugiuß! w irb jetzt „och ein Jabr Zuchthaus hin.zngeiügt, d>,ö er bis her noch nicht das Vergnüge» halte, kenne» zu lerne». Am einer seiner K-unstieiscii gelangte er auch nach Naum-vs. Er ging ln'S Rittergut..aiispreche»". In der Ge'indcstudc, in die er biiikinsai), »rar zniällig Nicmand anwesend, er koinitc also auch nichts erhalle». N», aber koch nicht ganz leer iortzugehen, »ahm er eine der Dienitmagd Schöne gchörcube blaue Schürze. LLerth Gi osche». Er wurde jedoch bald amgcgriffc» und dcr Vcrletztk» daS gestohlene Gut wieder übergehen. Staatsanwalt Reichc-Eiscnstnck sowohl alö der Gerichtshof hielte,, das erst instanzliche Urtheil inr vollständig gerechtfertigt. — Dcr Rade- burgcr Siacl)twächtcr Kellner trifft eines AbentS I» diesem Frühiah,e zwei Männer. lic einen Sack tragen. Er erkennt in ihnen zwei Bewohne, des Städtchens, Johann Göttlich Hoff man,, und Friedrich Gottheit Bachmann. Er ist davon über zeugt, daß Beite die Kartoffeln, welche sich In dem Sacke be finden, gestohlen habe» und tixilt st „en dieö uiiumivniitei, mit. S ie gcsteixn es auch zu: die Erdäpfel seien vom RiltergutSscltc am c-chießhause. Bachmann soll nun noch de», Nachtwächter ge sagt hciben: Er solle leine» Lärm maclrcn, sie ivürde» ibin scl-on etwas gedcn und die Kartoffeln wieder in die Feime trage» l Der Nachtwächter aber geht darauf nicht ein und mackst Anzeige beim Rittergutspackstcr Hänichen und dicier veranlaßt eine Haussuchung, wobei sich denn auch bei dem Eine», Kartoffeln lande», die ganz so geartet waren, wie die I» de» bcstohiciici! Fenne». Hoff,um,n sucht sein Alibi dadurch beweisen, daß er an gedachiem Abend stockuagcl betrunken gewesen und— waö auch von Zeugen bestätigt wird - zu Hause gebracht werden mußte, wo er denn auch in den tiefsten Schlaivcrsalk» icl. Dies wäre abcr vor der Stunde gewesen, an welcher der Nachtwächter ihn gcsehcn habe» wolle. DaS Radeburgcr Ge- richtSamt verurthciltc die beiden Angeklagten zn io reip. l2 <2 Tage Zuschlag wegen der bcriuchici, Bestechung tcö 4!ack t wäckstccs» Tagen Gefängnis!. Belte wollte» sich diesem Er- kcni.lniß nicht füge» und ergriffe» teil Rechtsmittel des Ein st nichS. ES blieb jedoch hcnte beim Alte», nachdem die StaatS- anwaltsch.'.Il iSt.A. Relck e-Eiseustuck» die Beweiömomcnte alS vollständigcrbrackst erklär! hnbc». -DieSchnhmacherglsellcnö. elcirau August-: Friederike Wllhclmiiic Burkbardt deank sich mit ibreii, Kinde In der größten Noth. Ihr Mann war I» der städtische» AlheiiSm'siatt murrgebrachst, sie vbkach-loo und ohne einen Pfennig Geld. Eine Frau Meiste, die sie unterwegs traf, nah,,, sie mit sich nach Plauen und gab Ihr ans ein paar Tage Wohnung, bis sie Arbeit gesunden. Diese kam aber nicht und nach dieser Zeit fordert die Wirtbli, aber einen Tbaler iür Ihre Auslagen u. i. w. Wenn man »ichtö hat, kann man nicht« geben, so war'S auch bei der Burkbardt, sie wußte sich aber zu helieii, benutzte einen unbewachte» Augenblick unk eSeamotlrte eine kr». Manne der Wcifse gehörige Taschenuhr <ü Thlr. 20 Ngr. tarirt». Die Uhr versetzte sie beim Pfandleiher Hoff man,, iür :« Thlr., bezahlte der Wrisse den Tlmler und ver brauchte dav übrige Geld in ihrem Nutzen. Der Verletzte» gab sic abcr den Pfandschein heraus, als sie plötzlich aus dss- Ltraßc getroffen und über den Diebstahl constituirt wurde. DaS GerichtSamt vcrurthelitc die Angeklagte zu 14 Tauen Ge» iängnlß, waS ihr zu viel war. Staatsanwalt Affeffvr Do. Hartman», meinte: ihre Mlttcloiigkeit sei eher ein ErscistvrrungS- als ei» Milde, inigögrund, da sie ja dadurch verhindert worden sei. die Uhr wieder einzniöse». Daö Bezirksgericht erkannte gleichlautend mit erster Instanz. - Bei einer früher > irr auf der Waise»hauSstraßc wohnenden Frau Gräfin Ltollbcrg und bei eine», Fräulein von Wollersdorf war Friederike Johanne Kluge, jetzt verehelichte Fischer als Aufwartung in scstem Lohne und Kost. Die Kluge, welche schon zweimal wegen Diebstahl bestecht ist, hatte sich abermals bei Ihren Herrschaften diese« Vergehens schuldig gemacht und war vom (Hnzrlrictstcr zu vier Monaten AlbeitShaus venirtheilt worden. Sie datte argen dieses Urtheil Einspruch eingelegt und war der erste Ver handlungstermin vertagt worden, da au! Antrag ihre« Vrr- thcidigerö sAbv. Lohrmann» erst Reche:cistn angestellt wer te» sollten, ob die Verletzten den zur Venir^z^»», n'sthwcudigeu Sttaltmtrag- stelle» wollten Heute wurde bekannt gemacht, daß die beiden Damen die Bestrafung ihrer ungetreuen Dienerin nicht wünschten und . erfolgte deshalb gemäß der staatöanwaltschaitllchen iAssessorvr. Hartman,,» Erklärnnge» und dann der Vrrtl-cldlgnng die Frei- sprechung der Kluge. Die Sache selbst ist folgende: Frau Gräfin Ltollbrrg vermißte einst einen Fünf-Thalcrschrln, ihr Verdacht fiel aus die Kluge und sic mackste bei der Poltzri Anzeige. Die Kluge wurde iistlrt und erzählte dem sie röcor tirenden Gcnödarm: die Gräfin habe den Schein aus die Erde fallen lasse» mit da habe sie idic Kluge) Ihn wahrscheinlich mit n den Oien gesteckt. Dann suchte sie de», Sicherheit^ orga» zu entschlüpfe,,, wurde abcr wieder gefaßt und erklärte nun: der Schcln läge hinter einem Schranke, wo er sich denn aucki richtig fand. Unterdessen fand bei ihr eine Haussuchung statt und man fand In der Wohnung ein Dresdner Gesang buch, das den, Frl. von Wolfersdorf zugcfförte und dieser von ihrem Schreibtische weggckomme,, war. Auch hier leugnete die Angeklagte den Diebstahl und gab an: sic habe cS von ihrem Geliebte» geschenkt erhalten; dann, sie habe eö ln einem Kasten mit alten Papiere» gesunde». DaS Unheil erster mW zweiler Instanz Ist schon odr», angegrben worben. - Auf dem EommmiieatienSwcge, welcher an der TharandterEhaussee nach dem Dsrse Hartha führt, begegneten sich zwei Wagen. Ter Eine, dreispännig und init c-reinen beladen, ,vor von dem 17-jährige» VSwaid Lützcr auS Gerötori, der andere, zwei spännig, am dem Klötzer lagen, von dem Knechte deS Zimmern,. Bar,sch Namens Georg Ernst Berger begleitet. Als die Wage» sich begegne», crcigmt sich nun ein Unglück. Berger, von den, Zeugen auSiagrn, daß eö seine Gewohnlxit sei, io knapp alb möglich auc »weiche» („ich werde schon einmal einem Bauer eine Are aviahrcn" war seine Redet, that eö anch diesmal, trägt überhaupt an dem ganzen Vorfall die Schuld, wie aus den Aussagen eines gewissen Göpscrt bcrvorgelst. Die Folge von dem schlechte» Ausweichen war, daß beide Wagen zustm, incmahrcn. Ue eine Axc, die deS Lützcr'schcn Wagens, hcrum- ici-iiellt und dr» jungen Mann einen Oberschenkel -erlchlucktert. Ganz Mutend wird er i» daö nächste Gehöft geschafft, er sagt »och: „Di, Bergen bist an meinem Unglück ,ch»ld." woraus dieser in die gefühllosen Worte auöbrictst: ,.Na, wenn Dl, nicht mit Dreien fahren kannst, io laß eö überhaupt bleiven." Frei lich bat es der arme junge Lützcr blc.bcn lassen, den» er starb am ander» Tage, da eine große Menge von Blutgefäßen zrr- riffcn waren. Gegen Berger wurde darauf die Untersuchung wegen 'ahrlässiger Tödtnng cmgclcitet mm Verschiedene ver nommcn. B'.rger selbst vcrtlxidigt sich damit, daß nicht die Are de» Tod des Lützncr hcri'kigelhhit habe, sonder» daß er voa cincm Einer Plcrdc g> treten ioorden sei, dies sagt auch »ein Mitkncäst 2i»rich n„S. De», eittgegei, stehen aber die Berger a-cabirendc» Göpststt ickun D«Positionen und das Gutachten deS Arztes in Bezug auf die Art der Verletzung. Der erstinstanz liche Bescheid lautete ans li Wochen GcMngntß. In heutigem EimpruchSrerhaiidluiigstermii! enthielt sichSlaalSanwalt Reiche Elsciisiuck eines AiuragS und stellte daö Erkenntniß in daS Ermrffen des GrrickstShS'tö. Dieser erkannte in Ucbereinstlm- neung mit dem Einzclrichtcr. — A „ gckelndig 1 c ls) e r i ch t Sv e r ha nd l u nacn. DicnStag, de» 2l. November. Vormittags ff Uhr, Hauptver- hantlinig wider den Hantarbcilcr Johann Göttlich Gäbe! ans Wacl'ioltz wegen Diebsiabisverinch; Vorsitze,ider Gericht«- rath Gross. .Klein» Wochenschau. Alles wiederholt sich nur ,m Leben! Wahrhaft überraschend ist der- Vergleich des Verhalten» der Römer, als der Westgolhe Manch im Jahre 410 gegen ihre Stadt rückte, mit dem Verhalten der Pariser in den Jahren 1870 und 1871. Dieselbe Aufgeblasenheit und Eitelkeit des Volke«; der selbe Uebermuch des Senats; dieselbe Verfolgunc;swuth gegen Alles was Deutsch war. Nur daß die damaligen Deutschen z wenig, r glimpflich auslratcn, als die deutschen Heere im letzten Kriege. Man lese folgende gcsch'chtlich treuen Verse des Dich ters Karl Ge rock, die ein recht anschauiich Bild darbieten: Alarlck', der Gothenkönig, rückt mit Plackst heran gen Rom, Hinter ihm die deutschen Völker, brauhcnd wie rin Wasserstrom. Fuichst und Sck'irckcn. Flucht »nd Granen ickneiten seinem- Hrer voran,
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