Suche löschen...
Der sächsische Erzähler : 04.06.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-06-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-191106046
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19110604
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19110604
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1911
- Monat1911-06
- Tag1911-06-04
- Monat1911-06
- Jahr1911
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 04.06.1911
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Die heutige Nummer umfaßt Sh Seiten, außerdem da» Illustrierte Sonntagsblatt. Das Neueste vom Tage. Ja Rom fand gestern die feierliche Grund, steinlegnng für die deutsch-evangelische Kirche statt. * In eine französische Artillerieabteilung schlug der Blitz. Ein Unteroffizier wurde getötet und ein Offizier und sechs Soldaten verwundet. (Siehe Letzte Depeschen.) Dir Verfolgung der griechischen Räuber im Olympgebirge ist vorläufig eingestellt worden. Die türkischen Behörden solle« bereit sein, das verlangte Lösegeld für den Ingenieur Richter zu erlegen. Im Schwarzen Meer wütet ein Sturm, der die planmäßige Schiffahrt unmöglich macht. Biele Schiffsunfälle werden gemeldet. 3«« Pfinftst-Fest. Bon Oberkirchenrat Sup. Robert Liesch! e. Das Fest der Pfingsten kommt im Hall der Glocken, Da jauchzt in Krühlingsschauern die Natur; Auf jedem Strauch des Waldes und der Flur Schwebt eine Ros' als Flamme mit Frohlocken. O Geist, der einst in goldnen Feuerflocken Aufs Haupt der Jünger brausend niederfuhr, Bon deinem Reichtum einen Funken nur Hernieder send' ihn auf des Sängers Locken! So singt E. Geibel, und was der Sänger für sich erbittet, das soll heute unser aller Pfingst- Wunsch sein! Pfingsten ist recht eigentlich das Fest des Geistes, das Fest der tiefsten Innerlichkeit. Wäh rend unS Weihnachten an die Krippe und Ostern an das offene Grab des Herrn führt, zieht sich Pfingsten alles in die verborgene Innenwelt, in die Welt des Gemüts zurück. Daher kommt cs auch, daß nur der weiß, was Pfingsten heißt, der selbst an sich ein Pfingsten erlebt, das heißt, der selbst an sich die Segnungen und Wirkungen des Geistes Gottes erfahren hat. Denn worin man mit seinem Herzen nicht steht, das kann man auch nicht verstehen. Pfingsten ist wieder da mit seinen grünen Maien und seinem erwachenden Frühlingsleben ringsum. Aber wo ist die rechte Pfingstbe- geisterung? Wo ist „der Geist der ersten Zeugen, die Tag und Nächte nimmer schweigen?" Wo sind die Wächter auf den Mauern mit dem Hellen Ton der Posaune? Pfingsten ist wieder da und damit der Ge burtstag der christlichen Kirche. Aber steht die Kirche nicht auf dem Aussterbeetat? Die Feinde jubeln, die Kirche breche zusammen! Das hat man aber schon oft gesagt. In Ephesus stand einst ein Tempel, der war der Göttin Diana geweiht und hochberllhmt in allen Landen, so daß er un- ter die sieben Wunder der alten Welt gezählt ward. Da gedachte ein Mann mit Namen Hero- stratus sich einen berühmten Namen zu machen, wenn er den weltberühmten Tempel zerstöre. Er ergriff eine brennende Fackel und steckte den herr lichen Tempel in Brand. Seitdem wird auch sein Name genannt, aber als der eines verbrecherischen Tempelzerstörers und eitlen Toren. Heut, am Pfingsttag, denken wir an einen an- deren Tempel, der ist dem dreieinigen Gott ge- weiht. Er ist gebaut aus lebendigen Bausteinen, gebaut über die ganze, weite Erde hin, mit dem Fundament im Ratschluß der Ewigkeit, mit der strahlenden Kuppel hoch über den Sternen. Es ist ein majestätischer Bau, das größte Wunderwerk der ganzen Weltgeschichte ; die christliche Kirche! Noch nie hat es an Leuten ge fehlt, die sich einen Namen zu machen suchten durch Zerstörung -er Kirche. Das Geschlecht der Hero- stratusleute mit der brennenden Fackel in der Hand geht durch alle Jahrhunderte hindurch bis er sächWe Lrzähler Amtsblatt Telegr. - Adr.: Amtsblatt. Tageblatt für MchofSwerba, »Witzen und Umgegend, sowie für die angrenzenden Bezirke Pulsnitz, Neustadt, Schirgiswalde rc. Unsere Schutzmannschaft ist zur strengen Aussichtsführung über die Be folgung der vorstehenden Bestimmungen und in Fällen der Zuwiderhandlung zur Anzeigeerstattung angewiesen worden. Ttadtrat Bischofswerda, am 16. Mai I9li. Vttt de« Wöchentliche« Beilage«: Jeden Mittwoch: Belletristische Beilage; jeden Freitag Der sächsische Landwirt jeden Sonntag: Illustriertes SonntagSblatt. Fünfnndf-chrigst-r Jahrgang.^-: Fernsprecher Nr. 22. Inserat«, welche in diesem Blatte dir weiteste Berdreittma finden, werden bi» dorm. 10 Uhr angenommen, größere und komplizierte Anzeigen tag» vorher. Die vierge,palten« Kor- puSzeilr 12 die ReNamezetle 30 «I Geringster Ins«- ratenbetrag 40 «l. Für Rückerstattung unverlangt emge» «andter Manuskripte übernehmen wir keine Gewühr. Infolge eingegangener Beschwerde« über das rücksichtslose «ebahren der Kinder in de« städtischen Promenaden und deren Anpflanzungen durch das Betretest der Beete, Abreitzen der Zweige «nd Aeste von Bäume« nnd Sträucher« «sw., sowie ans Feldern, Wiese« «nd Teichdämmen wird hiermit Folgendes an geordnet: 1) Kleinere« Kinder« ist der Aufenthalt in den städtischen Anlagen nur unter gehöriger Aussicht gestattet;, 2) Schnitt der« wird Spiele« und Hernmtummel« auf den vorgenannten Plätzen ans da» Strengste untersagt und werden dieselben auf den von der Stadtgemeinde eingerichteten Spielplatz an der Bischosstraße gewiesen; 3) Für die durch ihre Kinder oder Pflegbefohlenen verursachten Schäden an Bäumen, Sträuchern, Beelen usw. werden die Eltern oder Pflegeeltern neben der Verpflichtung zur Ersatzleistung verantwortlich gemacht; 4) Zuwiderhandlungen werden, soweit nicht die Bestimmungen des Strafgesetzbuches Platz zu greifen haben, im einzelnen Falle mit Geldstrafe bis zu 60 Mk. oder Haststrafe bis zu 14 Tagen geahndet. Mschedtt jeden Werktag Abend» für den folgenden Ta» Der Bezugspreis ist emschließltch der drei wöchentlichen Beilagen bei Abholung vierteljährlich 1 uk sü «», be Anstellung in» Hau» 1 70 bei allen P stanstaltrn l b0 exklusive Bestellgeld. — Einzelne Nummern kost«, 10 Bestellungen werden angenommen Kür Bischofswerda und Umgegend bei nufere« ZettMigS- bote«, sowie in der Geschäftsstelle, Altmarkt 1L, ebenso auch bei allen Postanstalten. Nummer der Zettungsststr »587. Schluß der Geschäftsstelle abends 8 Mr. Kttmhlch-Dkrkkigttlms m Mchmrster Kriitr. Dienstag, den 6. Juni 1911 (3. Pfingstfeiertag), von vormittags */,9 Uhr an, kommen die einzeln in den Abt. 6, 8, 9, 13, 14, 15, 16, sowie auf den Schlägen in Abt. 20 und 21 des Höllenreviers aufbereiteten Brennholzsortimente, als: 48 rm fichtene «nd tteserne Knüppel «nd Aeste, 72 „ „ „ „ Stöcke und 5« „ fichtenes Hausenreistg, an Or^ünd Stelle zur öffentlichen Versteigerung. Interessenten wollen sich zu obengedachter Zeit auf dem Schmöllner Wege beim neuen Friedhöfe einfindeu. Ttadtrat Bischofswerda, am 27. Mai 1911. auf diesen Pfingsttag. Aber ihre Fackel zündet nicht und dieser Tempel brennt nicht. Er steht glutrot beleuchtet inmitten der Flammen rings umher, aber unverletzt, und hat die Verheißung, daß auch die Pforten der Hölle ihn nicht überwäl tigen sollen. Pfingsten, der Geburtstag der Kirche, ist wieder da. Auf 1911 Jahre blicken wir dabei zurück. Ist die Kirche nicht recht alt geworden? Nicht selten berief man sich schon auf ihr Alter, um ihren Wert zu erweisen. Allein das Alter ist noch kein Stempel der Wahrheit und macht nicht einmal den Irrtum ehrwürdig. Wie alt ist das Heidentum mit seinen vieltausendjährigem Wahn! Wir freuen un^ heut, am Pfingsttag, vielmehr ihrer Jugend, der ewigen Jugend, die ihr verbürgt ist durch die Verheißung des Geistes mit seinen Kräften der Erneuerung und die sie auch betätigt in der großen Liebes arbeit an den Menschen. Der Lebensstrom, der voin ersten Pfingsttag ausging und seitdem durch die Jahrhunderte sich ergießt, bald in langsamem und ruhigem Gange, bald in mächtig bewegter Flut — er istsichtbar vor den Augen aller, die nicht geflissentlich am Hellen Tage ihre Augen verschließen und dann noch die anderen Finsterlinge schelten. Der Pfingst- geist, der Geist Gottes, ist kein Wahn frommer Schwärmerei, ist kein Truggebilde der Fantasie. Er ist der goldene Schlüssel zu den Geheimnissen Gottes, die alles Eindringen staunenswerten, menschlichen Scharfsinnes in die tausend verbor genen Kräfte und Geheimnisse der Natur nicht er hellen kann, und wenn man noch bis in den Mit telpunkt der Weltkugel dränge. Er ist's, der uns dorthin bringt, wo allein unser Geist und unser Herz wahre Ruhe, wahren Frieden hat am Herzen Gottes. Er ist der Quell der Wahrheit, der die Kirche und ihre Glieder von einer Wahrheit und Klarheit zur anderen leitet. Er ist der Geist des Friedens, der uns mitten unter allen Stürmen des Lebens anhaucht mit einer seligen Stille und Ruhe, von der die Welt nichts ahnt. Er ist der Geist der Liebe, der uns sammelt zu Gottes Füßen und die Fernen und die Nahen zusammenschmilzt der Kgl. Amtshauptmannschast, der Kgl. Schulinspektion und des Kgl. Hauptzollamtes zu Bautzen, sowie des Kgl. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite