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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.11.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-11-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193111076
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19311107
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19311107
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1931
- Monat1931-11
- Tag1931-11-07
- Monat1931-11
- Jahr1931
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.11.1931
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Riesaer H Tageblatt Sonnabend, 7. November 1N8L, abends 84. Jahr« Drahtanschrift Sägeblatt Sites«, Fernruf Str. 20. Postfach Str. LL Postfcheckkontv: Lrrrden ISSO. Birokafle: Riesa Nr. LS, und Anzeiger (LlbeblM »tld Ächeiger). Da» Riesaer Tageblatt ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der SmtShauptmannschaft Großenhain, de» Amtsgericht» und der Amtsanwaltschaft beim Amtsgericht Riesa, des Rates der Stadt Riesch de» Finanzamt» Riesa und de» Hauptzollamts Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. 261) Da» Riesaer Lag« blatt erscheint setze« Lag abend» '/,» Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtag«. Bezugspreis, gegen Vorauezahlung, für einen Monat 2 Mark 2S Pfennig ohne Zustell gebühr. Für den Fall de» Eintreten» von Produktiontoerteuerungen, Erhöhungen btt Löhne und Materialienpreise behalten wir un» da» Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. Anzeige« für die Nummer d«S Ausgabetage» sind bi» S Uhr vormittag« auszugeben und im voraus zu bezahlen; ein« Bewähr für da« Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Brundprei» für di« SS nun breite, S rmo hohe Grundschrist-Zeilr (8 Silben) 25 Gold-Pfennige: die 89 wm breite Reklamezeil« ISO Gold-Pfennige; zeitraubender und tabellarischer Satz 50'/, Aufschlag. Feste Taris, Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klage «ingezoaen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung»- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unter!,cllungsbeilage -Erzähler an der Elbe". — Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de» Betriebe» der Trucker«:, der Lieferanten oder der Beförderung»einrichtungen — hat der Bezieher «inen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de» BezugtpreTseS. Rotationsdruck und Verlag: Langer 4 Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Goetheftratze öS. Verantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemann, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. Das Jahr 1932. Reichskanzler Brüning hat in der Führersttzung des Zentrums Ausführungen gemacht, die über den Kreis beS Zentrums hinaus Beachtung verdienen. Sehen wir von den übrigen, durchaus nicht nebensächlichen, wichtigen Punkten seiner Rede ab, stellen wir eines in den Vorder grund: Brüning war der Auffassung, baß Jahr 1932 werde ein schweres Jahr werben, weil ja in diesem Jahre sich auswirken müsse die Veranlassung zur Steuer, die sich aus dem Jahre 1931 ergebe. Einerseits gibt der Kanzler damit zu, daß in diesem Jahre unberechtigte Steuern gezahlt werden, Steuern, die aus der Einschätzung des Einkommens l939 beruhen, und bekanntlich ging es 1930 vielen noch be deutend besser als heute. Die Mehrheit der Steuerzahler klagt über die Steuerbelastung, die nach dem Vorjahre be rechtigt ist. Man verflicht sich zu mehren, kann aber, wenn es schlimm kommt, höchstens Steuerstundungen erlangen. Erst im nächsten Jahre wird es sich entscheiden, wieviel Steuern zu viel gezahlt worden sind. Wieviel an Steuern müssen die Steuerlasten zurttckvergütcn? Es werden un geheure Summen sein, denn die Einnahmen, die Gewinne dieses Jahres sind erheblich unter den Durchschnitt gesun ken, sie reichen nicht mehr an die Einnahmen des Jahres 1930 heran. Wie aber das kommende Jahr aussehen wird, kann man sich leicht vergegenwärtigen, wenn man die Notlage der Gesamtmirtschaft berücksichtigt, wenn man, soweit die Steuern vom Lohn in Frage kommen, die Arbeitslosen zahl beachtet. Die Neichskassc wird also, dazu gehört keine große Geistesgabc, im kommenden Jahre zunächst erhebliche zuviel bezahlte Steuerbetrüge zurückzahlen müssen, dann aber auch mit einem Einnahmeverlust rechnen müssen, der es schwer machen dürfte, die Aufgaben deS Reiches zu er füllen. Einmal wird die Negierung den Etat erheblich zu beschneiden haben. Wenn er, wie beabsichtigt, erst ein Vierteljahr später zur Vorlage kommen soll, so ist das schon ein Fehler, denn bas eine etatslose Vierteljahr rech net nach alten Ausgaben und alten Einnahmen. Es ist nach der Erkenntnis des Kanzlers nach jeder Richtung ohne Rückhalt. ES kann, wenn es nach dem Vorbild des Jahres 1931 gehandhabt wird, zur Katastrophe des Jahres 1932 führen. Deshalb wäre von vornherein zu verlangen, daß in dem ersten Etatsvierteljahr 1932 ganz andere Ge sichtspunkte Geltung erlangen, daß mit geringeren Ein nahmen und beträchtlichen Ersparnissen gerechnet wirb. Wir werden, das liegt außer allem Zweifel, im Jahre 1932 mit Rückschlägen zu rechnen haben, die unsere Finan zen ganz erheblich umstellen. Jeder, der heute im öffent lichen Leben steht, weiß um wieviel die Einnahmen zurück gegangen sind, weiß, was er selbst über seine Einnahmen hinaus an Steuern zahlen muß. Jeder rechnet damit, daß die nächste Steuereinschätzung ihm zurück vergütet, was er jetzt zu viel an den Staat gibt. Also muß das Etatsjahr 1932 Leistungen vollbringen, die es unmöglich machen, daß die alten Stcuerguellen hinreichcn. Wenn der Kanzler jetzt bereits neue Steuern ankündigt, von Steuererhöhun- gcn spricht, kann man nicht überrascht sein. Irgendwie müssen dem Reiche neue Einnahmen zufliestcn. Wie soll es sonst die zuviel gezahlten Steuern zurückzahlen und gleichzeitig die laufenden Unkosten decken. Man darf nicht, wie Vogel Strauß den Kopf in den Sand stecken und den ken, die Gefahr sei schwarz gemalt, sie gehe vorüber. Die Gefahr ist ernst zu nehmen. Der Kanzler argumentiert durchaus richtig. Noch immer sind die Jahre nach einer Krise schwerer gewesen als die Krisenjahre selbst. Nur fragt es sich heute, ob tatsächlich das kommende Jahr das Jahr nach der Krise sein wird. Und es ist sogar möglich, wenn es tatsächlich bas Jahr nach der Krise ist und wenn es den Wiederaufstieg bringt, daß es die neuen Lasten weniger schwer empfinden läßt. . In einer Notzeit wird jede Steuer schwer empfunden. Jetzt hätten die Steuern gesenkt werden müssen. Haben wir, obwohl das Einkommen auf den Nullpunkt gesunken ist, die Krise überstanden, so werben wir desto leichter ein Jahr des Aufstiegs überdauern können, wenn es selbst er höhte Ausgaben an das Reich fordert. Und darin kann man dem Kanzler nicht beipfltchten, das er schwarz in schwarz malt. Wir müssen damit rechnen, daß größerer Gewinn Leistungsfähigkeit für öffentliche Abgaben sichert. Wir müssen in Betracht ziehen, daß nur dann eine Gefahr für bas Reich und jeden einzelnen kommen kann, wenn auch das nächste Jahr ein Krisenjahr bleibt und sich in nichts von dem jetzigen Zeitabschnitt unterscheidet. Der Kanzler hat durchaus recht, wenn er die Zeit ernst sieht, wenn er an eine wenig erfreuliche Zukunft denkt, doch bars man die Zukunft nicht zu früh schwärzer zeichnen, als sie ist. Wir haben in diesem Jahre Lasten getragen, die un erhört gewesen sind. Braucht man Beweise dafür? Kann nicht jeder Geschäftsmann Nachweisen, baß die Steuern ungerecht gewesen sind, da sie aus dem Jahre 1980 fußen, während sie für bas Jahr 1931 ein Absurdum barstellten. Und doch: wenn auch Brüning gemahnt, eingedenk der Folgen dieses Jahres zu sein: Ist es möglich, ein besseres Jahr diesem Krisenjahr folgen zu lassen, so werden wir mit Freuden auch höhere Steuern zahlen. Jeder Schritt vorwärts gibt Mut, jede Mehreinnahme rechtfertigt eine erhöhte Abgabe an den Staat. WM-SWIM UmMU M MMkl. Berlin, 7. November. Der Reichspräsident hat den Reichsminister Treviranus und den preußischen Staaisminisler Dr. h. c. Hirtfteser ihrem Anirvge entsprechend von den Aemtern als Reichskommissar für die OststeUe entbunden. Auf Vorschlag des Reichskanzlers hak der Reichspräsi dent das Mitglied de» Reiäistages, Rittergutsbesitzer Schlange, zum Reichskommissar sür die Osthilse und zugleich zum Reichsminisler ohne Geschäftsbereich ernannt. M WkldkgM voll WlllM-SlWilWIl. vdz. Der der Landvolk-Partei angehörende Reichs tagsabgeordnete Hans Schlange-Schöningen, desjeu Ernennung zum Ostkommissar nunmehr erfolgt ist, wurde am 17. November 1886 auf dem väterlichen Gute Schöningen bei Stettin geboren. Er wurde zunächst aktiver Offizier und widmete sich dann praktischen und theoretischen landwirtschaftlichen Studien. Von 1914 bis 1918 stand er an der Front, wo er dreimal verwundet wurde, fand mehr fach in Generalstabsstellungen Verwendung und schied als Rittmeister aus dem Militärdienst aus. Schlange hat sich seitdem als Landwirt jowohl in theoretischer wie in prak tischer Beziehung einen hervorragenden Namen gemacht. Sein eigener Besitz ist ein allgemein anerkannter Muster betrieb, mit in sich ausgeglichener Wirtschaft- Seine Be mühungen, auch in der Theorie neuzeitlichen Agrarauf- sassungen Bahn zu brechen, haben ihren Mederschlag in drei Büchern gefunden, von denen besonders „Landwirt schaft von heute" auch im Auslande weitgehende Beach tung gefunden hat. Bereits im Herbst 1927 veröffent lichte er eine Artikelserie, in der die Neuregelung des landwirtschaftlichen Kredits als das Zentralproblem un serer Wirtschaft überhaupt bezeichnet wurde. Diese Dar legungen, die bis zu einem konkreten Gesetzentwurf ver dichtet waren und anläßlich seiner bevorstehenden Er nennung zum Reichsostkommissar bemerkenswert sind, wur ¬ den schon damals von maßgebender Fachseite anerkannt und entfesselten zum ersten Male eine lebhafte Erörterung über diese Frage. Tie Arbeiten Schlanges wurden durch die Verleihung des landwirtschaftlichen Ehrendvktortitels, des silbernen Ehrenschildes für Verdienste um die Land wirtschaft und andere Anerkennungen ausgezeichnet. Seine parlamentarische Lausbahn begann er 1921 als^ vreuß. Landtagsabgeordneter (bis 1928/, seit 1924 gehört schlänge dem Reichstag an. SWW-Wolimr LMevIiHe. vdz. Berlin, lieber die Umstellung der Osthilfe im Zusammenhang mit der Neubesetzung des Postens des Ost- kommisjars machen die Landvolk-Nachrichten einige Mittei lungen, von denen man wohl annehmen kann, daß sie auf den Abg. Schlange-Schöningen selbst zurückgehen. Als ziemlich sicher stellen es die Landvolk-Nachrichten dar, daß im Mittelpunkt des neuen Entschuldungsver fahrens eine fühlbare Erleichterung der Zinslast stehen wird. Die nicht nur als nutzlos» sondern sogar als überaus schädlich erkannte umsangreiche Zufuhr neuen Kredits nach dem Osten werde auf jeden Fall im wesentlichen aufgegeben. Tas entspreche auch den von Tr. Schlange schon im Jahre 1927 ausgespro chenen Ansichten, der es bereits damals als abwegige Vorstellung bezeichnet habe, die Heilung izer Landwirt schaft von der Kreditmorphiumspritze zu erwarten. Dem neuenO st kommt ssar sei es unzweifelhaft be wußt, daß es jetzt auf sehr schnelles Han deln ankomme, wenn das nächste Ziel, die Aufrecht erhaltung der lebensfähigen Betriebe und die Sicherung der Feldbestellung, erreicht werden soll. Es sei zu erwar ten, daß die einleitenden Maßnahmen, in erster Linie die Abwehr wirtschastszerstörender Eingriffe, in kurzer Frist bekannt gegeben werden, und es sei durchaus möglich, daß die endgültige Regelung des Verhältnisses von Renten bankkreditanstalt und Jndustriebank erst danach oorge- nommen werde. MMMlle MI 8MWM« im Reichstagsausschutz. vdz. Berkin. Im Volkswirtschaftliche« Ausschuß des Reichstages wurden am Freitag zahlreiche landwirtschaft liche Anträge erledigt. Angenommen wurde ein Antrag der Staatspartei, auf die Länderregierungen einzuwirken, daß alle Pachtzinsstnndnngen und -Erlasse, die den Domänen pächtern gewährt werden, anteilig auch den Unterpächtern zugute komme«, daß ferner die Kleinpächter «nd Parzellen pächter, die staatseigene Ländereien direkt gepachtet haben, den Großpächtcrn in der Behandlung von Nachlaß- und Stundungsgesuchen gleichgestellt werden. Abgclchnt wurde ein kommunistischer Antrag, der ver langt, daß das Verbot des Anbaues der Hybridenrebe so fort aufgehoben werden soll. Angenommen wurde lediglich der Teil des kommunistischen Antrags, der fordert, baß Mit- tel zur Verfügung gestellt werden, um die Arbeiten zur planmäßigen Züchtung reblausfester Rebensorten beschleu nigt weitcrzuführen. Dem Ausschuß lagen dann deutschnationale «nd natio nalsozialistische Anträge über den Handelsverkehr mit Eiern und das Marsgcsetz vor. Da aber weder die Deutschnatio nalen noch die Nationalsozialisten im Ausschuß vertreten waren, wurde beschlossen, diese Anträge nicht zu behandeln. Angenommen wurde ein Antrag der Bayerisck>en Bolkspartei zur Förderung des Garten- und Obstbaues. Danach sollen Maßnahmen ergriffen werden, welche dem Fortschritt und -en VcrwertnngSmöglichkciten der Garten bau- «nd Obstbauer,eugnisse dienen, sowie tarifarische Er leichterungen eintreten. Es entspann sich dann eine ausführliche Aussprache über die Brotpreisfrage, wozu Ministerialdirigent Dr. Bose vom Neichsernährungsminist-crium einige Ausführungen machte. Er erinnerte an die Verpflichtung deS Zollgesetzes vom März, wonach die Ncichsregierung eine Erhöhung deS Brotpreises über den Durchschnittspreis der letzten sechs Monate vor Inkrafttreten des Gesetzes verhindern, ferner das Mißverhältnis zwischen dem Index der landwirtschaft ¬ lichen und anderer Erzeugnisse beseitigen und schließlich durch geeignete Maßnahmen einschließlich der Herabsetzung von Zollsätzen aus die Preisgestaltung einwirken sollt«, wenn die Indexziffer für Ernährung über 133 steigen würde. Der Rcgierungsvertreter stellte fest, daß der durch schnittliche Brotpreis von 37,94 Pfg. im Durchschnitt der Mo- nate Oktober 1930 bis März 1931 auf 38.70 Pfg. im Oktober 1931 gestiegen sei. Der Großhandelsindex sür Agrarstoffe betrug im Oktober 99,0, während der Index für den Be triebsaufwand der Landwirtschaft 144 und der Großhandels index sür ander« Konsumgüter 135,8 betrug. Daraus ergebe sich, daß der Index sür Agrarstosse noch weit unter dem Index der anderen Erzeugnisse liege und das Mißverhält nis infolgedessen noch längst nicht beseitigt sei. Damit sei ein wesentliches Erfordernis des Zollgesetzes vom März noch keineswegs erfüllt. Eine Roggenpreissenkung lediglich durch Herabsetzung des Roggenzolles würde eine lveitere Verschlechterung deS Index sür Agrarstoffe und damit eine Vergrößerung des Mißverhältnisses bedeuten. Da der Preisindex für Ernährung im Oktober 123,4 betrug, sei die im Gesetz vorgesehene Begrenzung von 133 somit noch weit unterschritten. Die Reichsregierung werde alle Be mühungen darauf richten, daß der im Gesetz vorgesehene Brotdurchschnittspreis erreicht werde. Die bereits einge leiteten Maßnahmen versprächen baldigen Erfolg. Das gelte besonders von der Verbilligung des Brotpreiscs für Erwerbslose sowie von der Einwirkung auf die Brutto verdienstspanne der Bäcker. Auch eine teilweise Lockerung deS NachtbackbetricbS für Großbetriebe werde erwogen. Sollten diese Einwirkungen nicht den erhofften Erfolg haben, bann seien weitere Maßnahmen in Vorbereitung, über deren Charakter zur Zeit noch nichts gesagt werben könne. In der Aussprache nahmen noch die Avag. Dr. Bade (Saz.) und Drewitz lW.-P.) das Wort. Beschlüsse wurden nicht gefaßt. Der Ausschuß tritt erst am 8. Dezember wieder zusammen. Mi im Wen MMnnMn MblMlW. Grotze antideutsche Kundgebung. Posen. (Funksvruch.) Zu Ehren von einigen tausend Franzosen, die im Jahre 1870 in der Kriegsgefangenschaft üer einer Typhus-Epidemie zum Opfer fielen und deren öebeine jetzt in einer gemeinsame» gemanerte» Gruft auf dem Garnisonfriebhof beigesctzt sind, ist in Posen ein Obelisk errichtet worben, der heute mit großen militäri schem Gepränge und in Anwesenheit des französischen Botschafters LaRoche aus Warschau und von Abordnungen französischer Truppenteile enthüllt wurde. Als Auftakt zu dieser Feier hatte gestern abend bereits in der Aula der hiesigen Universität ein Festakt stattgefunben, in dem die Verbrüderung zwischen Pose» und Frankreich gefeiert wurde. Heute abend soll eine grobe antideutsche Kundgebung stattsinden, bei der gegen die deutschen „territorialen Ge lüste" und gegen die Erklärungen des amerikanischen Senators Borah protestiert werden soll.
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