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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 16.01.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-01-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-190801166
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-19080116
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-19080116
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1908
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Erscheint Dienstag, Donnerstag and Sonnabend und wird am Abend vorher ausgegeben und versendet. VterteljahrSprel» l Mark 20 Pfennige au»schltehllch Boten- und Postgebühren. Bestellungen werden in unserer Expedition, von den Boten, sowie allen Postanstalten angenommen. «iheiilillltt Znierate werben mit 10 Psennigen srr die «-gespaltene KorpuSzetle berechnet und bis mittag» 12 Uhr de» dem Tag« de» Erscheinen» vorhergehenden Tage» angenommen. Für Nachwel» und Offerten-Annahme 10 Pfennige Extragebühr. Fernsprech-Anschluß Nr. 12, für Zschopau KUimd Umgegend. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft Flöha, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Zschopau. M 7. Donnerstag, den 16. Januar 1S68. 76. Jahrgang. Es wird hiermit zur öffentliche» Kenntnis gebracht, daß wir unter Vorbehalt jederzeitigcn entschädigungslosen Widerrufs die alte Marienbergerstraße ab Flurgrenze mit Hohudorf bis an den unterhalb des Wurzelweges nach den Schlachthofsgrundstticken führenden Feldweg für Zwecke des Wintersports frei gegeben haben. Es lehnt jedoch die Stadtgcmeindc jedwede Haftpflicht für einen Schaden, welcher aus der Ausübung des Wintersports auf dieser Straßenstrccke entstehen sollte aus drücklich ab. Das Nuscheln. Schlittenfahren, Schlittschuh-, Schnccschuhlaufen und dcrgl. auf den, übrigen Teil der alten Marienbergerftraffe bleibt nach wie vor ver- boten und werden Zuwiderhandlungen mit Geldstrafe bis zu 60 Mk. oder cntsprcchcu- der Haft geahndet werde». Zschopau, den 13. Januar 1908. Der Stadtrat. vr. Schneider. W. Bekanntmachung. Die Getverbekamnier zu Chemnitz wird für das Jahr 1908 zur Deckung ihrer Bedürfnisse wiederum eine» Beitrag von 2 Pfennige« auf jede Mark der Einkommensteuer nach Spalte ä erheben. Chemnitz, den 13. Januar >908. Die Gewerbekammer. E. Jäger. vr Höffler, Syndikus. Hchmßeigttliltg auf AugBllsburger Ftaatslorsrrtvjtt. Schloßrestaurant zu Augustusburg. Mittwoch, den 22. Januar IV08, von vorin. S Uhr an: 22 birk., buch-, eich, und 6060 w. Klötzer, 106 w. Derbstangcn, 17350 w. Rcisstangcn, l'/s rin ficht. Nutzschcite, rin buch, und 2 rm ficht. Nutzknüppel, sowie nachmittag t Uhr: 23 r,n h. u 381'/, rm w. Brennholz, einzeln in den Abt. 1—4, 6, 7, 9, 11, 13, 15-20, 22, 23, 25-43 und 46-51. Aus Sachsen. Zschopau, den 1K. Januar 1908. — Im Königlichen Seminare fand am 13. und 14. Januar di« die»jährtgr Ausnahmeprüsung statt. Bon 36 Piüsltngen wurden 23 endgültig, b versuchsweise ausgenommen. Bon den übrigen bestanden 7 die Prüfung nicht, wogegen bei einem gesundheitliche Bedenken die Ausnahme verhinderten. — Evangelischer Bund! Im neuen Jahre den alten Grundsätzen treu, will der große Evangelische Bund werben und streben, daß tmmermehr Mitglieder seine Losung annehmeo, mitzuwiiken sür die Förderung deutscher und evangelischer Inter essen unsere» Vaterland,». Der Protestanttsmu» ist doch da» höchste gemeinsam« Gut, da» wir evangelischen Christen haben. Auch unser Zschopauer gweigverein wird die bt»her beschnittene Bahn Weiler wandern und hofft dabet nicht bloß aus die ou»douernde Treue seiner bi»herigen Mit glieder in Stadt und Land, sondern auch aus den Beitritt so mancher, die noch abwartend und zögernd bet Seite standen. Wenn wir auch hoffen dürfen, daß der Egerer Pfarrer Fischer, der beim Jahre»sefte im Oktober Hunderte begeistert und er griffen hatte, ein vortrefflicher Anwalt unserer gesegneten Arbeit war, so wollen wir doch auch selbst weiter Mittel und Wege suchen für unser» teuren Bund Freunde zu gewinnen. Dazu soll zunächst der Festgott«»dienft dienen, der am 26. Januar abend» S Uhr in unserer Stodtkirche stattfinden wird, und dessen Festprediger Herr Pastor Lautertet» von der Luther kirche in Zwickau sein will. Wir wünschen und hoffen, daß er die Freunde und Gönner unserer Arbeit zu einer möglichst gliinzenden Opsersiöhlichkeit entflammen weide, damit wtr sür unsere evangelische Krieg», und HtlfSkaffe eine recht reiche Kollekte sammeln dürsen und un» selbst zu erneuter Treue sür unser» gweigverein und sür unsere evangelische Bunde»soche ani-uern lassen. LH. — Am vergangene» Sonntag hielt der hiesige Werkmetfter- Berein im Hotel »Stadt Wien" seine Generalversammlung ab, die sehr zahlreich besucht war. Nach Erledigung der Tage»- ordnung erhielt Herr Prokurist William Schulz da» Wort zu einem gegenwärtig hochaktuellen Bortrag über »Wirtschaftliche Rück- und Au»blick«". Ausgehend von der kolossalen Ent wickelung der Industrie in den letzten Jahren, die 1907 ihren Höhepunkt erreichte und einen wirlfchaslltchen Aufschwung brachte, wie er noch nicht zu verzeichnen gewesen ist, kommt Redner aus die Ursachen dieser ertreultchen Erscheinung zu sprechen. Während von grwiffer Seit« die Caprivische Handelspolitik, die durch die Herabsetzung der Getretdezölle Deutschland einen gollau»foll von 500 Millionen Mark brachte, al» der Beginn der neuen Industriellen Aera angesehen wird, da sie zum Ab schluß von günstigen Handelsverträgen sür die Industrie ge- iiihrt, ist Redner gegenteiliger Ansicht, er hält die» für ein Trugbild, glaubt vielmehr, daß sich die wirtschaftliche Erhebung auch ohne Caprivische Handelsverträge vollzogen hätte. Be lebend aus die Industrie wtrkie in erster Linie die Entwickelung der Eirklliziläl»branche, die wieder aut die Moschinensabrikation etnwirkle u. s. s. Durch die mit Oesterreich, Rußland und später auch mit den Bereinigten Staaten abgeschlossenen Handel»- verträge hob sich die Industrie in diesen Ländern, besonder» in Böhmen und Russtfch-Polen, sodaß im Jahre I960 bei un» ein Rückschlag eintrat, der allerdtng» von kurzer Dauer war. Die im Jahr« 1902 inauguriert« neue Zollgesetzgebung hob zwar den Konsum im Jnlande, hatte aber leider ein Ab wandern der Industrie, wenn auch vereinzelt, nach dem Aus land zur Folge. Durch da» Steigen de» Silberkurfe» in Asten, da« eine starke Nachfrage nach Artikeln aller Industrien in diesen Ländern zur Folg« hatte, trat 1902 ein« langsame Er- Holling ein, die in den letzten Jahren zu einem nie geahnten Aufschwung führte. Durch diese» Ausblühen der Industrie, da» eine Steigerung der Löhne mit sich brachte, beispieltwetse bei den Bergarbeitern in wenigen Jahren von 729 Mk. aui 1200 M. Jahreseinkommen, d t. eine Mehrausgabe von 519 Millionen Mark, hat naturgemäß auch der Konsum tm eigenen Lande zugenommen, wo» wieder belebend aus da» gesamte Wtrtschajt»leben etnwirkle. Ader auch der Außenhandel Deutsch land» stieg von Jahr zu Jahr, wa» Redner an Hand von Ziffernmaterial nachwie». Durch diese» Anwachsen de» Ver kehr» wuchs unsere Handelsflotte in vier Jahren um 500000 Tonnen, sodaß wir Amerika llberhoiten und nun nach England die zweite Stelle etnehmen. Im Jahre 1906 glaubte man, daß der wirtschaftliche Aufschwung vor Ende 1908 nicht Nach lassen könne, da langfristige Bestellungen in allen Branchen tn Menge Vorlagen. Da kam vor wenigen Wochen au» Nord amerika die Nachricht, daß durch den Zusammenbruch der Knicker Packer Bank eine Geldkrisi» eingetreten sei, durch welch« da» ganze geschäftliche Leben znsammenzubrechen drohe. Wenn such durch da» Eintreten der Morgan-Gruppe mit ihren Rlesen- Kapttalien und durch Einführung von zwet Milliarden in Gold au» Europa sich die Lage in Amerika etwa» besserte, so hat doch diese finanzielle Unsicherheit eine Annullierung aller Ordre« aus Bestellungen nach Deuischiand zur Folge gehabt. Besonder» leidet hierunter die aus den Export angewtesene Strumpf-Ja- dustrte, die nahezu lahmgelegt worden ist. Indem Redner nun einen Ausblick gibt aus da» Jahr 1908, da» mit einer Depression begonnen, hofft er zuversichlltch, daß diese Krise nicht von langer Dauer sein werde. Dankbar müsse man den maßgebenden Bankinstituten sein, die durch vorsichtige» Gebühren Deutschland vor einer ähniichen Bank-Katastrophe bewahre» werden. Mit dem Wunsche, daß sich unsere Industrie von dem erhaltenen Rückschläge bald wieder erholen möge, schloß Redner seine interrffanten Au-sührungen, denen reicher Beifall der Anwesen den zuteil wurde. — Ihre Majestät die Königin-Witwe Carola hat in ihrer nie ermüdenden Fürsorge sür die Armen und Elenden testamentarisch bestimmt, daß mit Genehmigung Seiner Majestät de» König» über 7000 Gegenstände ihre» Nachlaße», von denen st« über 3000 bereit» eigenhändig ausgrwählt hat, nach ihrem Tode zu einer Lotterie verwendet werden, deren Erträgnis dem Sächsischen Krüppelheim (Königin Carola-Stiftung) zufließcn soll. Die Verlosung selbst dürfte tn der ersten Hüllte de» Monat» März vor sich gehen, während der Vorverkauf, der durch «ine acht Tage umfassende Autstellung der sämtlichen Gewinne tn der Königlichen Billa in Strehlen eingelettet wird, im Monat Februar statlfindet. Für die Lotterte, die über ganz Sachsen organtstert werden wird, sollen tm ganzen 75000 Lose au»gegeben werden. Die zur Verlosung gelangenden Gegenstände stammen sämtlich au» dem persönlichen Gebrauch Ihrer Majestät. E» sind zum Teil große, sehr kostbare Gegenstände, zum Teil auch kleine Nipp-S, die aber durch gängig künstlerischen Werl haben, nämlich Gemälde, Aquarellen, Meißner Porzellan, Gläser, Bronzen, Bücher rc. Man darf annehmen, daß diese Lotterte, welche nicht nur den edlen Zweck verfolgt, den ärmsten und unglücklichsten Menschenkindern werk tätige Hilfe zu bringen, sondern auch tm Andenken an da» vor- bildliche, von wahrhast echter Menschenliebe zeugende Wirken Ihrer Majestät veranstaltet wird, Interesse in allen Kreisen de» Lande» findet. — Von der außerordentlichen Wahlrechtsdeputation der Zweiten Kammer wurde der Ausschluß der Oeff-ntltchkeit für die Berhanbiungen bi» aus weitere« beschloss-». Dieser Beschluß kann jederzeit wieder ouigehoben werden, doch ist anzunehmen, daß die O-ffenIltchkeit während drr ganzen ersten Lesung auj- rechterhatten bleibt. Der Sozialdemokrat Goldstern und der Freisinnige Bär-Zwickau sprachen sich gegen de» Ausschluß der O-ffentlichkeit au». — Eine Eingabe an die Ständeversammlung de» König reich» Sachsen plant der Bund Deutscher Bodenreiormer. Er hat zu diesem Zwecke einen Aufruf erlaffen, der unter anderen auch den Eoangelifchen Arbeitervereinen Sachsen» zugegangen ist. In der Petition, für die gegenwärtig Unterschriften gesammelt werden, werden dt« Sländekammern gebeten, statt der hohe« Belastung der werkiättgen Bevölkerung durch die Forterhedung de» 25prozentigen Zuschlag» zur staatliche« Einkommensteuer usw. möglichst bald die Besteuerung de» unverdienten Wertzuwachse» am Buden (staatliche ZuwachSsteuer) herbetzuführen, um I» die Mittel zu gewinnen, bt»her zurückgestellt« notwendige Kultur ausgaben zu erfüllen. Die Besteuerung de» unoerdienten Wert zuwachse» am Boden wird von dem genannten Bunde schon de»halb al» geeignete» Steuerobj-kt empfohlen, weil sie «ine gerechte Steuer sei und die Forlerhebung de» 25prozenttg«n Steuerzuschlag» in einer Zeit, wo tm Handel und Gewerbe sinkende Zeiten drohen, al» doppelt drückend empfunden «erde. Der Bund wünscht außerdem die lleberweisung eine» Teil» der Etnküntte au» dieser Steuer an die Gemeinde», um ihnen eine Einnahmequelle zu erschließen, die weder die Arbeit belaste, noch Handel und Wandel schädige. Um die Einträglichkeit einer solchen Steuer nachzuwetsen, werden tn dem Aufruf einige Bei spiele angeführt. In Köln a. Rh. war sie 1906 aus 20000 Mark veranschlagt, erbrachte jedoch in Wirklichkeit 541 660 M. Wetter wird aus rin Beispiel au» dem Bemeindeleben htn- gewiesen: Im kleinen Orte Heppen» bet Wilhelmshaven wurde vor 14 Jahren eine große Landstrlle für 53000 M. verkauft: ein Teil gtng vor einiger Zeit sür 200000 M., der Rest jetzt an den Marinefisku» sür 60OO0O M. über — «tn unverdienter Wertzuwachs (wird tn der Eingabe htnzugetügt) von rund 750000 M., der ohne die Aufwendungen für unser« Flott« gewiß nicht eingetreten wäre. Dt« gekennzeichnet« Agitation wird von Leipzig au» betrieben. — Sächsisch« Försterschule. Da sich zwischen der Re- gierung und dem Landtage vor zwei Jahren über den Ort ein Einverständnis nicht erzielen ließ, konnte die bereit» vor drei Jahren geplante Sächsische Försterschule nicht in» Leben gerufen werden. Die Regierung hat aber trotzdem an der Idee sest- grhalten und in nächster Zeit soll diese Schule errichtet werden. Der Staat beabsichtigt, die Försterschule tn dem dazu besonder» geeigneten Oete Olbernhau zu gründen, deren Besuch den Forst- lehrltngen wohl autnahmlo» zur Bedingung gemacht werden wird. Die Schüler treten nach vollendetem 14 Leden»jahre tn diese Schule ein, verbleiben dort zwet bt» drei Jahre und fchlteßen daran »och ein« etn- oder zweijährige praktische Lehre bet etnem Oberförster an. Da der Stadlrat zu Olbernhau sich bereit erklärt hat, UnterrichtSräume in der dortigen Industrie schule uuentgeltltch und gegen mäßige» Honorar BolkSichullehrer zur Erteilung von Unterricht in den Etementarsächern zur Ver fügung zu stellen, so werden die für die Unterhaltung der Schule ertorderllchen Kosten sehr niedrig sein und künftig noch Abzug der Einnahmen 5650 M. tm Jchre nichi übersteigen. Die Schüler gaben für den Unterricht etn Schulge d von jährlich 60 M. zu zahlen und sür Wohnung und Beköstigung selbst zu sorgen. — Montag früh verschied, wie schon gemeldet, in Leipzig nach kurzer Krankheit Proieffor Or. Ernst Haffe. Der Ver storbene Hot dle Stadt Leipzig von 1893 bt» 1903 im Reichs tage vertreten. Haffe hat sich seit dem Jahr« 1908 vom poli tischen Leben mehr zurückgezogen und lebte seitdem tn der Hauptsache seinen schriftstellerischen Arbeiten und der Leitung de» Alldeutschen Verbände». Ernst Haffe wurde am 4. gebr.
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