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Dresdner Nachrichten : 10.05.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-05-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191505100
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19150510
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19150510
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1915
- Monat1915-05
- Tag1915-05-10
- Monat1915-05
- Jahr1915
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.05.1915
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5V. Jahrgang. ZK 12V. W48 wcrd.nichlau Montag, 10. Mai ISIS. Anzeige«-Preise »n«hm« von LnkSn. dtM>ng»n bi» nachm. »Uhr. Sanniaa» ^ rat» Ü l llbr. - 3»ü-( Telegramm-Adresse: Rachrichten Dresden. Druck und Verlag von Liepsch L Reichardt in Dresden. LauxtgeschLftsftelle: Marienstraste 28/^0. Sammelnummer für sämtliche Telephonanschlüssc: 25 241. Nachtanschlntz: 20 Nil. Sanniaa» i L!or,knIIia>>« « »an I I bi» >/>l Uhr. Di« «lnipaiiil« 3»Ü« («t»« « Silben) Ä» Ps.. bi« zwiiloaiiige Zeile aus Leeisett« 70 Pf., die zaxilpaii. Reklameuile l.bo M.. Familie». Nachrichiin au» Drei- d«a di« einfpali. Zeile 2ü Pf. — In Nun,- mern nach «»NN- UN» F«t«r1a-ea erbddie PreirlStze. — tlu»«Sr. ügeNufirige nur gezen Barauebezahlung. — 2ed««BeIei»I»lll0Pf. >«MI kür Klncker 30 unct 40 ?k., k. Erwachsene 50 ?k. mm Hiiiimrlli'iüsi' so pk. v. K. w. 54129, „«.mu» angenehm einru- nekmen, sicher wirksam, flüssig ocker in Kapseln 2 di. Verssnci nach auswärts. i. »lllmoillve «r>, Osoi^srrtor Mlkzug der Ruffen ms einer Front von M Kilometern. Wettere Fortschritte bei Mm. — 8VV knglSnder gesaugengeuommen. — Eroberung einer wichtigen russischen Stellung am Lulestr. — ISllv Nullen in der Bukowina gesaugengeuommen. — Der Eindruck des Untergangs der „Lnsitania". Der amtliche deutsche Kriegsbericht. lAmtlich.) Gr.beü Hauptquartier, den S. Mai. Westlicher Kriegsschauplatz. Bei der Fortsetzung unserer Angriffe aufNvern mar ke« mir den Gegner aus seiner stark befestigten Stellung »mische» den Straben Fortuiu —Nieltje und Ghc- lnvelt —Aper» heraus, nahmen die Orte Frezen- berg und Berlorenhoek und setzte« uns hierdurch in de« Besitz wichtiger, die Umgebung von Upern im Oste« beherrschender Höhenzüge. 800 Engländer, darunter 10 Offiziere, «urdeu bisher gesangeugcuomme». Franzöfische Augrisfe westlich von 8 ieviu. nordöstlich der Lorettohöhe» scheiterte« unter starke» Verlusten für den Feind. Bei 8a Baffe« und bei Vitra (östlich Arrasf wurde je ei« feindliches Flugzeug von uns zur 8andu«g gezwungen. Ei» upter Ausnutzung von Ncbelbombeu uuternommeuer frauzöstfcher Teilaugriff westlich Perthes wurde mit Haudgrauateu adgewiese». In den Argonueu. zwischen Maas «ud Mosel, sowie in de» Vogesen verlief der Tag ohne besondere Ereignisse. OestNcher Kriegsschauplatz. I« 8 iba « haben wir groste8agcr von Kriegs- Vorräte« beschlagnahmt. Bor starken Kräfte« aller Nasse», die der Gegner bei Mitau gesammelt hat, wichen »nse« . pegai» chiosa^UNtallt—»orgelchobcne» Abteilungen langsam aus. Nordöstlich von Kowu» wurde, nach Ber, nichtuug etnes russischen Bataillons, die Bahn Wilna— Gzawle gründlich zerstört. Am Njemen, bei LrednSi, griffe» wir die versprengte» Kräfte von vier russischen Bataillone«, die wahrscheinlich zu dem am 8. und 7. Mai bei Rossieuie geschlagenen Truppen gehören, auf. Er neute russische Angriffe gegen unsere Stellungen an der Pilica wurden unter groben Verlusten für den Feind adgewiese». Südöstlicher Kriegsschauplatz. I« der Bersolgnng des geschlagenen Feindes über- schritten die Truppen des Generals v. Mackensen nach Kamps de« NiSlok zwischen BeSko (östlich Rymauows «ud Frysztak. Bor de« Druck der östlich und nördlich Tarnow kämpfende» Verbündete» weicht der Feind aus Mielec und über die We ichsel zurück. An der «aukeudeu russischen Karpathenfrout warfen andere deutsche Truppe» de« Feind aus seinen Stellungen an der Bah» MezoelaLorocz—Sanok. Die Beute an Geschützen und Gefangenen vergröbert sich noch fortgesetzt. IN. T. B.s Oberste Heeresleitung. Dt« Gtrah« lDpern—»Fo r t u i n —W i e l t i e verlaust in nordöstlicher, die Strotz« Kpern—Gheluvelt tn südöstlicher Züchtung. Der Ort Frezenberg liegt östlich von Aper» in einer Entfern»,:« von ungefähr 6 Kilometern. Lien in liegt ungefähr 5 Kilometer westlich von LenS. — Srcduckt liegt ungefähr 60 Kilometer von der deutschen Grenz« entfernt. Lefterreichisch-uusarischer Kriegsbericht. Nie«. Amtlich wird verlautbart, den 9. Mai 1915 mittags: I» Verfolg des aus seine« Höhenstellungen ge- »orseue» GeguerS haben unsere Kolouueu de« Greuzkamm der Karpathe« überschritte». UugaruistvomFeiudc frei. — Auf galizischem Bode« Lauert die Schlacht fort. I» «tue« Froutraume »oa etwa 280 Kilometern von der Weichsel tiS zu« Uszoker Paffe «eicht der Gegner zurück. Die verbündeten Armee« haben unter siegreiche» Kämpfe» »«gesähr die Linie Uszoker Patz—Somancza—ttrosuo— Debica—Szczuci« überschritte«. Im Sarpathcnabschuitte östlich des Uszoker Paffes und an der Kraut in Südost- galizie« habe« sich »u» ebeusalls heftigere Kämpfe ent, wickelt. Unsere Truppe« eroberten mehrere russische Stellungen. Starke seiudliche Kräfte greife» «user« Truppe« auf de« Höhe« nordöstlich Ottquia an: dort Kampf i« Gange. Der stark befestigte Brücken kopf ZaleSzezyki.deuder Gegner in wochenlange« ver» zweiselte« Kämpfe» festzuhalteu versuchte, wurde gestern »,» »usere» Truppe» erstürmt, die Raffen über den Dtziestr «erfolgt, »888 Ran« gefangen. Der Stelloertreter des Chefs des Geueralstabes: lv.r.v.1 p. H ö ser, Kelbmarschall-Leutnant. Di- italienische «-ist«. b- Deutschfreundliche Kreise in Rom warnen nach wie vor vor übertriebenem Pessimismus. Auf die Ergebnisse der Audienz deS Fürstest Bülow beim König Viktor Smanuel dürften Hoffnungen gesetzt werden. Auf der aridere» Sette stehen allerdings nicht mehr wegznleugnende militärische Vorbereitungen Italiens. Die allgemeine Auffassung geht dahin, datz die Regierung aus ihrem Schweigen erst am Tage der Kammercrösfnung heravSgehsn wird, und datz bis dahin keinerlei Entscheidung erwartet werbe» darf. ES fehlen seit einigen Tagen in de» Blättern Angaben über die Bewegungen der »t4l1v»)Ich.a». Kriegsflotte, die man in Brindisi ? Ueberseeverkehr dagegen, der vor einiger Zeit sehr eingeschränkt und in den letzten Tagen gänzlich eingestellt worden war, ist, wenn auch in geringem Umfange, wieder ausgenommen worden. Ter Verkehr der Passagierzügc ist infolge der groben Kohlennot noch weiter eingeschränkt morden, der Schnellzugsverkchr wird jedoch in vollem Matze aufrechtcrhaltcn. ES verlautet, datz große Sendungen Kohlen auf englischen TranSpvrtdampfern unterwegs sind. Ein italienischer Militärattache im russischen Hauptquartier. Dem „Schweizer Landcsdienst" zufolge ist der italie nische Militärattache Major Rcpelc nach Petersburg abgcrcist, um sich als offizieller Vertreter Italiens ins russische Grobe Hauptquartier zu begeben. Bisher hatte Italien als Dreibundmacht keinen Offizier zur russischen Feldarmee gesandt. (W. T. B.j Ein Stimmungsbild aus Italien. b. Die „National-Zcitung" erhält von einem un genannten italienischen Deputierten längere Ausfüh rungen über die Haltung Italiens. Er sagt u. a„ in Italien herrsche in allen politischen Kreisen die Auf fassung vor, datz man am Vorabend kriegerischer Ereignisse stehe. Treten diese wirklich ein, dann dürfte eS auch dort nur eine Partei gebe». Heute aber gebe es deren im großen ganzen drei: die Partei der Anhänger einer un mittelbaren Intervention, deren Gegner, die für eine absolute Neutralität Italiens bis zum Ende des Krieges Propaganda machen, und die Befürworter einer bedingten Neutralität, die mehr oder weniger zu der Fahne des Führers in der Kammer Giolittt halten. Diese dritte Par tei sei numerisch und nach dem Grade des Einflusses ihres Hauptes in Italien am stärksten vertreten. Der Deputierte glaubt, datz neu» Zehntel des italienischen Volkes für den Frieden seien, besonders für den Frieden mit Deutschland, von dem Italien weder politische noch wirtschaftliche Gegensätze getrennt haben und schwerlich auch in Zukunft trennen würde». Auf die Frage, wie es denn komme, datz ein Zehntel leichtfertiger Schreier cs zuwege gebracht hat, einen verhängnisvollen Einslutz auf die öffentliche Meinung Italiens zu nehmen, erwiderte der Deputierte, cs handle sich da um sehr ungesunde Ent wicklungen iir den Pretzorganen, die schon vor dem Kriege zu einem großen Teil in materieller Abhängig keit v o n Frankreich standen. Im Dezember vorigen Jahres habe das Parlament Herrn Salandra und seinem Kabinett weitgehende Vollmachten aus die Verhandlungen mit den kriegführenden Parteien gegeben. Heute sei aber kaum noch eine grotzc Mehrheit in der Kammer wie im Senat für eine Verlängerung dieser Vollmachten. Ter Deputierte glaubt vielmehr, daß es im Verfolg sehr leb hafter Debatten in beiden parlamentarischen Körperschaften zu einer abermaligen Abstimmung über die Fortsetzung der Politik der Regierung kommen, und Sah dabei Salandra entweder Giolittt oder einem Vertrauensmann dieses be währten Führers Platz machen werde. Es gab in Italien bis in die letzten Tage noch immer Leute, die felsenfest über zeugt waren, daß der Konflikt sich nur auf Italien und Oesterreich-Ungarn beschränken würde, und datz Deutsch land den Bundesgenossen seinem Schicksal überlassen könnte. Heute wissen wir, datz dies nicht der Fall sein wird. Daher wird man verstehen, datz die jüngsten Entschlüsse unserer Regierung in den weitesten Kreisen des Volkes den denkbar ungünstigsten Eindruck hcrvorgerufen haben. Die Interventionisten sind empört, daß die Regierung, wie sie meinen, sich einschüchtcrn ließe. Die Neutralisten sind nicht weniger empört, datz die Regierung in einer nahezu unbegreiflichen Naivität sich so weit vorgewagt hat, daß ihr Zurückweichen als offenes Eingeständnis der Schwäche gewertet werden müsse, ganz gleich, ob diese Schwäche nur vom diplomatischen oder auch vom militärischen Gesichts punkte gewertet werden soll. Herr Giolittt wird, das wollen wir Freunde des Friedens alle hoffen, mit seinem Ausspruch recht behalten, daß Italien auch ohne Krieg manches er reichen kann. Ich finde es in höchstem Matze bedauerlich, datz sich nicht alle Italiener zu dieser Politik Giolittis be kannt haben. Selbst für den Fall, datz Deutschland und Oesterreich-Ungarn nicht siegreich blieben, hätte Italien am Ende des Krieges durch Besetzung von österreichischen Ge bieten „manches" erreichen können, während, sobald Frank reich und England die Kosten des Sieges zu tragen haben, Italien durch Besetzung französischen Gebietes und Kolo nie» ebenfalls „manches" ohne Blutvergießen erlangen könnte. Gleich zahlreichen Patrioten, die sich durch die Lärmmachcr der Straße nicht verwirren lassen, vertrete ich die Ansicht, datz sich trotz allem, was in jüngster Zeit vor- gefallen ist, eine neue Berbindung mit den Zentralmächtcn Herstellen lasten wird, sobald die Schuldigen für die gegen wärtige Situation vom Schauplatze abgetreten sind. Englische Drohuuge« a« Italien. Die „Köln. Ztg." meldet aus Berlin vom S. Mai unter dieser Ueberschrift: Zu welchen Mitteln England greift, um Italien in den Krieg zu treiben, zeigt folgendes krasse Bei spiel: Das „Giornale d'Italia" hat, wie aus Rom gemeldet wird, unter seinen allabendlichen Lichtbildern iüber dem Redaktionsgcbäude) einen Satz erscheinen lasten, in dem ge sagt wurde, England zwingcJtalien zum Kriege durch Borenthaltung von Kohlen, die cs nur noch an Englands Verbündete liefere.' Aus Kohlenmangel würden in sechs Tagen alle Industrien, Eisenbahnen usw. in Italien still stehen. Die Ankündigung des „Giornale d'Jtalia" wurde alsbald von dem englanbfreundlichcn „Messäggero" in einer angeblich amtlichen Londoner Mel dung bestätigt. —.Dieser Einschüchterungsversuch ist so plump und dumm, datz cS unbegreiflich wäre, wenn er in Italien verfangen sollte. Denn eS ist in den italienischen Interessentenkreisen bekannt genug, daß Italien Kohlen au» D«u4schla»d erhielt «ud auch weiter erhalten kann. («. L. G.) Serbien und Italien. S c r b i s ch c D i v l o m a t e n b e k l n g c n sich in Tonen voll höchster Erregung, datz Italien weitgehende Konzessionen in Dalmatien gemacht würden. Diese Gebiete und außerdem Bosnien und die Herzegowina betrachte Serbien als ureigenstes Interessengebiet. Tie Lebcnsintercssen Serbiens verlangten einen weitgehenden Zugang zum Adriatischcn Meere und die Einverleibung der Bevölkerung in Grotzscrbicn. Durch die Italien gemachten Zugeständnisse verringerten sich die serbischen Chancen un gemein. „Njetsch" erklärt demgegenüber, datz, wenn durch die italienische Intervention die Dauer des Krieges um einige Monate abgekürzt würde, dadurch allein das ser bische Lebcnsinicresse so sehr gefördert werden würde, datz man übermäßigen Forderungen entsagen müsse. Serbien müsse eine im Verhältnis zu seinen Kriegsopfern stehende Entschädigung erhalten. lW. T. B.» Die Vernichtung der „Lnsitania". Nach Mitteilungen der Geretteten von der „Lnsitania" war es ein heiterer, ruhiger und sonniger Nachmittag, als das Schiff torpediert wurde. Tic meisten Fahrgäste hatten eben gcsrühstückt und standen ans Teck, um nach der irischen Küste auszuspähcn, als plötzlich ein weißer Streifen gesehen wurde, der sich durchs blaue Wasser dem Schiffe näherte. Ein schrecklicher Krach erfolgte. Das ganze Schiss bebte und begann zu wenden, in der Hoffnung, die Küste zu erreichen. Da wurde es von einem zweiten Torpedo getroffen. Es neigte sich schnell aus die Seite und sank in 20 bis 25 Minuten nach der ersten Explosion. Tie Boote an der Backbordseitc konnten nicht niedergelassen werben, weil der Dampfer schief lag. Einige Seeleute sahen einen Augenblick ein Unterseeboot. Dieses tauchte jedoch rasch unter und erschien nicht wieder. Alle Geretteten bezeugen, datz die Fahrgäste und die Bemannung sich bei der Aus bootung außergewöhnlich, ruhig verhielten. Frauen und Kinder wurden zuerst in die Boote gelassen. Als der Dampfer sank, zog er fünf Boote in den Strudel mit hinab. Bor dem Untergehen sprangen viele ins Wasser und wur den mit in den Strudel hinabgczogen mit Ausnahme der jenigen, welche sich an Wrackstücke geklammert hatten. In QuccnStown spielten sich herzzerreißende Szenen ab. Frauen suchten ihre Männer und Mütter ihre Kinder. Der Eindruck wurde verstärkt durch die Landung von 128 Leichen von Männern, Frauen und Kindern. Nack Erzählung eines Stewards ist eine Anzahl Fahrgäste durch die Explosion beim Frühstück überrascht worden. Ekst Tor pedo drang in den Hcizraum. Ter Kapitän Turner und die Offiziere waren bemüht, die erschreckten Fahrgäste zu beruhigen. Ihre Bemühungen waren aber umsonst. Jeder dachte nur daran, sein eigenes Leben zu retten. Das Wasser strömte ins Schiff ein, das innerhalb einer Viertelstunde sank. Beim Herablassc» der Boote verwickelten sich die Taue, andere brachen. Ein Boot siel ins Wasser. Zahl reiche Fahrgäste hatten Rcttungsgürtcl angelegt und wur den aus dem Wasser aufgcfischt. Zehn Boote der L usitania" retteten nngcführ 5 0 0 Menschen. Der Schleppdampfer „Stormcock" nahm 180 Personen von diesen auf, nachdem die Boote sechs Stunden lang herum- getricbcn waren. Die „Lnsitania" hatte im Augenblicke der höchsten Gefahr drahtlose Notsignale abgcsandt. Abgesehen von dem Kricgsrisiko war die „Lnsitania" mit 800 000 Pfund Sterling l18 Millionen Mark» versichert. Die Passagicr- liste ist nicht erhältlich, da die Schiffe auf der Heimreise die Liste mitbringcn. tW. T. B.s Die „Lnsitania" mar den „Times" zufolge mit 80 Pro zent bei der Regierung versichert, auch für die torpedierten Dampfer „Eenturivn" und „Eandidntc" hatte die Regie rung die Versickerung übernommen. Archibald Hurd schreibt im „Daily Telegraph": Die Schnelligkeit, mit der die „Lnsitania" sank, zeigt wieder, daß auch das auss beste konstruierte und aufs stärkste ge baute Schiss einem Torpcdoangriff nicht standhalten kann. lW. T. B.s Die Ladung der „Lnsitania". Wie wir von zuständiger Seite erfahren, befanden sich an Bord der „Lnsitania" 5100 Kisten Munition. Bei weitem der größte Teil der Ladung bestand ans Kriegskonterbandc. <W. T. B.s In den Wind geschlagene Warnungen. b. Die englischen Blätter enthalten spaltenlangc Be richte, in denen geschildert wird, wie die Passagiere, die sich an Bord der „Lnsitania" begaben, vorher von den Deutschen dringend gewarnt worden sind, und ihnen auch der Rat erteilt wurde, ihre Fahrkarten zurück zugeben. In einer Anzahl amerikanischer Blätter wurde zu gleicher Zeit auch ein von der deutschen Botschaft in Washington untcrzcichnetcs warnendes Inserat ausgenom men. tJn unserem gestrigen Morgenblatt im Wortlaut mitgeteilt. D. Rcd.s „Daily Mail" meldet: Am Montag war ein Herr der deutschen. Botschaft in Washington, der wegen dieses Inserats erklärte, das Inserat sei veröffent licht worden, damit, wenn jemand zu Schaden käme, die Deutschen in ihrem Gewissen beruhigt sein könnten. Im letzten Augenblick erhielten zahlreiche Reisende Depeschen, die ihnen von der Abfahrt abrieten. Der Multimillionär Alfred Vandcrbilt erzählte damals öffentlich, datz er ein Telegramm folgenden Inhalts erhalten habe: „Ich erfahre aus zuverlässiger Quelle, datz die „Lnsitania" tor pediert werden soll. Sic tun gut, auf den von Ihnen be legten Platz zu verzichten." Das Telegramm war ebenso wie diejenigen, welche andere Reisende erhielten, mit dem Namen „John Smith" unterzeichnet. Sogar noch auf der Landungsbrücke versuchten, einer Ncwyorkcr Depesche zu folge, Leute, die mit deutschem Akzent sprachen, die Passa giere zurückzuhalten. Alle Mühe in dieser Hinsicht war aber vergeblich. Der amerikanische Direkt.»! der Hunard-Linie, St um ne x, verspottete diß^
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