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Dresdner Nachrichten : 31.12.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-12-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189512312
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18951231
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18951231
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1895
- Monat1895-12
- Tag1895-12-31
- Monat1895-12
- Jahr1895
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 31.12.1895
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:HWM'' ^ 40, 2ckf)1sickllcf. 8 » >1 pr:>>»iir>. m.coa 8t. i» I unclii^a w. .>»I>I>. l.ult«a I»»riu>x, x»»»r>->. 8> kli«'»o «ok»alu-. M ^kr'AYkll, 8t»n«n> 4»NkI>Il«k L ? > urrü^Il« do« «. LM«>rtL»ä,->»i«l tilr <!«8,->Uit1«- »ml Vor- ^,'u»^un»?'>-lksx-nä>-, l'.nuilivn »uvi 'tonri-iwu. » I in Onl rnui >tcr Rcäi. Uiir^cil. Lilkiicr. ^ It. 0>>til(vr :? Vrvt^vu, >vuk,tü<ltvr ttr»1UI»t»U8 ompüoklt <»ll UI08W8 I^t^or »rlüxb«'. Hai« «»vier, Itvtm»,, «tk«. ir» Illen, I»ni»i»eli»er»>»ee<lHe von tiarl ^0188 s.lona) ril Oriuiviiipreixcm. Ä «»»»OMN I'kWliliscliuIie.Ilsilnniel'-Siotz I^l»e>,^eel»en. 8tel»ür»en, Hia«I»^tneI»e, »alle, Xl»lel»e«»t, Glatten, *Ie»avrp>t»- »»'i ^ rlaix- »n«»el>lnen ru ^itl„-ii>>>rvj8«»i. »«iiiliinll t«>ii>Il, WM««!!', r«. ß MkmLsedlllvll Nr. 86L. KPiW: L vrossmLLU, v. kAmmer, MmedUillm eiuptrchlt 8io>, «ivr ^«etirton vumeuvelt. «aranlle ttir ^a„«e». * «e«lle»»u^ ,»>««»,»« DM" I'rel'.v "W, K "1 ^ ü IiiitLl8o1i M6N-^ ubl i iv, >Vui^6nIlr»u^1iu^ 0. Skandal Asiairen. Hosnachrichtcii. Dresdner Hillsvercin. Acbeilsnackiweitz der Mililärvrrciiie, thu» gelangt ist. Cs wird nämlich trotz seiner tödtlichen Krantbeit beim Militär zurückbchallen wor-! wcrdm nameiltlich ^"fgesührt.^ », .. An die geehrten Leser! Bei der bedeutenden Auslage der „Dresdner Aachrichten" ist cs nothwendig. die Mekcllungen a»n das erste Vierteljahr bei dem betreffende» Postamte sofort bewirke» .;» wollen, da andernfalls au' ungestörte Fortlieserung bez. rechtzeitige Aculicferung des Blattes nicht gerechnet werden könnte. Die Bcz»gsg>'l>ül» brirägi Orn Kaiscrl Postanftalten i>» Rrichsgcliict viertel jährliäi 2 Mark «.'» Pt., >» Lcflrncia, Ungar» 2 Fl. ätt itr. und im Auslnnde 2 Mark «.» Pf. mit cnlwrechendem 'Pesiaischliiae. Alle Poslnnstallen im Deutschen Reiche, in Desieneich ttuanru und im Auoloudc ucdmcn Besiellunge» uns unser Blo» an. sziir Dresden nimml die nnim^eichnele Gcschiiflosiclle wö tuend der D ienstsiundcn Bestellungen zum Preise von 2 Mark »ii Pf. zciiischliesi- lich BringerlotM! entgegen. Reiu und Äbtusiellungen. sowie die Anzcigen über ersolgie Wo»- nischc Abgeordnete Leon Tan in der Kammer mit dem vollen nunftSvrräudcrnugen in Dresden, wolle man eniweder versönlich Brustton der Ucberzengnng ausgerusen. ,.L> diele armen, unglück- andru,gen oder schriftlich-nicht durch,Sprecher-an d,eG>1ch.istS-^^ Mj^jo^ec' ^ Wie müssen sic leiden unter der dritten mit W^u««d»nlt vmsitikklb Balwdoidbauten. Lesterrcichüch ungarischer! Muthmagliche Witterung: itärvrieinc. Gerichtsverhandlungen. ^Wltterlingsuinichlag. mästiger Flost.i »DI.» bebaliptet. Herr Lcbaudv sei« fügte; 17 bei dieser Gcleaenlieit getödtetc oder verwundete Qssizierk den, weil die Acrzte im »alle seiner Entlassung gefürchtet hätten, der Bestechung geziehen zu werden, da eS sich um einen Millionär bandelte. Man braucht diese Behauptung nicht weiter auf ihre Richtig keit zu »ntcisilchen. weil die n>rage. weshalb Lebaud» trog seines fest- gestellten todtlichcn Leidens bei der Hahne gehalten wurde, bis er im Militärhospital starb, durchaus von nebensächlicher Bedeutung ist. Ten springenden Punkt bei der Afsaire bildet der grandiose Mnmpisi — das ist der treffende Ausdruck in diesem Kalle —, der mit der „prinzipiellen" Seite, die hier angeblich in Frage kommen soll, getrieben wird. Die ganze französische Millionärwelt und ihr prekvoliti'cher .Hofstaat fühlen sich nämlich durch den Fall Lebaudu in ihren „heiligsten" Interessen bedroht. „Es giebt keine Gleichheit mehr für die Reichen in Frankreich!" hat der republika- Abschuitts mit Franktireurs. erforderliche Material eingetroffcn von Mcziörcs begonnen Fort CernirungStruppen des nördlichen stelle gelangen lassen. Geschäftsstelle der »Dresdner Rachrichte»". Marirnsrraffr <-rd,,eschost. Republik!" ieuszen elegisch die monarchischen Blätter. Dabei denken sie hoffentlich nicht an die eigenartige Empfehlung, die Zola neuer dings der Monarchie hat zuthcil werden lassen, indem er nicht etwa ans Schciz, sondern ini vollen Ernst den Sah, ausstellte, dass die Republik sich „ein zu hohes Tugcndideal" gebildet habe und das; daher die Monarchie mit ihrer „grosseren Nachsicht gegen das Laster" smo!> vorzuzlehen sei. Kurz, was immer unter der dritten Politisches. Eine führende Rolle in dem öffentlichen Leben der Gegenwart spielen die „Fälle", die e.iU808 celedres, die nicht blos Einzel rrscheinnngen des heutigen sozialen Lebens darstcllen. sondern der i Republik den Anhauch des Millionengristes verspürt, schaart sich. Regel »ach einen vorbildlichen Anstrich habe» und für die all- l §hne Unterschied des politischen Bekenntnisses, nm die gemeinsame gemeine Bcrwiming der moralischen Begriffe kennzeichnend sind. > ^vene F^e und ruft zum Kannte ans. Die Aufregung be- Mb".' -.ip? inlcheHijusigkeit migenoa.m«-, „r.^n« s,ch leinesn. ' a»i FrMtreich allein. Auch in allen bchaupten Tnrn. me iin <to 8n-ew Knlrnr »sirolandes. die nnt ^er^pnhen internationalen Flnanz gcichichte spiele sich nichts m rnlugei. organncher Entwickelung. ^ ljj^ s,„h, säuselt ein vernehmlicher Entlüstnngswind. und zahllose tomern 'prilngweiie „von <rall zu <zall fort, ^vcnn ein watcrcr Seufzer der Beklenimung zu Gunsten der unglücklichen Millionäre, Ehlonist alle die „Falle der lebten >'ahrc ciinach nebeneinander! ftauzosischen Republikanern zn Tode geliebt werden. nilheilssahige ^ejer an.-einer solchen Registratur ^ curopäiichen Himmelsdeckr empor, die uubegreislichcr pch rin hinlänglich ttare-.- L ild von den polituchen und wirlhichaff Böebc auch in dir>em Iveltbewegendcu Falle ihre gewohnte kalte sich ,o;,aIk„ ^„standen an, Ende des glorrcichen I'.. Iah,Hunderts bewahrt. „Wehe dem Iluglücklichen, der mit entwerfe., konue,,. ^we, be-ouders bo-M,geSkaudal Ana.rei, der Mjgioue» belastet zur Welt kommt'" „Ein fürchterlicher Fall, allerneue len oreit l»d c ie ,>>i»e ^riedinanu und . gaiuincrilcin. ein Blib in der piO.cht dir ge>ell>cha!tlichen Zustände ain " er kuic crellke da-.->>m culhlini gerade in dem .liigenblick, als dieies Falirhnnderls beleuchtet." Derartige und ähnliche ec- in Pban'a.'cher Ueberhebung den anderen ,„ allen Tonarten. ^till'Ii.ihen werden ans Anlas: des Falles-Lebaud» dubendwei.e und nach allen Richtungen miSbeutcte nm chrcnwcrthc bol.ti.chc j„ Bläiter,, nerzap-k. .»das: man bei etwas argwohni-cher Gegner' zu vecr richtigen, ^whr mochten r ic .vcrrcii gern ben l Pkinnlagniig sogar auf den Berdacht eines engeren Stammcs- „grosien -'ritz bau sich abichutteln. aber das geht nicht mehr.! ;„>ammenhanges zwinben Herrn Lcbaudn und einem Theil 'einer Fuzwi'chen i't die Gerechtigkeit ihm auf den ^cnr». nnd so wird, - er denn wohl bald das Schicksal Dessen lhcilc», der seht bereits und io wird ! ^rathen leimte. auf drr unfreiwilligen .Heimkehr begriffe» ist, des Freiherr» v. .Hammcrstein. Das Eine mag allerdings zugegeben werden, dag der Fall Hanniiersleiii in seiner moralischen Wirkung wegen § der hinein'plclendcil öffentlichen Interessen noch tiefer gebt als die Affairc Friedmann. Zu de» vielen Fällen dieser Art. die inngst in rascher Auf einanderfolge die öffentliche Meinung aller Länder beschäftigt haben nnd theilwciic noch beschäftigen, ist niinmehrein nenerhinzilgckvmmen. derdie besondere Eigciillmml ichkcit niifweisl, das; er das grosse moralische Elend, das sonst bei solchen Gelegenheiten ansgedeckt zn werden pflegt, nur ganz nebenbei zeigt In der Hanptiachc ist er nämlich eine soziale Komödie, eine Komödie in grossem Stil, in der die .Hailptaltcure pikanter Weile keine geringeren sind als die Herren — Millionäre unserer Tage nnd Solche, die cs werden wollen und die daher ans fürsorglicher Zutnnslswrishcit mit in dos goldene Horn blalen. Der Fall, der so in das Millivnenhastc geht, heisst der Fall Lcband». Herr Lebaud» selbst weil! nicht mehr unter den Leben den, nnd cs gilt daher mit Bezug a»s seine Persönlichkeit der Sab: '-Ile »wrt»i8 »il »Ei bona", d, h, in der gewöhnlichen Ber- denbchung: „lieber die Totsten soll man nur Gutes reden." Rich tiger freilich wäre cs. nicht nnr dem Sinne, sondern ancki dcni Wortlaute nach, wen» man solgcndermaszcn verdeutschte: „lieber die Dodten soll man sich nnr in wohlwollender Art nnd Weise änpcrn." So verstanden, betagt der angeführte Sab lediglich, das; man auch das etwaige Schlechte, das man wahrheitsgcmäj; von einem Dodten berichten mns:. in möglichst schonender Form Vor bringen soll. Diese Wohlthat mag denn auch Herrn Leband», der seines Zeichens Millionär, sonst aber auch rein gar nichts weiter wor, in vollem Umfang zuthcil werden, wenn ihm leider nachgcsagt werden mns;. das; er ein sehr wenig erbnulichcs Leben geführt hat: rin Leben, das allen gesitteten Leuten ein arger Stein des An stoßes war, ans das nnr durch das elende Ende des an seinen Ausschweifungen zn Grunde gegangenen Hingen Mannes ein ge wisser versöhnender Schimmer gefallen ist. Mar Lebaud», der Millionär, drr von öst ihm zngefallenrn Millionen in vier Jahren de» dritten Theil vergeudete, ist nämlich im Militärhospital zn Paris, gebrochen an Geist nnd Körper, cinfam nnd von aller Welt j berlaffen, nnbctranrrt selbst von seinen nächsten Angehörigen, ver bliche» Damit wäre nun unter normalen Umständen eigentlich die Sache erledigt gewesen. Kanin aber hatte der unglückliche Millionär die Auge» geschloffen, da erhob sich ein großer Sturm in einem Dheil der französischen Presse, der alsbald auch in den ausländischen Blätterwald fuhr nnd fetzt glücklich soweit gediehen ist. daß der totste Herr Lrbandn zn einer allgemeinen Beruhmthcit nach dom Tode, um die sich io mancher große Geist vergeblich sei» aonzeö Leben hindurch abmüht, im Handumdrehen ohne sein Z>u Aernschretb- nnd Aernfprech-Verichte vom :>o. Dezember. Berlin. In einer Ordre des Kaisers an den Reichskanzler wird nnnmehr der Entschluß des Kaisers bekannt gegeben, am l8. Januar zur Erinnerung an die vor 2ä Jahren erfolgte Neu begrnndnng des Deutschen Reiches eine Jcicriichleit im König!, Schlosse zn veranstalte»,- welche BormittagS Uhr im Wclßcn Saale mit den bei besonderen feierlichen Rcichstagseröffnungen üblichen Formalitäten, insbesondere unter Bcnubung drr Ncichs insignien stattiinden soll. Ter Kaiser wird bei dieser Feierlichlcit eine Botichast verleien und es sollen zn der Fei«, der am Abend des 18. Januar ein Bankett folgen wird, die Bevollmächtigten zum BundeSmth und die Mitglieder des Reichstages, sowie alle Diejenigen eingeladen werden, welche in jener großen Zeit dem BundeSmth und den; Reichstage angehvrt haben oder tonst bei der Wiederansrichtung des Deutickien Reiches in hervorragender Weise betheiligt gewesen sind und sich gegenwärtig noch am Leben befinden. Wie die kaiserliche Ordre bestimmt, soll der Feierlichkeit ein Gottesdienst in der Schloßkapellr. bei welcher Generalsnpcr-! intcndent Fabcr die Predigt halten wird, nnd in der katholischcip Hedmigökirche vorangehen. ! Berlin. In Sachen des Ecremonienineisters v. Kotze ist jetzt die Entschließung des Kaisers über das seitens des Ziethen-! lmsaren-Regiments m Rathenow gefällte Urtheil ergangen. Ter Kaiser hat sich den; Urtheil nicht angcschlossen, er hat vielmehr! mittelst Kabinetsordre verfugt, daß das seitens deS Offizierskorps der Zietlienhusaren in dieser Angelegenheit gefällte Urtheil seinem ganzen Umfange nach aufgehoben werde. Dir Kabinetsochre vcr- weist d>r Sacke zur erneuten Verhandlung a» das Generalkommando des w. Arnirelk>n>s in .Hannover, wonach es 'Sache des kommau-, » direnden Generals ist, als Gerichtsherr das Ehrengericht ans dem * Offiziertorps einer der ihm unterstehende» Dmvpentbeilc zu bc- » nn'en. Beide Eeremonicnmeister werde» demnach in Kürze wieder K —— vor einem militärischen Ehrengericht zn erscheinen haben. Wie Z. deni „Lolalanzciger" ans Hamburg gemeldet wird, erhoffe -er " OZ Kaper die Freisprechung des Eeremvniciimeistrrs v. Kotze. . Bcrli». lieber das Befinden deS Prinzen Alcrandcr. welcher r. »»»^ gestern nach einer vorübergehenden Besserung ans'S Reue an einer " — Iilitsfcitigen Lungenentzündung erkrankte, ist heute folgendes L cv Bulletin anSgcgeben worden: Ein Fortschrciten der Lungen-ß N ^ cntzündung hat »ich, stattgcsundcn. Nach ruhig verbrachter Nacht - A ^ war der Kräfteznstand gebessert. — Für den verstorbenen General ^ - von Mrcrschoidi Hüllenc»; fand gestern Nachmittag eine Trauer- ^ I» ? fcicr in der Wohnung statt. Ter Kaffer hatte einen prachtvollen z, ^ Ftiedcrkran; geschickt. Noch der Feier erfolgte die Ucbcrfnhning A. der Leiche nach der Jnvalidenkirche. wo heute Vonniktag der alb ! gemeine Traucrgottesdienst stairsand. iveichem Vertreter des Kaisers und der Kaffer»«, 'owie die Spitzen der Armee beiwohnten. — .4 as doch diese dritte tranzönschc Republik nicht Alles zuwege! Wie der Eeittmlaiisichiiß für Jugend und Volts'viele, hat auch bringt' Sogar für die Millionäre hat sie eine Mninclallr ans gestellt, mit der sic eins nach dem anderen dicier Schooßkinder des Glückes wegsangcn will, bis gar keines mehr übrig ist nnd alsdann die millionärlo>c, die schreckliche Zeit beginnen tan». Das ist das ttirthschafkspolitüche Ideal der französische» Radikalen, die sich tust am Ruder befinden. Der Fall Lcbaudn hat diese Leute entlarvt, hat ihr anti millionärcs Her; vor aller Welt ent hüll!. nnd nun heißt ec- für die Befolgten: „Rette sich, wer kann!" Eine gleich unglückliche Zeit ist für die Millionäre überhaupt noch nicht dagewcfen. Sogar in der eigentlichen Hcimath der Millio näre, im Lande der Nankees, mäkel! man bcr-cilS allerlei an ihnen herum. So hat z. B die..Ren»,. StaatSztg." Herrn Vanderbilt vom sozialen Standpunkt de» Pelz gewaschen, weil er sich einen solche» für dieien Winter im Wcrthe von Dollars 16R0»>M.) hatte machen lassen. Wenn das schon an;grünen amcrikanffchcii Holze mög lich ist, dann darf man sich freilich über die millionärfeindlichen Triebe, die der morsche europäische Stamm zeitigt, nicht so sehr wundern. Alles andere, nur lein Millionär sein in diesen schweren Zeiten! Brrr' Einem tan» ordentlich eine Gänielmitt über den Rucken taufen, wenn nian sich die traurige Lage dieser Unglück lichen. die der Fall Lebandp ansgedeckt hat, deutlich vor die Augen hält. Ter gewöhnliche Sterbliche kann Angesichts all des Schweren, das über die modernen Millionäre hcreingcbrochen ist. sich nnr vergnügt die Hände reiben bei dem Gedantcn an seine eigene Millionenlosigkcit. Er klopft voll Frohsinn ans seine lustige Tasche, hat immer gntcn Appetit, er singt Morgens und Abends vergnügt nnd munter: „Ich Hab' mein' Sach' ans nichts gestellt" nnd ist stets fidel. Der arme Millionär aber wandelt, von Sorgen be schwcrt. finster brütend einher nnd muß Tag u»d Nacht ans Mittel sinnen, wie er die druckenden Millionen .,c»n üc- elii" lmit Eleganzs los werden kann, damit er schließlich auch einmal in aller Seelenruhe von sich sagen kann, wie icin glücklicher millioncnloser Mitwallcr ans Erden ^ „Was frag' ich viel nach Geld nnd Gut, wenn ich zufrieden bin." Ist das nicht — millionärrffch? -or 2» 'U. Dez. Jahre». Veriailles. !i. Dez. General Mantenffel meldet: 5 Bataillone drr 1. Division machten hrnlc von Ronen einen Borstoß aus das linke Seine Ufer gegen stärkere, ans der Gegend van Briare bis Monlineai» nnd Grand Eauronne vargegangcnc feindliche Strestkrästc. Dicie wurde» theils zersprengt, tlicils in das feste Schloß Robert lc Diable geworfen, welches von linieren Truppen erstürmt wurde. Der Feind verlor zahlreiche Dodte und etwa IM Gefangene, darunter angeblich den Ebel der dortigen JronctilknrS. Ein offizieller Panier Bericht ergiebt. daß die Beichießung des Mont Avron an, 27. Dez. dem üejndc schwere Verluste zu- dic deutsche Tnrnerichost durch ihren Aiisichns: icde Bclhciligung an den sogen, olnmpifchen Spielen in Alhen im Jahre 18M ab gelehnt. Auch der belgische Tnrnerbimd. der niedcrländffclic, der cidgenoisifchc, sowie der schwedische Tnrncrbnnd haben die er hallenen Einladungen abgclchnt. da sich der Geist des Programms mlt ihren ernsten Bestrebungen nicht »ertrage. Perl! n. Ter dcnttch türkische Konflikt über den neu zu bo ietzcndcn ttirtischen Bofichafterposte» in Berlin ist beendet. Es ichwcbcn Vcrhandlnngen über die Ernennung Ghalrb Paschas, dcs bisherigcn türkischen Botschafters in Wien, zinn Botschafter in Berlin. — Der sozialistische Partcivorstand ist für den M. und lll. Dezcnibec ds I. zur Vernehmung vorgeladcn. ' Ancr. Lieb knccht nnd Singer weigern sicb, zu crichcincn. da sie sich ans ihre Eigenschaft als Reichstagsabgeordnete berufen. — Der Pariser „Gailtois" bringt folgende nwstcnösc Nachricht: Man sprich! in cingeweihten Kreisen von der bevorstehenden Ernennung einer sei» hohen Penönlichkcit. die in der letzten Zeit als Komponist und Zeichner viel von sich reden machte, zinn Offizier der sranzösi'chen Akademie unter dem Titel eines ausivärtigen Mitgliedes- Hamburg. In der Kleinen Rcichsslraße Nr. Kll wüthet seit vier Stunden ein Svcicherbrand. In dem Speicher lagern Trognen. Ocl. Wein nnd andere Waaren Sieben Dampiipnlce» suchen das Feuer aus icinen Herd zu beschränken. Ter Haiis- vcrwaitcr und ein Arbeiter werden vermißt: sie sind wahrscheinlich verbrannt, da die angeslclitcn Rettungsversuche von der Eisdecke deS hinter dem Speicher gelegenen Kanals aus mißlangen. Bic her war ein Eindringen in den brrnncndei: Speicher unmöglich. Kiel. Wegen zunehmenden Eisganges ist der Nordostiee- kaiial seit heute Mittag für Segelschiffe nnpassirhar. Die Dampfer fahrt ist bis jetzt noch unbehindert. B re § la n. ES gelang der Polizei, drei Falschmünzer, zwei Tischler nnd einen Müller, festznnebmen, welche Zwei nnd Drei Markstücke, sowie auch kleinere Manzen in großen Beträgen ge fälscht nnd verbreitet hatten. Wien. Der Reichskanzler Fürst Hohenlohe nnd seine Ge mahlin machten heilte Nachmittag Abschiedsbesuche. Tic Abreise erfolgt morgen früh 8 Uhr. — In Wiener Nenslad! wurde gestern .. morgen . . .. Nacht ein ziemlich heftiger, von kurzem donnerartigen Rollen glciteter Erdstoß vcnpürt. bc ZS i e n. Ter bevorstehenden Begegnung des Präsidenten Faure mit dem Kaiser Franz Joses und der Königin Viktoria in Nizza wird in diplomatischen Kreisen keine Wichtigkeit beigclcgt, da die Znfammenkunfl nur ein Hosüchkeitsatt fein werde. Es verlautet, Kaiser Franz Joses werde aiff der Rückreise Faure in Poris be suchen. London. Ans Konslantiiiobcl wird gemeldet, daß die Roth schilds sich bereit erklärt haben, der türkischen Regierung zivci Millionen Pfimd vorznstrccken und daß von biete, ^»iimne Ruß land dir Hälfte > conto der noch z» zahlenden Kriegsentschädigung erhalten solle. Peters b u r a. Hier brach ein Großfcuer i» einem öffent lichen Hanse aus. Fünf Mädchen nnd ein Mann sind verbrann!. Einige Mädchen ivagten den Sprung vom Dach und wurden schwerverletzt in das Hospital gebracht. K r a t a ii. wagen vvn der tranken. Zwischen Kielce und Lodz stürzte ei» Omnibus Straße in den Flnß Sämmtlichc Passagiere er-
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