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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.05.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-05-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191205309
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19120530
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19120530
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1912
- Monat1912-05
- Tag1912-05-30
- Monat1912-05
- Jahr1912
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.05.1912
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Riesaer O Tageblatt nnd Anzeiger Meblatt mü> AnMger). Lelegramm-Wreff« ßW I Fernsprechstell, Tageblatt Mrs» Nr. für die König!. Amtshauptmannschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. 123. Donnerstag, 30. Mai 1912, abends. 65. Iabrg. DaS Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag akcndS init SlnSnalnie ter Scnn- tnid Festtage. Vlerteljührlicher VezugSprcIS bei Abholung in der Expedition in Riesa I Mark 50 Psg., durch unsere Träger irei inS HauS 1 Mark 65 Psg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Poslanstaltcn 1 Mark 55 Psg., durch den Bricslräger srei inS Haus 2 Mark 7 Psg. Auch MonalsabonncmcntS werden arigenouimcii. Slnzeigcn Annahme siir die Nummer dcS Ausgabetages bis vormittag S Uhr ohne Gewähr. Preis sür die kleingespaltcue ^3 mm breite KorpuSzcilc !8 Psg. <LoknlpreiS 12 Psg.) Zeitraubender und . tabellarischer Sah nach besonderem Tarif. NotationSdnlck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — GeschäslSstelle: Goethestraße öS. — Für die Redaktion verantwortlich: Arthur Hähne! tn Riesa. ' - -------- Nachdem wiederholt durch «»vorsichtiges Gebühren von Kindern mit Streich hölzern und dergleichen Schadenfeuer entstanden sind, bestimmt die unterzeichnete König liche Amtshauptmannschast zur Verhütung solcher Vorkommnisse im Einverständnisse mit dem Bezirksausschuss« und in Erweiterung der unter dem 15. Februar 1904 erlassenen Bekanntmachung, nach welcher gemäß einer anher ergangenen Verordnung der König lichen KreiShauptmannschaft Dresden vom 24. Februar 1888 zur Vermeidung von Schadenfeuern darauf hingewiesen worden ist, daß bei der Aufbewahrung von Zünd hölzchen mit größerer Sorgfalt zu Verfahren und mehr darauf Bedacht zu nehmen ist, diese den Kindern weniger leicht zugänglich zu machen, daß derjenige, der Streichhölzer, Feuerwerkskörper oder dergleichen an Kinder unter 12 Jahren verkauft oder ihnen wissentlich überläßt, mit Geldstrafe bis zu 60 Mark oder mit Hast bis zu 14 Tagen bestraft wird. Außerdem will die Amtshauptmannschast nicht unterlassen, zur tunlichsten Ver hütung des AuSbrechenS von Feuer ans Folgendes aulmerksam zu machen: 1. Man gieße nie Petroleum, Spiritus, Terpentin oder dergleichen zum Anmachen oder Anfachen in die Feuerstätten oder in brennende Lampen. 2. Man benutze nie Benzin oder Aether, auch Fußbodenöl in Räumen, in denen offenes Licht oder Feuer sich befindet. 3. Man lagere nicht in unmittelbarer Nähe von Oefen und Herden Holz zum Trocknen. Man hänge nicht Kleider, Lappen, Betten, Tücher, Wäsche und ähnliche leicht Feuer fangende Gegenstände zum Trocknen in unmittelbarer Nähe von Feueranlagen der gestalt auf, daß aus der Feuerstätte springende Funken sie erreichen oder sie durch die ausstrahlende Hitze selbst in Brand gesetzt werden können. Die Entfernung von der Feuerstätte möchte mindestens 1 m betragen. 5. Man lagere nicht unter Treppen Holz, Papier, Lumpen und anderes im Falle eines Brandes Qualm verursachendes Material. 6. Man bringe überdies vor jeder Einfeuerungsöffnung ein Schutzblech an, um auf diese Weise das Entstehen eines Brandes durch da§ Herausfallen glühenden FeuerungS- materialeS zu verhüten. 7. Frische Asche ist stets in die für ihre Aufnahme bestimmten feuersicheren Be hälter bez. in die nach Z 138 des allgemeinen Baugesetzes vorgeschriebeneu Aschegruben zu schütten. Großenhain, am 25. Mai 1912. 1190 a 6. Königliche Amtshan-Imannschaft. ' 1 ... s> ,11 I m— Der unterzeichnete Rat beabsichtigt den allen WeiVaer Kirchweg — Flurstück Nr. 947 — vo.n der Klötzerstraße bis zu seiner Einmündung in den erweiterten Teil der Sedanstraße einzuziehen. ES ergeht hiermit die Aufforderung, etwaige Widersprüche binnen 3 Wochen, vom Tage des Erscheinens dieser Bekanntmachung an gerechnet, bei dem unterzeichneten Rate anzumelden. Ter Rat der Stadt Riesa, am 30. Mai 1912. F. Kirschen-Verpackftung. Die diesjährigen Ktrschtunutznngeu in der Alleestrasze, in der Rosenstraße, in der Oschatzer Straße und in der Straße nnck» dem Exerzierplätze in Gröba sollen Sonnabend, den 1. Juni 1912, nachmittags 6 Nhr im Große'schen Gasthose in Gröba meistbietend verpachtet werden. Pachlbedingungcn werden im Termin bekannt gegeben. Schriftliche Angebote werden bis Freitag, den 31. Mai 1912, nachmittags 4 Uhr angenommen. Die Bieter bleiben bis zum 4. Juni an ihre schriftlichen Angebote gebunden. Gröba, am 29. Mai 1912. Der Gemeindevorstand. Kirschenverpachtung. Die Kirschennutznng der Gemeinde wi,d Sonntag, den 2. Juni 1912, nachm. 5 Uhr im hiesigen Gasthofe meistbietend bedingungsweise und gegen Barzahlung öffent lich Verpachtet. Lorenzkirch, den 28. Mai 1912. R. Görne, Gem.-Vorst. 8ps^Kasse 8i»8ba. Unter Garantie der Gemeinde. Geschäftsstelle: II ZN Gemeindeamt. II LINSVUSS, « >2 jo Geschäftszeit: Montags — Freitags 8—1 u. 3—5 Uhr. Sonnabends 8—1 Uhr u. 2—3 Uhr. — Strengste Geheimhaltung aller Einlagen. — Oertliches rind Sächsisches. Riesa, 30. Mai 1912. —* Am gestrigen letzten Tag des diesjährigen König- schießenS hatte sich abends eine große Menschenmenge auf dem Festplatze eingefunden. Der Einzug des neuen Schützen königs erfolgte kurz nach ^10 Uhr. Mitglieder des Freiw. RettungSkorpS begleiteten mit brennenden Fackeln den Zug. Als dieser sich in Bewegung setzte, sollte auch mit dem Ab- brennen des angekündigten Feuerwerks begonnen werden. Ein Mißgeschick bereitete dem Schauspiel aber ein sehr schnelles Ende. Von dem zuerst abgebrannten Feuerrad entzündete ein Funken die übrigen in einem Korbe ausbe wahrten Feuerwerkskörper, die sofort in Flammen auf gingen. Unbefriedigt mußten daher die vielen Hunderte den Platz verlassen. Viele entschädigten sich dadurch, daß sie dem Einzug der Schützen folgten. Dieser bewegte sich durch die in der gestrigen Nummer deS Riesaer Tageblattes bekannt gegebenen Straßen und wurde überall durch Bunt feuer, Raketenschüffe und Illumination begrüßt. Gegen '/ill Uhr langte er an seinem Ziel, vor WeserS Restaurant in der Niederlagstraße, an. AIS der Zug sich durch die Goethestraßs bewegte, brannten Kinder Buntfeuer-Streich- Hölzer an und warsen diese in die Luft. Hierbei fiel ein solches Streichholz in eine Wohnung deS Grundstückes Nr. 5 und verursachte einen Gardtnenbrand. —* Im Gesellenheim deS Eisenwerkes ist heute vor mittag ein Fahrrad gestohlen worden. Ferner wurde ein Fahrrad, Marke Brennabor, aus dem Hausgrundstück Bahnhofstraße Nr. 2 entwendet. DaS letztere Rad hat eine nach oben gebogene Vorbaulenkstange und auf der Glocke befindet sich der Name Naumann, Strehla. Des Diebstahls verdächtig ist ein Mann Mitte der zwanziger Jahre, etwa 160 bis 165 Zentimeter groß. Er war bekleidet mit schwarzem Anzug und schwarzem steifen Hut. —* Bon der hiesigen Polizei wurde der aus einer schlesischen Anstalt entwichene Fürsorgezögling Johann Kassner aus Neiße aufgegriffen. Der junge Mensch wird außerdem des Bettelns und Diebstahl» beschuldigt. — Sine hier zugereiste Frauensperson aus Frohburg mußte wegen plötzlicher Erkrankung durch Mitglieder der SanitätS- kolonne nach dem Krankenhau» gebracht werden. — Ballon Riesa des Königlich Sächsischen Vereins für Luftschiffahrt stieg, wie bereits kurz gemeldet, am 26. d. M., den 1. Pfingstketertag, um 10 Uhr vormittags in Nünchritz auf. Führer war Herr Hauptmann v. Funcke, als Mitfahrer befanden sich noch im Korb Herr Chemiker Papperitz und Herr Assessor Risse aus Dresden. DaS Luft fahrzeug legte die Strecke Nünchritz—Wien in 9*/z Stunden zurück, wobei stellenweise, namentlich bei Bodenwind 70 bis 90 Kilometer Geschwindigkeit erreicht wurde. Die sehr abwechslungS- und genußreiche Fahrt führte über Moritz burg, die Dresdner Heide, die Sächsische Schweiz, Lissa a. d. Elbe, Jglau,, Znaim bis nach Leopoldsdorf, dicht östlich Wien, wo die Landung trotz des Sturmwindes sehr glatt erfolgte. Die Fahrer sprachen sich sehr lobend über die gastliche Aufnahme seitens der Bevölkerung, namentlich seitens des Herrn Dr. Weil in Leopoldsdorf aus. —* Ballon „Glb^", der am 2. Feiertag in Nünchritz aufstieg, ist sehr glatt bei Lublin gelandet. Ballon „Heyden I" startete am 28. Mat abends 8,27 Uhr mit den beiden Führerinnen Fräulein M. und E. Große- Meißen. Die Landung erfolgte am 29. Mai vormittags 9.5 Uhr sehr glatt bet Revier in Posen. — Wie bereits mitgeteilt, hat der rechte Flügel der nationalliberalen Partei als Gegengewicht gegen- über dem ReichSverband der nationalliberalen Jugend einen altliberalen Reichsverband ins Leben ge rufen. Zu dieser Gründung schreiben die „Sächsischen Nationalen Blätter", die Korrespondenz deS nationalliberalen Deutschen ReichSoereins zu Dresden: „Die nationalliberale Partei Sachsens hat gemäß ihrer ganzen Stellung in der Gesamtpartet keinen Anlaß, dieser neuen Sonderorganisation näher zu treten. Die nationalliberale Partei Sachsens hat überhaupt weiterhin, da» sei rund herauSgesagt, keinerlei Veranlassung, Anschluß zu den Konservativen zu suchen. Sie würde, wollte sie die» tun, geradezu ihre selbständige Existenz gefährden, die gerade für ein Land mit der sozialen und wirtschaftlichen Struktur SachsenS ein absolute Notwendig, keit ist. Der Weg unserer sächsischen Partei muß nach wie vor gehen: nicht links, nicht rechts, sondern geradeaus. Diese Richtlinie, wie sie der Abgeordnete Hettner in unserem Blatte (den „Sächs. Nat. Bl.") vor mehr denn zwei Jahren anläßlich unserer Chemnitzer Tagung oufsteltte, muß uns ahne Frage auch heute noch maßgebend sein. Und was die nationalliberale Jugend betrifft, so hat sie auf dem Parteitage in Berlin sowohl, wie auch späterhin in ihrer Presse wiederholt Erklärungen abgegeben, aus denen man schließen muß, daß sie sich der hohen Verantwortlichkeit, die für sie aus der größeren Selbständigkeit ihres Neichsoer- bandeS gegenüber der Gesam«Partei resultiert, wohl bewußt ist. Man kann deshalb wohl darüber streiten, ob diese neue Sonderorganisalion ein zwingendes Bedürfnis war. Denn eine nationale und liberale Mittelpartei müssen wir auch ohnedies bleiben." — Der diesjährige Pfing st verkehr erforderte auf dem Dresdner Hauptbahnhof die Einlegung von insgesamt 364 Sonderzügen. ES entfallen davon auf die Linie Bodenbach 96 Sonderzüge; auf die Linie Chemnitz 121 Sonderzüge; auf die Linie Görlitz 31 Sonderzüge; auf die Linie Döbeln-Leipzig 25 Sonderzügc; auf die Linie Riesa-Leipzig am 24. Mai 4, 25. Mai 15, 26. Mai 18, 27. Mai 6, 28. Mai 16, 29. Mai 4, zusammen 63 Sonder- züge; auf die Linie Berlin 28 Sonderzüge. —* In der Erkenntnis, die Interessen der Schule Gabelsberger eines Bezirks tatkräftiger vertreten zu können, nachdem die darin bestehenden Vereine in einer Gemein schaft mit gleichen Zielen organisiert stad, gründeten am 4. November 1900 mehrere Vereine Gabelsbergerschen Systems in der näheren und weiteren Umgebung deS als Ausflugsort bekannten CollmbergeS den Collmgau- verband GabelSbergerscher Stenographen vereine. In den 12 Jahren seines Bestehens ist der Verband unablässig bemüht gewesen, die ihm als Glied deS großen deutschen Slcnvgraphenbundes „Gabelsberger" auferlegten Pflichten n ch besten Kräften zu erfüllen. Da in ihm Vereine in Dahlen, Gröba, Mügeln, Oschatz, Ostrau, Riesa, Strehla, Wermsdorf und Wurzen vereinigt sind, so erstreckt sich seine Wirksamkeit auf ein weites Arbeitsfeld, zu dessen Bestellung in neuerer Zeit ein Preß- und Propaganda-Ausschuß eingesetzt wurde. Für die im Interessengebiet de» Verbände» bestehenden, ihm noch nicht angehörigen Vereine ist eS empfehlenswert, den Anschluß noch nachzuholen. Auch die Möglichkeit ist vorhanden, daß Systemgenossen dem Verbände als einzelstehende Mit- glteder beitreten können. Alljährlich veranstaltet der Ber- band Preis-, Richtig- und Schönschreiben. Außerdem sind mit den regelmäßig statlfindenden Frühjahr»- und Herbst. Versammlungen Wetlschreiben verbunden. Eine Preisschreib- Stiftung setzt da» PreiSriLter-Kollegium in die Lage, die von ihm als ihrer würdig erachteten Arbeiten mit wert vollen Prämien auSzuzeichnen. Die Herbstversammlung insbesondere umfaßt auch ordentliche Prüfungen sür Ge schäftsstenographen und Praktiker. Zu diesem Zwecke fungiert eine besondere Kommission, die nach Befund den Er'olg einer abgelegten Prüfung durch ein Zeugnis be- stäligt. Für hervorragende Leistungen werden Prämien vom Deutschen Stenographenbund ,«abel»berger" gewährl.
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