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Dresdner Journal : 26.02.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-02-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188702269
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18870226
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18870226
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1887
- Monat1887-02
- Tag1887-02-26
- Monat1887-02
- Jahr1887
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- Dresdner Journal : 26.02.1887
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1887 Sonnabend, den 26. Februar, abend- M47 Dres-nerÄmuMl 8<>iel>e» tritt ko,t- ui>ä ligiou». hat sich bereit erklärt, Feuilleton Ausdrucks in Die Stiefmutter. war eine erkennend Partien. rinde. duuxng» st. tkrt g abend« emrtod«, Vorm, l» n 4 Ude nnddimß; Kapcllt: .in. » und redign A ü>« 8 llh. der Solo» C. B. bigboit. 2b M. -ack rot 60,7V, ^nmehl der ,00 M„ ne'.mehl )0 M., ,bOM.: tlichtamtlicker Teil. Telegraphische Wachrichten. Paris, 26. Februar. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Die xepublikani'chen Blätter sprechea sich dafür auS, daß die Kammer dir vom Senat au de« Budget beschlossenen Modifikationen gutheiße. Meldungen auS Nizza zufolge dauert dir Ab- rrisr drr Fremden fort; dir Zahl der bereits Ab- gereisten wird auf 15006 geschätzt. Paris, 25. Februar, uachtS. (W.T.B.) Der Senat nahm in der Abendfitzung daS Einnahme- dudget mit men gen von der Kommission za den Beschlüssen der Deputierte kammer vorgrschlageuen Modifikationen au und genehmigte sodann daS Budget im Ganzen (W. T. B.) Rach hier hat sich Stanley mit der Erfindung, der Gestaltung, Wärme und Tiefe des ungestörter Folge; statt vorwalten' - l^ipaiU - ». Mo««, kort« Looäoo -UorU» F 6o , >«rU»: Mo»«»: L SUStoM«, vo» a»ütl»aiU«»U*» ««vUrSi» LotxM»; Lommiom«»»» ä« Für die Gesamtlettung verantwortlich: Gtto Vanck, Professor der Litteratnr- und Kunstgeschichte. Lvllttuö txm»x,xodUkroi>« kaum einsr Tsil« icioinor 8cllriN 20 ?k llvter ..kiniks«ooltt" äl« Teils b0 kt. 8«i 1'»d»Um»- a. 2Ut»rim»t» «vtapr. Lr»«detn«a, lULlieU mit äar 8o»»- nuä k'sisrt»^« »dsoä». iPr»- 0-17» Ium- 1k4,2b n loco M. S, -August Spm- i »s,so Juli- matter. ai-Juni w. M. ». mi-Juli eckt. 6 M., inlän- lb M., ruf- rcmder id. - , do. —17b; Futter- Haser, er — Mais ) 12V amm- )0 Ko. terware w M.; Wicken hweizen rufsifch netto iLinler- >—240, >—2ÜS. Faß, - M.; ) 22,bv bv M.; Futter- 00 Ko. 4v M.; pr. 10« mA Wetter: M, gen rc. in verkausen u.,u»a 4 erbeten Saal war gefüllt und die Teilnahme de» Publikums lebhafte und verdienter Weise höchst an- für die schönen Ausführungen Dresden, 26. Februar. Die Wahlergebnisse im Reichslande. So sehr das Gesamtergebnis der jüngsten Reichs tagswahlen in allen nationalgesinnten Kreisen eine freudige Erregung verursachte, so sehr verstimmten die aus Elsaß-Lothringen eingegangenen Nachrichten. Drei Regierungen folgten bisher auseinander in den Reich». g Vorm t der da oche der NttSdien- dienst um h. Mon. Stunden, « Borge abend die den vor«. rutiou ok kam. m ut II Qllu 6 p. lsdrutiov ». ck urlog v. euoopt au^ vnk l-e ckuriog v. ru. oo 'la»»«» »» kn 8oütd a 8anä»^ t 8«rrie« ruoon »t on tde »— 8sr<l >. Divio« tuoä»^ »t t ü p. w. >1^ elow in »vii? l. Laods/, d-luthrr. Nr. 101 „Kaiser Wilhelm König von Preußen", Szczesny des 8. Infanterie-Regiments „Prinz Johann Georg" Nr. 107, Meißner des 10 Infanterie- Regiments Nr. 134 und Ilgner des 1. Husaren- Regiments Nr. 18, des Hauptmanns der Landwehr- Infanterie von Zehmen de- Reserve - Landwehr- Bataillons (Dresden) Nr 108, diesen mit der Er- laubniß zum Forttragen der bisherigen Uniform, der Premierlieutenants der Landwehr-Infanterie Schnei der des 1 Bataillons (Chemnitz) 2. Landwehr- Regiments Nr. 101 und Baumgarten-CrusiuS de» I. Bataillons (Pirna) '>. Landwehr-RegimentS Nr. 102, diese mit der Erlaubnitz zum Tragen der Landwehr- Armee-Uniform; die Verabschiedung des charakterisieren Obersten z. D. von StranSky von Stranka und Greifsenfels, des charakterisirten Rittmeister» z D von Plate und des Premierlieutenants z. D. Zehl, diesen unter Verleihung des Charakters als Haupt mann, in Genehmigung ihrer Gesuche auS Allerhöchsten Kriegsdiensten, unter Fortgewährung der gesetzlichen Pension und mit der Erlaubniß zum Forttragen der bisherigen Regiments Uniformen milden vorgeschriebenen Abzeichen. Dresden, 24. Februar. Gr Königliche Majestät haben dem vormaligen Ortsrichter Johann Gottlieb Schmidt in Reudnitz das Berdienstkreuz Allergnädigst zu verleihen geruht. Se. Majestät der König haben dem Kaufmann Eduard Schippan in Dresden das Prädikat .König licher Hoflieferant" Allergnädigst zu verleihen geruht. die Erp ditio« bi» Wadelai zu begleite«. Rom, 25. Februar. (W T. B ) Der König empfing heute den deutschen Botschafter v. Keudell in längerer Audienz. Im Befinden des Kardinals, Staatssekretär» Jacobini, ist eine weiter« Lerschlimmrrung ein- getreten. ' Brüssel, 25. Februar. (rufetz,««.) Hildegard» Herz krampfte sich zusammen, al» sie sah, wie zärtlich Matthias Weid und Kind au seine °° " di-»». Lulrolo« Kuwwsrv : 10 ?i. - Kk-int. Lnpackitivo «l« Dr—ck»«r "nnriala Dr»«i«o, Tv-Q^srotn»— Ho. »a Verhältnisse, die hier herrschen, hatten den frechste« Lügen den Boden nur gar »u gut vorbereitet. Da konnte es nicht auSbleiben, daß gerade dasjenige, wa» in Altdeutschland in erster Linie dazu berufen war, die Biertischpolitiker zu ernüchtern und aufzurüttel«, nämlich dw drohende Kriegsgefahr, hier zu Land« eine wahre Panik hervorrief, die jede» vernünftige Nachdenken und Handeln von vornherein auSschlotz D,e geschickte Ausnutzung dieser Panik (eiten» gewissen, loser Wahlagenten brachte e» dann fettig, daß, wäh rend die Versöhnung mit dem Bestehenden in de« letzten Jahren thatsächlich fortgeschritten war, gerade da» Gegenteil bei den Wahlen dokumentiert wurde." ,Hier nur zwei Beispiele, „wie'» gemacht wurde". Man höre und staune. In den meisten Grenzdistrik ten erklärten eine Menge Wähler, lediglich deshalb für den Protestkandidaten zu stimmen, weil sie sonst Gefahr liefen, bei einein etwaigen Überfall feiten» der Franzosen von denselben gebrandschatzt zu werden. I« Landkreise Metz kam noch größerer Unsinn zu Tage. In letzter Stunde hatte da» Remlingersche Komitee erklärt, Antoine bedeute den Krieg. „Da» wünsche« wir ja, meinten die Bauern, bei einem Überfall der Franzosen und einem darauf folgenden unausbleib lichen Siege der Deutschen giebt» wieder KriegSent- schädigungen, wie 1871, welche der bankrotten Land wirtschaft wieder auf die Beine helfen". Gegen ei« gewisses Etwa» kämpfen eben die Götter vergeben»." Dies bestätigt auch die „Politische Korrespondenz", welche schreibt: „Die Bevölkerung der Reichslande lebt der Überzeugung, daß ein deutsch-französischer Krieg durch einen überfallartigen Einbruch französischer Truppenkörper eröffnet werden wird und daß, in An betracht des Grundsatzes der deutschen Heeresleitung: Unter keinen Umständen vor beendeter Mobilmachung und Versammlung in ernstere Unternehmungen einzu treten, auf diese Weise ein großer Teil de» Laude» den französischen Truppen auf vielleicht 14 Lag« preisgegeben bleiben könnte; dann würden auch wohl noch die ersten Entscheidungen auf dem Boden von Elsaß-Lothrlngen ausgesochteu »erden. Nun kenne« die Elsässer und Lothringer da» französische Heer und gewisse Grundsätze französischer Kriegführung zur Ge nüge, um sich nicht vor einem feindlichen Austrete« der französischen Truppen recht sehr zu fürchte». Brandschatzuna, Standrecht u. f. w. wären von eitler feindlich auftretenden französischen Armee mit Sicher heit zu erwarten, auch mag da» Vertrauen in die Disziplin einer solchen im Lande nicht allzu groß sei«. Kurz und gut: Die Sorge, bei den künftige« fran zösischen Befehlshabern nicht al» „treulo»" zu gelte«, oder al» deutschgesinnt denunziert werden zu köane«, war nicht nur für viele Wähler, sondern für ganze Gemeinden maßgebend. Den deutschen Belagerungs zustand, die Unzufriedenheit der deutschen Regierung u. s. w. fürchtet man weit weniger und zog daher da» kleinere Übel — die Unzufriedenheit der deutschen Verwaltung, vor, um sich vor de» größeren Übel — der Unzufriedenheit Frankreich» — zu sichern. Diese Erwägung entschied die Wahlen" „Besser kann übrigen» die Lage nicht charakterisiert werden, al» mit folgendem Ausspruch eine» hiesige«, mit der Landbevölkerung vielfach verkehrenden Be amten. „Die Leute sind hier zu Lande", äußerte der selbe dem Berichterstatter de» „Deutsch. Tgbl." gegenüber, „völlig unberechenbar; Jahre lang hegen sie die ver nünftigsten Ansichten, wenn'» aber darauf ankommt, dieselben bei einer wichtigen Gelegenheit zu bethätiaen, da verlieren sie den Kopf, lassen sich vom ersten besten Lumpen betölpeln und machen die größten Dumm heiten, die sie natürlich unmittelbar nachher bitter be reuen/ „Wenn allerdings diese leider nur zu wahre Cha rakteristik und die vorherigen Anführungen die Elsaß« Brust zog. Ja, sie war in der That ein lästiger Fremdling geworden im Vaterhaus, in der Liebe de» Verlobten hatte sie der falschen Freundin weichen müssen, überall war diese Siegerin gegen sie geblieben. O, wie sie sie haßte und den Knaben, der ihre Züge trug, und der sie vollends aus dem Herzen de» Vater» ver trieben hatte! — Maria war nach der Geburt de» Knaben noch schöner geworden, und es schmeichelte der Eitelkeit ihres Gatten nicht wenig, daß, wo er immer mit seinem Weibe bei einem Feste erschien, sie an Liebreiz und Anmut alle anderen Frauen und Mädchen weit übertraf, und stet» die gefeiertste und gesuchteste Tän zerin war. Hildegard war durch kein Zureden de» Vater» und der Muhme zu bewegen, an irgend einem Feste teil zu nehmen, sie scheute vor jeder Be rührung mit der Außenwelt zurück und suchte die Einsamkeit, um die Wunde ihre» Herzen» vor allen beobachtenden Blicken zu verbergen. — Sie hätte e» nicht vermocht, bei rauschenden Fest lichkeiten fröhlich zu sein mit den Fröhlichen, auch war ihr der Gedanke, bei einer solchen Gele genheit vielleicht Konrad Overstolz zu begegnen, höchst peinlich; diese Furcht war jedoch, wie sie bald erfuhr, durchaus unbegründet, denn gleich ihr selbst hielt er sich fern von allen geselligen Vergnügungen. Hilde gard empfand bei dieser Wahrnehmung eine gewisse Genugthuung, zuerst, weil sie darin, daß er jede» Zu sammentreffen mit Mana vermied, einen Bewei» seine» ernsten Willen», den Frieden und die Ehre ihre» Vater» heilig zu halten, zu finden meinte, dann aber auch, weil sie an der sichtbaren Verstimmung, «it der ihre Stiefmutter von jedem Feste heimkehtt«, ermaß, empfundener, und dramatisch lebensvoller Musik ge geben. In Bezug auf Stoff und Form kann man indessen eine Wahrnahme nicht abwcisen. Der Ver fasser des Textes hat Szenen aus der Ilia» in dra matischer und lyrischdramatischer Form höchst geschickt und mit poetischer Bearbeitung zu einem abgeschlossenen Ganzen zusammengefügt. Sämtliche Szenen — sogar die Schilderung deS Kampfes zwischen Hektor und Achill erscheinen für die Darstellung auf der Bühne mit genügen Änderungen sehr wohl möglich und ge eignet.. Damit stellt sich auch ihr Bedürfnis nach solcher Darstellung entschieden ein und die Zumutung an die Hörer, sich drei Stunden lang mit ihrer Phan tasie einer lebendigen Vorstellung der Handlung und ihrer Situationen hinzugeben, wird belästigend, und muß den Eindruck der Musik mindern, die für ihre individuelle Gattung und Form immer die Berech tigung vom Stoff und poetischen Inhalt des Texte- empfangen muß In diesem Fall schwankt da» Werk zwischen Konzertsaal und Bühne al» Konzettoper; die Rücksicht auf den Konzertsaal beeinflußt entweder den Komponisten in Form, Stil und dramatischer Au-druckS- weise, oder die Entbehrung der Bübnendarstellung schwächt die Wirkung der Musik für die Hörer ab. Beide» wird in dem Werke mehr oder weniger fühlbar, namentlich in dessen erstem und auch zweitem Teil. Im ersten sei die charakteristische erste Scene de» Achille«» hervorgehoben, im zweiten Teil die beginnend« stim mungsvolle Scene der Andromache, der Morgengesang der Trojaner, und da« prächtige in hochbewegtem Affekt sich steigernde Chor, welches den Kamps zwifche« den beiden Helden schildert. Die ganze Kraft und innigste Hingebung seine» Talent» hat Bruch dem der melodischer und deklamatorischer Phrasen tritt eine geschlossene Melodik ein, eine in Form und Durchführung gedanklich schärfere charakteristisch abgerundete Zeichnung und eine feinere Färbung und auf Wohlklang bedachte Behandlung de» Chor». Die Leichenfeier des Patro klus, mit Einschluß der Orchestersätze (Ringkämpfer und Wagenrenner), da» folgende Chor, das Duett zwischen PriamuS und Achill und der Klagegesang der Andromache bilden eine bedeutende, geistvolle schöne Schöpfung Bruchs. Aber den Genuß derselben zu erhöhen, würde e» zweckmäßig sein, die ersten beiden Teile, in denen selbst die gelungensten Scenen (durch Wortwiederholungen) unmäßig gedehnt sind, ganz wesentlich zu kürzen. Auf die Wünschenswette Dauer von zwei Stunden würde da» Werk allerdings schwer lich zu bringen sein, aber schon eine dreißig bi» vierzig Minuten betragende Kürzung würde ein ganz ent schiedener Gewinn für dessen Eindruck werden. Der Freitag, den 25. Februar, brachte der Neustädter Thorgesangverein unter Leitung des Hrn Musik direktors Fr. Reichel Bruchs neues Werk „AchilleuS" zur Aufführung. Diefe gab den erfreulichsten Beweis von der Leistungsfähigkeit des Vereins und von dem künstlerischen Ernst und Eifer, womit das Unternehmen diefe» Konzerts ergriffen und durchgefühtt ward. Der Dirigent Hr. Fr. Reichel hatte das Werk mit außer ordentlicher Sorgfalt und trefflicher Auffassung ein- studieit. Seine Leitung war sicher und ungemein be lebend, der Chorgesang lobenswert präzis, frisch und schwungvoll, die Leistung des GewerbehauSorchesterS sehr anerkennenswert. Vor allem aber wurde die Gesamtwirkung durch eine in so hohem Grade selten erreichbare Eigenschaft gehoben: durch die ganz vor zügliche Ausführung der Solopartien seitens der Frau elmalie Joachim (Andromache), deS Frl. Wally Echauseil (Thetis, Polyxena) und der Herren Gude- Hus (ÄchilleuS), Scheidemantel (Hektor, Odysseus) und Krolop (Agamemnon, PriamuS). Ihre Leistungen waren so gleichmäßig ausgezeichnet, voll wärmster Hin gabe und künstlerischen Können- in musikalischer Be handlung, Deklamation und Ausdruck, daß ein Her vorheben eine» einzelnen als ungerechtfertigt ersehn »en würde. Max Bruch hat in diesem seinen früheren der- attigiu Tondichtungen sich anreihenden Werke wieder «it großem Talent, Begeisterung und kunstfettiger Technik eine Fülle guter, poetisch und edel landen, welche alle, auch diejenige de« jetzigen Statt halter- eingerechnet, dem Grundsatz der Milde und Nachsicht huldigten. Eine ungeheuere Summe an Geld mitteln wurde auf die Reichslande verwendet, die Re gierung bewies ein unermüdliche» Entgegenkommen, aber immer von neuem versuchen die Elsaß-Lothringer nach Art ungezogener Kinder mit dem Feuer zu spie len", schreibt die ,Köln. Ztg", „sie senden über die Vo gesen immer neue verführerische Lockrufe, die zwar ver geblich sind, aber immerhin für Deutschland verhäng nisvoll werden können Sache de» deutschen Reichs tage» wird e» sein, zu prüfen, ob angesicht- der Nach wirkungen, die da» System Manteuffel gezeigt hat, nicht vielleicht besser da» französische Verwaltung-- muster im Reich-lande angewandt würde. Schon im nächsten Etat ist dazu beste Gelegenheit. Die Stadt Straßburg hat vorläufig noch jährlich je eine Mil lion Mark dem Reiche al» Gegenleistung für die Abtretung der entbehrlich gewordenen Festungsgrund- stücke zu zahlen. Diefe Last ist der Stadt sehr em pfindlich, und so hat die neue Gemeindevertretung den Kaiser bei seiner letzten Anwesenheit gebeten, diese Jahressumme vom 1. Januar diese- Jahre- an um die Hälfte herabzusetzen, somit die Aufschiebung der Zahlung des Reste- — ohne Zinsen — für die dop pelte Zeit zu gestatten. Der Kaiser hat damals an gesichts der günstigen Gemeindewahlen und de- glän zenden Empfange- die Erfüllung der Bitte unter der ausdrücklichen Beschränkung zugesagt, daß auch der Reichstag zustimmen werde. Der Reichstag würde ja auch zweifellos zugestimmt haben, wenn nicht in zwischen die Lage sich völlig geändert hätte. Heute ist der Bewei» erbracht, daß die Voraussetzungen des Kaiser!. Versprechen» eitel Schein und Schall waren, daß die Straßburger in ihrer großen Mehrheit Feinde deS Reiche» sind, daß sie kein Bedenken tragen, ihr Land und ihre Stadt dem Schrecken eine» neuen Kriege- auSzusetzen, um die Verbindung mit dem deutschen Reiche gewaltsam zu lösen. Mit dieser neuen Thatsache wird der Reichstag rechnen müssen. Wir bezweifeln, daß die Darlegungen des Hrn Kable, wenn er demächst die Wünsche der Stadt Straßburg im Reichstage verfechten wird, imstande sein werden, nach zuweisen, daß auch jetzt noch die Voraussetzungen deS Kaiser!. Versprechens vorhanden sind. Dann aber sehen wir auch deinen Grund, die Straßburger, die nun einmal — wenn auch vergeblich — französisch werden wollen, anders als a In moä« kransni»« zu behandeln." Vieles im Reichsland erklärt sich aus den Ver hältnissen. Der Einfluß der Notare, welche schon ost genug auf eine wenig rühmliche Weise vom Schau platz verschwanden, sowie derjenige von Notablen dritten und vierten Ranges, welche lediglich ihren Botteil suchen, wurde allzulange überschätzt. Dazu kommt, daß die große Masse des Volks führerlos und urteil-lo» ist. Die achtzehnjährige Napolenische Herrschaft hat die Bevölkerung so unselbständig ge macht, daß die verschiedensten protestlerischen Schreier Einfluß erlangten. „So hat sich der Geist der Auf lehnung immer weiter entwickelt", schreibt man dem „Deutschen Tageblatt" aus Metz, „und schließlich selbst in solchen Kreisen eingenistet, wo er sonst so sehr ver pönt ist, wie das Verhalten de- Abb« Simonis, der trotz deS öffentlichen Tadel- selten seine- Bischofs weder fein Manifest noch seine Kandidatur zurück gezogen hat, am deutlichsten beweist." „Indessen würde man einen großen Irrtum be gehen, wollte man dem in Rede stehenden, übrigens völlig überraschenden Wahlergebnisse einen allzu hohen Wett beimessen und namentlich in demselben den wahren, aufrichtigen Ausdruck der Gesinnung im Lande erblicken. Auch hier ist viele- auf eine unverschämte Wahlmache zurückzuführen, und die miserablen Preß« dritten Teil gewidmet. Dieser bietet uns Schönheit Amtlicher Teil. DrrSde«, 26. Februar. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, nachstehende Personal-Ver änderungen in der Armee zu genehmigen. Lrntnunugtn, Lefördernngen, Versetzungen rr. Die Wiedereinstellung des Premierlieutenants L In «uits deS 10. Infanterie-Regiments Nr. 13^ Wahle, unter dem 15. März n. bei diesem Regiments; die Beförderung des Premierlieutenants im 5. Infanterie- Regimente „Prinz Friedrich August" Nr. l04 Teich mann, zum Hauptmann und Kompagnie-Chef, vor läufig ohne Patent; die Ernennung deS charakterisitten Premierlieutenants im.5. Jnfanterie-Regimente „Prinz Friedrich August" Nr. 104 Claus, zum etatsmäßigen Premierlieutenant mit einem Patente vom Tage der Eharakterisirung; die Beförderung des Sekondelieute- nantS im 1. Jäger-Bataillone Nr. 12 von Erdmanns dorff, zum Premierlieutenant, vorläufig ohne Patent; die Beförderung deS Portepeefähnrichs im 8. Jnfanterie- Regimente „Prinz Johann Georg" Nr. 107 Thilo, zum Sekondelieutenant; die Versetzung des Premier- lieutenantS der Landwehr Kavallerie Rohde des 2. Bataillons (Wurzen) 7. Landwehr-Regiments Nr. 106, zu den Offizieren der Reserve des 2. Ulanen-Regiments Nr. 18; die Versetzung des Assistenz-Arztes 2. Klasse Or. Fichtner des 1. (Leib-) Grenadier-Regiments Nr. 100, unter Beförderung zum Assistenz - Arrte l. Klasse und unter Belassung in seinem Kommmando mr Universität Leipzig, zum 2. Feld - Artillerie- Regiment« Nr 28, Garnison Freiberg; die Beförde rung deS Assistenz-ArzteS 2. Klasse l)r. Trenkler des Fuß-Artillerie-RegimentS Nr. 12, zum Assistenz- Arzte 1. Klasse; die Beförderung der Assistenz-Ärzte 2. Klasse der Reserve vr. Brink und Mäcke des 1. Bataillons (Chemnitz) 2. Landwehr-RegimentS Nr. 101, vr. Hasenbein, Vr. Barth und Rößler de» 1. Bataillon- (Zwickau) 6. Landwehr-RegimentS Nr. 105, vr. Schröder und vr. Nagel des 1. Bataillons (Leipzig) Landwehr-Regiments Nr. 106, vr. Siedel des 2. Bataillons (Wurzen) 7. Landwehr- RegimentS Nr. l06 und vr. Michael deS Reserve- Landwehr-Bataillons (Dresden) Nr. 108 zu Assistenz- Aerzten 1. Klasse der Reserve; die Beförderung der Asistenz-Aerzte 2. Klasse der Landwehr vr. Müller und vr. Wolf des Reserve-Landwehr-BataillonS (Dre-den) Nr. 108, zu Assistenz-Aerzten 1. Klasse der Landwehr; die Beförderung des Unterarztes vr. Geier de» 2 Jäger-Bataillons Nr. 13, zum Assistenz- Arzte 2. Klaffe; die Beförderung der Unterärzte des Beurlaubtenstandes vr. Stiehler des 2. Bataillons (Annaberg) 1. Landwehr-Regiments Nr. lOO, vr. Feucht und Vr. Kell des 1. Bataillons (Plauen) ä. Landwehr-RegimentS Nr 104, vr. Leonhardt des 1. Bataillons (Zwickau) 6. Landwehr-RegimentS Nr. 105, vr. Schwarzbach deS 2. Bataillons (Wurzen) 7. Landwehr-RegimentS Nr. 106 und Roch de» Referve-Landwehr-Bataillons (Dresden) Nr. 108, zu Afsistenz-Aerzten 2. Klasse der Reserve. v. ^bschitd»d«wiüigu»ytn. Die Stellung zur Disposition des Majors und Bataillon-- Kommandeurs im 1. (Leib-) Grenadier- Reaimente Nr. 100 Legler, in Genehmigung seines Abschiedsgesuches, mit der gesetzlichen Pension und der Erleubniß zum Forttragen der Regiments-Uniform mit den vorgeschriebenen Abzeichen, sowie unter gleich zeitiger Verleihung deS Charakters als Oberstlieute nant; die erbetene Verabschiedung nachstehend auf- geführter Offiziere deS Beurlaubtenstandes aus Aller höchsten Kriegsdiensten und zwar: des Premierlieute nants der Reserve Schulze des 7. Jnfanterie-RegimeutS „Prinz Georg" Nr. 106, der Sekondelieutenants der Reserve vr. Meier des 2. Grenadier-Regiments eingeganarner Meldung, seinen Begleitern gestern in Sansibar a«f dn» „P adura" nach Banana eingeschifft. Der ara bische Häuptling Typotyp ladrliodr.... 18 dlicrll
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