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Dresdner Nachrichten : 17.05.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-05-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190405171
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19040517
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19040517
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-05
- Tag1904-05-17
- Monat1904-05
- Jahr1904
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.05.1904
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BeleublStler werde» mit U>Vig. -' berechnet. >- v,rnlvrechanschl,d: ««t r «r. u und «r ros« 8«««N4N^» een3 - l2orrrp<r<ier!» I.V8I. ^sütüue4«k)r.l6, «ü»«s»r chmllloaü,. L1«8«Lt L«vlrv8 Uemiitzr Wmzkliiiieii ^ Kaden lVsItruk! — ^ Vlarrpt-IVtvelsrlas« doi M. Lk«rk»r«lt, Welisuikvr 0r«»«I6»i, »ai laantr.»»« >4 DM' llepluntureg »Iler »Mw» in «Ixener IVeriietett. keriiVMM üptlnvk - wvvduu. lustltllt ersten knnxes. 8eßlll-1«. 7eeln«llerl ei88reii<;k. lisparLtvrov voi» LusvtU-ts'aw ssl^on ^»8« rurüolc. LntLlnx xr»t>s u. Vns»Il VKVVN iHer Imiililiui' ll»it:rli«t n. «liillrcliie «iszsittsc iiiuiji-,»«««-1. klrltilrliil» Hermnnn pKrsellvI, »»«»»>»«» v»»« ^ z»,n ml,nm Krim rnili kim-ijMiltSilin r, diliiirtliii kielri». d' «r- 8»i.«a«i,tr».»« i». Rr.I37. kditttl: )ur BolkSschulstage in Pieußen. Hofnachrichten, Landtagsverhandl, Verein deutscher Zeitniigs-s Mutmäßl..Wjttkmnll: I ^ie»«»L4e>^ 1 ^ 14444 4 veltrger, Hofkaola» Maaz t, Pstrde-?luSstellung. Russisch-java»i>cherK,ieg. Kupfelstichkabinett. s WcrrrN, meist Kelter ! - «» -VSISS F.vV^D:» Zur Bolksschulfrnge ln Preichen. I» preußischen Abgeordnetenhause hat sich in den lebten Tagen eine Aktion vollzogen, die auch außerhalb der Grenzen de- größten deutschen Bundesstaates Beachtung fordert. Seit dem verunglückten Zedlitz^Laprivischen Bolksschulgesetzentwurf vor -wKlf Jahren, der infolge der oppositionellen Erregung zurückgezogen wurde, die er außerhalb der klerikal-konservativen Regierungsmehrheit hervorgerusen hatte, ist die Volksschulfrage zwar nicht völlig in den Hintergrund getreten, aber nicht wieder ein aktuelles Tagesthema geworden. Jetzt ist dies insofern geschehen, als im Abgeordnetenhause zwischen den beiden kon servativen Fraktionen und den Nationalliberalen ein Antrag zu stande gekommen ist, der die Grundlage festlegt, auf welcher di« Regierung «inen in der nächsten LandtagStagung einzu bringenden Gesetzentwurf zur Regelung der Schulunrerhaltungs- Pflicht begründen soll. Diese Grundlage soll die konfessionelle Volksschule sein; allerdings sollen Simultonschulen als Aus nahmen auS nationalen und historischen Gründen gestattet werden. Gegen diese Ausnahmen hat sich das Zentrum ausgesprochen, das im übrigen mit der großen Mehrheit für die gesetzliche Fest legung deS konfessionellen Charakters der Volksschule eingetreten ist. Mit Entschiedenheit hat hiergegen nur die freisinnige Volks- Partei opponiert. Der Kultusminister Dr. Studt hat den An trag mit lebhaftem Wohlwollen begrüßt; er bezeichnete ihn als verheißungsvollen Anlang für ein endliches Zustandekommen deS Schulunterhaltungsgesetzes und versprach Berücksichtigung der beinah« einmütigen Kundgebung. Der konservativ-nationalliberale Antrag zur Volksschul- fvage ist ei» Kompromiß; daraus erhellt, daß die Parteien, die eS. geschlossen haben, jede von dem Standpunkte, den sie seit- her zu dieser Frage eingenommen hat, zum Zwecke der Einigung mehr oder weniger abgewichen sind. Im. Kampfe um den Zedlitz- Caprivischen Volksschulgesehentwurf standen sich. Konscrvatwe unv Ultwmontane einerseits, Freikonservative und Nationalliberale andererseits gegenüber; jetzt haben sie sich auf einem gemein samen Boden vereinigt, und zwar auf dem der Konfessionsschule. Nach dem Kompromißantrage soll dies« die Regel bilden. Der Antrag sagt: In der Regel sollen die Schüler einer Schule derselben Konfession angehören und von Lehrern ihrer Kon fessionen unterrichtet werden; und weiter heißt es in dem Anträge: Erreicht die Zähl der schulpflichtigen Kinder einer konfessio nellen Minderheit eine angemessene Höhe, so hat.diese Minder heit den Anspruch auf Einrichtung einer Schule ihrer Konfession. Tatsächlich hat auch seither in dem weitaus größten Teile des preußischen Staates die Konfessionsschule die Regel gebildet, und noch der preußischen Berfassungsurkunde soll dies der Fall sein. Diese enthält i, Artikel 24 die Vorschrift: „Bei der Errichtung der Volksschulen swd die konfessionellen Verhältnisse möglichst zu berücksichtigen." Seinerzeit wurde der Antrag deS konservativen Führers von Kleist-Retzow. dieses „möglichst" durch „grundsätzlich" zu ersetzen, von den Revisionskammern deS Jahres 1849 verworfen. Der geschetterte Schulgesetzentwurf deS JahreS 1892. stellte den Versuch dar, den von den Begründern der preußischen . StaatS- grundgesetzes ausdrücklich abgelehnten Kletst-Retzorvschen Antrag wieder avfzunehmen: er enthielt die Bestimmung, daß neue Volks schulen nur auf konfessioneller Grundlage eingerichtet werden sollen, während der gegenwärtige Kompromißantrag zur VolkSichul- frage die Konfessionsschule al- die Regel, aber nicht als Grundsatz fordert, der die Stmuttanschule avSichließt. Der Komvromißantrag treibt also die Konfeisionalität nicht auf die Spitze, und die Konservativen haben dabei ihre Nachgiebigkeit dadurch bekundet, daß sie auf das starre konfessionelle Prinzip, das keine Ausnahme gestatten soll, verzichtet haben. Aber auch die Nationalliberalen haben Entgegenkommen gezeigt, indem sie sich für die von ihnen früher bekämpfte gesetzliche Festlegung des der Regel nach konfessio nellen Charakter- der Volksschule ausgesprochen haben. Ein Teil der nationalljberalen Presse ist darob freilich wenig erbaut; so spricht die ^köln. Ztg." von einer „verhängnisvollen Einigung". Aber man wird doch aus vollem Herzen dem bekannten national liberalen Abgeordneten Pfarrer Hackender« zustimmen müssen, wenn er die konfessionelle Schule als di« Forderung einer gesunden Pädagogik bezeichnet. ES ist die-auch der Standpunkt, der in unserem sächsischen NnterrichtSwesen vertreten wird. ES mag hier an einige Worte erinnert werden, die unser Kultusminister vor 11 Jahren über die Notwendigkeit der Konfessionalität der Schule gesprochen hat. „Ein wirkungsvoller Religionsunterricht in der Schule", betonte damals bet Begrüßung de» deutschen evangelischen SchulkongresseS in Dresden Herr von Seydewitz, „ist nach unserer Ueberzeugung nicht denkbar ohne konfessionellen Charakter. In dieser Form allein ist in unsere» sächsischen Landen da» Christentum machtvoll im Leben hervorgetrrten. Und die groß« Mehrzahl meiner sächsischen BolkSschullehrrr wird gewiß au» ihrer Erfahrung heran» bestätigen, daß nur ein konfessionell gerichteter Religionsunterricht da» kindliche Gemüt in der rechten Weise zu gewinnen, zu fesseln und für die Kämpfe im späteren Leben zu stählen vermag." Die Erfahrung hat ferner zur Genüge bewiesen, daß die Vermischung der Bekenntnisse in der Schule de« kmrfrssio- nellen Frieden mehr stört als festigt. Der radikale Siheialismu- verniog sich natürlich von dem Grundsätze der gemischten Schulen nicht loszusagen; ober wie so ost erweist sich auch diel« Standpunkt in der Schulftage alS ein wirklichkeitSstindlicher Dok trinarismus. der das Gegenteil von dem fördert, waS erstrebt werden soll. Im wesentlichen unterscheidet sich der jetzige Kompromiß antrag zur Bolksschulfrage von dem Zedlttzschen Schulgesetz- entwurfe noch durch die Ausnahmen, die er von der Konfessionalität zulassen will. Ausnahmen, sagt der Antrag, sind nur aus de- sonderen Gründen, insbesondere aus nationalen Rücksichten, oder da, wo dies der historischen Entwicklung entspricht, zulässig. Aus nationalen Rücksichten ist die Simultanschule, vornehmlich für die polnischen Landesteile zu' fordern. - Die Gefährdung der Zukunft des Deutschtums in den Ostmarken war einer der Gründe, um deren willen seinerzeit der große Publizist Heinrich v. Treitschkc die Zedlitzsche Schulvorlage mit seiner ganzen Energie und nicht ohne Erfolg bekämpft hat. Treitfchke war weit davon entfernt, ein Freund der Simultanschule zu sein;'er meinte vielmehr, unter einfachen Verhältnissen werde ein VolkSschullehrer dann am sicher sten sein Ansehen behaupten und seinen Schülern eine vielleicht einseitige, aber gründliche und in sich zusammenhängende Elementarbildung überlmtteln, wenn der Religionsunterricht die Mitte des Lehrplans einnimmt, aller anderer Unterricht sich daran ergänzend anschließt. Indes vermochte er nicht einzusehen, warum Preußen für die grundverschiedenen Verhältnisse seiner Provinzen den Grundsatz der Konfessionalität in starrer Bedingungslosigkeit aufstellen solle. -Für' die polnischen Landesteile ' hielt - er die Simultanschulen auch für die Zukunft für ganz unentbehrlich, wenn anders das natürliche Wachstum der deutschen Gesittung nicht gewaltsam gehemmt werden soll. Die Volksschule soll nicht bloß die sittlich-religiöse, sondern auch die deutsch-vaterländische Bildung der Jugend fördern; das vermögen in den halbslawischcn Provinzen nur die Simultanschulen. Eine katholische Volksschule in Posen oder Westpreußen kann der Regel nach nur eine polnische Schule sein; hier könnte das Deutsche nur ganz kümmerlich be> handelt werden. Die Volksschule soll aber in Preußen den Unter- picht in deutscher Sprache erteilen; das läßt sich annähernd nur da verwirklichen, wo deutsche, d. h. evangelische Schüler in großer Zahl mit den polnischen auf denselben Bänken zusammensitzen. Nur Simultanschulen bieten dort im Osten einige Gewähr für leidlichen deutschen Unterricht. , Es ist erfreulich, daß sich heute die Konservativen, abweichend von ihrer Haltung vor zwölf Jahren, der Einsicht nicht mehr ent ziehen, die unhistorische Ueberspanmmg des Grundsatzes der Kou- fessiönalität könne zu einer schweren Beeinträchtigung des ngtionalen Gedankens führen. Aus dieser Einsicht, aus der gemein samen Rücksichtnahme auf die nationalen Interessen, hat sich das Zusammengehen der Konservativen mit den gemäßigten Liberalen in einer so wichtigen Frage, wie es die Volksschulfrage in Preußen ist, ermöglichen lassen, und das muß auch insofern mit Genug tuung ausgenommen werden, als die Einigung der ehemaligen Kartcllparteien in dem vorliegenden Falle einen Schritt vorwärts bedeutet auf der Bahn des möglichst festen Zusammenschlusses der bürgerlichen Parteien, den jüngst Graf Bülow im preußischen Herrenhlmse zur Abwehr der sozialdemokratischen Gefahr so ein dringlich empfohlen hat. > . Renette Drahtmeldnngrn vom 16 Mai. Zum Herero-Ansstand. Wilhelmshaven. Um 1 Uhr hat der Truppen- transvortdampser „Visa" mit'NO Mann für die west afrikanische Station den Hafen verlassen. Truppentransport führer ist Kapitänleutnant Seidensticker.' Berlin. Dem „Lokal-Anz." wird aus Windhuk unterm 14. d. M. gemeldet: Heute-früh 4-Uhr Ä) Minuten verschied in Otiihaenena am Typbus infolge eingetretener Darmblutung und Entkräftung der Oberleutnant z. S- ManSdolt. der einzige Offizier, der in dem Gefecht bei Owikokorero am 13. März unver wundet, blieb, und der auch daS Gefecht von Okaharui als Kom mandeur der Artillerie mit besonderer Auszeichnung mitmachte. Der Tod deS sehr beliebten Offizier» erweckt hier überall aufrich tige Teilnähme. Bon den vier Seeoffizieren bei de» Maschinen kanonen der Ostabreilung ist nur noch Leutnant Ehrhardt übrig, nachdem Oberleutnant z. S. Tempel gefalle». Oberleutnant z. S. Herrmann verwundet und jetzt Oberleutnant Mansholt gestorben ist. Im hiesigen Lazarett verstarb heute der Einjährige vom See- oataillon Friedrich Botin. Die jetzt in Swakopmund angekom menen, am 7. dS. auS Okombahe, etwa 6V Kilometer von Oma- ruru geflohenen Farmer Merker und Missionar Banmatm,er- zählen, daß 15 bewaffnete Herero am 2. Mai nachts beim Viehraub in der Gegend von Okombahe 3 Viehwächter erschlugen, nachdem sie bereit- drei Frauen und ein Kind ermordet hatten. Gerüchtweise verlautet auch qon weiteren Morden westlich Amob. etwa- nordwestlich von Karibih. Zn« rnsstsch-japanifchen Krieg. London. Nach Gerüchten au» chinesischer Quelle fanden gestern in der Gegend von Liaujang schwere Kämt»f« statt. General Lenewitsch soll mit großer Truvvenmacht von Wladiwostok nach Korea marschieren. Heute morgen 5 Uhr wurde schwere» Ge« schützfeuer östlich von Niutschwang vernommen. London. Dem „Reuterjchen Bureau" wird auS Tschifn vom heutlgen Tage gemeldet, daß ein kombinierter Land, und See an griff auf Port Arthur zwischen 20. und 3S. Mai er- wartet wird. Die Japaner hoffen, Talienwan in einigen Tagen 'zu besetzen und nach Zerstörung der Minen an der Talienwan- Bucht dort weitere Truppen zu landen, um mit dem Angrisi auf Port Arthur zu beginnen. Ein Manischer Offizier er klärte, sie wären bereit, 200 Mann beim Angriff zu verlieren. Unterrichtete Chinesen sagen, die Einfahrt in Port Arthur sei nicht- gesperrt. - , ^ . Mukden. Bedeutende Streitkräfte der Japaner sam meln sich im Nordwesten des Rayons. Ter Vormarsch aus Liaujang von Fönghwangtscheng geht in unentschlossener Weise vor sich. Es'liegt Grund vor,' anzunehmen, daß die Haupt- kräfte der japanischen Armee auf Haitscheng und Kaitschou vor- rücken. . . , . > . ' -Berlin. sPriv.rTel.i Das Abgeordnetenhaus trat heute in die Beratung der Eisenbahnvorlage ein. —> ,Abo v. Quast ikons.f.iprach leine Befriedigung darüber aus,-daß dies mal mehr als 100 Millionen für die Erweiterung des Eisenbahn netzes gefordert würden. Abg. Macto lnat -libi) sprach -sich -gegen den Bau von Klein- anstelle oon Bollbahnen aus. Abg: Frei herr v. Zedlitz verlangt , schnelleres Vorgehen der Regierung beim Ausbau des Eisenbahnnetzes. Während die Regierung bei der Wasserstraßenpolitik nach liberalen Grundsätzen versichre, sei bei ihrer Eisenbahnpolitik engherzigster. Fiskalismus entscheidend. Red- ner . behielt, sich für die.zweite Lesung einen-Antrag vor, wonoch für den Eisenbahnbau dieselben Grundsätze maßgebend sem sollen, wie für den Kanalbau. Er führte u.-a. an, daß eine-Bahn von Mühlhausen aus verweigert wordeg fei mit'der Begründung, daß diese Bahn, wenn man die Schädigung anderer Bahnlinien in Anrechnung bringe, sich nur mit 1 Prozent verzinse? Dann sprachen zahlreiche Redner lokale Eisenbahnwunsihe aus. Es waren nicht weniger als 85 Redner «zum Wort gemeldet. Die Beratung wird morgen fortgesetzt. Berlin. (Prw.-Tel.) Das Herrenhaus setzte die Be ratung des Etats foil. Beim Etat des StvatSministeriumS wurde die.Frage- der Uebernahme - von AuffickstSratSstellen bei Aktien gesellichasleu. seitens mittelbarer Staalsbeamter diskutiert und regierungsseitig eine'ernste Erwägung dieser Frage zugeiagt. Es wurde u. a. fettgestellt, daß ein Oberbürgermeister, der eine Aus sichtsrats'teile bei einer Aktieiigetelllchafl übernommen hat. dabei daS Dreifache seines Bürgermcistergehaltes erhält. Beim Eisen- bahnetot wurde zur Sprache gebracht, - daß die Eisenbahndirektion Berlin bei der Wahl m Frankfurt-Lebus den Arbeitern Arbeiter fahrkarten bewilligt und damit der Sozialdemokratie in die Hände gearbeitet habe. Ein von konservativer Seite gestelltes Ersuchen. Arbeitern für diese Wahl Arbeiterkarten zu bewilligen, war seitens der Direktion Berlin überhaupt nicht beantwortet worden. Bon mehreren Rednern wurde übeihauvr gegen Fahrpreisermäßigungen für Arbeiter gesprochen, weit dadurch die Abwanderung der Ar beiter vom Lande besöcderr würde. — Minister v. Budde erwidert, daß die Ausgabe von Arbeiterfadikarten aus eine Entkernung Von Kilometern beschränkt worden sei. Wegen des Frankfurter Falles solle eine Untersuchung stattsinden. Jemrr teilte der Minister mit, daß der Betriebsüberschuß der preußischen Bahne» für 1903 gegenüber den veranschlagten 497 Millionen 514 Millionen ergeben habe und bat wegen dieser Ueberjchreitung von ^Millio nen um Entschuldigung. (Heiterkeit.) Daö Personal sei durchaus ruhig und von gurer Gesinnung. Versuchen» Verhetzungen und Aufreizungen von außen bineinzutragen. werde er energisch ent- gegentrcten. Beim Bauetat wurde regierungsseitig mitgereilt. daß die Verhandlungen über ein Denkmals-Pfleaegesetz. beim Justizetal. daß die Verhandlungen über eine Verschärfung der Haftpflicht der Automobiidesiher noch in der Schwede seien. Beim Kultusetat erwiderte Kultusminister Dr- Studt auf eine Anstage deS Grafen Oppersdorf, daß die Gerüchte, wonach Rodert Koch sich dauernd im Auslände nieverlaffen werde, unbegründet seien. Er befinde sich jetzt auf der Rückreise nach Deutschland und sei bereits i» Rom ringetroffen. Graf Oppersdorf batte femer auf die wachsende Kindersterblichkeit in Preußen hingewiesen und größere Berücksich tigung der Kinderheilkunde aefordett. Der Minister, sowie ein RegierungSkommissar führten dem gegenüber aus. daß diese wichtige Angelrgrirdeir ernste Aufmerksamkeit finde und daß die Knrdechelt- vflege keineswegs vernachlässigt werbe. Ein Grund zu ver Be fürchtung. daß dir Kindersterblichkeit die Geburtsziffer übersteigen könne, bestehe nicht. Graf Arnim-Boikewburg bedauert, daß bisher-mit keinem Worte der tapferen Kämpfer gedacht sei, die im Kampfe gegen die listigen und gutbewaffneten Herero ge fallen seien, und wünschte Aufnahme einer Fürbitte für die Känrpstc in Südwestafrika in das Kirchengebet. Kultusminister Dr. Studt erwiderte, daß dieser Anregung' bereits entsprochen sei. 'Ter Etat wurde angenommen, ebenso das Etatgesetz. "Berlin. sPriv.-Tel.j Das Zustandekommen des deutsch- russischen Handelsvertrags wurde "an unterrichteter Stelle für gesichert erklärt. ' Berlin. (Priv.-Tel.) Der zweite Allgemeinedentsche Bankiertag ist heute hier znsammengetreten. um zu den Novellen zum neuen Böoengesetz und zum Börsensteueraeietz Stellung zu nehmen. ES sind über 800 Teilnehmer ongemelder. Für die Verhandlungen sind zwei Tage in Aussicht genommen. Zum Vorsitzenden wurde Geheunrat Rleßer von der Darmstädter Bank gciväblt. Nachdem vieler die Verhandlungen mit einer An sprache eröffnet batte, begrüßte Handelsminister Möller die Ver sammlung und erinnerte daran, daß jeder Stand verpflichtet sei. nicht nur an sich seihst zu denken, sondern seine Wunsche und Forderungen soweit einzuschränken, daß sie nicht gegen das Allge meininteresse verstoßen. Der Minister wünschte der Versammlung guten Erfolg gegenüber der öffentlichen Meinung, denn nur, wenn diese gewonnen werde, seien dauernde Erfolge möglich. Geh. Oberregiernngsrat Wermuth sprach namens des Reichsamts des Innern und tagte u. a.: Dte Novelle zum Böriengesetz. die augen blicklich die Koimmssion deS Reichstags beschäftigt, hat begründete Aussicht, daß sie zu einem großen Endziele kommen werde. In der NachmittagSsihung wurde eine Resolution vorgeschlagen, iu der anerkannt wird, daß die Novelle zum Börsrngrtrtz geeignet sei. wenigstens den nnerlräalichsten Mitzständen ein Ende zu machen, wenn sie noch einige Abänderungen erfährt, u. ». soll die dem Schuldner vergönnte Frist von 6 Monate« zur Erklärung seiner EcfüllungSveiweiaerluia gestrichen werden; ferner sollte die Be stimmung des 8 68», Absatz 2 dahin erweitert werde», daß die Er füllung bezüglich dnjenigen Bülsentermingeschäfte nicht verweig«1 werden kann, die in einem au-drücklich und schriftlich anerkannten ? asiasq zckudrprockv
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