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Dresdner Nachrichten : 06.06.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-06-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188306060
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18830606
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18830606
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1883
- Monat1883-06
- Tag1883-06-06
- Monat1883-06
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- Dresdner Nachrichten : 06.06.1883
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retk-l«ß1e«>rihl»achr «erltu. Dre«dr». »t«le»Nl«N eetcketn» Nll» 7 »Pr». »sped.: «-rlenfie. r». «»«»neme»»w>-U vierUl,uprli» r war! '» -tff»e.. durch die P»j> , war! 7,-. P«, - Rumin. 10 V«. yüe »le »UiLg-»« el»»«l»«dler «»- nulcrlpie mach, sich die Redaktion «tchl »«ldiudUch tinno,»» stl und »ei,me» «n: rie «unoncen-Nueeiur v.icuat»«- s,,r« «d «>««>»»! — «»d»t> «»ge: — »«„», »«,«».: - I»»eNt»«>»»«uI i - G. »t»U«» I„ «udrlt»! - «»». «Uetz ta woadedura: — 8. v«r< «d U«. tu Halle: — Ut»t«»e in Hamdur«. Tagekkatt für F-Mik. AiitcrIialtunls.Geschaftsmckchr. Lörselibericht, FremLenliste. Kenikrech-Sktle« «r.U(«l/lst.)u.ü«2(Nmst., Sulerate werden Iiarle»sir»t« lll »I» Nachm. » Uhr Mioenomme», Gonniaa« di« Mirta,«l>Udr. Hu Neiislads nur a» Wochentag«»: ar. «klostergasle Nr. d bi» Nachm. lildr. — Di« etnlpaU!«» *«lii,eUe koiter IS Ps. riinjieland« die geile »o vf. 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Nr. 1S7. «tt llalirnnnn Änfliiae- iß! ilifli t5vni ! Aussichten für Len 6. Juni: Mäßiger iillbcilimmter Wind, zu- t!8. Inqrgllllg. AUslügc. .id.um» irrpl. j „chmendc Bewölkung. Gewitterneignug. Te.nper-itur kälter. Dresden, 1883. Mittwoch, 6. Juni. veraiilioortlicher Redactenr slir dKllllfchkL vr. Emil Bjcrcy in Drciden Wäre ei nickt ein so ernstes Blatt, wie die „Köln. Zt,i". so würde die nachfolgende Meldung, wie io viele nnLere, die durch die Presse laufen, keine Beachtung finden. Das grosie rlieinische Blatt aber berichtet: Fürst Bismarck habe, als das Kcfpräch ans die Möglichkeit der Auslösung oeS Reichstages kam, l,i»;ugciügt. daran kvimte sich „eine tteine Tragödie" knüpfen. Diesen rätlisetliastcn Ausspruch sucht dir „Köln. Ztg." alio -u erläutern: „Fürst BiSmarck soll sich über die ReichSveriassiliig die Tlieorie ausgebildet haben, datz sie aus dein Beiträge der deutschen Fürsten uMercinander beruhe und dav die Bundessürüen, wenn sie unter sich einig wären, das Rcchr hätten, die Reichövcrsassnng abzuänoern. Er sordertr schon vor längerer Zeit von einem umcrcr namhastesten Ncchtsgelehrtrn ein Rechtsgutaciiten üb.r diese Angclegentieit ein. Dieses Gutachten siel aber nicht in Einkiang mir seinen Wünschen aus. Der hochstehende Jurist wird wohl der Meinung gewesen sein, die wir alle theilen, das, die Reichsvcrfaffung nur durch ein Gesetz »iio also unter Zuitiiinnung deS Reichstages geändert werden könne. Der Urheber deo Gutachtens wird dadurch srciiich nicii! in der Gnnsl des Rcichölanilcrö gestiegen sein." Mit Recht erinnert die „Nat.-Ztg." daran, vatz über gelegentliche sHachttisch-Aeuherungen deS Fürsten Bismarck ost allerhand ziemlich schlecht verbürgte Erzählungen umzulaufen pslegcn. ES wird über haupt dem Fürsten Bismarck manche Aeusjerung und mancher ZeirrnigSartikei zugeschrieben, wovon er keine Ahnung hat. Die „Rat.-Ztg." bezeichnet bas (ihr unglaublich scheinende) Prosekt einer Abänderung der Reichsversassung durch die Bunvessürsten „aiä einen Staatsstreich, welchen das deutsche Bolk sich nicht gefallen lassen wurde". Hierzu sei initgethcilt, daß der einleitende Satz der Bcr- sassung deS deritickien Reiches folgende Fassung hat: „Seine Mas. der König von Preußen im Namen des Nord deutschen BrnrLes, Se. Blas, oer König von Bauern, Se. Mas. der Kö'üg von Würtemderg, Se. König!. Hol,, der Grotzherzog von Baden, Se. König!. Hoh. der Grotzherzog von Hessen schliesien einen ewigen Bund zum Schutze veS Bundesgebietes und des rnnerhalb desselben gütigen Rechtes, sowie zur Pflege der Wohlfahrt des deutschen BolkeS. Dieser Bund wird den Namen „Deutsches Reich" führen und wird nachstehende Berlassung habe»" Diese Verfassung folgt dann. Sie ist vom 16. Avril 1871 dattrt. Diese Rerchsverfassung beruht aus der Norddeutschen BundeSver, safluilg von 1867. deren Eingang ebenso lautet wie der zur Reichs- Verfassung, nur daß in jenem Eingänge selbstverständlich statt der süddeutschen Fürsten, die einzelnen Fürsten und jrcien Städte Noro- deutichlandS ausgesülirt sind. Was eS da also mit der Abänderung der Rcichsoersassung durch die Bunvessürsten aus sich hat, kann sich Jeder leicht zusannnenreiiiicn. DaS ganze Gerede scheint uns von liberal-fortschrittlicher Opposition auszugehen, die auss Aeußerste mißvergnügt ist. daß der Reichstag das Krankenkassengesetz und die rcvidirte Gewerbeordnung unter Dach und Fach gebracht hat. Zu den vielen gesetzgeberischen Arbeiten, mit denen sich RcichS- und preußischer Landtag zu befassen haben, tritt nun noch ein neues Kirchengesetz. Die preußische Regierung hat sich, da de! den Ber- lmndlnngen mit Rom doch Nichts herausspringt, endlich dazu ent schlossen. den ihr von den Konservativen empfohlenen Weg selbst herrlicher Kirchengesetzgebung zu beschielten. Sie will die Härten der Jalk'schen Maigesetze beseitigen und damit den gerechten Be- sckwcrden ihrer katholischen Untcrllianen ablieljcn. So viele Muth- maßungen bisher über den Inhalt des neuen Krrchcngesctzes laut wurven, in dein einen Punkte stinimen sie überein, daß das Messe- lcjen und Salramcntspcnden durch katholische Geistliche deutscher Nationalität künftig straflos sein soll, auch wenn sie der Staat nicht als Priester anerkannt hat. Dieses Thema deS Weiteren heute auszusühren, lohnt aber nicht, da der betreffende Gesetz Entwurt wohl noch heute dem Abgeordnetenhaus« gedruckt zugeht. Das preußische Staatsminisieriuin hatte den Entwms in einer Gcsammt- sihung, welcher Fürst Bismarck präsidirte. Ende voriger Woche sesl- gestellt und der Kultusminister v. Puttkamer am Sonntage die Smiction des Königs dazu eingehakt. Ein Unstern aber schwebt über den vom BundeSrathe bisher ausgearbeiteten Ge'etzcntwürsen betreffs der Uniallveriicherung vcr Arbeiter. Dieser Stoff, der in oem lozialpolitischen Programm veS Fürsten Bismarck eure so große Roll« spielt, scheint ab,otul nicht zu Stande kommen zu ivUen. Der vorige Reichstag batte orn erffen Entwurf, der sich ausschließlich aui burcaulratiicker Grunrlagr aus- daute. jurückgewlescn. Es wuroe ein neuer, sich vicllach oortheil- balt von dem früheren unterscheidender Entwurf ausgcarbertcl. Aber das Rcsultat der Komnnssionvbcralhung ist bisher nur em negatives. Die grundlegenden Paragraphen linden kerne Mehrheit. Bei dem tiefen Widerstreite cer Meinungen in den iveit auseinanber- gehcnven Ansichten ist eü schwer zu sagen, wie sich der weitere Ver laus der Dinge gettaiten soll. Rußland ist in erster Lmic ein Bauernreich, sein gekrönter Zar ein Äaucrnkaiscr. DaS erklärt die Ansprache, die Zar Alexander nach dem großen Moskauer VotkSfe»e an die Deputationen der Bauern und des Adels gehalten hat. Im russischen Volke ist scuon lange der Glaube verbreitet, der Zar wolle dem Bauer das Land seines adeligen Gutsberrn schenken: nur oer habgierige Ader leide Da» nicht und durchkreuze die bochher-^gen Pläne dcö Väterchen- Zar. Die Nihilisten nähren absichtlich die Lc.chtgtäubtgleit deS Bauern, um ihn unzufrieden zu machen uno auimtietzen. Der Zar hielt daher fltr notlnvendrg, dem Landvolle »einen Wem einzuichrmen Bauern, müsse unantastbar rein. Zugleich ermabnte der Zar die Bauern, dem Ralhe und oer Führung oec Adeismarichälle zu ver trauen und den Adel selbst rühmte der Kaiser als feste Stütze von Thron und Vaterland. Es wird nicht btnzugesiigt, welche Wirkung diese offene Sprache aus die Aimercvetcn uucgcübt hat. Vierer Bauern dürft- sich eine starke Entlämchung und Ernüchterung be mächtigt haben. Die Bauern und auch viele Gebildete in Rußland sind der festen Ueberzengung, daß, als der liochberzige Alexander tl. die Leibeigenschaft aushob und die Bauern befreite, Letzteren viele Ländereien, auf die sie gerechte Ansprüche hätten, weggrnonnnen und dem Adel unbiffigerwcise zugesprochen worden sind- Dm Bauern wurde zu wenig Land gegeben und außerdem mußten sie in den meisten Gegenden eS zu hoch bezahlen. In den 20 Jahren seit Aushebung der Leibe gensclmst haben vic Baiiei n nicht ausgcbört, aut Beseitigung vieler Unbill zu hoffen und nun bezeichnet der neu- gekrönte Kaiser alle diese Erwartungen als tböricht und verweist die Bauer» aut den guten Rath Derer, die sie nächst den räuberischen Beamten am meisten Haffen: au» die AdclSnmcscbälle. Die Folgen dieser Kaiserlichen Erklärung werden uicbt langt aus tich walten lasten. Ob sie zum Heile des Zarenreiches nnsichlagen. darf man billig bezweifeln. Auch 'onst haben di- politischen Kundgebungen bei dem schier endlosen glänzenden Moskauer Krünungsicste das j,e- ringe Maß von Hoffnungen, das inan an sie knüpfte, hcrabgeslmnnt. Das Stadthauvt Moskaus, Pioi.Tlchitschcrin. der dem Zaren gegen über daS mutbige Manneswort aussprach: „Das Volk erwäitet Reformen!" hat die Strasc aui dem Fuße ereilt. Der sreimüthige Bürgermeister mußte sein Amt nicdcricgen und wurde Knall und Fall aus sein Gut verbannt. Wcun man weiß, daß der Adel Ruß lands durchaus nickst die feste Tlstonstiitze ist. als welche der Zar ihn rühmt, so ergicbt sich, wenn die Moskauer Festtage uoriiber'ge- rauscht sind, ein bedenkliches Facit: Keine Reformen, ein unzuver lässiger Adel, eine »lißvergnügtc Intelligenz in den Städten und ein enttäuschtes Äaumsthum. Annes Rußland! Lolairs «nd Sächsisches. erhielt daS Vcr- Neneste relestramme der „Dresdner Naclir." vom 5. Juni. Berlin. Abgeordnetenhaus. Auf der Tagesordnung: Zweite Berathnng des Geictzentwur's bctr. den Bau eines Schiff- falirtSkanalsDortinund-Henr'.chenbnrg-Münster-Acveigcn-Neildorpen- Untcre Ems. Die Konniiission bcanlragt: Ablehnung der Regie rungsvorlage und Annahme einer Resolution, ,vorin die Negierung auigeiorde« wird, dem Landtage der nächsten Session einen Gesetz entwurf bctr. den Bau eines SctnffiabrtSkanals Rubrort-Dortmund- Henricbmbnrg-Münster-Bevergcn-Minbeii-Hannover-Mittclelbe mit Ziveigkanal Beve-gen-Untcre Ems vorznlcgcn. Regier-Kommissar Ministerial-Direclor Schulz erklärt, die Regierung erachte Vas Vo tum des Hauses über die vorgeickilagene Kanalilrecke, gegen welche sachliche Bedenken nickt bestehen, kür entscheidend darütcr, ob man > überhaupt zu Kanalbaut-n übergehen solle oder nicht. l)r. Hammacker befürwortet die Regierungsvorlage, in welcher er inoeß aus drücklich ausgesprochen haben will» daß es sich nur um «ine Theilstreck» bandle, womit sich die Negierung einverstanden erklärt. l)r. Windthvsb tritt aleichsattö für die Regierungsvorlage ein und damit seinem Axatlionsgenoffen v. Schortemcr entgegen, vr. Hermes und Krosigk, sowie v. Schmieiner-Alst mack en dem Kom- missionsantraae entsprechend ihre Zustimmung zum Bau der vor geschlagenen Kanalstreckc davon abhängig, daß sich die Regierung niit der Fortführung deS Kanals »ach der mittlerc» Elbe verpflichte. Dem Adgevrdiietcnbame ging die lirchenpotrtische Vorlage zu. Dieselbe bebt die Verpflichtung der geistlichen Oberen aus zur Be nennung der Kandidaten für das geistliche Amt sowie das Ein spruchsrecht des Staates: I. für die llebertragung von Seelsorg- ämtern, deren Inhaber unbedingt abberusen weroen dürfen; 2. für Anordnung einer Stellvertretung oder Hilfsleistung im geistlichen Amt. Auf die Pfarramtsvcrwcier findet diese Vouckriit reine An wendung. Das Einspinchsreckl gegen die Anstellung von Geistlichen gebt von dem Gerichtshof für kirchliche Angclegcnhesten aus das Kultusministerium über. Endlich spricht die Vortage die Straffrei heit für Vornahme geistlicher Amtshandlungen aus. Der Reichstag beendet in >w stier Berathnng die Zncker- steucrvorlage und beschloß, daß das Gesetz mit dem 1. August 1885 wieder außer Kraft treten solle. Ter Antrag der fortichrittlichen Partei will den Termin ans den 1. August 1884 berabieven, wuroe aber abgelcbnt. Staatssekretär Burchärd erklärte, daß die Zucker- steuercnguctckominission noch im Laute die'cr Wockc zusammcnrrelen und die Alle ten beschleunigen würde. Ob die neue Vorlage aus Grnno der Enguete schon im Herbst eingevrackst werden könne, könne er nickt sagen. Ans der von der stommiision vorgeschlngencn Rcw> lution, welche die Direktion für die Engvctclomnmfio» enthält, wurde» die Bestimmungen gestrichen, wonach die Verhandlungen der Kommission öuentllcb statifinden sollen. Dann wird in die zweite Beratbung dcö RcickSbauKialtselats für I884Ä5 emgctrctcn. Dr. Möller (Fvrt'cbrltt) macki vorher den Versucb, die Vertagung berbeirusübren. fällt aber damit ab Beim Etat des Reichstags ver langt Richter daß die stenographischen Berichte des Reichstags nicht mebr in der Druckerei der Norddeutschen Altg. Zeitung, wildern in der Neichsdrnckerci gedruckt werden. Viccprändcnt von Frankenstein bittet, es bei den jebigen Verhältnissen zu belassen. Beim Etat der RrichS'anzlei beschwert sich Kamcr über das Verbot des Abdrucks einer Verhandlung des Reichstags durch die Regierung zu Merie- burg. Staatssekretär von Böltmer verweist Kamcr mit seiner Be schwerde an den vreußiscbcn Minister des Innern. Beim Etat RcichSjustizoerwaltung bcantwoUete Staatssekretär Schclling eine Anfrage Rickster'S wegen der neuen Militäcstrasorozepordnung dabrn, daß noch nicht alle Berichte der Einzelsiaaten cingelansen sind, aber in nächster Session voigelegt werden »ollen. London. Der „Standard" läßt sich aus Shanghai vom 4. d. Pt. melden, Li Hung Tickang batm erklärt. China iei zum Krieg entschlossen, wenn Frankreich die Rechte Chinas aus Annam nicht anerkenne. Tie Berliner Börse eröffnete auf Grund günstiger Mel dungen. Später trat aber in Folge i»wacherer Parlier Notirungcn Abscbwächung ein, erst bei der Nackbime war die Stimmung wieder etwas besser. In inlänvisch-n Enenbalmpavuren landen rege Um sätze bis z» anziehenden Courier, statt, so namentlich Oderschlcsiichc, dagegen Maricnburger und von Kassabalincn Dresdner matter; fremde Bahnen rnbig, wenig verändert: österreichische Prioritäten behauptet. Spekulative Banken hielten Avancen scsi: Kassabanken ohne Anregung; Chemnitzer Bankverein besser-, Bergwerke und Industrien still, ebenso deutsche Fonds; ungarische Goidrcnte de- vorzrigt. da angeblich die Konvertimng demnächst bevorsteht. Italiener fest. Russen still. ». Juni, llbend». Sec»» M-/,. Lrncttdabn S7n»i«. Lom- d«k»ei- 12»«,. Mer L»o>« —. Leu. Lilberrenie —. N<>r>errevie —. Goltjier veiirrr. Goldrenre —. »»/« Unft.Sivlllreiue . :>cr NMIcn »er Nullen —. 5. drteiüaulethe —. Neueste Ni-,rar. Goldouleibe Lricnwnleilik —. U„-ar Pavierrenie —. Dticonio —. Slistiueroiott^urdstiibn ILü-I, Fest Wik». !>. Juni, Astend«, üvedt! LS4.4V. Llaoistd. —. Lowbaiden —. Nordwestbast» . Marluoien . Nn«. sredii —«A» Unaai. owid 88.50. V«r>« S. Juni. iSiiiliist.i tllenee Snletlie I0S.7». Iiaurnce —. Gtaar»»adu «S8.7». Vomdarden SA,7». st». Priiruite» «9S. »aovier Sst». veiierr. «»lstrenre Nest. »»««» iPr»»urt«n>, d. Juni. i»ililu».> wetje» Juni 2kl,7st, ecpremdei. December 27.U0, rustist, Cstiritu« Juni stl.'v. Levieuidcr-Deceuiber S2.00, behauptet. Niiböl Juni SS.sto, Lcvlcmster.rccenibcr 7K,Lu. fest. . »msierdam iProdulien-, b. Juni. (Schluß). Weizen Nov. —. Nogaen c«iostcr l7S. — Polizeiinspcktor Michael Ander, dienst!'cuz. — Der Rendant des Stadttheatcrs in Leipzig, Gustav K ü ft n e r, erhielt ans Anlaß feiner ZOsähnge» AintSsübrung vom .Herzog von Koburg-Golha das Verdienstkrcuz des herzl. such». HauSordcns. — Der Chef des sächsischen Rcalschulwcfens Herr Geh. Schlil- rath Dr. Sckilömrlch von hier inspirirte dieser Tage die Real schulen zu Rcichenbach und Reudnitz-Leipzig. sowie das König!. Schullelireriemniar in Planen i. V. Es soll sich dabei uni eine Reorganisation der sächsischen Seminare bandeln. Ebenso weilt gegenwärtig Herr Arcbwrath Dr. Ermis ch von hier in Plauen behufs einer Revision des dortigen städtischen Archivs. Vorher hatte er die Archive zu Rcichenbach, Treue» und Netzschkau inspizirt. — Nachdem vor einiger Zeit inr Stadtverordneten-Kollegium der Stadtv. Hartwig gelegentlich daraus bingewiesen, daß die gegenwärtigen Barrieren ain N ebergange der Pragcr- str a ße über die Böhmische Babn noch höchst mange-hast seien, in dem sie nur aus einer dünnen Stange beständen, welche so nieder gelassen werde, daß unter derselben recht gut ein Kind in einem unbewachten Augenblicke drirchjchlüpfcn könne, ist man gegenwärtig damit beickäftigt, neue Niederschlagsbarrißreir aufzustcllen. Die» selben bestehen aus von Eiicnblccb zusammcngenietcten staiigcnäbn- licbcn Hohlkörpern. an welchen aus der unteren Seite ein Drabt- gittcrstabwcrk so angehängt ist, daß inr niedergelassenen Zustande sich das letztere als gefälliger, vollständiger Abschluß der Passage darstellt, icdeS Durctstchlüpfen unmöglich ist und ein so trauriger Unglückssall, wie der vor 2 Jahren, wo eine», Mädchen von 9 Jah ren ein Bein abgefahren wurde» nachdem cs hindurch geschlüpft war, nicht wieder Vorkommen kann. - Die diesjährigen Gerichtsferien beginnen am 15. Juli und enden am lö. September, während welcher Zeit bekanntlich nur in Feriensachen Termine ab gehalten und Enticheidungen erlassen werden. Feriensachen sind: Strafsache», Arrcstsachcn und die eine einstweilige Verfügung betreffenden Sachen. Meß- und Marttsachc», Streitiglerten zwischen Vermiethrr und Miethcrn vor, WobnungS« und anderen Räumen wegen Ueberiaffung, Benutzung und Räumung derselben, sowie wegen Zurückbehaltung der vom Micther in die MretdSränme einaedrachten Sacken ; ferner Wcchicisack'cn. Bausachen, wenn über Fortsetzung eines angcsongenc» Baues gestritten wrrd. DaS Gericht kann aus Antrag auch andere Sachen, soweit sic einer besonderer» Beschleunigung bedürfe», als Fenensachen bezeichnen. Auf das Mahn-, das Zivangsvollftreckungs- uno daS Konkurüver- sahren sind die Ferien ohne Einfluß. — Ein pfinast äl» nlicher Verkehr entwickelte sich am vergangene» Sonntage auf den Eisenbahnen, naincntlich auf den- jenlgeii Linien, weiche nach den beliebtesten AuSstngsvunkten führen. Auf dem böhni. Bahndofe tiefen allein 20 Extrazüge aus und ein. auf dem Leipriger Bahnhof 11. Auf der Schmäisvurbalm Hainsberg- Schiniedebcrg übertra» der Verkehr denjenigen zu Pfingsten dei Weitem. Nickt weniger denn 10 ExlrazügL bransten durch das reizende Weißeritztlml und es machte ssch sogar in spätester Stunde die Einlegung eines Extrazrigcs von Hainsberg nach Dresden er forderlich, um die letzten Pa,»agiere zu befördern. An den Villet- schaltern des böbm. BabnhosS wurden alleür 913 Bittcts nach den Stationen der Schmalspurbahn ausgegebcn. — Nächsten Sonnabend, am 10. d,, c »dct die Schonzeit für die Elbfiicke. — Dian vernimmt, daß die seitens der Staatsanwaltschaft ein« geleiteten Recherchen in Betreff des Unglückstallcs am Neubau des Wertrner Gr> innasru m S durchaus nicht auf eine Verschuldung dnrch dritte Personen Hinwege», im G-gentbeit ist anzuirctnnen. daß die Verunglückte» als Ovt'er eigener Unvorsichtigkeit zu betrachten find — Gestern Nachmittag gegen 3 Ubr wurde unter großer Thcrl- nalime von Berufs- und Jnnringsgcnoffe» der frübcre Obermeister der Drcchsler.Jnnung, -?crr Gertb, aus dem TrinitnriSfrirdhose von oer Todtcnballe aus beerdigt. Dem Sarge wurde beim Gauge nach dem Grave die Jnnnngssabnc vorangctiagen. — Gestern Nachmittag 4 Ubr fand au» dem neuen Amrensried- hofe zu Löbtau die Beerdigung der am Sonnabend Nachmittag aui dem Neubau des Wettiner Gymnasiums verunglückten Maurer Scklotter und Hick mann von der Paientatioimbnlle des GottrSackers aus unter massenhaftem Andrang« deS Publikums statt. An der Bestattungsfeier betbeiligtcn sich neben den sammern- drn Angehörigen und zahlreichen Verwandten der »o jäh aus dem Leben Ge cknedenen der ausiübrendc Meister des erwähnten Neu baues. in Vertretung der Sladl-Banbeböldc der städtische Bau- auSiübrendc, towie eine Deputation der aus dem Bau mitbeickäf« tigten Arbeiter. Herr Archidiakonus Frommhold und der Vielster des Baues hielten treffliche, alle thcilnchmenve ».-erzen berührende Reden. Wünsche»»»'erst, wäre es für die Folge sehr, wenn sich der Andrang der Neugierigen etwas mehr in den Schranken hielte» als dies gestern der Fall war. — Am Sonntag Nackt, 5 Min. nach ''r12 Ul»r, wurde der nordwestliche Himmel über dem Elltlial durch ein prachtvolles Meteor ver chönt. Die sich in nöidlicbcr Richtung seitlich ab wärts bewegende Feuerkugel glich dem langsam finkenden Fallschirm einer Rakete. Das himmlrschc Schauspiel dauerte etwa 3-Sekunden. — Zu Erleichterung des Besuches des reizenden ElstcttlialcS verkehrt Sonntag de» IN Juni ein Extrazug von Plauen, unterer Babnboi, nach Eliiert'erg und Greiz um 1 Ubr 45 Min. Nachmittags mit Rückfahrt um 8 Ubr 17 Min. Abends. Der Fahrpreis für Hin- und Rück>alnt ist ermäßigt aui l Ml. lO Pf. in II., 70 Pf. in lll. Kl. P-aucn-Elsterberg, und auf l Mk. 40 Ps. in 11., 1 Mk. in IN. Klasse Plaucn-Grciz. — Ter hiesige Verein Gcmer btreibcndcr unternahm am Montage eine lehr interessante Ercurston nach der Faßiabrik dcö Herrn Albert Glühmann, Kurzeslraße^ der Malzdanbordc-Fabrik, Drabtivebere, und Pcnorirannalt von Louis Herrniann, Zwickauer- straße, und der Brauerei zum Plaurmchcn Lagerleiter in Plauen. Die Klübmann'sche Fabrik ist diesemge in Sachsen, welche den Tamvlbetrirb kür dicie Branche zuern eingc'übrt bat. Dieselbe bci'ckrästPt diverse Maschinen, als Kreis- rmd Bandsägen, Hobel-, Bobr-, Fug-, Abrichte-, Gerb-, Stemm- und Kimmenslreichmnschinen neuester Konslruktivi,, auch eine Malz'chrotmliblc ist damit ver bunden. Die Fabrik befaßt sich in der .varipffachc mit der Produk tion aller Gattungen Lager-, Gäbr- und Tr-niSpmtgcsäße, deren Absatz stck außer Deutschland auch -ul Täucmark, Holland und Italien erstreckt, und besitzt bckusS Faßkolzbanoel und eigenem Bcvais ein großes Lager slavoniicbcr Faßhölzer, deren Einkauf Herr Glühmann persönlich aus den Hauptplätzcn Ungarns und Sl'ivonicnü besorgt. — Hochinteressant war auch die Besichtigung der Malzdarrhordcn-Fabrik von Louis Hcrunainr, Zwickaucr- straße. Ganz klein im Jabrc 1846 vom Vater des Genannten begonnen, wuchs da» Geschält bis 1860 aus dreißig Arbeit«
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