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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 12.07.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-07-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19050712013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1905071201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1905071201
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Jahr1905
- Monat1905-07
- Tag1905-07-12
- Monat1905-07
- Jahr1905
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IdM '47 s 99. Jahrgang. Mittwoch 12. Juli lSVS. '1b ZIL O. X. L. 2 16.05 sb« 8tr. V1. vtrus-»» L4. gleichartigen Waffen festgestellt Blatt, diesen Grundsatz im Und warum ist es nun Dergleichen, obwohl eS an an- 8008« »8« 75. 888« 2Ü 408.' 81408. 90L 80408. 178 100 50 1147^, * Nach einem Telegramm au» Moskau ist der Name de» Manne», der gestern den Stadthauptmann Grafen Schuwalow durch fünf Revolverschüfse getötet hat, noch nicht bekannt; der Attentäter war interniert, aber au» dem Polizeigebäude entflohen. (S. den Artikel.) Frankreichs 433,9, Amerikas 430,5 und Deutschlands 291,4. ES genügt, um selbst einem Laien die richtige Perspektive für die Zukunft zu öffnen, wohl die Mit teilung, daß England, Amerika und Japan setzt Schiffe von 18—20 000 Tonnen Deplacement bauen, bei un» solche von 15 000 Tonnen noch nicht einmal sicher pro jektiert sind. Durch diese unantastbaren Angaben sind alle Zahlen« operationen der „F. D. Pr.- als auf Verwirrung ab« zielende Blender nachgewiesen. Auf die lammervollen Lamentationen über die hohen Baukosten usw. brauchen wir nicht erst einzugehen. Ein Volk, das jährlich 3Vr Milliarden Mark durch die Kehle rinnen läßt, hat keinen Grund zu solchen Klagen. Wenn Rußland stärkere Schiffe gebaut hätte, würde eS schwer lich binnen weniger Stunden bei Tsuschima einen Materialverlust von ca. ll/2 Milliarden Mark gehabt haben, von den Mcnschenvcrlusten ganz zu schweigen. So sieht eS um die Marinekenntnisse des führenden Organs der Freisinnigen Volkspartei aus, auf Grund deren sie Denunziationen gegen eine tiefgehende patrio tische Bewegung und deren Führer schleudert. Wir möchten zum Schluß der selbstbewußten „Vertreterin des freisinnigen Bürgertum»" die folgenden Worte de» freisinnigen Berliner Rechtsanwalts Tr. L. Flatau zur Beherzigung in ihr Merkbuch schreiben: „Die Schaffung einer deutschen Flotte, die Einleitung einer starken Weltpolitik — sie waren Ideale, deren Verwirklichung die Vorkämpfer der bürgerlichen Freiheit als erste an strebten, nur daß ihnen daS Schicksal den Sieg versagt hatte. Man muß sich billig fragen: soll eS fetzt bei der Flottenfrage mit dieser ureigenen Forderung de» Libe- ralismus gerade so gehen, wie mit dem deutschen Ein« heitSgcdanken? Sollen wieder in den Fragen der See geltung die Gegner des liberalen Bürgertums aus ein facher politischer Klugheit die Vertretung von Plänen übernehmen, deren natürliche und notwendige Ver teidiger — von -er parteigeschichtlichen Tradition l^mz abgesehen — in den Reihen des freiheitlich gefirmten Bürgertums gesucht werden müssen?" — Druck »ub Verivavo, G. V-tz tu Lrtpzt- (Inh. vr. v, R. a W. »Itukhardtl HerauSzrber: vr. Victor Sktukhardt. iM * Der Schweizer BundeSrat schlägt eine diplomatische Konferenz zur Umwandlung der Beschlüsse der Inter nationalen Arbeiterschutzkonferenz in Verträge vor. (S. Letzte Depesch.) 1.1./8. 1./1V. 18)vi«»li«. * An der Grenz« Ungarn» und Rumäniens ist durch die Mißhandlung ungarischer Grenzwächter ein Konflikt zwischen beiden Staaten entstanden. (S. Ausland.) «esattto» GrprdMom 1LS Fernsprecher WS Johauuttgass, S. Haupt-Atltau Dresden: Marteustratz« Sä (Fernsprecher Amt I Str. 17UY. vaupv^tltuU vertt». L a r l D u » ck « r, Herza lZvayrHosdnchbaebltz, Lützownratz« 10 (Fernsprecher Amt VI sk. 4S0SK Var lMcbtigrtr vom lsge. * Der Verband sächsischer Industrieller hat zu den Landtag «kandidaturen Stellung genommen, will mit einer Kundgebung aber erst im August herauskommen. (S. Dtsch. Rch.) * Di« sächsisch-thüringischen Webereien baden eine» Streikabwehrvertrag geschloffen. (S. Dtsch. Reich.) 15L 85158 158. 85208. —l!. 21b. - L Bezugs-Preis tu der tzaupwrpedttto» »d« der« Ansgab*- stell« »bgehotu vierteljährliches».—, bst zwetmaltger täglicher Zustellung tu» dau« 8.75. Durch die Post bezogen für Deutsch land u. Oesterreich vierteljährlich 4.50, für die übrigen Länder laut ZeitnugspretSlifte. !Ls >8.« 72.60 172.— 14 115- 23 20 120 SO 81.35 12 50 Au zrtgeu-Preis die 6 gespaltene Petitzeile 2V Familie» und Stellen-Anzeigen 20 Fiaanzteo, Anzeige,, SeschäftSanzetgen nut« Text oder r» besonderer Stell» »ach Darts. Dir »gespaltene Vieklamezeü» 75^. 1700L 4418.« 6458.« In?s«r««l !ZU 124.-8. 172258. ,m. 7»fm.v«««<i>e 7425 175 50 78-178 24 50 124 75 70 80 270 83 80 10 181 25 26.50 226.75 80.-180 - 26.-324 50 70 - 164.50 Z858 138 10 ^40 .50 >60 * In Kronstadt haben die Unruhen unter den Matrosen au» vor. Mitteln der Wablbeeinttussung durch Kanzel und Beichtstuhl wieder volles Vertrauen schenken. Memminger, der sich ein Jahrzehnt lang von dieier Bauernbundsbewegung tragen ließ, hat die Dinge kommen sehen, wie sie kommen mußten, und sich vor dem Zusamenbruch noch schnell d?m Zentrum als Wahlhelfer an die Seite gestellt. Die Episode ist am Ende. WaS etwa in den übrig gebliebenen Minder heiten der VauernbundSbewegung an nationaler Entschlossenheit vorhanden ist, darf nicht vernach lässigt werden und verloren gehen. Aber eS wird nunmehr die Aufgabe sein, es auf nationalen Grund lagen zu sammeln, um es zu dauernder Geltung zu bringen — eine Aufgabe, die dem nationalen Libera lismus im Süden überhaupt gestellt ist und in deren Erfüllung er in den kommenden Zeiten seiner Mindcr- heitsstellung sich selbst zu neuen Kräften emporheben möge. — In den Bezirken mit überwiegend pro testantischer Bevölkerung war die KampfeSlage bis zuletzt unübersichtlich geblieben. Doch bebt lick einst weilen weniastens der bürgerliche Sieg über die Sozialdemokratie in Nürnberg lichtvoll heraus. Tas Zusammenfassen aller bürgerlichen Kraft hat sich glänzend bewährt. Was die Beziehungen der Ultramontanen und Sozialdemokraten zu einander anlangt, so werden sie ja bis nach den Abgeordneten- Wahlen Bestand haben. Aber nach dem 17. Juli kann die Auseinandersetzung nicht lange auf sich warten lassen. — Daß die Befestigung des ZxntrumsturmeS im zweitgrößten Bundesstaat zugleich den Einfluß der Partei auf den Gang der Reichspolitik ver stärken muß, ist eine betrübende Konseyuenz, die nicht erst hervorgehoben zu werden braucht." Ditz „Germania" zieht bereits die Konfeguenzen aus dem ZentrumSsiege und kündigt allen ihr nicht ge nehmen Ministern: „Die Frage, um die sich olles dreht, ist natürlich: Werden die Wahlen eine Zweidrittelmehr heit für da» allgemeine, gleiche und direkte Wohl- recht ergeben? Entspricht da» Gesamtresultat den bisher vermerkten Teilergebnissen nur in etwa, so dürfte die Frage zu besahen sein. Und dann wird es um den Liberalismus in Bayern ebenso geschehen sein, wie um die Minister, die sich mit ibm solidarisch erklärten und deshalb auch in seinen Zusammenbruch verstrickt werden." Für die Leim, Daller und Genoffen müssen sich doch nun endlich Stühle finden. nach amtlichem Eingeständnis wiederum begonnen; Tiflis und Batum liegen BeruhiguugStelegramme (D. den Artikel.) lOt.tNl. tiWger.TaMM Handelszeitung. Lmtskkatt -es LSnigk. Land- und des LSnlgl. Amtsgerichtes Leipzig, -es Nates »nd des Volizeiamtes der Ltadt Leipjig. gegen Oie üeringrchätrnng unrerer Marine wendet sich in einem Leitartikel die „Freie Deutsche Presse" (ehemalige „Freisinnige Zeitung"), selbstver ständlich nicht in der Absicht, die Entwicklung unserer Kriegsflotte zu fördern, sondern mit dem offen zur Schau getragenen Bestreben, sie noch weiter zu hemmen, als sie leider bereits gehemmt wird. Wenn die „F. D. Pr." polemisiert, so bringt sie eS nicht über ihr Herz, sich nur an die Sache zu halten: sie muß vor allen Dingen ihrem Idol der „Unantastbarkeit" dabei einige Menschenopfer dar bringen. Diesmal sitzt sie, der Parole der schwärzesten Zentrumsblätter gehorsam folgend, zu Gericht über Generalleutnant z. D. von Liebert und stößt in Erinne rung an ein bekanntes Kaiscrtelegramm, dessen End ergebnis sie jedoch pflichtmäßig vergessen hat, ein „Samuel, hilfl" auS. Generalleutnant v. Liebert wird sicher den anthro- pophagen Gelüsten der „F. Dr. Pr. gegenüber keine Be klemmungen empfinden; wir wollen daher dem Berliner Blatt den Genuß, der zu seinen Lebensbedingungen ge- hört, nicht stören. Dagegen wird eS dienlich sein, dem deutschen Volke an der Hand de» bezeichneten Leitartikel» ein Bild von der Sachverständnis und Wahrheitsliebe deS ehemals so einflußreichen freisinnigen Blatte» in Flottenange- lcgenheiten zu geben. Es ist durchaus nicht unmöglich, daß hierdurch der unfruchtbare Geist der Verneinung, „der stets daL Beste will" wieder einmal „das Gute" schafft. Die „F. D. Pr." ist ganz damit einverstanden, daß Deutschland infolge seiner Flottenpolitik eigentlich als die FricdenSstörerin in der Welt angesehen werden muß. „Eine Agitation zur Erweiterung über den Plan von 1900 hinau» muh dem Auslande bedrohlich erscheinen und dasselbe anreizen, nun auch seinerseits durch ent sprechende Erweiterung seiner Marinepläne sich gegen eine Verschiebung der Machtverhältnisse zur See zu sichern." Soviel Behauptungen, soviel Unwahrheiten! Soweit müßten doch selbst die Kenntnisse diese» ver bissenen OpposttionSblattes reichen, um eS vor solchem Unsinn zu schützen. Es müßte wissen, daß Deutschland eine unbedeutende Seemacht war, als eS bereits eine ganze Reihe ihm weit überlegener Seemächte gab, und daß erst die veränderten WirtschaftSverhältnisse nach 1871 cS zwangen, nun auch seine Kriegsflotte den neuen Bedürfnissen mebr und mehr anzupassen. Also Deutsch- land folgte den Seerllstungen anderer Staaten, eS ging ihnen nicht voran, um sie zur Nachfolge anzustacheln. Und so ist cs bis heute geblieben, wie selbst die ober flächlichste Kenntnis des statistischen Materials beweist. Eine Verschiebung der Machtverhältnisse zur See ist nicht auf Deutschland» Rechnung zu setzen, sondern auf die Amerika» und Japan». DaS weiß die . F. D. Pr." natürlich ebensogut, wie wir, verschweigt die» aber, um dafür die Behauptung um so ungenierter auS- sprechen zu können, daß unsere Marine im Verhältnis zu der Marine anderer Staaten nur „begrenzte Auf- gaben" zu lösen habe Wer über Flottenpolitik öffent lich schreiben will, muß sich selbstverständlich mit dem einschlägigen Material vertraut machen, von dieser Verpflichtung ist selbst die Redaktion der „F. D. Pr." nicht entbunden. Sie wird also über da» riesige Flottenprogramm Amerika», über da» ungeheure An- wachsen der japanischen Flotte orientiert sein. Welche» sind nun wohl di» unbegrenzten Aufgaben dieser 7308.« >408.« «SLs )3OL, r55Ls in.: W. -W «osixsf ' 5580 5580 .11.25 111 43 ,4b - 145 2b 47- 4750 48 60 150 50 3525 135 6625 166 50 >54 - 35750 >22 75 323 SO Flotten gegenüber den „begrenzten" der deutschen? Selbst in England hat man nicht die Ueberzeugung der Notwendigkeit dieser Flottenvermehrungen erkennen können und hat unterschieden zwischen Flotten mit de fensiven Charakter, zu denen man die selbst stark ver größerte deutsche Flotte zählte, und solchen ausge sprochen offensiven Charakter», die nur durch die Flot ten Amerika» und Japans vertreten wurden. Aber der deutsche Freisinn denunziert dem Auslands seine Flotte als aggressiv, wenn sie vergrößert wird! — Die „F. D. Pr." hält eine Flotte von 38 Linien schiffen selbstverständlich schon für Deutschland für viel zu groß, eine Steigerung dieser Zahl würde nach ihr natürlich ein Unfug sein. Wir sind schon jetzt mit un seren 24 Linienschiffen stark genug, unsere Marine enthusiasten haben nur „gewerbsmäßig" (!) die Gering schätzung dieser Seemacht betrieben und im Volke ver breitet. „Das Ausland weiß allerdings ganz genau, wie stark unsere Marine schon jetzt ist." Man pflegt doch sonst in der linksfreisinnigen Presse mit Vorliebe englische Zeitungen zu lesen, warum igno riert man sie in diesem Falle? DaS britische Fachblatt: „Army and Navy Gazette" schrieb noch vor wenigen Wochen über die deutsche Kriegsflotte: „Wir haben daS Bewußtsein einer so unbestreitbaren Ueberlegenheit und Bereitschaft, daß jedem offenkundigen Akt von ihr mit der sofortigen Vernichtung deS neuen mechanischen Spielzeuge« deS Kaisers (!) begegnet würde. Diese Ansicht von ihrer vielgepriesenen Flotte mag vielen Deutschen al» eine Enthüllung kommen"; und hierauf folgt eine geradezu vernichtende, leider aber in den meisten Punkten nur zu berechtigte Kritik unseres ver fügbaren Flottenmaterial». Die „F. D. Pr." hat also nur zu recht: daS Ausland weiß leider zu genau, wie stark (resp. schwach) wir sind, und wenn die britische Fachpresse dies nicht in so unverblümter Weise sagte, so hätte eS unS der Gang der politischen Ereignisse in der letzten Zeit sagen können. In ihrer Gorge daß der deutsche Michel doch hinter die Unwahrheit der Behauptung kommen könne, stellt nun die „F. D. Pr." einen neuen Grundsatz zur Abschätzung der Flottenkräfte auf. Man müsse eben, um der Stärke der eigenen Flotte inne zu werden, diese für sich selbst betrachten, nicht aber sie immer, wie dies die Flottenagitatoren täten, mit anderen Flotten vergleichen. Das ist allerdings ein äußerst bequemes Rezept, bei dessen Anwendung Michel ganz gewiß sehr ruhig weiter schlafen kann. Schade nur, daß wir diesen Schlummer trunk als das Werk jämmerlicher Charlatanerie zurück- weisen müssen. Eine Flotte ist eine Waffe, die dem Angriff und der Abwehr zu dienen hat. Die Güte und Brauchbarkeit einer Waffe aber können nur durch Ver gleichung mit anderen werden. Wagt daS Ernst zu bestreiten? plötzlich so gegen jedes derer Stelle sich solcher Vergleichungen nur zu gern be- dient? Der Schreiber jenes Artikels ist nicht nur ohne Kenntnisse auf dem Gebiete de» Marinewesen», er ist auch ein ungeschickter Taktiker, der keine Konsequenz kennt. Greller al» wir es durch Worte vermögen, hat die furchtbare Seeschlacht von Tsuschima das Verhängnis volle einer so bequemen Lehre durch die Wucht grausiger Tatsachen beleuchtet. Die russische Armada, die in der Koreastraße mit einer geradezu verblüffenden Geschwin digkeit vernichtet wurde, war, an sich betrachtet, gewiß stark und achtunggebietend. Aber sie war e» nicht mehr, wenn sie in Vergleich gestellt wurde zu der Kampf- kraft der japanischen Flotte. Wohl haben wir auf der einen Seite die hohen kriegerischen und seemännischen Eigenschaften der Offiziere und Mannschaften, auf der anderen Seite die bedeutende Minderwertigkeit des Menschenmaterial» in dieser Beziehung zu berücksich tigen. Aber selbst ein bedeutend bessere» Besatzungs material hätte die Russen nicht vor einer Niederlage be wahrt, weil ihre ausschlaggebenden Schiffe bedeutend kleiner und darum weniger stark gepanzert und armiert waren, al« die der Japaner. Sie waren ihnen an Ge- scchtSwert also bedeutend unterlegen, obgleich sie an Zahl und Alter ungefähr gleich waren. Und unsere modernsten Linienschiffe, von denen erst ein ein zige» in Dienst gestellt werden konnte, sind un? 500 Ton nen kleiner, als die Schiffe der „Borodino"-Klaffe, die in so kurzer Zeit auf dem Grunde de» Meeres lagen, vernichtet vom Artillertefeuerder Japaner. Wa» die ganz« Zahl unserer Linienschiffe und Panzer kreuzer im Verhältnis zu den verfügbaren Streitkräften anderer Nationen wirklich wert ist, besagen di« nach folgenden auf genauesten fachwissenschaftlich«n Berech nungen beruhenden Zahlen, die übrigen» auch der „F. D. Pr." zugänglich waren, von ihr aber als unbequem ignoriert wurden. Nach diesen Berechnungen beträgt der Gefechtswert der Kriegsflotte Englands 302,2, Diese Nummer tostet s /h tN auf allen Bahnhöfe» und III I bet den ZeitungS-Lertäufer» I K Ä >04/180S. 3g — >04/180b. r«t. P.2./1.Ü6. t. 1 « .408. 164400. .50° 168 508. All. 81200. 6HL 8065«. 35 L 81.35 L rp. M 35°. 20358. fisuvierr sperre. Wie der Pariser Korrespondent der ,Frkf. Ztg." er härtet, hat die Erklärung, die Nouvter im Parlament vtrla», auf all« Parteien einen recht kühle», wenn nicht ernüch- terndeo Eindruck gemacht. Man war vor allem enttäuscht, daß Nouvier die an Deleafl» so viel getadelte Taktik des Schweigen» fortsrtzt «nd jede eingehendere Debatte ablehnt«. Deshalb wnrde auch der Konservativ« Eochin, al» er da» Recht des Parlament» auf eine offene und gründliche An-sprache betonte, auf der linken wie auf der rechten Seit« demonstrativ applaudiert. Man batte eher erwartet, daß Nouvier schon deshalb die Debatte annehmen werde, weil sie ihm Gelegenheit ver schafft hätte, seine Aktion durch ein Vertrauensvotum der Kammer >n unterstützen. Sodann machte der Brief- wechsel zwischen Rouvier und Radolin einen wenig günstigen Eindruck. Wa» den Inhalt der deutsch-französischen Ab machungen anlangt, stößt mau sich vor allem an die Be stimmung, daß die Reform de» Polizei- und Finanz wesen S für eine kurze Periode auf internationalem Wege einge- leitet werden soll. Man fürchtet, daß Deutschland sich damit die Möglichkeit einer Intervention in Marokko sichern will, falls e» auf andern Gebieten nicht dasjenige Entgegenkommen bei Frankreich findet, daS e» erwartet. Der Korrespondent hat sich indessen unterrichtet und kann hinzusügrn, daß Deutschland sich einer Ausdehnung der französischtn Macht befugnisse in Marokko nicht widersetzen würde, wenn der Sultan der Durchführung der erwähMa dringenden Re formen böswilligen Widerstand leiste« Mrd«. Nach der für da» Wolffbureau gearbeiteten Ueberflcht schreibt der „Figaro": „Rouvier hat ein Recht auf unser« Glückwünsche, denn er hat un» den Frieden und zwar einen ehrenvollen Frieden bewahrt. Er hat dieser edlen Sache wichtige unvermeidliche Opfer gebracht aber Wesentliche» ge rettet." Clemenceau erklärt in der „Aurore": „Rouvier bat sich au» der dornenvollen Situation, in der ihn Drlcasss zurückgelafsen, in geschickter Weise gezogen. Diese» Ergebnis ehrt Rouvier, und seine Kreuudr wie die Feinde de» republi kanischen Regimes werden dies al« gute Franzosen anerkennen müssen." Di« „Lanterne" schreibt: „W,r nehmen die Lösung ohne Begeisterung, aber auch ohne Bedauern aus". Aebnlich urteilt der „GauloiS": „Rouvier hat die mit dem deutschen Botschafter auSgetauschten Schreibe» ohne Stolz verlesen, und die Kammer hat sie ohne Begeisterung angehört. Der Ton ist gewiß sehr böslich, aber e» ist klar, daß Rouvier nach gegeben und nur den Versuch gemacht bat, den Schein zu retten." Der „Eclair" weist darauf hin, daß die Handel«kammer in Manchester den Minister de« Auswärtigen Marqui» of 8 » n »- downe ersucht habe, die Aufhebung der Klausel de- franzö sisch-englischen Marokko-Vertrage« durckzusetzrn, nach der dem englischen Handel die gleiche Behandlung wie dem fran zösischen nur auf einen Zeitraum von SO Jahren ziigesichert ist, und LauSdowa« habe auch versprochen, diese« Ersuchen in Erwägung zu ziehe». Die» zeig« ab«r d«ullich, welch«« Doppelspiel England ia dem Augenblick treibe, in dem di« englische Regierung ihren diplomatischen Beistand zur Regelung der Marokko-Angelegenheit versprochen hab«. — von den große» Londvner Blättern wird heute nur der „Standard" zittert, der sagt: „Großbritannien al« Freund Frankreich« freu» sich herzlich darüber, daß der Anlaß zu den Unannehmlichkeiten durch einen sür Pari» uav Berlin besriedigeuven Pak» beieitigt worden ist. Wa» di« Zweckmäßigkeit oder Schicklichkeit der Marokkokonfrreaz betrifft, so hatten wir überhaupt kein« eigenen Anschauungen und waren vorbereitet, uns tzttmatzmeschUltz für Auretgea. «Leu» »ur^ch« osrmMog« tv llhr. Morge, »«»gab« uachmittaA» 4 Uhr. Uuzet^u sind stet» an du IrpedUto» zu richten. Ortra-veUaae» tu»» «tr d« Marge». Ausgabe) »ach besonder« Vereinbarung. Die EzDesttto Ist Wochentag» nurmterbroch«, aeästnet von Ser Lentrumrrieg in sisvrrn. Soweit bi- jetzt Berechnungen möglich find, muh man darauf gefaßt sein, daß der schwarz-rote Bund nach den Wahlen über eine Zweidrittel majorität verfügen, d. h., mehr als 106 Abgeord nete zählen wird. Die „Voss. Ztg." rechnet sogar 110 heraus. Der Prinz-Regent von Bayern empfing bereits am Dienstag Len Minister des Innern Grafen Feilitzsch zum Vortrage über den Verlauf der Wahl. Die liberalen „Münchn. N. N." gestehen die Nieder- läge ohne Umschweife zu und schreiben zur Erklärung: „Die Wahlmännerwahlen haben im ganzen Königreich — wenn man von Oberfranken. Mittel franken und vielleicht auch von der Pfalz absieht — den Liberalen den erwarteten Mißerfolg, dem Zentrum den erhofften Erfolg und den Sozialdemokraten einen lächerlich kleinen Gewinn gebracht. Zentrum und Sozialdemokratie haben eS dank ihrer sauberen Koalition zu der Zwei drittelmehrheit gebracht, die erforderlich wäre, falls es die Liberalen mit ihrer historischen Forde rung deS direkten Wahlrecht- nicht bitter ernst meinten. Die ruhmreiche bayerische Regierung hat es durch ihre neue Wahlkreiseinteilung fertig ge bracht, oen Sieg de» Zentrums zu vergrößern: wir gönnen ihr die durch keine Koalition zu zertrüm mernde Majorität-Partei; unter diesem Schutze wird da» Gesamtstaatsministerium alle die freiheitlichen Errungenschaften opfern, die das HauS Wittelsbach im Laufe eine» Jahr hundert» dem bayerischen Volke gern gewährt hat..." Das Blatt kommt zu dem Resultat: „Opportuni- tätSpolitik gibt e» für die Liberalen nicht mehr." AuS einer Besprechung der Vorgänge in der gut in formierten „Nat.-Zig." ist hervorzubeben: In Fechterstellung gegen den antiklerikalen „Block" u nH gegen das Ministerium Podewils ist da» Zentrum Bayern» in den Wahlkampf einqetreten. ES hat gewußt, warum. Für den Erfolg, den e» mit Sicherheit vorhersehen konnte, wollte eS niemandem zu Dank verpflichtet sein, außer eben den sozialdemo kratischen Kartellbrlldern. Der Erfolg übertrifft die Befürchtungen, mit denen die Gegner des Zentrums den 10. Juli herankommen sahen. Tatsächlich bat da» Zentrum alle Wahlkreise an sich aerissen, die zu erobern überhaupt in seinem Vermögen liegen konnte. Die neue Abgeordnetenkammer wird, wa» die rechte Seite de» Hause» anlanat. dasselbe AuS- sehen haben wie vor 1866. al» der KlerikalismuS auf der Höhe seiner Macht angelanat war. Und wir werden auch den stolzen Ruf: „AuS eigener Kraft!" in diesen Taaen oft genug zu hören bekommen. In erster Linie ist eS ein Stea des Ultramontanismu» über die B a u e r n in den überwiegend katholischen Wahlkreisen, die deS klerikalen Joche» sich entledigen zu können meinten. Da» hat einigen Erfolg gehabt, so lange die Agrarpolitik de» Zentrums durch äußerste Forderungen übertrumpft werden konnte. Seit mit der Einkehr wirtschaftlich ruhigerer Zetten da» materielle Interesse als stark wirkende» Mittel zur Erregung von Mißtrauen gegen da» Zentrum ver sagt, konnte das Zentrum sein»« besonderen Hut-V!,i<i««<I«. -tl.UK. rooa. ^508- »Ka. '008. iAo. >458- orinl Morgen-Ausgabe. 4.25 12450 88 75 0.-115450 j.80 148 40 8.50 21060 - .—' 44 2^ 3 75 303 7b 1 — >270 16440 - 8120
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