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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.02.1936
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-02-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19360227010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936022701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936022701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-02
- Tag1936-02-27
- Monat1936-02
- Jahr1936
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.02.1936
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M»rsen-Uuögabr. Re. 98 Donnerstag, rr. Februar isra Gegrünoet 18S6 ,«,ua»üe»a». »a tigNck, iwelmoHge, Luv.r- Druck ».Verla», Litpsch L Reichard,, Vree-MiA. I, Marien- «Njetge-preij-n. VreI»üfie Rr.«!Mwimei«r,ev. Iimg Ire« bau» monaMch ««.».»0, durch graße;S/42. ckernruk 25241. voüscbeckksnko loös vresden <r> w»> breit» «p>. R-chliNe nach Elallel». Postbezug RM. A.LO einschließlich bi Nps. Z»-»» NamUienan^etgen u. Stellengesuche Millimeiev» P°sto.bc,b, ,°dn. V°MI,.„u..g»a.bI>d,. be. «eil. « «pf. VII..,-bü»r »o «p>. - «achdn.« «ebenm°I ivOchenNIchem veNend. «Njel- Amttpaup,Mannschaft vre-den und de» Schltd»amtr» vrtm nur ml« vueNen-ngabe Lre»dner «-chrlchten. Nummer lo uuierdalb kachle«» ld »ipl. Dberverslcherungsamt Dreaben Unverlaugt« Tchrlflftücke werden nicht Lulbewabrl tll Kmt/tcstae SsetelXt «s«n /»osn1nc/»sn Ketsssmlnlrtse/umr: „Beselttsung der Kapltalitten und Parteien" Der A» Wrenber StaatSmümer »MW letzte überlebende Mitglied des Rates , . . traten und die Parteien beseitigen, da sie in inner- und außenpoliti ch schwerer Zeit unsere Staatsfonn zerstören wollten. Die jungen Offiziere wollen durch ihr Vorgehen die G e r e ch ti g ke i t im Staate wiederherstellen, um den Bestand der kaiserlichen Staatsform zu s chern." Tokio. 26. Februar. Das japanische Kriegs Ministerium veröffentlicht folgenden amtlichen Bericht über die Vorgänge am Mittwoch: „Heute früh um 5 Uhr haben Truppen junger Offiziere angegriffen 1. die Residenz des M in i st e r p rä s ide n ten. Ministerpräsident Okada wurde getötet; 2. die Wohnung des Siegelbewahrers Admiral Saito. Auch er wurde sofort getötet; 3. die Wohnung des Leiters des Militär-Erziehungswesens, General Watanabe. Er wurde eben- falls sofort getötet; 4. der frühere Siegelbewahrer Makino wird vermißt; 5. bei einem Angriff auf die Amtswohnung des tzofmarschalls Suzuki wurde letzterer schwer verletzt; 6. Finanzminister Takahaschi wurde in seiner Wohnung verletzt. Die Zeitung „Asahi" wurde stillgelegt. Die jungen Offiziere wollten den Fürsten Saionji, das ! überlebende Mitglied des Rates der Alten, die alten Minister, die Kapitalisten die Büro- Sine SWSnm» »er NEW« Washington, 28. Februar. Hiesige diplomatische Kreise erhielte» a«S Tokio di, Ra», richt, dag die Führer der militärische« Erhebung alle» Zei» Innge« Tokios eine Erklärung zuleiteten, i« der di« Er» Hebung damit begründet wird, daß das bisherige japanische Kabinett sich mehr und mehr vom wahren japanische» Geist entsernt »nd j« die Borrecht« des Mikados widerrechtlich «in» gegrisse« habe. Die Erklärung, die vom Hauptmann Nonoka und Hauptmann Ando vom 8. Tokioter Infanterie-Regiment unterschrieben ist, führt als Beweis für obige Behauptung den Londoner Flo t t e n v e r t r a g von 1080 an. In -er Erklärung heißt eS weiter: „Falls diese Lage weiterhin bestehen bleibt, wird das Verhältnis Japans zu China, Rußland, England und den Bereinigten Gtaa- t e n einen Explosionspunkt erreichen." Was damit gemeint ist, sagt die Erklärung nicht. ES wird weiter berichtet, daß Tokio und ganz Japan unter strenger militärischer Ueberwachung stünden. Kriegsschiffe nach Loki» unterweis Tokio, 2S. Februar. Da« Marineminifteriu« teilt mit, daß zu« Schuß «nd -nr Ansrechterhaltnng der Ordnung da« erste Geschwader nach Türkin »nd da« zweite Geschwaber «ach Osaka beordert morde« st«d. Aus Aoknsuka find i« einer Vorstadt von Tokio Mart«eir»ppe« etngelrosse«. Der H«rbeiholn«g die ser Truppe« wird vom Marineministerium als oorbengende Maßnahme bezeichnet. Das erste und das zweite Geschwader, die vom Marine- mlnistertum nach Tokio und Osaka beordert wurden, dürften erst am Donnerstag an ihren Bestimmungsorten eintresfen. Die Küstenwachtslotte ist aus Uokohama nach Tokio beordert worden. Sie befindet sich gegenwärtig in Schibaura zwischen Bokohama und Tokio. Amerika be-auert -ie Vorfälle Washington, 2«. Februar. Der stellvertretende Staatssekretär des Aeußeren, Phil lips, erklärte, die amerikanische Regierung habe „mit Be dauern von der Tötung hoher japanischer Staatsmänner Kenntnis genommen". Phillips bezweifelte, daß die Ereig nisse in Tokio an -er Haltung der japanischen Regierung gegenüber der Lonüoner Flottenkonserenz etwas ändern werde. Die amerikanische Regierung laste sich über die Ent wicklung in London fortlaufend unterrichten, lehne jedoch eine Stellungnahme ab. Alarmzustand in »er SmiMM Militär sorgt für Ruhe un- Ordnung Tokio. 2«. Februar. Um IS Uhr japanischer Zeit ist über Tokio der Alarm» z« stau »verhängt worden. AmtlicherseitS wird dies als Borstchtsmaßnahm« bezeichnet, die eS ermöglicht, die Ruh« «nd Ordnnng sowie die lebenswichtige« Betrieb« «nter «tli» t« rische« Schuß z« stelle«, obwohl — wie man betont — in der Hanptftadt voll «nd ganz Ruhe «nd Ordnnng herrsche«. «eitere Rachrichte« ans Japan «olle« wissen, »aß die Regierung die Lage völlig beherrsche. Die Börse« und Banü« in Tokio hätte« wieder ihre« vetrieb ansgenom» men. Ebenso sei die Börse von Osaka wieder geössnet. Tokio selbst sei «nter kriegsmäßige Polizeikontrolle gestellt «or» de«. Gerüchte, wonach ei« hoher Beamter der Mitsn»visht» Bank in Tokio «ry»vrdet worden sei, habe« sich nicht bestätigt. FelbmarsLall Suzuki, der Führer der Seiynkal-Partei, «mrde mißhandelt «nd dabei schwer verleßt. Der frühere Siegelbewahrer Maki« o, »er ebensalls angegrisse« wurde, «nrd« im Gesicht leicht verletz». Er konnte entkommen. Seine Leibwache erschoß de« Anführer der Meuterer, mit denen e« -n «ine« Gefecht kam. Die Meuterer eroberte« das Land bau« Makino« und setzte« e« in Brand. Ans de« Fürsten Saionji «nrd« kein Anschlag verübt. Sine Abteilung Marine ist nach Tokio gebracht worden, wo sie die Ministerien bewacht. Die Meuterer scheinen noch immer bas Hauptquartier der städtischen Polizei beseht zu halten. Der Polizeipräsident von Tokio, der verletzt wurde, bereitet einen Angriff auf da« Gebäude vor, um «» zurück- zunehmen. Die Verltnrr japanische Votschasl teilt mit: In Tokio ist nicht derKriegSzustand erklärt war- den und demgemäß ist bi« Berwaltnng nicht aus da« Militär ttberaeganaen. ES sind lediglich militärische Popen zum Schuh« besonder« wichtiger Stellen ausgestellt worben. Di« Börse in Tokio war nur kurze Zett geschloffen und ist jetzt wieder geössnet. In Finanzkreisen herrscht keine Unruhe. Die Banken sind tätig wie sonst. Ebenso verhält es sich auch in Osaka. Am Mittwochabend ist der Innenminister Goto zum vorläufigen Ministerpräsidenten ernannt worden. Litwinow will nach Lotto reifen Moskau, 2«. Februar. Im Moskauer Autzenkommtssariat wirb erklärt, baß eS einen Krieg Japans gegen die Sowjetunion au« folgenden Gründen zur Zeit nahezu für unmöglich halte: dauernde Un ruhen in der Mandschurei, die im Fall einer bewaffneten AuSeinanderfetznng einen Krieg hinter der Front bedeuten würben, Verschwörungen in Korea, der Widerstand gegen die japanische Ausdehnung in Nordchina uick> die weitgehende außenpolitische Vereinsamung Japans. Di« freilich recht ernst haften Grenzzwischenfälle der letzten Zeit seien von japani scher Seite besonders deshalb hervorgerufen worden, um der Militärpartet einen besseren psychologischen Rückhalt zu geben. Weiter verlantet, daß sich das Anßenkommiffarlat erneut befonder« bemttht» in allernächster Zelt einen, wen« auch nur besrlftete» RiqtangrissSpak« mit Tokio «nter Dach und Fach zu bringen, de« «ine Reise Litwinow« «ach Tokio bekrästige« würde. Die BeisetzungSkoften für König «rorg Berlin, 2«. Februar. Die der eugltschen Staatskasse durch bte vetsetzuugsseier- lichketten für den verstorbenen König Georg V. entstandenen Kosten belaufen sich auf rund 2'UilXitt Pfund snach -em gegen wärtigen Psundkur» etwa 82S00N RM.i. Bonden SSE Pfund entfallen 7M0 aus die Unterbringung und Verpflegung frem- der Fürsten und ausländischer Gäste und 11 UM Psund auf den Transport und die Unterkunst der an de» Feierlichkeiten beteiligten Truppen. Der Vun- mit -em Teufel Seit Monaten wird die Politik Frankreichs von de« einen Gedanken beherrscht, soll bas Bündnis mit dem Bolsche wismus abgeschlossen werben, oder soll man nicht doch noch lieber darauf verzichten. Der zurttckgetretene Ministerprä sident Laval, der in seinem Inneren lieber eine bauernde Verständigung mit Deutschland angebahnt hätte, hat die end gültige Bekräftigung des Abschlusses dieses Paktes immer wieder htnauSgeschoben. Nur deshalb hat ihn die französisch« Linke, die sogenannte Volksfront, gestürzt, die von der Par tei der demokratischen Kleinbürger bis zu den knallroteste« Anhängern Moskaus reicht. Und, wie man heute leider fest stellen muß, hat dabei auch England eine verhängnis volle Rolle gespielt. ES hat seit Monaten den Franzosen bet jeder Gelegenheit bedeutet, daß es das Zustandekommen dies«« Bündnisses nicht ungern sehen würbe. Seit die britische Po litik in Konflikt mit Italien geriet und gleichzeitig um ihr« Stellung im Fernen Osten zu fürchten begann, ist ja ein merkwürdiger Wandel in der Beurteilung der Sowjet rüsten eingetreten. England steht in Moskau eine Stütze der Sauktionspolitik gegen den italienischen Faschismus und gletchzeitia das Gegengewicht gegen den japantfchen Einfluß im Fernen OsteK. Wenn die Sowjet» im Westen entlastet werden könnten — so denkt man t« den Londoner Amts zimmern — dann könnten sie den japanischen MachtanspriitzM in Asien viel wirksamer entgegentreten. Britische Macht- und Reichspolitik in Reinkultur! Man muß diese Zusammenhänge sehen, um zu begreifen» wie «S kommen konnte, baß in der französischen Kammer den letzten Vorstoß zur Annahme des Sowjetpaktes nicht ein Mann der Volksfront, sondern der Außenminister Fl an bin, also ein Mann der gemäßigten Rechten, gab, während im allge meinen die französischen Rechtsparteien sehr nachdrücklich ge warnt haben. Aber Flanbin ist der Mann des unbe dingten Zusammengehens mit England. Er hat unmittelbar vor der entscheidenden Abstimmung in einet großen Rede versucht, das Bündnis als harmlos und un- verfänglich hinzustellen. Der große Aufwand zeigt, wie ge- wichtig die Bedenken sind, die er im eigenen Lande zum Schweigen bringen wollte. Flanbin hat den Eindruck zu er wecken versucht, daß außer Deutschland und Polen kein Land gegen den Abschluß des französisch-bolschewistischen Bündnisse» sei. Das ist formal richtig und doch sachlich falsch. Für den Abschluß des Paktes mit Moskau ist zunächst nur die osfi- zielle Politik Frankreichs und seiner Verbündeten, Tschecho slowakei und Rumänien, eingetreten. Jugoslawien schön denkt anders! England hat aus den bereits dargelegtett Gründen — wie Flanbin nicht verfehlte, mitzuteilen — seine« Segen gegeben. Damit ist aber der Kreis der Anhänger be reits erschöpft. In allen übrigen Ländern Europas ist di« amtliche Diplomatie meistens nicht so unmittelbar vom Pakt abschluß betroffen, wie Deutschland und Polen. Dafür hat es aber allenthalben an Warnungen der öffentlichen Meinung nicht gefehlt, am wenigsten in der, von der der zeitigen Regierung und ihrer Mehrheit unabhängigen fran zösischen Presse. Dort hat man sehr wohl begriffen, baß dieses Bündnis die Wiederaufnahme und Fortsetzung der unseligen BorkriegSpolittk bedeutet, die schließlich dazu führen muß, daß Frankreichs Jugend dann zu marschie ren hat, wenn es der Bolschewismus sür richtig hält. An gesichts der Fortschritte, die der Kommunismus im Zeichen dieser Paktpolitik bereits in Frankreich gemacht hat — man denke nur an die blutigen Unruhen in den Kriegshäfen und Arsenalen, an die Aufmärsche der Volksfront im Zeichen der roten Fahnen und der Internationale und an die roten Mehrheiten bet den Pariser Borortöwahlen — ist es kein Wunder, baß vielfach in unserem Nachbarland eine Stim mung aufgekommen ist, die derjenigen des Mannes im Mär chen gleicht, der für kurzsichtige zeitliche Vorteile seine Seele dem Teufel verschrieben hat. Und hat nicht Flandin deutlich in seiner Begründung den Eindruck des Advokaten des Teufels gemacht? Er hat der Kammer zugeredet wie ein Anreißer aus dem Jahrmarkt, und all' die offenkundigen Ge fahren des Paktes in ihr Gegenteil -n verwandeln versucht. Mancher unfreiwillige Witz ist ihm dabei unterlaufen, so. wenn er ausgerechnet ein automatisches Militärbündnis tm Eifer des Gefechts als ersten Schritt zu gemeinsamer Sicher heit der Völker anpreist, oder, wenn er meint, der Vertrag
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