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Anzeiger für Zwönitz und Umgebung : 13.11.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-11-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id185994292X-187711137
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id185994292X-18771113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-185994292X-18771113
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAnzeiger für Zwönitz und Umgebung
- Jahr1877
- Monat1877-11
- Tag1877-11-13
- Monat1877-11
- Jahr1877
- Titel
- Anzeiger für Zwönitz und Umgebung : 13.11.1877
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Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienfta», Donnerstag und Sonnabmd (Vormittag). Abonnement-Preis beträgt vierteljährlich 1 Mark SV Pf. ßür Inserate werden bis spätestens Mittags des vorhergehende» Tages des Erscheinens erbeten und die Corpusspaltenzeile mit lv Pf., unter „Eingesandt" mit 20 Pf. berechnet. Zwönitz und^lmgegend. Amtsblatt für den StMgkmeillderath zu Zwönitz. 133. Dienstag, den 13. Dvcmder 1877. 2. Jahrg. Auetion. Vom »»tcxjeichltetcn KöiMick^ Gerichtsamte sollen / den 28. und 29. November 1877 vo» Vormittags Izio Uhr an in der Behausung des Herrn Amtsrichter Große in Zwönitz die zu dem Creditwescn des Kürschners Albin Häcker in Zwönitz gehörigen Mobilien und Waarenvorräthe worunter 35 Stück div. Hüte, 510 Stück div. Sommer- und Wintermützen, 7 Stück Frauenpelze, 45 Stolas, 33 Stück Müsse, je eine Partie Triester-, Bisam-, Nerz- und Feefelle u. d. m. gegen sofortige Bezahlung, in gangbaren Münzsorten meistbietend versteigert werden, was mit dem Bemerken bekannt ge macht wird, daß speciclle Verzeichnisse der zur Auction gelangenden Gegenstände im hiesigen Amtshause und in der Wohnung des Herrn Amtsrichter Große in Zwönitz öffentlich aushängen. Stollberg, am 7 November 1877. Das Königs. Gerichtsamt. Zumpe. Appolt. Vom Kriegsschauplätze. General Totlcben hat sich von Plewna nach Tekisch begeben, um wegen Anlage »on Befestigungen lang« »er Straße nach Sofia An- orvnungen zu treffen. General Skobeleff erhielt ein selbstständiges Reiterkommando, nördlich von Plewna an der Donau. Der Zuzug russischer Truppen dauert noch immer fort. Neueste aus Bukarest zu- gehende Miltheilungen erwähnen der im russischen Hauptquartier herrschenden Gewißheit, daß O-zna» Pascha sich nicht länger mehr al- vierzehn Tage in Plewna^halten könne. Auf Grundlage dieser Annahme ist General ToUcben, welcher augenblicklich die maßgebenste Rolle im russischen Hauptquartier spielt, der Ansicht, daß Osman Pascha einen Durchbruch auf der Straße nach Sofia versuchen dürste und trifft demnach die entsprechenden Maßnahmen. Aber auch noch anderweitig werken russischerseils Vorsichtsmaßregeln getroffen, da man auch in der Richtung von Rahowa einen DurchbruchSversuch O-manS für möglich hält. — Bon türkischer Seile wird Nach stehendes veröffentlicht: Suleiman Pascha meldet unter dem 7. d.: Eine Abheilung Kosaken, welche mit Wagen in der Nähe von Koz- loubcy gekommen waren, um Getreide forlzunehmen, wurden von den Türken zerstreut. Gestern versuchten darauf 4 Kompagnien von Jeni- keni aus reu Transport wiederzunehmcn und griffen Kozloubey au, wurden aber nach dreistündigen Gefechte zum Rückzug gezwungen. — Achmed Pascha telegrophirt aus Rustschuk vom 7. d.: Der Feind bombarkirle Rustschuk 2 Stunden lang, wir erwiderten das Feuer. Wir verloren einen Tobten. Bei PyrgaS hat zwischen Tscherkessk» und Kosaken ein Rekognoszirungsgefechl stallgefnnden. Die Vorposten bei Kalarasch unterhalten fortdauernd das Feuer mit »er Artillerie und Infanterie, welche die Insel Soba gegenüber »vu Silistria, be» besetzt haben. Uebcr den Kampf bei Dubnik, wo sich die russischen Garden ihre erste blutige Taufe holten, greifen wir aas einer längeren Schilderung folgende Momente heraus. Um rnssisckersests nock vor Einbruch der Dunsklheil den Erfolg in den Händen zu haben, mußte man sich zu einem konzentrischen Massenangrifs entschließen, der, koste was er wolle, die Kraft des Gegners brechen mußte. Tie Artillerie avancjrle bis auf Revolver-Schußweite und begann -in Balteriefcuer, welches man gehört haben mnß, um sich einen Begriff davon zu machen. Jedes Geschoß lraf. Die Atmosphäre der Nctonle war nur noch eine dichte gelbe Staubwolke, aber dieS hinderte die Türken nicht mit derselben s Präzision wie des Morgens die angreifenden Abtheiluugen zu lichten. Um 5 Uhr Abends-, formirlen sich 20 Bataillone in erster und 10 Bataillone in zweiter Linie zum entscheidenden Schlage. Um halb 6 Uhr wur»e das Feuer merklich schwächer; man bereitete sich zum Bajonnel-Angriff vor. Mittlerweile brannten im Innern der Netoule , die Blockhäuser u. sonstiges brenndareS Material, so daß sich der schwarze Qualm mit dem weißen Pulverdampfe vereinigte und, durch die blutrothen Strahlen der eben uniergehenden Sonne eigenlhümlich beleuchtet, ein grausiges Bild gab, welche« ich nie vergessen werte. Plötzlich durch- zillerte ein tausendstimmiges Hurrah die Luft, daö Bajonuet sollte dem Feinde den TcdeSstoß versetzen. Im raschen Tempo waren die 300 Meter bis zum Graben zurückgelegt, der sich auch bald mit Leichen füllte; aber noch immer standen die Türken unerschütterlich am Platz, den sie mit einer Bravour vcrtheidigten, die hohe Achtung einflößte. Schon sah man einzelne Tapfere die Böschung ersteigen, aber sie stürzten tödtlich getroffen kopfüber in den Graben. Tafür kamen immerwicder Ersatzmannschaflen nach, und endlich um halb 7 Uhr war man im inuern der Redoule. Dort spann sich ter Kampf fort, obwohl bereits der größte Theil der Truppen den Rückzug gegen Telisch angetreten hatte. Daö, was sich im Innern , der so thcuer erkauften Retonle abspielte, kann sich nur eine krankhaft erregte Phantasie vorstellen. Die Bespannung der Batterien, das Bich, welches die Türken tort hatten, die Verwundete», Toticn, allerhand Borräthe, Waffen, kurz alle« brannte, und was das Gräßlichste war: Menschen, Pferte und Schafe brannten lebendig. Was »och die Stellung verldeidigle, wurde nieeergemacht, und immer noch hörte man daö Geknatter des Gewehrfeuerö. Es waren die massenhaft um herliegenden Patronen, welche von den Flamme» ergriffen, explotirte». Während sich im Innern des Werkes die cnsetzlichslen Szenen ab spielten, wie sie seit Jahrhunderten nicht mehr vorgekomme» sein mögen, hatte außerhalb der Stellungen eine abermalige Aktion be gonnen. Es war der Schlußakt des blutigen Dramas, welches die Sonne des 24. Oktober beleuchtete. Man schickte sich an, de» Feind im offenen Felo anzugreifen. Bon einem Entkomme» war keine Nere. Die Sturmsignale erklangen von allen Seile», noch ein kräftiges Hurrah, und abermals avancirlen die Kolonne». Der Äez«er war bald eingehclt, und von allen vier Seiten angegriffen, hatte er keine Wahl mehr und sireckle die Waffen. Vom asialischen Kriegsschauplätze liegt nur eine aus Datum vom 7. d. M. kalirle Meldung Derwisch Pascha'ö vor. Eie lautet: Der
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