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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 24.08.1933
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1933-08-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19330824028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1933082402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1933082402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1933
- Monat1933-08
- Tag1933-08-24
- Monat1933-08
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Vsnmr-tav, »4. «usust «zz kll Gegrünöet 18SH «njelMMPrelle:» mmtreNe «nmdjeNe 33 P>g., »uswäft« «0 Psg. aftftnablchlag u. Nabave nach raris. Famtliknanjrlgkn und Etellengeluche er- mäblgle Prellt. Oft.-««bahr »VVIg.— Nachdruck nur mit Outllenanaabe Lretdnrr Nachrichten. Unverlangte Schriftstück« «erden nicht aufbewadrt »e-uglgrri-k bei lügstch jwelmaNger 8u- peiiung monatlich NM. 3.ro ietnlchliestlich »0 Plg. fttr Lrilgeriohnl, durch Postbegug NM. 3.3» einlchlteblich 3« Psg. Postgebühr (ohne Postjusteliungtgebührl bei iiebenmal wöchentlichem verland. <Nn»elnummer 1» Vsg. Vruck ».Verlag, Liepsch LVeichabdt, Vrerden-A. I, Marien- straße ;5/>2. Fernruf 2Z24l. Postscheckkonto ISSS Vrerden Vie« Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtrhauptmannschaft Vreoden und de« Schiedsamte» beim Vberversicherungsamt Dresden Drohende Krlegswirren in Zernott RtllWllSSbnmrMuilgSvrM am 21. Sepstmber Leipzig, Lil. August. Der Präfideut des 4. Siras, senateS hat Dermin zur Hauptverhanblung in der Reichs, tagübraudsache aus Donnerstag, de« 81. Sep, tember, vormittags 9 Uhr, anberaumt. Die Haupt« verhandlnug sinket in Leipzig statt, die Beweis, ans «ahme jedoch mit Rückficht auf die notwendige« Augenscheinnahme« und daraus, bah die meisten Zeuge« i« Berit« «ohne«, im ReichStagSgebüude. Schlechte Weilten - Wechte Bvttttker vradimaickong nnaoror vorUoor SvdrUUoUnog Berlin, 24. August. Der Briefwechsel zwischen dem OberretchSanwalt Werner und dem schwedischen Rechts anwalt Branting zeigt, dasi bas Ausland nicht aus den Unfug einer U n t e r s u ch u n g S k o m m t s s t o n siir die Aufklärung des Reichstagsbrandes verzichten will. Der berliner Lokalanzeiger" macht daraus ausmerksam, baß die Juristen, die sich diesem Untersuchungsausschuß zur Ver fügung stellen wollen, sich einer Einmischung in die inneren Verhältnisse Deutschlands schuldig machen. Das Blatt sagt dann weiter: „Im übrigen geben sie ihren Anspruch, als Jurist ernst genommen zu werden, auf. Sie wissen selbst, das, sie nicht über ausreichendes Ma terial verfügen, weil sie das Material der deutschen Unter- suchungSbehvrben nicht kennen. Sie können also nur die Absicht haben, von einem propagandistischenStand- »unkt au» Verbrecher, die in Deutschland abgeurteilt wer. -<« müssen, zu Wtterstützen., Diese Absicht ist nur verständ lich, wenn die Mitglieder dieses Ausschusses sich irgendwie den Verbrechern gcsinnungSvcrwandt fühlen. Deshalb hat das „Urteil" dieses UntcrsnchungsanSsch'isses für Deutsch land ebensowenig Bedeutung wie irgendwelche kommu nistische Deklarativ ne n." Auch die „DAZ", die sich mit dem Briefwechsel beschäf tigt, verurteilt scharf das Verhalten der ausländischen Ju risten und zieht ans der Weigerung, dem Oberreichsanwalt Material zur Verfügung zu stellen, die Folgerung, daß stichhaltiges Material von genügender Beweiskraft im Aus lände gar nicht vorhanden ist. Sie mein! das; der Ehrgeiz, als „Verteidiger der Humanität" zu gelten, und einige aus Verleumdungen und Entstellungen zusammengebraute Arti kel der dcntschsctndlichen Presse offenbar auSgercicht haben, die Jnristcnkommission ins Leben zu rusen. Im ganzen wird man sagen müssen, daß die Herren Juristen, die an dieser Kommission tetlnehmcn, schlechte Politiker find, die ihrem Vaterland einen Bärendienst erweisen das» sie aubcr- dem aber auch schlechte Iuristen sind, weil sie sich an- masien, über eine Sache zu urteilen, ohne das erforderliche Material in Händen zu haben. Die Ehrengäste beim Reichsparteitav Nürnberg, 24. August. Wie wir erfahren, werden am Reichsparteitag der NSDAP, als Ehrengäste teilnehmen säst 'ämtliche N e i ch ö m i n i st e r. die nationalsozia listischen Ministerpräsidenten und Minister der Länder, als Vertreter des Reichspräsidenten Staats sekretär Mei siner, von der Reichskanzlei Staatssekretär Lammers, Ncichsbankpräsident Schacht, ferner die Gauleiter der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiter partei, die übrigens vor den Ministern rangieren. Herzog Eduard von Sachscn-Koburg-Gotha und NeichsarbettSlninistcr Scldtc, der Führer des Stahl helms, nehmen ebenfalls als Ehrengäste teil. Auch der Ches der Heeresleitung, General von Hämmerst ein, ferner Ncichswchrminister von Blomberg und der Ches der Rcichsmarinc, Admiral Naedcr, sind geladen. Weiter hört man die Namen des früheren obersten SA-- Führcrs, Hauptmann a. D. von Pfeffer, des national sozialistischen Leiters des Berliner Stao»lichcn Schauspiel hauses, HannS Johst, und des nationalsozialistischen Dichters Heinrich An acker. Eingeladcn ist ferner der AussichtSratSvorsitzcndc dcö WTB., Verlagsdirektor Bruck- m ann, München. Eine wesentliche Gruppe der Ehrengäste besteht aus den Angehörigen der gefallenen SA.-Leute, die sämtlich eingeladcn worden sind. So werden u. a. erscheinen die Mutter Horst Messels, die Ange hörigen des Berliner Sturmsührcrö Maikowski und die Angehörigen Werner Doellcs, der als erster Berliner SA.-Mann am v. August 1925 in Berlin fiel. Die dritte Gruppe der Ehrengäste bilden die ältesten Mitglieder der NSDAP-, die größtenteils Mitglieds nummern unter 100 haben. Selbst an »en Bun» »er Saawerelne Berlin, 24. August. NeichsarbcitSminister Franz Seldte hat dem Bund der Saarvereinc zu der Kundgebung am Nieder walddenkmal folgendes Telegramm ge sandt: „Der Kundgebung des Bundes der Saarvereinc wünsche ich vollen Erfolg. Mit Ihnen grüsic ich in herz licher Verbundenheit unsere Volksgenossen an der deutschen Saar. Der Treuschwur am N i e d e r w a l d d c n k m a l wird beim ganzen deutschen Volke lcbh ältesten Widerhall finden." Neuer Komman-eur -er Berliner Schupo Berlin, 24. Augnst. Dnrch Erlab des Ministeriums des Innern ist Polizciobcrst Dt.lcnbergcr zum Kom mandeur der Berliner Schutzpolizei ernannt worben. — DINcnbergcr war 1029 von Severins als unbequem verabschiedet worden. Er war Vor sitzender der Vereinigung der Pollzeiofsizicre Preusiens und Deutschlands und hat als solcher auch öfters tu Dresden Vorträge gehalten. WrmiiWnilMe KmMtstM Berlin, 24. August. Seit über acht Wochen wird in Tokio zwischen Vertretern der Sowsctunion und der Mandschurei über die Frage des Verkaufes der in russischem Besitz befindlichen, die Mandschurei durchqueren den ostchtnesischen Eisenbahn verhandelt. Der Berkaus dieser Bah« ist für die Nnfie« bekannt lich das einzige Mittel, «m sich ohne zu großen Prestigeverlnst aus einer Lage zu ziehen, die für sie immer unhaltbarer wird, nachdem die Mandschu-Bchördcn, mit anderen Worten die Japaner, die Bahn tatsächlich in ihre Gewalt ge bracht und damit den letzten russischen Einslusi ans der Mandschurei verdrängt haben. Im Lause der langen Wochen, während deren in Tokio verhandelt wird, mnktc die russische Presse ost mit gequältem Humor seststellen, dasi es den Mandschu-Leuten bzw. den Japanern mit dem Ankauf der Bahn überhaupt nicht ernst zu sein scheint, und dasi sie sich Immer wieder einer sachlichen Erörterung über einen angemessenen Kausprcis entziehen. Trotzdem legen die Russen grössten Wert daraus, einen Abbruch der wiederholt in eine Krise geratenen Verhandlungen mit immer neuen Mitteln zu verhindern. So suchen sie setzt dadurch Zeit zu gewinnen, dasi sie einen Finanz- experten ays Moskau nach Tokio, also zu einer etwa iitägigen Reise entsandt haben. Die „Jswesttsa" polemisiert in einer Besprechung dieser Reise wiederum gegen die un ¬ unterbrochenen Versuche zur Sprengung der Verhandlungen, die von einer Gruppe unternommen wurden, die einer sach lichen Behandlung der Frage auSwcichc. Das gleiche Stich wort verwendet die „Prawda", die die Reise der Finanz experten als weiteren ernsten Beweis dafür bezeichnet, dasi die Sowsctunion den erfolgreichen Abschlub der Verhand lungen anstrebt. Die Sorge dieser Blätter erklärt sich ohne weiteres aus der Gespanntheit der allgemeinen Beziehungen zwischen Rußland und Japan, für welche die Dauerkrise der Tokioter Verhandlungen nur eines von vielen Symptomen ist. Der iapanische Delegierte bei der Pazisik-Konscrenz in Bansf in Kanada konnte bereits in aller Oesfentlichkeit erklären, , ' dasi ein rusflsch-sapanischer Krieg nicht zu vermeiden sei und wahrscheinlich schon in naher Znkunst aus« breche« werde. Die kleinen Zwischenfälle zwischen beiden Ländern nehmen kein Ende. Im japanischen Ausicnministcrtum beschäftigt man sich zur Zeit lebhaft mit den Gerüchten über neue B c s c st i g u n g S a r b c i t c n an der russischen Küste, und cs ist bereits angckündigt worden, dasi Japan, fall« sich diese Gerüchte bestätigen, in Moskau Protest erheben wird. , . , Warnung vor Zuwanderung na» Berlln Einschneidende Maßnahmen Berlin, 24. August. Die schwierige Finanzlage der Stadt Berlin gab den Staatskvmmisjarcn Dr. Lippert und Dr. Maretzky Veranlassung, vor Vertretern der Presse Mit- tetlung über wesentliche Bestandteile des Sanierungs programms zu machen. Bemerkenswert ist dabei vor allem der Vorschlag eines Gesetzes, durch das rückwirkend bis zum 1. Januar 1»:u die ll n « erst « hung der z u - gewanderten Mohlfahrtöcrwerbslvscn ihrem früheren Wohnort und, soweit dieser nicht sestzustellcn ist, ihrem Geburtsort aufgelegt werden soll. Weiter werden die WohlfahrtSVichtsätze siir alle nach dem 1. Sep tember IE Zngewandcrtcn herabgesetzt. Ferner hat die Stadt Berlin die Errichtung einer st a a t l i ch c n SchicdS - stelle für alle Gemeinden vorgeschlagen, die eine Fällig keitsverlängerung für Kommunalobligationen sestsetzt. Dar über hinaus hat die Stadt die W o h l s a h r t S u n t e r - stützung für Asoziale und arbeitsscheue Ele mente gesperrt. Auch aus dem Gebiete der Gesund- heitSpflegc werden scharfe Sparmasinahmen ergriffen. Unheilbare sollen zwar in humaner Weise, wie es Menschenpflicht ist, verpflegt werden, aber die Leiden dieser Unglücklichen sollen unter keinen Umständen wie bisher mit allen, auch den kostspieligsten Mitteln der ärztlichen Kunst unnötig verlängert werden. Deswegen gehören die städtischen Sirchenhäuser in die Hand der freien Wohlfahrtspflege. Auch dadurch werden Millivnenbctrügc für die wirkliche Staats aufgabe frei werden. Ist Blaiibm»«« trotzt« »em Verbot Am Sonntag große Vara-e in Cork Dublin, 24. Aug. General O'Dusfy hat sich durch das Verbot seiner Blauhcmdeu-Orgauisatiou nicht einschüchtern lassen, sondern hat seine Werbetätigkeit im Lande sofort neu ausgenommen. Er begab sich am Mittwochnachmittag nach Cootchtll, wo auf einen geheimen Befehl hin sich eine grösiere Zahl seiner Anhänger versammelt hatte. Sie trugen sämtlich Blauhemden und machten einen entschlossenen und mutigen Eindruck. Bei seiner Ankunft in der Stadthalle wurde O'Dusfy stürmisch begrüßt. Die Polizei griff nicht ein, sondern verhielt sich beobachtend. Im Verlaufe seiner Ansprache erklärte O'Dusfy, daß seine Natioualgardc jetzt 48 090 Mitglieder habe, von denen etwa vier Fünftel aus der Grafschaft Munster stammten, wäh rend die Rekrutierung in der Grafschaft Cork am lang- samsten vor sich gehe. Zur Ucbcrraschung und Freude aller Anwesenden teilte er dann mit, daß am kommenden Sonn tag eine große Parade der Blauhemden in Cork stattftnden soll, bei der 40 900 Mann anwesend sein sollen. Die Bevölkerung bat im allgemeinen bas Verbot der Blauhemden ruhig ausgenommen. Die Stimmung «endet fich, wie politische Beobachter berichte«, gegen de Balera, der von fetzt ab mehr i« der Defensiv« als in der Offensiv« sei« wird. Man rechnet damit, baß er der Organisation der National garde eine Gnadenfrist von einigen Tagen ge währen wird, um ihr die Möglichkeit zn geben, sich selbst anfzulösen, daß er aber im Falle, daß dies nicht geschieht, zu Verhaftungen schreiten wird, O'Dusfy hat bereits aus- gesprochen, daß er seine Verhaftung crwartet, die er anscheinend selbst wünscht, um Stimmung für seine Sache zu machen. In Dublin sind größere Truppenmassen zusammengezogen worden, die dafür bestimmt sind, Le« UeberwachungSdlenst in den Konzentrationslagern zu über nehmen, in die die Blauhemden nach ihrer etwaigen Ver haftung gebracht werden sollen. Mmnmtt4t»nst«n- Ende Oktober? Paris, 24. August. Der römische Sonderberichterstatter des „Matin" gibt ein Gerücht wieder, wonach die Ausien- m tntster Frankreichs, Englands und Deutschlands sich in der zweiten Hälfte des Monats Oktober in Nom trefsen würden, um die internationale Lage im Nahmen des Biererpaktcs zu prüfen. In amtlichen B e r l i n e r K r c i s c n ist von einer der artigen Zusammenkunft der Außenminister in Rom nichts bekannt. Es besteht aber immerhin eine gewisse Wahrschein lichkeit dafür, denn nachdem nunmehr der Viermächtepakt schon seit mehreren Monaten unterzeichnet ist. dürste Musso lini den Wunsch haben, diesen Pakt zur Anwendung zu bringen. Der Umstand, daß der Vicrmächtcpakt noch nicht ratifiziert ist, dürfte dabei keine Rolle spielen. Ja» Mer »«mbnilager ta »st Lust geimnit Paris, 24. Augllst. Um jede weitere Gefahr durch das Brennen des Munitionslagers in Air-snr-la-LyS für die Stabt Lille auszuschalten, haben sich die zuständigen Be hörden am Mittwoch entschlossen, das ganze Lager mitDynamitin die Lust zu sprengen. Man schachtete auf zwei Seiten Kanäle aus und stillte sie mit Sprengstoff. Im Lanfe des Spätnachmittags erfolgten bann hinter einander zwei gewaltige Explosionen. Man rechnet nunmehr damit, dasi auch die letzten Neste von Handgranaten und Gasbomben zerstört worden sind. Im Laufe des Donnerstags wird man an die Aufräumung s- arbetten gehen, da: keine Rauchentwicklung mehr fest« gestellt wurde.
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