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Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung : 01.01.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-01-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426615816-192001010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426615816-19200101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426615816-19200101
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAmts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und ...
- Jahr1920
- Monat1920-01
- Tag1920-01-01
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Amts- und Anzeigeblatt Mr den Nmtrgerichtsbezirk Eibenstock und besten Umgebung B^aMworÜ. Schriftleiter, Drucker u«d Verleger: GmtlHannebvhnm «tbeustock. >. S7» Donnerstag, ten 1. Jannar Im Neklameteil Lis Zsilr 70 Pfg Im «m«. Uchen r-ile dir gespeltene Zeit« v« Annahme der Anzeigen bi» spätesten» »oem««,» 10 Uhr, für größere Tag« »arher. GW« VnoShr für die Aufnahme der Anzeigen am nächsten oder am »orgeichrirbenen Mgr so»i« an bestimmter St-Ne wird nicht aegMn, ebensowenig für di« Richtigkeit der durch U«r- sprech« ausgegebenen Anzeigen. Fernsprecher Ar. 110. LV 20 ", tt. And erlöse von dem Zlevel — Unser gutes deutsches Land Neujahr 1020. »Und der liebe Gott im Himmel helfe Deutschland in der Not, Neunzehnhundertneunzehn komme, gib uns unser täglich Brot." Diese Bitte klang zum Himmel, al« begann das letzt« Jahr, Kurz nachdem der goldne Frieden in da« Land gekommen war. Und der Himmel hat , " Wieder hören wir vom Zeig der Well Dich gegenüber lleiner nicht al» wie Du bist, Nur das Volk wird fortbestehen, das die Würde nicht vergißt. Dann wird auch die Mark, die deutsche, die jetzt völlig wertlos m, Ihren alten Glanz bekomnicn, wenn Du stolz wie früher bist. Dann ivird auch der ärmste Deutsche, der für gut Geld nichts erhält, Wieder atmen, wieder leben, wieder fröhlich auf der Welt. Denn die Wucherpreise zahlet, kann jetzt nur der reiche Mann. Der im Kriege Geld gewonnen und von Not nichts wissen kann. Zeige Ruhe, zeige Würde, zeige deukschen Fleiß der Welt, Dann wird sich das Ausland sehnen wieder nach dem deutschen Geld. Laß Dein Kindlein in der Schule lauschen auf des Lehrers Watt, »lag. Neunzehnhundertzwanzig sage, liegt da« deutsche Glück noch weit? Als nach ungezählten Siegen wir die Kämpfe stellten «in, Moß kein Blut mehr an den Fronten, Deutschland konnte glücklich sein. Bauen, pflügen, säen, ernten konnte jetzt die deutsche Hand, Wennsie wollte — doch statt dessen kam der Aufruhr in das Land: Deutsches Blut floß in den Straßen, Schacht und Werkstatt waren leer, Die da tobten in den Gaffen waren keine Deutschen mehr. Unsre Feinde schrieben fleißig einen großen, dicken Band, Legten dann die schwere Rechnung auf das schwache deutsche Land. Deutschland durste unterschreiben diesen Band voll Lug und Trug, Al« da« schwerste Werk des Kriege« leisten diesen Namenszug. Gib uns deine Milliarden, gib uns all dein Hab und Gut, Deutsches Volk, du mußt es büßen mit dem letzten Tropfen Blur. Laß es hören in der Kirche Gottes Worte sott und fort. Laß Dich nicht vom Leid erdrücken, Gotte» Wille hat's gewollt — Trage stolz die neuen Farben, bring zu Ehren schwarz—rot—gow. Weil wir sind so tief gesunken, muß es wieder aufwärts geh' Gott im Himmel wird uns bringen ans die alten deutschen Höh' Und in, Jahre „Neunzehnzwanzig " führe Gott die deutsche Hand, Und erlöse non dem Uebel unser gutes deutsches Land! Tur» R a m d a ch , Schwarzenberg i. ErzHeb. Selbst das Letzte aus den Ställen nimmt der böse Feind heraus, Deutsche Kinder müssen hungern, weil's. an Mich gebricht im Haus. Dott am Rhein, in deutsche Gaue, nisten sich Vie Feinde ein, Nur im Herzen klingt noch leise, märchenhaft, die Wacht ani Rhein. Polens Volk im fernen Osten, dem einst half die deutsche Hand, Hat zuletzt den Dank vergessen, nahm unS fort echt deutsche« Land. Daß auch Deutschland stets erfülle seine Pflichten ganz genau, Muß der deutsche Vater schmachten drüben hinter Drahtverhau; Dars nicht heim zum Weib, zum Kinde, in das Haus am Waldessauni, Wo im kleinen trauten Stübchen brennt der deutsche Weihuachtsbaum. Wa am einz'oen Lichtlein droben wärmt das Kind die kleine Hand, Denn im Kasten fehlt die Kohle, kalt und finster ist's iin Land. Und das muß ein Volk erdulden, dem zu groß der Feinde Schar. Das in diesem Völkerringsn eigentlich der Lieger ivar. — In der Welt ein heimlich Frage»«, wer die Schuld am Kriege trügt, Deutschland schnell die Asten sichtet, selbst das Kleinste wird erwägt. Daß der Feind ein wenig schuldig, könnte das denn möglich sein? Deutschland leitet vorsichtshalber schnell die Untersuchung ein. . Unsre großen tapf'ren Helden melden zum Verhöre sich, Müssen schwören, müssen zeugen, — deutsches Volk, besinne dich. Kartoffel«. Laut Verordnung des Wirtschastsministeriums — Landeskartoffelstelle — Dres den vom 24. Dezember 1919 kommen die bisher zum Erzeugerhöchstpreis gewährte Schnelligkeitsprämie von 50 Pfg., Anfuhrprämie von 25 Pfg. und reichsrechtliche Schnelligkeitsprämie von 2 Mark — mit Wirkung vom 15. Dezember 1919 an in Wegfall. An deren Stelle tritt laut Reichsbestimmung eine Aufbewahrungsgebühr von 2,75 Mark je Zentner. Der Erzeugerhöchstpreis beträgt somit seit 15. Dezember 1919 bei Lieferung an den Kommunalverband LV Mark — und bei Lieferung auf Landeskartoffelkarte 10,25 Mark je Zentner. Z« diesem Preise kommt vom 1. Januar 1020 ab infolge reicha- gesetzlicherFestsetzung von AblieserungsprSmien noch ein Preiszuschlag von 2,50 Mark je Zentner. Beim Bezug auf LandeSkartoffelkarte unmittelbar beim Erzeuger ist dieser Preis zuschlag nicht an den Erzeuger, sondern an den Kommunalverband, ans dem die Kartoffeln geliefert werden, zu entrichten. Die Kartoffelerzeuger des Bezirksverbands der Amtshauptmannschaft Schwar zenberg haben fafort sämtliche bisher belieferten Abschnitte der LandeS kartoffelkarte an ihre Gemeindebehörden einzureichen. Bom 1. Januar 1020 ab dürfen die Abschnitte und B der LandeSkartoffelkarte« innerhalb deS hiesigen Bezirks nur noch beliefert «»erden, wenn sie vom BezirkSverband der Amtshauptmannschaft Schwär zender« nach Bezahlung des Preiszuschlags von 2,50 Mark je Zentner ««ter Beifügung des Datums abgestempelt worden sind. Lieferung und Bezug auf Abschnitte der LandeSkartoffelkarte ohne deren vorher erfolgte Abstempelung ist somit unstatthaft und wird nach den bestehenden Bestim mungen streng bestraft. Die mit Erfassung der überschüssigen Kartoffeln ihrer Erzeuger beauftragten Gemeinden haben für jeden aufgekauften Zentner außer dem an den Erzeuger zu zahlenden Preis von 10 Mark — je Zentner den Preiszuschlag von 2,50 Mark an den BezirkSverband abzuführen. Zwecks späterer Berechnung und Auszahlung der Abliefcrungsprämien ist pein liche Führung der Ablieferungslisten seitens der Gemeinden erforderlich. Schwarzenberg, am 30. Dezember 1919. Der Nezirksvervand der Hmtsyauptmannschaft -ch«a^enve»g. Mehl- md Brotprcise, Backvorschriftc». Unter Aufhebung der Bekanntmachungen vom 21. Oktober 1919 und 29. No vember 1919 wird folgendes bestimmt. I. Der Kleinhandelspreis beträgt für 1 Pfund Roggenbrot 55 Pfg. 75 x Weizengebäck (Semmel) 15 Pfg. 300 z« Weizenmehl 50 ,, ll. Den Bäckern bez. Mehlkleinhändlern wird das Roggenmehl mit 112,— Mark » . , das Weizenmehl mit 142,- Mark i lO" ft« ab Mühte oder Lager berechnet. Hl Roggenbrot darf nur aus Röggenmehl, Weizengebäck nur ans Weizenmehl her- gestellt werden. Die Verwendung anderer Mehle, insbesondere auch der Zusaft von Weizenmehl zum Roggenbrot, ist verboten. IV Bei Roggenbrot wird die Backansbente auf 130 ft« Brot ans 100 Mehl festgesetzt. V. Diese Bekanntmachung tritt mit dem 1. Januar 1920 in Kraft. Für die am Schluffe des 01. Dezember 1010 bei den Bäcker« und Händlern befindlichen Vorräte in Mehl und Gebäck wird der unter H festgesetzte höhere Preis vom Bezirksverband Schwarzenberg nach berechnet. Vl. Zuwiderhandlungen gegen vorstehende Anordnungen werden »ach den Bestim mungen der Reichsgetreideordnung bestraft. Schwarzenberg, am 30. Dezember 1919. Ker Meksächstsche KommunalverSand für den Nezirksveröand der Amtsyauptmannschaft Schwartenverg. Kohleuverkanf Freitag, den 2 : 1820, in den Geschäften- von Kohlenkarten-Nr. Adolf Unger, SouiL Brandt, MagnuS Flechsig, Frieda Bauer, 1—190, 191-330, 331-520, 521—710, 711—995, 998^1186, 1187—1377, 1378-1588, Emil Glaßmann, OSkar Bochmann, Friedrich Saupe, Gustav Oppe, Pauline Roßner, „ 1589 u. sämtl. HAH. Nrn. Auf einen Abschnitt der Kohlenkarte Nr. 4 «ntsällt ein halber Zentner Kohle (Steinkohle oder Braunkohlenbriketts). «tbenst » ck, den »1. Dezember 1919. Ktaötvat. »920 Bor fast 100 Jahren (am 5. Mai 1821) starb auf dem weltentlegenen St. Helena der französische Kaiser Napoleon, der ganz Europa zu seinen Füßen gesehen hatte, als Gefangener Englands. Der große Feldherr hatte über Lie Zukunft unsere- Erdteils die Prophezeihuna rufgestellt, daß Europa republi kanisch oder kosansch sein werde. Er hat es nicht fftr möglich gehalten, daß auch sein Despotismus tich wiederholen würde, und doch ist dies geschehen. Nur daß beute nicht ein einziger Mann, wie Nrpo- lccn, die Diktatur über Europa aus übt, sond ern die StaatSleller von Frankreich und England gemeinsam. Die StratSform der europäischen Straten ist heute die der Unterordnung. Napoleon hat als Kaiser 8 Jahre lang Europa seinen Willen aufgezwuna^w; »Sie lange die heutig« Diktatur dauern wird, kann niemand sagen. Nur das ist ein« Tatsache, daß bis cher sich die Gewaltherrschaft für ein Leben-Aber noch «le bewährt hat. Dieser Rückblick auf die Vergangenheit ist lehr reich und in gewissem Sinne tröstend für die traurige Gegenwart Deutschlands. Noch mehr ist das die Vergangenheit van vor 50 Jahren. 1920 ist ein halbes Säkulum verstrichen seit dem großen Jahre 1870 mit dem Tage von Sedan, dem bild die Er richtung des deutschen Kaiserreiches in Versailles (18 Januar 1871) folgte. Sind wir auf den Lr rbeeren von Wörth, Metz, Sedan, Orleans, Paris eingeschlr- fen, daß wir 50 Jahre nach diesen unvergeßlichen Siegen ohne Reichs arme« als besiegte Nation da stehen? Wir waren von 1914 bis 1919 der Waffen- taten von 1870/71 würdig, das zeigen die Ruhmes titel von Osten und Westen und Süden, und diese Ereignisse find «S, welche den Siegesbecher fer En tente trüben, daß sie der Zukunft trotz« ihrer heu tigen unbedingten Machtstellung nicht voll vertrant. Deutschland ist nicht sein«» Gegnern erlegen, son dern einem Verhängnis. Ein Reich, wie. unser Va terland mit seiner Geschichte, fällt nicht für imm w widerstandslos zusammen, wie ein Kartenhaus Daran wird auch in den Ententeländern kei« weit blickender Staatsmann zweifeln, und er wird biese Ansjichit keineswegs als ein Unglück für di^ Welt betrachten. Das deutsche Volk bleibt stets ein wich tiges Glied im europäischen Staats- und Wirt-, schastskörper. Bor zehn Jahren schied der erfolgreiche Urhe ber der Weltmobijmachung gegen Deutschland, König Eduard von England, am 6 Mar l910, aus oem Leben. Der Gedanke dieses gewiß außergewöhnli chen Mannes war, daß England in absehbarer Zett einen großen Krieg Mit Rußland oder Deutschland oder Frankreich auszufechten haben werde. U>ro weit wir unter allen politischen und wirtschaftlichen Konkurrenten Englands nicht die kriegslustigsten, wohl aber di« tüchtigsten waren, kam ihm die Ide«, da- Deutsche Reich seinen Neidern als ZerstückelrurgS- objekt anzubieten. DeS König- Gedanke gelangte 4 Jahre nach seinem Ende zur Reife, aber nicht zum vcUen Siege. Dieser letztere konnte nur Eintreten!, wenn auch Rußland bei der Beuteteilung in Ve-
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