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Sächsische Volkszeitung : 15.10.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-10-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192610154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19261015
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19261015
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1926
- Monat1926-10
- Tag1926-10-15
- Monat1926-10
- Jahr1926
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 15.10.1926
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Fern« ruf übermitt. Anzeigen übernehmen wir kein« Ver. antwortung. Unverlangt etngesandt« u. m. Rückporta nicht versehene Manuskript« werü. nicht aufbewahrt. Sprechstunde der Redaktion 2—3 Uhr nachmittags. Hauptschristteit.-. Dr Joseph Albert. Dresden. pelrvarsn Umarbeitung Uepsraturen ^ukbovvakrung »-.«inlelee Xiirseknermstr. Uresüen >Vederg»ss» 2 volfszelmna M Für christliche Politik und Kultur Itter»,ktto» der S,i<l>sis>»i«« BolkSzeltuna Dresden-AMttidt l. Polierslratze 17. gernrui 20>II und LIM2. ZUtLSkSN! müssen Sie unirecimgt. wenn 8>e Oen ^nkorOeiunMii. Oie Ous tügliclie lieben nnO Oer öernk un Sie stellen, xewucstsen sein wollen. In meinen beiden Oescbüllen erbalten 8ie bereit willigst kacbmänniscben liat. Ibre /rügen werden obne besondere Ijerecbnnng 2ur l'eststellung Oer ersorder- liciien Oiäser geprüft, und Oie ^iftertigung moderner Augengläser gescbiebt in meinen Werbstätten sorg fältig nnO scbneil, in dringenden Bällen sofort. VpUUer koclvnsivek vresrisn tt., ttUmsrki reklokrteaa«» UNÄ prsger Ltrske 2S. Unsere Ausgaben im heutigen Staat Dis kulturpolitische Wochenschrift „Das Neue N e i ch" <Wien li. Maria!,ilserstr. 1«) wird iu ihrer n. »eilen 3!ummer Stellung zu der vom „Hochland" augeschuilieiieu breuueuö-wichtigcn Frage der Al i t - urdeit und T e i l na h m e de r Katholiken am h e u t i ge u S iaa i e nehmen. Wir veröffent lichen mit Erlaubnis des Verlages schon heute die sen wirkungsvollen von Dr. Johannes "Meh ner versagte» Weckrus an die deutschen Katholiken: Nur langsam und allmählich kommt es uns zum Be wußtsein. vor welch große Aufgaben gegenüber dem Staate von heute wir Katholiken gestellt sind und mit welcher Verantwortlichkeit wir beladen sind. Daß es uns aber doch mehr und mehr zum Bewußtsein kommt, beweist der Umstand, daß sich uns immer mehr das Gehör schärft für die politischen Lehren Leos xiii.. freilich erst heute, drei ßig Jahre, nachdem sie der Welt verkündet und inzwischen oft und oft zitiert und kommentiert, wohl auch von Anfang an in ihrer säkularen Bedeutung von den Katholiken aller Länder gewürdigt, aber trotzdem in ihren letzten und ent scheidenden Konsequenzen nicht verstanden worden sind. Schon die Katholiken Frankreichs, die den Anlaß dazu gaben, verstanden sie nicht. Die weitesten katholischen Kreise hatten kein Verhältnis finden können zur Repu blik, zumal sie von Anfang an auf die Trennung von Kirche und Staat eingestellt war. während in Frankreichs Vergangenheit Kirche und Königtum in innigster Verbin dung standen: so galt ihr Streben der Wiederherstellung des Königtums. Mit größter Sorge sah Leo Xlli. die Spaltung der französischen Katholiken und ihren aussichts- osen Streit um die Staatsform, mährend inzwischen der Staat selbst dem Einfluß der religions- und kirchenfeind- lichen Kräfte unterlag und die katholische Sache einen nie wieder gutzumachenden Schaden erlitt. Dreimal wandte ich Leo XIli. in kurz aufeinanderfolgenden Kundgebun gen an die französischen Katholiken mit der Mahnung, über dem Meinungsstreit über die Staats form den Staat und ihre Aufgaben als Katholiken in ihm nicht zu vergessen, und zwar zunächst im kirchenpolitischen Inter esse, indem er sie mahnte, „die staatlichen Einrichtungen, so weit es ohne sittliche Bedenken geschehen kann, zum Schutze der Wahrheit und Gerechtigkeit sich zu nutze zu machen" (Leo XIII.), das heißt, die für die Staatsbürger bestehenden Rechte und Freiheiten im Interesse der Reli gion und der Kirche anszunützen, dann aber auch i» der zutiefst christlichen Auffassung des Staates als sittlicher Idee und sittlicher Aufgabe, die den Staatsbürger, beson ders den Katholiken verpflichtet, „sich mit Macht dafür einzusetzen, daß das ganze Staatsleben nach christlichem Vorbild und Gepräge gestaltet werde" (Lea xill.j. Grund gedanke war dabei für Leo. daß die tatsächlich bestehenden Rechte und Freiheiten der Bürger im neuzeitliche» Staate für die Katholiken als Bürger solcher Staaten Pflichten und Verantwortung bedeuten, daß die Katholiken poli tisch aktiv in diesen Staaten den Kräften des Katholizis mus Geltung und gestaltenden Einfluß auf das öffentliche Leben sichern müssen. Gerade in Frankreich, wofür sie ganz vornehmlich galten, begegneten die Kundgebungen Leos nicht dem richtigen Verständnis bei Anhängern so wohl als bei Gegnern der Demokratie: die letzteren ver schlossen sich auch weiterhin ihren Aufgaben gegenüber dem Staate, die ersteren machten aus der Revolution ein christ liches Prinzip; inzwischen entschied sich die französische Republik endgültig gegen die Kirche und gegen die Reli gion — nicht zum geringsten aus Schuld der fran- z ö s i.s ch e n Katholiken selbst. An diese geschichtliche Tatsache erinnert Professor M nth, der Herausgeber des „Hochland", in dem führen de» Aufsatz des Oktoberheftes dieser Zeitschrift: „Res pu blica 1026. Gedanken zur politischen Krise der Gegen wart", einem Weckrufan die deutschen Katho liken zur Wahrnehmung ihrer Aufgaben im heuti gen Staate, um jenen, die ihm immer noch bewußt ferne stehen oder ihn einfachhin ablehnen, zu zeigen, wie gefährlich die versäumt wird, gerade in ter. die uns a es ihr Verhalten ist und wie kostbare t auf die Ideen und Gü- Deim die Republi kaner sozialistischer und liberalistischer Weltanschauung sind dauernd am Werke im Heuligen Staate, um ihm i h r Gepräge zu geben, während die Anwälte des christlichen Staatsgedankens sich großenteils selbst ansschalten und damit auch katholisches Wesen in seiner gestaltenden Kraft auf den heutigen Staat. Und es ist nichts mehr zu versäu men. Denn die sich in den nächsten Jahren entscheidende Frage wird die sein, inwieweit unsere Demokratien s o - z i a l i st i s ch e s o d e r ch r i st l i ch e s G epräge tragen werden. Erst wenn der christliche Charakter des Staates gesichert ist, und zwar mit Einsatz aller unserer Kräfte, erst dann dürfen wir Kräfte auch für die zweiten Fragen verwenden, nämlich die der besten Staatsform, und auch dann nur so weit, als dadurch unsere ersten großen Auf gaben nicht leiden. Daß die Entwicklung unserer Staaten nicht so vor sich gegangen ist. daß zu besonderer Begeisterung Anlaß wäre, ja, daß sie vielmehr mit Erscheinungen belastet ist, die den Willigsten bedenklich machen mußten, kann niemand leug nen. Ebenso unleugbar ist aber, daß die Entwicklung der neuen Staaten auch deshalb mit solchen Erscheinungen be lastet ist, weil die große Zahl der Unentschiedenen, die zwischen de» monarchisch und republikanisch fühlenden Menschen steht, sich dieser Entwicklung fern hielt und diese Entwicklung Kräften uberließ, die sich ihrer Verantwor tung gegenüber dem Volksganzen nicht bewußt blieben oder von vornherein den Kampf um den neuen Staat zu einer Parteisache machten mit dem nächsten Schritt, daß die Beherrscher und Beschützer der republikanischen Staatsform auch bei uns weltanschauliche Politik machen werden, wie es in Frankreich der Fall ist. Mit scharfem Blick für die Wirklichkeit hat Math damit die Entwick lung gekennzeichnet, die auf die heutige Situation folgen wird, wenn wir Katholiken die Aufgaben nicht erkennen, die der heutige Staat uns stellt, und es ist tatsächlich eine ernste Stunde, in der der Herausgeber des „Hochland" die Katholiken zur Entscheidung anfruft. Dabei hätte Profes sor Math ebensogut auf das Beispiel Oesterreichs Hinweise» können, wo die Sozialdemokratie heute schon im besten Zuge ist, als Hüterin der Republik im brutalsten Sinne weltanschauliche Politik zu machen und dies als Vertreterin der Minderheit des österreichischen Volkes ge genüber der weitaus überwiegenden katholischen Mehrheit. Mit der Anklage gegen den Parlamentaris mus alle!» und mit der Behauptung des Bersagens der Demokratie kommen mir Katholiken im heutigen Staate nicht mehr voran, sondern wir müsse» diese n Staat selbst als unsere positive Aufgabe erkennen, uns offensichtlich auserlegt dadurch.'„daß, wenn Geschehnisse van solcher Unabwendbarkeit in die Geschickte eintreten, sie eine durch den göttlichen Lenker aller Völkergeschicke gestellte Aufgabe in sich schließe», der W M in Dresden im Konzertsaal des Zoologischen Gartens sich zu entziehen einer Herausforderung neuer Verhäng, niste gleichkäme", und zwar als Ausgabe dahin, daß wir ans dem Staate von heute, wie Professor Muth sagt, et was Besseres und dem deutschen Volke Angemesseneres machen, als was wir heute an Republiken kennen oder was gewisse parteipolitische Auslegungen unserer Ver fassungen daraus machen möchten, ja „Deutschland zu dem für Europa, ja für die Welt tonangebenden Lande machen, durch den Ausbau einer wahrhaft freiheitlichen Verfas sung, in der die bewahrenden und die erneu- e r n d e n K r ä s t e s i ch n i ch t a u s s ch l i e ß e n, s o n - der» gegenseitig ergänzen, stärken und reinige n." Wir selbst haben in dem Geleitnufsatz zum Beginn des 0. Jahrganges „Bon der Schristleitung an die Leser: Unser Weg" im ersten Oktoberheft des „Neuen Reiches" dieses Geltenlassen der bewahrenden und erneuernden Kräfte und ihre gegenseitige Durchdringung in der staatlichen Gemeinschaft mit dem einigenden Ziele des Gemeinwohls als derem obersten Gesetze als den Weg bezeichnet, der, allein in sich gerechtfertigt, allein auch zum Ziele führt, zu dem nämlich, was jeder Staat zu allererst und seiner Idee nach sein muß: lebendige Gemeinschaft des Staatsvolkes, lebend aus sittlichen Wurzeln. Tie Frage ist ja heute, wie Volk und Staat wieder zur Einheit werden, wie der Staat erlebte und gelebte Gemeinschaft des Volkes werde, wie eine „neue Volks einheit im neuen Staate" werde, wie also der Staat selbst neu voninnenhe r werde. Volk und Staat sind in der Entwicklung der letzten Jahrhunderte auseinandergefalleii und sind sich tief entfremdet worden: es bildeten sich, wie Prof. Muth es treffend charakterisiert, „der Obrigkeits- staat im Gegensatz zur freien Selbstverwaltung der kör perschaftlich gegliederten Gesellschaft heraus und was an modernen Freiheiten gewonnen schien, war vielfach eia Wort ohne Inhalt, ein Begriff, der mit dem der Gleich« sormigkeit znsammenfiel. Die Regierung lag in den Hän den ernannter-Minister, denen eine fast allmächtig g e w o r d e n e B n r e ankratie zur Seite stand." Das Volk war Untertan und wurde regiert, es verlor das Be wußtsein, daß es s e l b st der nat u r r e ch t l i ch e Träger der Staatsgewalt ist und daß es selbst und jeder einzelne für den Staat mitverantwortlich ist. So muß heute das Volk erst wieder zu einem neuen staat lichen Willen erzogen werden, ist der heutige junge Staat „vor eine äußerst w e i t g r e i f e n d e. langwie rige und harte E r z i e h u n g s a u f g a b e gestellt. Wenn wir von der Politik der zwischenstaatlichen Bezie hungen absehen, so ist das Herzstück aller deutschen Po» litik heute die Sorge, wie aus den Wehen der Zeit eine a ii H aupt und Gliedern erneuerte Gesell schaft, die den tiefsten und edelsten Anlagen unseres Volkes nicht entfremdet ist. herausgehobe n werd e. Als wesentliche Anlage unseres Volkes erkennt aber Pros. Mutb, daß „den Deutschen als Germanen die F r eiheit Lebenselement ist. Nicht jene zügellose Freibeit, die es verschmäht, sich selbst im Gesetze zu binden, noch jene von oben her eingeränmte. sondern die wesenhafte „überias a necessitate". die ihr Leben bestimmt zur eigenen und der anderen Wohlfahrt." Ihre tiefsten Bindungen aber muß diese Freiheit im Sittlichen und R e! igi ä s e n ha ben und müssen also gerade freiheitliche Verfassungen „in ihren Wurzeln gesund sein. Diese wurzelhaste Krast aber wird uns verbürgt, wen» die Wurzeln hinabieichen bis in den Grund der Sittlichkeit und der Religion." Damit hat Prof. Muth den tiefsten Grund genannt, warum mir Ka tholiken dem heutigen Staate nicht feriistehen dürfen, son dern in ihm unsere Kräfte zu lebendigster Wirksomkeit einsetzen müssen. Freilich ist damit auch der schwerwie gendste und immer wieder aufgegriffene Einmand gegen jede freiheitliche Berstissiing berührt, der von dem em pirischen Menschen und dem spezifischen moralischen Zu stand unseres Volkes ausgekt. Der Einwand behauptet allgemein, daß sie „dem Menschen nicht gemäß" sei sScho- penhanerl und sich infolge der Unvollkommenheit det menschlichen Natur nicht verwirklichen lasse: seine beson deren Araninente aber nimmt er vo» de» ursmUuolii'lu-v
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